The Seven Elements - Madlaina Vollert - E-Book

The Seven Elements E-Book

Madlaina Vollert

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Beschreibung

Der Mond erschien vollständig über den Fichten, der Tag verstrich und ein neuer begann, der ihrer beider Leben von Grund auf veränderte. Amalia lebt ein unauffälliges Leben in Noria. Die Aufstände, das Herrscherpaar und der Widerstand, das alles geht sie nicht viel an. Doch am Tag der Auktion verändert sich ihr gesamtes Leben und sie sich mit ihm. Sie kann sich nicht mehr sicher sein, wem sie noch vertrauen kann und wem nicht. Es beginnt ein Kampf ums Überleben, in einem Netz aus Intrigen und einer längst vergessenen Wahrheit. 7 Elemente, 8 Götter, 6 Freunde. /Das ist ein abgeschlossener Einzelband/

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Seitenzahl: 135

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Für alle, die dieses Buch gefunden haben und davon träumen, die Elemente kontrollieren zu können.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Epilog

1

Amalia schlenderte mit Aelin durch die Gassen ihres Heimatbezirks.

„Ist das nicht krass?“, fragte Aelin zum wiederholten Mal und wedelte mit ihren in Flammen stehenden Fingern vor Amalias Gesicht herum.

„Ja, es ist krass und ich beneide dich, um ehrlich zu sein darum, aber das gibt dir nicht das Recht, seit drei Wochen damit anzugeben, dass dein Element erwacht ist“, entgegnete Amalia etwas genervt.

„A-ha! Du gibst es endlich zu! Ich wusste es! Du bist neidisch!“

„Ja, ich gebe es zu! Und jetzt nimm doch mal bitte deine Hand aus meinem Gesicht! Ich habe keine Ahnung, ob ich eine Aidan bin oder nicht und mir steht nicht gerade der Sinn nach Verbrennungen.“

„Oh, tut mir leid. Das ist echt unpassend, dass du noch nicht weißt, zu welchem Bezirk du gehörst. Morgen ist die Auktion. Und dein Geburtstag!“ Es war erstaunlich, wie Aelin es schaffte, diese drei Sätze mit den unterschiedlichsten Gesichtsausdrücken innerhalb von nur wenigen Sekunden zum Besten zu geben. Ein schuldbewusstes Gesicht, in der nächsten Sekunde raufte sie sich ihre rötliche Mähne und dann lächelte sie so herzlich, wie der liebenswerteste Teddybär überhaupt.

Die Auktion bereitete Amalia wahrhaftig Sorgen. Wenn sich bis morgen nicht auf wundersame Weise ihr Element zeigte, hatte sie ein Problem. Dann konnte sie nämlich nichts vorweisen und verpasste ihre Chance auf die Soldatenausbildung beim Herrscherpaar. Und sie blamierte sich vor dem versammelten Volke Norias. Sie wusste auch noch nicht so recht, ob sie sich auf die Ausbildung freuen sollte oder nicht. Man hörte so einiges auf den Straßen des Feuerbezirks. „Ich glaub aber schon, dass du eine Aidan bist, warum sonst sollten deine Eltern dich vor 16 Jahren im Aidanbezirk meiner Mutter gegeben haben? Das Betreten der anderen vier Bezirke ist uns untersagt.“ Amalia hatte keine Eltern, oder wusste zumindest nichts über sie. Wahrscheinlich waren sie tot, aber sicher war sie sich nicht.

„Was ist denn das schon wieder für eine Sauerei?“, kreischte eine ältere Ladenbesitzerin. Nach einem hektischen Rundumblick fiel den Beiden ein Schriftzug an einer der Hauswände auf.

5 vereint gegen 2! konnte man ohne große Probleme lesen. Die Umstehenden begannen zu tuscheln.

„Das war wieder einer der Widerstandskämpfer. Feuer, Wasser, Erde, Wind, Eis gegen Licht und Schatten. Als ob wir das überleben würden! Für eine Rebellion ist es schon lange zu spät!“, krähte ein alter Mann aus den hinteren Reihen.

„Die Herrscherfamilie regiert mit den falschen Methoden“, meinte eine jüngere Frau nicht weit von Amalia entfernt. Amalia musste ihr zustimmen. Die fünf Bezirke lebten unter der Kontrolle der Taikti und Vlen. Und sie hatten nicht viel mitzureden. Aber andererseits kannte Amalia nichts anderes und traute es sich auch nicht zu, beim Widerstand beizutreten. Es würde schon jemand anderes sich darum kümmern. Manchmal redete sie mit Aelin über das Herrscherpaar, die anderen Bezirke und Elemente, den Widerstand, die Aufstände, die mit der Zeit häufiger wurden und sie stellten sich vor, wie es dort war, was die Fähigkeiten der anderen Elemente waren und, und, und. Nur einmal im Jahr versammelten sich alle Einwohner bei der Auktion und bisher hatte Amalia nicht viele der übrigen Elementalisten gesehen. Nicht mal die Reyn oder Gaia, ihre Nachbarn hatte sie je wirklich gesehen. Aelin zog sie aus dem Tumult und die Straße entlang. Einige Ecken weiter blieb Aelin so abrupt stehen, dass ihre hellblonde Freundin in sie hineinlief. „Wasn jes los?“, nuschelte Amalia und zog ihre im Moment unpraktisch langen Haare aus den Zähnen. Aelin hob den Finger und Amalia folgte der Richtung, nur um dann ebenfalls zu erstarren. Ein weiterer Schriftzug prangte auf dem Wegpflaster. Aber im Vergleich zu dem vorher brannte dieses eine Wort.

Faye

Jeder in Noria bekam schon als Kleinkind die Legenden der Faye erzählt. Und jeder wusste, dass Faye vogelfrei waren. Es gab nur keine. Und allein das Wort war ein Verbrechen.

„Die Person, die das geschrieben hat, war mächtig. Diese Zeichen zu kontrollieren ist aufwendig“, meinte Amalia.

Sie rissen sich aus ihrer Starre und machten sich aus dem Staub. Später am Tag zogen sie gemeinsam wieder los. Aelin wollte Amalia etwas zeigen.

Sie saßen nebeneinander auf der Lichtung, die sie beide schon als kleine Kinder besucht hatten. Amalia spähte in eine Pfütze und betrachtete ihr Spiegelbild. Hellblonde, fast weiße Haare, und bemerkenswerte Augen. Das linke grün mit goldenem Kern und das linke blau mit silbernem Kern.

Es war mittlerweile dunkel geworden und die ersten Sterne wichen dem Tageslicht. Die sommerlichen Temperaturen sanken auch merklich und sie saßen weiter schweigend nebeneinander.

„Weißt du, Amalia, wenn wir morgen ausgewählt werden, wird sich unser Leben für immer verändern.“ Weg war die selbstbewusste Aelin, die immer einen Spruch auf Lager hatte. Amalia seufzte und schwieg weiter. Sie machte sich Sorgen um die Auktion, Aelin, sich selbst und ihr noch nicht erschienenes Element. Aelin legte ihr einen Arm um die Schultern und so blickten sie zusammen schweigend gen Himmel und warteten, ohne genau zu wissen worauf. Der Mond erschien vollständig über den Fichten, der Tag verstrich und ein neuer begann, der ihrer beider Leben von Grund auf veränderte.

2

Genau in dem Moment, als der Tag wechselte, spürte sie es. Sie spürte die Veränderung ihrer Ohren und Eckzähne. Sie stand auf und fokussierte den Mond. Blendete alles aus, bis auf den Mond. Sie tauchte in sich hinein, ohne den Mond, den Anker in dem Gefühlschaos in ihr, aus dem Blick zu verlieren. Sie suchte in sich und fand es direkt hinter ihrem Herzen. Die Quelle ihrer elementaren Macht.

Sie hörte ihre Freundin nicht, welche die Kindheitslegenden über die Faye erzählte, um ihre Nervosität zu überspielen. Sie erzählte niemandem bestimmten, dass das Volk der Faye schon lange ausgestorben war und diese Spezies über ein besonders ausgeprägtes Machtpotential verfügten und schneller, beweglicher waren als normale Elementalisten. Sie hatten spitze Ohren und Eckzähne, besser ausgeprägte Sinne, sowie bessere Reflexe. Sie traten immer dann auf, wenn Noria in Gefahr war.

Die Faye wandte sich ihrem Magiekern zu und näherte sich ihm vorsichtig. Sie schaute vorsichtig hinein und schreckte erschrocken zurück. Sie riss sich innerlich zusammen und vergewisserte sich, dass sie sich nicht geirrt hatte. Sie hörte ihrer Freundin gar nicht zu, so sehr war sie mit sich selbst und ihrer Verwandlung beschäftigt. Nach kurzer Zeit drehte sich Amalia um und sagte, so unendlich ruhig, dass sie nicht wusste, wie sie es hinbekam: „Ich bin eine Faye. Eine Faye, die über alle sieben Elemente verfügt.“

Aelin starrte sie unverwandt an und konnte vor lauter Überraschung und Aufregung nicht sprechen. „Was ist gerade passiert?“, fragten sie sich gegenseitig, nachdem sie sich einigermaßen beruhigt hatten, um wieder zu sprechen.

„Ich weiß es nicht genau…“, antwortete Amalia und versuchte, so gut wie möglich zu schildern, was soeben geschehen war.

„Happy Birthday!“, war das Einzige, was Aelin danach noch einfiel. Amalia grinste: „Danke, aber wir brauchen einen Plan, wie wir jetzt vorgehen.“ Sie hatte sich während der Schilderung selbst ein paar Mal gut zureden müssen, um nicht auszuflippen. Nachdem beide akzeptiert hatten, was gerade passiert war und Amalia nun war, was beiden nicht besonders leichtfiel, probierten sie ein wenig Amalias neuerworbene Kräfte aus. Zum Morgengrauen hatten sie einen Plan: Amalia war wie Aelin eine Aidan.

Das war die Bezeichnung der Feuerelementalisten, sowie der Name des Feuergottes. Ihre Haare arrangierten sie ordentlich über Amalias Faye-Ohren und flochten sie dann anschließend zusammen. Amalia war sich nicht sicher, woher ihr Vertrauen kam, aber sie war entschlossen ihre Aufgabe zu erfüllen, da es sonst niemand machen würde.

Sie nahm die Dinge selbst in die Hand.

3

Auf dem Platz vor den Toren des Herrscherhauses war die Hölle los. Anders konnte es Amalia nicht beschreiben. Sie war zwar schon oft bei Auktionen dabei gewesen, aber erst jetzt viel ihr auf, wie viele Bewohner Noria eigentlich hatte. Der diesjährige Auktionsleiter trug einen blauen Anzug und eine goldene Feder am Hut. „Ach du lieber Himmel, wer hat dem denn die Kleidung rausgesucht?“, entfuhr es Aelin beim Anblick des Auktionsleiters. Beide grinsten und gesellten sich zu Brittney, der Adoptivmutter von Amalia und Mutter Aelins.

„Mädels, hier seid ihr. Ich habe mir schon Sorgen gemacht“, begrüßte sie Brittney.

„Hey Mom, entspann dich. Du bist ja noch nervöser als ich“, sagte Aelin und Amalia räusperte sich. Es kam manchmal leider vor, dass Brittney nur Augen für ihre wahre Tochter hatte und Amalia glatt übersah.

„Oh Amalia. Alles Gute zum Geburtstag!“, bemerkte sie freundlich und umarmte sie.

„Hey, Vorsicht! Sonst zerstörst du noch ihre Frisur!“, platzte Aelin dazwischen. Amalia wandte sich aus der Umarmung und stimmte dem Vorschlag von Brittney zu, sich weiter nach vorne zu stellen.

„Meine Damen und Herren! Herzlich Willkommen zur diesjährigen Auktion. Das Herrscherpaar entschuldigt sich aufgrund der Verwaltung wichtiger Pläne…“

„Ist das langweilig!“, seufzte Aelin und begann Däumchen zu drehen.

„Wenigstens hat er diesmal eine andere Begrüßung genommen. Das ist so öde, jedes Jahr das gleiche zu hören“, erwiderte Amalia. Sie musste sich konzentrieren, da sie noch nicht besonders gut mit ihrer Macht umgehen könnte.

„Yara, tretet vor!“, erscholl der Befehl des Auktionsleiters mit dem hässlichen Outfit und alle Sechzehnjährigen des Wasservolkes traten vor. Es waren tatsächlich nur ein Mädchen und zwei Jungen. Sie demonstrierten ihre Macht wie üblich, indem sie eine Kugel ihres Elements über ihrer Handfläche schweben ließen. Danach folgten die Gaia, das Volk der Erde. Die Aleonos folgten und Aelin meinte: „Der Windheini mit den goldblonden Haaren und pastellblauen Spitzen sieht heiß aus…“

„Aelin!“, mahnte Amalia und boxte sie scherzhaft in den Arm. Als nächstes kam das Eisvolk, die Reyn, Gerüchten zufolge ein sehr geheimnisvolles Volk. Als die drei Reyn fertig waren, kamen die Aidan dran. Aelin und Amalia traten mit drei weiteren Aidan vor. „Der Jahrgang fällt dieses Jahr irgendwie sehr klein aus“, fiel Amalia auf und schon mussten sie ihre Kugeln schweben lassen.

„Oh toll! Ich lasse eine Kugel schweben!“, grinste Aelin so keck zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, dass Amalias Feuerkugel platzte und sie einen Funkenregen in der Hand hielt. Beide verkniffen sich schmerzhaft einen Lachanfall, während der Auktionsleiter die Auserwählten vorlas. „Yara: Zelina, Aleonos: Kyano, Gaia: Akiko und Aidan: Aelin und Amalia. Reyn: Zane“.

Alle sechs mussten die Informationen erst mal verarbeiten. Zelina wirkte eingeschüchtert, Kyano behielt eine lässige Fassade und Aelin meinte: „Sag ich doch! Der Typ ist heiß!“

„Aelin“, meinte Amalia seufzend, die wie Aelin etwas verwundert über die Wahl war, aber sich darauf einließ. Akiko wirkte gefasst, aber nervös, da sie ihre dunkelbraunen Augen zusammenkniff. Zane verhielt sich sehr defensiv, was seine Haltung anging. In seinen Augen las Amalia gut versteckten Zorn und Wut.

Sie wurden in einen Wagen geleitet und setzten für die Fahrt auf die dafür vorgesehenen Holzbänke. Sie schwiegen. Aelin gefiel die Atmosphäre sichtlich nicht, weswegen sich Amalia vorstellte: „Ich bin Amalia und wer seid ihr?“. Amalia war sich bewusst, wie unnötig diese Frage war. Sie stellten sich der Reihe nach vor und als sie bei Zane angelangt waren, murrte dieser nur: „Geht euch nichts an“

„Tschuldigung“, entschuldigte sich Amalia schnell und wandte sich wieder an die Anderen: „Ich weiß nicht, was auf uns zukommt, aber ich bin der Meinung, dass wir zusammen stärker sind. Unsere Schicksale sind so oder so miteinander verbunden.“ Sie streckte ihre Hand in die Mitte und sagte von sich selbst überzeugt: „Wenn ihr mir vertraut, schlagt ein. Wenn wir einschlagen, versprechen wir uns Zusammenhalt und Unterstützung beziehungsweise Hilfe. Wer ist dabei?“. Aelin schlug, ohne zu zögern ein. „Ich stimme zu!“. Ihre gute Laune motivierte Akiko und Zelina und sie legten ihre Hände ebenfalls dazu.

„Klingt sinnvoll.“, begründeten sie ihren Beschluss. Kyano schlug hart auf die versammelten Hände:

„Ich weiß zwar nicht wirklich um was es hier eigentlich geht, aber wenn wir schon sterben, dann unter Freunden!“. Aelin boxte Amalia mit ihrem freien Arm an und zischte grinsend: „Sag ich es doch die ganze Zeit!“. Sie fuhr sich mir der Hand durch die roten Haare mit den orangenen Spitzen. Amalia rollte genervt mit den Augen.

„Zane, was ist mit dir?“, fragte Amalia vorsichtig und ihm war anzusehen, wie er überlegte. Dabei trommelte er mit seinen Fingern auf seinen Knien. Kurz darauf willigte er ein und Amalia sprach die nächsten Worte mit Bedacht: „Zusammen!“, und die anderen wiederholten es noch einmal. Ihr Wagen, der einer Gefängniskutsche ähnelte, erzitterte unter der Entschlossenheit, die die neuen Freunde ausstrahlten und passierte das Haupttor.

4

Sie standen vor dem Palast des Herrscherpaares. Aelin stand wahrhaftig der Mund offen und alle waren von dem prunkvollen, großen, in schwarz-weiß gehaltenen Marmorgebäude fasziniert. Der Turm mit dem spitzen Dach, die Fenster, die fast bodentief waren und in regelmäßigem Abstand eingesetzt waren. Die große Eingangspforte von einem schwarzen und einem weißen Wolf flankiert. Dem Wappentier der Herrscherfamilie. Ein etwas kleinerer, älter Mann mit dem ersten grauen Haar begrüßte sie mit einem leichten Kopfnicken, welches Akiko erwiderte:

„Ich bin Mr Smith. Der Lehrer, der euch unterrichten wird und euch herumführen wird. Folgt mir!“. Ehrfürchtig betreten sie die riesige Eingangshalle und ihre Schuhsohlen klackerten über den Marmorboden. Amalia hatte den Eindruck, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Das lag nicht nur an Zane, der sich kaum merklich angewidert umsah, sondern auch an den Wachen, die reglos überall herumstanden.

Sie schob den Gedanken beiseite und folgte den Anderen. Hinter den Säulen neben dem Hauptgang waren haufenweise Türen zu erkennen. Die Kronleuchter, die von der Decke hingen, warfen Schatten auf den Boden.

„Hier links sind die Cafeteria, Lernräume, die Verteilstation und der Lehrerraum. Außerdem die für die Schüler zugängliche Bibliothek und Waffenkammer“, beschrieb Mr Smith die Räume, während sie immer weiter den ewig langen Hauptgang entlangliefen.

„Was befindet sich rechts in den Zimmern?“, fragte Zane misstrauisch und Mr Smith erklärte:

„Die Räume sind Privaträume der Herrscherfamilie, sowie der Turm, die rechts befindliche Bibliothek und Waffenkammer.“. Die Andeutung eines Lächelns huschte über Zanes Gesicht und Amalia lächelte ihn zaghaft an. Sie freute sich darüber, dass Zane überhaupt wusste, wie man lächelte. „Das wird schon“, zischte sie ihm flüsternd zu und stellte sich neben ihn.

„Was meinst du?“, war Zanes erster richtiger Satz ihr gegenüber.

„Das alles hier“, meinte sie, drehte sich einmal um die eigene Achse und deutete auf alles in ihrem Blickfeld. „Vielleicht…“, meinte er nur und Zelina mischte sich ein:

„Wir werden ja noch sehen“, und verschwand zu Akiko weiter nach vorne.

„Woher willst du das wissen?“, fragte Zane leise und in seinen bisher kalten Blick mischte sich Sorge.

„Zane, ich weiß es nicht, aber ich habe vor, das Beste aus meiner Situation zu machen. Aus unserer Situation. Wie ich bereits sagte: Zusammen sind wir stärker. Ich tue nicht viel ohne einen Grund. Ich hatte vor, mit dem Gelübde einen Grundstein zu setzen. Einer der uns hilft und helfen wird. Zusammen, Zane. Zusammen.“, sagte Amalia ehrlich und wurde zum Ende hin immer leiser.

„Du kennst mich seit nicht mal einer Stunde und sagst mir schon was ich zu tun habe.“ Amalia wandte ihr Gesicht nun vollständig Zanes zu und blickte ihm in die Augen:

„So habe ich das…“. Sie brach mit ihrer Erwiderung ab, als sie das erste echte Grinsen in Zanes Gesicht erblickte. „Hey! Du weißt genau, was ich meine!“ fuhr sie ihn etwas lauter als beabsichtigt an und erwiderte das Grinsen lachend. „Ich bin nur offen für die Zukunft“, lachte sie und lief zum Rest der Gruppe weiter. Zane folgte ihr. Immer noch lächelnd.

„Hinter dieser Tür ist der Thronsaal. Wir gehen jetzt da jetzt zusammen rein und ihr verneigt euch anständig. Dann zeige ich euch eure Hütte“, wies sie Mr Smith an und sie betraten den Thronsaal. Dieser war noch prunkvoller als der Rest. Auf den beiden Thronen, einer weiß, der andere schwarz, thronte das Herrscherpaar. Sie waren aufgrund der Lichtverhältnisse schlecht zu erkennen. Aber ihre pure Präsenz war deutlich spürbar.