Special Force One 11 - Roger Clement - E-Book

Special Force One 11 E-Book

Roger Clement

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Beschreibung

In Kandhastan herrscht seit zehn Jahren Bürgerkrieg. Blutige Kämpfe erschüttern das Land am Himalaya, in dem das Terrorregime des General Zhandar für Angst und Schrecken sorgt. Ausgerechnet hier baut Diego Alvarez, der berüchtigte Drogenhai und alte Bekannte, eine Start- und Landebahn für Drogenflugzeuge. Wenn seine Pläne aufgehen, wird die Welt mit billigen Drogen geradezu überschwemmt werden. Die SFO macht sich auf einen harten Kampf gefasst, denn die Verbrecher werden alles daran setzen, ihr Ziel zu erreichen ...

Special Force One - Die Antwort der Vereinten Nationen auf den Terror der heutigen Zeit. Ein Spezialkommando, allein zu dem Zweck geschaffen, korrupte Staaten, Flugzeugentführer, Attentäter und Massenmörder zu bekämpfen.

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Inhalt

Cover

Über diese Serie

Über diese Folge

Über die Autoren

Titel

Impressum

Einsatz hinter Klostermauern

In der nächsten Folge

Extras

SFO - Die Spezialisten

Special Force One – Die Antwort der Vereinten Nationen auf den Terror der heutigen Zeit. Ein Spezialkommando, allein zu dem Zweck geschaffen, korrupte Staaten, Flugzeugentführer, Attentäter und Massenmörder zu bekämpfen.

Doch das Projekt hat nicht nur Befürworter. Auch in den eigenen Reihen gibt es Kritiker, die nur darauf warten, dass das Unternehmen fehlschlägt.

Das Alpha-Team um Colonel John Davidge und Leutnant Mark Harrer hat jedoch keine Wahl: Wenn die Vereinten Nationen um Hilfe rufen, rückt die SFO aus. Und wo sie im Einsatz sind, ist Versagen keine Option …

Folge 01: Der erste Einsatz

Folge 02: Unter Feuer

Folge 03: Drogenkrieg

Folge 04: Operation »Broken Fish«

Folge 05: Feindname: Nexus

Folge 06: Das ägyptische Grabmal

Folge 07: Südsee-Inferno

Folge 08: Schatten der Vergangenheit

Folge 09: Auf verlorener Mission

Folge 10: Piraten vor Singapur

Folge 11: Einsatz hinter Klostermauern

Folge 12: Codename: Enigma

Folge 13: Insel aus Stahl

Folge 14: Der Atem Gottes

Folge 15: Flug in den Tod

Folge 16: Der Nemesis-Plan

Folge 17: Das Delta-Protokoll

Über diese Folge

In Kandhastan herrscht seit zehn Jahren Bürgerkrieg. Blutige Kämpfe erschüttern das Land am Himalaya, in dem das Terrorregime des General Zhandar für Angst und Schrecken sorgt. Ausgerechnet hier baut Diego Alvarez, der berüchtigte Drogenhai und alte Bekannte, eine Start- und Landebahn für Drogenflugzeuge. Wenn seine Pläne aufgehen, wird die Welt mit billigen Drogen geradezu überschwemmt werden. Die SFO macht sich auf einen harten Kampf gefasst, denn die Verbrecher werden alles daran setzen, ihr Ziel zu erreichen …

Special Force One – Die Antwort der Vereinten Nationen auf den Terror der heutigen Zeit. Ein Spezialkommando, allein zu dem Zweck geschaffen, korrupte Staaten, Flugzeugentführer, Attentäter und Massenmörder zu bekämpfen.

Über die Autoren

An der Romanserie Special Force One haben die Autoren Michael J. Parrish, Roger Clement, Dario Vandis und Marcus Wolf mitgearbeitet. Sie alle haben jahrelange Erfahrung im Schreiben von Action- und Abenteuergeschichten. Durch ihr besonderes Interesse an Militär und Polizei haben sie außerdem fundierte Kenntnisse über militärische Abläufe und ein gutes Gespür für actiongeladene Erzählstoffe.

Roger Clement

Einsatz hinter Klostermauern

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2004 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Für diese Ausgabe:

Copyright © 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Projektmanagement: Nils Neumeier/Stefan Dagge

Covergestaltung: Massimo Peter unter Verwendung von Motiven © shutterstock/kthepsu | © shutterstock/BPTU | © shutterstock/Kkulikov | © shutterstock/aarrows | © shutterstock/Smit

E-Book-Erstellung: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-2437-2

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Einsatz hinter Klostermauern

Republik Kandhastan, Hauptstadt Trumbha, 1503 OZ

Der junge Mann rannte um sein Leben. Während die Bomben einschlugen und die automatischen Waffen der Rebellenflugzeuge hämmerten, lief er wie ein Hase durch die engen Gassen der Hauptstadt.

Es erschien selbstmörderisch, sich mitten im Luftangriff auf die Straße zu wagen. Die Bewohner der Hauptstadt verfügten über gute und tiefe Luftschutzkeller. Während der inzwischen fast zehn Jahre Bürgerkrieg hatten sie genügend Zeit gehabt, in das harte Gestein unter ihren Häusern tiefe Tunnel und Keller zu schlagen.

Aber der junge Mann konnte nicht warten, bis die Attacke vorbei war. Das, was er gerade erfahren hatte, duldete keinen Aufschub. Er musste die Nachricht sofort loswerden.

Eine Bombe schlug in der Nähe ein. Es gab eine ohrenbetäubende Explosion. Der junge Mann wurde durch die Luft geschleudert wie eine Puppe. Er schlug mit Kopf und Oberkörper auf den ungepflasterten Boden. Für einen Moment raubte ihm der Schmerz beinahe das Bewusstsein. Er blieb flach auf dem Boden liegen. Dadurch wurde wahrscheinlich sein Leben gerettet. Denn im nächsten Moment jagte eine Garbe Leuchtspurgeschosse in die Hauswand hinter ihm.

Der junge Mann konnte nur unter Schmerzen atmen. Seine linke Brusthälfte tat höllisch weh. Mehrere Rippen schienen gebrochen oder zumindest angebrochen zu sein.

An vielen Stellen in der Stadt brannte es. Er hörte die Rufe und Schreie seiner Mitbürger, er schmeckte den Staub von zerborstenen Steinen auf den Lippen. Nach einigen Minuten schüttelte er die Benommenheit ab. Seine Willenskraft half ihm, langsam wieder auf die Beine zu kommen.

Er hieß Ali Dandhar, aber dieser Name war genauso gut oder schlecht wie jeder andere. Auf jeden Fall war er falsch. Ali Dandhar unterschied sich äußerlich in nichts von anderen Bewohnern Kandhastans. Seinen Bart trug er lang, gekleidet war er traditionell in einen Tuchmantel, weite Hosen, Schaftstiefel und eine Lammfellmütze.

Eine ungewöhnliche Tracht für jemanden, der in Chicago als Sohn pakistanischer Eltern aufgewachsen war. Aber nun lebte Ali Dandhar bereits zwei Jahre in der Hauptstadt des Bürgerkriegslandes Kandhastan. Seine Mitbürger glaubten, er sei ein Flüchtling aus den Bergen.

Der junge Mann konnte sich trotz seiner Verletzungen auf den Beinen halten. Ali Dandhar steuerte das Haus an, in dem er seiner wahren Tätigkeit nachging. Er hatte etwas in Erfahrung gebracht, das er dringend nach Langley, Virginia, übermitteln wollte.

Ins Hauptquartier der CIA.

***

Republik Kandhastan, Region Transkandhanien, 1611 OZ

Ewiger Schnee bedeckte die Spitzen der Berge, die bereits Ausläufer des Himalaya waren. Das Tal zog sich vom Ufer des Flusses Kandha bis zu den Gebirgspässen im Norden und Osten hin.

Wer hier lebte, war an Entbehrungen gewöhnt. Die meisten Menschen brachten sich und ihre Familien mit karger Landwirtschaft durch. Manche Bauern pflanzten Schlafmohn, der auch auf kleinsten Flächen gedieh. Da sich aus der Pflanze Rohopium gewinnen lässt, stand sein Anbau in Kandhastan unter Strafe. Doch das wussten die meisten Landwirte gar nicht. Denn seit Beginn des Bürgerkrieges hatte sich kaum ein Polizist oder Soldat nach Transkandhanien verirrt. Die Ordnungsmacht lag hier in anderen Händen.

Das bekamen die Einwohner eines Dorfes unweit des Flussufers an diesem Nachmittag schmerzhaft zu spüren. Die Ansiedlung bestand nur aus einem Dutzend kreisförmiger Hütten, die im Windschutz eines Berghangs erbaut worden waren. Struppige Ziegen wurden auf den wenigen umzäunten Grünflächen gehalten. Ansonsten gab es nur einige steinige Äcker in der Umgebung.

Die Familien des Dorfes lebten traditionell, wie es viele Generationen vor ihnen getan hatten. Das Land warf gerade genug ab, um sie zu ernähren.

Es war ein arbeitsreicher Tag wie alle anderen. Da wurden die Dörfler durch ängstliche Rufe aufgeschreckt. Sie kamen von einem Hütemädchen, das eine Herde Ziegen von einer Außenweide Richtung Dorf trieb.

Die Kleine erblickte die Reiter als Erste. Und sie spürte instinktiv, dass sie von diesen Kerlen nichts Gutes zu erwarten hatte. Vielleicht hatte sie auch schon die eine oder andere Schauergeschichte über General Zhandars Männer gehört. Es wurde viel erzählt in dem Dorf, wenn die Menschen während langer Winterabende am Herd zusammensaßen. Einen Fernseher konnte sich keiner der armen Dorfbewohner leisten.

Die Warnrufe des Mädchens schreckten die Dörfler auf. Aber da war es auch schon zu spät. Entkommen konnte jedenfalls keiner von ihnen. Dafür waren General Zhandars Reiter einfach zu schnell.

Wie ein Sturmwind preschten sie auf ihren kleinen struppigen Pferden heran. Eine Abteilung schwenkte nach links, schlug einen Bogen und fiel von der anderen Seite in das Dorf ein. Die andere Gruppe folgte einfach nur der unasphaltierten Piste, die vom Flussufer her zu der Ansiedlung führte. Die beiden Abteilungen nahmen die Dorfbewohner nun in die Zange. Ein Entkommen war so gut wie unmöglich.

Die Männer des Generals trugen keine richtige Uniform, mehr eine Art Tracht. Sie bestand aus Schafsfelljacke, über der Brust gekreuzten Patronengurten und bestickter Tuchkappe. Jeder der Krieger ließ seinen Bart lang wachsen. Ihre Füße steckten natürlich in kniehohen Reitstiefeln. Was die Hosen anging, so war alles Denkbare an Beinkleidern vertreten.

Auch die Bewaffnung war uneinheitlich, obwohl die meisten Reiter das Sturmgewehr AK-47 Kalaschnikow am Lederriemen auf ihren Rücken geschnallt hatten. Die robuste, einst in der Sowjetunion sowie als Lizenzmodell massenhaft hergestellte Kalaschnikow war immer noch eines der am weitesten verbreiteten Kriegsgeräte der Welt. Vor allem ehemalige Sowjetrepubliken wie Kandhastan verfügten noch über ein großes Arsenal an sowjetischen Waffen.

Die Dorfbewohner waren so gut wie unbewaffnet, nur ein paar Jagdflinten gab es. Außerdem waren die Reiter ihnen zahlenmäßig ohnehin überlegen.

General Zhandars Männer gingen genau nach Plan vor. Während ein Teil der Reiter im Sattel blieb und die Bauern mit vorgehaltenen Kalaschnikows in Schach hielt, stiegen die restlichen Männer ab. Sie drangen in die Häuser ein, durchwühlten sie nach Wertsachen. Die Beute war erbärmlich, wie wohl auch nicht anders zu erwarten.

Nun packten die schwarzbärtigen Kerle die Frauen des Dorfes und schleiften sie in die Behausungen. Klatschende Schläge ertönten. Die Bäuerinnen schrien und weinten. Kleiderstoff zerriss, als die Frauen geschändet wurden.

Zornbebend starrte ein Bauer die ihn bewachenden Reiter an. Seine Wut war so groß, dass er seine Angst vergaß.

»Banditen seid ihr! Dreckige Banditen!«

»Aber, aber«, widersprach eine dunkle Stimme. »Was sind denn das für Ausdrücke?«

Ein großer starker Krieger von undefinierbarem Alter hatte diese ironische Frage gestellt. Er kam langsam auf die anderen Bewaffneten zugeritten. Im Gegensatz zu den Männern auf den struppigen Gebirgsponys saß er im Sattel eines edlen Araberhengstes. Seine Reitstiefel blitzten, als ob sie drei Mal täglich geputzt wurden. Er trug einen dunkelblauen Uniformrock mit goldenen Knöpfen. Um seine Schultern hatte er einen Umhang aus Bärenfell gelegt. Auf seinem Kopf trug er eine Mütze aus dem gleichen Material. Sein Bart wallte hinunter bis auf die Brust. Der Blick seiner schwarzen Augen war kalt und unergründlich zugleich.

Der aufmuckende Bauer und alle anderen Dorfbewohner wussten sofort, wen sie vor sich hatten.

General Zhandar höchstpersönlich.

»Du solltest deine Zunge hüten, Bäuerlein«, sagte Zhandar in der Landessprache zu dem Zornigen, dem nun das Herz in die Hose rutschte. »Diese Männer sind keine Banditen, sondern Steuereintreiber. Wir beschützen euch schließlich das ganze Jahr über. Unser geliebtes Kandhastan befindet sich im Krieg, habt ihr das schon vergessen? Wir werden es euch lehren. Imar, der Kerl bekommt fünfzig!«

Der mit Imar angesprochene Reiter salutierte freudestrahlend. Er zog eine zusammengerollte Peitsche aus seinem Waffengurt. Zwei seiner Kameraden packten den Bauern und rissen ihm die Oberkleidung herunter. Die Feiglinge banden ihr wehrloses Opfer an ein Gestell, das normalerweise zum Trocknen von Ziegenfellen diente.

Bald darauf klatschte die Peitsche auf seinen nackten Rücken. Seine Schreie vereinigten sich mit denen der geschändeten Frauen zu einer Geräuschkulisse des Grauens.

Zhandar zündete sich ungerührte eine dicke Zigarre an. Dem selbst ernannten General war es wichtig, seine unumschränkte Macht immer wieder zu zeigen. Die Leute mussten sehen, was ihnen geschah, wenn sie sich gegen ihn auflehnten. Mit diesem einfachen Mittel hatte er bisher jeden Widerstand im Keim ersticken können. Niemand, aber auch wirklich niemand machte ihm die Vorherrschaft in Transkandhanien streitig.

Da ertönte ein Geräusch, das man in diesem Landstrich nur selten hörte. Ein Fahrzeugmotor brummte. Ein Landrover näherte sich den Reitern und den Dorfbewohnern, die sich um den ausgepeitschten Bauern versammelt hatten. Aus Häme die einen, aus Mitleid die anderen.

General Zhandar war gespannt auf den Besucher, der sich ihm angekündigt hatte. Oft geschah es nicht, dass sich überhaupt jemand in sein selbst geschaffenes Reich traute. Und dann gar jemand aus dem Ausland. Zhandar war neugierig.

Natürlich fuhr der Landrover nicht allein durch Transkandhanien. Er war an der großen Furt durch den Kandha von einer kleinen Abteilung der Zhandar-Truppe empfangen worden.

Der Offizier dieser Gruppe salutierte nun vor General Zhandar.

»Ihr Besuch ist befehlsgemäß eingetroffen, mächtiger Kriegsherr!«, rief der Reiter. Zhandar nickte huldvoll. Einer der anderen Reiter öffnete die Beifahrertür des Landrover.

Ein hagerer Mann stieg aus. Er trug einen Anzug und wirkte ziemlich nichts sagend, beinahe langweilig. Auf jeden Fall konnte man sehen, dass er kein Asiate war. Auch kein Weißer oder Farbiger. Zhandar schätzte, einen Südamerikaner vor sich zu haben. Der Besucher verneigte sich.

»Was wollen Sie von mir?«, fragte der General mit plötzlich aufwallender schlechter Laune auf Englisch. »Ich bin ein mächtiger Mann, wie Sie wissen. Warum sollte ich Ihnen von meinen Männern nicht einfach die Haut abziehen lassen?«

»Oh, ganz einfach«, erwiderte der Südamerikaner ungerührt. »Sie sind zweifellos ein mächtiger Mann, Herr General Zhandar. Aber ich kann Sie auch zu einem reichen Mann machen. Reicher, als Sie es sich vorstellen können.«

»Ach, wirklich?«, knurrte Zhandar. Aber die Selbstsicherheit seines Gegenübers beeindruckte ihn. »Wie heißen Sie überhaupt?«

»Mein Name ist Diego Alvarez.«

***

Fort Conroy, South Carolina, 0850 EST

Corporal Miroslav Topak, genannt Miro, lag flach auf dem Bauch. Das leichte Maschinengewehr vor ihm ruhte auf einem zusammenklappbaren Zweibein vorne am Lauf. Es war ein M249 Squad Automatic Weapon MG. Wie alle anderen Mitglieder des Alpha-Teams von Special Force One war Miro ein Spezialist, nämlich Motorisierungsexperte. Aber natürlich mussten alle Soldatinnen und Soldaten der Einheit auch außerhalb ihres eigenen Fachgebietes stets topfit sein.

Das Schlagwort vom »lebenslangen Lernen« traf auf niemanden mehr zu als auf die Mitglieder des Alpha-Teams. Wenn sie gerade keinen Einsatz hatten, trainierten sie auf ihrer Heimatbasis Fort Conroy die unterschiedlichsten Disziplinen. Ob Nahkampf oder Taktik, Fallschirmsprünge oder Geografie aller Erdteile, Survival oder Geschichte des Terrorismus – der Unterricht war so vielseitig wie die Aufgaben der Eliteeinheit.

Und an diesem Morgen stand eben Waffendrill mit dem leichten Maschinengewehr auf dem Programm.

Miro hatte gerade seine Hände auf das M249 gelegt, als Sergeantin Marisa Sanchez neben ihn trat. Die Argentinierin war die Waffenexpertin des Alpha-Teams.

»Dieses Maschinengewehr benötigt entweder ein 30-Schuss-Magazin, das in das untere Verschlussstück gesteckt wird«, erklärte die Südamerikanerin. »Oder du verwendest einen 200-Schuss-Munitionsgurt, wie wir es heute beim Übungsschießen tun.«

Miro nickte. Er schaute in Richtung der Zielscheiben, dann wandte er sich wieder der Sergeantin zu. Er hatte natürlich schon mit verschiedenen leichten Maschinengewehren geschossen, aber das M249 war neu für ihn.

»Den Plastikcontainer, der den Munitionsgurt enthält, musst du auf der linken Seite der Waffe befestigen«, fuhr die Sergeantin fort. »Ja, genau so. – Jetzt die Abdeckung der Gurtzuführung abheben. Zieh’ den Gurt über die Patronenaufnahme.«

Der Russe tat es, schweigend wie immer. Mara Sanchez wies ihn nun an, die erste Patrone in die Zuführung zu legen und die Abdeckung wieder zu schließen.

»Gut, Miro. Nun musst du nur noch den Spannschieber ziehen, damit du die erste Patrone in die Kammer laden kannst. Dann legst du den Sicherungsbügel um und bist feuerbereit.«

Colonel John Davidge näherte sich der Argentinierin und dem Russen. Er beaufsichtigte die Schießübungen seines Alpha-Teams. Der Offizier hatte ein Clipboard bei sich. Für jeden Soldaten und jede Soldatin existierte ein Leistungsbogen, in den die Ergebnisse des Waffendrills eingetragen wurden.

»Wie kommen Sie voran, Sergeant?«

»Gut, Sir. Ich habe den Corporal am M249 eingewiesen.«

»Dann wird es Zeit, dass Corporal Topak ein Gefühl für die Waffe bekommt«, sagte Davidge. Und er kommandierte: »Feuer frei!«

Miro zog den Stecher durch. 725 Schuss pro Minute jagten aus der Mündung. Obwohl der Colonel keinen entsprechenden Befehl gegeben hatte, verzichtete der Russe auf Dauerfeuer. Er wusste nämlich, dass er mit Dauerfeuer den Gurt in ungefähr 17 Sekunden leer schießen würde. Stattdessen gab er kurze Feuerstöße ab, wenn wieder eine der Zielscheiben hinter den Bodenwellen auftauchte.

Miro schwenkte den Lauf, feuerte, schwenkte erneut. Die Eigenbewegungen des Maschinengewehrs hielten sich im Vergleich zu ähnlichen Waffen in Grenzen. Von manchen Kameraden hatte der Russe gehört, die Visiereinrichtung des M249 sei zu kompliziert. Das fand Miro aber überhaupt nicht. Ihm machte es Spaß, technische Aufgaben schnell und in Eigenregie zu lösen.

»Feuer einstellen!«, rief der Colonel. Miro ließ den Abzug los. Er hatte den Munitionsgurt fast ganz verbraucht.

»Das war zufrieden stellend, Corporal«, sagte Davidge. »Jedenfalls, da Sie mit dieser Waffe noch nicht so vertraut sind. Aber nutzen Sie die heutige Gelegenheit, mit dem M249 zu trainieren!«

»Jawohl, Sir!«, sagte Miro. Ihm war natürlich auch klar, dass die Gruppe jederzeit zu einem Einsatz gerufen werden konnte. Und dann fehlte die Zeit, sich in Ruhe mit neuen Waffensystemen vertraut zu machen.