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Stellen Sie sich vor, Sie führen Ihr Team mit Leichtigkeit, Inspiration und echter Freude - ohne sich dabei selbst zu verlieren. Dieses Buch von Michael Fuchs und Sylvia Kreutzer-Egelhaaf zeigt Ihnen, wie Sie als Führungskraft Ihr volles Potenzial entfalten und gleichzeitig Gelassenheit und Freiheit in Ihrer Arbeit finden. Der Schlüssel dazu heißt Selbstführung - die Kunst, sich selbst bewusst zu führen, um andere erfolgreich zu begleiten. Das Buch ist eine Einladung, sich selbst zu reflektieren, neue Perspektiven zu entdecken und die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit ins Zentrum der Arbeit zu stellen. Jedes Kapitel führt durch Ihre persönliche Heldenreise, unterstützt von vier Archetypen, die Ihnen als Wegweiser dienen. So gelingt es Ihnen, Ihre Stärken zu erkennen und ein neues Verständnis von Führung in einer sich verändernden Welt zu gewinnen. Inhalte: - Die vier Archetypen im Zeitalter von KI: Optimist, Kamerad, Krieger, Geber - Archetypen als Wertevermittler – innere Haltungen für gelebte Führungskultur - Jenseits des Scheins - Aufbruch zu echter Teilhabe - Die Kraft der Transformation und die Entfaltung des Kernpotenzials - Die Suche nach Orientierung in einer widersprüchlichen Welt - Ernsthafter Veränderungsprozess: sich selbst und die eigene Führung nachhaltig transformieren
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Seitenzahl: 332
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Print:
ISBN 978-3-648-18440-0
Bestell-Nr. 12195-0001
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ISBN 978-3-648-18448-6
Bestell-Nr. 12195-0100
ePDF:
ISBN 978-3-648-18449-3
Bestell-Nr. 12195-0150
Michael Fuchs/Sylvia Kreutzer-Egelhaaf
Starke Selbstführung als Weg zum Erfolg
1. Auflage, Juli 2025
© 2025 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG
Munzinger Str. 9, 79111 Freiburg
www.haufe.de | [email protected]
Bildnachweis (Cover): © deimagine, iStock
Produktmanagement: Bettina Noé
Lektorat: Hans-Jörg Knabel
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Leonardo Spata, Leiter Leadership Development, SSB CFF FFS
Wir leben in einer Zeit technologischer Versprechen – und menschlicher Verunsicherung. Künstliche Intelligenz verändert nicht nur Tools, Prozesse und Geschäftsmodelle – sie verändert unser Selbstverständnis. Wer entscheidet, wenn Maschinen denken? Wer bleibt hörbar, wenn Algorithmen lauter werden als Stimmen? Und was bleibt vom Menschen, wenn Systeme optimieren, bevor wir überhaupt spüren, was uns guttut – und was wir wollen?
Führung wird in diesem Kontext zur Bewährungsprobe. Nicht für Effizienz oder Planbarkeit – sondern für Haltung, Verantwortung und Menschlichkeit.
Wolfram Eilenberger beschreibt eindrücklich, wie sich menschliche Utopien – getrieben von Profitstreben – in ihr Gegenteil verkehrt haben: Man wollte digitale Basisdemokratie – und bekam Filterblasen und Populismus. Man träumte von barrierefreier Bildung – und bekam TikTok und Fakenews. Man versprach sich globale Vernetzung – und bekam Überwachung und Datenausbeutung.
Gerade diese Dynamik – zwischen Potenzial und Risiko – fordert uns heraus. Wenn KI-Systeme schneller denken, umfassender analysieren und präziser vorhersagen als wir, dann liegt die Führungsaufgabe nicht mehr im besseren Wissen – sondern in der bewussten Gestaltung von Kontext, Kultur und Kooperation. Was es jetzt braucht, ist innere Klarheit. Und die Bereitschaft, sich als Mensch neu auszurichten.
Dieses Buch von Michael Fuchs und Sylvia Kreutzer-Egelhaaf, ist ein Angebot, genau das zu tun. Es ist kein Leitfaden für schnelle Antworten. Es ist ein Resonanzraum für Führungskräfte, die dazu bereit sind, sich einzulassen: auf Reflexion, auf Veränderung – und auf sich selbst.
Ich kenne Michael Fuchs seit vielen Jahren. Als Freund, Sparringpartner und »Reisebegleiter«, der mich immer wieder inspiriert und herausfordert. Was ihn besonders macht, ist seine Fähigkeit, systemische Klarheit mit menschlicher Nahbarkeit zu verbinden. Er kennt unzählige Modelle, Theorien, Philosophien – doch er bleibt nicht im Kopf. Er lebt, was er schreibt. Er geht an die Quellen, begegnet den Denkern, spürt dem Ursprung nach. Und er macht daraus etwas Eigenes: nachvollziehbar, umsetzbar, inspirierend.
Dieses Buch ist keine Lektüre für Führungskräfte auf der Suche nach Schlagworten. Es richtet sich an Menschen, die sich selbst ernst nehmen, die ahnen, dass Führung im Außen nur gelingt, wenn sie im Inneren beginnt. Und die bereit sind, neue Wege zu gehen – nicht, weil es Trend ist, sondern weil es notwendig ist.
Die vier Themenkomplexe, die im Buch beschrieben werden – resilienter Optimismus, authentische Persönlichkeit, schöpferische Wirksamkeit und emotionale Resonanz – sind mehr als Kompetenzen. Sie sind Haltungen. Innere Ressourcen. Möglichkeitsräume, die sich nur öffnen, wenn wir sie wirklich betreten.
Mich beeindruckt besonders, wie konsequent dieses Buch den Bogen von der Reflexion zur Umsetzung spannt. Es bleibt nicht bei der Theorie. Es lädt ein zum Ausprobieren. Zum Spüren. Zum Wachsen. Von »Verstehen wollen« hin zu »Hineinwachsen«. Von »Recht haben« hin zu »Wirkung entfalten«.
Vielleicht ist das die neue Führungsqualität: weniger regeln, mehr ermöglichen. Weniger reagieren, mehr gestalten. Und vor allem: mehr Mensch sein.
Ich wünsche Ihnen eine Lektüre, die berührt. Und vielleicht ein Innehalten, aus dem etwas Neues wächst.
Bianca Ely, Leitung Handlungsfeld Konzepte und Qualifizierung, Forum Bildung Digitalisierung
Führung in der Kultur der Digitalität verändert sich grundlegend. Künstliche Intelligenz kann heute vieles schneller, präziser und effizienter erledigen als der Mensch. Genau deshalb ist es notwendig, den Blick auf menschliche Fähigkeiten zu richten, die Maschinen nicht ersetzen können: die Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen, Dialogräume zu gestalten und Veränderungsprozesse gemeinsam mit Menschen aktiv zu steuern.
Fähigkeiten wie Kommunikation, Reflexion und bewusste Beziehungsgestaltung waren schon immer wichtig. In der Kultur der Digitalität gewinnen sie jedoch eine größere Relevanz: Sie entwickeln sich von unterstützenden Kompetenzen zu zentralen Voraussetzungen wirksamer Führung.
Angesichts wachsender Komplexität und Dynamik wird es unabdingbar, die eigenen Anteile am Gelingen von Prozessen klar zu erkennen und Orientierung in unsicheren Situationen zu geben. Reflexion wird damit zu einer Schlüsselkompetenz. Sie ermöglicht es, persönliche Lernprozesse bewusst zu strukturieren, im Austausch mit anderen weiterzuentwickeln und gemeinsam tragfähige Lösungen für die Zukunft zu finden.
Innere Entwicklungsschritte werden so zu einer Voraussetzung dafür, in die Rolle zeitgemäßen Leaderships zu wachsen und gemeinsam mit Teams wirksam zu gestalten. Führungspersonen, die ihre Lernprozesse mit anderen teilen und so für andere erfahrbar machen, tragen zu einer Kultur bei, in denen Teams den Herausforderungen einer komplexen Welt souverän begegnen und die digitale Transformation aktiv gestalten.
Leadership in der Kultur der Digitalität ist nicht mehr ausschließlich an formale Führungspositionen gebunden. Unabhängig von Alter oder Hierarchie können und wollen Menschen Verantwortung übernehmen und Gestaltungsräume beanspruchen. Wer im eigenen Umfeld bewusst handelt, Selbstwirksamkeit ermöglicht und erlebt, trägt aktiv zur Entwicklung eines positiven Miteinanders bei – in Unternehmen ebenso wie in allen Bereichen, in denen Menschen sich begegnen oder zusammenarbeiten.
Dieses Buch stellt ausgewählte Methoden vor, die dazu dienen, Reflexionsfähigkeit gezielt zu entwickeln, Handlungskompetenzen zu stärken und emotionale Stabilität zu festigen. Es leistet wertvolle Impulse für die Stärkung einer reflektierten, verantwortungsbewussten und zukunftsfähigen Führungskultur. Durch die Verbindung der Wissens- und Erfahrungsbereiche beider Autoren entsteht in diesem Buch ein Grundstein für Entwicklung – getragen von Werten wie Vertrauen, Offenheit und dem gemeinsamen Wunsch, Menschen auf ihrem Weg zu stärken und zu begleiten.
Ich kenne Sylvia Kreutzer-Egelhaaf aus einer länderübergreifenden Zusammenarbeit zum Thema »Digital Leadership« und der Qualifizierung von Führungskräften im System Schule, das berühmte dicke Brett. Gemeinsam mit Sylvia und einer Reihe weiterer beeindruckender Frauen habe ich erlebt, dass Mut, eine Kultur des Teilens, Kreativität, gegenseitiges sich den Rücken stärken – kurz Leadership – tiefgreifende Transformationsprozesse in Gang setzen können.
Wer sich selbst führt, bleibt nicht stehen – er wird zum Helden seiner Zeit.
KIFührungDie Welt verändert sich rasant. Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in immer mehr Bereiche unseres Arbeits- und Privatlebens, Märkte sind volatiler denn je und klassische Hierarchien verlieren an Bedeutung. Die Frage ist nicht mehr, ob Führung sich verändert, sondern wie. Lange Zeit glaubten wir, klare Strukturen, Zahlen und Planungssicherheit seien die Basis erfolgreicher Führung. Unternehmen wurden durch Effizienz- und Renditeziele gesteuert, und Führung bedeutete vor allem: Kontrolle, Steuerung und die Optimierung von Prozessen. Doch in einer Zeit, in der KI-Systeme Entscheidungen schneller und oft präziser treffen als wir selbst, in der neue Geschäftsmodelle bestehende Strukturen in kürzester Zeit obsolet machen und in der Sinnhaftigkeit und soziale Verantwortung stärker in den Fokus rücken, stoßen traditionelle Führungsansätze an ihre Grenzen. Was bedeutet Führung in einer Welt, in der Maschinen immer intelligenter werden? Wie können Führungskräfte heute nicht nur reagieren, sondern aktiv gestalten? Brauchen wir eine neue Führungskultur, die Räume des Ausprobierens schafft – wie Future Labs oder Learning Labs –, in denen der Alltag mit Künstlicher Intelligenz erlebbar und gestaltbar wird? Und: Bedarf es einer Exzellenzkultur, um mit Künstlicher Intelligenz zu arbeiten und sie zu nutzen?
FührungKlarheitIntelligenzSelbstführungDie Antworten liegen nicht in vermehrter Kontrolle, sondern in der Entwicklung einer neuen Form von Bewusstsein. Es geht um eine Führungspersönlichkeit, die sich nicht nur durch Fachkompetenz, sondern auch durch innere Klarheit, emotionale Intelligenz und starke Selbstführung auszeichnet. Menschen folgen nicht mehr blind Positionen oder Titeln, sondern authentischen Persönlichkeiten, die tragfähige Beziehungen gestalten und Organisationen durch Veränderungen führen können. Gerade für junge Menschen sind ein gesunder Selbstwert und die Entfaltung des eigenen Potenzials zentrale Fundamente wirksamer Führung.
Von der Kontrolle zur Bewusstheit mit SPICE
FührungVUCASPICEKontrolleBewusstheitDie größte Herausforderung heutiger Führung besteht nicht darin, noch effizienter zu werden, sondern darin, einen neuen Umgang mit Unsicherheiten und Veränderungen zu finden. Während Künstliche Intelligenz zunehmend Entscheidungen übernimmt, bleibt es die zentrale Aufgabe von Führungskräften, Orientierung zu geben und die Kooperationsarena in Unternehmen und Organisationen zu gestalten – nicht durch Kontrolle, sondern durch Klarheit, Vertrauen und eine starke innere Haltung. Hierbei stellt sich die Frage, ob die VUCA-Welt umSPICEergänzt werden sollte. Dann ginge es auch um Sensemaking (Sinnstiftung und Deutungskompetenz), Purpose (Sinnorientierung und Wertebewusstsein), Integrity (Integrität und innere Klarheit), Collaboration (Kooperation und Beziehungsintelligenz) und Empathy (Einfühlungsvermögen und emotionale Intelligenz).
Abb. 1:
VUCA steht für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität und beschreibt die herausfordernden Bedingungen, unter denen Organisationen und Individuen heute agieren müssen
AmbidextrieMetamodernePostmoderneKontrolleBewusstheitStudien zeigen, dass klassische Steuerungskonzepte in der Führungspraxis zunehmend an ihre Grenzen stoßen1. Organisationen befinden sich in ständiger Ambidextrie: Sie müssen eine Balance zwischen Stabilität und Innovation finden und die richtige Passung in der Dynamik entwickeln. Metamoderne Organisationen verstehen sich als dynamische Systeme, die die Prinzipien von Anpassungsfähigkeit, psychologischer Sicherheit und Effizienz vereinen. Während postmoderne Organisationen durch flache Hierarchien und Werteorientierung gekennzeichnet sind und Führung kollaborativ stattfindet, verfolgt die Metamoderne einen nachhaltigeren Ansatz der Führung. Im Zentrum steht der Gedanke, dass Widersprüche und Paradoxien nicht nur akzeptiert, sondern auch aktiv genutzt werden. Diese Bewegungen zwischen Stabilität und Flexibilität sind dann sinnvoll, wenn sie sowohl Raum für individuelle Entwicklungen bieten als auch klare Leitlinien für die strategische Ausrichtung setzen. Das Spannungsfeld zwischen Struktur und Flexibilität zeigt sich insbesondere darin, wie metamoderne Organisationen mit der Komplexität unserer Zeit umgehen: nicht durch das Vermeiden von Ambiguität und Paradoxien, sondern durch deren bewusste Nutzung – als Quelle für neue Perspektiven und innovative Lösungen. Archetypische Marken, kulturelle Führung und eine solide Wertebasis spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie geben Orientierung und stiften Sinn in Bezug auf die eigene Arbeit.
Die Rolle der Führungskraft und der Persönlichkeit im Wandel
FührungPersönlichkeitFührungskraftDie Aufgabe von Führungskräften verlagert sich zunehmend hin zur intuitiv-emotionalen Prozessführung sowie zum Umgang mit Widersprüchen, Wechselwirkungen und der Stärkung menschlicher Resilienz. Führen heißt daher, seine eigene innere Klarheit und Orientierungsquelle zu finden, um mit der zunehmenden Unberechenbarkeit und Veränderungsdynamik einer Welt umgehen zu können, die einem rasanten Wandel unterliegt. Dabei ist Authentizität die neue Autorität, um Mitarbeitende wirksam in ihrer Arbeitsleistung zu begleiten. Die hier aufgezeigten Prinzipien zur Entfaltung eines neuen Führungspotenzials zeigen, wie Führungskräfte den Wandel im Zeichen der digitalen Transformation mutig meistern können – und eröffnen damit ein neues Feld zukunftsfähiger Führungsqualität.
FührungPersönlichkeitFührungskraftIm Zeitalter der Künstlichen Intelligenz sind viele Menschen unsicher, wie Selbstmanagement, Führung und Potenzialentfaltung künftig gestaltet werden sollen. Laute Rufe nach klaren Strukturen und Begrenzungen als Allheilmittel sind dabei rückwärtsgewandt und ebenso wenig hilfreich wie naive Offenheit. Einfühlsam und nah am gesellschaftlichen Wandel unterstützt dieses Buch die Suche nach einer persönlichen Ausrichtung und nach neuen Wegen der Führung – basierend auf vier zentralen Qualitäten, die als tragfähige Themenkomplexe eine authentische persönliche Entwicklung und Führungsreife ermöglichen.
Die vier Themenkomplexe und ihre Herausforderungen
Selbstregulation, Gleichwürdigkeit und ein resilienter Optimismus
SelbstregulationGleichwürdigkeitOptimismusOffenheit für Neues, Gleichwürdigkeit, Flexibilität, Selbstwahrnehmung und -regulation sowie die daraus entstehende Lernfähigkeit und Kreativität sind entscheidende Qualitäten, um Entwicklungen zunächst wertfrei zu beobachten. Sie ermöglichen es, sich in einer sich ständig wandelnden Welt zurechtzufinden und anzupassen – ohne in naive Träumereien oder einen realitätsfernen Idealismus zu verfallen.
Wer offen ist, vertraut darauf, dass alles besser wird. Dieser dispositionelle Optimismus – also die stabile Tendenz, positive Ergebnisse zu erwarten – trägt nicht nur zur psychischen und physischen Gesundheit bei, sondern hilft uns auch, handlungsfähig zu bleiben. Ein optimistischer Interpretations- und Erklärungsstil eröffnet dem Menschen die Möglichkeit, durch spezifische Erklärungen von Misserfolgen resilient zu bleiben. Die sprachliche Relativierung negativer Vorkommnisse (nicht ich, nicht immer, nicht alles …) kann bis hin zu einer »positiven Illusion« führen, auf deren Grundlage es einem leichter fällt, sich selbst und sein vergangenes Verhalten in einem positiven Licht zu sehen. Gerade in Zeiten starker Belastung und Veränderung kann diese – vielleicht verzerrte – Wahrnehmung der Selbsterhaltung dienen.
Nüchternheit und eine authentische Persönlichkeit
NüchternheitPersönlichkeitNeutralität, kritisches Denken, Selbstakzeptanz und Kooperationsfähigkeit: In einer Welt, in der Informationen jederzeit verfügbar sind, ist es entscheidend, die Fähigkeit zu entwickeln, eigene Gedanken und Emotionen bewusst zu beobachten – ohne sich von ihnen mitreißen zu lassen. Nur so können wir Informationen nüchtern analysieren, bewerten und filtern. Neutralität, gepaart mit kritischem Denken, hilft den Menschen, fundierte Entscheidungen zu treffen und sich vor Fehlinformationen und Manipulationen zu schützen. Künstliche Intelligenz kann viele Dinge tun, aber sie kann nicht kooperieren oder Verantwortung übernehmen. Daher sind Menschen, die diese Fähigkeiten besitzen, besser dazu in der Lage, sich in der sich ständig ändernden Welt zurechtzufinden und erfolgreich zu sein. Kooperationsfähigkeit ist die Fähigkeit, effektiv und konstruktiv mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz ist es wichtig, dass Menschen zusammenarbeiten, um Innovationen zu entwickeln und sich an neue Technologien und Märkte anzupassen. Eine hohe Kooperationsfähigkeit fördert die Zusammenarbeit und das Vertrauen zwischen Menschen und hilft dabei, Konflikte zu lösen und gemeinsame Ziele zu erreichen. Im Gegensatz zur Künstlichen Intelligenz verfügt der Mensch über den Glauben an seine eigene Lernfähigkeit und kann seine Stärken gezielt für Potenzialanalysen und Strategieentwicklungen einsetzen. In Resonanz mit anderen Persönlichkeiten eröffnet sich ein multiprofessioneller Ansatz, durch den jene Bereiche, die durch die Digitalisierung tiefgreifend verändert werden, strategisch und inhaltlich neu ausgerichtet werden können.
Achievement und Innovation
AchievementInnovationDisziplin, Fokus, Mustererkennung, Selbstverbesserung und Innovationskraft – in einer Welt, die vor Informationen und Ablenkungen nur so rauscht, wird es immer wichtiger, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Künstliche Intelligenz kann vieles leisten, doch sie erzielt keine Erfolge und entwickelt keine echten Innovationen. Fleiß, kontinuierliche Anstrengung und Selbstdisziplin sind die Grundlagen für jeden Erfolg, denn sie helfen dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz ist es entscheidend, dass Menschen dazu bereit sind, Herausforderungen anzunehmen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Eine hohe Achievement-Orientierung fördert die Leistungsfähigkeit und hilft dabei, Probleme effektiv zu lösen und Innovationen zu entwickeln.
Im Streben nach Erneuerung – bei gleichzeitig wachsendem Konsum und steigender Produktionsdynamik – tritt Künstliche Intelligenz als ein weiteres wirksames Werkzeug zur Prozessoptimierung auf. Besonders Large Language Models (LLMs) werden zunehmend zu Treibern im Projektmanagement und in unterschiedlich komplexen Projekten. Damit rückt auch die Notwendigkeit kontextbezogener Führung – wie sie etwa das Cynefin Framework beschreibt – stärker in den Fokus.
Resonanzfähigkeit, emotionale Intelligenz und Sinnorientierung
ResonanzfähigkeitIntelligenzSinnorientierungMenschen sind soziale Wesen – und emotionale Intelligenz ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg in persönlichen wie beruflichen Beziehungen. Sie ermöglicht es uns, Empathie zu zeigen, eigene Gefühle besser zu verstehen und angemessen auf emotionale Situationen zu reagieren. Künstliche Intelligenz kann vieles – aber sie kann weder den Sinn des Lebens noch den tieferen Zweck menschlichen Handelns erfassen. Die Fähigkeit, eine Vision für eine gemeinsame gesellschaftliche Zukunft zu entwickeln – und sie immer wieder zu erneuern –, ist es, die echte Innovation ermöglicht und uns dazu befähigt, uns flexibel an neue Technologien und Märkte anzupassen.
Im Gegensatz zur emotionalen Intelligenz des Menschen kann Künstliche Intelligenz weder die Stimmungslage ihres Gegenübers intuitiv erfassen noch situationsgerecht darauf reagieren. Damit Künstliche Intelligenz überhaupt angemessen antworten kann, müssen Menschen ihre Gefühle explizit beschreiben und präzise in Prompts formulieren. Auch auf Fragen nach dem Sinn des Lebens kann eine Künstliche Intelligenz nur dann reagieren, wenn zuvor die individuelle Lebenssituation und die aktuelle Befindlichkeit klar übermittelt wurde.
Vitales Bewusstsein und Vita Activa
BewusstseinVita ActivaViele Führungskräfte haben den Zugang zu ihren eigenen Emotionen und zur Fähigkeit des Pre-Sensing verloren. Sie spüren nicht mehr, was in einer bestimmten Situation für ihre Organisation oder ihre Mitarbeitenden wirklich notwendig ist, und können zukünftige Entwicklungen kaum noch intuitiv erfassen oder vorwegnehmen.
BewusstseinVita ActivaJede dieser zentralen Qualitäten hat sich bereits in früheren gesellschaftlichen Transformationsprozessen als kraftvolles Rüstzeug erwiesen – besonders dort, wo logisches oder lineares Denken nicht mehr ausreicht. Denn die Zukunft lässt sich nicht denken – sie will gemeinsam erkundet und gestaltet werden. Dieses Buch beschreibt diese Themenkomplexe nicht nur sachlich, sondern auch metaphorisch und lädt dich ein, dein eigenes Verhalten, deine Werte und deine persönlichen Kernfähigkeiten zu reflektieren. Inspirierend und unterhaltsam bringt es auf den Punkt, welche inneren Fähigkeiten wir für den bevorstehenden Wandel stärken können.
Die vier Archetypen der Führung
Führung in Zeiten der Künstlichen Intelligenz braucht einen bewussten Zugang zum Selbst – nur so sind wir dazu fähig, uns immer wieder neu zu erfinden und uns trotz Unsicherheit, Komplexität und rasantem technologischen Fortschritt nicht zu verlieren. Eine innere Stabilität entsteht, wenn es uns gelingt, uns von den unterschiedlichen Facetten unserer Persönlichkeit zu lösen und uns nach innen zu orientieren – um dort unsere Mitte zu finden. Hier kommen die Archetypen ins Spiel – universelle psychologische Muster, die Carl Gustav Jung erstmals ausführlich beschrieben hat. Er hat erkannt, dass bestimmte archetypische Strukturen in unserem kollektiven Unbewussten verankert sind und unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen.
Abb. 2:
Archetypen als zeitlose Prinzipien: die Achse von Bewusstsein, Unterbewusstsein und Ego
Bis du das Unbewusste bewusst machst, wird es dein Leben steuern und du wirst es Schicksal nennen.
C. G. Jung
Jung zufolge sind Archetypen zeitlose Prinzipien, die sich in Mythen, Märchen und auch in unserem persönlichen Erleben immer wieder zeigen. Sie eröffnen uns einen Zugang zu inneren Kräften, helfen, diese besser zu verstehen und bewusster mit ihnen umzugehen.
Archetyp, Der OptimistArchetyp, Der KameradArchetyp, Der KriegerArchetyp, Der GeberIn der Persönlichkeitsentwicklung und in der modernen, selbstwertbasierten Führung spielen vier zentrale Archetypen eine essenzielle Rolle: Der Optimist hilft uns, die Informationsflut zu verarbeiten, gibt uns Zuversicht und eröffnet neue Perspektiven. Er erkennt Chancen in Veränderungen und inspiriert andere, nach vorne zu blicken. Der Kamerad versteht, dass Führung ohne Beziehungen zu sich selbst und anderen nicht funktioniert. Er baut Vertrauen auf, fördert Zusammenarbeit und unterstützt Unternehmen dabei, in der Kooperationsarena eine Kultur der Verbundenheit zu entwickeln. Der Krieger steht für Klarheit, Mut und die Fähigkeit zur introspektiven Selbstwahrnehmung. Er hilft uns, Muster zu erkennen, und unterstützt persönliches Wachstum sowie die Übernahme von Verantwortung. Der Krieger befähigt uns dazu, klare Grenzen zu setzen, integre Entscheidungen zu treffen und auch in herausfordernden Zeiten standhaft zu bleiben. Der Geber bringt Weisheit und Sinn in die Führung. Er versteht, dass nachhaltiger Erfolg nur durch ein ausgewogenes Geben und Nehmen und eine Verbindung zum Gesamten entsteht.
Abb. 3:
Vier Archetypen für ein vitales Bewusstsein
Wenn wir diese Archetypen in uns integrieren, entsteht eine Führungspersönlichkeit, die den Herausforderungen des KI-Zeitalters nicht nur gewachsen ist, sondern sie aktiv mitgestalten kann – mit Klarheit, Mitgefühl und einer tiefen Verbindung zu sich selbst und anderen.
Archetyp, Der KriegerArchetyp, Der GeberJeder dieser Archetypen trägt essenzielle Qualitäten in sich, die Führungskräfte heute brauchen – doch jeder hat auch seine Schattenseiten. Überzogener Optimismus kann zu Realitätsverweigerung führen. Zu viel Kameradschaft kann konfliktscheu machen und Projektionen Tür und Tor öffnen. Der Krieger kann, wenn er sich nicht reflektiert, in Panik, Flucht oder Kontrolle und Härte abrutschen. Und der Geber kann sich selbst verlieren, wenn er nicht auf seine eigenen Bedürfnisse achtet, oder Abhängigkeitsstrukturen schaffen, wenn er sich zu sehr über seine Helferrolle definiert.
Dieses Buch zeigt, wie es gelingt, diese Archetypen bewusst in unsere eigene Persönlichkeit zu integrieren, um eine Führungspersönlichkeit zu schaffen, die Stabilität aus sich selbst heraus schöpft und die es sich selbst und anderen ermöglicht, ihr Potenzial zu entfalten – eine Führungskraft also, die nicht in alten Mustern gefangen bleibt, sondern die Transformation aktiv gestaltet.
Von der Kontrolle zur Bewusstheit – Führung in einer neuen Zeit
FührungKontrolleBewusstheitWandelWissensgesellschaftBewusstseinsgesellschaftDer Wandel unserer Gesellschaften vollzieht sich in immer rasanterem Tempo. Während der Übergang von der Jagd- zur Agrargesellschaft noch Jahrtausende dauerte und die industrielle Revolution innerhalb eines Jahrhunderts die Lebensrealitäten der Menschen umgestaltete, veränderte die digitale Informationsgesellschaft unser Denken und Arbeiten innerhalb weniger Jahrzehnte. Heute stehen wir erneut an einer Schwelle – doch der Übergang von der Wissensgesellschaft hin zu einer Bewusstseinsgesellschaft geschieht so unscheinbar und fließend, dass ihn viele kaum wahrnehmen. In einer Welt, in der Wissen unbegrenzt und jederzeit verfügbar ist, geht es nicht mehr darum, Informationen zu sammeln, sondern sie zu gewichten, zu hinterfragen und weise anzuwenden. Die Unterscheidung zwischen »wissbaren« und »wissenswerten« Aspekten wird zu einer entscheidenden Kompetenz.
FührungKontrolleBewusstheitJe unbewusster wir diesen gesellschaftlichen Wandel erleben, desto schwerer fällt es uns, auch unsere eigene Entwicklung bewusst zu gestalten. Die klassischen Lebens- und Karrierewege, die uns über Jahrzehnte hinweg Orientierung geboten haben, lösen sich zunehmend auf. Der lineare Aufstieg über Bildung, beruflichen Erfolg und gesellschaftliche Anerkennung ist nicht mehr die einzig gültige Norm.
FührungKontrolleBewusstheitArchetyp, Der OptimistArchetyp, Der KameradArchetyp, Der KriegerArchetyp, Der GeberFührung in Zeiten der Künstlichen Intelligenz bedeutet mehr als das bloße Reagieren auf äußere Veränderungen. Sie verlangt ein Bewusstsein für die eigene innere Struktur und die Fähigkeit, die vier archetypischen Kräfte – den Optimisten, den Kameraden, den Krieger und den Geber – miteinander in Einklang zu bringen. Solange sie fragmentiert bleiben, reagieren wir auf äußere Reize, statt aktiv zu gestalten.
Aufbruch zu einer neuen Führungskultur
FührungskulturAnstelle starrer Hierarchien und rein kennzahlengetriebener Führung rücken zunehmend Selbstorganisation, Kooperationsfähigkeit und Sinnorientierung in den Fokus. Besonders junge Talente suchen nach Arbeitsumfeldern, die ihnen Raum für Entwicklung, Kreativität und Selbstbestimmung bieten. Sie wollen nicht nur Leistung erbringen, sondern in ihrer Arbeit einen tieferen Sinn erkennen. Gleichzeitig erfordern solche Settings starke, in sich ruhende Persönlichkeiten, die zu reflektierten und konstruktiven Entwicklungsdialogen fähig sind.
FührungskulturTransformationDie Digitalisierung zwingt uns dazu, Führung neu zu denken. Dieses Buch ist eine Einladung, die eigenen Führungsmuster zu reflektieren und neue Perspektiven einzunehmen. Es bietet die Möglichkeit, die eigene Persönlichkeit zu entwickeln und die innere Führung zu stärken – denn nur wer sich selbst führen kann, kann auch andere erfolgreich in die Zukunft begleiten.
FührungskulturTransformationIm Zeitalter der digitalen Transformation bewegen sich Unternehmen mit ihren Projekten und Programmen oftmals wie Schiffe in einem Flottenverband und weniger wie ein großer Tanker. Die höhere Autonomie ermöglicht größere Adaptivität, solange die gemeinsame Ausrichtung klar ist und die wechselseitige Abstimmung funktioniert. Sobald jedoch Nebel aufzieht oder das »Flaggschiff« seiner ausrichtenden bzw. koordinierenden Aufgabe nicht nachkommt, droht die Gefahr, dass sich das Kooperationssystem fragmentiert und die einzelnen Schiffe verlieren. Die Herausforderungen der KI-Ära sind daher nicht nur technologischer Natur. Die Fragmentierung der ursprünglich durch das räumliche Miteinander zusammengehaltenen Kooperationssysteme – die informellen Abstimmungen bzw. Bindungsmomente am Kaffeeautomaten, das Kantinengespräch, der gemeinsame Start und das gemeinsame Ende der Arbeit – stellt uns vor neue Bewährungsproben hinsichtlich unserer Kooperationsfähigkeit bei gleichzeitiger Bewahrung der Autonomie.
Neue Autorität in Führung
FührungskulturIn vielen Organisationen war Management vornehmlich eine Frage von Intelligenz und Informationsverarbeitung. Wenn wir Maschinen kontinuierlich verbessern, erschaffen wir irgendwann Systeme, die uns weit überlegen sind, und damit in den Organisationen so etwas wie einen Super-Boss. Solange wir Intelligenz als das wesentliche Merkmal des Menschen betrachten, sind wir just dabei, Götter zu erschaffen. Das wirft eine wichtige Frage auf: Haben wir die ethische Reife, mit diesen Superintelligenzen umzugehen? Führung in dieser neuen Ära bedeutet, Kopf, Herz und Bauch zusammenzubringen. Es bedeutet, Weisheit und Strategie zu verbinden, Rationalität mit Intuition zu vereinen und Menschlichkeit als zentrale Kompetenz zu begreifen. Künstliche Intelligenz kann Informationen analysieren und Muster erkennen, sie wird sicherlich managen können, doch sie kann keine echte Führung von Menschen und Organisationen übernehmen. Das bleibt hoffentlich uns Menschen vorbehalten.
Abb. 4:
Paradigmenwechsel: von der Wissens- zur Weisheitsgesellschaft
FührungskulturWie können wir als Führungskräfte in einer Zeit rasanter Veränderungen zu uns selbst finden? Wie kann es uns gelingen, uns nicht von äußeren Anforderungen treiben zu lassen, sondern die Zukunft aktiv und mit einer klaren Ausrichtung zu gestalten? Und: Wie schaffen wir es, die Dynamiken der Künstlichen Intelligenz nicht als Bedrohung, sondern als Chance für eine tiefere, bewusstere Führung und reifere Bindungen untereinander zu begreifen und zu nutzen? Die Antworten auf diese Fragen liegen in unserer Fähigkeit zur Integration. Gelingt es uns, die vier Archetypen – verstanden als menschliche Kernfähigkeiten – miteinander in Einklang zu bringen, entsteht eine innere Stabilität, die uns und unser Umfeld in unsicheren Zeiten trägt. Diese innere Balance ermöglicht es uns, gleichzeitig visionär und pragmatisch, empathisch und entschlossen, kooperativ und durchsetzungsstark zu sein. Alle vier Archetypen im Zusammenspiel ermöglichen eine zukunftsorientierte Wahrnehmung, eine proaktive Haltung gegenüber Veränderungen und eine Verbindung von emotionaler und spiritueller Intelligenz. Sie führen über die rationale und emotionale Ebene hinaus zu einer neuen Dimension der Führung in der Metamoderne:eine Form des Führens, die auf Sinngebung, Werteorientierung und innerer Klarheit basiert. Hierbei verfolgen Führungskräfte nicht nur organisatorische Ziele, sondern stellen auch eine tiefere Verbindung zu sich selbst, ihren Mitarbeitenden und dem großen Ganzen her.
FührungskulturDie Herausforderungen der KI-Ära sind keineswegs nur technologischer Natur. Sie sind eine Bewährungsprobe für unser Menschsein. Sie fordern uns auf, alte Denk- und Führungskonzepte zu hinterfragen und eine neue Haltung zu entwickeln – eine Haltung, die sowohl Klarheit als auch Mitgefühl, Rationalität und Intuition umfasst.
FührungskulturVielleicht mag es überraschen, doch der Weg dorthin ist kein neuer. Seit Jahrtausenden erzählen uns Mythen, Geschichten und Archetypen von den essenziellen Erfahrungen des Menschseins. Sie zeigen, wie wir Übergänge bewältigen, Krisen meistern und unser volles Potenzial entfalten können. Diese zeitlosen Muster können uns helfen, nicht nur als Führungskräfte, sondern auch als Menschen zu wachsen – um Verantwortung zu übernehmen, tiefere Beziehungen zu führen und unsere Organisationen mit Sinn und Bewusstsein zu gestalten.
HeldenreiseDieses Buch lädt dazu ein, eine Reise zu sich selbst anzutreten. Jedes Kapitel kann als eine Etappe auf dieser persönlichen Heldenreise gesehen werden. Die Archetypen, die uns dabei begegnen, sind keine starren Rollenbilder oder geschlechtsspezifischen Stereotypen. Sie sind vielmehr universelle Kernfähigkeiten, Wegweiser und Lernbegleitende, die unabhängig von Geschlecht und Herkunft in uns allen wohnen. Dementsprechend sind sie »genderneutral« und werden daher von uns im generischen Maskulin bezeichnet. Wirken alle vier Archetypen zusammen, bilden sie ein aktives Bewusstsein und werden zu einem Schlüssel zur Potenzialentfaltung. Das Buch ist eine Einladung zu einer Begegnung auf Augenhöhe – deshalb die persönliche Anrede (das »Du«) – in einer Zeit, in der Kommunikation zunehmend unpersönlich über Social Media und Chats erfolgt. Wer sich auf die Reise zur Selbstreflexion, zur Entwicklung der eigenen (Führungs-)Persönlichkeit und zur bewussten Auseinandersetzung mit den Kräften, die uns leiten, begibt, wird nicht nur neue Antworten finden, sondern vielleicht auch ein tieferes Verständnis dafür, was es bedeutet, sich selbst und andere in einer sich wandelnden Welt wirklich und wahrhaftig zu führen.
1 Vgl. https://www.iao.fraunhofer.de/en/press-and-media/latest-news/connected-work-innovation-hub-sprinting-towards-the-working-world-of-the-future.html#:~:text=Connected%20Work%20Innovation%20Hub,working%20world%20of%20the, abgerufen am 07.05.2025; https://www.hbs.edu/faculty/Pages/item.aspx?num=50391#:~:text=Edmondson%2C%20Amy%20C.%2C%20and,School%20Case%20616%2D034%2C%20January, abgerufen am 07.05.2025; https://bmcpublichealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12889-023-15860-z#:~:text=Building%20trust%3A%20Leadership%20reflections,in%20a%20large%20urban, abgerufen am 07.05.2025; https://link.springer.com/article/10.1007/s11301-024-00479-0#:~:text=presenting%20a%20fragmented%20perspective,by%20identifying%20emerging%20research, abgerufen am 07.05.2025.
Chancen, Herausforderungen und Entwicklungspfade
Archetyp, Der OptimistWäre es nicht schön, mit der Unschuld eines Kindes voller Neugier und Optimismus in die Welt zu blicken – ohne unser tägliches Leben durch übermäßige Selbstkontrolle zu belasten und ohne den ständigen Balanceakt zwischen der Organisation von Projekten und Baustellen? Das Gefühl, das Erwachsenenleben sei eine endlose Sisyphosarbeit, ist so tief in unserer Kultur verankert, dass wir die Last als eine unvermeidliche Realität akzeptieren. Dadurch erwacht in uns oft eine kindliche Sehnsucht nach Entdeckung. Wir suchen nach Ruhe oder Ferne – ganz wie die Romantiker einst in ihrer Sehnsucht nach dem Unbekannten. Denn eigentlich wollen wir die Welt als »Liebe und Spiel« und weniger als »Kampf« oder »Dschungel« erleben.
Archetyp, Der OptimistFähigkeitIn den ersten Lebensjahren ist es für Kinder von existentieller Bedeutung, unerschütterlich optimistisch und vertrauensvoll zu sein. Sie sind Instinktwesen, unfähig, allein zu überleben. Wenn Säuglinge und Kleinkinder schreien, muss jemand da sein, der diese vorsprachliche Artikulation richtig deutet und die existenziellen Bedürfnisse nach Nahrung, Wärme, Liebe, Zugehörigkeit und körperlicher Nähe befriedigt. Normalerweise funktioniert das – ähnlich wie in der Tierwelt. Durch diesen frühen Lerneffekt sind auch Kinder, die bereits laufen und sprechen können, ganz selbstverständlich davon überzeugt, dass sie immer das bekommen, was sie brauchen – und was sie sich wünschen. Weitere Lerneffekte treten ein, wenn Kinder sich zum ersten Mal die Finger verbrennen oder hinfallen. Anfangs können sie Gefahren noch nicht einschätzen – was sie nicht sehen, scheint für sie nicht zu existieren. Dennoch tragen wir alle von Geburt an entscheidende persönliche Merkmale und Voraussetzungen in uns, die unsere Entwicklung prägen. Eine Fertigkeit ist dabei zunächst nur ein ungenutztes Potenzial, das sich durch die kontinuierliche Auseinandersetzung mit Problemen und das Finden von Lösungen allmählich zu einer erlernten Fähigkeit entwickelt. Die Vielfalt unserer Veranlagungen kann eine breite Palette an Fähigkeiten hervorbringen, die sich im Laufe der Jahre entwickeln.
Archetyp, Der OptimistGleichwürdigkeitKo-KreativitätEntscheidend ist die Erkenntnis, dass es dabei kein Richtig oder Falsch gibt. Vielmehr entstehen durch das Miteinander in der Gemeinschaft eine wertvolle Gleichwürdigkeit und Ko-Kreativität.
Archetyp, Der OptimistFähigkeitPersönlichkeitDoch nicht allein die genetische Veranlagung beeinflusst unsere Entwicklung – entscheidender sind die Umstände, unter denen sich unsere Talente entfalten. Der Neurobiologe Gerald Hüther betont, jedes Kind werde mit dem Potenzial zu außergewöhnlichen Leistungen geboren2. Indem wir bestimmte Talente besonders hervorheben und fördern, laufen wir Gefahr, andere Talente zu übersehen. Durch aufmerksames Beobachten können wir die individuellen Fähigkeiten eines Kindes wahrnehmen und fördern. Ein Umfeld, das sich nach den Bedürfnissen und Potenzialen der Kinder richtet, unterstützt deren Selbstvertrauen und ermöglicht es ihnen, sich als eigenständige Persönlichkeiten zu entwickeln. Dies führt zu einer Gesellschaft, in der Menschen ihre eigenen Talente erkennen und entfalten können, ohne ständig nach externer Bestätigung zu suchen.
Zwischen Angst und Neugier – wie wir Veränderung meistern können
Archetyp, Der OptimistVeränderungIn einer Welt rasanter technischer Veränderungen stehen wir ständig vor neuen Herausforderungen, die unsere Persönlichkeit und Wahrnehmung beanspruchen. Wir sehnen uns nach Sicherheit und Verlässlichkeit in dem, was wir kennen. Doch wie sollen wir reagieren, wenn wir uns plötzlich mit einer dynamischen und komplexen Entwicklung konfrontiert sehen? Wenn die vernetzte Welt Werte und Überzeugungen infrage stellt, wissen wir rational, dass wir den Wandel nicht aufhalten können. Wir müssen Neuerungen nicht unbedingt gutheißen, doch wir kommen nicht umhin, uns mit ihnen auseinanderzusetzen und viele von ihnen zu akzeptieren, weil sie unser Leben tiefgreifend beeinflussen und oft auch erleichtern.
Archetyp, Der OptimistKIExpertenwissenDie meisten von uns nutzen Social Media als Kommunikationsmittel, und auch generative Künstlicher Intelligenz wird in wenigen Jahren ein selbstverständlicher Teil unseres Alltags sein. Und sie wird zu massiven gesellschaftlichen Umwälzungen führen. Derzeit trifft sie noch flächendeckend auf Ressentiments. Da sind sie wieder, die menschlichen Verhaltensmuster. Die für uns alle zugängliche Künstliche Intelligenz trifft uns im Kern, weil sie unsere gewohnte Vorstellung von Realität grundlegend infrage stellt. Der Künstlichen Intelligenz stehen mehr Informationen zur Verfügung, als ein Mensch jemals aufnehmen, verarbeiten und interpretieren kann. Und das Wissen ist jederzeit von überall aus abrufbar. Mit den geeigneten Prompts kann es in Sekundenschnelle kanalisiert, stringent und allgemeinverständlich zusammengefasst und ausgespuckt werden. Expertenwissen ist somit – schön vorportioniert – für jeden zugänglich. Abgesehen von geschlossenen Systemen, in denen Künstliche Intelligenz nur das wiedergibt, mit dem wir sie zuvor gefüttert haben, liegt es in unserer Verantwortung, ihre Ergebnisse kritisch zu hinterfragen – ob sie wahr, ungenau oder falsch sind. Auch der Umgang mit direkter oder indirekter Manipulation obliegt uns selbst.
Archetyp, Der OptimistWissensgesellschaftWeisheitsgesellschaftAngstPotenzialentfaltungSomit sind wir dazu gezwungen, uns mit auf den Weg von einer Wissens- hin zu einer Weisheitsgesellschaft zu machen. Dieser Weg führt zu Veränderungen in einer Größenordnung, die wir bislang nicht gekannt haben. Unsere natürliche Reaktion darauf ist Angst. Im Kontext der Potenzialentfaltung ist diese Angst notwendig. Sie ist eine Erschütterung, die dazu führt, dass sich unser Denken verändern kann. Nur wenn wir unsere gewohnten Denk- und Verhaltensmuster ändern, können wir aus Erfahrungen lernen und uns an neue Herausforderungen anpassen. Unsere Angst ist im Grunde ein natürlicher Treiber für unser System. Besorgniserregend wird es dann, wenn die Angst- oder Stressreaktion so groß ist, dass keine Regulierung oder Anpassung möglich ist und dies unsere Ressourcen übersteigt.
Die Rolle des Optimisten in der digitalen Transformation
Archetyp, Der OptimistVerhaltensmusterAngstDa wir in verschiedene Systeme wie in unsere Familie oder in soziale Gruppen eingebunden sind, erkennen wir unsere eigenen Verhaltensmuster oft nicht – sie sind uns durch jahrelange Routine zur Gewohnheit geworden. Unsere Verhaltensmuster geben uns Sicherheit und Komfort. Wir reagieren automatisch auf die Worte und Handlungen anderer, die unser Gehirn unbewusst steuern. Wenn wir jedoch versuchen, einen für uns unangenehmen Zustand immer wieder anzupassen, um ihn stimmiger zu machen, führt das zwangsläufig zu Fehlern. Wenn wir unsere eigenen Verhaltensmuster schließlich erkennen und merken, dass wir nicht unfehlbar sind, kann das große Angst auslösen. Deshalb versuchen wir, diese Erkenntnis zu vermeiden – bis wir uns in den Erwartungen anderer und den selbst auferlegten Pflichten und Verantwortungen verlieren. Doch wenn wir auf Neues stoßen und Unsicherheit spüren, liegt darin auch eine Chance: die Möglichkeit, uns mit Zuversicht weiterzuentwickeln.
Archetyp, Der OptimistKIVerhaltensmusterVeränderungUnsere Annahme: Die meisten Menschen stehen der neuen Technologie mindestens misstrauisch, wenn nicht sogar ablehnend gegenüber. In den allermeisten Unternehmen, das zeigt die Erfahrung von KI-Beratern, wird Künstliche Intelligenz zwar als hilfreich wahrgenommen, der ganzheitliche Blick fehlt aber noch. Zwar gibt es bereits Leitlinien (wie z. B. Vertrauens-, Stärken- und Innovationsorientierung), die helfen, eine wirkungsvolle Haltung zu entwickeln, entscheidend ist aber, dass am Ende jeder Einzelne die Verantwortung trägt. Selbst das beste Angebot bleibt wirkungslos, wenn jemand aufgrund festgefahrener Verhaltensmuster nicht dazu bereit ist, sich zu verändern.
Archetyp, Der OptimistVeränderungVerantwortungSelbstführungskonzeptHeldenreiseTransformationWas ist, wenn wir uns verändern wollen, es aber nicht können? Letztlich geht es bei Veränderung und Entwicklung vor allem auch um Zuversicht und die Fähigkeit zur Selbstregulation, also darum, als erwachsener Mensch – gerade in Zeiten des Wandels – Verantwortung für sich, seine Wahrnehmung und sein Verhalten zu übernehmen. Deshalb werden Selbstführungskonzepte, die uns in unserer Wahrnehmung unterstützen und in unserem Handeln führen, immer wichtiger. Wir brauchen den Optimisten in uns, um den Sprung ins Ungewisse überhaupt zu wagen und gegen Manipulationen gewappnet zu sein. Für eine nachhaltige Veränderung brauchen wir die neugierige, unvoreingenommene Entdeckerfreude unseres inneren Kindes, und damit die tief verwurzelte innere Überzeugung, dass der Akt des bloßen Springens bereits das erforderliche Sicherheitsnetz bietet. Diese Haltung prägt den Archetyp des Optimisten: Er ermutigt uns, die eigene Komfortzone zu verlassen und unsere persönliche Heldenreise im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz anzutreten. Der Optimist kann als Leitfigur der digitalen Transformation dienen – mit einer inspirierenden Perspektive, die sowohl Führungskräften als auch der eigenen Selbstführung wertvolle Impulse gibt.
Archetyp, Der OptimistKIMit seiner positiven Grundhaltung und einem lösungsorientierten Ansatz sieht der Optimist in der Künstlichen Intelligenz vor allem Chancen, während er Risiken als Herausforderungen begreift, die bewältigt werden können. Dieser Ansatz bietet großes Potenzial, erfordert jedoch eine reflektierte Balance zwischen Begeisterung und Realismus.
Archetyp, Der OptimistTransformationKIAlgorithmusWandelDie digitale Transformation und der wachsende Einfluss der Künstlichen Intelligenz fordern uns dazu heraus, in Kontakt mit uns selbst zu bleiben. Plattformen wie TikTok und YouTube verstärken diese Dynamik, indem Algorithmen nicht nur unsere Wahrnehmung steuern, sondern sie auch durch Phänomene wie Fake News und Desinformationen gezielt beeinflussen. Dabei sind Algorithmen mehr als bloße Werkzeuge – sie sind treibende Kräfte eines tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandels. Sie prägen Strukturen, Muster und unsere Vorstellungen von Teilhabe und Gemeinschaft in nachhaltiger Weise. Insbesondere dann, wenn wir uns wünschen, dass es im Idealfall mehr Miteinander im Teamwork oder in (Lern-)Gemeinschaften gäbe. Dann sollte die mediale Welt doch eigentlich ein Begleiter sein – und nicht unser Bestimmer, oder? Doch inmitten unserer eigenen Vorstellungen, Wünsche und Emotionen, die wir in die mediale Realität projizieren, wird eine Fähigkeit immer wichtiger: die Kompetenz, Wissen gezielt zu nutzen, um mit diesen Dynamiken umzugehen – und dabei das Bewusstsein für uns selbst zu bewahren.
Archetyp, Der OptimistPersönlichkeitEin Schlüssel zur Selbstverankerung liegt im Wissen um archetypische Muster, wie C. G. Jung sie beschreibt. Sie sind innere Anteile oder Strukturen, die uns im Alltag begleiten und unsere Persönlichkeit lenken. Diese universellen, im kollektiven Unbewussten verankerten Anteile sind weder gut noch schlecht, sondern repräsentieren grundlegende menschliche Erfahrungen. Sie wirken unabhängig davon, ob wir uns ihrer bewusst sind oder nicht. Diese Archetypen haben sowohl Licht- als auch Schattenseiten – Anteile, die uns im besten Fall beflügeln, im schlimmsten Fall aber auch für eine harte Landung sorgen können. Die Integration dieser Archetypen – und damit auch die Stärkung unserer Persönlichkeit – ist entscheidend, um den Herausforderungen der digitalen Welt begegnen zu können.
Archetyp, Der OptimistEiner dieser Archetypen ist der Optimist, der für Vertrauen, Hoffnung, Gleichwürdigkeit steht. Ihm ist die Fähigkeit eigen, selbst widrigsten Umständen mit Zuversicht zu begegnen. Er repräsentiert eine fundamentale psychologische Kraft, die die Fähigkeit zur positiven Transformation mit einer realistischen Einschätzung verbindet. Seine besondere Stärke liegt in der Integration der inneren Vision mit der äußeren Realität. Als Unschuldiger, Träumer, Idealist, Romantiker, Visionär und Mystiker verkörpert er die Leichtigkeit des Seins und schöpft aus einer nie endenden Faszination und Wertschätzung für die Welt. Diese Leichtigkeit entspringt seinem inneren Kind und dessen Fähigkeit, Visionen zu entwickeln, aus eigener Motivation heraus zu entdecken und offen für neue Erfahrungen zu bleiben.
Abb. 5:
Archetyp Optimist – Licht- und Schattenattribute
»Free to be … you and me.«
Archetyp, Der OptimistVeränderungVertrauenFührung