Trojanische Altertümer - Heinrich Schliemann - E-Book

Trojanische Altertümer E-Book

Heinrich Schliemann

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Beschreibung

In diesem Buch berichtet Heinrich Schliemann von den ersten drei Grabungsjahren von 1871 bis 1873 in Troja. Dieses erstmals 1874 erschienene Buch wurde von ihm selbst finanziert und erschien in einer Auflage von nur 1000 Exemplaren. In 23 Briefen und einem ausführlichen Vorwort berichtet er über seine Grabungen sowie über seine Funde, darunter der berühmten Schatz des Priamos. Auch seine Überlegungen zu Alter und Zweck der gefundenen Stücke sind in seinem Bericht enthalten. Schliemann scheut sich nicht, seine in älteren Berichten dargestellten Überlegungen zu revidieren und an Hand jüngerer Funde neu zu bewerten. Weiterhin gibt er einen Einblick in die Umstände und Schwierigkeiten, unter denen archäologische Ausgrabungen zu seiner Zeit durchgeführt wurden, sei es die Beschaffung von Material und Personal, die vielen christlichen Feiertage oder die osmanische Bürokratie. Dieses E-Book wurde mit über 200 Abbildungen ergänzt, die im Original nur in einem Begleitband enthalten waren. Der Text wurde leicht modernisiert und mit einigen Anmerkungen versehen.

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Seitenzahl: 445

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TROJANISCHE ALTERTÜMER.
Bericht über die Ausgrabungen in Troja.

von

Dr. Heinrich Schliemann.

mach-mir-ein-ebook.de

1. E-Book-Auflage, Mai 2013 E-Book: www.mach-mir-ein-ebook.de, Hamburg Originalausgabe: F.A. Brockhaus, Leipzig, 1874. Cover: Achilleus verbindet den von einem Pfeil getroffenen Patroklos. Innerseite eines attischen rotfigurigen Kylix, um 500 v. Chr.; Foto: Bibi Saint-Pol; Quelle: Wikimedia Commons. Das Layout dieses E-Books beruht auf dem Design »swiss+min« von Jiminy Panoz. Schriftart: »Gentium Plus« von SIL International. Diese Schriftart ist unter der Open Font License verfügbar.

Terrakotta-Tafeln aus der griechischen Schicht (1–2m)

Inhaltsverzeichnis

Einleitung.
I. Auf dem Berg Hissarlik (in der Ebene von Troja), 18. Oktober 1871.
II. Auf dem Berg Hissarlik, 26. Oktober 1871.
III. Auf dem Berg Hissarlik, 3. November 1871.
IV. Auf dem Berg Hissarlik, 18. November 1871.
V. Auf dem Berg Hissarlik, 24. November 1871.
VI. Auf dem Berg Hissarlik, 5. April 1872.
VII. Auf dem Berg Hissarlik, 25. April 1872.
VIII. Auf dem Berg Hissarlik, 11. Mai 1872.
IX. Auf dem Berg Hissarlik, 23. Mai 1872.
X. Auf dem Berg Hissarlik, 18. Juni 1872.
XI. Auf dem Berg Hissarlik, 13. Juli 1872.
XII. Pergamos von Troja, 4. August 1872.
XIII. Pergamos von Troja, 14. August 1872.
XIV. Athen, 28. September 1872.
XV. Pergamos von Troja, den 22. Februar 1873.
XVI. Pergamos von Troja, 1. März 1873.
XVII. Pergamos von Troja, 15. März 1873.
XVIII. Pergamos von Troja, 22. März 1873.
XIX. Pergamos von Troja, 29. März 1873.
XX. Pergamos von Troja, 5. April 1873.
XXI. Pergamos von Troja, 16. April 1873.
XXII. Pergamos von Troja, den 10. Mai 1873.
XXIII. Troja, 17. Juni 1873.
Anhang 1
Anhang 2

Zwei Karusselle mit Inschriften (5 und 7m).

Blick auf den Hügel von Hissarlik von Norden.

Anmerkungen zu dieser E-Book-Ausgabe.

Dieses ursprünglich 1874 bei F. A. Brockhaus in Leipzig in einer Auflage von nur 1000 Exemplare erschienene Buch berichtet von den ersten drei Grabungsjahren von 1871 bis 1873 in Hisarlik und wurde von ihm selbst finanziert. Gleichzeitig erschien ein Bildband in einer Auflage von 400-500 Stück unter dem Titel „Atlas trojanischer Alterthümer. Photographische Abbildungen zu dem Berichte über die Ausgrabungen in Troja.“ Auf diesen Atlas beziehen sich die Hinweise Schliemanns auf Abbildungen in diesem Werk. Von den damals ca. 100.000 Trojafunden wurden im Atlas ca. 4.000 veröffentlicht, ebenso wie Pläne und Grabungszustände. Der vollständige Atlas kann in digitalisierter Form im Internet bei der Universität Heidelberg eingesehen werden.

Der überwiegende Teil der Abbildungen im Atlas ist in sogenannter „photographischer Zeichnung“ wiedergegeben, also Zeichnungen, die fotografisch dokumentiert und in Abzügen reproduziert wurden. Die Fotoplatten wurden nicht aufbewahrt. Die meisten Aufnahmen und auch die über 100.000 Abzüge wurden von dem Athener Photographen Panagos Th. Zaphyropoulos hergestellt. Schliemann selbst soll 25.000 Abzüge wegen schlechter Qualität ausgeschieden hat, dennoch ist oft auch die Qualität der verbliebenen Abbildungen sehr mangelhaft. Schon ein Jahr nach dem Erscheinen des Atlas wurden zur Bebilderung der englischsprachigen Ausgabe des Berichtes über die Ausgrabungen in Troja die fotografischen Vorlagen des Atlas für die Herstellung von Stichen verwendet und an den entsprechenden Stellen in den Bericht eingefügt.

Für dieses E-Book haben wir die Abbildungen der englischen Ausgabe entnommen, digital überarbeitet und der deutschen Ausgabe hinzugefügt, da eine Übernahme der Abbildungen aus dem Atlas wegen der schlechten Qualität nicht sinnvoll erschien und die Menge an Bildern den Umfang dieses E-Books gesprengt hätte. Aus diesem Grund haben wir auch die meisten Bezüge auf konkrete Abbildungen im Atlas entsprechend der englischen Ausgabe überarbeitet, da viele der für das Verständnis der Ausgrabungen und Funde notwendigen Abbildungen nun direkt im Text vorhanden sind.

Weiterhin haben wir die Beschreibungen der Abbildungen und einige Anmerkungen der englischen Ausgabe übersetzt, die das Verständnis des Buches erleichtern. So ist z.B. ohne die Abbildungen anfangs recht unverständlich, was Schliemann mit den beschriebenen Karussellen und Vulkanen meint. Heute würde man eher von Kreiseln und Kegeln sprechen.

Einleitung.

Das vorliegende Werk ist eine Art von Tagebuch meiner Ausgrabungen in Troja, denn alle Aufsätze, woraus es besteht, sind, wie die Lebhaftigkeit der Schilderungen es beweist, an Ort und Stelle, beim Fortschreiten der Arbeiten, von mir niedergeschrieben.

Wenn meine Aufsätze hin und wieder Widersprüche enthalten, so hoffe ich, dass man mir diese zugute halten wird, wenn man berücksichtigt, dass ich hier eine neue Welt für die Archäologie aufgedeckt, dass man bis jetzt noch nie oder nur höchst wenige solcher Sachen gefunden, wie ich sie zu Tausenden ans Licht gebracht, dass mir daher alles fremd und rätselhaft erschien, und ich somit oft Vermutungen wagte, die ich bei reiflicher Überlegung wieder umwerfen musste, bis ich endlich zur gründlichen Einsicht gelangte und auf viele tatsächliche Beweise gegründete Schlüsse ziehen konnte.

Eine meiner größten Schwierigkeiten ist es aber gewesen, die enorme Schuttaufhäufung in Troja mit der Chronologie in Einverständnis zu bringen, und ist mir dies trotz langem Forschen und Grübeln nur teilweise gelungen. Nach Herodot (VII, 43): „kam Xerxes bei seinem Zug durch Troas vor seinem Einfall in Griechenland (also im Jahre 480 v. Chr.) am Skamander an und stieg zu Priams Pergamos hinauf, weil er das Verlangen hatte, diese Burg zu sehen; und nachdem er sie gesehen und sich nach ihren Schicksalen erkundigt hatte, opferte er der ilischen Minerva 1000 Rinder, und die Magier brachten den Manen der Helden Trankopfer dar”.

Aus dieser Stelle geht stillschweigend hervor, dass damals eine griechische Kolonie schon seit langer Zeit die Stadt innehatte, und nach dem Zeugnis Strabos (XIII, I, 42) erbaute dieselbe Ilium unter der Herrschaft der Lydier. Da nun der Anfang der lydischen Herrschaft auf 797 v. Chr. festgestellt wird und die Ilier bei der Ankunft des Xerxes, im Jahr 480 v. Chr., dort längst vollkommen eingerichtet gewesen zu sein scheinen, so darf man wohl annehmen, dass ihre Niederlassung in Troja ungefähr 700 Jahre v. Chr. erfolgt ist. Die Hausmauern hellenischer Architektur, von großen Steinen ohne Zement, sowie die Überbleibsel des griechischen Hausgeräts, reichen aber in den Ausgrabungen auf der platten Fläche des Berges nie tiefer als 2 Meter.

Da ich in Ilium keine späteren Inschriften als vom 2. Jahrhundert n. Chr. und keine Medaillen später als Constans II. und Konstantin II., von diesen beiden Kaisern aber sowie von Konstantin I., dem Gossen, sehr viele finde, so ist bestimmt anzunehmen, dass schon vor der Zeit des letzteren, der bekanntlich anfänglich dort Konstantinopel zu bauen beabsichtigte, die Stadt in Verfall kam, jedoch ungefähr bis zum Ende der Regierung Constans’ II., sage bis 361 n. Chr., ein bewohnter Ort blieb. Aber die Schuttaufhäufung in dieser langen Periode von 1061 Jahren beträgt nur 2 Meter, während man unterhalb derselben noch 12 Meter oder 40 Fuß, und auf vielen Stellen gar 14 Meter oder 46½, Fuß tief zu graben hat, ehe man den Urboden erreicht, der aus einem Muschelkalkfelsen besteht. Diese gewaltige, 40 bis 46½ Fuß dicke Schuttdecke, welche von den vier verschiedenen Völkern herrührt, die, das eine nach dem anderen, den Berg vor Ankunft der griechischen Kolonie, also vor 700 v. Chr., bewohnt haben, ist ein unermesslich reiches Füllhorn der merkwürdigsten, bisher nie gesehenen Terrakottas und anderer Gegenstände, die nicht die entfernteste Ähnlichkeit mit den Erzeugnissen hellenischer Kunst haben. Die Frage drängt sich nun auf: ob nicht diese enorme Trümmermasse vielleicht von einem anderen Ort hierher gebracht worden ist, um den Berg zu erhöhen? Eine solche Hypothese ist, wie sich jeder Besucher meiner Exkavationen auf den ersten Blick überzeugen kann, ganz unmöglich, weil man in allen Schuttschichten, vom Felsen in 14 und 16 Meter (46 bis 53½ Fuß) Tiefe ab bis zu 4 Meter unter der Oberfläche fortwährend Reste gemauerter Wände sieht, die auf starken Fundamenten ruhen und von wirklichen Häusern herrühren, und außerdem, weil alle die zahlreichen großen Wein-, Wasser- und Leichenurnen, denen man begegnet, aufrecht stehen. Die Frage ist dann: aber wie viele Jahrhunderte sind erforderlich gewesen, um von den Trümmern der vorgriechischen Haushaltungen eine Schuttdecke von 40 bis 46½ Fuß Dicke zu bilden, wenn zur Formierung der obersten, der griechischen Schuttdecke, von 2 Meter oder 6½ Fuß Dicke, 1061 Jahre erforderlich waren? Ich habe in meinen dreijährigen Ausgrabungen in den Tiefen Trojas täglich und stündlich Gelegenheit gehabt, mich zu überzeugen, dass wir uns, nach dem Maßstab unserer eigenen oder der altgriechischen Lebensweise, von dem Leben und Treiben der vier Völker, welche das eine nach dem anderen vor der Zeit der griechischen Ansiedlung diesen Berg bewohnt haben, gar keinen Begriff machen können; es muss heillos bei ihnen zugegangen sein, denn sonst könnte man nicht in beständiger unregelmäßiger Reihenfolge auf den verschütteten Resten des einen Hauses die Wände eines anderen finden; und eben weil wir uns keinen Begriff davon machen können, wie diese Nationen gewirtschaftet und welche Kalamitäten sie zu ertragen gehabt haben, können wir unmöglich nach der Dicke ihrer Trümmer die Dauer ihrer Existenz auch nur annähernd berechnen. Höchst merkwürdig, aber durch die fortwährenden Kalamitäten, welche diese Stadt befallen haben, vollkommen erklärlich ist es, dass bei allen vier Völkern die Zivilisation stets abgenommen hat; die Terrakotten, welche fortwährende décadence zeigen, lassen keinen Zweifel darüber.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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