Tödlicher Spam - Ulrich (ulrics) Scharfenort - E-Book

Tödlicher Spam E-Book

Ulrich (ulrics) Scharfenort

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Beschreibung

Wer hat sich nicht schon über Spam aufgeregt? Die meisten löschen einfach die betreffende Email. Was passiert aber, wenn jemand weiter geht und den Verursacher des Spams auslöscht? Eine junge Polizeibeamtin bekommt es mit einer Serie ungewöhnlicher Morde an Computerkriminellen zu tun. Schon nach kurzer Zeit entdeckt sie etwas, was sie besser nie erfahren hätte. Das Geheimnis, wie man einen normalen Computer in eine Mordwaffe verwandelt. Gleichzeitig stellt 'Tödlicher Spam' eine Vorgeschichte zu 'Willkommen in Utopia' dar, welches unter der ISBN 978-3-7368-7484-8 überall als Ebuch kostenlos erhältlich ist. Warnung: Wenn Sie diese Geschichte lesen, könnte Sie der Anblick eines Bildschirms in Angst versetzen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Ulrich (ulrics) Scharfenort

Tödlicher Spam

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Tödlicher Spam

Es war ein ruhiger gemütlicher Abend. Die junge Kripo-Beamtin Sonja Regensfurth, eine Ermittlerin im Dezernat für besondere Internetkriminalität, saß an ihrem heimischen Schreibtisch und ging die persönlichen Emails durch. Neben ihr dampfte eine Tasse heißer Tee.

Meist konnte sie sich nach Feierabend nur schwer dazu durchringen, noch am Computer zu arbeiten. Aber da sie heute Rufbereitschaft hatte, konnte sie sich eh nicht richtig entspannen. Ihr blieb nur die Hoffnung, dass sie keiner anrief. Der Alltag am Rechner war anstrengend genug. Sie seufzte, denn wieder hatte sich massenhaft Spam in ihrem Postfach angesammelt.

Ihre behagliche Wohnung in warmen Farben gestrichen und wohlig gemütlich ließ sie ein wenig entspannen. Es war ihr Rückzugsort aus dem harten Alltag. Einem Alltag, zu denen die schlimmsten Perversionen, welche Menschen sich vorstellen konnten, genauso gehörten wie Kriminalität bis hinab ins Darknet. Dem 'düsteren' Teil des Internets, den die Mehrheit gar nicht wahrnahm. Sie verdrängte den Gedanken an die Arbeit und nahm einen Schluck ihres aromatisierten Tees. Innerlich ächzte sie bei jeder gelöschten Spammail. Die eine Hand war mit der Maus und dem löschen beschäftigt, die andere spielte mit ihren schulterlangen rötlichen Haaren.

'Warum konnte bloß niemand diese nervigen Spammer stoppen?', fragte sie sich. Die Antwort kannte sie leider nur zu gut. In ihrem Dezernat bei der Polizei gab es einfach zu viele Fälle und leider wurden die Spuren im Netz durch Profis zu gut verwischt, als dass einer dieser Spammer unwiderlegbar überführt hätte werden können. Wenn sich die Profis überhaupt in diesem kleinen Teil der Welt aufhielten. Die Staatsanwaltschaft mochte Fälle ohne eindeutige Beweise meist gar nicht erst annehmen. Auch dort war die Überlastung alltäglich und es wurden nur die lohnenden Fälle übernommen und die anderen erst einmal abgelegt oder direkt eingestellt.

Sonja schreckte aus ihren Gedanken hoch, als ihr Handy plötzlich klingelte. Es war eines von diesen, mit denen man eigentlich nur telefonieren konnte. Zu einem Smartphone hatte sie sich bisher nicht durchringen können. Aufgrund ihrer Berufserfahrung war es ihr viel zu unsicher. Mit Grauen dachte sie daran, wie einfach man in die meisten Smartphones eindringen konnte und welche Daten diese dazu auch noch alles über die Apps weiterleiteten. Schon mehr als einmal hatte sie sich anhören müssen, wie junge Leute wegen intimer Aufnahmen verzweifelten oder andere von Nervanrufen überflutet wurden.

Die Rufbereitschaft fürs Dezernat Computerkriminalität zu haben bedeutete, man wurde immer dann zu allen möglichen Fällen gerufen, die etwas mit Computern zu tun hatten. Zu ihrem Ärger meistens vollkommen unnötig. Aber sie hatte sich den Beruf schließlich ausgesucht.

"Regensfurth?", meldete sie sich schließlich mit leicht genervtem Unterton.

Eine freundliche Männerstimme erklang. "Meier hier. Wir haben hier etwas, was Ihr Dezernat möglicherweise betrifft."

"Ich mach mich auf den Weg.", ihrer Stimme war anzumerken, dass sie es nicht bereitwillig tat.

Schnell noch notierte sie die Adresse und fuhr dann los. Ihren Zuständigkeitsbereich kannte sie nur zu gut und wusste, dass sich ihr Ziel am anderen Ende ihres Bezirks befand. Glücklicherweise war die kalte Dezembernacht zumindest frost- und schneefrei. Sie fand es natürlich gar nicht schön, aus ihrem wohligen Heim in die Kälte zu müssen.

Auf der Fahrt dachte sie darüber nach, wie sie ihr analytischer Verstand und starker Gerechtigkeitssinn damals zu Polizei geführt hatten. Bereut hatte sie es trotz der Anstrengungen und Entbehrungen bisher nicht. Es war ein gutes Gefühl etwas, für anderen Menschen zu tun.

Nach einer Fahrt durch die Nacht war sie endlich angekommen. Die Kollegen führten sie in eine in dunklen Farben gehaltene Wohnung. Das Dunkelgrau der Wände war auch ohne ein mögliches Verbrechen beklemmend. Die Möbel waren überwiegend aus schwarzem Kunststoff und Pressspan. Sonja versuchte ein gleichmütiges Gesicht zu machen und nicht ans schön helle Kiefernholz zu denken, was zuhause wartete. Dies war definitiv kein Ort, an dem Sonja sich gerne aufhielt. Ein Psychologe könnte sicherlich sagen, warum ein Mensch sich ein derart unangenehmes Umfeld als Heim schuf.

Auf einem schwarzen Kunstledersofa saß eine ziemlich verstörte Frau. Sonja bekam nur Bruchstücke der Unterhaltung mit, war aber auch nicht geneigt, unnötig lange hier zu verweilen. Alles in ihrer wollte einfach nur raus aus dieser Umgebung. Als kleine Blase der Behaglichkeit trug sie den Gedanken an ihre Wohnung in sich.

Sie holte ihren Notizblock und Stift heraus und machte sich Notizen. Weder Fotos noch Berichte anderer konnten die eigenen Eindrücke ersetzen, fand sie. Es war zwar mühsam, aber notwendig.

Im Arbeitszimmer lag ein Mann auf dem Boden. Sein Körper war seltsam verrenkt. Der Gerichtsmediziner war auch schon da.

"... Es sieht aus, wie ein Fall von Epilepsie mit tödlichem Ausgang...", bekam Sonja einen Gesprächsfetzen mit, während sie sich schon dem Computer zuwandte.

Ihre Gedanken kombinierten, dass er vielleicht vor dem Computer gesessen hatte und es dabei zu einem Anfall gekommen war. Kein Grund also, ein Verbrechen zu vermuten. Seltsam, dass trotzdem ermittelt wurde. Sie sah sich den Computer genauer an. Bei einer natürlichen Todesursache konnte sie sich eigentlich den Aufwand sparen.