Sprache ist Silber, Gedichte sind Gold - Hendrik Preßler - E-Book

Sprache ist Silber, Gedichte sind Gold E-Book

Hendrik Preßler

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Beschreibung

Zeilen zum Verweilen Dieses Buch voll Poesie - voller Zeilen zum Verweilen. Sinnvoll erschien es mir noch nie, sich für Lyrik zu beeilen. Doch warum dann im Alltag Hetze? Werter Leser, magst du wissen, welchen Fingerzeig ich geben will? Dafür musst du nicht beflissen, sondern zur rechten Stunde still bedenken deines Herzens Schätze. Denn zu deiner Freude soll vor allem diese Schrift geschaffen sein. Mögest du Gefallen finden an jedem wohl gewählten Reim.

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Poesieprojektionen

Bittersüße Lyrik

Poesie zwischen Agonie und Ironie

Rauer Wind und wahre Strophen

BITTERSÜßE LYRIK

Unlesbar

Rotbraunes Haar im Mondenschein

Erblicke ich vor meinen Augen;

Ich mach mir daraus keinen Reim,

Vermag die Schönheit nicht zu glauben.

Gehe dennoch auf dich zu

Und bin plötzlich mit dir ganz allein;

Zeitgleich weiß ich nicht mehr, was ich tu,

Sehe einzig deinen lichten Schein.

Bist du noch ein weltlich Wesen?

Gedanken fassen kann ich nicht;

Ebenso wenig in den Augen lesen,

Die sich paaren mit purem Licht.

Eine kleine rote Brücke

Eine kleine, rote Brücke –

Der Ort, an dem ich stehe;

Wo ich meinen Stift zücke

Und auf und nieder gehe.

Gedanken drehen sich,

Leider um meinen Kopf herum.

Dabei denke ich für mich:

Warum stellst du dich so dumm?

Ich kann mit Sicherheit sagen,

Nur eine Furcht zu kennen.

Und diese in mir zu tragen,

Mit deinem Namen zu benennen,

Bricht mein Herz

In tausend kleine Teile.

Ich spüre einzig diesen Schmerz –

Für eine unendliche Weile.

Wenn ich schlafe,

Bin ich dir nah.

Ich zähle dafür keine Schafe,

Sondern gebe dir mein »Ja«.

Sobald ich erwache,

Liegst du neben mir im Bett.

Doch dass ich dich nicht anlache,

Findest du weder erbaulich noch nett.

Nur im Traum

Kann ich mich dir nahen.

Dort pflanzten wir einen Lebensbaum,

Um unsere Liebe zu bewahren.

Wann bin ich bereit für dich?

Kannst du mir es sagen?

Ich weiß bereits, du liebst mich,

Doch wann beginne ich Verantwortung zu tragen?

Leb wohl

Leb wohl –

Zwei Worte brennen in der Seele.

Mein Herz ist hohl,

Wie sehr ich mich doch quäle

Beim Gedanken:

Du bist nicht mehr mein.

Geschlossen sind die Schranken,

Es sollte wohl so sein.

Aber ein Muss

Ist dies noch lange nicht!

Einen Abschiedskuss

Verwehrte ich dem Licht,

Welches meine Welt

Zum Strahlen brachte.

Wie sie nun zerfällt,

Seitdem ich ein letztes Mal lachte.

Ein Sehnsuchtshauch,

Von der Liebe meines Lebens,

Ist alles, was ich brauch,

Dann wäre nichts vergebens.

Nadel und Faden

Im seichten Wasser fand ich den Tod,

Gekentert, gesunken ist mein Lebensboot.

Keine Handbreit Wasser mehr unterm Kiel,

Aus und vorbei ist Neptuns teuflisches Spiel.

Dennoch schreibe ich hier mit Blut diese Zeilen,

Ich scheine noch immer unter den Lebenden zu weilen.

Obwohl mein Herz schon lange durchstochen ist,

Seitdem du nicht mehr in meinem Leben bist.

Wo sind sie hin »Nadel und Faden«,

Um eine letzte Chance aufs Überleben zu haben?

IN METAPHERN ODERWIRKLICHKEIT?

Somnolenz
Stockdunkel ist es vor meinen Augen –

Ein Stoßgebet entsende ich, um meinem Glauben

über den Bergrücken zu verhelfen.

Weibsbilder sind wie engelsgleiche Elfen:

Einen kühlen Kopf kannst du nicht bewahren,

wie vom Blitz getroffen fühlst du dich nach Jahren

noch immer – Alabasterhaut

macht mich mit dem Licht

am Ende des Tunnels vertraut.

Hoffnungsstrahlen auf meinem finsteren Pfad,

obwohl ich Madame mit den anderen

über einen Kamm geschert hab.

Werfen wollte ich die Flinte ins Korn;

sie kommt als Sternenkind, nicht als nächster Dorn

hinter einem Baum hervor,

dessen Krone ich nicht sehe.

Mit Wohlwollen erwäge ich,

dass ich einen Schritt gehe,

um ihre weiße Weste zu erblicken.

Versuchte zuvor mit dem Kopf im Sand

qualvoll zu ersticken,

denn die Durststrecke war zu lang.

Und jetzt dieser offenherzige Empfang.

Sopor
Sie glänzt als Stern vor meinen Augen,

atemberaubend ist ihre Form.

Auf Wolke sieben, in perfekter Rund-Norm,

musste sie sich die Engelsgeduld rauben

und große Geschütze auffahren,

um mich zu sich in den siebten Himmel zu heben.

Mit ihr konnte ich einen Schlüsselmoment erleben

und Brücken bauen nach all den Jahren,

wachsen über mich hinaus,

überfliegen,

einen Fisch im Trüben gefangen kriegen

und federleicht schweben aus dem Haus,

zu meiner besseren Hälfte in die Sterne.

Wir ziehen an einem Strang,

welch Wintermärchenanfang;

welch Liebesdienst, dessen Wärme

so vielseitig ist.

Ein glückliches Händchen konnte ich beweisen,

ohne vorher ins Gras zu beißen,

nur um zu merken, dass du mit allen Wassern

gewaschen bist.

Koma
Bissige Bemerkungen kommen schnell,

auf den Arm hast du mich genommen.

Zum Glück hab ich ein dickes Fell,

sonst wär mein Dickkopf durchgekommen.

Ich muss mich warm anziehn,

zur Nervensäge bist du avanciert.

Vor der verzwickten Lage will ich fliehn,

du bist mir viel zu kleinkariert.

Es ist zum aus der Haut fahren,

mit solchen Hochstaplern wie dir.

Um mich vor dem Wolkenbruch zu bewahren,

beende ich den faulen Zauber hier;

den Drahtseilakt,

sonst haust du mich in die Pfanne.

Einen Denkzettel hast du für mich schön verpackt,

hinter dem Ofen hol ich ihn hervor als Kanne,

mit der Nachricht von dir Sturkopf,

dir Querdenker.

In den falschen Hals bekam ich deinen Liebestopf,

du warst für mein Leben ein lustloser Lenker.

Vigilanz
Ich fühl mich ausgebrannt –
Wie konnt ich nur so blauäugig sein

und solche Luftschlösser baun?!

Nun im Niemandsland

falle ich über den nächsten Stolperstein

und kann dem Erzfeind nicht traun.

Sie kommt engstirnig an

und versucht mir den Rang abzulaufen,

während ich zur Salzsäule erstarre,

sodass ich mich nicht über Wasser halten kann.

Ich muss wegen Uferlosigkeit absaufen,

da ich als Irrläufer verharre.

Wie der Dorn im Auge mich verleitet,

Dampf abzulassen mit dem Wind,

als ich meine Wunden lecke.

Bis sich der Mantel des Schweigens ausbreitet

und ich Fernweh empfind,

alsdann ich die Hand

nach dem zweischneidigen Schwert ausstrecke …

Übermannt

Ich dachte, schaffen könnten wir es,

Doch übermannt wurden wir vom Stress.

Kräfte haben wir verloren,

Zwietracht wurde zwischen uns geboren.

Durch Eigennutz und Unverständnis

Verschwimmt die Erkenntnis,

Den anderen doch lieb zu haben –

Ab heute überwiegt das Klagen.

Lebensweg

Wo soll die Reise hingehn?

Ich kann es dir nicht sagen.

Du willst es anfangs nicht verstehn,

Erkenntnis gewinnst du in den Tagen,

An denen wir gemeinsam gehn;

An denen wir die Schönheit sehn.

So langsam macht’s dir Freude,

Ich kann sie in den Augen sehn,

Die die ganze Zeit und heute

Nach immer Neuem flehn.

Flehen nach Großem und nach Kleinem,

Flehen nach dem Vielen und dem Einen.

Roh sind deine Bilder,

Ich kann sie dir nicht kochen.