Troll - Stefan Spjut - E-Book

Troll E-Book

Stefan Spjut

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  • Herausgeber: Knaus
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

Ein Spannungsroman aus Schweden, der die Grenzen zum Paranormalen überschreitet - „wie der junge Stephen King!“ (Dagens Nyheter)

An einem Sommertag läuft der kleine Magnus in Nordschweden in den Wald und kehrt nicht mehr zurück. Seine Mutter behauptet, ein Riese habe ihn entführt. Jahre später verschwindet wieder ein Junge, und wieder soll ein Troll ihn geholt haben. Alles nur Aberglaube, wie die Polizei meint? Doch die junge Susso ist überzeugt, dass es übernatürliche Wesen gibt. Ihre Suche führt sie in eine geheimnisvolle, archaisch anmutende Welt, deren Bewohner sich mit roher Gewalt gegen Eindringlinge wehren.

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Seitenzahl: 627

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Ähnliche


Stefan Spjut

TROLL

Roman

Aus dem Schwedischen

von Christel Hildebrandt

Knaus

Die Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »Stallo«

bei Albert Bonniers Förlag, Stockholm, Schweden

1. Auflage

© der Originalausgabe 2012 by Stefan Spjut

Published in the German language by arrangement with

Bonnier Group Agency, Stockholm, Schweden

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2014

beim Albrecht Knaus Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

ISBN 978-3-641-12591-2

www.knaus-verlag.de

Juli 1978

Der Regenwurm auf dem Asphalt ist lang wie eine Schlange. Er zieht sich bis über den Grasstreifen neben der Landstraße. Der Junge folgt dem schleimglänzenden Band mit dem Blick. Es endet im Bauch eines grauen Dachses. Der Dachs ist tot, guckt aber immer noch. Seine Augen sind aus schwarzem Glas, eine Pfote ist wie zu einem Winken erstarrt.

Die Autotür geht auf, seine Mutter ruft, aber er kann sich von dem Tier nicht losreißen. Da kommt sie heraus. Stellt sich neben ihn. Rümpft die Nase, dass die Brille hochrutscht. »Der ist überfahren worden.«

»Aber warum sieht er so aus?«

»Das ist der Darm. Irgendein Vogel hat den wohl herausgezogen. Oder ein anderes Tier.«

Er will wissen, welcher Vogel. Welches Tier.

»Nun komm schon«, sagt sie.

»Aber ich hab noch nicht gepinkelt.«

»Dann mach jetzt.«

Er drückt das Gesicht an die Scheibe, aber die Tannen sind so groß, dass er kaum sehen kann, wo sie enden. Zwischen den Knien hält er eine große Fantaflasche, und ab und zu pustet er in sie hinein. Sie sind schon fast drei Stunden gefahren. So lange hat er noch nie in einem Auto gesessen.

Als sie anhalten, ist ihm klar, dass sie immer noch nicht angekommen sind. Sie sind mitten im Wald, und eine Hütte kann er nicht sehen. Nur Bäume.

»Sind wir da?«, fragt er trotzdem.

Seine Mutter sitzt eine Weile in Gedanken versunken da, bis sie endlich den Zündschlüssel zieht und aussteigt. Sie öffnet seine Tür.

Es scheint, als hätten die Mücken nur auf ihn gewartet. Sie kommen aus allen Richtungen, und es sind so unglaublich viele, dass seine Beine im Nu gesprenkelt sind. Er versucht gar nicht erst, sie zu verscheuchen, er erstarrt, und dann stößt er einen grellen Schrei aus.

Seine Mutter wirft die Reisetasche auf die Motorhaube, zieht ein Badelaken daraus hervor und legt es ihm um wie einen Mantel. Als sie es an seinem Hals verknotet hat, macht sie sich auf den Weg, die Tasche in der einen Hand und eine Plastiktüte mit Lebensmitteln in der anderen. Es sieht aus, alsschlüge sie eine Schneise durch das hohe Gras. Sie trägt einen kurzärmligen Pullover aus minzgrünem Frottee, auf dem sich zwischen den Schulterblättern ein länglicher Schweißfleck bildet. Die ausgestellten Jeansbeine flattern beim Gehen.

Er folgt ihr. In seinem Rucksack klappern die Figuren in der Plastikdose. Er umklammert den Schulterriemen, und mit der anderen Hand hält er das Handtuch fest, damit es nicht rutscht. Er kämpft sich voran. Er ruft seiner Mutter nach, sie möge warten, doch sie wartet nicht, sie erwidert nur über die Schulter, dass er sich beeilen soll.

Ineinander verschlungener Farn säumt den Weg, und dahinter erheben sich die Tannen, unter denen es vollkommen dunkel ist. Um ihn herum steht in klaffenden Büscheln Gras, das von Insekten nur so summt und knistert, und der Handtuchmantel fliegt auf, als er weiterläuft.

Der Wald spiegelt sich in den Fensterscheiben. Tannenzapfen, dünne Zweige und Häufchen alter Tannennadeln liegen auf dem Blechdach. Hoch oben wiegen sich die Tannenspitzen, und der Himmel ist ganz weiß geworden.

Seine Mutter ist an der Tür angekommen. Sie lehnt sich zur Seite, schiebt die Hand unter eine Fensterbank und verzieht das Gesicht. »Oh bitte«, sagt sie, drückt das Blech nach oben und zwängt die Finger hinein.

Der Junge hat den Knoten am Hals gelöst und das Badelaken wie ein Kopftuch übergezogen. Er dreht Pirouetten. Seine Schuhe dröhnen auf der Terrasse. Zwischen den Brettern wächst Gras, und er trampelt es nieder. Auf dem gedrechselten Geländer steht ein mit Wasser vollgelaufener Aschenbecher. Darin schwimmt eine Fliege, oder ist es ein Käfer? Nur die gekrümmten Beine ragen heraus. Als er genauer hinsieht, bemerkt er die anderen Insekten. Der Aschenbecher ist voll von ihnen. Eine eklige Suppe, so eine, wie Hexen sie kochen.

Seine Mutter hat sich hingekniet und versucht, unter das Fensterblech zu gucken. »Das darf doch nicht wahr sein«, sagt sie und fängt an, das Gras unter dem Fenster auszureißen.

Er beobachtet sie eine Weile. Dann drückt er die Klinke. »Mama«, sagt er, »es ist offen.«

Sie schiebt ihn vor sich her. Der Junge bleibt vor einem Wandbehang mit dunklen Kreisen und streng dreinblickenden Augen stehen und fragt sich, was das darstellen soll. Eulen? Dann schiebt ihn wieder die Hand, die die Plastiktüte hält, kalt von der Milchpackung ganz unten. »Rein mit dir!«

Die herausgepressten Worte scheinen sich festzuhaken. In einer Art Spinnennetz, das die Stille in der Hütte zurückgelassen hat. Der Junge spürt es und wird unsicher. Am liebsten möchte er draußen stehen bleiben.

»Geh jetzt endlich rein!«

Wachsam betritt er die Hütte und sieht sich um. Die Wände aus unbehandelten Kiefernbrettern sind mit einer Stofftapete bezogen. Hier und da hängen kleine Bilder und Kupfergefäße. Durch eine Zwischentür sieht er ein Etagenbett. Neben dem Bett steht ein Hocker mit einem Buch darauf. Vor dem Fenster wächst ein Baum, dessen spitze Blätter an die Fensterscheibe klopfen.

Er legt den Rucksack auf den Küchentisch, öffnet den Reißverschluss und holt die Dose heraus. Es ist eine alte Eisverpackung. BIGPACK, steht auf dem zerrissenen Etikett. Vorsichtig nimmt er das Gummiband herunter. Er weiß, es kann reißen. Die Plastikfiguren kullern auf den Tisch. Die Figuren aus Donald Ducks Kekspackung haben sich ineinander verhakt, als wollten sie zeigen, dass sie zueinandergehören. Dann sind da noch Schlümpfe. Ein Nilpferd mit weit aufgerissenem Maul. Ein Gorilla, der sich auf die Brust trommelt. Ein galoppierendes Pferd, das nicht allein stehen kann.

Gegenüber vom Kamin steht ein kleines Sofa, und darauf setzt er sich, in jeder Hand einen Schlumpf. Eine Stehlampe mit gefälteltem Stoffschirm neigt sich über ihn. Die Glühbirne fehlt, da ist nur ein Loch. Ein Arbeitskollege seiner Mutter leiht ihnen die Hütte, und er fragt sich, warum er keine Glühbirne eingeschraubt hat. Vielleicht aus dem gleichen Grund, weshalb er keinen Fernseher hat.

Er fährt mit der Handfläche über den Sofabezug, der senfgelb und genoppt ist, und er weiß, wenn man sich auf so einem Sofa zu wild bewegt, kann man sich verbrennen.

Er steht wieder auf und geht in die Küchenecke. Der Kühlschrank ist so klein, dass er sich hinabbeugen muss, um ihn zu öffnen. Er ist leer, er leuchtet nicht einmal, und kalt ist er auch nicht. Die Tür muss er fest zudrücken, damit sie richtig schließt. An der Wand über der Spüle befindet sich der gleiche Belag wie auf dem Boden, rotbrauner Kork in einem Muster aus Sechsecken.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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