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Dies ist nun der erste Teil der von über drei Teilen gehenden Geschichte mit dem Titel: "Tiffany und das Märchen" Wobei es gleich dort weiter geht, wo zuvor "Tiffany und der Gevatter" geendet hat; das heisst nahtlos! Hier ein paar Stichworte zum Inhalt dieses Teils: - Ein Drache - Eine Zeitreise - Ein magisches Schwert, dass einiges mehr ist - Das «Spiel des Lebens» (Hierbei geht es jedoch nicht um ein Brettspiel ...) … und noch vieles mehr, dass so einzigartig ist, dass es einfach gelesen und miterlebt werden muss ...!
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Seitenzahl: 452
Veröffentlichungsjahr: 2025
Hier ist er nun: der erste Teil, der insgesamt über drei Teilen gehenden epochalen Geschichte, die weitaus mehr als nur „so einiges“ zu erzählen hat!
Eine Geschichte, die ohne unnötigen Firlefanz auskommt, da sie nun mal das zum Ausdruck bringt, was denn auch wirklich von Bedeutung ist. … Denn was bis dahin geschehen ist, war im Grunde genommen doch „nur“ das Vorspiel für etwas, dessen Höhepunkt jetzt noch weit hinter allem, was vorstellbar ist, liegt!
Hierbei offenbart Tiffany nun Einblicke in Ihre eigenen Gefühle, Gedanken und Bewusstseinszustände, die fürwahr als „göttlich“ umschrieben werden können …
Unser normales Wachbewusstsein, das was wir das rationale Bewusstsein nennen, ist nur eine bestimmte Art von Bewusstsein, während überall um dieses herum, getrennt nur durch einen dünnen Schleier, potentielle Formen eines ganz anderen Bewusstseins liegen … Keine Beschreibung des Universums in seiner Ganzheit kann endgültig sein, wenn sie diese anderen Formen von Bewusstsein gar nicht berücksichtigt.
William James, Varieties of Religious Experiences
Tiffany und das Märchen
- Erster Teil -
Hellstern
© 2025 Hellstern
Umschlag: Tredition
Umschlagbild: Hellstern
Lektorat, Korrektorat: Hellstern
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926
Ahrensburg, Germany
ISBN:978-3-384-59183-8
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impreßumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Germany
Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung:[email protected]
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Vorwort
Prolog
Rekapitulation der vorhergehenden drei Bücher
1. Kapitel: Momentaufnahmen
2. Kapitel: Katerstimmung
3. Kapitel: Tiffanys Team
4. Kapitel: Der erste Einsatz von Tiffs Team
5. Kapitel: Die Zielperson
ERSTES Zwischenspiel: Die Wahrheit über Tanya
6. Kapitel: Zugriff
ZWEITES Zwischenspiel: Ein Todeswunsch
7. Kapitel: Was hinterlassen wurde
8. Kapitel: Zwei Besucher
9. Kapitel: Initiation und Einsicht
10. Kapitel: Zurück in der Wachwelt
11. Kapitel: Geistiges Wachstum
12. Kapitel: Was im Strudel zu sehen gewesen war
13. Kapitel: Bei Mark
14. Kapitel: Der Bericht
15. Kapitel: Den Wald vor lauter Bäumen …
16. Kapitel: Glasklar!
17. Kapitel: Schwarz und glänzend
18. Kapitel: Zusammenschluss
19. Kapitel: Ein Blick nach draußen
20. Kapitel: Eine weitere, tiefgehende Einsicht
21. Kapitel: Die Möglichkeiten … endlos!
22. Kapitel: Ein Besuch im geistigen Sinn
23. Kapitel: Synchronisierungsprozess
24. Kapitel: Ein neuer Weggefährte
25. Kapitel: Tief im Herzen
26. Kapitel: Der „Sprung“
27. Kapitel: Angekommen!
28. Kapitel: Kinderfreuden
29. Kapitel: Bekanntschaften und andere Geschehnisse
30. Kapitel: Küchenpalaver
31. Kapitel: Vorbereitungszeit
32. Kapitel: Die Einweihung des Drachens
DRITTES Zwischenspiel: Was der Gevatter zu sagen hat
33. Kapitel: Zwischenzeitlich in der Wachwelt
VIERTES Zwischenspiel: Der Gevatter und das Spiel
34. Kapitel: Ein weiteres, folgenschweres Treffen
35. Kapitel: Ein weiterer Gang durch das Portal
FÜNFTES Zwischenspiel: Lagebesprechung
36. Kapitel: Traumzeit
37. Kapitel: Ein weiterer „Zwischenstopp“ in der Wachwelt
SECHSTES Zwischenspiel: Weitere Instruktionen
Nachwort
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Titelblatt
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SECHSTES Zwischenspiel: Weitere Instruktionen
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Vorwort
Ein herzliches Willkommen zurück, in der oftmals bizarren, doch fraglos reizvollen Welt von Tiffany Walter!
Die Geschichte geht weiter. Wie ich bereits in der letzten Geschichte („Tiffany und der Gevatter“) geschrieben habe, war das Ganze bisher nur der Auftakt; lediglich das Vorspiel, für all das was jetzt noch alles folgen wird! – Erneut hat Tiffany an eine Tür in meinem Geist geklopft und so habe ich diese Tür mit wahrhaft großer Freude ein weiteres mal geöffnet! Wieder einmal höre ich Ihr zu, um das, was Sie mir sagt, aufzuschreiben. … Und, um gegebenenfalls „meinen Senf zu etwas dazuzugeben“, was mich selbst auch beschäftigt. (Tiff findet das übrigens immer wieder toll, da gerade in solchen Momenten oftmals völlig neue Perspektiven und auch Einsichten entstehen.) Und: auch mit dieser Geschichte ist es so, dass jedes einzelne Wort mit Bedacht gewählt wurde, um eine möglichst authentische Erzählung zu gestalten, die zudem das zum Ausdruck zu bringen vermag, was Tiff in den jeweiligen Situationen selbst in Ihrem Innern verspürt hat.
Die wunderbare Vielfalt von Tiffanys Welt überrascht mich selbst immer wieder aufs neue und so habe ich nun dann ein weiteres Mal das herrliche Vergnügen, das was Sie mir berichtet, niederzuschreiben!
Nun aber genug der vorbereitenden Worte; so ist es mir an dieser Stelle „nur“ noch wichtig, Euch, meinen lieben Lesern, von ganzem Herzen viel Spaß zu wünschen mit dem ersten Teil dieser Geschichte, in der Tiff wieder allerhand erfährt und vor allem erlebt! … Lasst Euch mitnehmen und überraschen!
Und nun: Vorhang auf!
Hellstern im Frühling 2023
Prolog
„Berto hat es wirklich gegeben! Das ist das eine.“ … „Und das andere ist die Tatsache, dass wir, oder mit anderen Worten: die interne Stelle, wirklich einiges diesem besonderen und wunderbaren Mensch zu verdanken hat; hat er doch für so vieles den Weg geebnet.“ – Dies sind die beiden Sätze, die Tiffany nachdem das Ritual; bei dem Sie Gevatter Tod leibhaftig getroffen hatte, nun beendet war, noch immer in Ihrem Kopf herumgeisterten. Leonardo hatte Ihr all das gesagt …Das war jetzt schon ein Weilchen her, doch hatten diese Worte für Tiff keineswegs an Bedeutung verloren. – Im Gegenteil!
Gerade eben hatte Sie sich noch ein Rauchstäbchen gegönnt, als Ihr bewusst geworden war, dass eben genau diese zwei Sätze von Leonardo Sie bis heute noch immer ziemlich stark beschäftigten … Es war kurz nach Mitternacht, als Tiff dann nach hinten, in Ihr Schlafzimmer ging; die Zähne hatte Sie sich soeben geputzt und Luna hatte auch noch ein Leckerli bekommen. Tiff liebte Ihre Katze über alles, und so war es natürlich nur normal, dass Luna diese Liebe auch zu spüren bekam! Somit war Tiff nun, nachdem Sie sich bis auf Ihren schwarzen Slip ausgezogen hatte; wobei Sie Ihre atemberaubende Figur im Schrankspiegel Ihres Schlafzimmers einen Moment lang mit großer Freude betrachtet und sich danach Ihr Schlafshirt übergezogen hatte, dann bettreif.
Wirklich abschalten konnte Tiff, als Sie danach in Ihrem Bett lag, aber dann doch nicht wirklich. Klar hatten die letzten paar Wochen ihren Tribut an Sie gefordert, und so galt Ihre Aufmerksamkeit nun vor allem dem Gevatter, der Zentrale, und selbstverständlich Ihrer eigenen Mutter … abgesehen von Ihrer Rolle als Auserwählte.
Doch trotzdem war da eben noch etwas anderes, etwas, dass Ihr jetzt langsam aber sicher gewahr wurde …
So folgt an dieser Stelle nun die Rekapitulationen der vorgehenden drei Bücher: „Das Wunderkind“, „Tiffany und Leonardo“, und „Tiffany und der Gevatter“. Wobei dies Hierin nun, im Gegensatz zu den vorderen drei Büchern etwas schneller, sprich in einem Zug getan wird …
Rekapitulation der vorhergehenden drei Bücher
Das erste Buch: „Das Wunderkind“ erzählt von einer neunzehnjährigen, lebensfrohen jungen Frau namens Tiffany Walter die zusammen mit Ihrer Familie in einem Haus in Reichsbach wohnt. In diesem Buch bekommt Tiffany dann zusammen mit Ihrer besten Freundin Beatrice Studer einen Fluch zu spüren, der auch einige Opfer fordert, bevor Tiff zusammen mit Bea dem ganzen schlussendlich ein Ende setzt. Der Grund für diesen Fluch steht in direktem Zusammenhang mit einer Schmuckschatulle samt Inhalt, die die beiden während eines unerlaubten Eindringens vor etwa einem Jahr in ein altes, leerstehendes Haus an sich genommen hatten … Und so kommen dann nebst Tiffanys damaligem Freund; Robert Luchser, auch gleich noch Beas Mutter; Monika Studer, und Tiffanys Vater; Tom Walter allesamt auf besonders krasse Weise zu Tode. Doch ist das noch nicht alles, denn auch Tiffs Bruder; Michael Walter hat der Fluch bereits erwischt. Michael starb, als sein Föhn beim föhnen seiner Haare aufs mal einen Kurzschluss hatte. Was das ganz aber noch schrecklicher machte, war, dass der inzwischen tote Michael den Föhn infolge seines Todeskrampfs weiterhin in seiner Hand behielt, und dieser, aufgrund eines Kurzschlusses dann auch noch in der nun leblosen Hand zu brennen begann … Und das „Ergebnis“ davon war, dass das Plastikgehäuse des Föhns schmolz, und so dann eine gar morbide „Verbindung“ mit der Hand des nun toten Michaels einging, die zudem einen gar üblen Geruch verbreitete …
Das ganze nimmt seinen Anfang mit Alpträumen, denen Tiffany anfangs ziemlich wehrlos ausgeliefert ist. „Alle; alle die Du liebst!“ – „Auf Euch alle wartet der Tohoood!“, sind jene Worte, die Tiff zudem während dem träumen immer wieder zu hören bekommt und welche außerdem schwer an Ihr nagen. Diese Alpträume sind aber dann doch mehr, als sie auf den ersten Blick offenbaren, und so reift im Verlauf dieser Geschichte, die Erkenntnis in Tiff heran, dass es sich dabei im Prinzip um Visionen handelt! Todesvisionen; um es direkt zu sagen … Denn einerseits jagen Ihr diese alptraumhaften Visionen des Todes zwar einen Riesenschreck ein, doch fällt Tiff auch auf, dass Ihr dabei jeweils der Name des nächsten Opfers (dieses Fluches) genannt wird … (Die Grenzlinie, die Träume von Visionen trennt, ist sehr dünn und auch nicht immer geradlinig.)
Und nachdem (so wie es aussieht) ziellos und ohne ersichtlichen Grund so viele Menschen aus Ihrem Umfeld gestorben sind, erkennt Tiff dann, was denn eigentlich wirklich Sache ist … In der Zwischenzeit hatte Sie sogar Valium von Ihrem Hausarzt; Doktor Roger Fischmann verschrieben bekommen! Und was Ihr dann sogar einen kurzen Aufenthalt im Krankenhaus von Reichsbach „bescherte“, da Tiff nach einem Ohnmachtsanfall in der Schule von Ihrer Lehrerin ins Krankenhaus gebracht worden war. Dort erfährt Tiff dann von Bea, die Sie auf Ihrem Krankenzimmertelefon anruft, dass soeben nun auch Beas Mutter; Monika in einem Autounfall gestorben sei … Noch wichtiger ist jedoch, dass Tiff während
Sie in Ihrem Krankenhausbett lag, Besuch bekam. Und dieser kam in Form eines kleinen, etwa acht jährigen Jungen, der sich Ihr als Leonardo vorstellte. Von diesem doch recht geheimnisvollen Jungen, den Unsere ziemlich verstörte Tiff zudem noch kein einziges mal zuvor in Ihrem Leben getroffen hat, erfährt Sie dann restlos alles: Den Grund für all das Schreckliche, was derzeit in Ihrem Leben geschieht, und was Tiffany tun kann, um all dem ein Ende zu gebieten. Zudem hat Tiff das Gefühl, hier nicht mit einem achtjährigen Jungen, sondern mit einem Menschen zu sprechen, der schon viele Jahre gelebt hat und demzufolge über reichlich Lebensweisheit verfügt. Auch seine warme und angenehme Stimme trägt dazu bei, dass Tiff Leonardo als freundliches, liebenswertes Wesen kennenlernt. Aber auch das, was er Ihr da sagt, tönt zwar fraglos mächtig abgehoben, doch stellt Tiff die Richtigkeit von Leonardos kein einziges mal infrage:
„Ich weis übrigens auch nicht genau, was das alles soll, doch habe ich … Wie soll ich sagen …? Nun; belassen wir es bei der Aufgabe … habe ich also die Aufgabe bekommen dir zu sagen, was ich nun zu sagen habe.“ … „Du kannst dir bestimmt auch denken, dass das, was auch immer mir diesen Auftrag erteilt hat, nicht unbedingt ein Mensch ist. Doch was sag ich da? … Ich wollte dir nur klarmachen, dass das, was momentan geschieht; also dass ich zu jemandem spreche, wie ich das jetzt mit dir tue, nicht mein erstes mal ist, vielleicht beruhigt dich das ja ein bisschen.“ Doch ist all das für Tiff dann aber auch leichter gesagt, als getan (zumindest zu dieser Zeit) und so dauert es doch noch ein Weilchen, während Gevatter Tod sich weiterhin mit Hingabe seinem Werk widmet, bis Tiff schließlich die Wahl trifft, nun zusammen mit Bea Verantwortung für Ihre damalige Tat zu übernehmen. Genauso eben, wie es Ihr zuvor noch von Leonardo nahe gelegt worden war … Das Karussell in Tiffs Kopf aber nimmt weiterhin an Geschwindigkeit zu. Wieder zurück aus dem Krankenhaus sitzt Tiff Abends mit Ihren Eltern bei einem gemütlichen Abendessen zusammen, als Sie einen lauten Monsterrülpser nicht mehr zurückhalten kann, was die fröhliche Stimmung im Haus der nun nur noch dreiköpfigen Familie Walter noch lustiger macht. (So lustig, als es die Zustände halt eben zulassen …)Am nächsten Morgen dann stirbt Tiffs Vater; Tom, als er auf der Treppe, die von den Schlafzimmern nach unten in die Küche führt, das Gleichgewicht verliert, und sich dabei das Genick bricht. Tiffs Mutter findet ihren Mann später leblos und mit grausam verdrehtem Hals …
So lädt Tiff, nachdem die Polizei inklusive Bestatter nun bereits zum zweiten mal bei Familie Walter hatte vorbei kommen müssen, Bea zu sich nach Hause ein, um alles weitere zusammen mit ihr zu besprechen. Tiffanys Mutter; Susan Walter aber hat, nachdem sie erst ihren Sohn; Tiffs Bruder, Michael, und dann auch gleich noch ihren Ehemann; Tiffs Vater, Tom auf so grausame Weise verloren hat, erheblich Mühe damit, all das, was inzwischen geschehen war, auf angemessene Weise zu verkraften. Und so nimmt sie weiterhin die von Doktor Fischmann verschriebenen Valium ein … Ganz im Gegenteil zu Tiff, übrigens: Nach Ihrem kurzen, aber dennoch unfreiwilligem Aufenthalt im Reichsbacher Krankenhaus ließ Tiff diese chemische Keule dann gleich wieder „links liegen“ … Später an diesem Abend, als Bea und Tiff nach einer besonders leckeren Lasagne auf Tiffanys Zimmer dann endlich die schrecklich tödlichen Ereignisse der letzten Zeit rekapitulieren, kommt Bea den Tatsachen näher, als sie sich dessen zunächst gewahr ist, als sie sagt: „Wir sind verflucht.“ Außerdem kommt während diesem Palaver, dass die beiden da auf Tiffs Zimmer führen noch etwas anderes ans Licht: Zum einen hat Bea genau dieselben schockierenden Alpträume, die auch Tiff nun schon seit geraumer Zeit malträtieren …! Der Grund aber, warum Bea das ganze (auf den ersten Blick ) bei weitem nicht so stark beschäftigt, als es eben bei Tiff der Fall ist, ist ein denkbar einfacher: Bea berichtet Tiff davon, dass sie, etwa zwei Tage nachdem die Horrorvisionen bei ihr angefangen hatten, sich einen Termin bei Doktor Fischmann (der ebenfalls Beas Hausarzt ist) hat geben lassen. Und dieser hat Bea dann prompt Beruhigungspillen, die in ihrer Kurz- als auch in ihrer Langzeitwirkung um einiges stärker als Valium sind, verschrieben! Mit anderen Worten sind diese Pillen, die Bea da einnimmt, alles andere als schwach! Und nachdem Bea ihre Begriffsstutzigkeit endlich überwunden hat; Tiff braucht schließlich mehrere Anläufe bis Bea Ihr das, was Sie selbst zuvor durch Leonardo erfahren hat, dann auch endlich glaubt:
„Aber verstehst du denn nicht?“ … „Wir müssen sie zurückbringen! Das ist nicht bloß eine Aufgabe … Verstehst du denn nicht, Bea? Das ist die einzige Möglichkeit, wie wir vielleicht gerade noch so den Kopf aus der Schlinge ziehen können! – Und zwar noch bevor auch wir darin baumeln werden! – Inklusive übrigens meiner Mutter! – Alles andere ist mir im Grunde genommen scheißegal! Wer dieser Leonardo eigentlich ist, zum Beispiel. Zumindest vorerst … Ich will einfach nur, dass es aufhört! Und zwar so schnell als möglich.“ Und so ist dann die Wahl getroffen: Sie beide werden am nächsten Tag; gleich am frühen Vormittag die Schmuckschatulle samt Inhalt wieder genau dorthin zurückbringen, wo die bei den sie vor einem Jahr unrechtmäßig an sich, und dann einfach mitgenommen hatten! (– Bea will die Schule, die sie zusammen mit Tiffany besucht, unbedingt erfolgreich beenden. Sie ist vollkommen darauf fokussiert, und demzufolge sei ihr verziehen, dass sie zu Anfang dieses nun gelungenen Palavers noch so begriffsstutzig gewesen ist.)
In der darauf folgenden Nacht geschehen dann noch zwei Dinge, die beide nicht unterschiedlicher sein könnten …! Zum einen kommen sich Bea und Tiff dann, nachdem die beiden sich zum Schlafen in Tiffs Bett gelegt haben, näher und näher. Und näher. Und so folgt eine Episode im Leben der beiden jungen Frauen, die, obschon neu und völlig unbekannt, doch beiden so gut gefällt, dass Bea und Tiffany infolge der losgetretenen, wilden lesbischen Lust und der vielen Orgasmen, die sie sich beide gegenseitig bereiten, imstande sind, das zu tun, was auch wirklich von Bedeutung ist: die beiden können endlich einmal loslassen! – Loslassen und der „gesamten, fiesen Horrorkacke“ (wie sich Tiffany zuvor noch ausgedrückt hat), die nun unleugbar ein Bestandteil ihrer beiden Leben ist, eine Zeit lang entschwinden … Zum anderen erfahren die beiden jungen Frauen, nachdem sie völlig erschöpft, jedoch vollkommen zufrieden eingeschlafen sind, den Namen des nächsten Opfers. Nur ist es so, dass Tiff sich am nächsten Morgen dann noch genau daran erinnern kann: Bea würde als nächstes „an der Reihe“ sein! Doch schweigt Tiff, als Sie und Bea am nächsten Morgen dann wieder aufstehen und als Ihr gewahr wird, dass Bea; aus welchen Gründen auch immer, diesen Umstand aber inzwischen selbst schon wieder vergessen hat. Und auch Tiff denkt zumindest vorerst nicht weiter bewusst über diese tödliche Offenbarung nach …
So geht es nun; mitsamt der Schmuckschatulle und deren Inhalt, los! Auf dem Weg zum alten Haus, in das die beiden vor rund einem Jahr unbefugt eingedrungen waren und was so dann eigentlich auch mehr jugendlichem Leichtsinn, denn kriminellem Verhalten gleichkam, spricht Bea Tiff auf ihre letzte, gemeinsam verbrachte Nacht, und das, was die beiden da miteinander getan hatten, an. Bea will das Erlebte der letzten Nacht gerne noch einmal erfahren, wie sie sagt … Doch holt Tiff Ihre beste Freundin auch gleich wieder schnell auf den Boden der Tatsachen zurück, als Sie Bea die Dringlichkeit ihrer bevorstehenden Aufgabe vor Augen führt. Jedoch nicht, ohne dass Tiff gleichsam Ihr neu erwachtes Interesse an der lesbischen Liebe kundtut …
Die beiden haben je eine handgeschriebene Entschuldigung im Gepäck, worin sie sich für das, was sie dereinst getan hatten, von ganzem Herzen entschuldigten; strikt nach Leonardos Anweisung, und welche sie dann, nachdem sie die Schmuckschatulle samt Inhalt wieder an ihren Platz gelegt haben, auf dem Hinterhof des alten Hauses verbrennen. Tiff und Bea haben ihre handgeschriebenen Entschuldigungen zudem mit einem Tropfen ihres eigenen Blutes „unterschrieben“. Denn auch das ist etwas, dass Tiff von Leonardo, als dieser Sie im Spital besuchte, so ans Herz gelegt wurde; Leonardos Worte dazu lauteten: „Damit wird es die richtige Stärke erhalten!“ …
Später dann, als Bea und Tiffany getan haben, was zu tun war, wird Tiffany in Ihrer Annahme dessen bestätigt, dass Bea halt eben doch nicht so richtig glauben tut, als es bis jetzt den Anschein gemacht hat. Sie selbst ist voll und ganz davon überzeugt, dass der Fluch nun endlich wieder gelöst ist, doch sieht es bei Bea dann eben doch ein bisschen anders aus … Und zwar passiert es, als die beiden danach wieder auf dem Rückweg vom alten Haus sind, wo zuvor ja eigentlich alles „nach Plan“ verlief: Tiff bekommt Ihre Annahme auf die denkbar schrecklichste Weise bestätigt, als Bea plötzlich von einem vorbeifahrenden Laster erfasst wird, und dann unter die tonnenschweren Hinterräder des mehrachsigen Fahrzeugs gerät … Von einem auf den anderen Moment verschwindet Bea, die doch zuvor noch Seite an Seite mit Tiffany auf dem Bürgersteig unterwegs gewesen ist, dann wortwörtlich. Jedoch nicht vollständig: Der Fahrer des Lasters bemerkt zwar einerseits schnell, dass etwas nicht in Ordnung ist und legt auch gleich eine Vollbremsung hin, jedoch bleibt von Bea, nachdem sie wieder unter den nun stillstehenden Rädern „hervorkommt“, nicht mehr viel übrig. Ihr gesamter „Rest“ klebt; ähnlich einer langen, blutrot leuchtenden Schmierspur auf dem heißen Asphalt der Straße …
Mit einem allerletzten Aufbäumen; röchelnd und Blut blubbernd, sagt Bea dann Tiff, die inzwischen bei Ihrer sterbenden besten Freundin angelangt ist, das, was Tiff selbst zuvor schon befürchtet hat (Beas Mund gleicht derweil einer aufgeplatzten Erdbeere): „… Ich habe nicht geglaubt!“ Und so stirbt Bea mit einer Entschuldigung auf den Lippen, noch bevor der inzwischen durch einen Passanten herbeigerufene Krankenwagen an Ort und Stelle ist.
Das graue weiße Flimmern, dass Tiff übrigens seit-dem der Fluch seinen Anfang genommen hatte, gleichsam wahrgenommen hatte, ist dann übrigens wieder genauso verschwunden, wie es gekommen war. Womit Tiffany nun den unwiderlegbaren Beweis dafür hat, dass der Fluch auch wirklich gelöst ist! Und mit Tiffs allerletzten Worten in Ihrem Tagebuch, welches Sie von da an „links liegen“ lässt, endet die erste, von vielen noch folgenden Geschichten, mit dem Titel: „Das Wunderkind“:
„Warum Bea, konntest du nicht aufrichtig glauben? So wie ich? … Ich bin so allein.“
Das zweite Buch: „Tiffany und Leonardo“ beginnt etwas später, als „Das Wunderkind“ zuvor noch geendet hat. Zehn Jahre später, um genau zu sein. Tiffany hatte zum einen, seit Ihr Freund Robbie damals infolge jenes schrecklichen Fluches bei einem besonders grässlichen Auffahrunfall sein Leben lassen musste, im Anschluss daran keinen einzigen Liebhaber mehr an Ihrer Seite gehabt … Die noch immer fühlbaren Auswirkungen des inzwischen wieder gelösten Fluches waren einfach noch zu stark, als dass Tiff während dieser Zeit auch nur ein einziges die Möglichkeit erwogen hätte, wiederum mit einem Partner zusammen zu sein. Tiff ist nun Mieterin einer großen und geräumigen Dachwohnung Hier in Reichsbach, in die Sie damals, mit dreiundzwanzig Jahren gezogen ist. Der Wohnort ist somit derselbe geblieben; irgendwas schien Sie Hier festzuhalten, und da Tiff sich einfach wohl fühlte Hier, in Reichsbach, gab es für Sie bis jetzt auch keinen Grund aus Ihrem Heimatstädtchen wegzuziehen.
Und so lebt Tiff nun zusammen mit Ihrer Katze Luna in Ihrer ersten eigenen Wohnung, seit Sie von Ihrem Elternhaus ausgezogen ist. Zudem ist Tiffany in den letzten zehn Jahren zu einer noch hübscheren und gleichsam entwickelten, selbstbewussten jungen Frau herangewachsen. Zudem weis Sie sehr wohl, wie das Wort „Selbstverliebt“ geschrieben wird … Anders wäre Sie wohl kaum an ebendiesem Punkt in Ihrem Leben angelangt, was gleichsam nachvollziehbar ist. Tiffs Mutter aber konnte sich nie vollständig von den Auswirkungen des Fluches erholen und ist nun auf vierundzwanzig stündige Betreuung angewiesen. Uns so ist Susan Walter inzwischen in einer psychiatrischen Klinik untergebracht, wo ihr eine Unmenge an Chemie verabreicht wird. Doch macht es den Eindruck, als ob es Tiffs Mutter den Umständen entsprechend gut zu geht.
Genauso ist es nun zehn Jahre her, seit damals Leonardo zum ersten Mal in Tiffs Leben getreten ist, um Ihr den Weg aus ebenjenem Dilemma mit dem Fluch zu weisen, was dann ja auch funktionierte. … Und so ist Tiffanys Überraschung natürlich auch umso größer, als sich Leonardo nach eben diesen zehn Jahren, aufs mal per Telefon bei Ihr meldet! Und das offenbar nicht grundlos! Es gibt da nämlich etwas, dass er unbedingt mit Tiffany zu besprechen hat. „Es gibt da etwas, was getan werden muss; von dir und mir“, lässt Leonardo Tiff am Telefon wissen. Als sich Leonardo dann aber bei Ihr nach Bea erkundigt, muss Tiff das Telefonat unterbrechen, da Sie plötzlich heftige Magenkrämpfe quälen und kurz danach; in Ihrem Badezimmer, vor der WC-Schüssel angelangt, erleidet Sie dann eine derbe Kotzattacke, der Sie absolut nichts entgegenzusetzen hat. Trotz allem geht es Ihr, nachdem Sie Ihren gesamten Mageninhalt der Kloschüssel „vermacht“ hat, doch langsam aber sicher wieder besser.
Leonardo trifft daraufhin die Wahl, selbst bei Tiff vorbei zu gehen … Und so treffen sich Tiffany und Leonardo etwas später nach zehn Jahren ein weiteres mal. Beide sind überaus zufrieden über diese Fügung und so genießen Tiff und Leonardo lediglich erst mal das Zusammensein. Und schnell dabei nun klar, dass Tiff wohl noch so einiges mehr für Leonardo hegt, um nicht zu sagen, dass Sie auf dem besten Weg ist, sich in Leonardo zu verlieben. Das wird natürlich auch von Leonardo selbst, der inzwischen achtzehn jährig ist und zu einem hübschen jungen Mann herangewachsen ist, zur Kenntnis genommen.
Nachdem die beiden nach dreistündigem Palaver eine Pause machen und dabei ihr leckeres Essen genossen haben (Tiff hat, unterstützt von Leonardo ein feines Ratatouille zubereitet), geschieht es: Tiff gibt, ob der Cola, die Sie gerade eben zu schnell getrunken hat, einen mächtig lauten Monsterrülpser ab, der zur Folge hat, dass Sie und auch Leonardo dann während ein paar Minuten zu nichts anderem imstande sind, als zu kindlichem, unverfälschtem Gejohle und Gelächter. Tiff muss sich sogar kurzzeitig auf den Boden setzen, so fest muss Sie lachen. Dieses Ereignis hat dann gleichsam zur Folge, dass beide nun doch einiges lockerer an die Sache „ran gehen“ … Im Anschluss daran geht das Palaver, dass eigentlich nicht wirklich unterbrochen worden ist, weiter, und so erfährt Leonardo von Beas krassem Tod. Und weiter erzählt ihm Tiff ebenso davon, dass Ihre Mutter nun also Patientin in einer psychiatrischen Klinik ist. Mit geradezu spürbaren Zorn in der Stimme sagt Tiff dann noch: „Und nachdem man festgestellt hat, dass Mutters Psyche doch mehr als nur ein bisschen angeknackst ist, fing man an, sie wie eine Aussätzige zu behandeln!“ Daraufhin wird Tiff von einer heftigen Weinattacke gebeutelt, und so nimmt Leonardo Sie in die Arme und wiegt Sie dabei sanft, wogegen Tiff natürlich nichts einzuwenden hat … Etwas später kommen die beiden aber dann wirklich zu einem Schluss; Leonardo ist nun mal der Ansicht, dass es wirklich besser ist, wenn sie beide auf Samtpfoten vorwärts gehen, und so verabschiedet er sich dann wieder von Tiffany.
Tiff macht sich im Anschluss daran, nachdem Sie Luna frisches Futter gegeben hat, die letzten paar Stunden Revue passieren zu lassen. Dazu setzt Sie sich, wie zuvor noch zusammen mit Leonardo, auf Ihr großes, bequemes blaues Sofa, dass in Ihrer Wohnstube thront. Und dann geht’s los! Leonardo hatte Ihr während seinem Besuch nämlich mitgeteilt, dass er Mitglied einer seit langer Zeit schon bestehenden Vereinigung sei! Diese Vereinigung kümmert sich, ganz einfach gesagt darum, dass beim Vorgang des Sterbens alles korrekt vonstatten geht. Was im Grunde genommen bedeutet, dass der Geist des jeweiligen Menschen bei seinem Ableben dann auch wirklich seinen Weg rüber: in das Totenreich „findet“. Diese Tätigkeit wird intern, wie Leonardo sich ausdrückte, als „rüber-geleiten“ bezeichnet. Leonardos Worte diesbezüglich (woran sich Tiff übrigens ohne weiteres erinnern kann; und zwar Wort für Wort) lauteten:
„Was ich tue, ist im Prinzip nichts anderes, als verirrte Geister im Moment ihres körperlichen Todes sicher auf die andere Seite zu geleiten. Und wie gesagt, ist das etwas, das getan werden muss. – Etwas, das schon immer getan worden ist! Wir erhalten die Weisungen für unsere nächste Aufgabe jeweils intern und auch danach müssen wir Meldung an eine interne Stelle machen, damit alles seine Ordnung behält. … Einen Namen haben wir im Prinzip nicht … Und doch sind wir weitaus mehr, als eine bloße Organisation. – Wir tun auch mehr!“ Sprich, mit der Bezeichnung „rüber-geleiten“ ist laut Leonardos eigenen Worten nichts anderes, als das (erfolgreiche) Sterben gemeint. Aber damit nicht genug! Leonardo hatte Tiffany dann auch noch darüber aufgeklärt, dass die ganze Geschichte, die sich vor rund zehn Jahren ereignet hat; mit anderen Worten der Fluch, und die damit verbunden Todesfälle, Aspekte eines Auftrages gewesen sind, der Leonardo damals erteilt worden ist: dabei handelte es sich um Leonardos allerersten internen Auftrag! Doch weis auch Leonardo nur das, was er zu wissen braucht … Will sagen: Auch er weis noch nicht alles. Denn Leonardo wird lediglich das mitgeteilt, was zur Erfüllung seines jeweiligen Auftrags von Bedeutung ist! … Je mehr Tiff dann von Leonardo erfährt, desto mehr zieht es Ihr den Ärmel rein; Sie will nun wirklich alles; und zwar RESTLOS ALLES von ihm erfahren!
Leonardos interne Tätigkeit (das rüber-geleiten) ist somit eine natürliche. Klar mag diese; oberflächlich betrachtet, makaber erscheinen. … Doch das dem ganz und gar nicht so ist, sollte spätestens jetzt klar sein. Auch bringt Leonardo nicht den Tod, da die sterbenden Menschen den Tod zuvor ja bereits schon selbst gewählt haben; Leonardo ist dabei „nur“ ein ausführender Teil des Gesamten. Es geht um den natürlichen Lauf der Dinge, das hat Tiff inzwischen verstanden, als Leonardo dann noch folgendes sagt: „Wir kümmern uns dabei lediglich um das Kleingeschriebene.“
Als nächstes wird nun ein anderer intern tätiger vorgestellt; sein Name ist Mark Peterson. (Und wie später, im weiteren Verlauf dieser Geschichte erzählt wird, ist Mark von Leonardo selbst initiiert worden, als Mark damals die Wahl getroffen hatte, ebenfalls ein interner Mitarbeiter zu werden.) An dieser Stelle folgt nun ein kleiner Zeitsprung zurück in die Vergangenheit: Mark ist zu einem Auftrag unterwegs, er hat Tiffs Hausarzt; Doktor Fischmann rüber zu geleiten … In der internen Einweihung hat Mark auch gelernt, dass für den Vorgang des rüber-Geleitens nicht zwingend körperliche Nähe verlangt wurde. Dafür reichten Marks gut ausgebildete, geistige Fähigkeiten, sprich also seine Konzentration und ein Bild der jeweiligen Zielperson, die rüber-geleitet werden soll, nämlich allemal. … Doch trifft Mark trotzdem die Wahl, ins Generalkrankenhaus von Reichsbach zu gehen, in welchem Roger Fischmann schon seit längerer Zeit untergebracht ist. (Dasselbe Krankenhaus übrigens, in dem auch Tiffany schon vor zehn Jahren Ihren Kurzaufenthalt verbracht hat, wie aus „Das Wunderkind“ bekannt ist.) Der Grund für Marks Wahl; die im Prinzip von jedem internen Mitarbeiter im Außendienst so getroffen wird, ist einfach ausgedrückt in der Übersicht zu finden, da direkt vor Ort eine sofortige Bezugnahme ohne weiteres möglich ist. –Eine Bezugnahme auf Distanz ist somit logischerweise auch mit mehr Aufwand verbunden. Zudem hat Tanya Fischmann; Doktor Fischmanns Frau inzwischen schon zwei erfolglose Selbstmordversuche hinter sich … „Es werden weder Eingriffe vorgenommen, noch wird Verantwortung übernommen, wo die Zielperson selbst mit der angebrachten Selbstverantwortung zu wählen hat!“, ist die exakte Wortfolge eines internen Glaubenssatzes, und so hat nun auch Roger Fischmann die Wahl getroffen, von der Erde zu gehen.
Sein Todesurteil hatte Doktor Fischmann, gleich jedem anderen Mensch vor und nach ihm, selbst „unterschrieben“. Bestimmt stand diese Wahl in Zusammenhang mit etwas, auf das Fischmann vor einiger Zeit schon gestoßen war … Und: Mark ist genauso; wie Leonardo auch, kein menschliches Wesen. Mark ist ein Wesen, das dem Tod hilft, das zu tun, was getan werden muss. Was bedeutet, dass Marks (- und Leonardos) Tätigkeit darin besteht, dem jeweiligen Menschen „einen leichten Klaps in die richtige Richtung zu geben“; eine weitere gebräuchliche interne Umschreibung. Oder anders ausgedrückt: Dafür zu garantieren, dass der sterbende Mensch dann auch wirklich rüber geht, und nicht etwa eine Abzweigung benutzt, um dann halbwegs; mehr tot, als lebendig sinn- und zwecklos auf irgend eine Weise weiterzuexistieren. Denn das würde einem Schuss in den Ofen mit höchst fatalen Folgen gleichkommen! Der Sensenmann ist also bereits schon immer zuvor „zur Stelle“, bevor sich dann jemand von interner Stelle mit dem jeweiligen Menschen zu befassen beginnt. Und so ist nun Roger Fischmanns Leben; das schon seit einiger Zeit einer stark abwärts verlaufenden Spirale gleicht, kurz darauf dann vorbei.
Zurück in der Gegenwart hat Leonardo, soeben eine weitere Zielperson rüber-geleitet: Peter van Kygenheim stirbt auf offener Straße anhand seines Schädels, der infolge eines Unfalls nun ebenso offen ist … Nachdem dieser Auftrag dann erledigt ist, geht Leonardo, der ja zuvor noch Tiff besucht hat, dann direkt zu Mark nach Hause. Denn: es gibt eine Menge zu besprechen. Und da sich die beiden Freunde schon lange Zeit nicht mehr gesehen haben, ist die Freude wahrlich groß, als sie nun wieder einmal zusammentreffen.
Bei einem Szenenwechsel ins Innere der Zentrale (der internen Stelle mit anderen Worten) werden Wir dann Zeugen der sechshundertsechundsechzigsten internen Sitzung, welche drei Teilnehmer hat: Der Oberste, Missionsleiter Bärlot, und der Berichtschreiber Rakonson. Die Sitzung hat folgenden Titel:
Sitzung, Nummer 666: Die Fälle Tiffany Walter und Roger Fischmann. Im Laufe dieser Sitzung wird klar, dass es sich bei Tiff um ein schon seit langer Zeit erwartetes Wesen handelt …! Wobei die genaue interne Bezeichnung, die für Sie verwendet wird, schlicht die Auserwählte ist. Zudem ist Leonardo mit dem Abschluss des Falles Walter beauftragt worden. Wobei der Abschluss dieses Falles an und für sich auf ein unbestimmtes Datum nach hinten verschoben worden ist. Eine weiterer Name für Tiffany; der im Laufe dieser Sitzung fällt, ist das Heiligtum. Es besteht also nicht der geringste Anlass zum Zweifel, dass Tiff; die Auserwählte jenes Wesen ist, auf das lange Zeit schon gewartet worden ist …
Weiter wird im Verlauf dieser Sitzung Leonardo dazu bestimmt, Tiffs interne Einweihung zu übernehmen. (Man hat wohl großes vor …)
Der nächste Punkt dieser Sitzung ist der Fall Roger Fischmann. Nachdem der Fall ein halbes Jahr zurück liegt, kann auch dieser (gemäß internen Vorschriften) nun zu den Akten gelegt werden. Weiter wird Mark dazu bestimmt, die Frau des Doktors; Tanya Fischmann zu gegebener Zeit ebenfalls rüber zu geleiten.
Abschließend lässt sich zu dieser Sitzung sagen, dass die freudige Stimmung, die darüber herrscht, dass die Auserwählte nun endlich gefunden wurde, fast schon greifbar ist. An einer der schwarzen Wände des Sitzungsraums ist das Bildnis von Baphomet, das in einem Pentagramm thront, zu sehen. Rakonsons Worte, die er zum Schluss dieser Sitzung aufschreibt, sind hierbei nun genauso erwähnenswert:
Das Heiligtum ist endlich gefunden; es ist da und nun ist es an der Zeit, das zu tun, was getan werden muss. Die Zeit des Wartens hat somit geendet und Missionsleiter Bärlot wurde durch den Obersten angewiesen, diese Information, mit aller sich gebührenden Vorsicht intern zu verbreiten. Es wurde weiter einstimmig eine vertiefte Zwischenarbeit von Mark und Leonardo angesagt, die bei der nächsten Sitzung genauer betrachtet werden soll. … Der Gevatter zeigt sich außerdem sehr erfreut über die Entwicklung der Dinge.
Als ein paar Tage später Leonardo erneut an Tiffs Haustür klingelt, ist der einzige Gedanke in Tiffs Kopf: „Endlich!“ Die beiden haben für diesen Tag ein erneutes Palaver miteinander vereinbart. Und so herrscht dann auch bereits schon im Hausflur eine knisternde Spannung. Tiff spürt dabei sogar gleichzeitig ein wohlbekanntes Zucken zwischen Ihren Beinen, während Ihr Puls sich rasend steigert … So ist dann auch Tiffs Antwort auf Leonardos Frage: „Es gibt heute einiges, das getan werden muss; freust du dich darauf?“ (wobei er Sie mit: „meine verehrte Tiffany“, anspricht!), dann logischerweise auch ein:
„Ja, mein sehr verehrter Leonardo: Und wie ich mich freue!“ Und so erfährt Tiff in den darauf folgenden Stunden von Leonardo, dass Sie selbst tatsächlich von interner Stelle mit „ausgewählter Mensch“ bezeichnet wird. Doch wird noch etwas Zeit vergehen, bis Tiff sich voll und ganz dem Ausmaß dessen bewusst wird, was Ihr da soeben von Leonardo offenbart worden ist. – Es macht ganz den Eindruck, als ob dies das essentiellste überhaupt ist, was Ihr da von Leonardo gesagt worden ist! „Wir leben und handeln im vollkommenen Einklang mit der Natur!“, sagt Leonardo im Anschluss daran. Ebenso zählt er die Namen auf, mit denen die interne Stelle im Laufe der Zeit bezeichnet worden ist: Tempelritter, Rosenkreuzer und Steinmetze. Zudem erfährt Tiff, dass die interne Stelle schon seit ausgesprochen langer Zeit besteht! Das Ganze war mit anderen Worten also inzwischen zu einem normalen Teil des gesamten Werdens und Vergehens geworden … Umso bedeutungsvoller sind dann auch Leonardos folgende Worte:
„Wir bringen nicht den Tod; dass sollte dir vor allem anderen bewusst sein, meine liebe Tiffany! Wir schauen bloß dafür, dass alles glatt über die Bühne geht und wir handeln nicht aus eigenem Gutdünken; die Aufträge fürdas rüber-geleiten erhalten wir jeweils von oberer Stelle; einer Stelle, die mehr geistig denn materiell ist, und durchaus real!“
Als Leonardo dann weiterspricht, erkennt Tiff aber auch, dass Leonardo mit seinem Tun so ziemlich genau der Hauptfigur; Berto, in Ihrem Lieblingsmärchen, namens: „Das Märchen vom guten Menschen“ entspricht! Ein Märchen übrigens, das Tiff schon als Kind liebgewonnen hat und welches Sie auch heute dann und wann gerne wieder mal liest. Diese Feststellung teilt Tiff etwas später Leonardo mit, wobei dieser nicht im Geringsten über Tiffs rasche und überaus kluge Beobachtungsgabe überrascht zu sein scheint. Hierbei ist Tiff auf etwas gestoßen, dass einiges tiefer geht, als auf den ersten Blick gewahr wird. Und umso mehr ist Sie natürlich angenehm überrascht, als Sie Leonardo sagen hört, dass Berto tatsächlich gelebt hat …! Und: Leonardo krönt das eben Gesagte, indem er die Tatsache anführt, dass sie; also die interne Stelle mit anderen Worten, wirklich allerhand diesem besonderen und wunderbaren Menschen zu verdanken hat, da Berto doch für so vieles den Weg geebnet hat! An dieser Stelle ist Tiff dann einfach nur sprachlos und baff! …
Bevor Leonardo nach diesem neuerlichen, überaus aufklärendem Palaver sich wieder von Tiffany verabschiedet , lässt er Sie wissen, dass Sie noch am selben Abend zu einem internen Treffen eingeladen sei; worauf Tiff natürlich umgehend einwilligt … Denn nach wie vor will Sie wirklich alles erfahren. Und jetzt erst recht!
Als Tiff im Anschluss daran unter der Dusche stehend Ihren wohlgeformten Körper mit dem köstlichen Nass bedeckt, kommt Sie sich dabei wie im Märchen vor … Nach dem duschen folgen dann ein paar Überlegungen. Und zwar stellt Tiff als erstes fest, dass Ihr die Tatsachen in Bezug auf Berto doch ziemlich zu denken geben. Doch glaubt Sie zu keinem Moment, dass Sie angelogen worden ist! Sie weis „einfach“, dass Leonardo Ihr die Wahrheit gesagt hat; genauso, wie er es auch weiterhin tun wird. Lügen passen bei dem Ganzen offensichtlich nicht ins Gesamtbild! – Und gleichfalls ist Tiff sich auch darüber bewusst, dass Sie nun bald einiges erfahren wird, was Ihr Weltbild doch ein bisschen ins Schwanken bringen kann und wohl auch wird! Wie nah Sie dabei der Wahrheit gekommen ist, wird sich etwas später herausstellen …! Auch als Sie später in Ihrer Küche steht, um sich etwas feines zu kochen, hinterfragt Sie sich noch immer … und wird dann prompt von einem heftigen Weinkrampf gepackt, als Ihr Beas Lieblingszitat in den Sinn kommt: „Man kann schließlich nicht aus seiner Haut!“ … „Selbstgemacht ist halt doch am besten!“, ist dann aber DAS Sprichwort, das für Tiff wirklich von Bedeutung ist, als Sie danach Ihr pikant gewürztes und gebratenes Rindfleisch an einer feinen Bratensauce mit Zwiebeln und Salzkartoffeln und einem leckeren Gurkensalat dazu genießt.
Ständig muss Tiff dann; als Leonardo Sie vier Stunden später abholen kommt, an jenes Märchen denken, das Ihre Mutter Ihr damals schon, als Tiff noch ein kleiner Fratz war, zum Einschlafen vorgelesen hat. Und seitdem hat „Das Märchen vom guten Menschen“ Tiffany ständig durch Ihr Leben begleitet … So trifft Sie für Heute Abend Abend, nachdem Sie wieder zu Hause sein würde, die Wahl, das Buch von seinem angestammten Ehrenplatz in Ihrem Bücherregal zu nehmen, und das Märchen wieder einmal zu lesen. Das beste am ganzen ist jedoch, dass Tiff nun nach und nach zu dem Schluss kommt, dass Leonardo auch genauso aussieht, wie Sie sich selbst Berto im Märchen immer vorgestellt hat, und es auch Heute noch immer tut! Umso verwirrender sind dann auch Leonardos Worte, als er Tiffs eigenartigen Blick bemerkt: „Besser du glaubst es, meine Liebe!“ … Das traumähnliche Gefühl, in einem Märchen wieder erwacht zu sein; das Tiff zudem schon seit einiger Zeit wahrnimmt, nimmt in dieser Zeit zu keinem Deut ab. – Im Gegenteil: Es verstärkt sich sogar zusehends!
Danach überschlagen sich die Ereignisse, worauf Tiff eine Zeitlang unter Schock steht … Einerseits klärt Leonardo Sie dann, als die beiden zu Fuß in Reichsbach unterwegs sind, darüber auf, dass er als nächstes das tun wird, was getan werden muss. Will sagen, Leonardo wird nun gleich jemanden rüber-geleiten. Und so geschieht es dann auch, während Tiff leibhaftig Zeugin eines besonders schlimmen Autounfalls wird, bei dem die Autofahrerin wortwörtlich „den Kopf verliert“ … Dank Leonardos Instruktionen, die er Ihr zuvor noch gegeben hat, gelingt es Tiff dann aber trotzdem einen kühlen Kopf zu bewahren (zumindest soweit es die Umstände halt zulassen; Sie selbst steht zu dieser Zeit bereits schon unter einem besonders heftigen Schock) und so gehen die beiden daraufhin in ein nahegelegenes italienisches Restaurant, um dort zu neuen Kräften zu kommen. Wobei klar ist, wer von den beiden nun dringend eine Stärkung braucht. Denn: wovon Tiff da soeben Zeugin geworden ist, ist zwar ohne Frage etwas, was mittlerweile als „normales Geschehen während eines Tages“ bezeichnet werden könnte. Doch ist auch Unsere noch immer ziemlich schockierte Tiff „nur“ ein Mensch … Und so stellt Sie dann aber trotz allem eine wichtige Frage:
„Das ist es also gewesen?“ Wobei Leonardos ehrliche Antwort darauf mehr als tausend Worte sagt:
„Das ist es also; wie du sagst, Tiffany; was wir tun! Das, was man genauso gut als interne Machenschaft bezeichnen kann.“ Ebenso ist Leonardo klar, dass dies hier das allererste Mal überhaupt ist, dass ein aussenstehender Mensch einen so tiefen Einblick in die internen Machenschaften erhält. Selbstverständlich ist Leonardo bestens auf diesen Moment vorbereitet worden; doch sieht die Praxis in den meisten Fällen immer etwas anders aus, als die Theorie … Und da Leonardo nun mal zu den Besten seines „Faches“ gehört, ist er so dann auch nicht ohne Grund für genau diese Mission bestimmt worden. – Zu allem hinzu ist Leonardo aber auch außerordentlich stolz auf Tiff, was er Ihr dann auch umgehend sagt. Gleichzeitig stellt Tiff etwas sonderbares in Leonardos Augen fest … Schnell wird im darauffolgenden Gespräch, das die beiden daraufhin führen; während sie auf ihre Bestellung warten, dann auch klar dass es bei den internen Machenschaften nicht um das „Wie“, sondern um das „Was“ AN UND FÜR SICH geht! Tiffs Verstand scheint trotz des noch immer tief sitzenden Schocks aber auf annehmbare Weise zu arbeiten. So stellt Sie dann auch eine der wichtigsten Fragen überhaupt:
„Und was habe ich bitte, in diesen; wie du dich also ausdrückst: internen Machenschaften für eine Rolle? … Wenn das ’Was‘ das einzige ist was zählt, dann bitte sagemir: Was habe ich mit dem Ganzen zu tun? … Warum erhalte ich diese Einblicke? Und was habe ich mit dem Tod zu tun?!“ Und, natürlich die brennendste aller Fragen: „Was … bin … ich, Leonardo?“ Wobei diese letzte Frage wiederum auch die Schlüsselfrage ist; es muss einen Grund haben, warum gerade Tiffany von interner Stelle ausgewählt worden ist, und wieso man gerade Ihr das alles sagte und zeigte, was Sie inzwischen bereits alles erfahren und gesehen hatte! – Die gleich darauf folgende Antwort Leonardos ist für Tiff dann schlichtweg „einfach nur“ der Hammer: Leonardo teilt Ihr nämlich mit, dass Sie; Tiffany Walter, die Auserwählte ist!
Nachdem die beiden ein stärkendes, leckeres Essen genossen haben, erfährt Tiff von Leonardo, dass Ihr Kommen; das Kommen der Auserwählten so lange schon von interner Stelle ersehnt und erwartet worden ist. Und: dementsprechend groß ist natürlich auch die Aufregung! So beantwortet Tiff die beiden Fragen; ob Sie denn Ihre Rolle wahrnehmen, und ob Sie weiter dazu auch im Stande sei, mit einem leisen, doch überzeugten: „Ja!“ … Gleich darauf klärt Leonardo Tiff dann darüber auf, dass bestimmte Kräfte vorhanden sind, welche geradeheraus als Feinde bezeichnet werden können. Und dass es als Riesenvorteil verstanden werden muss, dass eben nicht die Gegenseite Tiffany nun zuerst entdeckt hat! – Mehr will Leonardo zu diesem Zeitpunkt aber nicht sagen und konfrontiert Sie als nächstes mit der Tatsache, dass die beiden bald schon abgeholt werden:
„Dann werden wir zusammen mit einem weiteren Mittätigen; Mark ist sein Name, an einen Ort gebracht, wo dir restlos alles gesagt und gezeigt werden soll, was wir dir denn zu sagen und zu zeigen haben!“ … Gleich vor dem Eingang zum Restaurant, in dem die zwei jetzt wieder zu neuen Kräften gekommen sind, nun eine schwarze Limousine, in der Tiffany und Leonardo danach platz nehmen. Im Innern der Limousine ist es gemütlich und obschon der Fahrer zügig am fahren ist, ist es Tiff beinahe so, als ob Sie selbst derzeit bei sich zu Hause in einem wohligen Sessel sitzen würde. So lässt Sie Leonardo wissen, dass Sie bereit sei, zu glauben … doch fehlen Ihr noch weitere überzeugende, handfeste Beweise! Und auch darauf, was Sie zuvor noch im Restaurant in Leonardos Augen gesehen hat, spricht Tiff Leonardo dann an. Sie hatte sich das aber etwas schwerer vorgestellt und ist dann natürlich umso mehr überrascht, als Sie sieht, dass Sie selbst eben doch ganz einfach darüber sprechen kann. Leonardo ist zuvor im Restaurant aufgefallen, dass die Auserwählte etwas bemerkt hat, doch wusste er bis jetzt nicht, um was es sich dabei handelte. Weshalb Leonardo wirklich froh ist über den Umstand, dass Tiff nun von sich aus das Wort ergriffen hat. Und so lautet Leonardos Antwort darauf; wobei er einen äußerst lustigen Gesichtsausdruck an den Tag legt, daher erst mal:
„Geht es dir jetzt besser? Jetzt, da du mich fragen konntest?“ An dieser Stelle kommt Tiff der erst kürzlich geschehene Autounfall mit tödlichem Ausgang wieder hoch, der sich ja direkt vor Ihren Augen abgespielt hat … Diese Erinnerung, gepaart mit Leonardos eigentümlicher Grimasse, mit der er Sie derzeit betrachtet, und der Gedanke daran, dass Sie selbst die Auserwählte ist, sind nun einfach zu viel für Sie, worauf Tiff dann kein Halten mehr kennt und so im Innern der Limousine, in der die beiden nun unterwegs sind, einen wahrlich grandiosen Lachanfall erlebt! Und auch Leonardo lässt sich von Tiffs herzlich kindlichem Gelächter anstecken, weshalb die beiden auch dann noch laut und vergnügt am lachen sind, als der Fahrer die Limousine anhält, damit Mark Peterson ebenso platz darin nehmen kann. Doch geht Leonardo, kurz bevor Mark einsteigt, trotzdem noch näher darauf ein, als er noch folgendes zu Tiff sagt:
„Was du vorhin in meinen Augen gesehen hast, meine liebe Tiffany, das war ganz einfach ausgedrückt, der Gevatter!“ Worauf Leonardo das ganze gleich noch eine Stufe höher hebt, indem er sagt: „Und nein; ich bin kein Mensch … jedenfalls nicht so einer, wie die meisten anderen.“ … Mark ist inzwischen eingestiegen und nachdem Tiff und er sich bekannt gemacht haben, geht die flotte Fahrt weiter, als Tiff gleich darauf nochmals überrascht wird: Leonardo bietet Ihr einen höchst wunderbaren Trank an, der als Grundrezept Fliegenpilz enthält, und wovon auch er selbst, wie auch Mark dann trinken. Gleich darauf genießt Tiff fürs erste die aufkommenden Wellen des angenehmen Trips, den Ihr der Trank bereitet … Nach einer gewissen Zeit dann ist das Fahrzeug mitsamt seinen speziellen Fahrgästen an seinem Ziel angelangt, worauf Tiffany, Mark und Leonardo die Limousine wieder verlassen und dem freundlichen Fahrer mit Namen Frank einen schönen Abend wünschen. Die drei befinden sich nun in einem großen Wald und durchschreiten gleich darauf ein Portal …
Auf der anderen Seite des Portals angekommen, wird Tiff nebst dem, dass allerlei Wesen; Feen, Zwerge, Trolle und auch Dämonen Ihr Ankommen mit großer Spannung erwartet haben, dann zugleich gewahr, dass sie sich, zusammen mit Leonardo und mit Mark, nun unter der Erde befindet …! Die drei sind soeben auf einer großen Lichtung „angekommen“ und werden vom Obersten begrüßt, als gleich darauf eine große Prozession ihren Anfang nimmt. Und während dieser Zeremonie kann Tiff nun restlos alle Zweifel, die Sie in Bezug auf Ihre Rolle als Auserwählte gehegt hat, loslassen, und bald schon ist eine riesige, kaum vorstellbare Feier im Gange! Das einzige Licht dort unten stammt übrigens von einer Vielzahl von Fackeln, die überall aufgestellt worden sind. – Ebenso ist Tiff sich darüber bewusst, dass Sie mit jedem einzelnen der hier versammelten Wesen geistig verbunden ist. Alles befindet sich im Fluss. So wird gefeiert und gesungen; doch vor allem wird das Erscheinen der Auserwählten auf eine Weise zelebriert, die Tiff voll und ganz verzaubert!
Später; wobei es ein Ding der Unmöglichkeit ist, zu sagen, wie viel später, nachdem Tiff, Mark und Leonardo durch eine besondere Magie zusammen mit dem Obersten an einen anderen Ort überwechseln, gibt es für Tiff auch schon Ihren ersten internen Auftrag zu erledigen: Dafür wird Ihr das Bild der Zielperson gezeigt, und kurz darauf stirbt Prikelmann; einer der ranghöchsten der Gegenseite, die zudem versucht, die Hölle auf Erden zu erschaffen! – Die Idee, die hinter dem Plan der Gegenseite steckt, ist simpel ausgedrückt diese, dass versucht wird, all die Geister der verstorbenen Menschen auf Teufel komm raus, hier auf Erden festzuhalten! Wobei die daraus resultierenden Folge durchaus als „katastrophal“ zu bezeichnen wären …! Prikelmann stirbt einen wahrhaft grausamen Tod, den Unsere Tiffany aber zum Glück nicht mitbekommt. Prikelmann aber dafür umso mehr: er stirbt aufgrund einer gelösten Motorradspeiche, die sich wortwörtlich von hinten kommend gänzlich bis in seinen Magen hineinbohrt … Tiff; die Auserwählte aber hat Ihren ersten Auftrag mit Bravour erledigt! Und auch der Gevatter selbst zeigt sich zufrieden mit dem Lauf der Dinge.
Als Tiff am nächsten Morgen dann wiederum in Ihrem Bett erwacht, glaubt Sie erst, dass Sie soeben einen besonders intensiven Traum geträumt hat … doch tief in sich drin weis Sie, dass ALLES, was Sie in der letzten Nacht erlebt hat, sich eben genau so zugetragen hat! (Die Magenkrämpfe, die Tiff aber durch das gesamte Buch hindurch so schmerzhaft gequält hatten, waren in der Zwischenzeit übrigens wieder genauso verschwunden, wie sie gekommen waren.) Mit diesen Gedanken (und einem Haufen offener Fragen!) endet „Tiffany und Leonardo“, und so geht es nun gleich weiter mit dem nächsten, sprich dem dritten Buch:
„Tiffany und der Gevatter“ knüpft gleich nahtlos da an, wo „Tiffany und Leonardo“ zuvor geendet hat: Tiffany; die Auserwählte erwacht am darauffolgendem Morgen in Ihrem Bett, als Ihr gleich als erstes in den Sinn kommt, dass Sie „Das Märchen vom guten Menschen“ nun doch nicht mehr gelesen hat, als Sie danach wieder zu Hause war … Und nachdem Tiff einen wohligen Moment voller Lust mit sich selbst erlebt hat, gibt Sie als nächstes Ihrer Katze Luna; nach einer obligaten Kraul- und Schmuse-Runde, dann Trockenfutter und frisches Wasser. Etwas später, nach einer belebenden Morgendusche und einem reichhaltigen Morgenessen, geht Tiff in Ihre Wohnstube, um sich so dann auf Ihr großes Sofa zu setzen. Nun eine Tasse mit frisch gemahlenem Kaffee vor sich auf dem Stubentisch, beginnt Tiff, während Sie es sich auf Ihrem großen Sofa gemütlich macht, damit, die vergangenen zwei Wochen zu rekapitulieren. Motivation und auch Grund dazu hat sie allemal, denn Ihre innere Stimme treibt Sie regelrecht dazu! Und da Tiff gelernt hat, auf Ihren Mensch im Kopf zu hören, will Sie das nun auch umgehend getan haben! Doch erst braucht Sie Musik und so fällt Tiffs Wahl auf das Album „XIII“ von Mushroomhead, das dann auch in einer passablen Lautstärke in Ihrer Wohnung zu hören ist. – Da Tiff einerseits in einer Dachwohnung lebt, und die Wohnung unter Ihr lediglich als Lagerraum vom Hauseigentümer genutzt wird, und da weiter auch die Isolierung bei den letzten Renovierungsarbeiten erneuert worden ist, kann Sie Ihre Musik somit in passabler Lautstärke hören, ohne dass Sie dabei jemanden stören würde. Und so genießt Tiff diesen Umstand nun natürlich auch mit ganzem Herzen!