So spricht Schleswig-Holstein - Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag (Herausgeber) - E-Book
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Beschreibung

Wat kiekst du so gnadderich? Bagaluten und Bangbüxen, Growianen und Nödskitjern, Kattunrietern und Tütelbüdeln – ihnen allen und noch vielen anderen typischen Schleswig-Holsteinern begegnet man in diesem kleinen Lexikon der Redewendungen und vergessenen Wörter aus dem Land der Horizonte. Eine Fülle an vergnüglichen und allgemeinen Informationen zu Schleswig-Holstein warten auf Besucher, Eingeborene und Liebhaber dieses wunderschönen Bundeslandes. Nicht nur Redakteure, Heimatforscher und Sprachwissenschaftler sind den regionalen Begriffen auf den Grund gegangen, sondern vor allem Menschen die Schleswig-Holstein kennen und schätzen selbst. Authentischer geht es nicht. So spricht Schleswig-Holstein ist ein Buch zum Erinnern, zum neu Lernen und natürlich zum sofort drauflos schnacken!

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Seitenzahl: 160

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So spricht Schleswig-Holstein

Herausgegeben vom Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag sh:z   Redaktionsleitung: Karl-Heinz Groth Fachbeirat: Wolfgang Börnsen (MdB), Prof. Willy Diercks, Prof. Dr. Silke Göttsch-Elten,

Den unzähligen Einsenderinnen und Einsendern zu unserem Projekt sei ganz herzlich gedankt.

Sie haben uns ein ausgesprochen facettenreiches, vielfältiges Bild der Sprachenlandschaft in Schleswig-Holstein vermittelt. Stellvertretend für sie alle sollen an dieser Stelle Frau Mimi Stricker, Frau Ingrid Ralfs, Frau Rita Seiler und Herr Günter Evers genannt werden.

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

Schleswig-Holstein lebt von seiner Vielfalt – auch was die Sprache betrifft. Hochdeutsch und Plattdeutsch, Friesisch und Dänisch: Es gibt viel zu sagen. →Moin grüßen die Nordlichter morgens und abends, und wenn das Wort „Plopp“ fällt, werden sie durstig.

Als größte Zeitungsgruppe im Land hat der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (sh:z) sein Ohr immer nah an den Leserinnen und Lesern. Doch diesmal wollten wir es ganz genau wissen. So riefen wir die Menschen im Land zwischen den Meeren auf, uns ihre Lieblingsredewendungen zu nennen und von typischen Wörtern und regional bezogenen Begriffen zu berichten. Sprache ist schließlich etwas Lebendiges. Da mussten wir – um mit Martin Luther zu sprechen – „dem Volk aufs Maul schauen“.

Seit dem Start dieses Medienprojekts, an dem sich Hunderte von Leserinnen und Lesern beteiligten, erscheint täglich in den sh:z-Zeitungen – vom „Flensburger Tageblatt“ über die „Schleswig-Holsteinische Landeszeitung“, die „Husumer Nachrichten“ oder den „Holsteinischen Courier“ bis zur „Norddeutschen Rundschau“ – die Rubrik „So spricht Schleswig- Holstein“. Dabei sorgen nicht Redakteure, Sprachwissenschaftler oder Heimatforscher für die Einträge, sondern die Menschen selbst. Authentischer geht es nicht. Das ganze Land macht mit bei dieser einmaligen Sprach-Expedition; die Schirmherrschaft des Projekts hat der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtags, Torsten Geerdts, übernommen.

Ein wissenschaftlicher Beirat begleitet die Aktion mit eigenen Beiträgen, die der bunten Sprache im Norden auf den Grund gehen. Redewendungen, Sprichwörter, Begriffe: Alles wird gesammelt, ausgewertet, analysiert und geordnet. Schließlich war aufgrund des großen Leserechos klar: Das Ganze musste in Buchform gebracht werden. Hierfür konnten wir federführend den plattdeutschen Schriftsteller und ständigen Autor der sh:z-Zeitungen Karl-Heinz Groth gewinnen.

Jetzt also gibt es das Buch zum Medienprojekt. Kein Zweifel: Diese Übersicht über die Schleswig-Holsteiner und ihre Sprache ist einzigartig. Wir freuen uns, dass die Initiative des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages so weite Kreise gezogen hat. Danke allen Leserinnen und Lesern fürs Mitmachen. Danke Karl-Heinz Groth für die redaktionelle Bearbeitung des Buches, danke dem Beirat für Rat und Tat, danke Kim Schmidt für die vorzüglichen Cartoons.

Viel Spaß bei der Lektüre. Sie sollten dieses Werk wie die Zeitung regelmäßig zur Hand nehmen. Es lohnt sich. Und bitte stellen Sie das Buch nicht ins →blaue Regal. Unter Seeleuten in Schleswig-Holstein hieße das nämlich: Es geht über Bord.

Ihr Stephan Richter

Chefredakteur des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages

Einleitung

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Aktion des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages „So spricht Schleswig-Holstein“ hat unzählige Bürgerinnen und Bürger in unserem Lande angesprochen, vom jüngsten (10 Jahre) bis zur ältesten (99Jahre). Tausende von Begriffen, Redewendungen und Sprichwörtern aus allen Bereichen unseres Lebens sind bei uns eingegangen, und erstaunlicherweise nimmt die Flut der Einsendungen nicht ab. Müssten wir nicht vielmehr „erfreulicherweise“ sagen? Warum ist bei uns im hohen Norden häufig immer alles →Sünde (mit „ss“) und warum „gehen wir hier nicht bei“ (→beigehen) und können „da nix für“? Haben Sie schon einmal etwas von →Grasmiegern gehört oder sind über →den Melkmann sien Büx gestolpert, haben sich dabei möglicherweise die Zunge verbrannt? Nun, Letzteres werden Sie sicherlich nicht getan haben beim Verzehr der leckeren Kraut, Kräut, Porren oder Granat (→Krabben). Das soll auch so bleiben, wenn Sie sich über den →Mehlbüdel, mancherorts auch „Großer Hans“ genannt, hermachen. Läuft Ihnen auf der Insel Föhr ein →Nödskitjer über den Weg, tun Sie so, als kennten Sie ihn nicht. Solche Lebewesen können sich schnell zu einer Landplage entwickeln. Weiterhin rate ich Ihnen, nicht alle Nachnamen in Ihrem Lebens- und Wirkungskreis für bare Münze zu nehmen. Ein vorheriger Blick ins Telefonbuch kann unliebsame Beschimpfungen bis hin zur Androhung körperlicher Gewalt ersparen helfen, wenn sich besagter Name als →Ökelname herausstellen sollte.

So, liebe Leserinnen und Leser, nun habe ich Sie lange genug auf die Folter gespannt. Was Sie in diesem Buch vorfinden, ist in höchstem Maße authentisch. Es sind Ihre hochdeutschen, friesischen und vor allem plattdeutschen Beiträge, die oft auch ihre dänische Herkunft erkennen lassen, an denen Sie Ihre helle Freude haben werden, wie übrigens auch an den köstlichen Illustrationen von Kim.

Sprache erschließt in ihren vielfältigen Formen das, was jeder Einzelne, wo immer er lebt, seine Heimat nennt. Beispielhaft sei der Ausspruch meiner Mutter genannt, wenn das Gekakel am Mittagstisch zwischen uns Kindern zu eskalieren drohte: „Lass die Kuh man →birsen, sie beruhigt sich schon wieder.“

Sprache erleben

„So spricht Schleswig-Holstein“ wird vielen Bürgerinnen und Bürgern eine große Hilfe dabei sein, ihre Sprache bewusster wahrzunehmen, um so den Umgang mit ihr sorgsamer und verantwortungsvoller gestalten zu können.

Es heißt, 60Prozent der Deutschen seien stolz auf ihre Sprache und 47Prozent empfänden gar Liebe für sie, beschrieben sie als schön, anziehend, logisch, aber schwierig. Wenn das so ist, muss es die vornehmste Aufgabe auch von Politik sein, sprachschützende Maßnahmen – wie immer und wo immer möglich – im nationalen und internationalen Kontext herbeizuführen. So könnte zum Beispiel Plattdeutsch, unsere niederdeutsche Sprache, unter Kulturgüterschutz gestellt werden, denn auf der UNESCO-Weltliste der gefährdeten Sprachen befindet sie sich bereits. Vielleicht hilft die Aktion des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages mit, der Verwirklichung dieses anspruchsvollen Zieles einen Schritt näher zu kommen. Das wünsche ich von ganzem Herzen, auch, dass wir uns mit unserer Heimat Schleswig-Holstein, insbesondere durch die Sprachenvielfalt, noch intensiver verbunden fühlen.

Wolfgang Börnsen

(Bönstrup) MdB

Kultur- und medienpolitischer Sprecher

Bräuche

Bräuche gehören zu den Dingen, die wir für ein besonders typisches Merkmal von Regionen halten. Im Urlaub besuchen wir gerne Brauchtums-Veranstaltungen, weil wir uns dort ein Stück Unverwechselbarkeit und Echtheit versprechen – denn das gibt es nur dort und meistens schon sehr lange, jedenfalls wird es uns so nahegebracht.

Bräuche haben allerdings in der Regel eine sehr wechselvolle Geschichte, und ihre Herkunft und Verbreitung ist oft nur mit Mühe zu rekonstruieren.

Nehmen wir ein Beispiel: Heute gehört das →Ringreiten für uns zu den typischen schleswig-holsteinischen Bräuchen und wird in vielen Dörfern durch Ringreitervereine gepflegt.

Die in letzter Zeit gewachsene Begeisterung für den Reitsport hat sogar vielerorts dazu geführt, dass die alte Tradition des Ringreitens wiederbelebt wurde. Dabei ist Ringreiten gar nicht so typisch für Schleswig-Holstein. Es hat seinen Ursprung in antiken Reiterspielen des Militärs, gehörte im Mittelalter zur höfischen Reitkunst und verbreitete sich danach über die Fürstenhöfe bis nach Norddeutschland und Dänemark. Im 18.Jahrhundert wurde Ringreiten dann auch bei uns zu einem beliebten Vergnügen der jungen Männer, Bauernsöhne wie Knechte.

Ob ein Brauch also als typisch gelten kann oder nicht, liegt nicht an seiner Geschichte, sondern einzig und allein daran, welche Bedeutung er gegenwärtig für die Menschen hat, ob er als typisch für eine Region oder einen Ort angesehen wird.

Eine ganz ähnliche Geschichte hat auch das →Rummelpottlaufen, das sich aus um die Weihnachtszeit stattfindenden Heischebräuchen (Bittgängen) von Scholaren (Studenten im Mittelalter) beziehungsweise jungen Männern entwickelt hat. Das Rummelpottlaufen mit seinen typischen Liedern und Sprüchen war lange Zeit um Silvester vor allem bei Kindern beliebt, um die Süßigkeitsvorräte noch einmal nachzufüllen. Inzwischen wird immer mal wieder darüber geklagt, dass das aus den USA übernommene und mit großem Werbeaufwand propagierte Halloween in der Nacht vom 31.Oktober zum 1.November das Rummelpottlaufen abgelöst habe. Aber stimmt das wirklich? Wird Halloween einfach so übernommen, oder wird vielleicht sogar Halloween zu einem für Schleswig-Holstein typischen Brauch umgeformt? Denn auch das Beispiel Ringreiten zeigt ja, dass Bräuche keine starren Regeln haben, sondern sich mit den Menschen, die sie ausüben und sie pflegen, verändern, für den Alltag der Menschen „passend“ gemacht werden.

Aber es gibt genauso viele Bräuche und Rituale, die in der Familie, unter Freunden und Nachbarn gepflegt werden und die typisch für Schleswig-Holstein sind, seien es →Kindskiek

Nordfriesische Sprichwörter: Goldene Äpfel in silbernen Schalen

Als der Lehrer und Küster Moritz Momme Nissen 1873 den ersten Teil eines Lexikons nordfriesischer Sprichwörter erscheinen ließ, da verglich er diese Aussprüche mit goldenen Äpfeln in silbernen Schalen. Sie seien ein in Jahrhunderten entstandener Schatz der Erfahrung. In den Sprichwörtern spiegele sich der „Volksgeist“ der Friesen.

Kaum eine andere Sprachminderheit verknüpft ihre Identität so stark mit bestimmtem Spruchgut wie die Nordfriesen, meint der Sprachwissenschaftler Ommo Wilts.

Viele Sprichwörter enthalten Alltagsweisheiten und geben Verhaltensmuster vor. Häufig gehen sie von der maritimen friesischen Landschaft aus: , sagt man auf Sylt: Wo der Deich am niedrigsten ist, geht die Flut zuerst herüber. Dass vieles sehr lange dauert, besagt das auf dem friesischen Festland gebräuchliche Sprichwort: Bevor das fertig wird, kann noch viel Wasser ins Wattenmeer fließen. Auf Föhr weiß man: Es sind mehr Leute in der Flasche ertrunken als im Watt Die Gefahren des Alkohols spiegeln sich auch in dem Sprichwort Junge Kapitäne, alte Säufer. Hier wird also die Seefahrt keineswegs romantisch verklärt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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