Trau deinem Zwilling nicht - Klara G. Mini - E-Book

Trau deinem Zwilling nicht E-Book

Klara G. Mini

4,5

  • Herausgeber: Prolibris
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

Luise Wiese ist Kassels jüngste Kriminalhauptkommissarin. Als ein bekannter Kasseler Psychiater ermordet wird, hat sie den Fall schnell gelöst: Der Sohn ist der Mörder, denkt sie. Der entkommt jedoch der Polizei. Genau vor der Haustür ihrer Zwillingsschwester Xenia. Die impulsive Krimischriftstellerin gerät dadurch nicht nur an den Stoff für einen neuen Roman. Mit viel Humor beschreibt die Autorin Klara G. Mini das Wettrennen der ungleichen Zwillingsschwestern, die beide mit sehr unterschiedlichen Zielen den Fall aufklären wollen.

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Seitenzahl: 273

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Klara G. Mini

Trau deinem Zwilling nicht

Kassel Krimi

Prolibris Verlag

Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind rein zufällig und in keiner Weise beabsichtigt. Die meisten Kasseler Schauplätze dieses Buches sind dagegen real – am Leser herauszufinden, welche erfunden sind.

Für die Menschin, die ich am allerlängsten kenne und liebe,

und für meinen Seelengefährten.

Freitag, 24. Februar 2006

Xenia Wiese

Wenn Sie es für eine blöde Idee halten, mit Hausschuhen im Winter einkaufen zu gehen, kann ich Ihnen eigentlich nur Recht geben. Aber ich hatte es ja nicht weit – raus aus der Haustür und hinein zu Metzger Maier.

Ich wurde nicht sofort bedient. An der »heißen Theke« standen zwei Polizisten in den üblichen schlammbraunen Hosen und jägergrünen Jacken und orderten ihr Mittagessen. Anni, die Fleischereifachverkäuferin, füllte großzügig Frikadellen mit Bratkartoffeln in eine Styroporverpackung.

»Nicht so viel, junge Frau!« Der größere Ordnungshüter, ein etwas grobschlächtiger Typ, strich grinsend über seinen Bauch.

»Halb so schlimm, da passt noch was rein.« Anni schaufelte unbeirrt weiter. »Darf’s denn sonst noch was sein?«

»Können’se noch ein Mettbrötchen machen? Für den Knastbruder da draußen? Mit Zwiebeln«, sagte der kleine Dicke.

»Das gibt aber ordentlich Blähungen!«

»Egal. Machen Sie ruhig noch ein paar Zwiebeln mehr drauf. Der hat uns auch genug geärgert.«

Während Anni das Brötchen aufschnitt, warf ich einen kurzen Blick nach draußen. Direkt vor der Schaufensterscheibe geparkt der weißgrüne Streifenwagen, auf dem Rücksitz ein Mann mit blondem Haarschopf.

»Macht zusammen 7,80 €.«

»Für das Brötchen bräuchten wir noch eine Quittung.«

Anni suchte nach dem Quittungsblock. »Kein Problem. 1,80 €, ein Mettbrötchen.« Sie zwinkerte mir fröhlich zu, während der kleine dicke Ordnungshüter aus seiner Gesäßtasche eine Geldbörse zog und bezahlte.

Ich sagte gerade: »Ich hätte gern 200g Rinderhack«, als der Grobschlächtige wieder in den Laden stürzte.

»Ich muss mal telefonieren!«

»Kein Handy, oder was?«, wollte Anni wissen, während sie auf den Apparat hinter sich deutete.

»Akku leer.« Er hackte mit dicken Fingern eine Nummer in die Tasten.

»Hat Schulze schon per Funk gemeldet? … Ja, der Typ ist weg … Ist mir schleierhaft. Der war doch mit Handschellen an die Kopfstützen gefesselt, sogar an jeder Hand eine … Was? Nein, hat er rausgerissen … Ja, ... Was jetzt?... In Ordnung!« Er schmiss den Hörer auf die Gabel.

Anni öffnete den Mund zu einer Frage, aber der Typ war schon wieder draußen. »Darf’s ein bisschen mehr sein? So 220g?«, fragte sie stattdessen mich.

»Ja, ja, in Ordnung!« Durch die Schaufensterscheibe verfolgte ich gespannt das Geschehen. Der Blondschopf war verschwunden. Dafür zwei Polizisten in hektischer Betriebsamkeit. Der kleine Dicke – vermutete ich – am Funkgerät, der andere rannte die Straße rauf und runter.

»Was ist hier eigentlich los?« Anni trat neben mich, um ebenfalls hinauszuschauen.

»Hast Du doch gehört. Der Knasti ist getürmt!«

»Na, weit kann der ja nicht sein!«

Konnte er offensichtlich doch. Obwohl es sehr schnell von Polizeifahrzeugen nur so wimmelte. Blaulicht überall. Stellen Sie sich dazu jetzt noch den passenden dunstigen Kasseler Mittag im kalten Februar vor. Tatütata kündigte das Kommen eines weiteren Streifenwagens an, der bald darauf mit quietschenden Reifen hielt. Vier Männer in Uniform fielen fast aus dem Auto, bereit, die Verfolgung aufzunehmen.

»Was hat der Typ wohl verbrochen? Wenn die so einen Aufriss machen!«, fragte Anni.

»Bestimmt nicht nur ein Deo im Supermarkt geklaut«, vermutete ich. »Irgendwas Kapitaleres. Mord und Totschlag oder so.«

Gewissermaßen fühlte ich mich vom Fach. Ich lese Krimis seit ungefähr zwanzig Jahren, also gut zwei Drittel meines Lebens, und habe enge Kontakte zu der jüngsten Kriminalhauptkommissarin in Kassel. Die ist zufällig meine Zwillingsschwester Luise. Ich weiß, was Sie jetzt denken. Für diesen Namen ist sie entweder schon zu alt oder noch nicht alt genug. Aber es gibt eine einfache Erklärung: sie wurde nach der Oma mütterlicherseits benannt. Mir geht’s übrigens auch nicht besser. Getauft auf den Namen der Oma väterlicherseits. Unsere Eltern halten viel von Tradition.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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