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The Mamas and The Papas waren 1966 mit ihren Hits „California Dreamin’“, „Monday, Monday“ (davon wurden 3,5 Millionen Singles verkauft, 7. Mai 1966 Platz 1 der US-Charts erreicht), „I Saw Her Again Last Night“ und „Words of Love“ die erste US-Band der neuen Popmusik mit überragendem internationalen Erfolg – „Amerikas Antwort auf die britische Rock-Invasion“ (Lillian Roxon). Mit seinem jüngsten Werk legt Matthias Blazek erstmals im deutschsprachigen Raum eine ausführliche Darstellung dieser wohl populärsten Erscheinung der Flower-Power-Zeit vor, flankiert von zahlreichen, bislang weitgehend unveröffentlichten historischen Fotos, Illustrationen und Faksimiles. Wie kein Zweiter vermag Blazek Geschichte erlebbar und spannend darzustellen und den Leser in seinen Bann zu schlagen, wie er in zahlreichen Veröffentlichungen bewiesen hat. Plastisch und eindrucksvoll breitet der Flower-Power-Fan, der selbst bereits seit 1985 bei der hannoverschen Band Crown of Creation mitwirkt, in seinem jüngsten Werk ein Stück Musikgeschichte vor dem Leser aus.
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Veröffentlichungsjahr: 2014
ibidem-Verlag, Stuttgart
Obwohl The Mamas and Papasnursechs UK Hit-Singles hatten, und alle von ihnen ineinerweniger als 18-monatigenPeriode,haben sie sich zu einem festen Bestandteil der Popmusik-FolklorederSixtiesentwickelt,und ihreSchallplattenwurden zu Klassikern ihrerZeit.
Chris White, Music Week,England
Aus dem Booklet-Text zu „The Collection“, Castle Communications PLC,
London 1988
The Mamas and The Papas
Ikonen unbeschwerter Flower-Power-Musik
Psychedelika und sexuelle Revolution
1965-1968
Wer sich in der heutigen Zeit – sei es aus besonderem musikalischen Interesse oder eher zufällig – eines der bekannteren Lieder von „The Mamas and The Papas“ anhört, macht sich im Allgemeinen eher weniger Gedanken darüber, unter welchen Umständen diese Lieder entstanden sind und welche Anstrengungen und Zufälle für die jeweiligen Musikaufnahmen ausschlaggebend waren.
Schon Mitte dersechziger Jahre – dem Entstehungszeitraum dieser Musik – war deraufmerksame Zuhörer zunächst beeindruckt von dem mehrstimmigen weichen Sound der gemischten Frauen- und Männerstimmen, die romantisch-melancholische Texte nahezu perfekt umzusetzen vermochten. Schon die erste Textzeiledes wohl mit am bekanntesten Songs der Gruppe, nämlich „California Dreamin’“,mag als Indiz für diese subjektive Wahrnehmung dienen:
„All the leaves are brownand the sky is grey“
Die harmonische Umsetzung der mit dieser Textzeile verbundenen Empfindungen durch „The Mamasand The Papas“ hebt sich ganz außerordentlich sowohl von der in jener Zeit mehr bevorzugten härteren Beatmusik als auch von den damals angesagten bluesartigen Stücken ab. Diese Musik lädt jeden Zuhörer unweigerlich zum Träumen ein!
Wer als interessierter Zuhörer thematisch aber nicht nur an der Oberfläche bleiben will, sondern sich über den Werdegang und das musikalische Schaffen der Bandmitglieder näherinformieren möchte, wird in diesem Werk nicht nur nahezu umfassende Informationen hierüber finden, sondern auch die mehr oder weniger angedeuteten persönlichen Charaktereigenschaften erkennen können, die sich durch das gesellschaftliche Umfeld und die sozialen Beziehungen der Bandmitglieder untereinander widerspiegeln.
Wolfgang Buchhop
bpr-ProjektGbR
Musiker
Bis 1965 hattenderBeatles- und derBob Dylan-Einfluss die Richtung der amerikanischen Pop-Musikweg von der Surfmusicund dem erweiterten Rock’n’Roll,derdiefrühen Jahredes Jahrzehnts verkörpert hatte, verschoben. Drübenander WestCoast hattenThe Byrdsmit „Mr. Tambourine Man“eine perfekteHochzeit von Folk und Rockzelebriert,und Barry McGuire, ruppig-stimmigerLeadsänger derNew Christy Minstrels, hattemit „Eve of Destruction“,einerKomposition vonP. F. Sloangegen praktisch alles, einenNummer-1-Hitgelandet – eswar FolkmitRockmitdemzusätzlichen Inhaltsstoff von„Instant Protest“. McGuire war einExbewohnervon Greenwich Village, dem amerikanischenFolk-Mekka, undkannteJohn Phillips und seine Frau Michelle, dieim Sommer1965mit zwei Freunden, einerjungenStudentinnamensCass Elliot und ihremBeatnik, Kumpel Denny Doherty, eineZweitausend-Meilen-Reise von NewYork nach Kalifornienunternahmen.[1]
Abb.1: TheMamas and The Papas in der„TheEd Sullivan Show“,28. Juni 1968.
Von links: MichellePhillips, Cass Elliot, Denny Doherty, John Phillips.
In welche ZeitThe Mamas and The Papas1965 hineingeboren wurden, zeigt eine Übersicht über die großen Charterfolge in den amerikanischen Single- und Album-Charts.Injenem Jahr gab es 27 Nummer-1-Singles und zehn Nummer-1-Alben.Die großen Erfolge lassen sich durch die von „Billboard“ermittelten Charts in den USA (Hot 100)feststellen.
An der Spitze der US-amerikanischen Charts waren 1965 vor allemThe BeatlesundThe Supremeszu finden:[2]
The Beatles: I feel fine
3 Wochen (26. Dezember 1964-15. Januar 1965)
The Supremes: Come see about me
1 Woche (16. Januar-22. Januar, insgesamt 2 Wochen)
Petula Clark: Downtown
2 Wochen (23. Januar-5. Februar)
The Righteous Brothers: You’ve lost that Lovin’ Feelin’
2 Wochen (6. Februar-19. Februar)
Gary Lewis & the Playboys: This Diamond Ring
2 Wochen (20. Februar-5. März)
The Temptations: My Girl
1 Woche (6. März-12. März)
The Beatles: Eight Days a Week
2 Wochen (13. März-26. März)
The Supremes: Stop!In the Name of Love
2 Wochen (27. März-9. April)
Freddie & the Dreamers: I’m telling you now
2 Wochen (10. April-23. April)
Wayne Fontana & the Mindbenders: Game of Love
1 Woche (24. April-30. April)
Herman’s Hermits: Mrs. Brownyou’ve got a lovely Daughter
3 Wochen (1. Mai-21. Mai)
The Beatles: Ticket to Ride
1 Woche (22. Mai-28. Mai)
The Beach Boys: Help me, Rhonda
2 Wochen (29. Mai-11. Juni)
The Supremes: Back in my Arms again
1 Woche (12. Juni-18. Juni)
Four Tops: Ican’thelpmyself
1 Woche (19. Juni-25. Juni, insgesamt 2 Wochen)
The Byrds: Mr. Tambourine Man
1 Woche (26. Juni-2. Juli)
Four Tops: Ican’thelpmyself
1 Woche (3. Juli-9. Juli, insgesamt 2 Wochen)
The Rolling Stones: (Ican’tgetno) Satisfaction
4 Wochen (10. Juli-6. August)
Herman’s Hermits: I’m Henry VIII, Iam
1 Woche (7.August-13. August)
Sonny & Cher: Igotyou Babe
3 Wochen (14. August-3. September)
The Beatles: Help!
3 Wochen (4. September-24. September)
Barry McGuire: Eve of Destruction
1 Woche (25. September-1. Oktober)
The McCoys: Hang on Sloopy
1 Woche (2. Oktober-8. Oktober)
The Beatles: Yesterday
4 Wochen (9. Oktober-5.November)
The Rolling Stones: Get off of my Cloud
2 Wochen (6. November-19. November)
The Supremes: Ihear a Symphony
2 Wochen (20. November-3. Dezember)
The Byrds: Turn! Turn! Turn! (Toeverythingthereis a Season)
3 Wochen (4. Dezember-24. Dezember)
The Dave Clark Five: Over and Over
1 Woche (25. Dezember-31. Dezember)
Album-Charts
The Beach Boys: Beach Boys Concert
4 Wochen (5. Dezember 1964-1. Januar 1965)
Elvis Presley: Roustabout
1 Woche (2.Januar-8. Januar)
The Beatles: Beatles ‘65
9 Wochen (9. Januar-12. März)
Mary Poppins (Soundtrack)
1 Woche (13. März-19. März, insgesamt 14 Wochen)
Goldfinger (Soundtrack)
3 Wochen (20. März-9. April)
Mary Poppins (Soundtrack)
13 Wochen (10. April-9. Juli, insgesamt 14 Wochen)
The Beatles: Beatles VI
6 Wochen (10. Juli-20. August)
The Rolling Stones: Out ofour Heads
3 Wochen (21. August-10. September)
The Beatles: Help!
9 Wochen (11. September-12. November)
The Sound of Music (Soundtrack)
2 Wochen (13. November-26. November)
Herb Alpert’sTijuanaBrass: Whipped Cream andother Delights
6 Wochen (27. November 1965-7. Januar 1966, insgesamt 8 Wochen)
„Billboard’s Hottest Hot 100 Hits“ ermittelte als erfolgreichste Top-100-Songs des Jahres 1965:[3]
1.„(I can’t get no)Satisfaction“ vonThe Rolling Stones
2.„You’ve lost that lovin’ Feelin’“vonThe Righteous Brothers
3.„Downtown“vonPetula Clark
4.„Wooly Bully“vonSam the Sham & the Pharaohs
5.„Mrs. Brown you’ve got a lovely Daughter“vonHerman’s Hermits
6.„Help!“vonThe Beatles
7.„I can’t help myself (Sugar Pie, Honey Bunch)“vonFour Tops
8.„Let’s hang on“vonThe Four Seasons
9.„Turn! Turn! Turn!“ vonThe Byrds
10.„My Girl“ vonThe Temptations
The Mamas and The Papaswaren eigentlich eine Band dersechziger Jahre unter vielen. Sie bestanden gerade einmal vier Jahre, von 1965 bis 1968, und waren Teil einer Musikbewegung, die man heute noch vielfach als „Flower Power“ bezeichnet. Sie lieferten mit „Monday,Monday“ und „California Dreamin’“ zwei Ohrwürmer, dienochheute tagtäglich von nahezu allen Musiksendern gespielt werden, bei denen „Oldies“ ihreBerechtigunghaben. Von vier Musikern der Erfolgsband lebt heute gerade noch eine der beiden Sängerinnen.
Aber es gab bisweilen noch keine deutschsprachige Publikationüber diese Band, die kurz und nachhaltig die Bildfläche betreten hatte. Ihr Wirken fiel zudem mitten in die Beat-Ära, die sich auszeichnete durch Experimentierfreude, Widerstand und das aktive Auseinandersetzen mit dem Tabuthema Sexualität. Die Beatles hatten in dieser Hinsicht maßgeblichen Anteil und am Ende auch als erste echte Beatband internationale Erfolge zu verbuchen. Die Kritik der konservativen Gesellschaft ebbte ab, alsThe Rolling Stonesihre ersten Erfolge feierten, die sich auch rebellischer und wilder gaben alsTheBeatles.
– Geburt eines neuen Musikstils –
Damit war ein neuer Stil, der Beat,geboren, mit dem zahlreiche Bands vor allem in Großbritannien internationale Erfolge feierten.Wer damals internationalen Erfolg hatte, lässt sich allerdings an zehn Fingern abzählen. Eine Kurzübersicht:
The Beatleswaren die Band aus Liverpool, die 1963 mit „She loves you“ ihren internationalen Durchbruch feierten und damit die „Beatlemania“ begründeten. Die Band um Paul McCartney, John Lennon, George Harrison und Ringo Starr hatte Ende 1965 bereits 37 Millionenseller und ging 1970 auseinander.
The Rolling Stoneswurden 1962 in London gegründet. Noch heute ist die Band aktiv. In den sechziger Jahren gehörten Mick Jagger, Brian Jones, Keith Richards, Charlie Watts und Bill Wyman dazu. Sie waren rauer alsTheBeatlesund ewig berühmt mit „I can’t get no Satisfaction“.
The Kinksgelang 1964 mit „You really got me“ der internationale Durchbruch. Sie waren gesellschaftskritisch und spiegelten dies in ihrer Musik wider. Sie zählen zu den Urvätern des Punk und sind offiziell noch nicht aufgelöst.
The Beach Boyswaren die erfolgreichste amerikanische Beatgruppe, auch sie gibt es noch. Bandleader Brian Wilson war ausgesprochen ehrgeizig und entwickelte seine Band mit seiner Experimentierfreude stets auf Augenhöhe mit denBeatles.Zwischen 1963 und 1965 hattenTheBeach Boys20Top-40-Singles und mit„Igetaround“1964 ihren ersten Nummer-Eins-Hit.
The Walker Brothersglänzten mit„The Sun ain’t gonna shine anymore“.Ihr halliger Sound erinnerte stark anTheRighteous Brothers. Die Band stammte aus Kalifornien und trennte sich zwischenzeitlich von 1967 bis 1975.
TheSpencer Davis Groupmit Sänger Steve Winwood stammte aus Birmingham. Sie war sehr blueslastig und hinterlässt mit „Keep onRunning“ und „Gimme someLovin’“ tiefe Spuren.
The Mamas and The Papaswaren in ihrer Zeit, 1965bis1968,bis auf John Phillipsnoch gar keine Mamasund Papas. Das „Schlager-Jahrbuch“ Nr. 2 schreibt 1966: „Sie konnten ihr Glück nicht fassen, die vier kalifornischen Gammler und Gammlerinnen. Ihr Montag-Montag-Hit war ein Welterfolg. Daß sich Mama Michelle kurz nach dem großen Erfolg von Papa John trennte, trübte die Freude etwas. Und seitdem hat der schnurrbärtige John noch traurigere Augen …“
TheTroggserinnerten mit ihrer Musik vielleicht ein wenig an Höhlenbewohner (Troglodytes),insgesamt war die Kombination aus hartem Beat und harmonischen Gesang aber ausgesprochen gelungen. Größter Hit: „Wild Thing“.
Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick and Tichwurde1967vonder Jugendzeitschrift„BRAVO“ zur Band des Jahres gewählt underhieltfolglichden Goldenen Bravo Otto. „Hold tight“und „Bend it!“ zählen zu den größten Erfolgen der Band.
The Hollies(„Bus Stop“) aus Manchester hattenin GroßbritannienmehrTop-20-Hits als die Beatles(22).Dortkamdie Band, die durch ihren mehrstimmigen Gesang bestach,28-mal in die Top 40. 17Lieder davon waren unter den Top 10. In den USA durchbrachen sie die Top 40 mitelfHits.
The Lovin’ Spoonful(„Summer in the City“) stammten ausNew York.Kopf der Band war John Sebastian,Sohn eines berühmten Harmonika-Spielers, derseine musikalische Karriere gemeinsam mitden späterenMamas & PapasCass Elliot und Denny Doherty beieiner Band namensThe Mugwumpsbegonnen hatte.
The Yardbirds(„For your Love“) waren vor allem in den ersten Jahren stark blueslastig.1968 ging aus derbritischenBand diedamals„härteste Rockbandder Welt“,„Led Zeppelin“,hervor. Sänger KeithRelfstarb 1976in seiner Wohnung nach einem Stromschlag durch eine nicht geerdete Elektrogitarre.
Manfred Mannmit dem aus Südafrika stammendenManfred Sepse Lubowitzwurde 1962 in London gegründet und hatte mit„Do wah diddy diddy“und „Mighty Quinn“ Welterfolge. Nach der Beatära nahm die Band erfolgreich einen Tapetenwechsel vor und nannte sich fortanManfred Mann’s Earth Band.
The Byrdswurden 1964 in Los Angeles als Folkband gegründet. Auf dem Repertoire standen unter anderem Songs von Bob Dylan, wie beispielsweise „Mr. Tambourine Man“ aus dem Jahre 1965.
The McCoyshatten mit ihrer naiv-kindlichen Art Erfolg. Sie stammten aus dem US-Bundesstaat Indiana und hatten gerade einmal drei Singles, darunter 1965 „Hang on Sloopy“.
The Whoschufen mit „My Generation“ die Hymne für eine ganze Generation und 1969 mit „Tommy“ eine Rockoper. Es wareine der bedeutendsten englischen Rockbands der 1960erJahre.Zur Besetzung gehörten Sänger Roger Daltrey, Pete Townshend, der 1978 gestorbene Schlagzeuger Keith Moon und der 2002 gestorbene Bassist John Entwistle.
Herman’s Hermitswaren 1964 in Manchester gegründete Hitlieferanten der sechziger Jahre. „No Milk today“ bleibt unvergessen. Die Band war vor allem in den USA sehr erfolgreich.
Dave Clark Five(„Glad all over“)waren eine der wenigen Bands, die an die kommerziellen Erfolge der Beatles heranreichen konnten.Insgesamt konntedie bereits 1958 in Tottenham (London) gegründeteBand24 Aufnahmen in die Billboard Top 100 bringen, darunter zwischen 1964 und 1967 17 Top-40-Hits.
Graham Bonneywurde in Deutschland durch den „Beat-Club“ von Radio Bremen bekannt, wo er am 28. Mai 1966 erstmals mit „Supergirl“ auftrat.
Peter&Gordonwar ein britisches Pop-Duoaus London, das während der Zeit derBritish Invasionauch große Erfolge in den USA feiern konnte.John Lennon und Paul McCartney schrieben ihnen einige Hits, darunter „A World without Love“. Bei der BRAVO-Beatles-Blitztournee durch Deutschlands Metropolen München, Hamburg und Essen 1966 warenPeter & GordonVorgruppe.
Sam the Sham & the Pharaohswar eine US-amerikanische Tex-Mex-Band der 1960er-Jahre.Sie präsentierte sich gerne im Look der Pharaonen und landete mit „Wooly Bully“ 1965 einen Welthit, der sich zwölf Wochen in den deutschen Charts hielt.
The Monksgenießen einen Sonderstatus. Es handelte sich um in Deutschland stationierte britische Soldaten, die bis Ende der 1960er Jahre in der damaligen Bundesrepublikals Beatbandaktiv waren.Mit ihrem ruppigen Gitarrensoundunterschieden sich deutlich von anderen Bands ihrer Zeit.Ihre Singles hießen „Complication“, „I can’t get over you“ und „Love can tame the Wild“.
TheMerseybeatsbegannen in Liverpool mit Rock’n’Roll und landeten mit „Wishin’ & Hopin’“ 1964 einen Millionenseller. Ab 1966 waren es „nur noch“The Merseysund landeten mit „Sorrow“ einen Hit.
Wayne Fontana and the Mindbenders(„Agroovy Kind of Love“)aus Manchester mussten ab Herbst 1965 auf Wayne Fontana verzichten, der mit „Comeon Home“und„Pamela Pamela“künftig eigeneErfolgefeierte.
TheSmall Faces(„Sha-la-la-la-lee“), 1965 in London gegründet,präsentierten einen harten Beat à laThe Who, der stark nach vorne ging und das Interesse der Mod-Bewegung nach sich zog. Sänger Steve Marriott kam 1991 bei einem Hausbrand ums Leben, Bassist Ronnie Lane starb 1997.
The Animalsgründeten sich 1962 in Newcastle-upon-Tyne und spielten ab 1964 in London. Ihre Musik war stark von Folk und Blues geprägt.Mit„House of the Rising Sun“ landeten sie 1964 auf Platz1der US Charts und waren neben denBeatlesmit „I want to hold your Hand“ undManfred Mannmit „Do wah diddy diddy“ die erste Band, der dieser Erfolg gelang.
The Easybeatswurden 1964 in Sydney gegründet und hatten 1966 mit „Friday on my Mind“ihren größten Erfolg.
The Turtles(„Happy together“) stammten ausLos Angelesund hatten erst mit ihrer neunten Single1966ihren internationalen Durchbruch.Die Band bestand bis 1970.
Casey Jones and the Governors(„Don’t ha ha“) war eine Beatband ausNewcastle-upon-Tyne.Wahlheimat des Chefs Brian Casser war Berlin; daher wird die Band dem German Beat zugeordnet.
The Monkeeswaren eine US-amerikanische Pop-Band, die Mittelpunktder am 12. September 1966 erstmals ausgestrahltender gleichnamigen Fernsehserie und außerdem zahlreiche Hitparadenerfolge, wie „Last Train to Clarksville“ und „I’m a Believer“,erzielen konnte.Sie wurden damals zusammengewürfelt wie die Boygroups der Gegenwart.
The Zombies, mit Rod Argent und Colin Blunstone an der Spitze, wurden 1962 in St Albans in England gegründet. Ihre erste Single, „She’s not there“, im August 1964 veröffentlicht, wurde ihr größter Hit.
The Bee Geesbegannen bereits1958 als Kinderband in Australien mit Beatmusik.1966hatten siemit„Spicksand Specks“ihren ersten Nr.-1-Hit in Australien. Sie siedelten nach Großbritannien um und hatten dort mit „Massachusetts“ 1967 ihren ersten Welthit. Die Zwillinge Robin und Maurice Gibb sind bereits gestorben, es lebt nur noch der älteste Bruder Barry Gibb.
The Seekers(„The Carnival is over“)bestanden zunächst von 1963 bis 1967 und blieben ihrer australischen Heimat treu.Leadsängerin Judith Durham präsentierte mit „The Olive Tree“ 1967 einen kleinen Singleerfolg,den Tom Springfield und Diane Lampert für sie komponiert hatten.
Esther & Abi Ofarimwaren ein israelisches Gesangsduo. Ihr Millionenseller „The Morning of my Life“ stammte aus der Feder derBee Gees.
Simon&Garfunkel(„The Soundsof Silence“) hatten sich bereits 1957 alsTom und Jerrygegründet.
Sonny and Cher(„I got you Babe“) präsentierten einen stark rhythmusbetonten Beat.Das Duo bestand von 1964 bis 1974.Sänger Bono, eigentlich Salvatore Bono, starb am 5. Januar 1998.
The Creationkamen aus Hertfordshire in England und bestanden von 1963 bis 1968. In den ersten Jahren hießen sieThe Mark Four. Ihr Hit hieß „Painter Man“ (1966).
The Velvet Undergroundwar eine experimentelle Rockband aus New York, in der unter anderem Lou Reed und John Cale mitspielten. „All Tomorrow’s Parties“ hieß 1966 die erste Single der Band. Das Debütalbum von 1967 („The Velvet Underground & Nico“) zählt zu den Klassikern der Rockgeschichte.
Cat Stevens,David Bowie,Adriano CelentanoundElton Johnstarteten ebenfalls in den sechziger Jahren mit Beatmusik.
The Lords(„Poor Boy“) waren ursprünglich eine Skiffle-Band.Am 7. April 1961 gewannen sie den vom Berliner Senat ausgeschriebenen Wettbewerb um „Das Goldene Waschbrett“.
The Rattles(„Come on and sing“) rangen mit denLordsum den Titel „Deutschlands beliebteste Beatband“, sie warendie einzige deutsche Band, die in England einen Fan-Club hatte. Sie drehten den ersten Beatfilm deutscher Herkunft: „Hurra, die Rattles kommen“.
The Rainbows(„Balla Balla“)wurden im Oktober 1963 in Berlin von Hotte Lippok gegründet.TheRainbowserreichten mit„Balla Balla“den Platz 3 der wöchentlichen deutschen Singles-Charts 1965 sowie Platz 16 in der Jahreswertung. 1966 erhielt die Band aufgrund ihrer damaligen Popularität in Deutschland hinter denBeatlesund denRolling Stonesden Bronzenen Bravo Otto der Jugendzeitschrift BRAVO.
The Boots,TheRivets,The PetardsundThe German Blue Flameswaren weiterenamhaftedeutsche Beatbands der sechziger Jahre, die allerdings keine größeren Plattenerfolge verbuchen konnten.
The Hep Starsbestanden von 1963 bis 1972 und zählen zu denerfolgreichsten Rockbands dersechziger Jahre in Schweden.Dazu gehörte unter anderemBenny Andersson (Keyboard), der später ein Mitglied vonABBAwurde und gemeinsam mit Björn Ulvaeus, ebenfalls später bei ABBA, Lieder für das dritteHepStars-Album schrieb.
The Sheiksaus Lissabon gelten als die erfolgreichste portugiesische Beatband.
Soweit zur damaligen musikalischen Landschaft, in die 1965The Mamas and The Papashineingeboren wurden.Die vier Musiker hatten damals bereits kleine musikalische Karrieren hinter sich, ehe sie sich 1965auf denAmerikanischen Jungferninseln(Virgin Islands)lange Zeit intensiv beschnupperten und gemeinsame Ziele besprachen.
Die vier Musiker, die den Weg zum Erfolg suchten, warendie EheleuteJohnund MichellePhillips,Denny Doherty und Cass Elliot.Musikerfahrung brachten die vier größtenteils mit, John war früher beim FolktrioThe Journeymenaktiv gewesenund Cass Elliotzunächst beiThe Big 3und ab 1964 mitDenny DohertybeiThe Mugwumps.
John Phillips(1935-2001)
Sänger, Songwriter und GitarristJohn Phillips warbereits seit 1957in der New Yorker Musikszene aktiv. Er sangzunächstRock,FolkundDooWop,einenMusikstil, der auf einem mehrstimmigen Gesangsarrangement basiert.
GeborenwurdePhillipsam 30.August 1935 in Parris Island, South Carolina.Sein Vater, Claude Andrew Phillips(1888-1960), war ein pensionierter United States Marine Corps-Offizier,derauf dem Heimweg aus Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg(1914-1918) beim Pokerspielgegen einenanderen Marine-Soldateneine Bar inOklahomagewonnen hatte. Seine Mutter,Edna Gertrude (geb. Gaines),[4]die eine englischeund wohl aucheineCherokee-Abstammunghatteundsich als Hellseherin mit telekinetischen Kräftenbehauptete,traf JohnsVater in Oklahoma.Beide heirateten 1920 in Okmulgee County, Oklahoma.[5]Nach seiner1986 aufgelegtenAutobiographie,„Papa John“, war Phillips’Vater ein starker Trinker, deranschlechterGesundheit litt.
–Von Marlon Brando inspiriert–
Phillips wuchs in Alexandria, Virginia,auf,wo er vom SchauspielerMarlon Brando(1924-2004)inspiriert wurde,„street tough“ (straßenhart) zusein. Von 1942 bis 1946 besuchte er Linton Hall Military School in Bristow, Virginia.Lautseiner Autobiographie„hassteer den Ort“undsprach von„Kontrollen“und„Schlägen“. Ererinnertesich, dass„Nonnen unsbeimDuschenzusahen“.[6]Die Schule wurdespäter in„Linton Hall School“ umbenannt. Erstellteeine Gruppe von Teenager-Jungenzusammen,die unter anderemDoo-Wop-Songssangen. Er spielte Basketball an der George Washington High School, wo er im Jahre1953seinen Abschlussmachteundeine AufnahmeanderUnited States Naval AcademyinAnnapolis, MD,erreichte. Allerdings trat er währenddeserstenJahres(PlebeYear)wieder aus. Phillips besuchte danndasHampden-Sydney College(wo er sich als Basketballspieler versuchte),brach diese Ausbildung aber abundheiratete1959seine