Tick - Tack - Tod - E. A. Birk - kostenlos E-Book

Tick - Tack - Tod E-Book

E. A. Birk

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Beschreibung

Eine Uhrmacherin erwacht mitten in der Nacht.

Ein Fernfahrer macht sich im nächtlichen Berlin auf den Weg zu seinem Ziel.

Eine Zeitungsfrau freut sich auf das Ende ihrer Tour.

Aller Leben berühren einander in dieser Nacht auf schicksalhafte Weise.

Wir haben auf Euch, unsere Leser, gehört und die kleine Geschichte aus der Welt der Zauberin wider Willen, Anna Feldmann, spannender und noch berührender geschrieben. Viel Spaß!

(Anna Feldmann ist dem Leser bekannt aus dem Überraschungs-Bestseller des Fantasy-Sommers 2014: "Die Traumnäherin".)

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Veröffentlichungsjahr: 2015

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E. A. Birk

Tick - Tack - Tod

Eine Kurzgeschichte aus dem Anna-versum

Gewidmet unserer Uhrmacherfreundin Marlies Cermak, die A. zu dieser Geschichte inspiriert hatBookRix GmbH & Co. KG81371 München

Tick - Tack -Tod

 

 

 

Tick – Tack – Tod

 

 

Eine Kurzgeschichte aus dem Annaversum

von E. A. Birk

 

 

 

 

 

 

 

Der erste Band der ‚Traumwelten‘-Reihe, „Die Traumnäherin“, ist in der Edition Bärenklau erschienen und kann als E-Book auf allen guten E-Book-Plattformen heruntergeladen werden.

Der zweite Band – ‚Der Tod des Zeitmeisters‘ – ist in Vorbereitung.

© E. A. Birk, Nürnberg, 2015. Alle Rechte vorbehalten.

 

 

 

 

 

 

 

 

Für Marlies Cermak,

die „Uhrmacherin der Herzen“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Uhrmacherin schlug die Augen auf und starrte in die Schwärze vor ihr. Sie hätte nicht sagen können, warum sie erwacht war – das Haus war still. Ihr Freund, mit dem sie zusammenlebte, arbeitete diese Woche Nachtschicht, ihre Tochter übernachtete bei ihrem Freund. Das Haus war still.

 

Vielleicht lag es daran. Das Haus war zu still. Es schien, als hielte die ganze Welt den Atem an, damit sie das Ticken hören konnte.

 

Ticken? Ja – da war es wieder. Diesmal blieb es. Ein gemütliches, aber laut forderndes zweikommafünfhertziges Ticken, wie es nur von einer der simplen Stiftankeruhren stammen konnte, die in der Werkstatt auf ihre heilenden Hände warteten.

 

Nur – welche mochte es sein? Sie drehte sich um und versuchte, wieder einzuschlafen, aber als sie sich eine halbe Stunde hin und her gewälzt hatte, gab sie auf. Sie sah auf den Wecker auf ihrem Nachttisch: halb drei war es. Und sie war hellwach.

 

Sie schwang die Beine aus dem Bett, setzte sich auf und suchte mit den Füßen nach den Pantoffeln. Als sie sie gefunden hatte, schlüpfte sie hinein und stand auf. Sie streckte sich und warf einen Morgenrock über. Dann ging sie ins Erdgeschoss und kochte sich einen Kaffee.

 

Die Küche lag an der Ecke des kleinen Häuschens, in dem sie auch ihr Ladengeschäft betrieb. Über der Küche befand sich ihr Schlafzimmer. Im ersten Stock gab es außerdem das Schlafzimmer ihrer Tochter, das Wohnzimmer und ein großes Bad, dessen Prunkstück eine große Emailbadewanne auf Löwenpfoten war, die mit heißem Wasser aus einem altmodischen Standboiler gefüllt werden konnte. Im Erdgeschoss gab es neben der Küche eine Waschküche, ein kleines Büro und den kleinen Laden, in dem sie selbstgemachte Schmuckstücke ihrer Tochter verkaufte, die als Juwelierin in ihrem Geschäft mitarbeitete. Ihr Hauptgeschäft aber machte sie mit Uhren, die sie auf Flohmärkten in der Umgebung einkaufte und wieder herrichtete.

 

Über die Jahre hatte sie sich einen Ruf als erfindungsreiche und sorgfältige Uhrmacherin erworben, und so blieb es nicht aus, dass Menschen auch zu ihr kamen, wenn sie Probleme mit ihren eigenen Uhren hatten. Die wenigsten Kunden kamen einfach so vorbei, die Meisten schickten ihr Arbeitsaufträge mit der Post. So war ihre Werkbank stets wohlgefüllt. Diese Werkbank stand in dem alten Gartenhäuschen, dessen weiße Farbe schon an etlichen Stellen abblätterte, am anderen Ende des Gartens, der von einer hohen Hecke umgeben war, so dass niemand hineinschauen konnte.

 

Trotzdem war es nicht ihre Art, die Werkstatt im Morgenrock aufzusuchen, aber sie hatte auch nicht vor, lange zu bleiben. Sie wollte lediglich den Tag planen und dann, wenn sie müde wurde, wieder ins Bett gehen. Sie nahm die Tasse mit dem heißen Kaffee und öffnete die Tür zum Garten. Sie fröstelte, die Märznächte waren noch kalt und bloße Füße waren bloße Füße, auch wenn sie in Pantoffeln steckten.