Single Bells: Ein Nerd zum Verlieben - Rose Bloom - E-Book

Single Bells: Ein Nerd zum Verlieben E-Book

Rose Bloom

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Beschreibung

Sie war wild, frei und alles, was ich nicht war. Nie zuvor hatte ich mir vorgestellt, wie gut es sein würde, Jamie Burn zu küssen. Und als ich es einmal getan hatte, wollte ich nie wieder damit aufhören. Jamie Burn ist genau so, wie ihr Name vermuten lässt: hart, extrem sarkastisch und nicht auf den Mund gefallen. Die Studentin sieht nicht nur aus wie eine Rocker-Lady, sie ist auch eine, was wohl daran liegt, dass sie in jenen Kreisen aufgewachsen ist. Nur eines lässt sie zum schüchternen Mädchen werden: Emmett Wheeler, die jüngere Version von Jason Momoa. Er ist genau der Typ Mann, auf den Jamie steht. Eines Tages trifft sie auf seinen nerdigen Bruder Seth. Aus einem Gespräch heraus entsteht eine Abmachung, die beiden Seiten helfen soll. Eigentlich! Denn Jamie hat bei allem nicht bedacht, dass hinter Seth' dicker Brille, vielleicht noch etwas anderes stecken könnte, als er anderen zeigt. Als sie erkennt, was für ein Mann Seth Wheeler ist, stehen ihre Vorsätze auf der Kippe. Plötzlich ist gar nicht mehr so klar, wer wirklich die Schlösser um Jamies Herz zerbrechen kann. Dies ist der 3. Band der "Single Bells"-Reihe. Die vier Bände der »Single Bells«-Reihe spielen zeitgleich in New York während der Weihnachtszeit. In jedem Band geht es um ein anderes Pärchen, sie können also unabhängig voneinander gelesen werden, es gibt aber wiederkehrende Figuren.

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Liebesroman

Single Bells

Ein Nerd zum Verlieben

von Rose Bloom

1. Auflage, 2019

© 2019 Rose Bloom – alle Rechte vorbehalten.

Rose Bloom

c/o Papyrus Autoren-Club

Pettenkoferstr. 16-18

10247 Berlin

[email protected]

www.rose-bloom.de

Coverdesign: Hippomonte Publishing e.K.

Covermotive: Hintergrund ©️ by malija, www.bigstockphoto.com (Stockfoto-ID: 280217302); Mann ©️ by olly, www.stock.adobe.com (Stockfoto-ID: 50550830)

Illustrationen im Buchinnern: Weihnachtsglocken © by Clker-Free-Vector-Images, www.pixabay.com/photos/36241

Satz: Hippomonte Publishing e.K.

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet. Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Bitte beachtet: Erfundene Figuren müssen sich nicht um Verhütung oder Krankheiten kümmern! Das sieht in der Realität allerdings anders aus, deshalb seht dieses Buch in diesem Thema nicht zu eng.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Danksagung

Über die Autorin

Leseprobe aus „Single Bells“ Band 4

Für alle wilden Mädchen.

Let’s get rocked!

Kapitel 1

Jamie

»Hey, Burn, bring mir noch ‘n Bier!«

Ich zog eine Augenbraue nach oben und betrachtete den Typen, der auf der anderen Seite des Tresens stand. Grauer Bart, lange Haare, die er zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, Tattoos überall auf seinen Armen und die Lederkutte mit dem Emblem des Clubs war kaum zu übersehen. Die meisten hätten wohl mächtig Respekt vor dem Kerl Mitte fünfzig, auf dessen Brust das Wort Präsident prangte. Ich nicht.

Ich war in diesem Metier groß geworden und meine Eltern hatten mir nach einer ziemlich bescheidenen Lektion meines Lebens gezeigt, was es hieß, Stärke zu bewahren, wenn man nicht herumgeschubst werden wollte.

»Hat man dir im Knast kein Benehmen beigebracht, Rocks?«

Die Männer, die sich um ihn versammelt hatten, begannen zu lachen und auch mein Mund verzog sich zu einem Lächeln.

»Süße, dort haben sie mir ganz andere Sachen gezeigt als das.« Er warf meinem Dad, der am anderen Ende der Bar arbeitete, einen kurzen Blick zu und lehnte sich noch ein Stückchen näher zu mir. Abgesehen davon, dass die Männer des Biker Clubs mich respektierten, schätzten sie meinen Vater und wussten, wenn meine Mum oder mich nur einer von den Jungs schief anschauen sollte, hätte Dad kein Problem damit, seine Familie mit allen möglichen Mitteln zu verteidigen. Noch einmal so etwas, wie damals, würde uns ganz bestimmt nicht passieren.

»Liebste Jamie, würdest du mir wohl noch ein Bier bringen? Bitte?«, schob Rocks zuckersüß nach und ich zwinkerte ihm zu, bevor ich vor den Zapfhahn trat und den Krug darunter hielt.

»Geht doch, wieso nicht gleich ein bisschen freundlicher? Hat noch niemandem geschadet.« Ich reichte ihm das Glas über den Tresen und nahm den Zehndollarschein entgegen. Wenigstens war er nicht geizig, was das Trinkgeld betraf. Das war keiner von ihnen. Sie mussten eine Menge Kohle mit den Geschäften des Clubs machen, aber dort wollte ich meine Nase ganz sicher nicht hineinstecken.

»Vielen Dank.« Er verbeugte sich knapp, lief mit seinen Jungs im Schlepptau ans andere Ende der Bar und schob sich auf die Sitzecke, auf der die Hell Kings so gut wie jeden Abend saßen.

Meine Eltern betrieben die Biker Lounge seit ich denken konnte. Unsere Wohnung befand sich drüber im ersten Stock und schon seit dem Anfang meines Studiums, als ich in die Studentenverbindung auf den Campus gezogen war, hatten sie gesagt, sie wollten den Laden verkaufen. Ich wusste, meine Mum hätte nichts gegen ein Häuschen im Grünen, andererseits, wenn etwas nichts für meine Eltern war, dann Langeweile. Sie würden die Lounge niemals aufgeben und irgendwie war ich froh darüber.

Zwischen Bikern, der Musik aus der Jukebox und dem Geruch des alten Holzfußbodens vermischt mit Bier fühlte ich mich wohl. So schräg es sich auch anhörte. Das hier war mein Zuhause.

»Hey Schatz, du bist ja immer noch hier!« Meine Mum kam aus der Küche und stellte sich hinter mich.

»Ich kann euch doch jetzt nicht im Stich lassen«, antwortete ich und deutete auf den Bereich vor der Bar. »Der Laden ist randvoll und ihr zwei schafft das nicht alleine!«

Meine Mum legte die Hände auf meine Schultern und drehte mich ganz zu sich um. Ich musste ein Stück nach unten schauen, weil ich zwar meine schwarzen Haare und die grünen Augen von ihr hatte, aber nicht meine Größe von einem Meter fünfundsiebzig. Meine Mum war ein Zwerg, genauso wie Pixie, die zu einer meiner besten von drei Freundinnen gehörte. Trotzdem schafften es beide mit einem bloßen Blick, ihre Stärke zu demonstrieren. Meine Mum war eindeutig die Strengere meiner Eltern.

»Wir kommen klar, mach Schluss und genieß den Samstagabend mit deinen Freundinnen. Ihr habt doch sicherlich irgendetwas vor!«

»Aber …«

Meine Mum schüttelte mich leicht an den Schultern. »Nichts aber! Ich weiß, dass du am liebsten nicht studiert hättest und hiergeblieben wärst, aber Schatz, in dir steckt so viel Potential! Du bist dreiundzwanzig Jahre alt, also benimm dich auch so und hab Spaß! Du musst dich doch nicht um deine alten Eltern sorgen.« Sie lachte und ich musste ebenfalls lächeln, auch wenn ich es immer noch nicht besonders gut fand, sie und meinen Dad in diesem Moment allein zu lassen. Und sie hatte recht. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich nicht mit dem Studium angefangen, auch wenn ich mir da nicht nur gewaltigen Ärger mit meinen Eltern eingehandelt hätte, sondern mittlerweile auch mit meinen Freundinnen.

Ich seufzte. »Ihr müsst euch unbedingt einen neuen Barkeeper suchen. Ich könnte einen Aushang im College machen …«

»Los jetzt! Hau ab«, erwiderte sie lachend und deutete gespielt streng in Richtung Tür. »Wir hatten den Laden schon im Griff, da hast du zum Schlafen noch Mister Bear gebraucht und in deine Windeln gemacht!« Ich drückte ihr ein Küsschen auf die Wange.

»Mister Bear habe ich immer noch.« Ich verabschiedete mich von ihr und meinem Dad und schnappte mir meine Umhängetasche. Draußen angekommen blieb ich vor meinem Motorrad stehen und zog mein Handy aus der Tasche.

 

Bin gleich zu Hause, Zombieland und Popcorn?

 

Ich schickte die Nachricht an Lea, weil ich genau wusste, dass sie heute zu Hause war und wie so oft abends lernte. Meine andere Freundin Bailey musste häufig bis spät in die Nacht für ihren furchtbaren Boss arbeiten und bereitete alles für ein Projekt vor, das in der Karibik abgeschlossen werden würde. Was sich nach einem wahnsinnig tollen Urlaub anhörte, war aber anscheinend der Horrortrip schlechthin. Denn bei dem, was Bailey sonst über ihren Boss erzählte, würde ich im Leben nicht mit ihr tauschen wollen. Und die Letzte im Bunde, Pixie, hielt in der Woche Nachhilfe in Mathe, weil sie nicht nur ausgesprochen hübsch, sondern auch superintelligent war. Es konnte gut sein, dass sie heute aus diesem Grund bei ihrem Schüler war. Der, wenn wir mal ehrlich waren, als Eishockeyspieler ziemlich heiß war, also konnte ich ihr das nicht verdenken.

 

Ich glaube, das fällt heute aus …

 

Schrieb Lea kryptisch zurück und ich stutzte einen Moment. Als ich versuchte, sie anzurufen, ging sie nicht dran. Also steckte ich das Telefon in die Tasche, setzte den Helm auf und stieg auf mein Motorrad. Für mich war damals klar gewesen, dass ich unbedingt den Motorradführerschein machen wollte und ich fuhr meine Lady bei jedem Wetter. Davon hielten mich auch nicht die heutigen Minusgrade ab, selbst wenn es in einem Auto eindeutig gemütlicher gewesen wäre. Niemals würde ich meine mattschwarze Victory Octane gegen ein Auto eintauschen. Ich schloss den Reißverschluss meiner Lederjacke.

Obwohl mir meine Mum nach Dads Unfall ständig in den Ohren lag, vernünftig zu werden und Lady zu verkaufen, konnte ich mir keinen Tag ohne sie vorstellen. Früher hatten mein Dad und ich oft gemeinsame Touren gemacht. Zuerst saß ich auf dem Sozius und später fuhr ich selbst.

Motorradfahren war für mich das ultimative Gefühl von Freiheit und Selbstbestimmung. Und auch wenn Dad nach dem Zusammenstoß mit einem Auto vor drei Jahren, dessen Fahrer die Verkehrsregeln nicht beachtet hatte, immer noch eine Metallplatte im Unterschenkel hatte, verstand er mich im Gegenzug zu meiner Mum ganz genau.

Ich nahm Platz und fuhr den Weg von Brooklyn zur Columbia, wo ich mit meinen Freundinnen und weiteren Frauen in meinem Alter in einem Verbindungshaus wohnte. Eigentlich war ich nicht gerade der Typ für eine Schwesternschaft, konnte mir aber auch nicht mehr vorstellen, irgendwo ohne Pixie, Lea und Bailey zu leben. Wir hatten uns hier kennengelernt und gemerkt, wie ähnlich wir uns waren.

Außerdem war die Verbindung gar nicht so verkehrt. Dachte ich zumindest, bis ich meine Maschine am Straßenrand abstellte und die fremden Menschen sah, die in unser Haus strömten. Shit. Bye, bye ruhiger Abend.

Bethany Williams, die sich als selbsternannte Anführerin unserer Schwesternschaft sah, war bekannt für ihre Partys. Ich hatte ganz vergessen, dass Weihnachten vor der Tür stand und Bethany in den letzten Wochen immer wieder irgendwas von einer Feier erzählt hatte. Das hatte man nun davon, wenn man nicht richtig zuhörte. Ihre schrille Stimme war aber auch unglaublich nervig.

Obwohl ich gerne mit meinen Freundinnen in einen Club in der Nähe, das Desaster, ging, waren Verbindungsfeiern ein Graus für meine Privatsphäre. Ich hasste es, dass ständig irgendwelche Pärchen in mein Zimmer platzten, weil sie einen Ort zum Rummachen suchten oder den ganzen Abend das Badezimmer besetzt war.

Das meinte Lea also mit ihrer Nachricht und sie wusste wahrscheinlich, hätte sie mir das am Telefon gesagt, wäre ich heute Nacht bei meinen Eltern geblieben.

Ich atmete tief durch, hängte den Helm an meinen Lenker und stieg ab. Die Musik von drinnen dröhnte bereits über unseren Vorgarten, während ich auf das Haus zuging und mich umsah. Die meisten Leute kannte ich vom Sehen, aber wirklich mit ihnen zu tun, außer in meinen Vorlesungen, hatte ich nicht gerade viel. Bis mein Blick bei einem Typen hängenblieb und meine Schritte einen kurzen Moment außer Takt gerieten.

Emmett Wheeler. Der Traum meiner schlaflosen Nächte. Gott, der Kerl sah unverschämt gut aus und war genau mein Typ. Groß, breit, trainiert, schulterlanges schwarzes Haar, um das ihn jede Frau beneidete und an dem ich ihn am liebsten an mich gezogen hätte. Im Grunde sah er aus wie eine jüngere Version von Jason Mamoa und hatte den Bikerstyle perfektioniert. Immer wenn er lächelte, vergaß ich zu atmen und konnte kaum an etwas anderes denken als an ihn.

Er stand mit einigen anderen Jungs auf unserer Veranda und unterhielt sich. Doch die Typen neben ihm fielen mir gar nicht auf. Ich hatte nur Augen für Emmett.

Es war zwar offensichtlich, dass er wusste, wie er auf Frauen wirkte, aber seine gesamte Art und seine wilde, sexy Ausstrahlung sagten mir, dass er genau der Typ Mann war, den ich suchte.

Wobei ich genaugenommen überhaupt nicht suchte. Ich war ein ziemlich zufriedener Single. Klar hatte ich hin und wieder Dates, aber niemand war dabei gewesen, der mich so aus meinen Schuhen gehoben hatte, wie Emmett und seine verdammte Ausstrahlung es taten.

Er wandte den Blick von einem seiner Kumpels ab und unsere Augen trafen sich für einen kurzen Moment. Spürte nur ich dieses Knistern, das gerade zwischen uns entstand, oder kam es ebenso bei ihm an? Mein gesamter Körper bestand nur noch aus Gänsehaut. Ich zwang mich, weiterzugehen, damit ich nicht wie die letzte Vollidiotin wirkte und als er sein Gesicht von mir abwandte und über den Witz eines seiner Freunde lachte, senkte ich schnell den Kopf.

Gott, war ich bescheuert, zu glauben, ich fiele ihm auf …

Ich beschleunigte meine Schritte, um zügig an der Gruppe vorbeizukommen und Lea zu finden.

Innerhalb des Hauses herrschte ein wahlloses Durcheinander und tatsächlich erklang durch die Boxen aus dem Wohnzimmer eine gruselige Hip-Hop Version von Jingle Bells. Würg.

Aber ich wusste schon vorher, dass die meisten hier auf dem College einfach keinen Musikgeschmack hatten, allen voran Bethany.

»Oh Jamie! Wie schön, dass du dich auf unserer Party blicken lässt!« Na klasse, ausgerechnet sie lief mir jetzt vor die Füße. »Wenn du dich schon nicht an der Planung beteiligt hast, freut es mich, dass du wenigstens mitfeierst.« Ihr Ton war pure Ironie.

Sie warf ihr blondes Haar zurück und presste die rotgeschminkten Lippen zusammen. Im Grunde wusste ich nicht, was für ein Problem sie mit mir hatte, aber schon beim ersten Treffen stellten wir fest, dass wir niemals Freundinnen werden würden. Vielleicht waren wir nur grundverschieden, oder sie war  einfach nur eine Bitch, die niemand leiden konnte.

»Ja, wow, du hast ganze Arbeit geleistet mit …« Ich ließ meinen Blick über die hässlichen Schneeflocken aus Styropor wandern, die von der Decke hingen. »Dem Basteln dieser wundervollen Dekoration.«

Meine Eltern hielten nichts von klassischer Weihnachtsdeko. An unserem Baum befanden sich kleine, goldene Motorräder, winzige Motorkolben und Sterne aus Chrom. Wunderbar.

»Hättest du meine E-Mail mit dem To-Do-Plan gelesen, hättest du dich beteiligen können!«

»Oh, du hast eine Mail geschrieben? Muss wohl im Spam gelandet sein.« Ich zuckte mit den Schultern. »Sorry, ich muss dann mal los.«

Ohne auf eine Erwiderung zu warten, drückte ich mich an ihr und den zahlreichen Menschen vorbei und lief die Treppe nach oben. Vor Leas Zimmer hielt ich an und klopfte an die Tür, bevor ich sie öffnete.

»Jamie!« Lea saß im Schneidersitz auf ihrem Bett und sah überrascht von einem Buch auf. »Da bist du ja!«

Ich nahm neben ihr Platz und warf mich mit dem Rücken auf das Bett. Mit dem Arm bedeckte ich meine Augen und seufzte. »Eine Party, mal wieder? Hast du diese furchtbar kitschigen Schneeflocken gesehen? Heilige Scheiße …«

»Du kennst doch Beth, sie sucht immer einen Grund, zu feiern.«

»Oder sich von ihrem ach so anstrengenden Leben abzulenken …«

»Sie ist gar nicht so verkehrt, weißt du?«

Ich spähte aus einem Auge zu Lea, die mich breit angrinste. »Wie bitte? Hab ich mich da verhört?«

Lea zuckte mit den Schultern. Ihr Charakter war völlig gegensätzlich zu ihrem Aussehen. Während sie eher ruhig und zurückhaltend war und oft in der Welt des Zeichnens versank, war sie mit ihren roten Haaren und der schneeweißen Haut mehr als auffällig. Sie wusste überhaupt nicht, wie schön und interessant sie durch diesen Kontrast war, auch wenn wir anderen es ihr ständig sagten und so versuchten, sie aus ihrem Schneckenhaus zu locken.

»Seit wann sind Bethany und du befreundet?«

»Sind wir nicht, sie ist immer noch eine Hexe, aber ich hab letztens einen Anruf mit ihren Eltern mitbekommen und na ja … ihr Dad scheint ziemlich streng zu sein.«

Ich setzte mich auf und wollte gerade erwidern, dass ich das für keine Ausrede hielt, dass man sich arschig benahm, da wurde die Tür aufgerissen und Pixie erschien im Türrahmen.

Auf ihrem Shirt war Spock mit einer lilafarbenen Blume in der Hand abgebildet, die perfekt zu ihren kurzen Haaren in der gleichen Farbe passte.

»Wieso hängt ihr immer noch auf dem Zimmer rum und seid nicht auf der Party?«, fragte sie und runzelte die Stirn, als könnte sie wirklich nicht verstehen, was wir hier machten. Pixie war für jedes Abenteuer zu haben.

Bungeejumping? Kein Problem!

Fallschirmsprung? Wann gehts los?

Und jede Party wurde gefeiert, wie sie fiel. Wenn ich schlechte Laune hatte oder traurig war, musste ich nur zu Pixie gehen und alles wurde besser. Sie hatte vor nichts und niemandem Angst.

»Keine Lust«, antwortete ich ihr und Pixie schüttelte den Kopf, lief auf uns zu und nahm unsere Hände, damit sie uns nach oben ziehen konnte.

»Hast du gesehen, wer auch da ist?«, fragte sie und wackelte mit den Augenbrauen. Ich seufzte, aber musste trotzdem grinsen. »Willst du, dass Emmett heute mit einer anderen nach Hause geht? Das ist deine Chance, Süße!«

Lea und ich standen widerwillig auf. »Ich glaube nicht, dass er mich überhaupt bemerken wird.«

»Das wollen wir mal sehen! Los, keine Ausreden, wir gehen jetzt tanzen!«

Ich schenkte Lea einen vielsagenden Blick und sie schien genauso begeistert, wie ich mich fühlte. Trotzdem folgten wir Pixie und gingen die Treppe nach unten ins Wohnzimmer, das noch voller wirkte als vor einigen Minuten.