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Beschreibung

Der Theaitetos (griechisch Θεαίτητος, eingedeutscht auch Theaetet oder Theätet) ist ein Dialog des Philosophen Platon. Er zählt zu den mittleren bis späteren Werken und gehört zusammen mit den Dialogen Kratylos, Sophistes und dem Politikos zur zweiten Tetralogie der platonischen Werke. Neben Sokrates treten darin Theodoros von Kyrene und der namensgebende Theaitetos auf. Der Dialog diskutiert drei verschiedene Konzepte des Wissens, ohne dabei eine definitive Antwort zu finden.

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Inhaltsverzeichnis

Platon

Theaitetos

THEAITETOS

Personen und Schauplatz des einleitenden Gesprächs: E UKLEIDES und T ERPSION auf dem Marktplatz von Megara Personen und Schauplatz des Dialogs:

S OKRATES, T HEODOROS und T HEAITETOS in einer Palaistra in Athen

E UKLEIDES: Kommst du eben erst, Terpsion, oder bist du schon lange vom Lande zurück ? T ERPSION : Schon ordentlich lange. Und ich suchte nach dir auf dem Markt und wunderte mich, daß ich dich nicht finden konnte. E UKLEIDES: Ich war ja gar nicht in der Stadt. T ERPSION : Wo denn ? E UKLEIDES: Ich ging zum Hafen hinunter und traf dort Theaitetos, den man eben aus dem Feldlager von Korinth nach Athen brachte. T ERPSION : Lebend oder tot? E UKLEIDES: Er lebte, aber kaum noch. Ja, es geht ihm schlecht: er hat ein paar Wunden, aber mehr noch nimmt ihn die Krankheit her, die im Lager aufgetreten ist. T ERPSION : Etwa die Ruhr? E UKLEIDES: Ja. T ERPSION : Was für ein Mann ist das doch, der da in Lebensgefahr schwebt, wie du sagst. E UKLEIDES: Ja, ein edler und trefflicher Mann, Terpsion. Eben hörte ich wieder, wie einige ein großes Lob sprachen über seine Haltung in der Schlacht. T ERPSION : Das ist auch gar nicht erstaunlich; wir müßten uns viel eher wundern, wenn er sich nicht so bewährt hätte. Warum hat er aber hier in Megara keinen Aufenthalt gemacht ? E UKLEIDES: Er drängte nach Hause. Ich habe ihn wohl gebeten und ihm zugeredet; aber er wollte nicht bleiben. Als ich ihm dann das Geleit gegeben hatte, dachte ich auf dem Rückweg an Sokrates und staunte, wie richtig er auch hier wieder prophezeit hatte. Ich glaube, es war kurz vor seinem Tode, als er dem Knaben begegnete, und nach dem Zusammensein und der Unterredung mit ihm war er voll Bewunderung für seine Begabung. Als ich dann nach Athen kam, erzählte er mir von den Gesprächen, die er mit ihm geführt hatte und die auch wirklich sehr hörenswert waren, und da sagte er mir auch, es müsse ohne Zweifel ein bedeutender Mann aus ihm werden, wenn er erst ins richtige Alter komme. T ERPSION : Und damit hatte er offenbar recht. Doch wie lauteten diese Gespräche ? Könntest du sie mir wiedererzählen ? E UKLEIDES: Nein, beim Zeus, zum mindesten nicht einfach so aus dem Kopf. Doch habe ich, sobald ich nach Hause kam, meine Notizen gemacht, und als ich später Zeit hatte, schrieb ich dann meine Erinnerungen nieder. Zudem habe ich jedesmal, wenn ich nach Athen kam, Sokrates wieder nach dem gefragt, was mir entfallen war, und habe dann hier zu Hause meine Arbeit korrigiert. Und so ist die Unterredung wohl vollständig aufgeschrieben worden. T ERPSION : Ja, das stimmt; das habe ich schon früher von dir gehört, und ich wollte dich auch schon immer bitten, sie mir vorzulegen; doch habe ich das bis anhin versäumt. Was hindert uns aber, sie jetzt zu durchgehen ? Ich muß mich ja ohnehin ausruhen nach dem weiten Weg vom Lande. E UKLEIDES: Auch ich habe ja nun den Theaitetos bis nach Erinus begleitet und möchte ebenfalls ganz gerne ausruhen. Gehen wir also hinein, und während wir es uns bequem machen, soll uns der Knabe vorlesen. T ERPSION : Einverstanden. E UKLEIDES: Das da ist also das Buch, Terpsion . Ich habe aber das Gespräch nicht so abgefaßt, daß Sokrates es mir erzählt, wie er es doch getan hat, sondern so, daß er mit den Männern das Gespräch führt, mit denen es nach seiner Angabe geführt worden ist. Es waren das, wie er sagte, Theodoros, der Mathematiker, und Theaitetos. Ich wollte nun im Text die mühsamen Zwischenbemerkungen vermeiden, wenn jeweils Sokrates von sich erzählt: ,Da sagte ich', oder ,und ich erwiderte', oder wenn er vom Gesprächspartner sagt: ,Er erwiderte oder ,er war nicht einverstanden' - und deshalb habe ich es so geschrieben, als ob er selbst mit ihnen redete, und habe alle diese Bemerkungen weggelassen. T ERPSION : Das ist ganz recht so, Eukleides. E UKLEIDES: Also denn, Knabe; nimm das Buch und lies.

S OKRATES, T HEODOROS, T HEAITETOS

S OKRATES: Wenn ich mehr Anteil an den Leuten in Kyrene nähme, Theodoros, so würde ich dich über sie und über ihre Angelegenheiten befragen, etwa ob es unter den jungen Leuten dort solche gibt, die für die Geometrie oder sonst für die Philosophie Interesse zeigen. Nun liegen mir aber jene weniger am Herzen als die hiesigen, und ich möchte lieber wissen, wer von unseren jungen Leuten hier berühmt zu werden verspricht. Das suche ich denn nach Möglichkeit selbst herauszubringen, frage aber auch andere darüber, wenn ich sehe, daß die jungen Leute ihren Verkehr suchen. Zu dir nun kommen sie recht häufig, und zwar mit Recht; denn du verdienst das schon ohnehin, besonders aber wegen deiner Geometrie. Wenn du also auf einen gestoßen bist, der Erwähnung verdient, so möchte ich das gern erfahren.

T HEODOROS: Und ob es sich lohnt, Sokrates, daß ich berichte und daß du zuhörst, was für einem jungen Mann unter deinen Mitbürgern ich begegnet bin! Wäre er schön, so hätte ich große Hemmungen, von ihm zu reden, damit nicht jemand den Eindruck bekäme, ich sei in ihn verliebt. Nun ist er aber nicht schön, sondern - nimm mir das nicht übel - er gleicht dir mit seiner stumpfen Nase und den hervortretenden Augen; immerhin ist es bei ihm nicht so schlimm wie bei dir.

Ich rede also ganz ungeniert. Und so mußt du denn wissen, daß ich unter allen, denen ich je begegnet bin - und ich bin schon mit sehr vielen zusammengekommen -, noch keinen gesehen habe, der von Natur so wunderbar begabt ist. Denn daß jemand so leicht auffaßt wie kaum ein anderer und so überaus ruhig ist und zudem so tapfer wie sonst keiner - das, glaubte ich, könne es nicht geben, und sehe es auch nirgends sonst. Wer scharfsinnig ist wie er und rasch begreift und ein gutes Gedächtnis hat, der neigt doch sonst meistens zum Jähzorn und läßt sich sprunghaft fortreißen wie die Schiffe, die keinen Ballast haben, und ist von Natur eher tollkühn als tapfer. Der Schwerfälligere dagegen ist dem Lernen gegenüber gleichgültig und voll Vergeßlichkeit. Der da aber macht sich so leicht und sicher und so erfolgreich an sein Lernen und Forschen und mit so großer Ruhe - so wie das Öl geräuschlos dahinfließt -, daß man sich nur wundern muß, wie das einer in diesem Alter auf diese Weise zustandebringt.