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Wenn eine unschuldige Seele in die Hölle gelangt, statt in den Himmel passiert es dass die Hölle Risse bekommt, weil ein so reines Wesen dort fehl am Platz ist. Diesen Riss will eine Gruppe von Leuten bewusst provozieren um damit seinen Auftraggebern den Ausstieg aus der Hölle zu ermöglichen.
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Seitenzahl: 259
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Oliver Bart
TAKER
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
#Prolog
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#30
Impressum neobooks
TAKER
Oliver Bart
Mein Name ist Lisa.
Ich bin am 17. Mai geboren. Zumindest steht es so in meinem Pass.
Das heißt… eigentlich stand es so in meinem Pass, den ich bin tot.
Ich starb mit meiner Mutter am 26.Juni als ein entgegenkommender Lkw nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte und uns frontal erfasste.
Im Nachhinein gebe ich dem Fahrer des Lkw war noch nicht einmal die Schuld.
Ein Kollege war krank geworden und er musste eine Doppelschicht machen.
Er hatte Angst sich zu wehren da er hatte eine Frau und zwei kleine Kinder zu ernähren hatte.
Die Straße verlief etwas abschüssig, und er kam leicht von der Straße ab.
Beim Korrigieren übersah er unseren kleinen Nissan, und wenige Augenblicke waren wir nicht mehr.
Meine Mutter war sofort tot. Für sie gab es keine Hilfe mehr. Der Aufprall hatte ihre inneren Organe regelrecht zerquetscht.
Ich jedoch überlebte.
Wenn man so etwas überhaupt leben nennen kann.
Aber ich sollte vielleicht nicht zu pessimistisch sein, andere würden sich über eine zweite Chance freuen.
Wie sie, lieber Leser sicherlich schon richtig erraten habt, bin ich kein Mensch.
Ich war einer. Jetzt bin ich eine Takerin.
Das Ganze ist etwas kompliziert, weshalb ich wohl am besten von vorne anfangen sollte.
Meine Mutter würde man wohl gemeinhin als Problemfall bezeichnen, wobei sie hier auch nur ein Opfer ihrer Umwelt wurde.
Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, und hatte eine harte Kindheit.
Einiges weiß ich von Onkel Albert, anderes hatte mir meine Mutter selbst noch erzählt als ich ein Kind war.
Man darf Onkel Albert nicht immer alles glauben was er einem erzählt, er ist ein notorischer Lügner, was sicherlich auch damit zusammenhängt dass er kein richtiger Mensch ist.
Zumindest glaube ich das. Genau genommen weiß ich gar nicht ob Onkel Albert jemals ein Mensch war, aber dazu werde ich später noch mal kommen.
Ich wuchs also gemeinsam mit meiner Mutter bei Onkel Albert in einem Randbezirk von Berlin auf, was im Grunde gar nicht so schlecht war.
Meine Mutter trank zwar immer noch etwas viel, aber allen Anschein nach hatte es sich seit meiner Geburt etwas gebessert.
Sie sorgte dafür dass ich regelmäßig zum Arzt ging, alle Zahnarzttermine einhielt, und auch täglich in der Schule erschien.
Die Schule besuchte ich, natürlich nur bis zu meinem traurigen Dahinscheiden aus diesem “ersten Leben” im Berliner Bezirk Neukölln.
Wenn man es so sagen kann begann nach dem Unfall mein “zweites Leben”.
Es wäre sicherlich etwas schräg gewesen wenn ich nur wenige Tage nach meinem Tod dort wieder aufgetaucht wäre.
Zu diesem Zeitpunkt, kurz nach meinem fünfzehnten Geburtstag stand ich nur wenige Monate vor meinem Hauptschulabschluss, also entschied ich mich kurzerhand für meinen Onkel Albert zu arbeiten.
Einen Job hätte ich mir in ein paar Monaten sowieso suchen müssen.
Wenn ich im Nachhinein an den Moment zurückdenke, als der Lkw unseren Kleinwagen rammte war meine Überlebenschance eigentlich gleich Null gewesen.
Ich hatte mich wie immer nicht angeschnallt, was sich im Nachhinein als fatal herausstellte.
Ich durchschlug die Frontscheibe und landete einige Meter weiter auf dem Asphalt.
Nüchtern betrachtet hat das Sterben weniger geschmerzt als man meinen sollte.
In manchen Nächten sehe ich immer noch die Scheinwerfer die auf uns zu rasen und mich aus dem Leben gerissen, aber ansonsten denke ich dass ich meinen Tod recht gut überstanden habe. Sicherlich wäre ich gerne noch etwas älter als fünfzehn geworden, aber ich habe mich letztlich damit abgefunden.
Zu anfangs stellte sich die Arbeit für Onkel Albert als ein wenig kompliziert heraus.
Ich bin ein Taker. Genauer gesagt eine Takerin, wenn wir politisch korrekt bleiben wollen.
Im Laufe der Zeit habe ich durchaus Gefallen an meiner Arbeit gefunden, schließlich ist sie immens wichtig, jedenfalls behauptet dies Onkel Al.
Meine einzige Aufgabe besteht darin verstorbenen Seelen den Übergang in das Leben danach zu erleichtern.
Ich helfe ihnen den Weg ins Licht, oder… naja ober eben nach unten zu finden.
Wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, kommt nicht jeder ins Licht, so bezeichne ich es gerne. Ich vermeide es wenn möglich vor, und mit meinen Klienten über einen Himmel, Nirwana oder was auch immer zu sprechen. Ich nenne es einfach das Licht.
Glaubt mir das erleichtert einem vieles.
Dabei ist es völlig egal ob ihr Christen, Muslime, Orthodoxe, Juden, Hindu oder einer der sonstigen Religion angehört haben. Am Ende sind wir alle gleich. Naja, bis auf mich, denn ich bin nun mal anders.
Warum das so ist, konnte mir bisher noch niemand erklären. Auf mir lastet kein Jahrtausender alter Fluch, und ich bin auch nicht “Die Auserwählte” oder so, ich bin einfach eine die den Tod überlebt hat.
Zurück zum Sterben.
Wenn ihr euer irdisches Leben beendet habe, komme ich ins Spiel.
Meist verbringe ich den Tag in einem Café, oder sitze sonst wo herum.
Viele Freunde hab ich nun ja nicht mehr. Es wäre sicherlich auch schwierig mit einer toten befreundet zu sein.
Das man Tot ist hat auch einige Vorteile müsst ihr wissen.
Zum Beispiel werde ich niemals müde, das hilft mir dann wenn ich nachts arbeiten muss.
Da ich für Onkel Albert arbeite weiß ich natürlich immer wann ich wo zu erscheinen habe. Das macht die Sache mit dem abholen ein wenig einfacher.
Das ganze läuft bei uns folgendermaßen ab:
Meistens findet er mich. Egal wo ich mich gerade aufhalte, urplötzlich erscheint er neben einem, was zuweilen schon etwas seltsam sein kann.
Manchmal ist er getarnt, manchmal trägt er einfach seinen dunklen Anzug, wobei ich mir nicht ganz sicher bin ob das nicht auch eine Art Tarnung ist.
Er hat dann meist eine kleine Liste mit Namen und Daten dabei die er mir in die Hand drückt.
Ich hab ihn mal eines Tages gefragt ob das nicht etwas altmodisch sei, und er das Ganze nicht in digitaler Form einfach auf mein Smartphone schicken könne.
Er hat nur lauthals gelacht, und gesagt das würde aus Datenschutzgründen nicht gehen.
Auf dieser Liste stehen meist nur ein Name, eine Uhrzeit und ein Ort.
Ein Name eines ganz normalen Menschen, der an diesem Tag sein Leben verlieren wird.
Ein Ort an dem dieser Mensch zu Tode kommt. Und eine Uhrzeit an dem die letzte Stunde dieses Menschen geschlagen hat.
Meist sind es ganz normale Menschen, aber ab und an trifft es auch mal einen Prominenten.
Ein Superstar aus dem Fernsehen wie Thomas Gottschalk oder Günther Jauch, hatte ich noch nie, wobei einmal ein Schauspieler auf meiner Liste stand, der wohl in den frühen Siebziger und dann noch mal in den Achtzigern relativ bekannt gewesen war. Es hatte ihn hart getroffen dass er ausgerechnet auf der Toilette einen Herzanfall erlitten hatte, und nicht wie er sich immer gewünscht hatte auf einer vollbusigen, Blondine, aber so ist das Leben. Oder besser gesagt, das Sterben.
Im ersten Moment konnte er es erst gar nicht glauben.
Eine Reaktion die mir immer wieder begegnet. Er dachte wohl ich mache einen Scherz mit ihm. Andauernd hat er sich umgedreht, und nach einer versteckten Kamera gesucht. Erst als ich ihm dann seinen leblosen Körper mit dem aschfahlen Gesicht auf dem kalten Fußboden gezeigt hatte, musste er es sich eingestehen. Immerhin nahm es doch noch ein gutes Ende mit ihm. Er durfte nach oben.
Falls das ein Trost für sie dort draußen ist; es gehen mehr Leute hinauf als hinunter.
Wobei ich mit manchen Entscheidungen nicht immer ganz einverstanden bin.
Ich erinnere mich an einen Vorfall, der mich noch bis heute beschäftigt und der mir auch nach langer Zeit einfach keine Ruhe lässt.
Der Name des Mannes war Erik Tümmler. Ein glatzköpfiger Fetter Mensch, der sein Leben damit verbrachte Nachbarskinder zu schikanieren, jungen Mädchen hinterher zu starren und überhöhte Mieten für ein paar Drecklöcher zu kassieren in denen Flüchtlingsfamilien untergebracht waren.
Die meisten Wohnungen besaßen weder fließend warmes Wasser, noch eine funktionierende Heizung, und wenn sich eine der Vermieterinnen doch mal beschwerte drohte er direkt mit der Polizei.
Dabei würden ihm mehr Probleme drohen als seinen Mietern.
Und nur weil so ein Mistkerl jeden Sonntag brav in die örtliche Kirche ging und dort seine Sünden gestand sollte er ins Licht kommen?
No way! Keine Chance! Nicht mit mir.
Durch Onkel Albert wusste ich genau wann seine Zeit gekommen war, und wann es für ihn an der Zeit war hinüber zu wechseln.
Ich würde lügen wenn es mich nicht innerlich freute als ich seinen Namen eines Morgens auf dem Zettel las.
Also begleitete ich ihn an diesem Tag etwas länger als meine üblichen Klienten.
Ich wollte wissen wie er zu Tode kommt. Vielleicht dachte ich mir, würde mir das eine besondere Befriedigung geben, aber dem war leider nicht so.
Es war um die Mittagszeit als er sich an der Currywurstbude in seinem Kiez eine rote Currywurst bestellte, und diese mehr hinunter schlang als wirklich zu essen.
Ich kann heute noch die dickflüssige rote Soße sehen die seine Lippen umschlossen. Er trank sein Bier aus und ging nach Hause. Dort erlitt er auf der Couch liegend einen koronaren Herzinfarkt in Folge dessen er verstarb.
Als ich ihm die traurige Nachricht seines Todes übermittelte war er ganz perplex.
„Aber, aber“ hat er rum gestottert, und dann gefragt was denn jetzt aus ihm würde.
„Na ja“ hab ich zu ihm in meiner lieblichsten Stimme gesagt, das kommt ganz darauf an ob er ein gutes Leben gehabt habe, und ob er sich stets bemüht hat nett zu seinen Mitmenschen zu sein. Darüber musste er lange und ausgiebig nachdenken.
„Ich weiß nicht“ sagte er nach einer gefühlten Ewigkeit schließlich.
„Ich schätze ich war ganz ok.“
Das sind genau die Momente in denen ich manchmal dankbar für meinen Job bin.
Plötzlich erschien ein grelles Licht an der Stelle an der Sekunden zuvor noch das Fenster von Erik Tümmler gewesen war.
Geschickt legte ich meinen kurzen Arm um seine Massige Hüfte und manövrierte ihn ganz sachte weg von dem Licht.
„Wenn sie das meinen“ sagte ich zu ihm und führte ihn in sein noch viel spärliches Schlafzimmer.
Ich half ihn in eine Unterhose, und in eine bequeme Sporthose, zog ein T-Shirt aus dem Schrank und reichte es ihm.
„Sie müssen sich was anziehen.“
„Aber warum, ist das denn nicht egal wenn ich doch jetzt schon tot bin“
„Für sie vielleicht, aber sicherlich nicht für mich.“
So verließen wir also seine Wohnung. Er ganz deprimiert, und ich penibel darauf achtend dass er nicht mehr in die Nähe des Fensters gelangte, und machten uns gemeinsam auf den Weg zu meinem nächsten Auftrag.
Zwischendurch fragte er nicht einmal nach dem Licht am Ende des Tunnels, wie es viele andere Leute manchmal taten.
Erik Tümmler war nach seinem Tod ein äußerst einfacher Klient.
Zu meinem Glück mussten wir nicht weit bis zur nächsten Bushaltestelle laufen, und nur drei Stationen weiter war es dann so weit.
Ein junger Musiker, Michael Kurz, der seit vielen Jahren unter Selbstzweifeln und Depressionen litt stürzte sich nur einen Tag bevor sein drittes Album ihm den großen Durchbruch verschaffen sollte vom dritten Stock des Verlagsgebäudes, und starb noch vor unseren Augen.
Da Selbstmord in den meisten Religionen eine Todsünde ist, dauerte es nicht lange bis sich eine kleine Treppe im Boden auftat.
Ich klärte Michael Kurz über die Folgen seines schweren Sturzes auf, und wurde mit nur einer Aktion beide Klienten los.
Während Michael Kurz vollkommen einsichtig war, fingen die Probleme mit Erik Tümmler erst an.
Er jammerte mir vor wie ungerecht sein Leben doch verlaufen war. Seine zwei Ex-Frauen hätten ihm alles genommen was er besessen hatte.
Natürlich verschwieg er die Mietwohnungen und den schicken BMW von denen ich wusste.
Aber alles jammern nützte nichts. Ich schickte ihn auch nach unten.
Zurückblickend tat es mir fast ein bisschen Leid für die beiden.
Ich meine, ich habe keine Ahnung was die dort unten erwartet.
Aber ich glaube nicht dass es ein Grillbuffet ist, auch wenn es so ähnlich riecht.
Kennen sie das Gefühl sich nicht richtig Lebendig zu fühlen.
Dieses Gefühl begleitet mich nun schon eine halbe Ewigkeit.
Aber was heißt es eigentlich “Lebendig zu sein”?
Was genau ist die Bedeutung des Ausspruchs „am Leben zu sein“?
Sollte ich es nicht am besten wissen, da ich doch mehr oder weniger beide Seiten der Medaille kenne?
Keine Ahnung. Bedeutet es vielleicht einen Körper zu haben?
Oder aus Fleisch und Blut zu sein?
Vielleicht.
Aber ich bestehe auch weiterhin aus Fleisch, Blut und Knochen. Aber bin ich deswegen wirklich lebendig?
Ich bin nicht unsichtbar, und kann auch nicht durch Wände gehen wie ein Gespenst.
Wenn ich hinfalle schlage ich mir auch die Knie auf und blute.
Ob ich wohl verbluten kann? Ich weiß es nicht, und ich habe auch kein Bedürfnis das herauszufinden, denn Todessehnsüchtig bin ich sicherlich nicht, dafür begegne ich ihm zu oft.
Kennt ihr die Mädels die sich aus Liebeskummer oder sonstigen geistigen Umnachtungen ritzen um den Schmerz zu spüren und sich lebendig zu fühlen?
Hab ich auch versucht. Funktioniert bei mir nur leider nicht.
Ich mein es schmerzt schon, aber nur kurz. Dann stoppt die Blutung ziemlich schnell.
Es ist fast so als wüsste mein Körper für einen Moment nicht dass mein Herz nicht mehr schlägt, und dann fällt es ihm schlagartig wieder ein.
Vor langer Zeit hab ich Onkel Albert mal darauf angesprochen, aber der konnte mir auch nicht weiterhelfen. Ich glaube so etwas wie mich hat selbst er noch nicht gesehen, und das will schon was heißen.
Zum Glück heilen meine Wunden immer relativ schnell.
Als LKW unseren Wagen gerammt hat wurde ich dabei ziemlich übel verletzt.
Dennoch bin ich wenige Stunden später im Leichenhaus wieder aufgewacht.
Aus dem Krankenblatt ging hervor dass ich wohl einige Knochenbrüche hatte. Diese waren aber alle schon wieder verheilt.
Das erste an was ich mich nach dem Aufwachen erinnere war der Gedanke dass alles so sonderbar dunkel und kalt war.
Man könnte von Glück im Unglück sprechen das sie noch nicht mit der Autopsie angefangen hatten als Onkel Albert mich fand.
Er befreite mich aus der Kühlkammer und berichtete was geschehen war.
Jedenfalls erzählte er mir so viel wie ich in diesem Moment verkraften konnte.
So verbringe ich meinen Alltag. Tag ein Tag aus. Manchmal hab ich etwas mehr zu tun, manchmal etwas weniger. Ich habe mein Schicksal akzeptiert und nehme es so hin wie es ist. Ich werde weiter Seelen auf ihrem Weg begleiten bis ich nicht mehr kann oder die Welt beschließt einfach zu explodieren.
Ich saß auf einer kleinen Bank vor der U-Bahn Station Wittenbergplatz und blickte zum Kaufhaus des Westens, oder wie wir Berliner sagen, zum KaDeWe hoch.
Fast beiläufig strich ich mir eine Strähne meiner schwarzen Haare hinters Ohr.
Heute Morgen hatte ich eine neue Liste von Onkel Albert bekommen.
Ich blickte kurz auf die Liste. Fünf Namen, fünf Uhrzeiten, Fünf Orte.
Ich faltete die Liste wieder zusammen und verstaute sie in meiner Jackentasche.
Geistesabwesend suchte ich nach meinem Smartphone, zog es heraus und aktivierte mit einem Tastendruck den Bildschirm.
Das Gerät erwachte sanft zum Leben und ich warf einen flüchtigen Blick darauf.
Der Uhrzeit nach hatte ich noch ein paar Minuten Zeit bevor ich mich zu meinem ersten Klienten für heute aufmachen musste.
Während ich das Elektronikgerät wieder in meiner Jackentasche verstaute; erinnerte ich mich langsam wieder daran wie ich die Liste heute Morgen von Onkel Albert bekommen hatte.
Auch nach so vielen Jahren schafft er es immer noch mich zu überraschen.
Ich bin mit der U-Bahn in die Innenstadt gefahren. Wir wohnen in einem der Randbezirke Berlins.
„Na mein kleines darf ich mich setzen“ hatte eine betagte alte Dame Lisa gefragt.
Ich war ganz in meinen Gedanken versunken gewesen, und hatte erschrocken angesehen.
„Ja klar“ hatte ich gesagt und war ein Stück zur Seite gerutscht.
Anschließend hatte ich wieder aus dem Fenster gesehen und meinen eigenen Gedanken nachgehangen als sich die alte Frau wieder an mich gewandt hatte.
„Schöner Tag heute“
„Hm…“
„Zum Sterben schön“
„Hm… WAS?!“
Ich war aus meinen Gedanken aufgeschreckt und hatte die alte Dame gesehen, nur war sie jetzt keine alte Dame mehr, sie war Onkel Al.
Ok, zugegeben; sie war Onkel Albert in einem bunten Blumenkleid mit grauer Dauerwelle und pinkfarbenem Strohhut auf dem Kopf.
„Ja sehr schön“ hatte ich gemurmelt.
Ich wusste dass nur ich Onkel Albert so sah. Alle anderen sahen nur eine betagte alte Dame.
„Hier das ist für dich kleines“ sagte die alte Dame und reichte mir einen kleinen weißen Briefumschlag.
Ich öffnete den Umschlag und nahm das gefaltete Blatt Papier heraus. Ich hatte aus dem Fenster gesehen und festgestellt dass ich noch drei Stationen vor mir hatte.
Ich entfaltete das Blatt und las sich die Daten und Namen darauf durch.
„Heut kommst du aber mal rum“ hatte ihr Onkel Albert in seinem Kleid zu mir gesagt.
Ich hatte das Blatt wieder zusammengefaltet, und es in meine Handtasche gesteckt.
Heute habe ich drei Klienten.
Danach hatte mir die alte Lady noch einen kleinen braunen Umschlag in die Hand gedrückt.
Ich hatte ihn wortlos genommen, und ebenfalls in ihre Handtasche gesteckt.
Natürlich wusste ich was dieser Umschlag enthielt. Den genauen Betrag kannte ich zwar nicht, aber es war immer so zwischen zweihundert und dreihundert Euro, je nach Verlauf der letzten Tage.
So viel Geld brauchte ich eigentlich nicht, aber es lag wohl daran das es noch nicht so lange her war das ich ein Mensch gewesen war, und ich mich hin und wieder doch noch nach ein bisschen Luxus sehnte. Mal was leckeres Essen, mal neue Kleidung, mal ins Kino.
Ich hatte andere Taker gesehen.
Taker die sicherlich schon sehr viel älter waren als sie. Diese mieden die Nähe zu den Menschen fast vollständig.
Drei Stationen später stieg ich aus.
Zuerst war ich ein bisschen Bummeln gewesen, hatte dann aber die Lust daran verloren mich einfach auf die Bank gesetzt.
Ich hielt einen Pappbecher von Starbucks in der Hand und nippte an einem Moccachino als ich hoch zur Uhr sah.
Zwanzig Minuten nach zwölf.
„Nicht mehr lange“ murmelte ich und trank einen weiteren Schluck lauwarmen Kaffee.
Ich zog mein Handy aus der Handtasche und las sich die neusten Meldungen durch.
Zuerst die neusten Nachrichten der Bild dann die des Spiegels
Ein wenig Zeit hatte ich noch.
Ich überlegte mir kurz ob ich noch etwas essen sollte, entschied mich dann aber dagegen.
In der Nähe gaben es zwar ein McDonalds und ein Subway, aber irgendwie war mir gerade nicht danach.
Zwanzig Minuten später stand ich auf und ging die Straße bis zum Ku- Damm hinab.
Ich stieg in die S-Bahn ein und fuhr bis zum Platz der Republik.
Ich machte noch einen kurzen Abstecher in den Tiergarten.
Es war schön hier, dachte ich abwesend und durchquerte den von hohen Bäumen umrandeten Park.
Ich verließ ihn gerade noch rechtzeitig, und sah wie ein Fahrradkurier um eine Ecke schoss, und von einem unachtsamen Lieferwagen erfasst wurde.
Der Fahrradfahrer, Joe Schwarz wurde mehrere Meter weit geschleudert und schlug hart auf dem Asphalt auf.
Der Inhalt seiner Kuriertasche hatte sich im Flug geöffnet, und dutzende weißer Briefumschläge segelten wie zu groß geratene Schneeflocken zu Boden.
Ich sah ein braunes Päckchen mit dem „Vorsicht! Zerbrechlich!“-Aufkleber ein paar Meter weiter unter einem Wagen liegen.
Der Hinweis hatte wohl wenig gebracht, dachte ich.
Gemäßigten Schrittes ging sie auf den am Boden liegenden Fahrradkurier zu.
Dieser rappelte sich gerade auf.
Benommen schüttelte er sich und sah sich um.
Überall um ihn herum lag seine Fracht verteilt. Einige der Briefe hatten sich schon mit seinem eigenen Blut vollgesogen. Rote Blumenmuster erschienen auf den Vorderseiten einiger Briefumschläge.
„Oh Man“ sagte er benommen und sah sich um.
Sein Fahrrad war ein einziger Trümmerhaufen. Der Großteil lag noch immer unter dem vorderen Teil des Lieferwagens, dessen Fahrer völlig unbeweglich und in Schockstarre verfallen auf das Szenario vor sich blickte.
„Oh Man“ wiederholte er noch einmal und hielt sich das Genick.
„Das war knapp. Fast wär ich draufgegangen.“
Nun bin ich an der Reihe, dachte ich und ging langsam auf den Fahrrad Kurier zu.
„Hi“ sagte ich als nur noch wenige Meter von dem Radfahrer entfernt war.
Erschrocken drehte er sich zu mir um.
„Oh hi. Du hast mich aber erschreckt.
Hast du das gesehen? Ich wär beinahe draufgegangen.“
Vorsichtig nahm ich seine Hand.
Was jetzt folgte war immer etwas prekär. Die Leute nahmen die Nachricht ihres Todes immer unterschiedlich auf.
Es gab die sonderbarsten Reaktionen.
Von Leugnen, Schreien, weglaufen, weinen oder sogar hysterischem Gelächter.
Ich hatte schon beinahe alles erlebt.
„Das stimmt so nicht ganz“ sagte ich sanft und sah ihm zum ersten Mal in die Augen.
Wow, was für ein Blick, dachte ich noch.
“Was? Was meinst du damit?“ fragte er und brachte mich wieder in die Spur.
Insgeheim wusste er schon was ich meinte, das sah ich in seinem Blick.
Er wusste dass er diesen Sturz niemals hätte überleben können. Diesmal nicht.
„Ich weiß es ist schwer“ sagte ich zu ihm und nahm seine Hand nun in meine beiden.
„Nein“ stammelte er und wankte leicht.
Da war es also, das Leugnen.
Vorsichtig half ich ihm sich hinzusetzen und erklärte es ihm.
Ich erklärte ihm alles. Jedes kleine Detail und so langsam, ganz allmählich, begriff er.
Ein Blick auf meine Uhr bestätigte mir was ich schon wusste. Ich hatte noch genügend Zeit hatte.
Der Rettungswagen wurde erst in knapp zehn Minuten eintreffen, und bis dahin wollte ich längst weg sein.
Vielleicht würden wir noch kurz in den Tierpark gehen. So etwas bot sich immer an, und machte es ihnen leichter.
Während die Sirenen durch die Straßen von Berlin heulten nahm ich Johannes Schwarz, so sein richtiger Name an der Hand und zog ihn von der Unfallstelle fort.
Gemeinsam gingen wir in den Park. Ich drehte mich nur ein einziges Mal um und sah wie einige Passanten sich um den toten Leichnam versammelt hatten und tatenlos auf den leblosen Körper hinab sahen.
Eine kleine Blutpfütze hatte sich um seinen Kopf gebildet die rasch größer wurde.
Selbst wenn sie nun mit der Wiederbelebung angefangen hätten, würde es nichts mehr bringen. Die Seele von Joe Schwartz war längst fort.
Ich hatte sie mitgenommen.
Zumindest ging es schnell für ihn, wenn das auch nur ein kleiner Trost für ihn war.
Seine Zeit war einfach gekommen. So ist es. Niemand lebt ewig.
Während wir die ersten Meter in den Park gemacht hatten begann ich ihm von mir und meiner Arbeit zu erzählen.
Mir fiel auf wie erstaunlich ruhig er für jemanden der soeben gestorben war wirkte.
“Weißt du, du erinnerst mich irgendwie an meinen ersten Klienten” sagte ich zu ihm.
Nach einigem Meter kamen wir an einer kleinen Holzbank vorbei die gegenüber einem hübschen Blumenbeet stand.
Wir setzten uns, und sahen einander an.
“Also du sammelst Seelen ein?” fragte Joe mich, und es waren wirklich seine ersten Worte seit er das zeitliche gesegnet hatte.
“Na ja” sagte ich, “ich sammle sie nicht ein, zumindest nicht wie ein Sammler. Ich hole sie nur ab, und helfe ihnen in die hinüber.”
“Wohin?” war normalerweise die nächste Frage, aber die blieb seltsamerweise aus.
Stattdessen nickte Joe einfach und sah auf das Blumenbeet.
Ich betrachtete ihn einen Moment, dann sah ich auch zu den Blumen.
Es waren Tulpen. Rote, und Gelbe stand sauber getrennt voneinander in einem kleinen Quadrat.
“Du wolltest mir von deinem ersten Mal erzählen” sagte Joe plötzlich, und ich sah keinerlei Traurigkeit mehr in seinem Gesicht.
Vielleicht war das gespielt. Vielleicht nicht. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich es nicht unterscheiden.
“Ja genau. Er hieß Thomas Scherer glaube ich. Ich hatte damals auch erst vor kurzem erfahren das ich tot war, und Onkel Albert gab mir einen Zettel, mit nur einem Namen drauf, einer Anschrift und einer Uhrzeit.
Thomas Scherer
Greifswalder Straße 15, Prenzlauer Berg
11:14h
Ich machte mich auf den Weg. Ich nahm die S-Bahn, weil die ganz in der Nähe heute noch hält” sagte ich und ich konnte sehen wie ihn die Geschichte in einen Bann zog.
Manchmal hilft ein wenig Ablenkung über das eigene Leid hinweg, dachte ich.
“Unterwegs überlegte ich mir lange was mich dort erwarten würde. Ich meine, ich war selbst erst seit kurzem tot” fuhr ich fort und ließ meinen Blick über die Grünanlage schweifen.
“Und wie war es?” wollte Joe wissen.
“Letztendlich stellte es sich als harmloser vor als ich dachte, aber ist es nicht eigentlich immer so.”
Joe nickte.
“Ich ging also die wenigen Meter bis ich vor einem rosa-farbigem Haus ankam.
Am Eingang stand ein großes doppelflügeliges Tor mit der Hausnummer fünfzehn darüber.
Ich sah auf meine Uhr und stellte fest dass ich noch ein paar Minuten Zeit hatte, also machte ich kehrt und genoss die aufgehende Sonne im Leise park der nur wenige Meter entfernt war.
Ich setzte mich auf eine kleine Bank fast im Zentrum.
Ein wenig furcht überkam mich.
Was würde mich dort wohl erwarten?
Wie sollte ich ihm sagen dass er jetzt tot war?
Pünktlich um zwölf Minuten nach elf Uhr machte ich mich auf den Rückweg, und traf um exakt vierzehn Minuten nach elf an der Wohnung von Thomas Scherer ein” sagte ich und machte einer kleinen Pause.
“Und was war da?” wollte Joe wissen “Er war jetzt wirklich in die Geschichte vertieft.”
“Als ich die Stufen bis zu seiner Wohnung im zweiten Stock hoch ging, hörte ich ein kurzes Schaben, und dann etwas wie einen umkippenden Stuhl.
Zu meinem Glück war die Tür nicht abgeschlossen, und ich kam problemlos in die Wohnung.
Kennt ihr das Gefühl wenn man von etwas so überrascht wird das man eigentlich nur laut loslachen müsste, ihr aber genau wisst dass euch dann alle anstarren und für verrückt halten würden, ihr es aber dennoch nicht unterdrücken könnt?
Genauso ging es mir in diesem Moment.
Ich betrat die Wohnung und fand im großen hellen Wohnzimmer, das herrlich geschmückt war meinen Klienten.
Er baumelte etwa einen halben Meter über dem Boden mit gebrochenem Genick und sah mich hilflos an.”
Joe grinste und schüttelte ungläubig den Kopf.
“Nein. Das glaub ich dir jetzt nicht” sagte er.
“Doch, es stimmt” sagte ich und fuhr dann fort.
“Ich sah ihn also dort hängen, und das erste was mein erster Klient zu mir sagt ist: „Hi“
Wieder schüttelte Joe den Kopf, aber ich konnte sehen wie er lächelte.
“Er war scheinbar selbst darüber überrascht dass er noch reden konnte, wo er doch tot sein müsste.
Unter ihm sah ich einen umgekippten Stuhl liegen.
Ich ging also langsam auf ihn zu und sagte ebenfalls Hi.
“Hi? Das war alles?” fragte Joe jetzt lachend.
“Hey, das war mein aller erster Auftrag” rechtfertigte ich mich.
“Und es wurde noch besser. Er deutete auf den umgekippten Stuhl und fragte ob ich ihn wohl los machen könnte, was ihm sichtlich peinlich war.
Ich hab natürlich ja gesagt, und mich erstmal unsicher im Raum umgeschaut.
In einem Nebenzimmer fand ich schließlich eine Leiter und eine große Schere.”
“Du hast ihn einfach los geschnitten?” fragte Joe neben mir.
“Was hätte ich denn machen sollen” rechtfertigte ich mich.
“Auf jeden Fall dauerte es nicht lange bis er krachend zu Boden fiel und sich das gebrochene Genick rieb.”
Ich sah Joe ernst an.
“Glaub mir dieses Geräusch vergisst du nie”
„Was ist eigentlich passiert? wollte er wissen, und ich erzählte ihm dass er sich umbringen wollte, und nach einem Blick auf sein Genick schien das auch funktioniert zu haben.“
“Was ist dann passiert?” wollte Joe Wissen der scheinbar sein eigenes Schicksal vergessen hatte.
“Das übliche. Er leugnete zuerst.
Das ist doch nicht möglich, begann er, aber ich sagte nur dass es sehr wohl möglich war, und das nun so geschehen war.
Ich erzählte ihm dass ich auch gestorben war. Zu dem Zeitpunkt waren gerade einmal drei Wochen seit meinem Tod vergangen.
Ich hatte ja auch noch keine rechte Zeit gehabt mich damit abzufinden.
Und langsam schien er zu begreifen.
Du verarschst mich wirklich nicht? fragte er und ich sagte: Nö, aber wenn du mir immer noch nicht glaubst, sieh doch selbst, und nach oben gedeutet.”
“Was war dort oben?” wollte Joe wissen.
“Dort oben, etwa einen halben Meter über dem Boden hing noch immer die Leiche von Thomas Scherer an dem dünnen gelben Seil welches er sich erst am Morgen im Baumarkt besorgt hatte als er den Entschluss seinem Leben ein Ende zu setzen letztendlich gefasst hatte.
Ich musste auch erst von Onkel Albert lernen dass der Leichnam in den ersten Momenten des Todes für die Seele so gut wie unsichtbar ist.
„Das ist so eine Art Sicherung die die Natur oder wer auch immer eingebaut hat damit die Seelen nicht direkt durchdrehen wenn sie merken dass sie tot sind“
Jedenfalls sah er sich selbst jetzt dort oben hängen, und da überzeugte ihn Letztendlich.
Ich brachte ihn zu seinem Zugang, und er ging die Treppen hinunter ins Feuer.
Naja, ich half ein wenig nach.
Als er merkte wohin sein Weg führte wollte er mit mir verhandeln.
Es tat ihm ja so leid, und er wusste es ja nicht besser.
Tja, besser mal im Religion Unterricht aufgepasst.
Ich verpasste ihm einen kleinen Stoß und er fiel die Stufen hinab, die Tür schloss sich und mein erster Auftrag war erledigt.”
Einen Moment lang saßen wir still nebeneinander. Niemand sprach ein Wort.
“Droht mir das auch?” fragte Joe schließlich.
Ich verstand nicht gleich was er meinte, also deutete er es mit den Händen an.
“Na das du mich auch schubsen wirst?” fragte er.
Lächelnd sah ich ihn an, dann schüttelte ich den Kopf.
“Nein ich denke nicht” sagte ich leise.
Ich griff in meine Jackentasche und zog den Zettel von Onkel Albert heraus.
Der zweite Name auf der Liste hieß Luise Müller. Für die konnte ich meinem geliebten Berlin bleiben.
Ich las mir die übrigen Daten durch, dann faltete ich den kleinen Zettel zusammen und ging in Richtung Bahnhof los.
„Seit wann machst du das schon?“ fragte Joe als wir nebeneinander her gingen.
„Was?“ fragte ich weil ich nicht genau wusste was wir meinten.
„Na das was du machst?“
Wie es schien hatte Joe Schwartz die Nachricht von seinem Tod nur sehr wenig beunruhigt.
„Ja, ok, er war jetzt tot“ hatte er gesagt, aber was das wirklich für ihn bedeutete daran hatte er keinen Gedanken verschwendet. Noch keinen.
Auch als das Licht kam, und ich ihm sagte das er „jetzt da hinein treten müsse“, und das „alles besser sein würde“ hatte ihn nicht interessiert.
Stattdessen hatte er mir Löcher in den Bauch gefragt, dachte ich.
“Also?” fragte er erneut als sie einige Meter weiter gegangen waren.
Er riss mich komplett aus den Gedanken.
“Was?” fragte ich nach weil ich die Frage komplett vergessen hatte.
“Seit wann du das ganze hier machst” fragte er und sah mich verschmitzt in die Augen.
„Ich weiß nicht genau. Seit fünf Jahren oder so“ sagte ich und wollte das Thema eigentlich dabei belassen.
„Und du siehst nur tote Menschen?“ fragte er mit einem leichten Lächeln auf dem schmalen, hübschen Gesicht.
„WAS?“
„Na wie in dem Film. Weißt du nicht mehr? Ich kann tote Menschen sehen