Synthese - Iris Witte - E-Book

Synthese E-Book

Iris Witte

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Beschreibung

Im Jahr 2139 erschütterte ein atomarer Holocaust die Welt und ließ nur wenige Überlebende zurück. Diese wenigen Menschen bauten sich eine Zuflucht in gigantischen unterirdischen Bunkerstädten, denn an der Erdoberfläche gab es keine Regierungen mehr und niemand wusste, was draußen vor sich ging. In der Bunkerstadt "Freising-München-Dachau" herrschte der "Weise Rat", der die Geschicke der Menschen lenkte und beschützte. An seiner Spitze stand "Law", und hundertfünfzig Jahre nach der Katastrophe, im Jahr 2289, beschloss er, eine Aufklärer Truppe in die gefährliche Welt an der Oberfläche zu entsenden. Sharas, ein kräftiger junger Mann, wurde zum Leiter dieser Mission ernannt. Doch was er dort oben vorfindet, steht in keinem Verhältnis im Gegensatz zu allem, was er je gelernt hat. In der oberen Welt gibt es eine selbsternannte, diktatorische Weltregierung in Triest, die die Länder der Erde neu aufteilt und verteilt. Unter harten Bedingungen können sich die Menschen um ein Stückchen Land bewerben. Wird es Sharas gelingen, "Bayern" zurückzuerobern, um seine Heimat zu retten und den Forderungen dieser neuen Weltregierung zu trotzen? Eine Geschichte von Hoffnung, Liebe, Verständnis und Zusammenhalt in einer Welt, die nach Antworten sucht und eine bessere Zukunft anstrebt.  

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Iris Witte

Synthese

der Völker

"Die Vergangenheit kann uns lehren, die Gegenwart zu verstehen, aber nur die Zukunft liegt in unserer Hand, um sie zu gestalten." von Iris Witte BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Vorwort

 

 

 

….der Mensch will einfach nicht wirklich lernen….

 

Wenn ich abends meinen Fernseher einschalte um die Nachrichten anzusehen, weiß ich manchmal nicht wirklich…habe ich einen Krimi eingeschaltet? …einen Horrorfilm? …oder einen Science Fiction? So schwer ist die Tragweite unserer Nachrichten!

 

Dabei würden ALLE Menschen nur eine Minute mal nachdenken, dann wären es über 7 Milliarden Minuten!!! Das wiederum wären über 13.318 Jahre und nun umgewandelt in Generationen (wenn die Generation mit 30 Jahren berechnet wird) würden die 443 Generationen ergeben! Also, hätten wir über 443 Generationen die alles besser machen könnten, wenn wir ALLE nur eine Minute nachdenken würden!

Also meine lieben Mitmenschen, wenn ihr dieses Buch gelesen habt, nehmt euch die Zeit und denkt nur EINE Minute darüber nach, so dass es keine fatalen Konsequenzen auf die Menschheit und unsere Erde hat …und diesbezüglich sollten wir auch keine Kompromisse eingehen!

 

 

Die Geschichte ist frei erfunden. Alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und/oder realen Handlungen sind rein zufällig. Ich verurteile jegliche Art von politischem oder sonstigem Extremismus, der Gewalt verherrlicht, zu selbiger auffordert oder auch nur dazu ermuntert!

Prolog

Wir schreiben das Jahr 2289. Nach einem atomaren Weltkrieg im Jahre 2139 wurde die obere Welt nicht mehr bewohnt. Die Menschen die den Holocaust überlebt haben, zogen sich unter die Erde zurück. In großen Betonbunkern entstanden mächtige Städte die durch ein Tunnelsystem verbunden waren. Jede Stadt wurde in Distrikte unterteilt und die Ländereien in Bezirke. Die Menschen mussten von vorne mit NICHTS wieder beginnen.

 

Es gab keine Regierung die eine Demokratie führte, sondern ein Senat der das sagen hatte. Das Volk nannte ihn der „Weise Rat“, da sie mehr als einmal darüber nach dachten, bevor sie eine Handlung vornahmen. Sie wollten aus den Fehlern ihrer Vorfahren lernen. In den hundertfünfzig Jahren wuchs die Bevölkerung in den Bunkerstädten wieder an. Die Behausung der Menschen war nicht groß, jedoch hatte jeder seinen Platz. Tageslicht in der ganzen Stadt gab es nicht, nur Lampenlicht erhellte die Bunkerstädte. Doch am Marktplatz gab es ein großes, dickes Bullauge aus Glas, dort gab es echtes Tageslicht, was die unterirdische Stadt von der oberen Welt trennte. Gemüse züchteten sie mit künstlichem Licht und nachts gab es Patrouillen die die Bunkerstadt beschützten, damit kein Verbrechen passieren konnte. Es herrschte eiserne Disziplin, wer nach zweiundzwanzig Uhr noch auf der Straße war, wurde für eine Woche weggesperrt.

 

Es gab keine Discos, Bars oder ähnliches. Alles was Vergnügen war, wurde verboten. Wälder, Berge und Seen kannten sie nicht, nur von alten Fotos oder Büchern. Selbst Autos gab es nicht mehr, denn wenn sie in die nächste Bunkerstadt wollten mussten sie zu Fuß gehen. Es gab drei Bunkerstädte im Bezirk Oberbayern, Distrikt München, Distrikt Freising und Distrikt Dachau. Die drei Städte waren unterirdisch miteinander verbunden.

Ob es noch weitere Städte gab die miteinander verbunden waren wusste niemand. Der „Weise Rat“ wusste nicht einmal ob es noch Leben auf der oberen Welt gab, geschweige denn, das sie wussten wie es da oben aussah. Nun waren hundertfünfzig Jahre vergangen und der „Weise Rat“ wollte die Tore zur normalen Welt öffnen, doch sie wussten nicht was sie dort erwartet. Also beschlossen sie eine Patrouille los zu senden, die Erkundungen einholt, bevor sie ihrem Volk  die Freiheit schenkten.

 

1. Kapitel Die unterirdischen Bunkerstädte

 

 

Die Bunkerstädte erstreckten sich tief unter der Erde, ein Netz aus Betontunneln und riesigen Betonkammern, die zu einem komplexen Labyrinth verschmolzen waren. Es gab drei große Bunkerstädte im Bezirk Oberbayern: München, Freising und Dachau. Diese Städte waren miteinander verbunden und bildeten das Herz der unterirdischen Gesellschaft.

 

Diese provisorischen Bunkerstädte waren streng organisiert und von klaren Regeln und Vorschriften geprägt, die die Sicherheit und Ordnung gewährleisten sollten. Hier sind einige der wichtigsten Regeln und Merkmale dieser unterirdischen Welt. Die Bunkerstädte waren durch ein ausgedehntes Tunnelsystem miteinander verbunden. Diese Tunnel dienten nicht nur als Transportwege, sondern auch als Fluchtwege im Notfall. Sie waren mit Notbeleuchtung und Sauerstoffversorgung ausgestattet. Tageslicht war ein Luxus, den nur der zentrale Marktplatz bot. In den Wohnbereichen der Bunkerstädte gab es nur künstliches Licht, das von Lampen erzeugt wurde. Dies schuf eine gedämpfte und monotone Atmosphäre. Die Bewohner der Bunkerstadt lebten nach einem strengen Zeitplan. Die Stadt wurde nachts von Patrouillen bewacht, und es galt eine Ausgangssperre ab 22 Uhr. Wer sich nach dieser Zeit auf den Straßen aufhielt, wurde für eine Woche weggesperrt. In dieser Welt gab es keine Discos, Bars oder ähnliche Vergnügungsorte. Alles, was als Vergnügen angesehen wurde, war verboten. Die Bewohner mussten sich auf ihre Arbeit und Pflichten konzentrieren.

 

Die Nahrungsmittelproduktion erfolgte hauptsächlich in unterirdischen Gewächshäusern, wo Gemüse und einige Pflanzen mit künstlichem Licht gezüchtet wurden. Fleisch und andere tierische Produkte waren selten und kostbar.

 

 Wasser war knapp, und die Bunkerstädte waren auf effiziente Wasserrückgewinnungssysteme angewiesen. Jeder Bewohner erhielt eine festgelegte Menge Wasser pro Tag, die sorgfältig überwacht wurde. Die Bildung der Bewohner war von höchster Bedeutung. Kinder erhielten eine umfassende Ausbildung, die sich auf Wissenschaft, Technologie und Überlebensfähigkeiten konzentrierte. Die Ausbildung in Kampfkunst und Selbstverteidigung war ebenfalls weit verbreitet.

 

Die oberste Autorität in den Bunkerstädten war der "Weise Rat". Dieser Senat traf alle wichtigen Entscheidungen und wurde vom Volk respektiert. Sie trafen ihre Entscheidungen sorgfältig, um aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Es war strengstens verboten, Waffen in den Bunkerstädten zu besitzen. Diese Regel sollte sicherstellen, dass Konflikte friedlich gelöst wurden und keine inneren Bedrohungen entstanden. Ja und Disziplin war dort das oberste Gebot! Die Bewohner lebten in ständiger Disziplin und Ordnung. Regelverstöße wurden hart bestraft, um die Sicherheit und Stabilität der Bunkerstädte zu gewährleisten.

 

Diese Regeln und Strukturen bestimmten das Leben in der unterirdischen Welt der Bunkerstädte. Sie waren das Ergebnis einer harten Lehre aus der Vergangenheit und dienten dem Schutz und Überleben der Bewohner in einer gefährlichen und unbekannten Welt.

 

Sharas, ein starker, junger Mann von gerade mal zwanzig Jahren, wurde vom "Weisen Rat" ausgesucht, um die Patrouille zu führen. Er war groß, hatte lange blonde Raster auf dem Kopf und Lachgrübchen, die seine Gesichtszüge verfeinerten. Er wurde speziell in Kampfkunst und Armbrustschießen ausgebildet. Seine Schwester Shari war ebenso begabt, jedoch spezialisierte sie sich auf das Bogenschießen. Shari war ein fröhliches Mädchen von achtzehn Jahren, mit langen dunkelblonden Haaren und braunen Augen, die vertrauensvoll wirkten. Doch ihre Lachgrübchen konnten sich schnell in ernste Mienen verwandeln. Auch sie sollte die Patrouille begleiten. Dazu kam noch Xantras, ein sportlicher junger Mann von neunzehn Jahren. Er war groß, hatte lange schwarze Haare und ein Gesicht, das hart wirkte, aber seine blauen Augen strahlten Weichheit und Ehrlichkeit aus. Er war ausgebildet in Kampfkunst und Schwertkampf und beherrschte auch andere Waffen. Was ihn besonders auszeichnete, war seine Spürnase. Er hatte die Begabung, Situationen schnell zu erkennen und blitzschnell zu handeln.

 

Die Drei bereiteten ihre Rucksäcke für den Weg den sie gehen müssen, vor. Das wichtigste Gerät, das sie einpackten, war der Geigerzähler, der die Strahlenbelastung nach hundertfünfzig Jahren auf der Erde messen konnte. Der Geigerzähler war in Form einer Uhr und fand gut Platz am Handgelenk. Natürlich nahmen sie auch Wasser und Brot für drei Tage mit, in der Hoffnung, eine Wasserquelle zu finden.

Nachdem sie fertig waren, trafen sie sich alle bei Law, dem Obersten des "Weisen Rats".

 

Stillschweigend standen die Drei vor Law und hörten aufmerksam seinen Worten zu: "Also, ich weiß nicht, was euch da oben erwartet, also seid stets auf der Hut!"

 

Plötzlich betraten seine Custos, die Gesetzeshüter, den Raum. Sie brachten die Waffen für die Drei, da es in der Bunkerstadt verboten war, Waffen zu besitzen.

Sharas runzelte die Stirn: "Waffen?"

 

Law nickte: "Ich hoffe, ihr müsst sie nicht benutzen, aber wie gesagt, ich weiß nicht, was euch da oben erwartet. Sie dienen auch nur für Notsituationen und zur eigenen Selbstverteidigung."

 

Er sah die Drei mit ernster Miene an: "Deshalb haben wir euch ausgewählt, damit ihr die Welt erkundet, weil wir wissen, dass ihr damit vorsichtig und verantwortungsvoll umgeht. Denkt immer daran, was man euch gelehrt hat!"

 

Er verschränkte seine Hände hinter seinem Rücken und sah Sharas an: "Wir geben euch vier Monate Zeit, dann müsst ihr wieder hier sein. Sollte das nicht der Fall sein, werden wir einen Suchtrupp losschicken, aber ich hoffe, das ist nicht notwendig! Denn sonst gehen wir davon aus, dass etwas nicht in Ordnung ist."

 

Er sah für einen kurzen Augenblick auf den Boden und atmete schwer, bevor er fortfuhr: "Ihr seid auf euch gestellt, es kann euch niemand helfen, wenn etwas passiert. Also seid wachsam und achtet aufeinander! Verratet niemandem, dass es die Bunkerstadt gibt, denn sonst könnte man uns mit Leichtigkeit vernichten, und wir hätten keine Chance, euch zu helfen. Wir wissen nicht, ob da oben Frieden herrscht oder ob überhaupt noch jemand lebt."

 

Law griff nach den Waffen und übergab sie ihnen. Shari erhielt zwei Köcher, einen gefüllt mit normalen Pfeilen und einen anderen mit Pfeilen, die Sprengstoffköpfe hatten. Genauso war es bei Sharas und seiner Armbrust. Nur Xantras erhielt ein Schwert und einen Hüftgürtel mit zwei Messern. Law begleitete die Drei zum Tor, das zur oberen Welt führte.

 

 

2. Kapitel Das Planquadrat

 

 Law brachte die Drei zur oberen Welt, sie gingen durch drei Stahltore und vor dem letzten Tor setzten sie eine Sonnenbrille auf. Da sie ja noch nie so richtig mit der Sonne in Berührung kamen und die Augen sehr lichtempfindlich sind war das dringend notwendig. Das Tor lag in der Mitte eines Waldes und so mussten sie eine Zeitlang laufen, um die Stadt zu erreichen. Nach einer Weile sahen sie die Stadt in der Ferne, aber das was sie sahen, war nicht das was sie sich vorstellten. Shari rannte zu einem Felsen damit sie in die Stadt nach unten sehen konnte.

 

Dicke Tränen flossen über Sharis Wange, als sie auf die zerstörte Stadt blickte. Erst jetzt verstand sie, welche Zerstörungskraft im Menschen stecken konnte.

 

Shari stand auf und brach das Schweigen: "Es ist schon seltsam, alles, was der Mensch liebt, zerstört ihn!"

 

Die Jungs sahen Shari an, schwiegen jedoch. Sie waren sich bewusst, dass sie vor den selbstverschuldeten Trümmern der Menschheit standen.

Überall war die Verwüstung noch nach hundertfünfzig Jahren sichtbar. Alles lag in Schutt und Asche. Sie bewegten sich langsam auf die Stadt zu. Der Wind wirbelte den Staub von den Gebäuden auf und fegte durch die zerstörten Straßen. Die Häuser waren entweder zerstört oder verfallen. Wildes Wachstum hatte die Gebäude erobert. Die Stille war so drückend, dass man den Wind heulen hörte. Schwarze Vögel kreisten über der Geisterstadt. An den Straßenrändern lagen noch die Überreste der Menschen von vor hundertfünfzig Jahren. Ein schrecklicher Anblick offenbarte sich ihnen. Sharas behielt den Geigerzähler an seinem Handgelenk im Auge, doch er zeigte grün an. Es bestand also keine unmittelbare Lebensgefahr. Sharas wollte so schnell wie möglich diesen unheimlichen Ort verlassen und ging ein wenig schneller.

 

Xantras tippte Sharas auf die Schulter: "Sollten wir nicht besser ein Quartier für die Nacht suchen?"

 

"Ja, aber außerhalb der Stadt. Ich denke, der Wald wird uns mehr Schutz bieten als die Stadt, besonders weil wir uns hier nicht auskennen", antwortete Sharas.

 

Xantras nickte zustimmend, und sie setzten ihren Weg fort. Als sie auf der zerstörten Straße weitergingen, sahen sie auf der rechten Seite einen großen Felsen, auf dem ein kleiner Junge saß. Sharas blieb stehen und beobachtete ihn.

 

"Wow, der erste lebende Mensch, den wir treffen", bemerkte Shari.

 

Sharas zog seine Schwester am Ärmel: "Komm, lasst uns weitergehen!"

 

Verwirrt sah ihn Shari an: "Willst du den Jungen hier allein seinem Schicksal überlassen?"

 

Sharas verzog das Gesicht: "Er muss ja irgendwoher kommen. Er sollte zu seiner Familie zurückkehren!"

 

Aber der Junge war bereits vom Felsen aufgestanden und stand neben Sharas. Er zog an seinem schwarzen Mantel: "Hast du Wasser für mich?"

 

Zornig riss Sharas seinen Mantel aus den Händen des Jungen und sah Shari an: "Siehst du, sie haben ihn zum Betteln geschickt!"

 

"Sharas!" schrie Shari und beugte sich zu dem Jungen hinunter. "Wer bist du, und wo sind deine Eltern?"

 

"Ich habe keine Eltern! Ich lebe bei meinem Onkel, aber er liegt im Sterben und braucht Wasser", antwortete der Junge.

Dann wandte er sich an Sharas: "Mich hat keiner zum Betteln geschickt. Ich mache das für meinen Onkel, denn sonst habe ich niemanden mehr."

 

Sharas atmete tief durch und ging in die Hocke: "Gut, wie ist dein Name?"

 

"Mein Onkel nennt mich immer Krümel, sonst habe ich keinen Namen."

 

Erschüttert sahen sie den kleinen Jungen an, und Sharas erhob sich wieder: "Gut, Krümel, führe uns zu deinem Onkel."

 

Xantras hielt Sharas am Ärmel fest: "Was ist, wenn der Onkel eine ansteckende Krankheit hat?"

 

Sharas befreite seinen Ärmel: "Das müssen wir riskieren, sonst ist der Kleine alleine, und ER ist die Zukunft!"

 

Xantras schwieg, und alle folgten dem Kleinen in den Wald. Sie kamen an eine große Tanne mit vielen Büschen rundherum. Dahinter befand sich eine Art Falltür in einem Erdhügel, Krümel öffnete die Falltür und ging hinein die Drei folgten ihm. Erschrocken sahen sich die Drei um, ein schmaler Gang gestützt von Holzbalken führte in einen etwas größeren Raum. Die Wände wie auch die Decke waren aus Holz. Ein Minifenster befand sich auf der Stirnseite des Raumes. Rechts stand eine alte Couch, wo ein alter Mann darauf lag. Unter dem kleinen Fenster stand ein Holztisch mit zwei kaputten Stühlen. Ein paar Stofffetzen zierten das Fenster, auf dem Boden lag ein Teppich, doch darunter befand sich außer Erde nichts mehr. Es war eine provisorisch eingerichtete Bleibe, die unmenschlich war. Sharas beugte sich zu dem alten Mann runter und hoffte das er noch so einiges von ihm erfahren könnte. Er holte eine Flasche Wasser aus seinem Rucksack und bat Krümel ihm ein Glas zu geben. Er schenkte das Wasser in das Glas ein und hob den Kopf des alten Mannes an, langsam führte er ihm das Wasser in den Mund ein. „Danke“, keuchte der alte Mann.

Krümel setzte sich auf den alten Stuhl am Esstisch und sah auf die Zwei.

 

 Mit sehr schwerer Atmung fragte der Mann: „Wer seid ihr und woher kommt ihr?“

 

Vorsichtig legte Sharas den Kopf des Mannes wieder zurück: „Wir kommen von sehr weit her und versuchen uns in Richtung Süden durchzuschlagen. Leben noch viele Menschen hier in der Region?“

 

 Der Mann musste sehr stark husten: „Viele sind wir nicht mehr, die meisten sind nach Süden gegangen. Aber da herrscht eine neue Regierung die sogenannten „Aufklärer“.

 

 Sie kontrollieren die ganze Welt. Immer wieder senden sie ihre Flugzeuge aus um den Boden zu kontrollieren. Jedes Stückchen Land wurde in Planquadrate eingeteilt. Die Planquadrate die bald freigegeben werden, sind zur Sperrzone erklärt worden, darin darf man sich nicht mehr aufhalten.“

 

 Sharas stand wieder auf und blickte nachdenklich auf den Boden: „Was heißt Planquadrate und freigeben? Wie ist das gemeint?“

 

Wieder musste der Mann extrem husten und Shari eilte zu ihm und gab ihm ein Schluck Wasser.

 

 „Es sind nun hundertfünzig Jahre vergangen und so langsam wird die Welt wieder bewohnbar. Man hat die Welt eingeteilt in Planquadrate nach den Koordinaten der alten Weltkarte. Es gibt nicht mehr die Länder die es mal gab, nur noch Planquadrate. Da wo sich Wald, Wiesen und Wasser erholt haben, das Land wird freigegeben von der Regierung. Da der Süden überbevölkert ist, wird es Zeit das die Menschen sich wieder Global verteilen. Jeder der ein Volk hat und wenn es noch so wenige sind, darf sich für ein Planquadrat bewerben. Ist die Bewerbung bei der Regierung eingegangen gibt es kein zurück!“ meinte der alte Mann.

 

 Shari gab dem alten Mann das Glas Wasser und mit zitternden Händen führte er es sich an seinen Mund.

 

Sharas sah den alten Mann an: „Wie ist das Gemeint…es gibt kein Zurück?“

 

Der Mann hob seinen Kopf und sah Sharas an: „Ihr kommt wohl von sehr weit her, dass es euch noch nicht zu Ohren gekommen ist. Einer von dem Volk muss Kämpfen gegen die Jähnigen, die sich auch beworben haben. Der Wenige, der übrig bleibt darf mit seinem Volk dahinziehen. Jedes Volk muss einen Kämpfer zur Verfügung stellen.“

 

Xantras schüttelte den Kopf und sagte leise: „Die Menschen haben nichts gelernt!“

 

Sharas sah den Mann an: „Es gibt in der ganzen Welt nur eine Regierung?“

 

„Ja außer die Völker die schon ein Planquadrat besiedelt haben. Die durften in ihrem Gebiet eine eigene Regierung bilden und haben ein Mitspracherecht. Der Kämpfer der gewonnen hat, sitzt anschließend mit am Tisch der Aufklärer.“

 

 Sharas setzte sich auf den anderen Stuhl am Tisch. Nachdenklich blickte er den alten Mann an, der nach Luft japste. Shari eilte ihm zu Hilfe und führte seine Hand mit dem Glas Wasser zum Mund. Schluckweise trank er das Wasser.

 

Doch dann stand Sharas wieder auf und trat zu dem Mann hin: „Was ist mit München?“

 

Der alte Mann krächzte: „Wenn ihr München wollt müsst ihr euch beeilen, das ist schon als Sperrzone erklärt worden, das heißt es wird in den nächsten Tagen als besiedelungsfähiges Land freigegeben. Ihr müsst nach Triest das liegt in Planquadrat „Z“, dort ist der Sitz der Regierung.“

 

„Gut, dann werden wir uns dorthin auf den Weg machen“, sagte Sharas.

 

Der alte Mann griff nach der Hand von Sharas, krächzend und mit den letzten Atemzügen bettelte er: „Bitte…bitte nehmt meinen Neffen mit. Er ist erst fünf Jahre und er hat niemanden mehr!“

Sharas blickte auf den kleinen Jungen, dann wandte er seinen Blick wieder auf den alten Mann: „Wie heißt er?“

 

 Wieder musste der Mann schwer husten: „Farallas…Far…all…as…“ meinte er mit seinem letzten Atemzug.“

 

Seine Arme hingen runter und das Glas Wasser fiel ihm aus der Hand. Sharas beugte sich zu dem Mann hinunter und schloss ihm sanft mit der Hand die Augen. Shari nahm Farallas an die Hand und gemeinsam verließen sie den Erdhügel.