Tick Tack Tot - Tom Llewellyn - E-Book

Tick Tack Tot E-Book

Tom Llewellyn

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Beschreibung

Vom einen auf den anderen Moment ändert sich das Leben des 16-jährigen Seth schlagartig. Seine Mutter liegt tot in ihrem Jeep, Todesursache: Gift. Seth muss unbedingt herausfinden, warum sie ermordet wurde. Unverhofft erhält er Unterstützung von Azura, einem ganz besonderen Mädchen, das Seth sofort in ihren Bann zieht. Doch mit ihren Nachforschungen bringen sich die beiden in große Gefahr. Denn Seth und Azura haben einen brutalen Verfolger, der auch nicht vor dem Schlimmsten zurückzuschrecken scheint …

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Veröffentlichungsjahr: 2016

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Buchinfo

Vom einen auf den anderen Moment ändert sich das Leben des 16-jährigen Seth schlagartig. Seine Mutter liegt tot in ihrem Jeep, Todesursache: Gift. Seth muss unbedingt herausfinden, warum sie ermordet wurde. Unverhofft erhält er Unterstützung von Azura, einem ganz besonderen Mädchen, das Seth sofort in ihren Bann zieht. Doch mit ihren Nachforschungen bringen sich die beiden in große Gefahr. Denn Seth und Azura haben einen brutalen Verfolger, der auch nicht vor dem Schlimmsten zurückzuschrecken scheint …

Autorenvita

© Deb Llewellyn, 2011

Tom Llewellyn war als Fachjournalist und Texter tätig und ist Mitbegründer des Guerilla-Kunst-Projekts »Beautiful Angle«. Ebenso hat er »Rotator« miterfunden, ein vierteljährliches Magazin über Kunst, Musik und Design. Tom lebt mit seiner Frau und vier wilden Kindern in Tacoma, Washington.

Ich war gerade von der Schule nach Hause gekommen, als Nadel auf meinem Handy anrief und mich fragte, ob ich eine Uhr für ihn abholen könne. Mom schlief noch. Sie würde das Auto erst heute Abend brauchen, um zur Arbeit zu fahren. Also nahm ich die Schlüssel ihres Jeeps und machte mich auf den Weg zu Nadels Uhrenladen.

Nadel saß in seiner Werkstatt hinter dem Verkaufsraum. Er hatte eine dicke Uhrmacherlupe um den fast kahlen Kopf gebunden, beugte sich über einen Schraubstock und feilte eine Kerbe in einen bleistiftgroßen Eisenstab. Es roch nach Eisenspänen und Maschinenöl.

»Bist du das, Seth?«

»Hey, MrNadel. Woran arbeiten Sie?«

»An einer alten Waltham Uhr. Achttagewerk. Lohnt sich eigentlich nicht mehr, sie zu reparieren, aber die Besitzerin meint, die Uhr besäße für sie sentimentalen Wert.« Nadel lebte seit über 40 Jahren in den Staaten, sprach aber immer noch mit unverkennbar deutschem Akzent. »Für sie hat die Uhr Liebhaberwert, für mich bedeutet die Reparatur genügend Geld für die Miete.«

»Wo soll ich die Uhr abholen?«

»Die Adresse liegt da drüben auf der Werkbank, bei der Bohrmaschine.«

Ich fand einen Zettel mit dem Namen Lear und einer Adresse in Old Town. Eine noble Gegend.

Nadel sah mich mit zur Seite geneigtem Kopf an. »Ihr Dienstmädchen hat angerufen. Das sind stinkreiche Typen, also benimm dich ja anständig.«

Ich verließ den Laden wieder und stieg ins Auto. Nadel bezahlte mir zwanzig Mäuse, wenn ich eine kaputte Uhr abholte oder eine reparierte wieder zurückbrachte. Es war leicht verdientes Geld. Er fuhr nicht gern Auto, deswegen bezahlte er lieber jemanden dafür, obwohl er ansonsten ein schrecklicher Geizhals war. Ich steuerte den Wagen auf den Heath Way, bog kurz vor der Highschool links ab und folgte der Tacoma Avenue am Tennisclub vorbei.

Das Haus der Lears befand sich ein ganzes Stück von der Straße zurückgesetzt. Der Rasen vor dem Haus war so groß, dass ein kleines Flugzeug darauf hätte landen können, und überall standen Wasserspiele und Statuen von spielenden Kindern herum. Sie wirkten so lebensecht, als würden tatsächlich Kinder auf dem Rasen spielen, nur ohne den lästigen Lärm.

Ich ging die gefühlt hundert Stufen zur Veranda hinauf, hob den schweren Türklopfer der Eingangstür und ließ ihn auf die Metallplatte fallen. Eine Frau mit lateinamerikanischen Zügen und in einer gestärkten weißen Uniform öffnete die Tür.

»Bist du wegen der Uhr hier?« Ihr Akzent war mexikanisch, aber nicht wie man ihn in billigen Taco-Restaurants zu hören bekam, sondern in einer etwas gehobeneren Version.

»So ist es.«

Sie bedeutete mir, einzutreten. »Bitte.«

»Danke.« Nachdem wir die Freundlichkeiten ausgetauscht hatten, durchquerte sie eine Eingangshalle von der Größe einer Turnhalle. Das Echo ihrer Schritte verhallte in einem entlegenen Flur und ich hoffte, dass sie irgendwann an diesem Tag noch einmal zurückkommen würde.

Ich sah mich um. Die Decke musste etwa sechs Meter hoch sein. Ein riesiger Kristallleuchter hing auf halber Höhe, aber das einzige Licht kam aus einer bogenförmigen Tür, die in einen anderen Raum führte. Im Türrahmen bemerkte ich plötzlich das Gesicht eines Mädchens. Ich konnte nur ein Auge und einen Wasserfall aus braunen Haaren erkennen, aber wenn der Rest des Gesichts dazu passte, sah sie ziemlich süß aus.

»Nettes Haus hast du da«, sagte ich in Richtung Tür.

Das Mädchen trat hervor. Sie war genauso hübsch, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Sie trug ein schwarzes Tanktop und einen kurzen Jeansrock, und ihrer Figur sah man an, dass sie sich in schicken Fitnessclubs und beim Tanzen mit Eliteschülern fit hielt. Ich hatte sie schon einmal an der Schule gesehen – sie gehörte zu dem Typ Mädchen, den man nicht mehr vergisst –, aber ich kannte ihren Namen nicht. Sie hing mit den anderen Reichen ab. Wenn ich mich richtig erinnerte, verbrachte sie viel Zeit am Arm von Erik Jorgenson, einem der beliebtesten Typen der Heath High.

»Ja, total gemütlich«, antwortete das Mädchen mit einer Stimme, die überraschend rau klang. »Es ist so groß und leer, dass man sein eigenes Echo hören kann. Ich würde jederzeit mit dir tauschen.«

»Das bezweifle ich, wenn du wüsstest, wie meine Wohnung aussieht.«

»Wo wohnst du?«

Ich musste lachen. »Das verrate ich dir nicht. Den Leuten in diesem Teil der Stadt kann man nicht trauen.«

»Du wohnst nicht wirklich in einer Wohnung, oder?«

»Du sagst Wohnung, als wäre es etwas exotisches. Es ist ein Zimmer mit einem Bett drin.«

»Klingt ziemlich gefährlich. Sag mir wo.«

Ich gab nach. »Du steigst in Daddys BMW und fährst die K Street runter bis zur Kreuzung Division Street. Ab da heißt die Straße Martin Luther King Jr. Way, daran erkennst du, dass du in meinem Teil der Stadt angekommen bist. In deinem Teil könnten sie eine Straße nicht so nennen, das würde sich negativ auf die Immobilienpreise auswirken. Du fährst weiter, am Pfandleihgeschäft vorbei, und kurz darauf siehst du ein großes rotes Schild mit der Aufschrift Boxclub. Such dir einen Parkplatz und schließ unbedingt das Auto ab, dann betrete den Boxclub. Wenn ChooChoo und die anderen Männer da drinnen jemanden wie dich sehen, werden sie wahrscheinlich ein paar Wörter benutzen, die du noch nie zuvor gehört hast, aber ignorier sie einfach. Geh bis ganz nach hinten durch, bis zum rostigen Heizungskessel und dann die Treppe hoch, bis du vor der einzigen Tür stehst. Das ist die Tür zu meiner Wohnung. Küche, Bett, Fernseher, alles in einem Raum, wirklich praktisch. Die ganze Wohnung würde wahrscheinlich in deine Badewanne passen.«

Ihre großen Augen wurden noch ein Stück größer. »Wie alt bist du?«

»Alt genug. Sechzehn.«

»Ich auch. Ich kenne dich. Du gehst auch auf die Heath High, oder?«

»Ja. Du, ich muss wieder los. Könntest du der Señora zufällig helfen, die Uhr zu finden, damit ich hier verschwinden kann?«

Sie machte keine Anstalten, sich zu bewegen, sondern schob lediglich ihre Unterlippe ein Stück vor.

»Wie heißt du?«

»Seth.«

»Stimmt, Seth. Und du hast so einen lustigen Nachnamen, wenn ich mich richtig erinnere. Was machst du diesen Freitag?«

»Warum? Brauchst du jemanden zum Rasenmähen?«

»Ich gehe auf eine Party und Janine würde total ausflippen, wenn ich dich mitbrächte.«

»Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als Janine zum Ausflippen zu bringen. Hör mal, ähh –«

»Azura.« Als sie ihren Namen sagte, wirkte sie plötzlich verlegen und senkte den Kopf.

»Azura? Azura Lear? Klingt wie der Name einer Koffermarke. Hör mal, Azura, ich bin nicht der große Partygänger. Ich glaube, ich nehme einfach die Uhr und gehe wieder nach Hause, wenn das für dich in Ordnung ist.«

»Ist es nicht.« Sie drehte sich um und ging langsam Richtung Flur. Ihr Jeansrock schwang verführerisch hin und her und mich umwehte eine hauchzarte Brise Parfum. Als sie den Flur erreichte, wandte sie sich noch einmal zu mir um und tippte sich mit dem Zeigefinger an die Lippen. Ich war mir nicht sicher, ob sie versuchte, sich an etwas zu erinnern oder ob sie mich ermahnte, leise zu sein. Dann tänzelte sie außer Sicht.

Das Dienstmädchen kehrte mit einem Karton zurück, in dem sich die Uhr befand. Ich verließ das Haus mit einem Gracias, Señora, und wusste selbst nicht, wen ich mit meinem schlechten Spanisch eigentlich beeindrucken wollte.

Als ich mit dem Karton die Werkstatt betrat, saß Nadel immer noch über den winzigen Metallstift gebeugt und feilte weiter daran herum. Mom machte in seinem Laden sauber, seit ich ein Baby war. Anfangs hatte sie tagsüber gearbeitet und mich oft mitgebracht. Nadel hatte sich darüber beschwert: »Fräulein, das hier ist kein Ort für Babys. Zu viele Kleinteile zum Verschlucken. Und bei Babygeschrei kann ich nicht arbeiten.« Aber Mom erklärte ihm, dass ich anders war als andere Kinder. Ich würde still sein und nichts durcheinanderbringen.

Mom hatte mir erzählt, dass ich oft stundenlang neben Nadel gesessen und ihn bei seiner Arbeit beobachtet hatte. Schon bald gab er mir öliges Werkzeug zum Spielen und ließ mich in Kisten mit kaputten Uhrfedern und abgenutzten Zahnrädern wühlen. Mit acht Jahren konnte ich, mit ein bisschen Hilfe von Nadel, bereits die meisten einfachen Pendeluhren reparieren.

Nadel brachte mir bei, dass viele Dinge, die den Leuten zerbrechlich erscheinen– antike Uhren zum Beispiel– in Wirklichkeit äußerst robust sind. Und dass beinahe alles wieder repariert werden kann. »Meine Kunden müssen vorsichtig sein. Wenn sie etwas kaputt machen, kostet das Geld. Aber ich, ich muss nicht vorsichtig sein. Wenn ich etwas kaputt mache, dann repariere ich es und berechne es ihnen extra.« Nadel konnte alles reparieren, und das wusste er auch. Daher lächelte ich, als er mir den Karton nun aus der Hand riss und ihn mit einem dumpfen Knall auf die Werkbank fallen ließ, als enthielte er Alteisen anstatt einer Antiquität.

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