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Warum nur habe ich nie das Gefühl, wirklich dazuzugehören? Warum muss ich mich ständig mit anderen vergleichen? Und warum kann ich mir einfach nicht gestatten, glücklich zu sein? In ihrem neuen Buch zeigt Brianna Wiest, wie es gelingt, ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben zu führen. Sie gibt Antworten auf Fragen, die wir uns alle immer wieder stellen, öffnet uns mit ihren klugen, erkenntnisreichen Gedanken die Augen und weist uns den Weg. Sie verschweigt nicht, dass die ersten Schritte die schwersten sind. Doch sie hilft uns, den Mut zu finden, um endlich aufzubrechen und anzukommen.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Mehr über unsere Autorinnen, Autoren und Bücher:
www.piper.de
Aus dem amerikanischen Englisch von Renate Graßtat
Die Originalausgabe erschien 2025 unter dem Titel The Life That’s Waiting bei Thought Catalog Books, New York/Los Angeles.
© der deutschsprachigen Ausgabe:
2025, Piper Verlag GmbH, München
Umschlaggestaltung: Büro Jorge Schmidt, München, nach einem Entwurf von KJ Parish
Konvertierung auf Grundlage eines CSS-Layouts von digital publishing competence, München mit abavo vlow, Buchloe
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Text bei Büchern ohne inhaltsrelevante Abbildungen:
Cover & Impressum
Widmung
Lies das, wenn …
Vorwort
Einführung
Lies das, wenn du nicht einfach nur glücklich sein kannst
Lies das, wenn dein Herz bricht und es sich anfühlt, als ob es niemals heilen würde
Lies das, wenn du nicht verstehst, warum die Menschen so lieblos sind
Lies das, wenn du alles richtig machst, aber nichts zusammenkommt
Lies das, wenn du noch nicht das Leben hast, das du dir wünschst
Lies das, wenn du nicht verstehst, wie etwas, das einmal so für dich bestimmt zu sein schien, sich als so falsch erweisen konnte
Lies das, wenn du das Gefühl hast, als würdest du die Herausforderungen, die vor dir liegen, niemals bewältigen können
Lies das, wenn du nicht aufhören kannst, dich mit anderen zu vergleichen
Lies das, wenn du dein Leben ändern möchtest, aber nicht weisst, wo du anfangen sollst
Lies das, wenn du zu wichtig nimmst, was andere Leute denken
Lies das, wenn du dich nicht liebenswert findest
Lies das, wenn du nicht weißt, was du willst
Lies das, wenn du immer darauf wartest, dass etwas Negatives passiert
Lies das, wenn du loslassen musst, obwohl es weh tut
Lies das, wenn du dich im Leben völlig verloren fühlst
Lies das, wenn du dich allein fühlst und nicht verstehst, warum
Lies das, wenn du nicht weißt, was deine Lebensaufgabe ist
Lies das, wenn du nicht sicher bist, ob du finden wirst, was für dich bestimmt ist
Lies das, wenn du dich missverstanden fühlst
Lies das, wenn du vor Angst gelähmt bist
Lies das, wenn du glaubst, jede Kritik annehmen zu müssen, um zu wachsen
Lies das, wenn du nicht weißt, ob du festhalten oder loslassen sollst
Lies das, wenn du die Hoffnung verloren hast
Lies das, wenn du dich selbst zurückhältst
Lies das, wenn du nicht weisst, was als Nächstes zu tun ist
Lies das, wenn du glaubst, an deine Obergrenze zu stoßen
Lies das, wenn du dich festgefahren fühlst oder glaubst, nichts würde sich jemals ändern
Lies das, wenn du glaubst, alles würde auseinanderbrechen
Inhaltsübersicht
Cover
Textanfang
Impressum
Für meine Leserinnen und Leser
Brianna sendet mir eine Nachricht aus ihrem Haus oben auf einem Berg in Kalifornien und vertraut mir an, dass sie gerade dabei ist, ein Buch zusammenzustellen, das die Menschen durch die hoffnungsvollsten genauso wie die dunkelsten und leeren Zeiten ihres Lebens trägt. Sie leitet ihre Nachricht damit ein, dass sie diese Idee schon immer habe umsetzen wollen, seit sie vor vielen Jahren begann, Bücher zu schreiben; dass sie den Keim dazu schon immer im Kopf hatte. Doch es war ihr schwergefallen, ihm Leben einzuhauchen. Dann schickt sie mir das großartige, noch nicht fertig ausgearbeitete Konzept für ein Buch mit dem Titel The Life That’s Waiting.
Sie macht so etwas häufig – Hoffnung durch Worte in die Welt bringen, ohne zu bemerken, dass sie sich in ihrem eigenen Sog befindet, wenn sie über all das spricht, was sie erschaffen möchte, was sie sich für diese Welt erhofft, als würde sie im Geiste mit den Wörtern tanzen, als wären alle Außengeräusche verstummt, als wäre es ganz still geworden und sie in ihrem eigenen, abgeschlossenen kreativen Raum, in ihrer ganz eigenen Welt. Es ist unglaublich, das mit anzusehen – wie ihr Genie beginnt zu arbeiten, die kleinen Gedankenfäden, die sich weiterspinnen und schließlich zu den Büchern werden, die in der Welt Veränderung bewirken.
Mit dieser Version Briannas werde ich häufig beschenkt. Der Freundin. Der Künstlerin. Der Stimme auf dem Weg zu etwas Größerem, das, noch wohlgehütet, ganz ungewöhnlich ist und in ihr lebt.
Doch auf die Außenwelt hat Brianna eine andere Wirkung. Sie hat neun Bücher geschrieben, die Millionen Menschen so sehr berühren. Sie vertrauen auf ihre Unterstützung, wenn es darum geht, den Sinn ihrer eigenen Lebensreise zu verstehen: eine Unterstützung, die sowohl verständnisvoll als auch nachdrücklich ist, eine sanfte, aber deutliche Erinnerung daran, dass wir oft die Dinge nicht verdienen, die uns geschehen sind, doch dass wir es uns schuldig sind, zu heilen, zu wachsen, unsere Selbstwahrnehmung zu schärfen und damit auch die Möglichkeiten zu erweitern, die uns zur Verfügung stehen – für das Leben, das jenseits unseres Unbehagens auf uns wartet.
Und wenn wir diese Dinge lesen, wenn sie auf unsere Seele wirken, durch unsere äußere Hülle brechen, sodass es sich wie eine große Transformation anfühlt, sehen wir die Autorin häufig als eine Frau an, die allwissend ist, diese Antworten schon ewig kennt. Doch das Schöne an Brianna ist, dass sie die Erste wäre, die zugibt, dass dem nicht so ist. Sie schreibt mehr aus einer Position des Lernens als des Wissens. Sie schreibt die Worte, die sie selbst gebraucht hätte, als sie jünger war; die sie gern gehört hätte, als sie Zweifel durchmachte; als sie lernte, wie man loslässt; als sie sich den Weg zurück in ihr Herz erkämpfte; als sie neu definierte, was es hieß, zu hoffen, zu vertrauen und zu lieben. Und so verfasst sie nun Bücher, die ihren Leserinnen und Lesern helfen, es ihr gleichzutun.
The Life That’s Waiting ist ein solches Buch. Es liefert dir keine ausgeklügelte Liste, wie du in zehn Schritten zu der Person wirst, die du zu werden hoffst. Doch es wird dich durch die einschneidenden Erfahrungen hindurch an die Hand nehmen. Es wird dich in deinen dunkelsten Tagen, in den Tagen größter Verwirrung, in den Tagen, an denen ein Sturm in deinem Innern tobt, daran erinnern, dass du nicht allein bist. Dass jemand anderes diesen Weg bereits gegangen ist, dass jemand anderes das Gleiche ertragen hat, dass jemand anderes es durchgestanden hat, die Angst empfunden, den Schmerz geheilt. Und es wird Balsam sein für alle Fragen, die du hast. Dieses Buch ist eine Sammlung aufrichtiger Worte, zu denen du Zuflucht nehmen kannst, wenn du die Stimme der Vernunft benötigst, wenn du sanft aufgefangen werden willst. Eine authentische Sammlung von Worten, zu denen du Zuflucht nehmen kannst, wenn du das Vertrauen darin brauchst, dass die Welt dich nicht vergessen hat, dass es mehr zu fühlen gibt, mehr, woran du glauben kannst, mehr, wozu du werden kannst, und dass da ein Leben ist, das dir die Hand reicht, selbst an deinen schwersten Tagen.
Ich weiß, dass dieses Buch dich dazu inspirieren wird, sie zu ergreifen.
Ich hoffe, das wirst du tun.
Bianca Sparacino
In ihrem Roman Their Eyes Were Watching God (dt.: Vor ihren Augen sahen sie Gott) schreibt Zora Neale Hurston, dass es »Jahre gibt, die Fragen stellen, und Jahre, die Antworten geben«. Wenn das wahr ist, und ich bin mir dessen ziemlich sicher, dann ist dieses Buch die Antwort auf eine Frage, die ich mir seit vielen Jahren stelle.
Dies hier war meine allererste Idee für ein Buch, und ich hatte sie schon, lange bevor ich wusste, dass jemand wie ich überhaupt Bücher schreiben kann. Ich war neunzehn Jahre alt und erinnere mich ganz genau, dass ich mir wünschte, es gebe so etwas wie eine umfassende Anleitung für das Menschsein, so etwas wie eine »Enzyklopädie der Gefühle«, wie ich es damals nannte. Ich weiß noch, wie sehr ich mir wünschte, ein Handbuch für das Leben zu haben, in dem mich jemand durch all das führt, was man nicht immer auf eine formelle Weise lernt, was aber trotzdem unsere Erfahrung, lebendig zu sein, mitgestaltet und mit Wissen anreichert.
Obwohl ich gar nicht glauben kann, dass ich so viele Jahre brauchte, um dieses Buch fertigzustellen, glaube ich doch auch, dass dieses Timing von Bedeutung ist. Diese Darstellung ist erfüllt von etwas, wozu ich zu einem früheren Zeitpunkt keinen Zugang gehabt hätte. Durch den Prozess begann ich zu entdecken, dass die Worte aus einem Teil von mir herausflossen, von dem ich nicht einmal gewusst hatte, dass es ihn gibt. Als hätte ich die Antworten so viele Jahre lang ausgelebt – indem ich suchte, fand und notierte –, um dann all die Einzelteile zusammenzusetzen.
An welchem Scheideweg du auch immer gerade stehst: Ich hoffe aufrichtig, dass es etwas in diesem Buch gibt, das für dich so etwas wie ein Anker sein kann, ein Leitstern, der dich zu dem zurückführt, von dem du weißt, dass es deine Wahrheitist.
Denn ich weiß ganz sicher, dass es hinter dem Leben, das du versuchst zusammenzuhalten, jenseits des Lebens, das du angestrengt am Laufen hältst … das Leben gibt, das auf dich wartet. Das Leben, das dich findet, wenn du alles loslässt, was ihm im Weg steht. Das Leben, das die ganze Zeit schon da war. Das Leben, das sich selbst erhält, das Leben, in dem die Dinge zusammenkommen und auch bleiben. Das Leben, von dem du weißt, tief in deinem Innen, dass es deine Bestimmung ist. Das Leben, das immer nur eine Entscheidung entfernt ist.
Wenn du auf deinem Weg dorthin die Orientierung verlierst – dann hoffe ich, dass du diese Seiten zur Hand nimmst.
Wenn du dies hier liest, so nimmst du dir hoffentlich, was hilft, und lässt das andere beiseite. Diese noch unberührten Passagen werden vielleicht eines schönen Tages von jemand anderem gefunden, und vielleicht bist das ja sogar wieder du. Ich hoffe, du legst das, was du findest, sorgsam irgendwo ab, und wenn irgendwann die Zeit kommt, zu der du dich fragst, was als Nächstes zu tun ist, wirst du hoffentlich entdecken, dass du auf dem Weg zurück zu deiner geistigen Gesundheit bereits ein Samenkorn gepflanzt hast.
Mehr als alles andere hoffe ich, dass du bedenkst, dass ich nichts weiß. Höre nur auf mich, wenn das Lied, das ich auf meinem Weg gesungen habe, dir etwas darüber sagt, wie dein eigener verlaufen könnte.
Nur, wenn das, was ich mir selbst sage, Antworten auf die Fragen sind, von denen du noch gar nicht wusstest, dass es auch deine Fragen sind.
Nur, wenn meine Stimme klingt wie die Stimme, die du auch in dir fühlst, zu der du jedoch nicht finden konntest.
Ich habe all dies nicht geschrieben, um dir einen Gefallen zu tun, sondern ich habe nur versucht, bei mir selbst reinen Tisch zu machen.
Wenn das auch für dich funktioniert, umso besser.
Lebe.
Tue all das, wovon du immer geträumt hast.
Und wenn du eines Tages am Strand deines neuen Lebens liegst und die Melodie summst, die wir beide zusammen gelernt haben …
… denk an mich.
Und lass mich wissen, wie es ist.
Brianna Wiest
Glücklich werden wir nicht durch Erleuchtung, es ist eine Praxis.
So sehr dein bewusster Verstand dir auch sagen mag, dass du dich einfach nur glücklich fühlen möchtest, und so oft er auch all die Gründe auflistet und dir vorrechnet, warum es bereits so sein sollte – all die erhörten Gebete, all die Gelegenheiten, all die Facetten eines wahrhaft guten Lebens, von dem dein Verstand dir sagt, du hättest es bereits –, möchte dein Unbewusstes, das den größeren Teil deiner inneren Arbeit leistet, aber nur das fühlen, was ihm vertraut ist.
Du wärst überrascht, wenn du wüsstest, was es als vertraut empfindet.
Wenn du Jahre deines Lebens auf dem Weg der Heilung verbracht hast, sind dir Brüche und der Versuch zu kitten vertraut, der Prozess des Verlierens und Findens, von Ende und Neubeginn. Vertraut ist dir zu heilen, nicht geheilt zu werden. Wenn du Jahre deines Lebens damit zugebracht hast, die Spannungen in dir loszuwerden, indem du die Probleme anderer Menschen löst, indem du allen zuhörst, die unbezahlte Therapeutin bist, die im Leben aller anderen gleichermaßen die Verantwortung für sie, ihr Wohlergehen und ihre Zukunft übernimmt – dann ist dir der Frieden vertraut, zu dem du findest, wenn du veränderst, was außerhalb von dir ist und nicht in dir. Du bist damit vertraut, Lösungen zu finden, und Lösungen zu finden setzt immer voraus, ein Problem zu sehen oder in engen Kontakt mit Menschen zu kommen, die ihrerseits nach einem Weg suchen, ihre Verletzungen auf eine bereitwillige Seele auszulagern. Wenn du Jahre deines Lebens in Angst verbracht hast, im Mangel, in der ständigen Sorge, was als Nächstes geschehen wird und ob du damit zurechtkommen wirst oder nicht, dann ist dir Ungewissheit vertraut. Dir ist die Situation vertraut, etwas zu bekommen und trotzdem nie genug davon zu haben.
Und wenn du Jahre deines Lebens geglaubt hast, glücklich zu sein bedeute, Freude zu empfinden – dieses Hochgefühl, das sich einstellt, wenn etwas wirklich Fantastisches passiert –, dann hast du wahrscheinlich auch all die Zeiten des Stillstands zwischen diesen Gipfeln mit angestrengtem Bemühen und mit Wünschen zugebracht – und dich gefragt, warum die Hoch-Zeiten nicht rascher und regelmäßiger auftreten.
Vertraut geworden ist dir das Unglücklichsein, weil du nicht wirklich verstehst, was Glück ist.
Es ist einfach, sich Glück als eine Reihe dieser Hochgefühle vorzustellen, die zu einem gleichmäßigen Zustand zusammenwachsen, so wie Sterne, die immer größere Teile des Nachthimmels füllen, bis die Dunkelheit um sie herum sich auflöst. In Wirklichkeit ist Glück das, was wir oft als Offenheit bezeichnen: die Fähigkeit zu wirken – und zu sein.
Glück heißt eher, sich durch ganze Konstellationen von Erfahrungen, unbekannten und unerforschten Galaxien bewegen zu können, als einfach nur wie ein Pingpongball zwischen den vertrauten Gefilden hin und her zu springen. Glück ist die tiefe Bedeutung, die wir in dem Leben finden, dem wir durch das, was wir nähren, Gestalt verleihen; in dem Menschen, der wir im Begriff sind zu werden. Es liegt dort, wo selbst die banalsten und alltäglichsten Aufgaben zu leuchten beginnen. Glück ist im Prozess von Entdeckungen zu finden, im Trial and Error, und es wird durch den Druck oder die Erwartung gehemmt, dass wir im ersten Anlauf bereits den richtigen Weg beschreiten sollten. Durch die Vorstellung, wenn wir es nicht sofort hinbekämen, würden wir es niemals hinbekommen. Glück ist die Stärke zu weinen, wenn die Dinge gut sind und gleichzeitig schwierig. Zu trauern. Zu sagen, wie wir uns fühlen, selbst wenn wir Angst davor haben. Glück ist die seelische Stärke, alles als Feedback anzunehmen und weiterzumachen. Nichts, was wir aus dem Außen schöpfen, sondern eher die Art und Weise, in der wir unseren inneren Kompass immer wieder neu ausrichten.
Glück liegt darin, wie wir lernen, uns selbst zu vertrauen, unser Leben sicher in unsere eigenen Hände zu legen. Ihm zu ermöglichen, Wurzeln zu fassen, zu sprießen und zu wachsen.