Mykene - Bericht über meine Forschungen und Entdeckungen - Heinrich Schliemann - E-Book

Mykene - Bericht über meine Forschungen und Entdeckungen E-Book

Heinrich Schliemann

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Beschreibung

Nur ein Jahr nach der legendären Entdeckung von Troja durch Heinrich Schliemann reiste dieser im Jahr 1874 nach Mykene, um weiter nach Spuren von Homers Ilias zu forschen, insbesondere nach dem Grab Agamemnons. Zunächst ließ er sechs Tage lang zwölf Arbeitern auf der Akropolis 34 gut fünf Meter tiefe Suchgräben ziehen, bis die illegale Grabung durch die Behörden beendet wurde. Im Sommer 1876 lag endlich die Grabungsgenehmigung vor, und sofort begann Schliemann die Grabungen in Mykene. Er suchte – im Gegensatz zu anderen – die Grablege Agamemnons (des sagenhaften Königs und Oberbefehlshabers der griechischen Streitmacht vor Troja) nicht außerhalb, sondern innerhalb der Burgmauern. Der größte Fund war die sogenannte Goldmaske des Agamemnon aus Mykene, die nach heutigen Erkenntnissen allerdings nicht Agamemnon zugesprochen werden kann, da sie aus einer um etwa 300 Jahre früheren Ära stammt. In diesem Buch beschrieb Heinrich Schliemann detailliert seine Entdeckungen und versuchte, diese mit den Beschreibungen der antiken Autoren wie Homer in Übereinstimmung zu bringen. Das Buch wurde mit über 250 Abbildungen der gefundenen Artefakte, zahlreichen Plänen und Bildtafeln versehen, die vollständig in diesem E-Book enthalten sind. Der Text des hier erstmals als E-Book herausgegebenen Grabungsberichtes wurde leicht modernisiert und in die aktuelle Rechtschreibung übertragen.

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MYKENE
BERICHT ÜBER MEINE FORSCHUNGEN UND ENTDECKUNGEN IN MYKENE UND TIRYNS
von
Dr. Heinrich Schliemann
Mit einer Vorrede von W. E. Gladstone.

1. E-Book-Auflage, August 2013 E-Book: www.mach-mir-ein-ebook.de, Hamburg ISBN: 978-3-944309-24-8 Originalausgabe: Mykene – Bericht über meine Forschungen und Entdeckungen, Leipzig, 1878.

Cover: Goldmaske des Agamemnon, Fotograf: Xuan Che, Lizenz: CC-BY-2.0, Quelle: Wikimedia Commons. Das Layout dieses E-Books beruht auf dem Design »Contact« von ePub Zen Garden. Dieses Design ist verfügbar unter der Lizenz Creative Commons Attribution 3.0 Unported. Schriftart: »Gentium« von SIL International. Diese Schriftart ist unter der Open Font License verfügbar.

Inhalt
Vorrede
Kapitel I. – Ausgrabungen in Tiryns.
Kapitel II. – Topographie von Mykene, das Löwentor und das Schatzhaus des Atreus.
Kapitel III. – Geschichte von Mykene und der Familie des Pelops. Die Gräber des Agamemnon und seiner Begleiter. Die königlichen Gräber.
Kapitel IV. – Ausgrabungen in der Akropolis von Mykene. (Fortsetzung.)
Kapitel V. – Fortsetzung der Ausgrabungen in der Akropolis und dem Schatzhaus.
Kapitel VI. – Das zweite große Schatzhaus; Die Akropolis; Zyklopische Überreste in der Nachbarschaft von Mykene.
Kapitel VII. – Das erste, zweite und dritte Grab in der Akropolis.
Kapitel VIII. – Das vierte Grab in der Akropolis von Mykene.
Kapitel IX. – Das fünfte Grab und wiederum das Erste.
Kapitel X. – Zusammenhang der fünf Gräber mit dem königlichen Haus des Pelops und die Chronologie der Agora.
Kapitel XI. – Goldsachen gefunden im Grab unmittelbar südlich von der Agora.
Anhang
I. Analyse der mykenischen Metalle.
II. Ausgrabungen in Spata.
III. Das Straussenei.
IV. Die Zerstörung von Mykene.
Erklärung der Pläne Β und C.
Anmerkungen

SEINER MAJESTÄT

GEORG I.

KÖNIG DER HELLENEN

IN TIEFSTER EHRFURCHT GEWIDMET VOM VERFASSER.

Das Schatzhaus nahe beim Löwentor. Ausgegraben von Frau Schliemann.

VORREDE.

Nur nach langem Widerstreben habe ich auf Dr. Schliemanns dringende Bitte es unternommen, eine Vorrede zu seinem Werk über Mykene zu schreiben. Vielleicht habe ich mir, obwohl ich nur mit langen Unterbrechungen an dem mir zusagenden Gegenstand arbeiten konnte, eine leidliche Kenntnis des Homertextes zu erhalten gewusst, und die genaue Feststellung der Berührungspunkte zwischen diesem Text und den Überresten von Mykene ist ohne Zweifel einer der wesentlichen Zwecke, auf die kritische Bemerkungen über dieses Werk gerichtet sein müssen. Aber ich habe einen Widerwillen gegen alle Spezialarbeit, welche die Grenzen ihres eigentlichen Gebiets überschreitet; und in dieser Sache bin ich im besten Fall nur ein Spezialist, und vielleicht keiner, an den sehr hohe Ansprüche gemacht werden dürfen. Ich habe nicht jene praktische Erfahrung, jenen umfassenden Überblick über das ganze Feld der hellenischen und nichthellenischen Archäologie, dem Herr Newton seinen wohlverdienten Ruf verdankt. Der richtige Schluss aus diesen Prämissen scheint zu sein, dass ich einen Auftrag, den ferre recusent humeri[1], hätte ablehnen sollen. Aber die antike Poesie kennt ein Geschick, welches mächtiger ist als der Wille der Götter. Für mich ist bei dieser Gelegenheit Dr. Schliemann der Vertreter und das Werkzeug dieses Geschicks. Gegenüber den glänzenden Diensten, die er der klassischen Wissenschaft erwiesen hat, lässt mich eine Macht, die jedes Raisonnement zum Schweigen bringt, fühlen, dass ich nicht anders kann, als mich seinem Wunsch fügen. Ich habe jedoch den Leser redlich gewarnt, wo und warum er auf seiner Hut sein müsse; auch werde ich, so viel ich kann, mich nach den Grenzsteinen richten, die Herr Newton, nachdem er die mykenischen Überreste mit eigenen Augen untersucht, in seinem Bericht in der »Times« vom 20. April 1877 gesteckt hat, und ebenso die wertvollen Aufsätze des Herrn Gardner in der »Academy« (vom 21. und 28. April) benutzen. Ich glaube, dass sich das durch Dr. Schliemanns Entdeckungen erregte Interesse durchaus nicht auf gelehrte Kenner des klassischen Altertums beschränkt hat; ich werde mich daher bemühen, so wenig technisch wie möglich zu sein, und, soweit es angeht, für einen weiteren Kreis zu schreiben als den der Kenner des Griechischen unter uns.

Als uns die erste Nachricht von den Entdeckungen in Tiryns und Mykene zukam, war meine erste Empfindung die einer sonderbar unklaren Bewunderung, verbunden mit einem Überwiegen des Zweifels über den Glauben, was die Hauptsache, die Gräber in der Agora betraf. Ich bin genötigt zu bekennen, dass Nachdenken und genauere Kenntnis die Waagschale beinahe auf die andere Seite gesenkt haben. Freilich müssen nicht nur Lücken ausgefüllt, sondern auch Schwierigkeiten erwogen und erklärt oder künftiger Erklärung überlassen werden, jedoch das Gewicht, ich will nicht sagen der Beweisgründe, aber einer auf verständige Erwägung gegründeten Vermutung, scheint doch schließlich zu der Annahme geneigt zu machen, dass dieser ausgezeichnete Entdecker nach 3000 Jahren die Denkmäler und Überbleibsel Agamemnons und seiner Gefährten auf der Rückkehr von Troja ans Tageslicht gebracht hat. Aber suchen wir den Weg zur Lösung dieser Frage vorsichtig, nach und nach und stufenweise tastend zu gewinnen, so wie ein guter General seine Laufgräben vor einer gewaltigen Festung anlegt.

Beim Lesen von Dr. Schliemanns Buch finde ich, dass die Beweismittel, welche seine Entdeckungen überhaupt mit den homerischen Gedichten in Verbindung bringen, zahlreicher sind, als ich nach dem kurzen Umriss, mit dem er uns bei seinem Besuch in England im Frühling erfreute, vermutet hatte.

1) Er zeigt uns die rohen Figuren von Kühen und auf einem Siegelring (Nr. 531) und sonst unverkennbare Kuhköpfe. Er weist sodann auf den traditionellen, uralten Kults der Hera in Argolis hin, und er ersucht uns diese Tatsachen zu verbinden mit dem Gebrauch des Wortes Boopis (kuhäugig), als des Hauptepithetons dieser Göttin in den Gedichten, und, hätte er hinzufügen können, mit ihrer besonderen Sorge für Agamemnon in seinen Interessen und seiner persönlichen Sicherheit (Ilias, I, 194–222).

Dies scheint mir eine billige Anforderung zu sein. Wir wissen, dass auf einigen ägyptischen Monumenten die mit Osiris verbundene Isis in menschlicher Figur mit einem Kuhkopf dargestellt ist. Diese Darstellungsweise der Gottheit entsprach dem Geist ägyptischer Einwanderer, und solche Einwanderungen, deren Annahme mit den homerischen Gedichten vereinbar ist, mögen einige Generationen vor den troischen Begebenheiten stattgefunden haben.[2] Es war jedoch eine Darstellungsweise, gegen welche sich der ganze Geist des Hellenentums, wie es der authentische, in den Gedichten niedergelegte Typus dieses Geistes zeigt, durchaus empörte. Wir finden dort eine Hera, welche, sozusagen, den Mantel der Isis und außerdem noch die Spolia einer oder mehrerer im Goldenen Buch der alten pelasgischen Dynastien eingetragenen Personen trug. Nichts konnte natürlicher sein als eine Enthauptung der Hera, nicht zur Strafe, sondern zur Ehre. Sie konnte daher mit einem Menschenkopf erscheinen; aber, um nicht jäh mit den Traditionen des Volkes zu brechen, mochten nicht nur der Kuhkopf, sondern sogar die Kuhgestalt als religiöse Symbole beibehalten werden. Und der große Dichter, der beständig gegen diese Symbole sozusagen die Spitze seiner Waffe kehrt, damit sie den Glauben, dessen großer Lehrer er war, nicht schädigten, mochte nichtsdestoweniger aus der Kuhgestalt dasjenige Merkmal auswählen, welches seinem Zweck entsprach, und seiner Hera, welche nie eine sehr geistreiche Gottheit war, das große ruhige Auge der Kuh geben. Der Gebrauch des Epithetons für die Hera im Homer ist in der Tat nicht absolut ausschließlich, er mag denselben allerdings vorgefunden und ererbt haben; aber obwohl nicht absolut ausschließlich, ist er doch sehr speziell und ist diese Spezialität hinreichend, die Beweisführung unseres berühmten Entdeckers erheblich zu unterstützen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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