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Eine zwölfblättrige Blüte, umgeben von Dunkelheit. Ein zauberhaftes Reich der Magie, in dem alle Träume wahr werden können: Umbra. 13 Kinder, erwählt nach den reinsten und schönsten Träumen, kämpfen um die Möglichkeit, ihr Traumland erschaffen und für immer in Umbra bleiben zu können. Doch die Fasaden bröckeln und bringen etwas zu Tage, das nicht existieren dürfte. Das nur durch seine Existenz die Balance zwischen allen Dimensionen für immer zerstören könnte ...
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Seitenzahl: 133
Veröffentlichungsjahr: 2025
Sabina S. Schneider
Umbra 04
Von arbeitswütigen Zwergen und hässlichen Seefrauen
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Prolog
Kapitel 01
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 04
Kapitel 05
Kapitel 06
Impressum neobooks
UMBRA IV
Von arbeitswütigen Zwergen und hässlichen Seefrauen
Sabina S. Schneider
Copyright © 2018 Sabina S. Schneider
All rights reserved.
Die Umbraner gingen ihrem Alltag nach, als sich das Land verdunkelte, ihre ewig scheinende Sonne schrumpfte und sich eine Dämmerung über alles legte. Mehr oder weniger. Die Bewohner des Hornwaldes waren noch dabei sich an Annie, ihre neue Träumerin, zu gewöhnen. Hatte das Land auch sie in sich hineingezogen, bildete das einhornliebende Mädchen doch jetzt seinen Kern. Mit dieser Änderung kam eine Wandlung. Sowohl bei dem Land als auch bei seinem Volk.
Schatten wichen Licht. Alte, verdorrte Bäume blühten auf, schlugen Triebe. Nie gesehene Blumen bedeckten Lichtungen und tauchten den Hornwald in die grellsten Farben, die ein Regenbogen bieten konnte. Alles Neue war, eckig, kantig, ungeschliffen. Es ähnelte einer naiven Malerei. Der Hornwald verlor an Tiefe, während er an Helligkeit und Farbenpracht gewann.
Schwarze Hörner wurden grau. Graue weiß. Neue Pixies mit den verrücktesten Haarfarben wurden geboren. Sie sprangen aus Blüten hervor, fielen von Bäumen und wühlten sich durch frische Erde an die Oberfläche. Man hörte wieder Lachen durch die Wälder hallen. Nach und nach ersetzte Spaß die Schadenfreude.
Kurz gesagt, das Land änderte sich langsam, passte sich den Vorstellungen seines neuen Träumers an.
Aber das Seltsamste, das Unglaublichste war: die Einhörner kamen wieder. Oder wurden sie neu geboren? Sie waren nicht mehr so perfekt, nicht mehr so schön, dass sich die Augen vor Schmerzen schlossen, als hätte man zu lange in die Sonne geblickt.
Ein paar waren zu kurz geraten und pummelig. Gehörnte Ponys, mehr als elegante Stuten und Hengste. Sie waren sehr scheu und hielten sich nur selten lange an einem Ort auf. Doch die Sichtungen mehrten sich. Und ein ganz besonderes Einhorn war dabei. Es war eines der kleinsten, eines der pummeligsten und sein Schweif und seine Mähne trugen alle Farben des Regenbogens. Der heilige Gral unter den Einhörnern. Ein neues Spiel entbrannte: die Suche nach dem Regenbogen-Einhorn.
Annie, deren Träume in ihrer Welt immer einfach gewesen waren, eine Welt voller Kopien ein und derselben Sache. Ein Einhorn unzählige Male widergespiegelt. Ein Regenbogen, der mit seinen grellen Farben alle anderen bestimmte. Doch nun irrte der Geist des Mädchens in einem fremden Traum. Sah, staunte, passte hier und da etwas an und lernte doch so viel Neues in der gehörnten Welt. Annie brachte Licht, Kraft und Reinheit in eine alte Welt, über deren Farben sich der Schleier der Zeit, der Trauer und des Verrats, geboren aus einem teuer erkauften Fluch, gelegt hatte.
War in der Änderung des Landes der Ursprung von Knorks Verwandlung zu suchen? Hatte das Einhorn-Mädchen etwas mit Knork, dem Einhorn hassenden Hornhasen angestellt? War es ihrem Licht zu verdanken, dass er Maggie im Land der fliegenden Steinriesen retten konnte? Doch selbst wenn, woher kam der Traum in seinem Herzen, der ihm in der Wüste der Wünsche offenbar wurde? Erträumte Wesen trugen keine Träume in sich. Deshalb gab es die Zyklen, deshalb wurden die Kinder nach Umbra geholt.
Und doch hatte Knork einen Traum.
Auch Pmiph, der verräterische Waschbär, der einen Großteil der Schuld auf seinen Schultern trug, an dem was kommen würde.
Aber kommen wir zurück zum Hornwald. Ihn traf das Schrumpfen der Sonne nicht so hart, wie die anderen Länder, denn das älteste Land, war zum jüngsten geworden, ohne zu sterben. Alter, Erfahrung, Jugend und Naivität vereint. Als die Schatten in den anderen Ländern länger wurden, leuchteten die Hörner der Pixies heller, und strahlten die Regenbogenfarben greller. Der Zauber der Einhörner ging nicht verloren.
Die Feenblumenwiese traf es härter. Die ältesten Feen, geachtet und ihrer verdrehten Streiche gefürchtet, verloren ihre Fähigkeit zu wachsen. Einige wenige konnten nicht mehr fliegen und die Sonnenblumen, auf denen die fiesen Streiche geplant, geplottet und ausgeführt worden waren, gingen ein.
Blumen starben.
Das hatte es noch nie gegeben.
Panik, Angst und Furcht weiteten sich aus und vervielfachten den Schaden in dem Land der fiesen Feen. Ob es an der schlechten Energie all der bösen Streiche lag, die sich über all die Jahre angesammelt hatte?
Das Schneeelfenvolk, das so lange in Trauer gelebt hatte, war gerade dabei sein Lachen wiederzufinden und sich an der Wiederkehr ihrer heimlichen Königin zu erfreuen und zu stärken, war überrascht, als der Glanz des Schnees dimmte. Doch sie waren eine lange Zeit ein kriegerisches Volk gewesen. Angst und Furcht waren ihnen mit dem Lachen abhandengekommen. Und als sich Freude neu bildete, rührten Angst und Furcht sich noch nicht. Sorge hatten sie, vor allem Miu und Mina, die ihr Glück doch vor wenigen Wimpernschlägen gefunden hatten.
Und dieses Glück würden sie verteidigen!
Doch wie bekämpft man einen Feind, dessen Form man nicht kennt, dessen Kraft man nicht greifen kann? Die Schneeelfen waren kein dummes Volk und so taten sie das einzige, das ihnen blieb, handelten, während andere Bewohner Umbras sich in sich selbst verkrochen.
Die Schneeelfen sammelten alle Spiegel, polierten alle Metalle, die sie finden konnten und nach und nach fingen sie die schwachen Sonnenstrahlen ein, vervielfachten sie und gaben ihnen Kraft, stärkten das Licht in ihrer Welt, auf dass der Schnee wieder glitzern und die Kinder lachen konnten.
Doch was würde passieren, wenn die Sonne völlig ihre Kraft verlor?
Die fliegenden Berge der Steinriesen sanken tiefer und tiefer, als die Schatten sich über ihr Land legten. Auch wenn Sorge und Angst groß waren in den einfachen Gemütern der Riesen, fielen sie nicht. Gab es doch Dank Maggie und dem Träumer, der ihr sein Herz geöffnet hatte, Hoffnung in einem Land, das vorher nur Freude akzeptiert hatte. Was wäre aus der fliegenden Berglandschaft und seinen Bewohnern geworden, wenn der Kern des Landes so hart und unbeugsam gewesen wäre, wie vor dem Besuch der Kinder? Hätte das Nichts bereits seinen Eingang zum Herzen Umbras gehabt?
Die Wüste der Illusionen, in der selbst die Umbraner erahnen konnten, was Träume waren, wie sie sich anfühlten und wie sie schmeckten, passte sich an. Sie verlor nicht an Kraft, behielt ihren Zauber. Wie ein Chamäleon die Farbe seiner Umgebung nach änderte, zeigte die Wüste seinen Besuchern nun Ängste, statt Wünsche. Man kann sich vorstellen, dass dort niemand mehr lange verweilen wollte.
Das Naschparadies, in dem sich die Kinder zu dem Zeitpunkt befanden, hatte sich bereits durch Maggies erste Zaubersprüche verändert, seine Eigenschaften eingebüßt und war zu einem Land geworden ohne Zuordnung, ohne Sinn. Nur langsam erwachend aus einer so lange andauernden Lethargie, war es zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um sich mit dem Sonnenproblem zu befassen.
Auch an den anderen Ländern, die von den Kindern noch nicht bereist worden waren, ging die Änderung nicht spurlos vorbei. Unsicherheit, Angst und Sorge breiteten sich in Umbra aus. Von einem dieser Länder wird unsere Geschichte handeln. Denn trotz allem wollte Manilla, trunken in dem neuen Gefühl der Gier, nicht aufgeben. Und so erhob sich die einstige Königin, die durch die Opferung ihrer Tochter, eine Kopie oder nicht, an das Nichts, zur Hexe geworden war.
Sie machte sich nicht die Mühe eine Illusion über ihr Äußeres zu legen, als sie ihre Nachricht in die Welt hinausschickte. Wozu auch? Es würde nur den Inhalt unterstreichen.
Und so sprach die Hexe mit jedem ihrer Untertanen durch Illusionen im Herzen, Projektionen am Himmel, in Seen und Flüssen.
„Meine treuen Untertanen. Ein Anschlag ist auf unser geliebtes Umbra verübt worden. Nur mit Mühe konnte ich die Dunkelheit aus unserer Heimat verbannen. Nicht, ohne einen schweren Preis zu zahlen. Die Sonne, die Seele von Lohan, dem Erschaffer von Umbra, hat mir ihre Kraft geliehen und dank ihr, konnte ich das Nichts zurückwerfen. Doch wie ihr seht, hat es sie und mich viel Kraft gekostet. Doch fürchtet nicht. Es war ein Sieg, wenn auch ein teuer erkaufter. Der Zyklus wird weitergehen. Doch es gibt eine Änderung. Statt einem Sieger, wird es drei geben.“
Ein Raunen ging durch das Land. Es gab Gründe, warum es nur einen Sieger in einem Zyklus gab. Konnte man die einfach missachten? Um die Magie zu schonen, sie nicht vollkommen lehr zu saugen. Um eine gute Wahl treffen zu können und ein Land zu erschaffen, dass überleben konnte und Umbra stärkte, statt schwächte.
Davon wussten die Kinder nichts und frohlockten jauchzend in einem Land, das keinen Sinn mehr hatte, das seinen Platz im Gefüge erst wiederfinden musste.
„Es ist eine gefährliche Entscheidung, aber eine notwendige. Es wird Kraft kosten, aber auch Kraft schenken.“
Manilla dachte dabei an einen ganz bestimmten Kandidaten. An Sami den Mutigen, der vom ewigen Licht träumte. Sein Sieg war gewiss. Ihn brauchte Umbra, ihn brauchte Manilla im Kampf gegen das Nichts und für die Erfüllung ihrer Gier. Doch zwei weitere Kinder sollten Raum schaffen für Umbra. Das Land sollte schneller wachsen und das Nichts vertreiben. Manilla würde die Zeit zum nächsten Zyklus verkürzen und auch drei oder mehr Kandidaten gewinnen lassen. Vielleicht sollte jedes Land zwei Kandidaten von nun an bestimmen.
Eine gute Idee, die der Hexe gefiel.
Und so wölbten sich ihre trockenen Lippen zu einem leichten Bogen, als sie fortfuhr:
„Wir kennen den Schuldigen, der das Nichts nach Umbra geholt hat. Ich lege einen Fluch auf Pmiph, den Waschbären. Er wird mit sofortiger Wirkung seines Amtes enthoben. Er ist geächtet und ich fordere euch auf, ihn zu jagen und zu mir zu bringen. Tot oder lebendig. Pmiph, ich weiß, dass auch du diese Worte hörst, dieses Bild von mir siehst und das Dimmen des Sonnenlichts bemerkt hast. Zeige Reue und stelle dich!“
Und erst mit diesen Worten sahen die Bewohner nicht ihre schöne, traurige Königin, sondern eine wütende Hexe. Weißes Haar, einst schwarz. Zerfurchte Haut, wo vorher kalte Glätte gewesen war. Selbst die Haltung war gebückt. Eine alte Frau, in der noch Feuer brannte. Das war die neue Herrscherin über Umbra. So wie Manilla einst mit ihrer Trauer das Land verändert hatte, schlichen sich ihre Wut und ihre Gier in die Herzen der Umbraner, ersetzten die Traurigkeit.
Und tief in ihren Herzen, in einem Unterbewusstsein, das an das Land selbst, an seine Erträumer, aber vor allem auch an die Herrscherin selbst gebunden war, wussten die Bewohner, dass Manilla sich für Umbra, für sie entschieden hatte, und nicht für ihre Tochter. Trauer und Unzulänglichkeit, geboren aus dem Wissen, dass sie nicht genug waren, um Manillas Einsamkeit zu lindern, wurden zu Stolz. Sie waren ihr wichtig. Wenn es auch die Gier war, der Manilla verfallen war, so waren sie doch ein Teil davon.
Ist Gier eine Art von Liebe? – Für die Bewohner Umbras fühlte es sich so an.
Die Kinder jubelten, die Kinder freuten sich. Sie waren noch zu neunt und würden bald zu acht sein, wenn Kaaf Paul zurück in seine Welt gebracht hatte und das würde der aufgedrehte Kater tun. Ein Problem zu erkennen und es einfach zu akzeptieren, war ein Übermaß an Faulheit, dass der Priester-Kater nicht akzeptieren konnte. Auch nicht, wenn seine Welt, sein Land, in Trümmern lag. Außerdem sah ein nicht kleiner Teil von ihm die Chance auf einen Neubeginn. Die Erschaffung einer gesunden Welt, deren Bewohner noch den Geschmack von Glück erkennen konnten. So gehörte Kaaf zu den wenigen, die über die Veränderungen in Umbra nicht unglücklich waren.
Aber er stand vor einem Problem.
Wem sollte er den Sieg schenken? Die Königin hatte jetzt sicher andere Dinge im Kopf. Sie würde ihm die Entscheidung alleine überlassen. Wenn Kaaf wirklich ehrlich zu sich selbst war, dann müsste er Maggie siegen lassen. Aber sie war an der Widerkehr des Nichts beteiligt. Er würde ein Risiko eingehen und er hatte gesehen, dass nicht einmal das Gesicht der eigenen Tochter vor Manillas Zorn retten konnte. Hinter Maggie stand, wenn auch mit viel Platz dazwischen, Leo mit seinen fliegenden Käsetauben. Sinnlos eingesetzter Zauber. Aber die Magie war echt gewesen und von einer hohen Kategorie. Zeit zu beschleunigen und Leben einzuhauchen, wo keines vorher war. Der Grundgedanke von Leos Antwort darauf, was dem Naschparadies fehlte, war gut, wenn die Lösung auch langweilig und unnütze war.
So erklärte Kaaf in dem Getümmel und der Unruhe, von der Umbra ergriffen war, Leo den Kandidaten von Truth der Schildkröte und dem Land der tausend Seen zum Sieger seiner Aufgabe.
Kaaf verdrängte die Angst, die sein Herz bei der Durchsage der gealterten Königin ergriffen hatte. Er kannte um den Preis der Völlerei und der Gier. Hatte gesehen was Übersättigung brachte und Glück war es nicht. Das Land und seine Bewohner spürten, dass ihre Königin sich verändert hatte und ihre Ziele nicht mehr dieselben waren. Doch wie ihrer Trauer, waren sie auch ihrer Gier hilflos ausgeliefert. Selbst Kaaf der Priester des einstigen Naschparadieses, dessen Herz nur Sättigung kannte und dem Gier fremd war, konnte sich von dem Sog nicht losreißen.
Und so winkte er den Kindern, als sie von Gulf zum Nächsten Blütenblatt, dem Land der Zwerge, begleitet wurden. Den inneren Kreis hatten die Kinder jetzt hinter sich. Der äußere begann nun. Die Länder, die direkt in das Nichts ragten.
Sami, Maggie und Leo waren die drei Kinder, die vorne lagen. Konnte noch eines der anderen Kinder aufschließen? Kaaf hatte die Manifestationen der Herzenswünsche in der Wüste verfolgt. Er wusste, warum Sami gewonnen hatte und warum die Königin ihn auf jeden Fall zum Sieger krönen würde. Umbra brauchte seinen Traum vom Licht jetzt mehr denn je.
Auch Kaaf sah die Gefahren in Samis Traum nicht. Aber wie konnten Wesen, die selbst nicht träumten, auch über Träume urteilen? War es nicht so, als würde ein Farbenblinder den schönsten Rotton aussuchen?
Kaaf wand sich zum weinenden Paul, nahm ihn bei der Hand und führte den faulen Jungen schweren Herzens zum Auge der Welt und zurück in sein Bett, in dem Träume das blieben, was sie waren, wenn man nicht hart für sie arbeitete, trotz Rückschläge nicht aufgab und an sich, sein Können und seinen Fleiß glaubte.
Vielleicht hatte der Junge etwas aus seinem Versagen im Naschparadies gelernt. Zu wünschen wäre es ihm.
Wieder sprangen die Kinder durch die Lüfte, jauchzten, während die Umbraner von Verlust und der nachfolgenden Gier ergriffen waren. Auch Maggie sprang mit, doch ihr Gesicht war bleich, ihre rechte Hand umklammerte krampfhaft Knorks Hand. Ihre linke presste sie samt eines Gegenstandes fest gegen die Brust.
Knorks Stirn war mehr denn je in Falten gelegt und er hasste diesen Moment. Konnte nicht fassen, dass es Maggie war, die ihn bei ihren Sprüngen mitriss und nicht er sie. Er hasste alles an der Situation. Den Kontrollverlust. Er, Knork der Hornhase, der wegen seiner gezielten Sprünge als Sammler auserwählt worden war und immer mehr Träume mitbrachte als jeder andere. Er war immer stolz auf seine Fähigkeit gewesen und wusste, dass er seine Launen dank ihr hatte frei ausleben können. Denn egal wie hart er zu trat, wen er wie auch beleidigte, hinter ihm stand das Können am weitesten, am schnellsten und am treffsichersten zu springen.
Jetzt? Jetzt sah er nicht nur aus wie ein Junge in Plüschhosen. Er war es auch. Knork hatte weder Maggie nachhause bringen können, noch einen Sprung auf die am niedrigsten hängende Wolke geschafft. Wann hatte er seine Fähigkeit verloren? Und warum? War es die Schuld von Narin und die fehlende Kraft der Sonne? Lag es an den Änderungen des Hornwaldes, die er tief in sich spürte, wie das Kitzeln eines Niesers, der sich verfangen hatte und nicht raus konnte oder wollte?
Was es auch war.
Knork hasste es.
Er wollte Maggie tragen und nicht von ihr getragen werden. Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken daran, dass nicht einmal ein so starker Verstärker wie die Greifenfeder ihn springen lassen konnte. Sein Blick wanderte zu Maggies Brust, als seine Welt ohne sein Dazutun auf und ab wippte. Und genauso fühlte es sich an. Knork stand still und die Welt hüpfte um ihn herum. Keine schöne Vorstellung und kein tolles Gefühl. Das Weiß seines Gesichts färbte sich grün, während er immer noch auf die Greifenfeder starrte.