SÜCHTIG NACH DIR! - Andine Steffens - E-Book

SÜCHTIG NACH DIR! E-Book

Steffens, Andine

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Beschreibung

Strenge Männerhand auf süßem Prachthintern: Greta ist jung, schön und sexuell völlig unerfahren. Erst durch die schicksalshafte Begegnung mit dem dominanten Leon wird der 20-Jährigen klar: Ohne seine strenge Führung ist sie verloren! Der erfahrene Dom gibt Greta beim Sex genau das, was sie braucht …

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Das Titelbild steht in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches.

eBook-Ausgabe 02/2017 © Carl Stephenson Verlag GmbH & Co. KG, Schäferweg 14, 24941 Flensburg Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien E-Mail: [email protected] Internet: www.stephenson.de Besuchen Sie uns auf www.stephenson.de Ein großes erotisches Verlagsprogramm erwartet Sie dort. eISBN 9783798609075

Süchtig nach dir!

Andine Steffens

Kapitel 1

Wie zum Teufel bin ich hier bloß reingeraten? Dabei war ich gestern noch hocherfreut, als mich dieser gewisse Anruf erreichte, den ich nie und nimmer für möglich hielt: Endlich bekam ich einen verbindlichen Termin für ein Vorstellungsgespräch als Versicherungskauffrau. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie viele Bewerbungen ich nach meiner erfolgreichen Ausbildung an potenzielle Arbeitgeber verschickte. Kaum einer antwortete und wenn doch, waren es durchweg Absagen. Dann tauchte plötzlich dieser verwirrende Slogan auf. Eine recht unscheinbare, schmucklose Werbeanzeige auf einem meiner Stadtbusse, die ich regelmäßig nutze, um günstig durch die vollgestopfte Großstadt zu kommen. Ich schoss schnell ein Foto mit meinem iPhone, damit ich später Angaben hatte, um im Internet zu recherchieren.

„Ihre Sicherheit ist bei uns sicher!“, stand da in kursiven, roten Lettern auf schwarzem Hintergrund. Häääh …? Was wollte diese Art Botschaft dem Betrachter suggerieren? Okay, das würde ich wohl nur erfahren, wenn ich an Ort und Stelle Gelegenheit bekam, näher nachzufragen. Die Aussage weist meines Erachtens unmissverständlich auf einen Versicherungsanbieter hin. Ich hörte oder las noch nie etwas über dieses Unternehmen, welches sich mit dem Namen H&Bs Paul-Leon Fest auswies. Egal, dachte ich sorglos und setzte eine professionelle Bewerbung mit allem Schnickschnack auf. Ich kann mit durchaus ansprechenden Referenzen aufwarten! Ein überdurchschnittlich gutes Abschlusszeugnis, erfolgreiche Praktika in namhaften Unternehmen der Branche und das hübsche Bewerbungsfoto wirken sicherlich positiv auf zukünftige Arbeitgeber. Dann schickte ich sie umgehend an H&Bs Paul-Leon Fest. Im Internet fand ich nur eine winzige Kontaktadresse ohne irgendwelche nähere Informationen über das besagte Unternehmen. Das fand ich schon reichlich ungewöhnlich, doch ich machte mir ja auch nicht wirklich Hoffnung, jemals Antwort auf meine Bewerbung zu erhalten. Dann jedoch piepste nach wenigen Tagen mein iPhone, gerade als ich mir nach dem Joggen mein übliches Morgenmüsli schmecken ließ. Erst wunderte ich mich über die unbekannte Mobilfunknummer auf meinem Display und wollte gar nicht abnehmen. Ich dachte mit keiner Silbe an die erfolgte Bewerbung und dass ich darauf jemals eine Antwort bekäme. Doch die Neugierde siegte. Ich meldete mich kauend mit „Greta Weiße“ und schluckte den geschredderten Müslimatsch hinunter, der sich zu diesem Zeitpunkt noch in meinem Mund befand. Als die Antwort in mein unvorbereitetes Ohr drang, sprang ich unbewusst auf. Die ungewöhnlich tiefe, autoritär wirkende Stimme des männlichen Anrufers ließ mich erschrocken zusammenzucken. Doch noch mehr überraschte mich, dass sich der Chef persönlich bei mir meldete: „Guten Morgen, Frau Weiße, hier spricht Paul-Leon Fest von H&Bs. Sie hatten sich kürzlich bei uns beworben und ich möchte Sie hiermit zu einem Vorstellungsgespräch einladen. Bitte kommen Sie morgen um 14 Uhr in mein Büro. Es befindet sich in der Hauptzentrale, Schlosshof 13, in meiner Panoramaetage. Meine Chefsekretärin Ella Freysig wird Sie im Foyer empfangen und nach oben geleiten!“ Er erwartete wohl mit keinem einzigen Gedanken, dass ich seiner Anweisung nicht Folge leisten würde. Er wartete kurz und legte dann mit den Worten auf: „Ich habe Sie wohl ein wenig überrumpelt, Frau Weiße. Ich freue mich auf Sie. Alles Weitere besprechen wir dann in meinem Büro. Auf Wiederhören!“ Peng! Dann war Totenstille am anderen Ende der Leitung. Ich ließ mich überfordert auf meinem Küchenstuhl zurückplumpsen. Was war das denn? Ich wollte mich am liebsten ohrfeigen, wie dämlich schweigsam ich mich gegeben hatte. Dieser Paul-Leon Fest musste mich doch nun für ein selten blödes Huhn halten. Ich korrigiere, für ein selten blödes und stummes Huhn! Oh mein Gott, wie sollte ich dem bloß unter die Augen treten können, ohne an dieses peinliche Gespräch zurückzudenken? Egal! Ich brauchte diesen Job dringend und beschloss hinzugehen.

Kapitel 2

Und nun ist dieses Morgen und ich stehe wie bestellt und nicht abgeholt vor einem der imposantesten Gebäude, welches ich jemals während meines jungen, 20-jährigen Lebens zu Gesicht bekommen habe. Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll, um dem gerecht zu werden, was ich sehe. Es wirkt uralt, riesig und doch nicht unmodern. Eigentlich wie ein aufpolierter Fürstensitz mit großen, rot gerahmten Hightechfenstern. Die grellweiße Fassade brennt mir in den Augen und ich muss mich blinzelnd abwenden. Ich stolpere das wuchtige Eingangsportal nach oben und versuche, die gigantische Doppeltür zu öffnen. Zu meinem Erstaunen ist sie fest verschlossen. Nervös suche ich nach irgendeiner Möglichkeit, mich bemerkbar zu machen. Doch als meine Blicke den gigantischen Türrahmen absuchen, öffnen sich die Flügel ganz von allein und lassen mich ins Innere des Hauses treten. Es empfängt mich ein stilvolles Ambiente wie in einem luxuriösen Fünf-Sterne-Hotel. Staunend betrachte ich das samtrote, gold- und stuckverzierte Foyer. Ich erwartete in den Räumen eines Versicherungsunternehmens wohl eher ein kühles, hochmodernes Büro-Ambiente. Davon ist diese aufwendige Ausstattung weiter entfernt als der Mond von der Erde. Ein undefinierbares, fast schon beklemmendes Gefühl macht sich in mir breit. Als die Eingangstür sich nach meinem Eintreten von allein und wie von Geisterhand schließt, steigert sich dieses noch um Längen. Bisher kann ich keine Menschenseele entdecken. Hier soll ich also Versicherungen verkaufen und verwalten? Langsam kommt mir die Sache mehr als komisch vor. Ich bewege mich vorsichtig zum Eingang zurück und versuche, mich aus dem Gebäude zu schleichen. Doch zu meinem Entsetzen lässt sich die Tür nicht von innen öffnen. Oh nein! Beruhige dich, Greta, denke ich und versuche bewusst, mich zu sammeln. Bisher ist doch gar nichts Schlimmes passiert. Ich lese einfach zu viele Horrorgeschichten. Plötzlich geht am Ende des Foyers eine mit goldenen Verzierungen versehene Tür auf und eine blonde Schönheit kommt anmutigen Schrittes auf mich zu. Sie strahlt mich freundlich an und so geht es mir emotional gleich deutlich besser. Ich schelte mich selber eine verunsicherte, dumme Gans und lächle zurück.

„Guten Tag, Frau Weiße“, säuselt sie melodisch.

„Schön, dass Sie so pünktlich sind. Herr Fest wartet nicht besonders gern. Ich geleite Sie nun unverzüglich zu ihm nach oben in die Panoramaetage. Bitte folgen Sie mir!“, erklärt sie mir freundlich und nimmt meine Hand. Ich versuche, sie ihr wieder zu entziehen, doch sie umschließt meine Finger fest und innig. Erneut beschleicht mich ein komisches Gefühl. Das entspricht nicht meinen üblichen Gepflogenheiten, mich von einer völlig Fremden an der Hand führen zu lassen. Ich traue mich aber nicht, etwas zu sagen, und lasse mich von ihr zu einem versteckten Fahrstuhl leiten. Sie tippt an der dort befindlichen Schaltzentrale einen mehrstelligen Code ein und schon setzt sich die verspiegelte Fahrgastzelle summend in Bewegung. Ich halte die Augen gesenkt, bemerke aber trotzdem, wie sie mich einer eingehenden Musterung unterzieht. Sie scheint mit meinem Äußeren zufrieden zu sein, denn sie lächelt noch breiter, als sie damit fertig ist. Mit meinem Erscheinungsbild bin ich durchaus im Reinen. Heute habe ich mir mit meinem Outfit besonders viel Mühe gegeben, denn ich beabsichtige, meinen potenziellen zukünftigen Arbeitgeber zu beeindrucken. Ich trage schwarze Businesskleidung edelster Art und habe mein langes, nussbraunes Haar kunstvoll zu einer Hochsteckfrisur gestylt. Das dezente Make-up unterstreicht wirkungsvoll mein ebenmäßiges, etwas kindlich wirkendes Gesicht. Besonders stolz bin ich auf meine übergroßen, blauen Augen, die ich kaum hervorheben muss, da sie schon von Natur aus von dunklen, dichten Wimpern umgeben sind und immer strahlend wirken. Ich habe sogar schon gemodelt, wenn auch mehr zum Spaß. Doch das ist schon zwei Jahre her. Dann endlich hält der Fahrstuhl und öffnet sich mit einem leisen Zischen. Auch in der Panoramaetage, die sich laut Fahrstuhlanzeige im achten Stock befindet, herrscht der verschwenderische, luxuriöse Einrichtungsstil eines Nobelhotels. Ich schlucke überwältigt und sauge den herrlich exotischen Duft ein, der mich auch schon im Foyer umwehte. Auf einem edlen Sideboard entdecke ich die Quelle meiner sinnlichen Wahrnehmung: ein riesiger Strauß weißer, lilienähnlicher Blumen. Meine Begleiterin bemerkt meinen bewundernden Blick.

„Herr Fest liebt weiße Blumen. Er besteht darauf, dass sie in jeder Etage stehen, und das täglich!“, erklärt sie mir ungefragt und bleibt vor einer großen, dunklen Holztür stehen, auf der ein goldenes Schild prangt. Darauf steht „Privat“. Wieder muss ich schlucken. Dieses Mal vor Unwohlsein.

„Befinden sich hinter dieser Tür die privaten Räume von Herrn Fest?“, frage ich unnötiger Weise nach, denn eigentlich kann ich ja lesen. Die blonde Schönheit nickt stirnrunzelnd und überhört wohl absichtlich den Anflug von Besorgnis in meiner Stimme. Sie dreht sich zur Tür und klopft an. Gleich darauf öffnet jemand von innen.

„Frau Weiße ist jetzt da, Herr Fest“, ruft sie in den Raum hinein und begibt sich dann wieder zum Fahrstuhl. Sie deutet mir mit einer auffordernden Geste an hineinzugehen. Nun fühle ich mich noch unsicherer. Irgendwie hatte ich wohl gehofft, die freundliche, blonde Dame würde mich hineingeleiten und mir, wenn nötig, beistehen. Pustekuchen. Ich muss allein in die Höhle des Löwen, denn gerade schließen sich die Fahrstuhltüren und sie ist weg. Also Augen zu und durch. Ich drücke den Rücken gerade, setze mein Businesslächeln auf und trete selbstsicherer ein, als ich mich fühle. Schließlich will ich einen gut bezahlten Job ergattern. „Schließen Sie bitte die Tür!“, wird mir zeitgleich entgegengeschleudert, und zwar mit dieser ungewöhnlich tiefen Stimme, die mich gestern schon am Telefon beeindruckte und verstummen ließ. Ich suche den weiten Wohnraum nach der Quelle der Aufforderung ab und entdecke ihn, Paul-Leon Fest, an einem der riesigen Panoramafenster stehend und nachdenklich nach draußen blickend. Da er sein Gesicht noch immer nicht in meine Richtung dreht, erliege ich der Versuchung, seine Kehrseite intensiver zu betrachten, als ich es im Normalfall gewagt hätte. Ich stellte mir nach unserem Telefongespräch eher einen älteren, rundlichen Mann mit Halbglatze vor. Doch da steht eine ganz andere Gattung Mann. Einer, der einem den Mund trocken werden lässt, ohne dass man als Frau etwas dagegen tun könnte. Das dunkle Haar wurde ihm modisch geschnitten und stylisch verwuselt. Obwohl er einen schiefergrauen Maßanzug trägt, lässt sein sportlicher Anblick erahnen, dass ein perfekt durchtrainierter Körper im selbigen steckt. Dazu wirkt Herr Fest ziemlich groß. Ich schätze so um die eins neunzig. Die Arme hält er vor dem Oberkörper verschränkt. Insgesamt übt er einen unheimlich einschüchternden Eindruck auf mich aus. Ich räuspere mich ein wenig, da er sich immer noch nicht umdreht. Ziemlich unhöflich, kommt es mir ärgerlich in den Sinn. Doch der Gedanke verfliegt sofort, als sich Herr Fest plötzlich mit energischen Schritten auf mich zubewegt und mir mit einem breiten Lächeln die Hand entgegenstreckt.

„Entschuldigen Sie, Frau Weiße. Ich war gerade in Gedanken. Geschäfte, die nicht so laufen, wie ich erhofft habe. Aber nun bin ich für Sie da. Bitte nehmen Sie doch Platz!“, fordert er mich freundlich auf und zeigt auf eine dunkelbraune Ledersitzecke vor rustikalem, ovalem Tisch. Darauf stehen bereits kleine Erfrischungen und bereit und ein Strauß weiße Rosen. Ich nicke und entziehe ihm meine Hand, die er mir einen winzigen Moment zu fest und zu lange drückt. Ich setze mich steif. Er nimmt mir gegenüber Platz und gießt Tee in zwei Tassen, ohne nach meinen Wünschen zu fragen. Ich beobachte ihn dabei und beiße mich regelrecht fest in seinen überaus markanten Gesichtszügen. Dunkle, gerade Augenbrauen, eine leicht große Nase und die kräftigen Wangenpartien geben ihm das Aussehen eines harten Kriegers aus längst vergangenen Zeiten. Nur die fast weiblich geschwungenen Lippen mildern die strengen, männlichen Züge auf ein erträgliches Maß, um noch als schön durchzugehen. Ich finde dieses Gesicht auf Anhieb anbetungswürdig. Doch ich schätze diesen Mann auf Anfang bis Mitte 30. Ein paar Jahre zu alt, um in mein Beuteschema zu passen. Außerdem gilt: keine Beziehung mit dem Chef. Ein No-Go. Außerdem wird er sich sicherlich nicht mit so einem unerfahrenen Hühnchen wie mir abgeben. Schließlich bin ich noch völlig unerfahren in Sachen Liebe und Erotik. Meine verklemmte katholische Erziehung und Tante Barbara sind schuld, dass ich es nie weiter als bis zu einem unschuldigen Kuss hinter der Hausmauer geschafft habe. Nachdem meine liebe Mutter vor acht Jahren an Krebs verstorben ist, blieb ich als Teenager bei einem Onkel und dessen versnobter Frau hängen. Meinen Vater habe ich nie kennengelernt. Mittlerweile habe ich mir aber eine eigene kleine Wohnung angemietet und schlage mich mit miesen Aushilfsjobs durch das teure Leben der Großstadt. Ganz zur Freude meiner Tante, für die ich immer nur ein lästiger Anhang ihres Mannes Hannes war. Ich bin sofort nach der erreichten Volljährigkeit, also vor genau zwei Jahren, ausgezogen und habe vor Kurzem meine dreijährige Lehre zur Versicherungskauffrau abgeschlossen. Leider wollte es bisher nicht mit einer entsprechenden Stelle klappen. Das soll ja nun hoffentlich bald anders werden. Herr Fest führt seine Tasse zum Mund und beobachtet mich eingehend, als ich seinem Beispiel folge. Mir ist das mehr als unangenehm und ich erröte leicht. Er lächelt, stellt seinen Tee auf den Tisch zurück und verschränkt erneut die Arme.

„Sie sind eine sehr schöne junge Frau!“, macht er mir völlig unvorbereitet ein Kompliment für mein Aussehen. Nun schießt mir erst recht die Röte ins Gesicht. Verdammter Mist. Dabei wollte ich deutlich selbstsicher rüberkommen. Das kann ich nun voll vergessen. Macht er das etwa mit Absicht? Ich stelle ebenfalls meine Tasse ab und quetsche mir ein heiseres „Danke!“ heraus. Herr Fest nickt mir zu und lehnt sich ein wenig zurück, ohne mich einen Moment aus den Augen zu lassen.

„Ich habe mir Ihre Bewerbungsunterlagen angesehen und ganzheitliche Erkundungen eingezogen. Ich finde, Sie sind perfekt für mein besonderes Anliegen. Doch es wird anders ausfallen, als Sie sich das vorgestellt haben. Ich werde dich ab sofort Greta nennen und du mich Leon. Du bist für eine Woche mein Gast und ich erkläre dir gleich ohne Umwege, was auf dich zukommt“, überfällt er mich mit einer ungewöhnlichen Ansage und ich versuche, einen erkennbaren Sinn herauszufiltern. Was meint er damit und warum sollten wir uns plötzlich duzen? Ich verstehe die Wendung der Sache nicht und will gerade den Mund öffnen, um ihn mit aufgeregten Fragen zu überhäufen, als er mich mit einer energischen Geste zum Schweigen bringt.

„Still, Greta! Du hörst mir erst zu und dann bin ich für deine Nachfragen bereit!“, maßregelt er mich und nimmt blitzschnell wahr, dass meine Augen hektisch zur Eingangstür fliegen. Er schüttelt streng den Kopf und scheint meine Gedanken an Rückzug zu ahnen.

„Ich bin auf alles vorbereitet und kein stümperhafter Anfänger, Greta. Du bist nicht das erste Mädchen, das ich vorbereitet habe. Es ärgert mich, wenn du mich unterschätzt. Tu am besten, was ich dir sage, dir wird nichts Schlimmes passieren und es wird dir sehr gut gehen, meine Schöne. Und nach der Woche wirst du ein neuer Mensch sein und dir ein ganz anderes Leben wünschen als das, was dir bisher vorschwebte. Doch darüber reden wir, wenn es so weit ist. Du darfst dieses Haus jederzeit wieder verlassen, wenn du möchtest. Also! Hörst du mir nun zu oder muss ich Maßnahmen ergreifen, die dich lehren, gehorsam zu sein?“, fragt er streng und sieht mir dabei bohrend in die Augen. Ich begreife noch immer nicht, was das alles zu bedeuten hat und um was es hier eigentlich geht. Mein Herz wummert aufgeregt in meiner Brust und ich drohe fast zu kollabieren. Ich soll eine Woche hierbleiben? Und was ist mit dem Job? Mir wird schlagartig klar, dass er nie und nimmer beabsichtigte, eine Versicherungskauffrau einzustellen, sondern dass er mich unter diesem Vorwand in sein luxuriöses Haus lockte. Wie dämlich von mir, dass ich meinen durchaus vorhandenen Bedenken nicht nachgegangen bin und mich ihm auch noch auf dem Silbertablett servierte. Ich sinke förmlich in der Couch ein und starre fassungslos in das undurchsichtige Gesicht dieses Mannes, der mir plötzlich verändert erscheint. Wie nur konnte ich ihn schön finden? Doch da wusste ich ja auch noch nicht, dass ich lieber Angst vor ihm haben sollte, anstatt fasziniert zu sein.

„Ich rede mit dir, Greta!“, herrscht er mich an.

„Du bist jetzt folgsam und hörst mir zu, ohne dass ich dich über den Schreibtisch legen muss, um dir Respekt einzuflößen!“, wiederholt er seine Drohung, welche ich noch gar nicht bewusst verinnerlicht hatte. Ich entscheide verstört, ihn nicht weiter herauszufordern, und nicke kaum wahrnehmbar. Bin ich in einem Thriller gelandet? Was passiert nun mit mir? Muss ich mir ernsthaft Sorgen machen? Ich zittere bereits wie Espenlaub und das entgeht auch meinem Gegenüber nicht.

„Beruhige dich, Kleines! Ich tue dir nichts. Ella wird sich ebenfalls gut um dich kümmern und dir jeden Wunsch von den Augen ablesen. Aber vorher will ich dich aufklären. Es ist besser, wenn du weißt, was dich in den kommenden Tagen erwartet“, beginnt er endlich mit seinem unglaublichen Bericht. Ich hänge an seinen Lippen und hoffe, ich wache jeden Moment auf. Doch leider schlafe ich nicht. Das passiert gerade real und wirklich. Es passiert mir! Leon, wie ich ihn nennen soll, erhebt sich und beginnt, vor mir auf und ab zu gehen. Er sieht immer wieder auf mich herab, als muss er sich vergewissern, dass ich auch wirklich aufnehme, was er mir berichtet. Seine Worte rauschen an mir vorbei und ich entscheide, erst nach seiner Eröffnung zusammenzubrechen. Ich brauche Informationen, um mich schützen zu können. Doch was ich zu hören bekomme, reißt mir den Boden unter den Füßen weg. Das darf doch alles nicht wahr sein …

Kapitel 3

„H&Bs ist ein Scheinname und heißt aufgeschlüsselt Hostess- und Begleitservice. Ich bilde Damen nach Bestellung für sehr wohlhabende, anspruchsvolle und auf besonders sichere Privatsphäre angewiesene, prominente Herren aus. Ich suche außerordentlich schöne, junge Mädchen, die gewisse Voraussetzungen mitbringen müssen wie kaum Familienanschluss, hoher IQ und einige Charaktereigenschaften, welche ich dir nicht offenbaren will. Damit bist du eine perfekte Anwärterin. Ich werde dich in Liebesdingen ausbilden, bis du süchtig nach Sex bist und dich deinem neuen Leben nach unserer intensiven Zeit mit Überzeugung und freiwillig widmest. Sollte ich versagen, kannst du unbehelligt in dein altes Leben zurückkehren. Doch ich habe noch nie versagt, Greta. Also gib dich nicht sinnlosen Hoffnungen hin. Sie werden sich nicht erfüllen. Ich bin im wahren Leben Gefäßchirurg, also ein fähiger Arzt. Ich verfüge über alle legalen Möglichkeiten, dich gesund zu halten, egal was du dir am Anfang unserer Beziehung auch einfallen lassen wirst. Ich kenne übrigens jeden Trick und bin perfekt vorbereitet. Außerdem werde ich dich vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen und vorbeugende Untersuchungen durchführen. In den ersten Tagen wirst du dich ab und zu freiwillig fesselnlassen, bevor du den Genuss von Sex in seiner Gänze verinnerlicht hast. Ich werde dich in der Regel nicht bestrafen, wenn du ungehorsam bist. Ich will keine Sub aus dir machen. Du darfst widersprechen und dich wehren. Doch sollte es gar nicht gehen, muss ich dich züchtigen, um dich vor unüberlegten Handlungen und deren Gefahren abzuhalten. Dies dient jedoch nicht der Lust. Du bist nicht besonders devot veranlagt, obwohl kleinere Anzeichen spürbar sind. Hast du mich verstanden, Greta?“, endet er seinen Bericht und ich starre immer noch ungläubig vor mich hin. Er packt mich an den Oberarmen und zieht mich zu sich heran. Ich nehme seinen frischen, erdigen Duft wahr und wundere mich, dass ich ihn als angenehm empfinde. Eigentlich sollte ich jetzt toben und schreien. Stattdessen hebe ich nur die Lider und sehe ihn an.

„Ich hatte noch nie etwas mit einem Mann!“, stammle ich erstickt und wundere mich selber, warum ich ihm das gerade jetzt erzähle. Mein Gegenüber erstarrt förmlich und reißt die Augen auf.

„Was? Hab ich das jetzt richtig verstanden? Du bist noch Jungfrau?“, keucht er fassungslos und lässt mich geschockt los. Ich nicke und mich durchströmt eine Welle der Hoffnung, dass ich scheinbar doch nicht so perfekt für ihn bin und einfach wieder gehen darf. Leon nimmt seine Wanderung wieder auf und fährt sich immer wieder nervös durch die verwuselten Haare.

„Scheiße, Greta!“, knurrt er plötzlich.

„Wieso denn das? Ich kann es nicht fassen. Du bist 20 Jahre alt und schön!“, sinniert er wie für sich selbst.