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Rebecca Langhoff - sie hat alles, was das Herz begehrt: Reichtum, Erfolg, Einfluss. Dennoch ist sie in tiefster Seele eine sehr einsame Frau, eine Frau, die sich nach Liebe und Zärtlichkeit sehnt. Als sie an einem trüben Regentag den jüngeren Jens Markwart kennenlernt, verliert sie ihr Herz an ihn - und ahnt nicht, dass man das Glück nicht kaufen kann ...
Jens Markwart - er ist von Rebecca fasziniert, sie verkörpert genau den Typ Frau, den er mag. Gemeinsam sind sie stark, können sie noch mehr Erfolg erringen, da ist er sich sicher. Rebecca und er gehören zusammen, davon ist Jens überzeugt - bis er ein bezauberndes junges Mädchen kennenlernt, das seine Gefühle völlig durcheinanderbringt ...
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Seitenzahl: 107
Veröffentlichungsjahr: 2023
Cover
Trau dich, nach den Sternen zu greifen
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Impressum
Trau dich, nach den Sternen zu greifen
Denn manchmal wird am Ende alles gut
Von Mara Merlin
Rebecca Langhoff –sie hat alles, was das Herz begehrt: Reichtum, Erfolg, Einfluss. Dennoch ist sie in tiefster Seele eine sehr einsame Frau, eine Frau, die sich nach Liebe und Zärtlichkeit sehnt. Als sie an einem trüben Regentag den jüngeren Jens Markwart kennenlernt, verliert sie ihr Herz an ihn – und ahnt nicht, dass man das Glück nicht kaufen kann ...
Jens Markwart –er ist von Rebecca fasziniert, sie verkörpert genau den Typ Frau, den er mag. Gemeinsam sind sie stark, können sie noch mehr Erfolg erringen, da ist er sich sicher. Rebecca und er gehören zusammen, davon ist Jens überzeugt – bis er ein bezauberndes junges Mädchen kennenlernt, das seine Gefühle völlig durcheinanderbringt ...
Rebecca hatte ihren Mantelkragen hochgeschlagen. Der Regen peitschte ihr ins Gesicht. Aber dieses Wetter passte genau zu ihrer Stimmung. Die Tränen auf den Wangen vermischten sich mit den Regentropfen.
Ein wenig unschlüssig stand Rebecca Langhoff vor dem großen Tor, das sie ein wenig schützte. Doch es nutzte nichts, sie musste weiter. Hier konnte sie unmöglich stehenbleiben. Sie würde sich eine Lungenentzündung holen.
Gerade wollte sie sich abwenden, als ein Wagen neben ihr hielt. Erschrocken schaute sie auf und blickte in ein sympathisches Männergesicht. Der Fremde ließ die Scheibe herab und lächelte sie an.
»Verzeihen Sie«, sagte er, »kann ich Sie mitnehmen? Bei diesem Wetter können Sie unmöglich zu Fuß gehen.«
»Ich ...« Sie zögerte. »Ja, es wäre sehr nett. Ich hätte meinen Wagen nehmen sollen«, fügte sie noch hinzu.
»Bitte.« Der Fremde kam schnell um den Wagen herum und war ihr beim Einsteigen behilflich. Dann nahm er selbst wieder Platz. »Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Jens Markwart.« Er lächelte fast ein wenig scheu.
»Ich heiße Rebecca Langhoff«, kam es leise über ihre Lippen. Ihr Blick war jetzt dankbar. Die Wärme im Wagen tat ihr gut und ließ sie für einen Moment vergessen, dass sie völlig durchnässt war.
»Ich fahre Sie gern nach Hause, Frau Langhoff«, meinte er. »Sie müssen mir nur verraten, wohin ich Sie bringen soll.«
Einige Zeit später hielt Jens Markwart mit seinem Wagen vor der eleganten Villa Langhoff.
»Sie waren sehr liebenswürdig, Herr Markwart. Darf ich Sie für Ihre Hilfe zu einer Tasse Kaffee einladen? Sie würden mir eine große Freude machen, wenn Sie meine Einladung annehmen«, sagte Rebecca.
»Warum nicht? Ich habe sowieso zu viel Zeit, mit der ich im Augenblick nichts anzufangen weiß. Ich danke Ihnen, ja, ich nehme Ihre Einladung gerne an.«
Erst jetzt bediente Rebecca Langhoff den Klingelknopf. Ein feines Summen erklang. Gemeinsam schritten sie den breiten, sehr gepflegten Kiesweg entlang. An der Tür wurden sie von einer älteren Dame empfangen.
»Mein Gott, Rebecca, was ist passiert?«, fragte diese erschrocken, als sie Rebecca Langhoff sah.
»Ich erkläre es Ihnen sofort, Frau Schneider. Das ist Herr Markwart. Er war so freundlich, mich nach Hause zu fahren. Bitte, sorgen Sie für Kaffee. Ich will mich nur schnell umziehen. Bieten Sie Herrn Markwart einen Cognac an.« Dann wandte sich Rebecca mit einem entschuldigenden Blick an ihn. »Bitte, gedulden Sie sich einen Augenblick. Folgen Sie Frau Schneider, sie ist unsere Hausdame.«
Verlegen ging Jens Markwart jetzt hinter der alten Dame her. Mit einem Blick erkannte er, dass in diesem Haus sehr viel Wohlstand herrschte. Aber es war kein auffälliger Prunk, es war alles wunderbar harmonisch eingerichtet.
Die Hausdame führte ihn in eine Art Salon. Im Kamin knisterte ein Feuer. Eine behagliche Wärme herrschte im ganzen Raum.
Jens Markwart setzte sich. Er lächelte der alten Dame zu, die ihm jetzt ein Glas und eine Flasche hinstellte.
»Bitte, bedienen Sie sich. Ich werde sofort veranlassen, dass der Kaffee gebracht wird.«
Dann war Jens Markwart allein. Jetzt schaute er sich um, und wieder fiel ihm die geschmackvolle Einrichtung auf.
Behaglich lehnte er sich zurück, nahm einen Schluck Cognac und sah ins prasselnde Kaminfeuer.
♥♥♥
Während er unten im Salon auf Rebecca wartete, stand diese unter der Dusche. Sie fühlte das heiße Wasser wohltuend auf ihrem Körper. Wärme durchströmte sie.
Dann aber suchte sie schnell ihr Ankleidezimmer auf, und schon kurze Zeit später stand sie vor dem Spiegel. Prüfend musterte sie sich. Sie trug jetzt einen schwarzen Hausanzug aus Samt. Er schmiegte sich zart um ihre zierliche Gestalt, ließ sie noch schlanker erscheinen.
Einen Augenblick zögerte sie, dann griff sie in ihre Schmuckkassette. Sie nahm ein silbernes Blatt heraus. Es war mit kleinen Diamantsplittern besetzt und ein letztes Geschenk ihres verstorbenen Vaters. Dieses Blatt befestigte sie an dem Kragen ihrer Samtjacke. Mit einer beinah zärtlichen Geste strich sie über das wunderschöne Schmuckstück.
»Vater«, kam es leise über ihre Lippen, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Dann aber warf sie mit einer kurzen Bewegung den Kopf in den Nacken. Sie durfte sich nicht gehen lassen. Sie musste sich zusammenreißen. Jetzt wurde das Äußerste von ihr verlangt. Nicht nur in diesem Augenblick, nein, auch in der Zukunft. Sie war durch den Tod des Vaters Firmenchefin, Alleininhaberin der Firma Langhoff geworden. Eine unendliche Verantwortung lastete jetzt auf ihren Schultern. Würde sie es überhaupt schaffen können?
Mit einem müden Lächeln verließ sie den Raum, um den Salon aufzusuchen.
Als sie gleich darauf das Zimmer betrat, erhob sich Jens Markwart sofort.
»Bitte, Herr Markwart, bleiben Sie sitzen«, forderte sie ihn auf. Dann nahm sie ihm gegenüber Platz.
»Ein wunderschöner Raum, Frau Langhoff«, sagte Jens Markwart und lächelte sie an. »Ich bin fasziniert von diesen Flammen. Ich muss immer wieder hinschauen.«
Ein schmerzliches Lächeln glitt über ihre Lippen. Dann sagte sie mit leiser Stimme: »Es war unser Lieblingsplatz ... Ich spreche von meinem Vater und mir. Hier haben wir im Frühjahr und im Herbst die meiste Zeit verbracht. Gerade in diesen Monaten finde ich es hier besonders schön.« Sie lächelte ihm zu. »Haben Sie sich bedient?«
»Danke, ja, aber mehr möchte ich nicht. Ich habe den Wagen draußen.«
Noch bevor Rebecca etwas antworten konnte, kam eines der Mädchen mit dem Kaffee.
»Wünschen Sie auch Gebäck?«
Fragend schaute Rebecca zu ihrem Gast hin.
»Für mich bitte nicht«, wehrte er ab.
»Danke, Gaby«, entgegnete Rebecca. »Stellen Sie das Geschirr nur hin, ich versorge uns selbst.«
Die Tür fiel hinter dem Mädchen ins Schloss. Eine verlegene Pause entstand. Dann hatte sich Rebecca wieder in der Gewalt. Sie war jetzt ganz Gastgeberin, bediente ihn mit großer Zuvorkommenheit und machte Konversation.
»Sie sind fremd hier, nicht wahr, Herr Markwart?«
»Ja, ich bin erst seit drei Wochen in der Stadt.«
»Bitte halten Sie mich nicht für neugierig, aber ... Sie haben hier eine Stellung?«
»Nein, noch nicht, das heißt, ich werde sie wahrscheinlich antreten. Es gibt noch einige Unstimmigkeiten zwischen dem Chef und mir. Ich bin Betriebswirt und war es gewohnt, sehr selbstständig zu arbeiten. Hier habe ich zwar ein größeres Aufgabengebiet, aber ich muss mich dabei vielen Dingen unterwerfen, die mir gar nicht liegen. Ich weiß daher noch nicht genau, ob ich überhaupt zusage. Ich habe mir noch etwas Bedenkzeit erbeten.«
»Wie heißt die Firma, wenn ich fragen darf?«
»Berghoff-Motoren«, erwiderte er.
»Ich kenne die Firma Berghoff. An und für sich eine sehr gute Firma.«
»Das mag schon sein. Mir ist ja auch alles ganz sympathisch, aber ich brauche, das gebe ich ehrlich zu, eine gewisse Selbstständigkeit. Sonst fühle ich mich beengt, und dann kann ich nicht arbeiten. Doch wir reden nur von mir. Wollen Sie mir, wenn es nicht zu vermessen ist, nicht auch ein wenig von sich erzählen?«
»Von mir?« Nachdenklich blickte sie vor sich hin. Ein eigenartiges Lächeln lag auf ihren Lippen. »Mein Leben ist bisher sehr ruhig und geordnet verlaufen.« Sie zögerte, dann fuhr sie fort: »Schon sehr früh habe ich meine Mutter verloren. Ich lebte immer nur mit meinem Vater, den ich unendlich liebte und verehrte, zusammen. Ich habe mich niemals von ihm getrennt. Einmal, es war vor ungefähr zehn Jahren, da wäre es fast geschehen. Ich war damals noch jung und unerfahren und glaubte an etwas, was mich bitter enttäuschte – an die große Liebe. Gott sei Dank erkannte ich aber noch früh genug, dass nicht ich, sondern unser Geld geliebt wurde. Aber dieses Erlebnis war einschneidend in meinem Leben. Ich habe niemals wieder ...«
Erschrocken schwieg sie und schaute ihn an. Himmel, was fiel denn ihr ein, diesem Fremden ihr Leben zu erzählen!
Jens Markwart fühlte, dass es ihr peinlich war und setzte sich hoch. So, als hätte er die Worte gar nicht vernommen, fragte er jetzt: »Sie sprechen von Ihrem Vater in der Vergangenheit. Ich nehme also an, dass Ihre Trauerkleidung damit zusammenhängt.«
»Ja«, lautete ihre leise Entgegnung, während sich ihre wunderschönen Augen mit Tränen füllten. »Ich habe ihn vor zwei Wochen verloren. Aber es ist mir, als wäre es heute gewesen. Ich kann nicht darüber hinwegkommen. Vater war mein allerbester Freund. Ich habe ihn sehr geliebt.«
»Der Tod eines geliebten Menschen bedeutet immer großen Schmerz, Frau Langhoff. Aber auch Sie werden die Erfahrung machen, dass die Zeit Wunden heilt. Ich weiß es. Ich habe kurz hintereinander meine Eltern verloren. Das Leben geht weiter, auch wenn man glaubt, es nicht mehr ertragen zu können.«
»Ja, natürlich.« Sie lächelte ihn an. »Aber es wird sehr schwer werden. Es ist nicht nur, dass ich meinen Vater verloren habe, sondern jetzt kommen auch massive Pflichten auf mich zu. Uns gehören die Langhoff-Werke, deren Alleinbesitzerin ich jetzt bin.« Sie zögerte, dann meinte sie: »Sie sagten mir, dass Sie sich noch nicht entschlossen hätten, die Stellung anzunehmen. Ihre Gründe dafür finde ich sehr gut. Sie haben mir offen und ehrlich gesagt, dass Sie Selbstständigkeit brauchen.«
»Ja, sonst könnte ich nicht arbeiten. Vielleicht ist es zu vermessen von mir, aber ...«
»O nein, das finde ich nicht.« Rebecca Langhoff richtete sich etwas auf. Dann schaute sie ihn an. »Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen. Wollen Sie in meiner Firma arbeiten?«
»Frau Langhoff!« Jens Markwart schaute sie an. Er schien nicht zu begreifen, was sie ihm sagte.
»Ich weiß, was Sie jetzt denken: Ich kenne Sie nicht, und ich weiß nichts über Sie. Nun, ich verlasse mich einfach auf meine Menschenkenntnis. Bis jetzt wurde ich niemals enttäuscht. Ich brauche einen Mitarbeiter. Ich würde Sie schnellstens in Ihr Aufgabengebiet einweisen lassen.«
Jens Markwart lehnte sich zurück. Das Angebot war ganz verlockend, dennoch vermochte er es nicht, sofort zuzusagen.
Er ahnte nicht, dass er damit ihr Herz gewann, ihr Vertrauen und ihre Zuneigung. Aber das spürten wohl in diesem Moment beide nicht.
»Bitte, verzeihen Sie, Frau Langhoff, aber ich möchte mich noch nicht entscheiden. Sie sollten es sich auch überlegen. Sie haben recht, Sie kennen mich nicht und ...«
Er wurde von ihr unterbrochen. »Es ist auch nicht meine Art«, sagte sie, und ihr Gesicht wirkte jetzt ganz mädchenhaft verlegen, »aber Sie haben mir geholfen, und ich habe Gelegenheit, Ihnen zu helfen. Und für mich wäre es auch zu früh, überhaupt darüber zu sprechen. Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Ich gebe Ihnen solange Gelegenheit, sich zu entscheiden, wie Sie für die Firma Berghoff brauchen. Überlegen Sie es sich gut.«
Jens Markwart schaute sie an. Dann erhob er sich. Auch Rebecca stand nun auf. Sie schauten sich an, und dann sagte Jens Markwart:
»Ich danke Ihnen schon jetzt für Ihr Vertrauen, Frau Langhoff. Ich werde mich wieder bei Ihnen melden. Ganz gleich, ob ich nun das Angebot der Firma Berghoff annehme oder auf Ihren freundlichen Vorschlag zurückkomme.«
»Ja, das wäre nett«, erwiderte sie. Dann begleitete sie ihn bis zur Tür. Kurze Zeit später war sie allein ...
♥♥♥
Rebecca Langhoff stand am Fenster. Sie ließ ihre Blicke hinausschweifen. Noch immer goss es in Strömen. Ein verlorenes Lächeln lag auf ihren Lippen.
Sie war immer noch in Gedanken versunken, als ihre Freundin Denise hereinkam.
»Rebecca, mein Liebes«, sagte die junge Frau mit herzlicher Stimme. »Wie geht es dir? Ich habe zu Steffen gesagt, heute muss ich zu Rebecca, um nach ihr zu schauen. Fühlst du dich wohl?«
»Es geht ... Ich kann eben noch immer nicht begreifen, dass Papa nicht mehr bei mir ist.«
Mitleidig schaute Denise Felder die Freundin an.
»Du hast zu sehr an deinem Vater gehangen, ich meine, du hast weiter keinen Menschen gehabt als ihn. Deine Freunde natürlich – aber du weißt schon, wie ich es meine. Wenn ich dich so anschaue, dann kommst du mir heute allerdings irgendwie verändert vor. Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, irgendetwas in deinen Augen kommt mir merkwürdig vor.«
Rebecca Langhoff lächelte fast schmerzlich. Dann sagte sie mit leiser Stimme: »Manchmal ist es mir fast unheimlich, wie genau du mich kennst, Denise. Ja, ich habe etwas getan, das heißt ... ich weiß nicht, ob ich eine Dummheit begangen habe.«
»Ich verstehe kein Wort, Süße. Was redest du denn da?«, fragte Denise.
»Ich habe einem jungen Mann eine Vertrauensstellung angeboten. Sozusagen als meine rechte Hand. Er heißt Jens Markwart.«