Tom Prox 12 - Sam Turrek - E-Book

Tom Prox 12 E-Book

Sam Turrek

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Im Wilden Westen gibt es viele Leute, die starben, weil sie zu viel fragten. Und so ist auch Tom Prox‘ Neugier, wenn er sich mit harmloser Miene nach dem Weg zum Misotahaus erkundigt, lebensgefährlich ...

DAS HAUS IN DEN FELSEN

Der "Tom Prox"-Roman spielt am Osthang der Rocky Mountains, dort, wo die Grenze zwischen den beiden Staaten Colorado und New-Mexico verläuft. Irgendwo in diesem Hochland befindet sich auch das Haus in den Felsen. Doch Fremde sind dort nicht willkommen ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 124

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Impressum

DAS HAUS IN DEN FELSEN

DIE BLAUE SCHLANGE - Teil 6

Vorschau

Kleines Wildwest-Lexikon

Aus dem Wilden Westen

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Heinrich Berends

Illustrationen Innenteil: duncan1890/iStockphoto; Rustic/shutterstock

Datenkonvertierung eBook: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-7691-3

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

DAS HAUS IN DEN FELSEN

Von Sam Turrek

Im Wilden Westen gibt es einige Leute, die nur deswegen starben, weil sie zu viele Fragen stellten. Und so ist auch Tom Prox’ Neugier, wenn er sich bei den beiden Reitern, die an einem ausgetrockneten Bachlauf pausieren, nach dem Weg zum geheimnisvollen Misotahaus erkundigt, lebensgefährlich …

Das Einzige, was er aus der Zeit, da er als Filmstatist in Hollywood einherstolzierte, übrig behalten hatte, war der Name Trim.

Geschniegelt sah er längst nicht mehr aus. Er unterschied sich in nichts von den anderen aus dem großen Heer der Diebe und Gauner; zu seiner Schande muss gesagt werden, dass er sich in seinem jetzigen Aufzug sehr wohlfühlte.

Er hatte den Stamm einer hohen Eiche, die einsam in der Gegend stand, erklettert und spähte den Weg geradeaus, der sich endlos durch die eintönige Gegend wand. Zu sehen war außer hartem, trockenem Gras, einigen niedrigen, verkümmerten Büschen und einer großen Menge von Felsbrocken nichts. Da begann sich am Horizont eine riesenhafte Staubwolke zu entwickeln. Sie kam mit beachtlicher Schnelligkeit näher.

Trim holte sein schmutziges Taschentuch hervor und wedelte damit durch die Luft. Dann kletterte er vom Baum und lief, so schnell ihn seine Beine, tragen wollten, in entgegengesetzter Richtung. Er wäre dabei dem Mann, der geruhsam neben einem Busch lag und eine Zigarette rauchte, beinahe auf den Bauch getreten.

»Sie kommen!«, rief er wild. »Sie sind gleich da!«

»Warum so aufgeregt?«, brummte der Mann. »Schließlich liegen wir ihretwegen ja schon einige Stunden hier!« Er gähnte laut und streckte alle viere von sich. Sie nannten ihn Bug1), und er war tatsächlich eine Wanze: Er verstand es ausgezeichnet, sich auf fremder Leute Kosten zu nähren.

Jetzt erhob sich auch der dritte Mann. Er hatte gegen einen Felsblock gelehnt und dort geschlafen. Sein Gesicht war verkniffen; seine Augen stachen unangenehm. Er hieß bei seinen Komplizen Leech, der Blutegel.

»Dann mal los!«, sagte er unbekümmert, holte die Colts aus den Holstern und besah sie liebevoll. »Auf die Straße, Trim! Und ich mach dich tatsächlich zur Leiche, wenn du die Leiche nicht so echt spielst, dass die Bloodies darauf hereinfallen!«

Trim grinste geschmeichelt. »War schließlich lange genug beim Film«, erklärte er großartig.

»Ich weiß, ich weiß!«, wehrte die Wanze ab und erhob sich schwerfällig. »Wenn du einen Toten spieltest, roch es tatsächlich nach Verwesung. Leg eine andere Walze auf!«

Trim trat auf den Weg hinaus und legte sich behutsam auf den Bauch. Es dauerte eine Zeit lang, bis er so lag, wie, seiner Meinung nach, ein Mensch liegen musste, der gestorben war. Dann erstarrte er zur Bewegungslosigkeit.

Leech nahm auf der anderen Seite des Weges hinter einem Felsblock Deckung. Bug kauerte neben dem Strauch, hinter dem er geschlafen hatte. Beide hielten ihre Colts bereit.

Bald darauf war die Staubwolke so nahe gekommen, dass sie ihr Stück aufführen konnten.

Diese Staubwolke war ein ganz ausgezeichneter, nagelneuer Omnibus.

Er gehörte Samy Sky aus St. Louis, und Mr. Sky war ein schwerreicher Mann. Man sprach von Millionen, die seine Eisenwerke wert waren, und von weiteren Millionen, die sie ihm jährlich einbrachten.

Samy Sky saß neben dem Fahrer, hatte eine dicke Zigarre im Mund und eine Taschenflasche in der Hand. Er behauptete, das Schaukeln während der Fahrt nicht zu vertragen und nur dadurch bekämpfen zu können, dass er ab und zu einen Schluck nahm.

Seine Tochter Gibsy hatte sich als Cowgirl zurechtgemacht. Auf jeder Varietébühne würde sie absolut echt gewirkt haben, aber hier wollte sie niemand ernst nehmen.

Ihr Bruder Jack stand neben ihr. Er hatte sich den Fahrgästen zugewandt und lächelte. Jack hielt sich für unwiderstehlich, wenn er lächelte; die anderen hielten ihn für mehr oder weniger blöd.

Jack räusperte sich und wies mit weit ausholender Handbewegung ins Freie hinaus.

»Wir sind gleich hindurch, Ladies und Gentlemen«, erklärte er im Tonfall des Reiseleiters einer Ausflugsgesellschaft. »Durch die Einöde nämlich! Das Land steigt langsam an; wir kommen in die Berge. In weniger als zwei Stunden werden wir das Misotahaus erreicht haben, jenen entzückenden Erdenfleck, den Mr. Samy Sky, mein herrlicher Vater, eigens kaufte, um Ihnen, Ladies and Gentlemen, eine einmalige Freude zu machen!«

Er lächelte und – in diesem Augenblick kreischten die Bremsen.

»Was ist denn los?«, fragte Mr. Sky erbost, als er vornüber prallte.

»Da liegt einer!«, entgegnete der Fahrer aufgeregt. »Der Teufel soll mich holen, wenn der Kerl nicht tot ist.«

Die Fahrgäste sprangen von den Sitzen und drängten sich an die Fenster. Jeder wollte sehen, was los sei.

Der Wagen stand, alles starrte entsetzt auf den Mann, der reglos im Sand lag.

»Jemand hat ihn erschossen!«, flüsterte Gibsy heiser.

»Man sieht ja gar kein Blut«, stellte Jack fest.

»Halt den Mund«, unterbrach ihn sein Vater widerwillig. »Auf den Gedanken, dass man hinausgehen und nachsehen müsste, kommt natürlich niemand von euch.«

Er erhob sich schwerfällig. Samy war ein Mann von einiger Körperfülle und etwas kurzatmig.

Die Tür wollte nicht gleich aufgehen. Samy bekam einen roten Kopf, während er an ihr herumriss. Endlich war es so weit! Er hüpfte wie ein Gummiball zu Boden und schritt schnaufend auf den Reglosen zu. Die Fahrgäste drängten hinterher.

Dann vernahmen sie plötzlich eine unangenehme Stimme, die ein deutliches »Hands up!« rief. Die Fahrtteilnehmer erblassten. Der Mann, in dessen Gesicht sie sahen, war zu allem entschlossen, und die Colts in seinen Händen ließen keinen Zweifel daran aufkommen.

»Etwas eifriger, meine Damen und Herren!«, ertönte da eine zweite Stimme. Als sie zur Seite blickten, sahen sie einen weiteren Mann hinter einem Felsblock hervorkommen, ebenso wenig vertrauenswürdig wie der erste und ebenfalls mit schweren Colts bewaffnet.

»Gehört das zu den Überraschungen, die Sie uns versprachen, Mr. Sky?«, fragte eine ältliche Dame vorwurfsvoll.

»Halt’s Maul, alte Schraube!«, knirschte der Mann neben dem Felsblock gemütlich und richtete einen seiner Colts auf sie.

Die Dame verfärbte sich, kreischte auf, verdrehte die Augen und sank zu Boden. Aber niemand kümmerte sich um sie, denn gerade in dieser Sekunde wurde die Leiche lebendig.

Sie erhob sich, stäubte Sand und Steinchen sorgfältig vom Anzug, verbeugte sich elegant vor der verdatterten Reisegesellschaft und sagte melodramatisch: »Excuse me, Ladies and Gentlemen! Während meine Freunde hier jedem von Ihnen ein Loch durchs süße Herzchen brennen, falls er sich versehentlich rührt, werde ich mir erlauben, mich ein wenig für Ihre Wertsachen zu interessieren.«

Niemand bewegte sich. Sie waren zwölf Personen einschließlich des Fahrers. Vierundzwanzig Hände zeigten zum Himmel.

Trim ging von einem zum anderen. Mit geübten Griffen tastete er sie ab. Er wusste genau, wo etwas zu finden war. Er verschmähte weder die Brieftaschen der Herren noch die Handtäschchen der Damen, er zog Ringe von den Fingern, nahm Colliers von mehr oder weniger schönen Hälsen und stopfte alles in seine Taschen, die anschwollen wie der Leib einer Cobra, die eben gefüttert worden ist.

Als Trim zu Gibsy kam, funkelte sie ihn aus zornigen Augen böse an.

»Wagen Sie es!«, rief sie empört.

Der Bandit lachte laut. »Schönste Frau, der ich je im Leben begegnete!«, erwiderte er galant. »Wenn ich das sage, bedeutet es etwas … es gab eine Zeit, da waren die Damen hinter mir her wie die Fliegen hinter dem Zucker!«

Er drückte plötzlich einen Kuss auf die Lippen des Mädchens. Gibsy war so überrascht, dass sie sich nicht rührte.

»Nicht nur die jüngeren Jahrgänge«, erklang in diesem Augenblick eine lachende Stimme in seinem Rücken. »Die haben es gewöhnlich nicht so nötig! Machen Sie sich an die älteren Damen, Sonny! Sie werden sich ewigen Dank verdienen.«

Auf dem Felsblock, hinter der vor kurzer Zeit noch die Wanze geschlafen hatte, saß ein junger Mann. Er hielt eine Zigarette in der Hand und lachte über das ganze Gesicht.

Trim blickte ihn an, als sähe er ein Gespenst.

»Ran an den Speck, Liebling!«, sagte der junge Mann auf dem Stein fröhlich. »Nehmen Sie sich der Dame an, die da auf der Erde sitzt. Die mit der vielen Farbe im Gesicht. Sie wird ihr ganzes Leben lang an den Kuss denken, den ihr ein Bandit gab … wenn’s auch nur ein Schuft von Westentaschenformat war.«

Trim wurde bleich vor Wut.

Leech, der Blutegel, fuhr herum und starrte den Lachenden wild an.

»Weg da, Fremder!«, knurrte er böse. »Ich schieß dir ein Loch in den Bauch, dass man den Himmel durch dich hindurch betrachten kann.«

»Nicht so stürmisch, Blutegel«, entgegnete der Mann auf dem Stein gemütlich. »Steckt erst einmal eure Colts ein. Könnte sein, dass sonst einer davon aus Versehen losgeht.«

Bug, die Wanze, hatte sich bisher bemerkenswert ruhig verhalten. Jetzt reichte es ihm. Er warf einen zärtlichen Blick auf die wohlgefüllten Taschen Trims, und bei dem Gedanken daran, all ihre Mühe könnte umsonst gewesen sein, stieg ihm die Galle hoch.

»Ich zähle bis drei, Fremder!«, brüllte er den jungen Mann auf dem Stein an. »Wenn du dann noch auf deinem verdammten Felsen sitzt, mach ich dich zum Kaffeesieb!« Dann rief er laut: »Eins …!«

»Reiß dir kein Bein aus«, erwiderte der Mann auf dem Felsblock. »Ich bezweifle, dass du noch so viel aus der Schule übrig behalten hast, um bis drei zählen zu können.« Plötzlich wurde seine Stimme hart. »Nimm die Kanone weg, Wanze«, sagte er ungemein ruhig, aber es klang, als fahre ein Rasiermesser über einen seit vielen Wochen nicht geschnittenen Bart.

»Zwei …!«, zählte die Wanze erbost und hob den Colt.

Die Gäste Mr. Skys standen, vor Angst schlotternd, auf der Stelle und starrten mit schreckensbleichen Gesichtern auf Bug und den Fremden.

»Steck die Waffe weg«, mahnte der Mann auf dem Stein noch einmal gemütlich. »Du hast nicht das Format zum Killer, Wanze! Du bist nur ein armseliges, kleines Würstchen.«

Der Bandit hatte jede Selbstbeherrschung verloren.

»Drei!«, brüllte er in höchster Wut, riss den Colt zum Himmel und …

Tom Prox und das Schicksal bewahrten ihn davor, zum Mörder zu werden. Sein Arm hatte die Gerade noch nicht erreicht, da bellte ein anderer Schuss auf. Er kam von dem Mann auf dem Stein, obwohl niemand von den Reisegästen sah, dass er seine Waffe zog, und nicht, dass er sie wieder wegsteckte.

Der Colt in Bugs Hand machte sich selbstständig. Er flog dem kleinen Gauner aus den Fingern, wirbelte durch die Luft und prallte gegen Jack Skys Kopf, ehe er zur Erde fiel, aber das war weder von Prox noch von der Wanze beabsichtigt.

Jack verfärbte sich, quetschte ein entsetztes »Ich bin getroffen!« zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor und legte sich lang zu Boden. Er schloss die Augen und wartete auf das Eingehen in die Ewigkeit.

Bug schaute verblüfft auf seine leere Hand. Dann starrte er den Westmann an, der einen sorglosen Zug aus seiner Zigarette tat.

»Und nun steck die Schießeisen weg«, forderte Tom Prox sehr gemütlich. »Es lohnt nicht! Trim packt aus, was er in seinen Taschen gehamstert hat, und legt es in den Sand, damit die Damen und Herren ihr Eigentum wieder an sich nehmen können. Dann steigt in den Bus und lasst euch ein wenig fesseln! Mr. Sky hat sicher Telefon im Misotahaus. Er wird die Polizei bitten, euch abzuholen, sobald er dort ankommt.«

Leech zuckte die Schultern und reichte seine Colts resigniert dem Westmann.

»Aus, Jungens«, klagte er verkniffen. »Schiefgegangen! Wäre ein ganz netter Happen gewesen.«

Auch seine Komplizen wurden entwaffnet.

Trim kramte wortlos heraus, was er vor wenigen Minuten eingesackt hatte. Uhren, Ringe, Brieftaschen, Colliers – alles warf er wahllos in den Sand. Dann wurden die drei Banditen wohlverschnürt in den hinteren Teil des großen Reisewagens verstaut.

Die Fahrgäste des Autobusses wurden plötzlich wieder lebendig. Zwölf Personen stürmten begeistert auf den Westmann ein. Tom Prox wappnete sich mit Geduld.

Jack hielt es für geraten, wieder aufzustehen. An seiner Stirn prangte eine Beule von Hühnereigröße. Der Jüngling breitete die Arme aus und wollte Tom an sich ziehen. Aber der Westmann wich geschickt aus.

»Sie sind mein Lebensretter!«, rief Jack pathetisch. »Ich bin Ihnen ewig dankbar!«

Die ältliche Dame, sie hieß Jereila Gloria Tunkson, bekam langsam unter der Schminke ihre natürliche Farbe wieder. Sie ging auf Tom Prox zu. Ehe er den Überfall abwehren konnte, hatte sie ihm einen Kuss auf die Stirn gedrückt.

»Mein Retter!«, hauchte sie hingegeben. »Edelster aller Menschen! Sie sind ein Held!«

Tom lachte. »Ich bin ein stellenloser Cowboy, mehr nicht!«

Jack fuhr in die Tasche und suchte nach seiner Geldbörse. Er fand sie nicht; sie lag noch auf dem Haufen bei den Dingen, die Trim wieder hatte auspacken müssen.

Tom Prox winkte ab. »So stellungslos bin ich nun wieder nicht«, behauptete er zufrieden.

Mr. Samy Sky drängte seinen Sohn beiseite.

»Narr!«, fuhr er ihn an. »Du wirst nie lernen, zwischen einem Gent und einem Banditen zu unterscheiden!« Er hielt plötzlich seine Taschenflasche in der Hand. »Wollen Sie mir den Gefallen tun, einen Schluck mit mir zu trinken, Mr. …«

»Noch keine Zeit gehabt, mich vorzustellen«, entgegnete Tom lächelnd. »Ist auch nicht wichtig. Wenn es Ihnen nichts ausmacht – Tom heiße ich.« Er überlegte eine Sekunde. »Tom Hawk«, setzte er dann fort und beäugte die Flasche misstrauisch. »Ist Ihr Whisky gut, Sir?«, fragte er vorsichtig.

Mr. Skys Gesicht verklärte sich.

»Der beste, den es in den Staaten gibt«, versicherte er eifrig.

Tom nahm die Flasche und versuchte ihren Inhalt.

»Thanks«, erwiderte er dann anerkennend. »Sie haben nicht gelogen. Und nun: Goodbye!«

Gibsy drängte sich vor. Man konnte doch diesen jungen Helden nicht so einfach ziehen lassen! Schließlich hatte er ihnen das Leben gerettet!

»Mr. Hawk«, begann sie, fuhr aber erschreckt zurück, denn Tom hatte den zischenden Pfiff ausgestoßen, der seine treue Stute Susy herbeirief. »Wenn Sie stellungslos sind … Mein Vater hat das Misotahaus in den Felsen gekauft, Mr. Hawk! Kommen Sie mit uns. Seien Sie für einige Wochen unser Gast! Erholen Sie sich, bis Sie Ihre Schwäche überwunden haben und wieder bei Kräften sind!«

»Yeah«, überlegte Tom. »Eigentlich haben Sie recht. Ich fühle mich wirklich sehr heruntergekommen, schwach und äußerst pflegebedürftig.«

Nun hielt es Mr. Sky für richtig, auch ein Wort zu sagen. Er legte dem stellenlosen Cowboy seine Hand auf die Schulter.

»Ist natürlich Quatsch, was das Mädel sagt«, erklärte er lachend. »Von wegen schwach, pflegebedürftig und so. Wünschte, ich hätte einmal im Leben Ihre Nerven gehabt! Aber eingeladen sind Sie trotzdem. Sagen Sie Ja! Kommen Sie mit!«

»Okay«, erwiderte Tom Prox zufrieden.

Gibsy schob ihren Arm unter den seinen.

»Einsteigen!«, rief sie fröhlich.

»Augenblick!«, bat Tom da. »Bin nicht allein. Hab ein süßes Girl bei mir, das muss natürlich mit. Wundere mich schon, wo es steckt. Pflegt sonst, auf den ersten Pfiff zu erscheinen.«

»Girl?« Gibsy runzelte die Augenbrauen.

»Ausgezeichnet erzogen«, behauptete Tom. »Frisst aus der Hand. Die Peitsche brauche ich nie zu nehmen.«