Todgeschwiegen - Christine Schmidt - E-Book

Todgeschwiegen E-Book

Christine Schmidt

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Beschreibung

Drei Familien und ein Pastor leben seit fast dreißig Jahren in einem goldenen Käfig, gebaut aus Lügen, Zwängen, Abhängigkeiten und Heuchelei. Bis einer von ihnen stirbt. Dann bröckelt das Gebilde und die dunklen Geheimnisse kommen ans Licht. Die junge Kommissarin, Josefine Herbst, wird nach Emden geschickt, um die Umstände des Todes zu klären. Sie trifft vor Ort auf den forschen Polizisten, Friedjof Winter, der nicht bereit ist, die Ermittlungen der Kollegin allein zu überlassen. Doch noch bevor sie sich zusammenraufen können, gibt es einen weiteren Toten...

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Buch

Als Erwin Paulsen von seiner Frau tot aufgefunden wird, ist nicht klar, ob es einen Unfall gab, er sich selbst tötete oder ob er ermordet wurde. Die Kommissarin Josefine Herbst wird beauftragt, die Ermittlungen in Emden aufzunehmen. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Friedjof Winter und ihrer Assistentin Jule Janssen besucht sie die Beerdigungszeremonie, um die Familie und Freunde des Toten zu befragen. Ein Sturm verhindert, dass die drei Polizisten den Hof am Deich der Ems wieder verlassen können. Am nächsten Morgen wird ein weiterer Toter gefunden...

Autorin

Christine Becker-Schmidt ist eine erfolgreiche Theaterautorin in Ostfriesland. Ihre Stücke und Inszenierungen locken jährlich mehrere tausend Menschen in die Theatersäle der Region. Auch mit ihren Kurzgeschichten und als Sängerin von Chansons eigener Liedertexte ist sie einem breiten Publikum bekannt. Immer arbeitet sie an schwierigen gesellschaftlichen Themen, die sie mit ihrer eigenen künstlerischen Ausdrucksform den Menschen wechselweise anregend, unterhaltsam und auf jeden Fall überraschend präsentiert.

Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehen, dass er nicht selbst zum Ungeheuer wird.

Friedrich Nietzsche

Inhaltsverzeichnis

Motto

Herbst 1999

Spätsommer 2005

Herbst 2005

Sommer 1967

Herbst 2005

Sommer 1967

Herbst 2005

Sommer 1967

Herbst 2005

Sommer 1968

Herbst 2005

Sommer 1973

Herbst 2005

Sommer 1976

Herbst 2005

Winter 2004

Herbst 2005

Fünfzehn Jahre später

Danksagung

Herbst 1999

Sie stand schon eine ganze Weile stumm im Wohnzimmer und ließ den Raum auf sich wirken. Staub lag auf den alten Möbeln. Das kleine Arbeiterhaus in der Siedlung am Rand der Stadt war vor mehreren Monaten endgültig verlassen worden. Obwohl sie schon dreiundzwanzig Jahre nicht mehr dort gewesen war, hatte sie noch ganz genau gewusst, wo ihr Vater den Reserveschlüssel draußen im Schuppen versteckte. Menschen ändern Gewohnheiten nicht und deshalb hatte sie darauf vertraut, dass sie ganz sicher ins Haus gelangen würde. Dämmerlicht fiel durch die Fenster. Die schweren Vorhänge an den hölzernen Gardinenstangen waren zugezogen. Sie hatte erwartet, dass sie das Haus als Bedrohung empfinden würde und war überrascht, dass es sie eher beruhigte. Vorsichtig war sie zuvor durch alle Räume gegangen. Der Geruch im Haus erinnerte sie an ihre Kindheit. Es hatte sich fast nichts verändert. An den Wänden waren immer noch Tapeten mit Blumenmustern. Die Teppiche auf dem Boden waren ebenso bunt und passten farblich nicht dazu. Wo einst ihr Zimmer gewesen war, hatte sich ihr Vater ein kleines Büro eingerichtet. Ihre Möbel gab es nicht mehr. Der massige Wohnzimmerschrank aus Eiche stand jedoch da wie eh und je. Auch die Polstergarnitur war noch dieselbe, nur vollkommen abgenutzt. Ihr Vater hatte offensichtlich nach dem Alkoholtod seiner Frau keinen Sinn mehr darin gesehen, sich selbst einen neuen Lebensraum zu schaffen oder sogar ein anderes Leben anzufangen. Nun war auch er tot, nur vier Jahre nach ihr. Ein Herzinfarkt hatte ihn zuhause ereilt. Erst nach drei Tagen hatte ihr Bruder ihn gefunden. Das hatte sogar in der Zeitung gestanden. Alles wirkte friedlich und doch wusste sie, dass sich in diesem Haus Dramen abgespielt hatten. Ihre Mutter war über Monate langsam an Leberzirrhose gestorben. Ihre Geschwister, Tobias und Franziska, hatten sie bis zuletzt gemeinsam mit dem Vater zuhause gepflegt. Sie selbst war nicht dort gewesen, hatte sich nicht verabschiedet, geschweige denn versöhnt.

Sie überlegte. Hätte ich das tun sollen? Hätte es mir geholfen?

Es war müßig darüber nachzudenken. Die Chance war vertan. Sie hatte ja gewusst, dass ihre Mutter im Sterben lag und sie hatte sich so entschieden. Aber mit dem plötzlichen Tod ihres Vaters hatte sie nicht gerechnet.

Bedauern ist jetzt auch zu spät, dachte sie resigniert. Sie betrachtete die Fotos an der Wand. Viele Bilder ihrer jüngeren Geschwister von der Kinderzeit bis zum Erwachsenwerden hingen dort. Von ihrer Schwester Dele und ihr selbst war keines dabei.

»Sie haben uns gelöscht, Dele«, flüsterte sie in die Stille hinein. »Sie haben versucht, ein neues Leben zu beginnen und die Vergangenheit zu vergessen. Wie sinnlos, bleibt sie doch immer ein Teil von uns. Was wir heute sind, sind wir gestern geworden.«

Sie suchte nach den alten Fotoalben und fand sie im Bücherregal des Eichenschrankes. Eines griff sie heraus und schaute hinein. Da waren tatsächlich Kinderbilder ihrer kleinen Schwester Dele und sogar noch einige von ihr. Sie betrachtete die Fotos. Bilder im Garten auf der Schaukel, am Strand im Sand mit Förmchen, auf Rollern mit Freunden, zwei kleine Mädchen, die fröhlich in die Kamera lächeln. Sie klappte das Album zu und stellte es zurück. Neben den Fotoalben standen die Tagebücher ihrer Mutter. Sie wusste noch, dass ihre Mutter stolz darauf gewesen war, in jungen Jahren regelmäßig Tagebuch geführt zu haben. Das hatte sie ihr in besseren Zeiten erzählt. Sie holte eines der großen schwarzen Notizbücher aus dem Regal und blätterte darin. Am Datum einer willkürlich geöffneten Seite sah sie, dass es wohl das letzte Tagebuch war. Es war nur noch zur Hälfte beschrieben worden. Sie setzte sich auf den Schaukelsessel, in dem sie als Kind schon immer abends ferngesehen hatte und begann den letzten Eintrag zu lesen. Ihre Mutter hatte mit einem Füller geschrieben und an einigen Stellen war die Schrift von Tränen verwischt.

Emden, den 30. August 1967

† Unsere geliebte Dele ist für immer von uns gegangen! Sie hat uns verlassen und war so gerne bei uns. Warum? Warum? Ich kann es heute, nach fast drei Wochen, immer noch nicht fassen. Es tut so weh! Unser Glück, unser ganzer Sonnenschein ist tot! Einfach aus unserer Mitte gerissen. So aus dem Leben in den Tod. Über fünf Jahre lang haben wir dieses große Glück bei uns gehabt. Und nun diese entsetzliche Lücke! Überall fehlt sie mir! Sie war so lieb, so anhänglich. Sie wich nicht von meiner Seite und ist jetzt so weit weg. Für immer! So ein Kind, mein Kind. Oh mein Gott, warum? Es ist doch so sinnlos, so unfassbar. So grausam kann das Leben doch nicht sein. So bitter! Meine Dele. Ich habe dich doch so geliebt! Und so lässt du mich allein. Das wolltest du nie. Du wolltest mich nie weinen sehen und lachtest selbst so gerne. Ich höre dein Lachen noch immer. Ich höre dich nach mir rufen, ich höre dich singen. Draußen sehe ich dich fröhlich mit deinen Freunden spielen. So übermütig, so lebenslustig, im ganzen Sinne des Wortes. Und doch habe ich dich verloren. Warum denn nur? Dein lustiger Mund ist stumm und deine fröhlichen Augen sind tot. Ach Dele, es schmerzt, es schmerzt so entsetzlich. Noch heute kommen jeden Tag Blumen für dich, ein Meer von Blumen waren die letzten Grüße der Menschen, die dich gerne hatten. Keiner konnte sich deinem Charme entziehen. Mein kleiner Liebling! Wenn ich doch noch einmal mit dir reden könnte, dich in meine Arme nehmen undganz fest an mich drücken könnte, so wie ich es immer tat, wenn du Kummer hattest oder Schmerzen.

Sie klappte das Buch zu und wischte sich einige Tränen vom Gesicht. »Sie ist zerbrochen an dem Tag, so, wie auch ich zerbrochen bin.«

Spätsommer 2005

Erwin Paulsen hatte ihr die Tür selbst geöffnet. Sie hatte gewusst, dass er an diesem Wochenende alleine zuhause sein würde. Es erschien ihr ein geeigneter Zeitpunkt zu sein, um ihren Plan in die Tat umzusetzen. Er war nicht erstaunt gewesen, sie zu sehen. Fast so, als hätte er sie erwartet. Sie liefen gemeinsam durch die lange Diele des Gulfhofs zum Wohnzimmer. Im Fernseher lief ein Film. Sie erkannte sofort die Kinder aus der Krachmacherstraßeund vermutete, dass es eine DVD war, die er abspielen ließ. Sie wusste, warum er diesen Film anschaute. Heute würde sie endlich den Schicksalsweg verlassen, der sie beide verband, das hatte sie entschieden. Auf dem Tisch hatte er für sich Tee und Gebäck serviert. Er bat sie, sich zu setzen und bot ihr ebenfalls Tee an, den sie nicht ablehnte. Aus der Küche holte er ein zweites Gedeck, schenkte ihr ein und plauderte dabei freundlich. Er erzählte etwas über die Familie und sein neuestes Oldtimer Modell. Einen Karmann-Ghia, den er günstig erworben habe. Dann sprach er über sein Herzleiden und stellte, für alle Fälle, ein Fläschchen mit Digitalis auf den Tisch. Das Medikament, das er dagegen einnahm.

Wollte er ihr etwa einen Hinweis geben?

Er fragte, weshalb sie ihn besuchen würde. Sie überlegte, was sie sagen könne und schwieg beharrlich. Zum Reden war sie nicht hergekommen. Jetzt stand er auf und bewegte sich auf sie zu. Sie schreckte zurück, auf keinen Fall dürfte er sie berühren. Er verstand ihre Bewegung, drehte sich um und ging in die Küche, um heißes Wasser für die Teekanne nachzuholen.

Gab er ihr eine Gelegenheit? Sie starrte auf das Fläschchen. Es wäre so einfach. Ein Rest Tee in seiner Tasse, die er gleich wieder füllen würde. Sie zitterte als sie die Hand nach dem Medikament ausstreckte. Es gelang ihr nicht, das Fläschchen zu nehmen. Sie hatte Skrupel. Feigling, dachte sie und stand hektisch auf. Sie rief ihm zu, dass sie kurz ins Bad ginge und betrat den Rückzugsort. Das kalte Wasser aus dem goldenen Hahn kühlte ihre heißen Wangen. Sie blickte in den Wandspiegel und sah die tiefen Ränder unter ihren Augen. Folgen des Schlafmangels der letzten Tage. Fast hätte sie es getan. Enttäuscht über ihr Versagen lief sie einige Minuten später zurück ins Wohnzimmer. Er lag inzwischen lang ausgestreckt mit geschlossenen Augen auf dem Sofa und erklärte ihr, es ginge ihm nicht so gut, sie müsse nun wieder gehen. Sie fragte, ob sie denn wenigstens noch austrinken dürfe und lief eilig zum Tisch. Sie klapperte mit ihrer Tasse, nahm aber gleichzeitig das Fläschchen mit dem Medikament und füllte viele Tropfen in seine inzwischen wieder volle Teetasse. Er hatte sich nicht gerührt und lag unverändert. Mechanisch steckte sie das Fläschchen in ihre Manteltasche. Sie überlegte kurz und verpackte vorsichtshalber auch ihr eigenes Teegedeck in Servietten in ihre Handtasche. Eilig verließ sie ohne Abschied das Haus. Ihre Hände zitterten immer noch und sie schlotterte am ganzen Körper. Wie in Trance setzte sie sich in ihr Auto.

Würde er jetzt wirklich sterben?

Herbst 2005

Das Großraum-Abteil der zweiten Klasse im Zug von Oldenburg nach Emden war fast leer. Nur vereinzelt saßen Berufspendler auf den unbequemen Sitzen und lasen die Tageszeitung. Morgens um sieben Uhr waren noch keine Touristen in den Zügen zu finden. Die Kommissarin, Josefine Herbst und ihre Assistentin, Jule Janssen, fuhren zu einem Außeneinsatz. Seit sie sich im Zug gegenübersaßen, hatten sie, bis auf den Gruß zum Guten Morgen, wenig miteinander gesprochen. Beide waren noch müde. Josefine Herbst betrachtete ihre Mitarbeiterin, während diese auf dem kleinen Tischchen ein Käsebrötchen und eine Thermoskanne mit Kaffee für das Frühstück abstellte. Sie mochte Jule Janssen, obwohl ihre ältere Kollegin eher wortkarg und wenig mitteilsam war. Wie immer war Jule Janssen komplett in grau und in keiner Weise modisch gekleidet. Die dazu passenden grauen Haare waren seit jeher kurz geschnitten und nicht gestylt. Jule Janssen bevorzugte unscheinbar und unauffällig aufzutreten. Josefine Herbst hatte sich an diesem Morgen gegen die heißgeliebte Jeans mit legerem Pulli entschieden und trug den klassischen Hosenanzug in dunkelblau. Sie wusste: das sah seriös aus. Die Farbe passte zudem sehr gut zu ihren grünen Augen und rotblonden Haaren. Sie war nervös. Bisher hatte sie in Emden noch nicht gearbeitet und würde deshalb auf vollkommen unbekannte Kollegen treffen. Diese wären ihr aber unterstellt und sie konnte nicht einschätzen, wie sie ihr begegnen würden. Eine ledige Frau im Alter von fünfunddreißig Jahren und schon Chefin, würde das akzeptiert? Ihre Position war schon außergewöhnlich und nur ihrem zähen Ehrgeiz zu verdanken.

»Was meinen Sie?«, fragte sie ihre Assistentin. »Mache ich auf Respektsperson oder bleibe ich kollegiale Teamplayerin?«

Gleich nachdem Josefine Herbst die Frage ausgesprochen hatte, wurde ihr klar, dass sie damit eine Unsicherheit offenbarte. Keine gute Ausgangsposition für eine Führungskraft.

»Wissen Sie, ich möchte bei den fremden Kollegen in Emden auf jeden Fall vermeiden, dass es Schwierigkeiten im Umgang gibt.« Sie versuchte, eine unverfängliche Erklärung abzugeben.

»Ich würde authentisch bleiben«, antwortete Jule Janssen nüchtern. »Sich zu verstellen, klappt doch eh meistens nicht.«

»Ja, Sie haben recht«, bedankte sich Josefine Herbst und entschied, in Emden zwar als freundliche, hilfesuchende Kollegin aufzutreten, aber trotzdem die erforderliche Distanz zu wahren, um den Respekt nicht zu gefährden. Vor allem aber, gut zu überlegen, was sie aussprechen dürfe und noch wichtiger, was nicht.

Jule Janssen hatte ihr Frühstück beendet und holte ein Buch aus ihrem Rucksack. Josefine Herbst verstand den Wink, sie schaute aus dem Fenster und ließ die nächste Stunde die grünen Wiesen und die bereits herbstlich gefärbten Bäume an sich vorüberziehen.

Als Josefine Herbst und Jule Janssen in Emden aus dem Zug stiegen pfiff ihnen ein heftiger Wind mit feinen Tröpfchen von Nieselregen um die Ohren. Sie beeilten sich vom Bahngleis in die trockenere Überführung zu kommen. Rolltreppen gab es nicht und so mussten sie ihr Gepäck einige Stufen nach oben tragen. In dem dreckigen Gang oberhalb der Gleise sahen sie, dass sie einen Fahrstuhl hätten nehmen können. Dieser war auf dem Bahngleis in einem Betonklotz versteckt und deshalb nicht zu erkennen. Der zweite Fahrstuhl, am Ende des Ganges, war außer Betrieb und so mussten sie das Gepäck auch wieder die Stufen heruntertragen. Die Bahnhofshalle war klein und dreckig. Die einzige Bäckerei wirkte wenig einladend. Niemand saß an den Hochtischen. Josefine Herbst entschied, dass dieser Bahnhof selbst bei strahlendem Sonnenschein wohl kaum schöner sein würde. Sie verließen zügig die Halle. Das Polizeigebäude befand sich gegenüber vom Bahnhof auf der anderen Seite eines großen Busplatzes. Es regnete inzwischen in Strömen. Jule Janssen hatte glücklicherweise einen großen Schirm, unter den sie sich beim Überqueren des Platzes dicht aneinanderdrängten. Ziemlich zerzaust kamen sie ins Gebäude der Emder Kollegen. Ein Polizist hinter einer Scheibe im Eingangsflur schickte sie in den ersten Stock.

»Guten Morgen «, Josefine Herbst stand im Türrahmen des Großraumbüros des Polizeikommissariats.

Die Kolleginnen und Kollegen blickten erstaunt auf.

»Moin!«, kam es trocken zurück.

»Ich bin Kommissarin Herbst und das ist meine Kollegin Frau Janssen«, stellte sie ihre Assistentin und sich den Beamtinnen und Beamten vor. »Wir kommen vom Morddezernat Oldenburg und benötigen Ihre Unterstützung bei einem Fall aus Ihrer Stadt.«

»Wollen Sie damit andeuten, dass es hier einen Mord gab?«, zweifelte einer der Polizisten, der anscheinend der Chef war. »Aber, nehmen Sie doch erstmal Platz.«

Josefine Herbst lächelte ihn freundlich an und setzte sich auf einen der Besucherstühle. Jule Janssen blieb stehen.

»Von Mord sprechen wir noch gar nicht, liebe Kolleginnen und Kollegen«, erklärte Josefine Herbst.

»Aber es gab hier einen Todesfall vor rund zwei Wochen, bei dem die zuständige Ärztin vor Ort nicht sicher war, ob es sich tatsächlich um einen natürlichen Tod handelte. Deshalb gab es eine routinemäßige Obduktion in Münster. Die Ergebnisse wurden an meine Dienststelle übergeben und es steht fest, dass der Tote an der Überdosierung eines Herzmittels starb. Es kann sich hierbei um ein Versehen, einen Suizid oder sogar um Mord handeln. Auf alle Fälle muss der Fall geklärt werden. Frau Janssen, geben Sie doch die Unterlagen an Herrn… wie heißen Sie?«

»Winter«, stellte sich nun der Beamte vor. »Friedjof Winter, um genau zu sein.«

Einer der Polizisten murmelte vor sich hin. »Nu bruuken wi blot noch Vörjahr un Sömmer, wa?«

Alle lachten. Friedjof Winter tat so, als hätte er es nicht bemerkt. Er nahm die Unterlagen von Jule Janssen in Empfang und blätterte darin.

»Mmh…«, drehte er sich zu seinen Leuten um. »Dat sücht so ut, as wenn dat stimmen deiht. De Dode is Erwin Paulsen. De mit de groot Plaats in Wybelsum an d‘ Diek.«

»Worum geht es?«, fragte Josefine Herbst.

»Verstehen Sie etwa kein Plattdeutsch?«, grinste er.

»Nein, ich stamme aus Wernigerode im Harz, dort wird kein Platt gesprochen.«

»Er hat nur seinen Leuten berichtet, um wen es sich bei dem Toten handelt«, erläuterte Jule Janssen ihrer Chefin den Sachverhalt.

Josefine Herbst wandte sich erneut an Friedjof Winter. »Wir benötigen hier einen Schreibtisch, an dem wir arbeiten können und einige Hintergrundinformationen wären auch nützlich. Was war der Herr Paulsen für ein Mensch? Wer gehört zu seiner Familie und so weiter und so weiter.«

Friedjof Winter nickte und überlegte. »Wie wollen Sie denn vorgehen? Brauchen Sie nicht eine Strategie?«

»Selbstverständlich! Ich habe eine Strategie und gerade deshalb brauche ich ja schnell alle Informationen, um dann später noch zur Familie zu fahren. Wir bekommen hier bei Ihnen doch ein Auto?«

»Das soll wohl klappen«, bestätigte er.

»Soweit wir wissen, ist heute die Beerdigung. Dann werden viele vor Ort sein und ich möchte die Reaktionen der Familienmitglieder und der Freunde sehen, wenn wir die Neuigkeit überbringen.«

Friedjof Winter gab Anweisung an seine Leute.

»Halt gau all‘ bienanner. Wi bruken de Infos futt! Un so as ik mi besinnen kann, hebben wi ‘n bietje wat over de Lüüd. Was daar neet mal wat mit de Dochter?«

Augenblicklich entstand ein geschäftiges Treiben im Büro.

»Darf ich Sie später begleiten?«, fragte Friedjof Winter interessiert.

»Gerne! Vermutlich kann ich dort vor Ort Ihre Kenntnisse in Bezug auf Plattdeutsch sehr gut gebrauchen. Meine Assistentin kann die Sprache zwar verstehen, da sie von hier stammt, aber sprechen will sie Platt nicht. «

»Was meinen Sie denn damit, dass mit der Tochter etwas war?«, erkundigte sich Jule Janssen, auch zum Beweis ihrer Sprachkenntnisse.

»Also, ich erinnere mich nicht an die Details, aber ich glaube, es gab vor einigen Jahren eine Anzeige der Tochter, in der sie ihren Vater des Missbrauchs beschuldigte«, erläuterte Friedjof Winter. »Kommen Sie, ich zeige Ihnen ein Büro, in dem Sie arbeiten können.«

»Gerne!« Josefine Herbst folgte gemeinsam mit ihrer Assistentin Herrn Winter durch die Gänge des Gebäudes. Sie beobachtete ihn, während er vor ihr herlief. Der Kollege schien so um die Vierzig zu sein, denn er hatte schon graue Strähnen in seinen dunklen, leicht gewellten Haaren. In seiner Uniform machte er aber eine gute Figur.

»Hier, bitte«, zeigte er auf den Schreibtisch in einem kleinen kargen Zimmer. »Was Besseres haben wir leider nicht zu bieten. Einen Computer lasse ich Ihnen gleich noch bringen.«

»Was wurde denn eigentlich aus der Anzeige?« Josefine Herbst wollte ihn noch nicht so schnell aus dem Büro entlassen.

»Der Fall wurde gar nicht behandelt, denn die Tochter hat die Anschuldigung wieder zurückgezogen. Ich kümmere mich darum, dass Sie die Unterlagen dazu schnell erhalten.«

Er verließ den Raum. Interessant, dachte Josefine Herbst und meinte damit nicht nur die Informationen.

Zügig schob sich die Trauergemeinde über den kleinen Dorffriedhof an der imposanten ostfriesischen Backsteinkirche vorbei und zurück zum gusseisernen Eingangstor. Noch immer läuteten die Glocken. Am Grab hatte sich der Pastor, Onno de Boer, mächtig beeilt, die Zeremonie zu beenden, denn es hatte stark zu regnen angefangen. Der dazugekommene heftige Herbststurm peitschte den Menschen das Wasser ins Gesicht. Einen Schirm als Schutz zu nutzen, war völlig unmöglich, dieser wäre sofort ruiniert gewesen. Darum versuchten alle, möglichst schnell zum Auto oder zu den Häusern zu gelangen.

»Wir sehen uns gleich bei mir im Haus!« Magdalena Paulsen winkte den Leuten zu, sprang in ihren großen, schwarzen Geländewagen und fuhr los. Sie wollte unbedingt als Erste ankommen. Beim Gulfhof angelangt, überzeugte sie sich schnell noch einmal, dass ihre langjährige Hausangestellte, Marianne, gemeinsam mit dem Caterer alles zu ihrer Zufriedenheit vorbereitet hatte. Sie positionierte sich gekonnt in der klobigen, hölzernen Eingangstür, um mit vollkommen trauriger Miene die Kondolenzbekundungen der Verwandten, Freunde und Bekannten ihres Mannes entgegenzunehmen. Doch die Anzahl der Gäste blieb weit hinter ihrer Erwartung zurück. Die Kirche war noch voll besetzt gewesen, aber nun hatten sich viele der Dorfbewohner, Geschäftspartner und Freunde direkt verabschiedet. Einige kamen zwar noch kurz zu ihrem Haus, um ihr Beileid auszudrücken, gingen oder fuhren dann aber sofort wieder, ohne an der Teetafel teilzunehmen. Das schlechte Wetter diente mehrfach als Entschuldigung. Letztlich blieben nur die engsten Freunde von Erwin Paulsen.

Markus Naumann, der inzwischen ehemalige Manager einer großen Reederei aus Hamburg und auch Hermann Veits, der unbeschäftigte Grafiker mit Gelegenheitsjobs aus Berlin, hatten ohnehin keine andere Wahl. Sie waren gemeinsam mit ihren Ehefrauen angereist und übernachteten im Gulfhof bei Magdalena Paulsen. Die bereits erwachsenen Kinder hatten sie zuhause gelassen. Lediglich Onno de Boer, der Pastor, der ebenfalls zu den engsten Freunden zählte, hätte die Möglichkeit gehabt, vor dem Regen direkt in sein kleines Haus bei der Kirche zu flüchten. Aber auch er war noch mitgekommen und saß nun in feuchter Kleidung mit den anderen an einem überdimensionalen Tisch mit rauchiger gläserner Platte und schweren gusseisernen Beinen. Der Regen trommelte heftig auf das Spitzdachfenster in der ausgebauten Scheune. Einst war dieses Haus ein großer Bauernhof direkt hinter dem Deich der Ems gewesen. Einsam lag der Hof, umgeben von unendlich viel Land, auf dem früher das Korn wuchs oder Kühe weideten. Onno de Boer erinnerte sich noch an die Zeit, als Erwins Eltern den Hof bewirtschafteten.

»Onno, träumst du?« Magdalena Paulsen hielt ihm einen gläsernen Teller mit Bienenstichstücken vor die Nase. »Nimm doch bitte.«

Er lehnte dankend ab und sie stellte den Teller zurück auf den Tisch. Hohe weiße Kerzen leuchteten dort zwischen viel zu vielen Tassen und Tellern, die gekonnt arrangiert auf der langen Tafel standen. Das meiste Geschirr blieb unbenutzt. Die anderen Freunde hatten sich bereits Kaffee oder Tee einschenken lassen und nahmen mehrfach von den Kuchenstückchen.

»Also ich hätte nie gedacht, dass von eurem Quartett Erwin als erster stirbt«, sinnierte Johanne Veits.

»Mein Tipp wäre Markus gewesen, denn er hatte doch mit Abstand als Manager die stressigste Arbeit von euch Vieren. Auch wenn die mit Sicherheit nicht annähernd so anstrengend und fordernd war, wie meine heute noch ist, als Lehrerin einer Hauptschule in Berlin.«

»Was hast du für geschmacklose und absurde Gedanken?«, entgegnete Christiane Naumann. »Glaubst du wirklich, dass der Beruf entscheidend ist, um die Lebensdauer eines Menschen einschätzen zu können?«

»Na klar!«, sagte Johanne Veits völlig überzeugt.

»Das ist doch inzwischen bewiesen. Harte körperliche Arbeit oder eben viel nerviger Stress erhöhen das Risiko schwerer Krankheiten und verkürzen das Leben. Also, mein Hermann wird sicherlich uralt!«

»Du kannst es einfach nicht lassen, oder?«, reagierte ihr Mann. »Ich kann doch nichts dafür, dass ich als Künstler keine Aufträge bekomme.«

Er wandte sich an die anderen.

»Ihr könnt mir glauben, ich versuche es permanent. Allein schon, um aus der Abhängigkeit von ihr herauszukommen.«

»Schon klar, mein Liebster«, nickte Johanne Veits und verzog das Gesicht.

»Ach Markus, mein Liebling«, stichelte nun auch Christiane Naumann. »Die Organisation deiner Frauengeschichten ist doch mit Sicherheit noch stressiger, als es dein Beruf jemals war, oder? Danach hätte Johanne tatsächlich recht. Erwin lebte wohl gesünder.«

Markus sah seine Freunde mit einem vielsagenden Blick an und schwieg.

»Was sollen denn jetzt diese Peinlichkeiten«, fragte Magdalena Paulsen, während sie sich zu den Freunden an den Tisch setzte. »Heute soll es doch ein Gedenken an Erwin sein. Eure Gemeinheiten könnt ihr doch zuhause lassen, bitte!« Sie wandte sich an den Pastor. »Du hast so wunderbar gesprochen, Onno, wirklich! Vor allem hast du so viel Schönes aus eurer Kindheit und Jugend erzählt, alles, was ich gar nicht miterlebt habe. Das hat mich wirklich sehr berührt.«

»Ja, ihr Lieben, wir hatten als Kinder ein schönes Leben hier im Dorf«, kommentierte Markus Naumann Magdalenas Gefühlsausbruch. »Hermann und ich hätten vielleicht auch hierbleiben sollen! Erwin und Onno, die ewigen Ostfriesen, waren glücklich, oder? Hermann und ich haben scheinbar in den großen Städten, mit Karriere oder ohne Karriere, das wirkliche Glück nicht finden können.«

Er sah sich auf dem Tisch um und blickte ungeduldig in die Runde. »Gibt es hier eigentlich auch was Stärkeres als Kaffee zu trinken?«

»Erwin war nicht glücklich!«, Magdalena fing an zu weinen. »Das wisst ihr doch wohl am besten. Ich lasse uns wohl besser gleich Schnaps bringen.«

Sie klatschte in die Hände und Marianne kam und stellte eilig die Flaschen auf den Tisch, die sie in weiser Vorausahnung mitbrachte.

Markus Naumann schenkte allen ein, stand auf und erhob sein Glas. »Auf Erwin, unseren besten Freund! Wir werden ihn nie vergessen!«

»Auf Erwin!«, erwiderten alle anderen den Trinkspruch und kippten den ersten kalten Klaren hinunter.

»Sag mal Onno, bist du hier glücklich?«, grinste Hermann Veits, nachdem er sein Glas absetzte.

Onno der Boer überlegte, schenkte sich ein weiteres Glas ein und erhob es. »Jakobus 1, Vers 12 gilt hier und auch woanders. Glücklich der Mann, der in der Versuchung standhält. Prost!«

Die Scheibenwischer des Autos konnten die Wassermassen kaum noch bewältigen. Ein Sturzregen kam von oben und der Sturm hatte kräftig zugelegt. Josefine Herbst hatte Mühe, das Lenkrad des geliehenen Polizeiwagens zu halten und in der Spur der schmalen Feldstraße zu bleiben. Sie hätte auch den Kollegen Winter fahren lassen können, hatte sich aber aus eigensinnigem Stolz dagegen entschieden.

»Ihre Leute haben wirklich in den paar Stunden sehr gute Arbeit geleistet« Sie sprach mit Friedjof Winter, ohne jedoch zu ihm zu blicken. »Wir wissen jetzt schon einiges mehr über den Toten. Frau Janssen, fassen Sie doch nochmal alle Details zusammen.«

»Gerne«, antwortete die Assistentin auf der Rückbank. »Also, Erwin Paulsen ist achtundfünfzig Jahre alt geworden, stammt aus dem Dorf Wybelsum und hat dort den Hof und das Land seines Vaters direkt am Deich der Ems geerbt. Die Familie ist anscheinend sehr vermögend. Herr Paulsen ist allerdings nicht Bauer geworden, sondern hat eine Autowerkstatt in Emden gegründet. Eigentlich hätte er es gar nicht nötig gehabt zu arbeiten, denn das geerbte Geld ist in vielen Immobilien und in Windrädern angelegt. Es bringt satte Einnahmen. Die Werkstatt war mehr sein Hobby. Er war ein Autonarr und besaß auch einige Oldtimer. Verheiratet war er mit Magdalena, fünfzig Jahre alt, geborene Witte. Sie stammt aus dem Dorf Rysum und ihre Eltern haben ebenfalls in der Landwirtschaft viel Geld verdient. Das Ehepaar hat eine Tochter, Lotta Specht, achtundzwanzig Jahre alt, Anwältin, die inzwischen in Oldenburg lebt und dort mit dem Architekten Roland Specht verheiratet ist. Vor siebzehn Jahren hatte Lotta ihren Vater angezeigt, sie sexuell belästigt zu haben. Eine Mitarbeiterin des Jugendamtes Emden war mit dem Kind damals zur Polizei gegangen. Bei ihr hatte sie sich wohl zusammen mit ein paar Freundinnen gemeldet. Aber nachdem die Beamten den Vater ins Präsidium zur Vernehmung geladen hatten, wurde die Anzeige zurückgenommen.«

»Wen mag das wundern?«, kommentierte Josefine Herbst. »Das Kind lebte ja schließlich noch zuhause. Wie sollte so etwas gehen?«

»Das ist das Problem«, ergänzte Friedjof Winter.

»Solange nichts bewiesen ist, können wir die Kinder ja nicht einfach aus ihren Familien holen. Der einzige Beweis ist oftmals die Aussage des Kindes. Zeugen gibt es selten. In diesem Fall gab es noch nicht einmal Geschwister, die wir hätten befragen können.«

»Also ist nichts mehr passiert«, resignierte Josefine Herbst.

»Doch«, widersprach Jule Janssen. »Die Tochter kam ins Internat nach Esens. Von dem Zeitpunkt an hat sie nicht mehr zuhause gelebt.«

»Aha, das ist wichtig. Nun gut, wir werden nachhaken, sobald sich die Gelegenheit ergibt«, beendete Josefine Herbst das Gespräch.

Friedjof Winter zeigte in den Regen. »Da vorne ist bereits der Gulfhof zu erkennen.«

»Wo? Ich sehe gar nichts«, lachte Josefine Herbst.

»Bin froh, dass ich die Richtung noch wahrnehmen kann und dass ich nur geradeaus fahren muss. Schauen Sie mal, wie die großen Pappeln am Rand der Straße sich bei dem Sturm biegen. Wenn das man gut geht!«

»Straße würde ich das jetzt nicht gerade nennen«, brummelte Jule Janssen hinten im Auto.

»Wollen Sie eigentlich heute Abend noch zurück nach Oldenburg?«, äußerte Friedjof Winter seine Besorgnis. »Vermutlich fahren gar keine Züge mehr bei dem Wetter!«

»Ich habe selbstverständlich Hotelzimmer für uns gebucht!«, entrüstete sich Jule Janssen.

»Sehen Sie, ich bin bestens versorgt.« Josefine Herbst drehte sich zu ihm und lächelte.

Wisst ihr noch, als wir alle zusammen in Italien waren?«, fragte Magdalena Paulsen in die Runde. »Das war doch wirklich der beste Urlaub, den wir jemals zusammen gemacht haben, oder? Die lauen Sommernächte am Strand, die Musik in den kleinen Dörfern. Und wir waren noch so jung und so verliebt!« Sie hatte einige Fotoalben auf dem Tisch verteilt und alle blätterten langsam in den Bildern der Erinnerungen.

»Wir hatten noch keine Kinder!«, kam es zynisch von Christiane Naumann. »Da war die Welt noch mit Leichtigkeit gefüllt. Mein Gott, wie wir damals ausgesehen haben!«

»Es gab guten Wein!«, sagte Markus Naumann und hielt ein Foto hoch. »Damit wird doch alles leichter.«

»Sind neun Monate später nicht Lotta-Paulina und Mark auf die Welt gekommen?«, fragte Johanne Veits nachdenklich, als sie die ersten Kinderbilder betrachtete. »Deshalb war der nächste Urlaub in Schweden auch so extrem anstrengend, nicht wahr?«

Markus Naumann lachte laut. »In Italien war alles leichter, auch das Vögeln! Nur bei euch hat es noch zwei Jahre gedauert, trotz des italienischen Weins.«

»War das nun auch schon ein Wettkampf?«, fragte Hermann Veits. »Ich wusste nicht, dass damals die Losung ausgerufen wurde, wer als erstes ein Kind hat, hat gewonnen und wird Vögelweltmeister.«