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Hauptkommissar Markus Kling genießt das Rottacher Seefest, als ihn die Hiobsbotschaft erreicht: Zwei Taucher wurden tot aus dem Tegernsee geborgen. Unfall, Suizid oder Mord? Die Frage klärt sich vordergründig schnell, doch Kling bleibt skeptisch. Dann wird ein Privatdetektiv erschossen, der die Toten kannte. Die Spur führt in exklusive Kreise und zu einem vorbestraften Fischhändler. Als ein Verdächtiger überführt scheint, nimmt der Fall eine unerwartete Wendung.
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Seitenzahl: 227
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Jürgen Ahrens
Tegernsee-Verhängnis
Kriminalroman
Unheilvolle Tiefen Zwei tote Taucher auf dem Grund des Tegernsees: ein erweiterter Suizid, den Hauptkommissar Markus Kling schnell als aufgeklärt zu den Akten legt. Doch wie der See selbst verbirgt auch dieser Fall mehr, als auf den ersten Blick zu erkennen ist – denn die toten Taucher waren erst der Anfang und die Ereignisse überschlagen sich: Ein Privatdetektiv versucht, Kling von der Polizei abzuwerben, ein weiterer Mord geschieht und die Ermittlungen beginnen von vorne. Wer hatte ein Tatmotiv? Der Ex-Mitarbeiter eines Feinkostgeschäfts für Tegernseefische? Der geschasste Manager einer Sicherheitsfirma? Oder womöglich der skrupellose Spielerberater, der einen Starfußballer vertritt? Verdachtsmomente gibt es bei allen, aber keinerlei Beweise. Erst nach langen, nervenaufreibenden Ermittlungen zeigt sich: Kling und sein Team waren zwar auf der richtigen Spur, jedoch ganz anders als gedacht …
Jürgen Ahrens, geboren in Bremen, studierte Germanistik, Musikwissenschaft und Fotodesign. Acht Jahre lang arbeitete er als Texter in internationalen Werbeagenturen, bevor er sich selbstständig machte. Neben seiner werblichen Tätigkeit war er auch als Journalist tätig, unter anderem für das BMW Magazin und die Süddeutsche Zeitung, und veröffentlichte mehrere Autobücher und Romane. Mit Hauptkommissar Markus Kling hat er seine erste Krimi-Serienfigur erschaffen, die nun zum dritten Mal in Aktion tritt. Ahrens lebt mit seiner Ehefrau in seiner Wahlheimat München und verbringt jedes Jahr zahlreiche Wochenenden am Tegernsee. Seit 2005 ist er aktives Mitglied der Autorengruppe KaLiber; seit 2020 gehört er auch dem »Syndikat« an, einem Verein deutschsprachiger Kriminalautoren.
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Satz/E-Book: Mirjam Hecht
Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart
unter Verwendung eines Fotos von: © moshdesigner / iStock.com
ISBN 978-3-7349-3374-5
Personen und Handlung sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen
sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, so muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, so unwahrscheinlich sie auch ist.
Arthur Conan Doyle: Sherlock Holmes, »The Sign of the Four«
Plan your dive, dive your plan. Plane deinen Tauchgang, tauche deinen Plan. An diese Regel haben sie sich immer gehalten, und auch heute weichen sie nicht davon ab. Das Prinzip hat sich bewährt, ebenso wie der obligatorische Buddycheck und der dreiminütige Stopp kurz vor dem Auftauchen; zwei Sicherheitsmaßnahmen, die sie stets pflichtgemäß absolvieren. Ein Taucherehepaar wie aus dem Lehrbuch mit durchgehend unfallfreier Bilanz: 13 Jahre lang ist alles gut gegangen; kein einziges Mal gab es ein ernsthaftes Problem.
Den Tauchspot beim Gästehaus Friedlhof in Bad Wiessee, den sie sich heute ausgesucht haben, ist unter Hobbytauchern eine beliebte Stelle. Hier liegen in Ufernähe drei Wracks auf dem Grund, zwar nur unscheinbare Boote, aber immerhin. Es gibt etwas zu sehen. An diesem Nachmittag allerdings sind die beiden allein, vielleicht weil keine zwei Kilometer Luftlinie entfernt eine andere Attraktion mehr Kurzweil verspricht: In Rottach-Egern ist Seefest. Das gibt es nur einmal im Jahr; den ganzen Tag zeigen Tanz- und Musikgruppen ihr Können, an der Seestraße reihen sich Grillstände, Buden und Bars aneinander, und obendrein wölbt sich heute – selten genug – ein wolkenloser blauer Sommerhimmel über dem Tegernsee. Alles wunderbar, aber zu viel Rummel für einen gestressten Manager, der gemeinsam mit seiner Ehefrau nichts weiter sucht als Entspannung. Tauchen hat er immer als eine Art Meditation empfunden. Kein Reden, kein Lärm, keine Hektik. Man ist, selbst zu zweit oder in einer Gruppe, allein mit sich, seinen Gedanken und der Tiefe.
Die zwei stehen bis zur Brust im Wasser, klemmen ihre Atemregler zwischen die Zähne und senken die Daumen, das Zeichen zum Abtauchen. Gegen die zu erwartende Kälte haben sie sich in Trockenanzüge und Hauben gezwängt. Ein letztes Prüfen der Tarierung, dann gleiten sie unter die Oberfläche, schwimmen mit kräftigen Flossenschlägen am steil abfallenden Seegrund entlang zügig in die Tiefe. Die Sicht könnte besser sein; jetzt im Sommer herrscht zu viel Leben in Partikelgröße, das wiederum Partikel erzeugt und das klare Wasser in ein dunstig grünes, nahezu geisterhaftes Medium verwandelt.
Knapp acht Meter Tiefe. Sie durchtauchen die Sprungschicht. Ein dichter Strom von Schwebeteilchen trübt die Sicht weiter ein, und die Wassertemperatur fällt abrupt. Nur noch zwölf Grad. Zur Kälte kommt die Dunkelheit, blaugrünes Dämmern, das die Tauchenden immer dichter einhüllt und sich wie eine samtene Decke um ihre Körper legt. Sie schalten ihre Unterwasserlampen ein; die nach unten gerichteten Lichtkegel ertasten den Grund. Außerhalb des hellen Flecks wirkt ihre Umgebung nahezu schwarz.
Der Mann wendet sich seiner Begleiterin zu, deutet mit dem linken Zeigefinger auf seine Maske und danach auf einen verschwommenen Schatten in geringer Entfernung vor ihnen. Das erste Wrack schält sich aus dem Dunkel, ein zehn Meter langer, offener Holzkahn. Der Tauchcomputer zeigt 31 Meter Tiefe und 10 Minuten Nullzeit an, eine komfortable Reserve. Den Grenzwert zu überschreiten, würde beim Auftauchen zwingend Dekompressionspausen erfordern.
Sie umrunden das Wrack ein Mal und schwimmen anschließend zum nächsten, einem schmalen Kanu in 32 Metern Tiefe. Dann zum dritten, weitere zwei Meter tiefer. Es ist ein Metallboot, an dem mehrere primitive Bojen in Form von Kunststoffkanistern befestigt sind. Sie reihen sich so gleichmäßig am Bootsrand auf, als hätte jemand versucht, den versunkenen Kahn mithilfe dieser luftgefüllten Behälter an die Oberfläche zu bringen. Im Inneren der Bojen schwappt eingedrungenes Wasser; sie haben noch Auftrieb, aber viel zu wenig, um das Wrack seitwärts zu schleifen oder gar anheben zu können.
Nullzeit drei Minuten. Mit einem künstlichen Atemgasgemisch, Nitrox oder Trimix, könnten sie länger unten bleiben, aber in ihren Flaschen ist normale Pressluft, Stickstoffanteil 78 Prozent. Die Frau nutzt die verbleibende Zeit, um einen Gegenstand in Augenschein zu nehmen, den sie neben dem Bootsrumpf erspäht hat. Sieht aus wie ein Maßkrug, tatsächlich, »Herzoglich Bayerisches Brauhaus Tegernsee« steht darauf. Was hat das Ding hier zu suchen? Auf jeden Fall ist es ein nettes Souvenir, das könnte man doch mit nach oben nehmen.
Sie greift nach dem gläsernen Henkel. Dreht ihrem Mann den Rücken zu.
Ciudad de México, drei Jahre zuvor
Jedes Mal, wenn er in dieses Büro kam, beschlich Ramón Cevallos das gleiche Gefühl. Es ähnelte jenem, das er beim Betreten einer Kirche empfand: teils erwartungsvoll, teils eingeschüchtert und immer mit einem leicht sakralen Anflug verbunden; nur der Geruch von Weihrauch fehlte. Vermutlich lag es daran, dass die gesamte Einrichtung aus Mahagoni bestand: der sich kathedralenhaft auftürmende Schreibtisch, die Bücherregale und selbst die Wandpaneele. Das Ganze verströmte eine Aura von gediegenem Luxus und sehr viel Geld, wirkte mit seiner dunkelroten Düsterkeit aber nicht gerade erheiternd. Zu einem Bestattungsinstitut hätte dieses Ambiente besser gepasst, fand Cevallos.
Der junge Mann aus der Nachbarstadt Toluca, gerade erst 21 geworden, war ein aufgehender Stern am mexikanischen Fußballhimmel. Wie so viele Profikicker stammte er aus ärmlichen Verhältnissen, hätte als Jugendlicher fast eine Laufbahn als Krimineller begonnen und war zu seinem Glück vom Vereinsfußball aufgefangen worden. Bei Deportivo Toluca hatte er einen Mentor gefunden, der sein Ausnahmetalent erkannt und ihm klargemacht hatte, wo seine wahre Bestimmung lag.
Cevallos wurde den Erwartungen mehr als gerecht. Inzwischen hatte er eine stattliche Torbilanz erzielt wie selten ein Flügelstürmer vor ihm. Trotz seiner Körpergröße von nur 1,65 Metern, deretwegen ihn die Sportpresse schon mit dem argentinischen Halbgott Maradona verglichen hatte (»la misma estatura«), schaffte er es immer wieder, seine Bewacher schwindlig zu spielen und ihnen über die Außen davonzuziehen, mal links, mal rechts. Spitzwinkliger Flachschuss oder blitzschneller Pass in die Mitte, peng, Treffer. Es brauchte schon einen überragenden Torwart, um solche Granaten abzuwehren. »El Huracán«, der Wirbelsturm, hieß Cevallos deswegen bei seinen Fans und in den Medien.
So hatte er in der Liga und neuerdings auch in der Nationalmannschaft schnell Karriere gemacht, war von den Demonios zum Erstligaverein UNAM Pumas gewechselt und gehörte seitdem zu den Topverdienern seines Sports. Wobei ihm durchaus klar war, dass in anderen Ländern und Ligen noch sehr viel mehr gezahlt wurde. Genau deswegen war er hier.
Auf der anderen Seite des Schreibtischs saß ihm Antonio Ponce gegenüber, Ex-Fußballprofi, gelernter Kaufmann und seit zwei Jahren Cevallos’ fester Berater. »Ich habe gute Nachrichten«, eröffnete er das Gespräch und machte eine Kunstpause.
»Aha?«
Ponce setzte ein vielsagendes Lächeln auf. »Überraschung!«
»Jetzt sag bloß, dass Real Madrid mich haben will«, erwiderte Cevallos trocken, sehr wohl ahnend, dass die Königlichen für ihn noch eine Nummer zu groß sein könnten.
»Nicht ganz.« Ponces Lächeln verbreiterte sich zum Grinsen. »Aber die Optionen werden mehr. Nach dem FC Sevilla haben inzwischen auch zwei Clubs aus der deutschen Bundesliga ihr Interesse bekundet. Das gibt uns wesentlich bessere Karten beim Gehaltspoker.«
»Bundesliga?« Cevallos beugte sich gespannt in seinem Sessel vor. »Klingt nicht schlecht, es muss ja nicht Spanien sein. Und wer sind die beiden?«
»Bayern München und Werder Bremen.«
Cevallos bekam leuchtende Augen. »Na, dann ist die Sache doch klar. Bayern München, wer sonst!«
»Nicht so eilig«, bremste ihn Ponce, während er mit beiden Händen eine abwehrende Geste machte. »Wägen wir mal alle Vor- und Nachteile ab. Klar, der FC Bayern würde dir das meiste zahlen. Im Moment stehen fünfeinhalb Millionen im Raum, bei Sevilla vier und bei Bremen um die zwei. Immerhin fast das Doppelte von dem, was du jetzt bei den Pumas verdienst.«
»Vergiss nicht die Champions League. Die Preisgelder.«
»Natürlich nicht. Aber überleg dir Folgendes: Champions League hin oder her, die Bayern haben einen Riesenkader, die können jede Position dreifach mit Top-Leuten besetzen. Wenn sie dich engagieren, heißt das noch lange nicht, dass du tatsächlich spielst. Wenn es schlecht läuft, sitzt du da eine ganze Saison lang …«
Cevallos fiel ihm ins Wort. »Komm, komm, das weiß ich doch alles!«, regte er sich auf. »Wenn es danach ginge, dürfte überhaupt niemand zu den Bayern wechseln. Könnte ja immer sein, dass er zum Bankdrücker wird.«
»Ich wollte nur noch mal das Pro und Contra ansprechen«, antwortete Ponce schulterzuckend. »Auf jeden Fall hast du bei Sevilla und Bremen wesentlich bessere Chancen, zum Einsatz zu kommen. Die Ablöse dürfte auch kein Problem sein. Sei froh, dass wir bei den Pumas nur einen Dreijahresvertrag abgeschlossen haben.«
»Na ja …«
»Und jetzt denk mal weiter«, ereiferte sich Ponce, nahm einen gläsernen Briefbeschwerer von einem Papierstapel und spielte mit ihm herum. »Nimm an, du absolvierst 30 oder 35 Pflichtspiele, schießt weiter zuverlässig Tore und avancierst zum Star der Mannschaft. Das würde mit Sicherheit ein paar Clubs der Premier League auf dich aufmerksam machen. Oder womöglich, wie angesprochen, Real Madrid. Oder Barça. Dann würden wir den nächsten Wechsel einfädeln, und glaub mir: Da schlage ich für dich locker ein zweistelliges Gehalt heraus.«
Cevallos holte tief Luft, lehnte sich wieder zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Und das siehst du alles in deiner Glaskugel«, sagte er feixend.
»Das sehe ich, indem ich meinen gesunden Menschenverstand einschalte. Du kennst meine Devise: Lieber langfristig planen als überstürzt handeln.«
»Und wenn ich mich verletze? Kann ja sein, dass ich auch in Sevilla oder Bremen eine ganz Saison ausfalle.«
»Wenn, wenn, wenn! Vielleicht fällst du auch morgen tot um. Nochmals, ich würde dir nicht zu den Bayern raten, fünf Millionen hin oder her. Am ehesten zu Werder Bremen, da würdest du exzellent betreut und gefördert werden. Die beste Chance, wirklich groß rauszukommen. Deutsch lernen müsstest du so oder so, es sei denn, du gehst doch zu Sevilla. – Übrigens, ich hab dir noch nicht alles gesagt.« Ponce verstummte und richtete seine Augen zur Decke, als würde er dort nach einem unsichtbaren Souffleur suchen.
Cevallos spürte sein Unbehagen. »Dann sag es jetzt«, verlangte er.
Erneut machte Ponce einen tiefen Atemzug, bevor er fortfuhr. »Es gibt ein weiteres Angebot. Das will ich dir nicht vorenthalten. Allerdings halte ich nicht viel davon.«
»Warum? Was für ein Angebot?«, fragte Cevallos verständnislos.
Ponce antwortete mit einer Gegenfrage. »Sind dir die Namen RB Leipzig und TSG Hoffenheim ein Begriff?«
»Ich denke ja. Spielen die nicht auch in der deutschen Bundesliga?«
»Richtig. Und was sie außerdem gemeinsam haben, ist, dass sie aus der untersten Spielklasse bemerkenswert schnell in die erste Liga vorgerückt sind. Weil in beiden Fällen ein schwerreicher Unternehmer so viel Geld in den Verein gepumpt hat, dass der sich einen Kader von Topspielern zusammenkaufen konnte. Mit so einem Fall haben wir es jetzt anscheinend zu tun.«
»Aha?« Cevallos’ Neugier wuchs.
Aber erneut redete Ponce nicht weiter, sondern blickte auf den Bildschirm seines Laptops und tippte auf der Tastatur herum.
»Was ist los, wovon redest du?«, hakte Cevallos ungeduldig nach. »Lass endlich die Katze aus dem Sack!«
»Na schön«, seufzte Ponce. »Mit den Worten der Mafia: Jemand macht dir ein Angebot, das du nicht ablehnen kannst.«
»Wie bitte?«
»Du hörst durchaus richtig.«
»Ein Angebot, das ich nicht ablehnen kann?«
»Ja. Und trotzdem solltest du es tun. Es ist zwar nicht erpresserisch, aber obszön. Ich muss da etwas ausholen, dann verstehst du es vielleicht besser.«
»Meinetwegen, hol aus. Ich bin sehr gespannt.«
»Erst mal ein paar Worte zur Vorgeschichte der beiden erwähnten Vereine. RB Leipzig ist ein Retortenclub, der in der Oberliga Nordost angefangen hat und seit ein paar Jahren ganz oben in Europa mitspielt. Dahinter steckt ein gewisser Dietrich Mateschitz, ein Milliardär aus Österreich, der weltweit alle möglichen Sportarten sponsert … beziehungsweise inzwischen seine Firma, er selbst lebt nicht mehr.«
»Wie war der Name?«
»Mateschitz.«
»Kenne ich nicht.«
»Aber Red Bull kennst du, oder?«
»Red Bull? Klar. Trinke ich ja selber.«
Ponce grinste. »Die halbe Welt trinkt das Zeug, und Dietrich Mateschitz hat es erfunden. Deswegen ist der Mann so reich geworden, dass er sich ohne Weiteres einen Spitzenclub basteln konnte.«
Cevallos rieb sich verstehend das Kinn. »So ist das also.«
Ponce nickte. »Bei der TSG Hoffenheim verhält es sich ähnlich«, fuhr er fort. »Der Verein hat in der Amateurliga gespielt, bis er von einem reichen Mäzen ganz nach oben gepuscht wurde. In diesem Fall war es der Mitbegründer einer Softwarefirma, Dietmar Hopp.«
»Hab ich noch nie gehört.«
»Er soll einer der vermögendsten Deutschen sein. Nicht die Kategorie von Bill Gates, aber einige Milliarden hat er schon auf dem Konto. Und damit kommen wir zu unserem Angebot.«
»Also schieß los!«, sagte Cavallos gespannt.
»Am Stadtrand von München gibt es einen kleinen Fußballclub, der vor wenigen Jahren noch in der Regionalliga Bayern Süd war, den FC Martinsried. Inzwischen ist er in der dritten Liga angekommen und hat den Aufstieg in die zweite nur knapp verpasst. Ich schätze, in der nächsten Saison könnte es klappen, spätestens in der übernächsten.«
»Und dahinter steckt ein Milliardär, nehme ich an.«
»Genau. Ein Biotech-Unternehmer namens Gregor von Pawel, Gründer von GVP Life Sciences. Der Ort Martinsried, das sollte ich noch dazusagen, gilt als internationaler Hotspot der Biotechnologie, und von Pawel hat da ein paar bahnbrechende Entwicklungen auf den Markt gebracht. Er ist in Martinsried geboren, hat als Jugendlicher selbst in diesem Verein gekickt und ist ihm anscheinend sehr verbunden. Er hat sogar ein neues Stadion finanziert, so wie Hopp für die TSG Hoffenheim. Ein Trainer mit Bundesligaerfahrung ist bei ihm auch unter Vertrag.«
»Und der will mich haben?«, fragte Cevallos stirnrunzelnd.
»Der will dich haben«, bestätigte Ponce.
»Für wie viel?«
Ponce zögerte.
»Jetzt sag schon!«
»Zwölf Millionen in der ersten Saison. Plus Siegprämien.«
Cevallos stieß geräuschvoll den Atem aus und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Zwölf Millionen! Der muss verrückt sein!«
»Sagen wir lieber besessen. Er will seinen FC Martinsried in der ersten Liga sehen, und zwar auf den Champions-League-Plätzen.«
»Mann! Woher hast du all diese Informationen?«
»Woher wohl? Von Google. Außerdem kenne ich mich in der Szene ja ein bisschen aus.«
»Zwölf Millionen!«, wiederholte Cevallos fassungslos, aber seine Augen begannen zu glänzen. »Wahnsinn. Du hast gesagt, das ist ein Angebot, das ich nicht ablehnen kann. Warum sollte ich denn?«
Ponce beugte sich über den Schreibtisch und blickte Cevallos eindringlich an. »Weil ich davon ausgehe, dass es dir um sportliche Erfolge geht und nicht nur ums Geld. So ein Experiment kann klappen, es kann allerdings genauso gut schiefgehen. Wenn du Pech hast, hängt der FC Martinsried jahrelang in der dritten Liga fest, und das würde deiner Karriere nicht gerade guttun. Kurz gesagt, ich würde dir abraten.«
»Das heißt, ich soll … wie viel, hast du gesagt, will Werder Bremen bezahlen?«
»Zwei Millionen pro Saison.«
»Das sind zehn Millionen weniger als bei diesem FCfulano … sag mir den Namen noch mal.«
»Martinsried.«
»Lass mal sehen, wo das überhaupt ist.«
Ponce drehte den Bildschirm seines Laptops zu Cevallos und gab den Ortsnamen in die Suchmaske von Google Maps ein. »Hier, westlich von München. Gehört zur Gemeinde Planegg. Eigentlich ein Kaff, aber der Campus Martinsried soll eines der größten Wissenschaftszentren Europas sein. Direkt daneben hat die Firma GVP Life Sciences ihr Hauptquartier.« Er tippte den Namen ein, und ein imposanter Gebäudekomplex erschien auf dem Bildschirm. Eine weitere Suche führte zu Bildern des neu erbauten FCM-Stadions.
»Wow!«, entfuhr es Cevallos. »Das sieht bombastisch aus. Und du meinst wirklich, dass dieser Club nicht das Richtige für mich ist?«
Ponce zuckte die Schultern. »Du hast meine Argumente gehört. Ich wäre dagegen, aber letzten Endes ist es deine Entscheidung. Also, mit wem soll ich verhandeln?«
Eine Pause entstand. »Ehrlich gesagt, das war ein bisschen viel auf einmal«, sagte Cevallos zögernd. »Gib mir etwas Bedenkzeit. Das Transferfenster ist ja noch drei Wochen lang offen. Kein Grund zur Eile.«
Dass er seine Entscheidung längst getroffen hatte, musste er ja nicht verraten. Es würde einen überlegteren Eindruck machen, sie frühestens in ein paar Tagen als Ergebnis eines sorgsam abgewogenen Für und Widers zu verkünden.
19 Uhr durch. Noch eine knappe Stunde bis zum Dienstbeginn. Schade, dachte Markus Kling. Er wäre liebend gern länger geblieben; das abendliche Brillantfeuerwerk würde sicher der strahlende Höhepunkt des Seefests werden. Stattdessen war Kriminaldauerdienst angesagt, herumhocken in der Polizeiinspektion und abwarten, ob ausnahmsweise ein spannender Fall neue Arbeit versprach.
Seit der Zerschlagung des »Tegernsee-Kartells«, wie es die Presse genannt hatte – jenes europaweit vernetzten Drogenrings –, war im Kreis Miesbach nichts wirklich Spektakuläres mehr vorgefallen. Einen einzigen anspruchsvollen Fall hatte es gegeben – einen vorgetäuschten Kunstdiebstahl, um doppelt abzukassieren, teilweise für Werke, die gar nicht existierten. Wirklich schwierig war die Polizeiarbeit in diesem Zusammenhang trotzdem nicht gewesen, dank eines anonymen Informanten, der den Ermittlern hieb- und stichfestes Beweismaterial zugespielt hatte. Den Versicherungsbetrug hatten sie aufdecken können, der Fall war vollständig aufgeklärt und abgehakt. Auch das lag nun schon fast drei Monate zurück.
Nicht dass sich Kling einen Mord oder ein ähnliches Kapitalverbrechen gewünscht hätte, doch andererseits spürte er die zwei Seelen in seiner Brust: eine von ihnen war durchaus zufrieden mit einem stressfreien Berufsalltag, die andere hingegen wünschte sich Herausforderungen, rätselhafte Straftaten, undurchschaubare Verdächtige, knifflige Ermittlungsarbeit. Und zum guten Schluss natürlich Erfolge. Unwillkürlich stieg ein Seufzer in ihm auf, tonlos, aber doch wahrnehmbar in Form eines Atemzugs, der nicht zur ausgelassenen Klangkulisse der Umgebung passte.
»Du denkst schon wieder an den Dienst, oder?«, fragte Vroni, die ihn begleitete und deren feine Ohren die wortlose Unmutsäußerung mitbekommen hatten.
»Ich bemühe mich eigentlich, es nicht zu tun«, antwortete Kling, »aber was soll’s! In einer halben Stunde muss ich weg. Wir sollten schon mal umkehren, bis zum Parkplatz ist es ein halber Kilometer.«
Mit Veronika Sommer, der ersten Dauerliebe seines Lebens, wohnte er inzwischen seit mehr als zwei Jahren zusammen. Vor ein paar Wochen hatten sie erstmals konkret darüber gesprochen, ob sie angesichts einer so langen unfallfreien Beziehung nicht auch heiraten könnten, schon wegen der steuerlichen Vorteile. Klings Eltern lagen ihm damit ohnehin seit Langem in den Ohren. Nach gründlichem Abwägen des Für und Widers und einer Diskussion, die sich über einen halben Abend zog, hatten sich die Noch-nicht-Eheleute darauf geeinigt, das Thema erst einmal zu vertagen.
Während die beiden am Seeufer zum Parkplatz zurückschlenderten, meldete sich Klings Diensthandy mit dem sattsam bekannten Klingelton. Simone Lechner aus der Polizeiinspektion Miesbach war am Apparat, unverkennbar an ihrem augsburgerischen Dialekt, der immer dann durchbrach, wenn etwas Aufregendes anstand.
»Bisch du zufällig no auf’m Seefest in Rottach-Egern?«, wollte sie wissen.
»Ja, warum? Keine Sorge, ich werde pünktlich kommen.«
»Brausch ned. Kloine Programmänderung. Wenn du nix dagega hosch, kannsch dir zwoi Wege spare.«
»Aha? Ich höre.«
»Es gibt was zu tun«, sagte Simone, und Klings rechtes Ohr spitzte sich erwartungsvoll.
»In Bad Wiessee werden zwei Hobbytaucher vermisst«, fuhr sie fort. »Armin und Stefanie Sendberger, a Ehepaar aus Rottach-Egern. Die Tauchschule Poseidon hot vorhin angerufen, weil die beiden seit zwoi Stunde überfällig sin. Die wollte die gliehene Flasche nachem Tauchgang zrückbringe, aber Fehlanzeige. Und ihr geparkter X5 steht no immer am Seeufer, anscheinend ohne die Ausrüschtung. Von dem Ehepaar fehlt jede Spur. Telefonisch sin die zwoi au ned erreichbar.«
»Also vermutlich ein Unfall.« Markus Kling spürte, wie sich leise Enttäuschung in seine Erwartung mischte. Klar, es wäre eine schlimme Sache, wenn sich die Befürchtung bewahrheiten sollte, aber der Vorfall klang einmal mehr nach Routine. Maßnahmen koordinieren, Protokoll schreiben, den Fall als geklärt ad acta legen … Jedenfalls war da nichts, was irgendwie mit Detektivarbeit zu tun hatte. Mit den Details des möglichen Unfallhergangs würde sich ohnehin ein Tauchmediziner befassen.
»Im Moment sieht’s leider so aus«, bestätigte Simone. »Die Kollege in Bad Wiessee ham scho alles in die Wege gleitet. A Sanka isch unterwegs, die Polizei au, und von dr Wasserwacht in Gmund kommen zwoi Rettungstaucher.«
»Und ihr selber?«
»Ich dachte, wir könnten dir Flo als Verstärkung schicken«, sagte Simone.
»Okay, passt, dann kann er gleich mal praktische Erfahrung sammeln. Aber mach ihm klar, dass es mit einem pünktlichen Feierabend wahrscheinlich nichts wird.«
»Do muss er sich dran gwöhnen. Umso schneller, deschto besser.«
Florian Eckl, 22 Jahre jung und Kriminalkommissar auf Probe, hatte drei Wochen zuvor bei der Inspektion Miesbach angefangen. Ein sympathischer Typ, fand Markus Kling, was allerdings an einer gewissen Seelenverwandtschaft liegen konnte. Auch der neue Kollege zeigte bisweilen jene Ungeduld, die leicht zu unerwünschtem Draufgängertum werden konnte, wenn man sich nicht selbst zur Disziplin zwang. Kling fühlte sich an seine ersten Monate bei der Kriminalpolizei erinnert, an den Elan, mit dem er sich in die Arbeit gestürzt hatte und den seine Vorgesetzten nicht selten hatten bremsen müssen. Tempi passati, jetzt war er selbst Vorgesetzter und konnte sein Praxiswissen an den Jüngeren weitergeben.
Vroni hatte das Telefongespräch verfolgt und sah Kling fragend an. »Ein Unfall? Was ist passiert?«
»Zwei Taucher werden in Bad Wiessee vermisst, möglicherweise sind sie ertrunken. Ich soll sofort dort hinkommen. Vorschlag: Ich setze dich am Bussi Baby ab, dann kannst du mit dem Ringbus nach Hause fahren.«
Das Bussi Baby war ein Hotel im südlichen Ortsteil von Bad Wiessee, dem die nahe gelegene Bushaltestelle ihren Namen zu verdanken hatte. Es lag direkt an der Route zum Tauchplatz, würde also keinen Umweg erfordern.
»Ist in Ordnung«, antwortete Vroni, während sie gleichzeitig sorgenvoll die Stirn in Falten legte. »Hoffentlich nimmt die Sache ein gutes Ende. Vielleicht sind die beiden ja zum Seefest gegangen.«
Kling schüttelte den Kopf. »Eher nicht. Ihr Auto ist immer noch am Ufer geparkt, und zu Fuß werden sie kaum losgezogen sein. Nach dem Stand der Dinge muss man leider mit dem Schlimmsten rechnen.«
Als Markus Kling am Tauchplatz Friedlhof ankam, waren die Bergungsarbeiten schon in vollem Gange. Die Kollegen von der Polizeiwache Bad Wiessee hatten das Gelände mit rot-weißem Absperrband gegen Schaulustige gesichert – was auch notwendig war, denn einige Spaziergänger, die auf dem Ringseeweg unterwegs waren, hatten sich mit gezückten Smartphones am Rand des Sperrbereichs postiert. Dass die zwei Rettungstaucher an der Arbeit waren, verriet nur eine orangerote Schleppboje, die an der Seeoberfläche schwamm.
Kling begrüßte die zwei Wachtmeister, die wartende Notärztin und danach einen hochgewachsenen langhaarigen Mittvierziger in verwaschenem T-Shirt und ebensolchen Shorts. Letzterer stellte sich als Severin Zöller vor, Besitzer und Leiter der Tauchschule Poseidon.
»Ich weiß wirklich nicht, was da passiert sein könnte«, klagte er unter permanentem Kopfschütteln. »Die Sendbergers sind erfahrene Taucher, Advanced Open Water Diver mit Hunderten von Logbucheinträgen. Also, wenn da was schiefgegangen ist, muss es etwas Ernsthaftes sein.«
»Vielleicht ein technischer Defekt?«, mutmaßte Kling.
Zöller verzog zweifelnd das Gesicht. »Klar, das kann man nie ganz ausschließen. Aber doch nicht bei zwei Leuten gleichzeitig!«
»Scheint mir auch nicht sehr glaubhaft«, sagte Kling. »Obwohl … im Polizeidienst haben wir schon die abwegigsten Sachen erlebt.«
In diesem Moment traf Kommissar Florian Eckl aus der Inspektion ein. Nachdem Kling ihn den Umstehenden als neuen Kollegen vorgestellt hatte, klärte er ihn über den Stand der Dinge auf. »Die Taucher sind noch unten und suchen nach den Vermissten. Im Moment können wir nur warten.«
»Was ist, wenn die beiden abgetrieben sind?«, meinte Eckl.
»Nicht sehr wahrscheinlich«, widersprach Zöller, der neben ihm stand. »An dieser Stelle gibt es kaum Strömung. Wenn sie … falls sie nicht mehr leben, liegen sie hier auf dem Grund, irgendwo in der Nähe der drei Wracks. Jedenfalls haben sie gesagt, dass sie da hinwollten. – Oh, scheint wirklich so zu sein. Schauen Sie mal!«
Er deutete mit dem Zeigefinger auf die Seeoberfläche. Die Schleppboje zog keine Bahnen mehr, stattdessen zitterte sie leicht; ein Zeichen dafür, dass die Rettungstaucher ihren Aufstieg begonnen hatten. Wenige Minuten später tauchten ihre dick in Neopren gehüllten Köpfe an der Seeoberfläche auf. Aber es waren nicht die einzigen. Neben jedem der zwei Retter trieb ein weiterer Kopf, reglos – und leblos, wie es schien.
Markus Kling und die Übrigen standen dicht am Ufer, blickten gebannt und stumm auf die Szenerie. In die Stille mischten sich verwehte Klänge von Alphornbläsern, die vom Seefest zu ihnen herüberdrangen und dem Augenblick eine unwirkliche Theatralik verliehen. Die Kollegen aus Bad Wiessee hatten inzwischen Sichtschutzwände aufgestellt, um den Gaffern keine Gelegenheit zu Handyaufnahmen zu geben.
Immer weiter hoben sich die vier Körper aus dem Wasser. Endlich stapften die Rettungstaucher mit schwerfälligen Schritten rückwärts auf das Ufer zu; die Verunglückten hatten sie unter den Armen gepackt und schleppten sie mühsam an Land. Die Polizisten halfen, so gut sie konnten, bis die geborgenen Körper als unförmige schwarze Bündel auf der Wiese lagen. Die zwei Taucher nahmen ihre Masken ab und ließen sich zu Boden sinken, wo sie ihre Tarierwesten mit den Trimixflaschen ausklinkten.
»Nichts mehr zu machen«, stieß der eine hervor.
»Tot?«, fragte Eckl überflüssigerweise.
Der Taucher nickte stumm.
»War kaum anders zu erwarten«, sagte Kling. »Was mich wundert: Wie haben Sie die beiden so schnell an die Oberfläche gekriegt? Ich meine, ohne Hilfsmittel?«
Der Taucher winkte ab. »Keine große Sache. In den Anzügen und Westen war noch genug Luft, und die Flaschen haben ja auch Auftrieb. Die Bleigurte haben wir vorsichtshalber nicht abgenommen, das war ein normaler kontrollierter Aufstieg. Aber sehen Sie sich mal die Ausrüstung an. Fällt Ihnen was auf?«
Kling nahm die geborgenen Körper näher in Augenschein. »Die Frau hat keine Maske auf«, stellte er fest.
»Das meinte ich nicht. Sehen Sie genau hin.«
Kling beugte sich über die Toten, sein Blick glitt über ihre Gesichter und die in schwarzem Neopren steckenden Oberkörper. Und dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Blitz: Alle Luftschläuche waren sauber durchtrennt, ihre losen Enden lagen ohne Atemregler im Gras. »Ach du Scheiße!«, entfuhr es ihm.
Er hob einen der Schläuche hoch, und jetzt erkannte es auch Severin Zöller. »Das … das gibt’s doch nicht!«, stammelte er. »Da hat doch jemand … Nein, ich glaub’s nicht, ich glaub’s einfach nicht!«