Silbergrau - Blutige Spiele - Tom Wolf - E-Book

Silbergrau - Blutige Spiele E-Book

Tom Wolf

4,8

  • Herausgeber: BeBra Verlag
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2012
Beschreibung

Friedrich II. sinnt auf Erholung und Zerstreuung. Auf die in Berlin gerade fertig gestellte Oper angesprochen, verdüstert sich jedoch sein Gemüt: Die Balletttruppe musste wegen Unbotmäßigkeit im Betragen entlassen werden. Und jetzt kommt auch noch Voltaire zu Besuch, den er an seinen Hof binden möchte. Mit verkleideten Bürgerstöchtern, deren Ballettkünste gleich null sind, will man sich behelfen: Porca Miseria! Der Vorschlag des aufgeweckten Hofküchenmeisters Honoré Langustier, die erfolgreiche Tänzerin Barbera Campioni zu engagieren, findet begeisterte Zustimmung. Doch als Pepperino, der Lieblingskastrat des Königs, auf offener Bühne blutüberströmt zusammenbricht, verdüstert sich der Berliner Balletthimmel: Die Barbera weigert sich, weiter aufzutreten, bis das Phantom der Oper entlarvt ist. Nur Honoré Langustier vermag Berlins Opernglück wiederherzustellen...Weitere Titel der PreußenKrimi-Reihe als ebook:Königsblau (1740)Muskatbraun (1746)Purpurrot (1750)Rosé Pompadour (1755)Schwefelgelb (1757)Smaragdgrün (1759)Glutorange (1760)Rabenschwarz (1766)Kreideweiß (1772)Goldblond (1778)Kristallklar (1786)

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Seitenzahl: 317

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Tom Wolf

Silbergrau

Blutige Spiele

Die Handlungen dieses Romans sind frei erfunden.Ähnlichkeiten mit tatsächlichem Geschehen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten.Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung auf DVDs, CD-ROMs, CDs, Videos, in weiteren elektronischen Systemen sowie für Internet-Plattformen.

ebook im be.bra verlag, 2012

© der Originalausgabe:berlin.krimi.verlag im be.bra verlag GmbHBerlin-Brandenburg, 2004KulturBrauerei Haus 2Schönhauser Allee 37, 10435 [email protected]: Gabriele Dietz, BerlinUmschlag: Hauke Sturm, Berlin, unter Verwendung einesAusschnitts des Gemäldes von Adolph Menzel »Der König überall« von Robert Warthmüller,1886,bpk, BerlinISBN 978-3-8393-6120-7 (epub)ISBN 978-3-8393-6121-4 (pdf)ISBN 978-3-89809-028-5 (print)

www.bebraverlag.de

APOLLINI ET MUSIS

Katja de Bragança zugeeignet (und der Royal Company of Archers)

Verzeichnis der historischen Personen undfiktiven Hauptakteure

Algarotti, Francesco – italienischer Schriftsteller; Kammerherr am Hofe Friedrichs II.

Arouet, François-Marie, alias »Voltaire« – Schriftsteller, Freund und Gast Friedrichs II.

Beeren, Marie Gräfin von – Tochter Honoré Langustiers

Campioni, Barbera, genannt »La Barbera« – Balletttänzerin

Cari, Angelo – Aufseher über Garderobe, Requisite und Komparserie an der Berliner Oper

Carriera, Rosalba – Malerin in Venedig

Cataneo, Comte de – Preußischer Resident in Venedig d’Argens, Jean Baptiste de Boyer, Marquis – französischer Schriftsteller und Direktor der Philosophischen Klasse der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften

Eller, Johann Theodor – Charité-Leiter, Generalstabsmedikus

Fredersdorf, Michael Gabriel – Geheimkämmerer Friedrichs II.

Friedrich II. – König in Preußen

Grimani, Pietro – Doge von Venedig

Lyndford, Francis Lord – Britischer Sondergesandter in Preußen, Onkel von William Mackenzie

Jordan, Charles Etienne – Berliner Polizeichef

Langustier, Honoré – Zweiter Hofküchenmeister Friedrichs II.

Mackenzie, William Lord – Geliebter Barbera Campionis

Mackenzie, Lord Henry – jüngerer Bruder William Lord Mackenzies

Magalhães, Gloria Patrizia de – Reisende Wissenschaftlerin

Malteni, Benedetta Emilia – Sängerin

Maupertuis, Pierre Louis Moreau de – Akademiepräsident

Menzini, Guiseppe – Eismacher in Venedig, Vater Paolo Menzinis

Menzini, Paolo, genannt »Pepperino« – Sänger

Navarre, Jean Georges – Tänzer

Pöllnitz, Carl Ludwig Baron von – Oberhofzeremonienmeister

Ronaldi, Antonio, genannt »Fasano« – Tänzer, Barberas Lehrer

Royen, Baron von, alias Longhi, Comte di, alias de Carignan – reisender »Goldmacher«

Salimbeni, Niccolò – Sänger

Schnaakenburg, Elvira – Laienballetttänzerin

Schwärtz, Ignatz Baron von – Operndirektor

Uberti, Antonio, genannt »Porporino« – Sänger

Herbei, du des Vergnügens muntre Schar.Ihr Götterkinder, seid mir heut zu Willen,Mit Wollusthauch die Sinne zu erfüllen,Erschließt euch, Lebenspforten wunderbar,Die Glut, die mir im Innern tobt, zu stillen.Arabien sende seine DüfteUnd Ungarn sende seinen Wein,Dann töne durch die EngelslüfteBezaubernd Melodie darein.Des Herzens zitternde OrganeBerührt allmächtigste Magie,Gleich Ledas hold betrügerischem SchwaneUmschmeichelt bald uns süß Melancholie,Bald reißt uns in der Wonne HochgefühlBegeist’rung fort zu unermessnem Ziel.Dann, endlich, wird in sich die Seele still,Die Sorge sinkt tief in den Staub zurück,Und wir genießen mit EntzückenIn übersel’gen AugenblickenDer Götter unvergleichlich Glück.Friedrich II.

Musenküsse können tödlich sein.Voltaire

Sonnabend, 20. Juli 1743

Der Himmel strahlte in tiefstem Aquamarin. Am Weg nach Bornstedt, in einem lang gestreckten Taleinschnitt, standen gegen Mittag mehrere königliche Kutschen und ein großer Transportwagen, dessen Plane zurückgeschlagen war. Eine Karawane aus livrierten Trägern schleppte umsichtig Tische, Stühle, Tabletts und Bahren, auf denen dicht gedrängt silberne Halbkugeln ruhten, über die sanft ansteigenden, sandigen Trampelpfade auf das Plateau des Wüsteberges hinauf. Flüche und Schmerzensschreie erklangen. Kaum einer hatte die Hände frei, um sich der zahllosen Stechmücken und Bremsen zu erwehren, die ausgehungert auf diese so sichere Beute herabstießen. Dicke Käfer surrten vorbei, prallten vereinzelt gegen die Schutzglocken über den Speisen und landeten benommen im violett blühenden Heidekraut, in dem ein gewaltiges Grillenorchester zirpte. Über den Sümpfen zwischen Grenzgraben und Rehgarten, wo sich die heiße Mittagsluft leicht in der Hitze kräuselte, kreisten Rohrweihen. In den nassen Gräben spießten Störche nach Fröschen. Von weit klang das Klappern ihrer Artgenossen herüber, die auf Haus- und Scheunendächern standen.

Honoré Langustier, Zweiter Hofküchenmeister Sr. Königlichen Majestät, fuchtelte sich beim Anstieg mit seinem Dreispitz Luft zu. Brandig lief ihm der Schweiß in die Augen, so dass er endlich anhielt und sich mit dem Schnupftuch übers Haupt fuhr. Auf keinen Fall durfte er heute den Überblick verlieren, oblag es ihm doch ganz allein, unter freiem Himmel eine Mittagstafel aufzubauen! Sein Kollege Emile Joyard, des Königs Erster Hofküchenmeister, lag mit einer Unpässlichkeit darnieder. Wie Bacchus in einer Lustlaube auf dem Gipfel eines Rebhügels, so wollte sich der junge Preußenkönig fühlen. Die Vorbereitungen für das Piquenique – das »Pickernick«, wie der König sagte – hatten ihn den letzten Tag und die halbe Nacht gänzlich in Anspruch genommen.

Das dekorative Auflegen von Fächern aus zartrosa Wildschweinbratenscheiben oder das Anordnen der Sterne aus Hühnchen- und Kaninchenbeinen waren da noch die geringsten Übungen gewesen, gar nicht zu erwähnen die vorangegangene routinierte Herstellung dieser Gaumenfreuden. Zahllose Kleinigkeiten hatten darüber hinaus sorgsam bedacht und sogar neue Erfindungen getätigt werden müssen, bis der Transportwagen vor einer Stunde fertig beladen und die Fracht vor die Stadttore gezockelt war. Verschiedenste französische Käsesorten ruhten unter den silbernen Schutzhauben, am herrlichsten ein alter Münster, eine Schüssel voller in Tee gekochter Wachteleier mit zauberhaften Marmorierungen (dazu hatte Langustier die Schalen zerdrückt und die Eier noch etwas weitersimmern lassen), russischer Kaviar, Krabben mit Melone, Salate aus Flusskrebsen und Muscheln, gefüllte Champignonköpfe, Chilihuhn auf Glasnudelsalat, Kirschtomaten mit Frischkäsekernen, Ententerrine mit Pfefferkirschen, Spanischer Bohnensalat, ein Stapel feiner dünner Kräuterpfannkuchen, frisch gebackene Weißbrote, selbst geschlagene Butter und englischer Schinken, Rostbratwürstchen auf Sauerkraut, Schao-Mai-Taschen nach Art des Kaisers von China, gebackene Garnelen, Käse-Schinken-Krüstchen, Kohlsäckchen mit Geflügel, Braunschweiger Würste und Mostrich aus Schlossküchenproduktion. Als finale Versüßung gab es schließlich noch Schokoladenprofiteroles, Orangenmus, Sahne-Meringuen, gestürzten Apfelkuchen, kleine Torteletts mit Ananas, Kirschen, Aprikosen, Blaubeeren, grüne Grütze mit Eierlikörsauce sowie als absolute Krönung, die ausgefeilte Kühlhaltung und Aufsicht erforderte: Tulpen aus Katzenzungenteig, als Schälchen gebacken für Himbeersorbet.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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