Therapeutische Informationsverarbeitung - Rainer Sachse - E-Book

Therapeutische Informationsverarbeitung E-Book

Rainer Sachse

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Beschreibung

Die Informationsverarbeitung ist im therapeutischen Prozess eine ebenso zentrale wie anspruchsvolle Aufgabe für den Therapeuten, der die vom Klienten produzierten Äußerungen simultan und "in Echtzeit" verarbeiten muss. Therapeuten müssen dabei eine Vielzahl von Informationen bereithalten: z. B. über manipulative Strategien des Klienten, über aktuelle Krisen sowie über die Therapeut-Klient-Beziehung. Das vorliegende Buch macht auf die komplexen Aspekte aufmerksam, die ein Therapeut im Therapieprozess verarbeiten kann; es definiert, was aus psychologischer Sicht ein Problem ist, welche Komponenten ein Problem enthält und wie Therapeuten Klienten-Modelle bilden, prüfen und elaborieren können. Therapeuten erfahren, wie sie klinische Hypothesen bilden, "in der Schwebe halten", prüfen und elaborieren können. Nicht zuletzt wird deutlich, welche Quellen von Missverständnissen es geben kann und wie Therapeuten die "verschlüsselten" Klienten-Aussagen "decodieren" können.

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Rainer Sachse

Therapeutische Informationsverarbeitung

Verstehen und Modellbildung im Therapieprozess

Prof. Dr. Rainer Sachse, geb. 1948. 1969–1978 Studium der Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum. Ab 1980 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruhr-Universität Bochum. 1985 Promotion. 1991 Habilitation. Privatdozent an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 1998 außerplanmäßiger Professor. Leiter des Institutes für Psychologische Psychotherapie (IPP), Bochum. Arbeitsschwerpunkte: Persönlichkeitsstörungen, Klärungsorientierte Psychotherapie, Verhaltenstherapie.

Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat gemeinsam mit den Autoren bzw. den Herausgebern große Mühe darauf verwandt, dass alle in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikationen, Internetlinks etc.) entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abgedruckt oder in digitaler Form wiedergegeben wurden. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes und der digitalen Produkte können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

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Umschlagabbildung: © julief514 – iStock.com by Getty Images

Satz: Mediengestaltung Meike Cichos, Göttingen

Format: EPUB

1. Auflage 2017

© 2017 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen

(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-2829-1; E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-8444-2829-2)

ISBN 978-3-8017-2829-8

http://doi.org/10.1026/02829-000

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Anmerkung:

Sofern der Printausgabe eine CD-ROM beigefügt ist, sind die Materialien/Arbeitsblätter, die sich darauf befinden, bereits Bestandteil dieses E-Books.

Zitierfähigkeit: Dieses EPUB beinhaltet Seitenzahlen zwischen senkrechten Strichen (Beispiel: |1|), die den Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe und des E-Books im PDF-Format entsprechen.

|5|Prof. Dr. Hans Hörmann gewidmet

Inhaltsverzeichnis

Widmung

1 Die Bedeutung der therapeutischen Informationsverarbeitung

2 Die Komplexität der Verarbeitung

2.1 Probleme, die durch Eingangsvoraussetzungen von Klienten geschaffen werden

2.2 Probleme zu Therapiebeginn

2.3 Probleme im Prozessverlauf

2.4 Besondere Probleme im Prozessverlauf: Chaos-Prozesse in der Psychotherapie

2.5 Schlussfolgerungen

3 Basisaspekte der therapeutischen Informationsverarbeitung

3.1 Inhalt und Prozess der Verarbeitung

3.2 Kommunikation auf Inhalts-, Bearbeitungs- und Beziehungsebene

3.2.1 Inhaltsebene

3.2.2 Bearbeitungsebene

3.2.3 Beziehungsebene

3.3 Mikro-Ebene

4 Der Verarbeitungsprozess

4.1 Therapeutische Kommunikation und Verarbeitung der Therapeuten

4.2 Grundlegende Aspekte therapeutischer Informationsverarbeitung

5 Verstehen und Verstehensprozesse

5.1 Ein Kommentar zur Sprachpsychologie

5.2 Verstehen als Grundlage

5.3 Empathisches Verstehen

5.4 Die therapeutische Aufgabe

5.5 Sprachproduktion

5.6 Die Bedeutung von Wörtern und Aussagen

5.6.1 Einleitung

5.6.2 Metaphern

5.6.3 Flexible Bedeutungsaspekte

5.6.4 Begriffliche Unschärfen

5.6.5 Der Einfluss von „Weltwissen“ auf die Bedeutung: Quantifizierungen

5.6.6 Folgerungen: Die Bedeutung von „Wort-Verwendungs-Wissen“

5.7 Verbale und nonverbale Aspekte

5.8 Folgerungen für die Therapie

5.8.1 Flexibilität des Meinens und Sagens

5.8.2 Idiosynkratische Konstruktionen

5.8.3 Komplexität des Verstehens

5.8.4 Klienten können die Abbildungsgüte verbessern

5.8.5 Formulierungshilfen

5.8.6 Information aus der Art der Aussage

5.9 Verstehen

5.10 Mitteilung des Verstandenen

5.11 Sinnerfassen vs. Verstehen

5.12 Belegbarkeit

5.13 Möglichkeitsraum

6 Die Anwendung von Wissen beim Verstehen

6.1 Relevanz von Wissen

6.2 Probleme bei der Wissensanwendung

6.2.1 Schlussfolgerungen

6.2.2 Widersprüche

6.2.3 Unvalide Schlussfolgerungen

6.2.4 Konsensus des Unstreitigen

6.2.5 Kurzschlüssiges Verstehen: Sinnerfassen

6.3 Konsequenzen für den Verstehensprozess

7 Dimensionen therapeutischer Informationsverarbeitung

7.1 Verarbeitungsmodi

7.1.1 Synthetischer Modus

7.1.2 Analytischer Modus

7.1.3 Ergänzungsverhältnis von analytischem und synthetischem Modus

7.1.4 Therapeutische Konsequenzen

7.1.5 Beispiel

7.2 Sequentieller und intuitiv-holistischer Modus

7.2.1 Sequentiell-analytischer Modus

7.2.2 Intuitiv-holistischer Modus

7.2.3 Ergänzungsverhältnis von sequentiellem und intuitivem Modus

7.3 Kombination der Verarbeitungsmodi

7.3.1 Sequentiell-analytisch/synthetisch

7.3.2 Intuitiv-holistisch/synthetisch

7.3.3 Sequentiell-analytisch/analytisch

7.3.4 Intuitiv-holistisch/analytisch

7.4 Therapeutische Konsequenzen

8 Was muss ein Therapeut in der Klärungsorientierten Psychotherapie verstehen?

8.1 Einleitung

8.2 Was ist ein Problem?

8.3 Schemata

8.3.1 Einleitung

8.3.2 Struktur und Funktion von Schemata

8.3.3 Netzwerkstruktur

8.3.4 Schema-Arten

8.4 Beziehungsmotive

8.4.1 Einleitung

8.4.2 Die Beziehungsmotive

8.5 Schemata und Beziehungsmotive

8.5.1 Einleitung

8.5.2 Die „Matrix“

8.6 Persönlichkeitsstörungen

8.6.1 Einleitung

8.6.2 Das Modell der Doppelten Handlungsregulation

8.7 Die Analyse von Images und Appellen

8.7.1 Einleitung

8.7.2 Vorgehen bei der Analyse

9 Modellbildung

9.1 Modellebenen

9.2 Modellarten

9.2.1 Dispositionales Modell

9.2.2 Situationsmodell

10 Prozesse der Modellbildung

10.1 Selektive Informationsverarbeitung

10.2 Elaboration

10.3 Prüfung

11 Therapeutische Heuristiken

11.1 Einleitung

11.2 Konflikt-Heuristik

11.2.1 Konflikt-Identifikation

11.2.2 Anwenden des Konfliktschemas

11.2.3 Klären und definieren der Konflikt-Pole

11.2.4 Klären der Bewertungen

11.2.5 Klärung der Konflikthaftigkeit

11.3 Heuristik des starken Motivs

11.4 Motivations-Volitions-Heuristik

11.5 Norm-Motivations-Heuristik

11.5.1 Normorientierung und Motivzugänglichkeit

11.5.2 Normen liegen Motive zugrunde

11.6 Internale und interaktionelle Perspektive

12 Praxis der Informationsverarbeitung

12.1 Wissensbasen

12.2 Top-down- und Bottom-up-Prozesse

12.3 Prinzipien einer Kommunikation

13 Illustration von Verarbeitungsprozessen an Transkripten

13.1 Einleitung

13.2 Transkript-Beispiel 1

13.2.1 Der Text

13.2.2 Beziehungsmotive, Schemata, Diagnosen und therapeutische Interventionen

13.2.3 Spuren und „Silbertabletts“

13.3 Transkript Beispiel 2

13.3.1 Einleitung

13.3.2 Das Transkript

13.3.3 Beziehungsmotive, Schemata, Diagnosen und therapeutische Interventionen

13.3.4 Spuren und „Silbertabletts“

13.4 Transkript Beispiel 3

13.4.1 Einleitung

13.4.2 Das Transkript

13.4.3 Beziehungsmotive, Schemata, Diagnosen und therapeutische Interventionen

13.4.4 Spuren und „Silbertabletts“

13.5 Transkript Beispiel 4

13.5.1 Einleitung

13.5.2 Das Transkript

13.5.3 Beziehungsmotive, Schemata, Diagnosen und therapeutische Interventionen

13.5.4 Spuren und „Silbertabletts“

13.6 Transkript Beispiel 5

13.6.1 Einleitung

13.6.2 Der Text

13.6.3 Beziehungsmotive, Schemata, Diagnosen und therapeutische Interventionen

13.6.4 Spuren und „Silbertabletts“

13.7 Transkript Beispiel 6

13.7.1 Einleitung

13.7.2 Der Text

13.7.3 Beziehungsmotive, Schemata, Diagnosen und therapeutische Interventionen

13.7.4 Spuren und „Silbertabletts“

Literatur

|11|1 Die Bedeutung der therapeutischen Informationsverarbeitung

In diesem Kapitel möchte ich auf die Bedeutung der Informationsverarbeitung für den Prozess der Psychotherapie eingehen.

Therapeuten sollten davon ausgehen, dass ein Psychotherapieprozess sehr komplex ist.

Diese Komplexität ist es, die eine schnelle und effektive Informationsverarbeitung auf Seiten des Therapeuten erforderlich macht; und diese Komplexität ist es, die diese Informationsverarbeitung schwierig macht.

Klienten liefern dem Therapeuten eine Fülle von Informationen, und sie tun dies „in Realzeit“: Sie sprechen schnell und nehmen dabei auf den Therapeuten nur sehr begrenzt Rücksicht. Sie reden „undiszipliniert“: Ihre Information ist wenig strukturiert, wenig konsistent; sie drücken das, was sie meinen, höchst „individuell“ (= idiosynkratisch) in Sprache aus. Sie geben gleichzeitig Informationen auf Inhalts-, Bearbeitungs- und Beziehungsebene etc.

Therapeuten sind damit, schon unmittelbar zu Beginn der Therapie, mit einer hoch komplexen Informationssituation konfrontiert: Und diese müssen sie irgendwie bewältigen.

Sie müssen den Klienten verstehen, rekonstruieren, was er meint und was er will; sie müssen die Klienten-Information in psychologische Konzepte übersetzen, Informationen miteinander in Beziehung setzen, Schlüsse ziehen usw. Sie müssen daraus ein Modell über den Klienten bilden, Diagnosen entwickeln; aus diesen Aspekten müssen sie Strategien und Interventionen ableiten, um den Psychotherapieprozess konstruktiv zu steuern und zu gestalten.

Daraus folgt: Therapeutische Informationsverarbeitung ist im Therapieprozess von zentraler Bedeutung. Ohne eine schnelle und effektive Informationsverarbeitung versteht der Therapeut nicht, worum es geht, was ein Klient wirklich meint, was der Klient wirklich will, wie die Probleme psychologisch funktionieren etc. Und damit kann er nicht gezielt und sinnvoll therapieren (vgl. Becker & Sachse, 1998; Gäßler & Sachse, 1992a, 1992b; Sachse, 1988a, 1989, 1991, 1992a, 1992b, 1992c, 1992d, 1993, 1994a, 1996a, 1996b, 1996c, 1999a, 2006a, 2006b, 2006c, 2011, 2015).

Dies gilt zumindest immer dann, wenn ein Therapeut nicht vorgefertigte „Manuale“ anwendet und den Klienten auf deren Einhaltung „verpflichtet“, sondern wenn ein Therapeut versucht, die Probleme des Klienten in „existentieller Tiefe“ und psychologi|12|scher Ausprägung zu verstehen und wenn ein Therapeut sich auf den Klienten, seine Probleme und Prozesse einlässt und die Therapie auf die zentralen Probleme des Klienten einstellt (vgl. Sachse, 1999b, 2000, 2001a, 2001b, 2002, 2003, 2004a, 2004b, 2004c).

Der Therapeut muss dann die vom Klienten kommende Information verstehen, interpretieren; er muss rekonstruieren, was die Probleme des Klienten sind, seine Ziele, seine Ressourcen usw.

Der Therapeut muss ein Modell über den Klienten bilden, ein Modell darüber, welches die zentralen Probleme sind und wie diese „psychologisch funktionieren“; darüber, welche Ziele der Klient hat und ob/wie man sie psychotherapeutisch erreichen kann. Er muss wissen, welche therapeutischen Strategien sinnvoll anwendbar sind usw.

Der Therapeut muss schon die Aussagen des Klienten verstehen, die Worte und vor allem: Er muss verstehen, was ein Klient meint, welche Bedeutung der Klient mit seinen Worten, seiner Aussage transportieren möchte: Dies mag auf den ersten Blick trivial erscheinen, ist tatsächlich jedoch von zentraler Bedeutung und es schwieriger, als man denken könnte. Und diese Probleme werden deutlich, wenn man sich mit den sprachpsychologischen Implikationen des Sprachproduktions- und Sprachverstehensprozesses beschäftigt.

Nur, wenn dem Therapeuten dies alles gelingt, kann er, auf der Grundlage seines Wissens, Entscheidungenüber Ziele, Strategien und Interventionenfällen. Nur, wenn er die Information verarbeitet, kann er überhaupt mit dem Klienten sinnvoll kommunizieren. Ohne ein Modell über den Klienten zu haben, kann ein Therapeut keine gezielten therapeutischen Strategien verfolgen, keine gezielten Interventionen realisieren.

Ohne Informationsverarbeitung keine Psychotherapie: Wie effektiv ein Therapeut ist, hängt zentral davon ab, wie schnell und wie effektiv er die Klienten-Informationen verarbeitet und wie effektiv er die vorhandenen Informationen nutzt. Die therapeutische Informationsverarbeitung ist somit die Schnittstelle zwischen dem Handeln des Klienten und dem Handeln des Therapeuten.

Der Klient führt bestimmte zentrale Prozesse aus (vgl. Abbildung 1): Er klärt Schemata, bearbeitet Schemata, er rekonstruiert biographische Daten etc. Im Therapieprozess muss der Klient relevante Aspekte dieser Prozesse fokalisieren (d. h. er muss sie „in den Fokus seiner Aufmerksamkeit nehmen“ und sie vorrangig verarbeiten: Er bildet damit einen Fokus dessen, was er jeweils meint (d. h. welche Aspekte er jeweils berücksichtigt und zu einem Fokus konstruiert).

Das Gemeinte muss der Klient dann in sprachliche Aussagen umsetzen, die er dem Therapeuten in Form von Aussagen mitteilt (vgl. Abbildung 1).

Der Therapeut wiederum muss die Aussagen des Klienten verstehen und die darin enthaltenen Informationen verarbeiten. Aus diesen Informationen bildet der Therapeut ein Modell über den Klienten, und Aus diesem Modell leitet er Strategien und In|13|terventionen ab, die der Klient dann in therapeutischen Handlungen umsetzt. Daraus resultieren wiederum sprachliche Interventionen des Therapeuten, die dann vom Klienten verstanden und verarbeitet werden müssen.

Abbildung 1: Der therapeutische Kommunikationsprozess

Mit den Prozessen auf Klienten-Seite habe ich mich an anderer Stelle ausführlich beschäftigt (vgl. Sachse, 1988b, 1988c, 1990a, 1990b, 1990c, 1997a, 2003, 2006c, 2006d, 2007a, 2008a, 2014d); mit den Prozessen der Informationsverarbeitung auf Therapeuten-Seite werde ich mich im Folgenden befassen.

|14|2 Die Komplexität der Verarbeitung

In diesem Kapitel möchte ich deutlich machen, dass therapeutische Informationsverarbeitung sowohl notwendig als auch schwierig ist – und zwar deshalb, weil die therapeutischen Prozesse hoch komplex und nur begrenzt vorhersagbar sind.

Die Komplexität der Therapieprozesse determiniert die Komplexität der therapeutischen Informationsverarbeitung: Auf diese Formel lassen sich die folgenden Ausführungen bringen!

Der Prozess der Psychotherapie ist hoch komplex: Und es ist diese hohe Komplexität des Prozesses, die extrem hohe Anforderungen an die Informationsverarbeitung des Therapeuten stellt!

Die Komplexität des Prozesses wird durch unterschiedliche Faktoren determiniert:

Durch die Eingangsvoraussetzungen, die Klienten mit in die Therapie bringen.

Durch Probleme, die Klienten zu Therapiebeginn schaffen.

Durch Probleme, die Klienten im Verlauf der Therapie schaffen (vgl. Beutler, 1997; Beutler et al., 1986, , , ; ; , ; ; ; , ; ; , ; ; ; ; ; ; , ).

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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