Unter dem "Key of life" 2.Teil - Erich Beyer - E-Book

Unter dem "Key of life" 2.Teil E-Book

Erich Beyer

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Beschreibung

Für diejenigen, die vor haben einmal das Fahrtensegeln anzustreben, oder auch nur ein Boot zu kaufen. Es zeigt die ungeschminkte Wahrheit über das Leben auf einem Segelboot und all die Probleme die auftauchen können, auch wenn man vorher glaubt, alles bedacht zu haben. Es geht um das "Blauwassersegeln" und zeigt die Dinge auf, die wirklich passieren. Nach dem Motto: "Fahrtensegeln heißt, in den paradiesischsten Buchten, das Boot zu reparieren" Es zeigt die Gefahren auf, wo man zeitweise froh ist, eine Schrotflinte an Bord zu haben, auch wenn manche davon abraten. Es zeigt das lange Abwarten auf ein Wetterfenster, und abwettern bei Sturm und Schutz suchen vor Hurrikans. Ein muß, für alle die es mal vorhaben, und trotz Situationen in den letzten 20 Jahren, wo man glaubt es geht nicht mehr, möchten wir keine Stunde davon missen.

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Unser Boot:KEY OF LIFE I

COLIN ARCHER 43´ (INGRID DESIGN-ATKIN) Sloop

Verdrängung: 16,5 t Ballast: 6 t Motor: Volvo Penta MD2B 25 PS

(2003 einen gebrauchten 40 PS, Mercedes MB180/OM636 eingebaut)

Rumpfmaterial: Ferrocement Werft: Edgewater/Maryland - BJ: 1978

Skipper und Autor: ERICH BEYER

Geboren am 25. Mai 1950 in Österreich, bin ich gelernter KFZ Mechaniker. Ich habe eine Sommersaison als Matrose auf der Donau mit der „M.S.BUCHENAU“ zwischen Regensburg und Rußland gearbeitet. Über Abendkurse in Schwachstromtechnik und Elektronik, über Elektriker habe ich in fast alle Berufssparten rein geschnuppert. Lange Jahre bin ich als Disc Jokey durch die Lande gezogen und nach dem ich Anzeigenleiter bei Bezirkszeitung Hietzing war bin ich mit meinem eigenen Werbebüro Pleite gegangen. In den 70igern Jahren wurde ich von Freunden nach Mali Losinj gelockt und ich habe mit den verschiedensten Motorbooten die Adria unsicher gemacht. Ich bestand eine Prüfung, um das “Küstenpatent” zu erhalten, was man von den meisten die es haben, nicht behaupten kann. Daran hat sich auch im “freien” Kroatien nichts geändert. Um einmal von einem Törn gute Fotos und einen Film zu bekommen, wurde ich von meinem Freund Karl Sallmuter 1982 zu einem Törn auf die “Nina”, eine “Formosa 51” mit 33 Tonnen und 146 m2 Segelfläche, eingeladen. Dies war mein erstes Segelboot das ich betrat, (von einem kurzen Erlebnis in meiner Jugend auf der Alten Donau, wo ich dann für das Wiederaufrichten einer Jolle, 300.- Schilling bezahlen mußte, einmal abgesehen). Auf der “Nina” imponierten mir die Manöver von Karl so sehr, daß ich begierig von ihm segeln lernte und nach ein paar Törns mit ihm fähig war meine eigenen Segelboote zu chartern. Nachdem ich bereits in diesen Jahren, viele „Skipper“ mit allen möglichen Segelscheinen kennengelernt habe, über die ich schon in meinen anderen Büchern teilweise berichtet habe, stand ich bereits in dieser Zeit mit dem deutschen und österreichischen Segelverband auf Kriegsfuß. Da mir mit meiner Länge von 1,96m das Jollensegeln nicht besonders behagte, und ich ja auf einem „Dickschiff“ das Segeln lernte, hatte ich natürlich keinen „A – Schein“. Den aber verlangte man, um den „B-Schein machen zu können. Da diese Regulation des Segelverbandes mir nicht in den Sinn ging, fuhr ich nach Holland, (wo man eigentlich überhaupt keinen Segelschein brauchte um ein Boot zu führen) und machte, in einer Segelschule auf dem Ijselmeer auf freiwilliger Basis, den sogenannten BR und BK Segelschein! Da ich dann eigentlich mehr Zeit in der Adria und Mittelmeer verbrachte, hatte ich genug Zeit um zu lernen und Erfahrungen zu sammeln und machte noch bei der Jugoslawischen Berufsmarine mein Patent bis 25 BRT und das englische Funksprechzeugnis. Nach dutzenden gecharterten Segelbooten von allen möglichen Charterfirmen, machte ich in einer Art Eignergemeinschaft mit einer Jeanneau Fandango ein Jahr die Adria unsicher. Nachdem ich nun schon genug Seemeilen hinter mir hatte, konnte ich für das Patent der Berufsmarine bis 50 BRT antreten, wo ich aber Logbuch mäßig nachweisen mußte mindestens 10.000 Seemeilen und ein Jahr als Skipper gefahren zu sein. Vor sechs hochdekorierten alten Kapitänen, wo ich mich nicht einmal ausreden konnte, die Fragen nicht richtig verstanden zu haben, da alle perfekt deutsch und ein paar andere Sprachen mehr sprachen, legte ich in Rijeka, trotz einmal verrechnen bei einer Sonnenstandlinie, gekonnt meine Prüfung ab. Bei einem Törn mit einer „Mön 27“ der „Antn“ lernte ich in den Kornaten im Restaurant Katina bei der „Vela proversa“ eine Crew kennen, die mit einer „Shogun“ unterwegs waren, aber keine Ahnung von Navigation hatte und ich dem „Skipper“ Herbert ein paar Unterrichtsstunden in Navigation gab. Unter anderem wurden wir Freunde und hielten auch noch in Wien Kontakt. Mit Erich und Gustav von dieser Crew als Partner, gründeten wir 1984 den „Segelclub – ANKH“ - von dem ich immer noch Obmann bin und der nach wie vor existiert. Wir kauften die erste „Key of life“, eine 38 Mahagoni Sloop von Sparkman & Stephens. Mit meiner, zu dieser Zeit Partnerin und Verlobten Gaby, legten wir in den folgenden sieben Jahren zwischen Lignano, Zadar und Malta über 22.000 Seemeilen zurück, bis am 14. April 1990 etwa drei SM vor der Küste von Lignano ein Feuer an Bord ausbrach. Langes Streiten mit der Versicherung bis sie endlich zu wenig bezahlte und kein Boot um in der neuen Saison wieder Geld zum Überleben machen zu können, zwangen mich das Boot zu verkaufen. Da wir eigentlich von hier zu einer Weltumsegelung starten wollten, nachdem wir das Boot generalüberholt haben, war ich am Boden zerstört und versuchte in Wien wieder neu zu starten. Ich habe mir geschworen, nie wieder ein Boot sehen zu wollen! Dann folgte der Bruch mit meiner nun bereits Verlobten Gabriele und ich versuchte mich als Fahrer eines Geldtransporters in einem Panzerwagen. Da nach der langen Zeit des Bordlebens, das Leben in Wien eher freudlos war, kam mir ein Anruf aus Deutschland von meinem Freund Heino sehr gelegen, der mir vorschlug seinen Motorsegler „MANUDA“, eine „Cascaruda 45“ als Clubyacht zu nehmen und doch wieder mit meinen Clubmitgliedern zu segeln. Er brauchte nicht lange um mich zu überreden, vor allem auch mit Hilfe eines ehemaliges Crewmitglied der „Key of life“ , Gabriela, die mir half meine Biografie über und gegen die österreichische Gesellschaft und Regierung in Buchform in einen Computer zu bringen. Das Buch ist noch immer nicht verlegt, da erstens das letzte Kapitel noch immer ein offenes Ende hat, zweitens ich Idiot immer versuche die Wahrheit zu schreiben, die natürlich niemanden interessiert, und drittens alle Verlage die ich angeschrieben hatte, es mehr oder weniger charmant, ohne es gesehen zu haben, da das Thema nicht interessant genug ist, abgelehnt haben!

Da mit Gabriela mehr als nur eine Freundschaft entstanden war, regte sie mich dazu an, diesen Vorschlag anzunehmen und sie als Partner mit an Bord zu nehmen. So brachten wir die „Manuda“ im April 1992 nach Malta, wo wir sie im folgenden Winter in einer Werft für die Clubbedingungen umbauen ließen und auf „Hochglanz“ herrichteten. 1993 überstellten wir die „Manuda“ wieder in die Adria, wo wir bedingt durch den noch herrschenden Krieg in Kroatien keinen besonders guten Start hatten. Mit meinem Job als Panzerwagenfahrer im Winter und mit Hilfe von Heino, schafften wir es aber doch den „Segelclub ANKH“ am Leben zu erhalten und legten bis im September 1999 auf der „Manuda“ ebenfalls über 19.000 Seemeilen zurück. Da ich nach nun bereits über 60.000 Seemeilen alleine in der Adria hatte und glaubte genug gesehen zu haben und auch die Situation in Kroatien mit Gebühren und den Charterbooten immer schlimmer wurde, beschlossen Gabriela und ich - da wir von der Adria endgültig die Nase voll hatten und wir im wahrsten Sinne des Wortes, „auf der Stelle traten“, da wir in jeder Saison wieder bei Null anfingen - alles in Wien aufzugeben um erneut einen Versuch zu einer Weltumsegelung zu machen. Aber mein Freund Heino war darüber nicht so begeistert wie wir und wollte uns die „Manuda“ nur für drei Jahre überlassen und wollte sie dann wieder in der Adria haben. Da wir nicht vorhatten einen Rekord zu brechen und in drei Jahren man sicher nicht sehr viel von der Welt sehen konnte, entschlossen wir uns in die USA zu fahren um dort ein Boot zu kaufen. Vor allem, da die Preise um zwei Drittel und mehr niedriger sind als in Europa. Es gelang uns Gabrielas Wohnung zu verkaufen, aber leider nicht meine. Aber wenigsten schaffte ich einen Mieter zu finden um keine Zinskosten zu haben und wir flogen für vier Wochen nach Florida um unser Boot zu finden. Um unseren Plan und Partnerschaft zu besiegeln, heirateten wir am 30. September 1999 im Courthouse von Broward County in Ft. Lauderdale in einem echt „kitschigen“ amerikanischen Trauungssaal mit einer charmanten Friedensrichterin. Ein paar Tage später fanden wir unseren „Stein“ die jetzige „KEY OF LIFE I“ zu einem unglaublich günstigen Preis und noch viel Arbeit an ihr, die noch auf uns wartete. Das wir unser Boot und die Flitterwochen gleich mit „Hurrikan Irene“ einweihen konnten, darauf hätten wir eigentlich verzichten können oder als „Omen“ deuten, was das „gelobte Land“ USA noch für uns auf Lager haben wird.

Wachführer, Crew und Partnerin: GABRIELA BEYERALBRECHT

Geboren 29.Mai 1963 in Wien, nach Matura, Fachschule für Wirtschaftswerbung, nach Grafiker und Dekorateur über Fotolabor mit einem Partner zu eigener Firma mit Desktop Publishing, Satz und Druckvorbereitung. Nach Aussteigen aus der Firma, Einschulung in die Bootsführung und Ablegen der Prüfung für das Küstenpatent und in der Funktion als Wachführer auf der „Manuda“, und nun als Wachführer, Crew, Partner und Ehefrau auf der „KEY OF LIFE I“ unterwegs.

Sonnenuntergang Dinner Key

VORWORT:

Als ich anfange an diesem 2. Teil zu schreiben, ist es der 13.Oktober 2002. Wir liegen im „Little Card Sound“ bei Key Largo (Florida)I vor Anker und leben bereits 910 Tage an Bord unserer „Key of life I“. Es ist total ruhig in dieser Bucht, zu ruhig für meinen Geschmack. Vor allem, da für die gesamte Florida Küste und den Florida Keys, eine „Tropical storm watch“ angesagt wurde. Der Grund dafür ist die „Tropical Depression Nr.:14“, die noch heute Nacht in der Voraussage zu einem Tropical Storm werden soll, der den Namen „Marko“ bekommen wird. Im Augenblick ist die Position von „TD 14“ südlich von Kuba auf 17° N und 84° W und es beunruhigt mich etwas, da voriges Jahr anfangs November sich „Michelle“ fast an derselben Stelle bildete und zu einem Hurrikan Kategorie 4 wurde! Mich würde natürlich freuen, wenn „TD14“ eher namenlos bleiben würde, und ich in Ruhe an diesem Buch schreiben könnte.

Apropos schreiben! Ich bin kein Schriftsteller, weil mir die Gabe der ausschmückenden und leider nur allzu oft höchst fantasievollen Schriftstellerei fehlt, sehe ich mich eher in der Position eines Berichterstatters. Ein Bericht ist immer noch die ehrlichste Form, um Begebenheiten und Situationen möglichst objektiv in einer lesbaren Art und Weise mit den zugehörigen Erklärungen darzustellen.

Weiters möchte ich auch nicht beruflich schreiben, denn dann würde es zu einer Arbeit ausarten. Es ist bereits jetzt genug Arbeit meine Gedanken zu Papier zu bringen, aber jetzt schreibe ich nur wenn es mir Freude macht und nicht weil ich es muß. Geschweige denn, würde ich schreiben wollen, wenn mir ein Verleger im Nacken sitzt und auf das nächste Buch wartet. Dazu muß ich für diesen 2. Teil eine Erklärung abgeben: Der Buchtitel „Unter dem Key of life“ habe ich mir ausgedacht, da wir ja den „Key of life“ als unseren Clubstander in der BB Saling fahren und ich daran glaube, daß man mit dem Leben auf einem Boot auch wirklich den „Schlüssel des Lebens“ finden kann. Den Untertitel für Teil 2 „Bermuda Dreieck und zurück“, da mir manchmal unsere Fahrten im Bermuda Dreieck etwas „verhext“ vorkamen, weil eigentlich nichts, aber wirklich gar nichts, so ablief wie wir es eigentlich geplant hätten. Dazu zu sagen sei auch noch, es gibt noch keinen 1. Teil von diesem Buch, aber... beim 1. Teil kann ja ein jeder anfangen, somit fange ich eben mit dem 2. Teil an. Obwohl ich minutiös seit zig Jahren Logbuch führe, fällt es mir doch leichter die aktuellen Ereignisse zu erzählen und fange deshalb hier ein Jahr zurück zum erzählen an, im November 2001 bei „Hurrikan Michelle“, weil das so gut zur jetzigen Situation paßt.

Zu meiner Person ist noch zu sagen, in allen meinen Büchern ist nichts Fiktives sondern sind nur Tatsachen und Fakten nieder geschrieben. Ich behaupte sogar, es ist nur die „objektive Wahrheit“, was zu unzähligen Diskussionen mit meiner Gabriela führt, da von ihr immer wieder vehement versucht wird es zu widerlegen, und sie mir immer wieder versucht einzureden, es ist meine „subjektive Wahrheit“, die ich da schreibe. Jedenfalls sind alle Daten und Positionen aus meinen Logbüchern entnommen und sollten somit auch stimmen. Obwohl dies kein Hafenhandbuch ist, kann aber, falls jemand mal vor hat, auch in diesen Gewässern zu segeln, alle Hinweise und Tips zur Navigation verwendet werden. Soweit es in meiner Macht steht, verbürge ich mich dafür, daß die Positionen, Wegpunkte, Tiefenangaben, sowie diverse Ansteuerungen von Buchten und Häfen auch wirklich zur Navigation verwendet werden können. Ich übernehme natürlich keine Verantwortung für eventuelle Schiffbrüche, da ja der Druckfehler Teufel immer wieder zuschlagen kann, auch mit dem besten Rechtschreibprogramm. Ich habe übrigens diverse Erklärungen und Hinweise mit Fuß - und Endnoten eingesetzt. Mit den „Endnoten“ soll so eine Art Seglerlexion am Ende des Buches entstehen, da ja ein Teil meiner Leser nicht alle sogenannten „Fachausdrücke“ auf Booten versteht. Ich habe viele Bekannte auf Booten, die sie ebenfalls nicht verstehen, und viele Ausdrücke von den „echten“ Seglern, klingen für mich auch nur „spanisch“. Der wahre Grund ist, ich habe mir vor ein paar Tagen - weil ich ja sonst keine Probleme habe - das „Word 8.0“ von „Mirkosaft“ auf unseren Apple Macintosh installiert und die Fuß – und Endnoten in diesem Programm begeistern mich besonders, ebenfalls die Rechtschreibkorrektur in 30 verschiedenen Sprachen. In einem „GLOSSAR“ habe ich dann die Segelausdrücke in alphabetischer Reihenfolge nochmals zusammen gefaßt.

Leider haben mich viele Situationen graue Haare und viele Nerven gekostet, bis ich wieder einmal bewiesen bekam, das auch neues Kartenmaterial um teures Geld, kein Gewähr ist, auch richtige Angaben zu enthalten. Speziell NOAA Karten und sogenannte „Chartbooks“ aus Amerika sind teilweise total unbrauchbar, aber man bekommt meistens nichts anderes. Wer jemals in den Bahamas navigiert, sollte sich mit den „Explorer Charts“ ausrüsten, mit denen ich und viele meiner Freunde die besten Erfahrungen machten. Da ich angefangen habe an einem Hafenhandbuch für die Bahamas zu arbeiten, werde ich für diverse Buchten als Navigationshilfe und zur besseren Übersicht mancher Situationen und Geschichten, ein paar Seiten daraus mit einkopieren. Ebenfalls sind ein paar „Storys“ in englischer Originalfassung im Buch, die von diversen Magazinen und Zeitungen abgedruckt wurden, so z.B. vom Segelmagazin „South wind sailing“. Aber, außer daß sich viele Gemüter erhitzt haben und es von vielen anderen Segelfreunden begrüßt wurde, daß endlich jemand den Mut hat die Wahrheit zu schreiben und ich bei der Coast Guard wahrscheinlich auf der „watch list“ stehe, hat sich an der bestehenden Situation nichts geändert.

Nicht so wie in meinen früheren Büchern, wie den „Logbuchauszügen von der Manuda“ wo ich ja täglich einen Bericht niederschrieb, werde ich in diesem Buch eher versuchen ein paar Tage zu überspringen und für den Leser die interessanteren Tage und Fahrten zu beschreiben, und hoffentlich gelingt es mir, es halbwegs leserlich zu Papier zu bringen und auch ein wenig zum schmunzeln, wie es meinem Bekannten Karl Vettermann doch meistens gelungen war! Aber obwohl ich versuchen werde, meine „Kraftausdrücke“ stark zu reduzieren, werde ich den Stil von Karl Vettermann wohl nie erreichen. Um ehrlich zu sein, will ich es auch gar nicht, da ich trotz nun 58 Lenze, noch immer nicht „klüger“ geworden bin, bin ich nach wie vor ein Gerechtigkeitsfanatiker und versuche mit meinen Geschichten, bildlich gesprochen, so lange in einem Wespennest herum zu stochern bis ich gestochen werde. Deshalb werde ich so lange ich kann, alles aufzeigen was mir nicht in den Kram paßt und da ich mich gerne ärgere, macht es mir auch noch Spaß. Aber wie ich immer zu sagen pflege: „Es ist vielleicht wichtig, wie man etwas schreibt, aber wichtiger ist es, daß man es schreibt!“

Ich habe in meiner PR Zeit gelernt aus vier Sätzen Info einen Mittelaufschlag „zaubern“ oder bildlich gesagt: „Aus einem Maulwurfshügel, einen Berg zu machen!“ Aber meine Berichte, die manchmal nur aus trockenen Fakten bestehen, sollen einen wahrheitsgetreuen Einblick in ein anderes Leben geben. Aber wie oft soll man die traumhaften Buchten beschreiben? Ich zeige auch die negativen Seiten auf und damit für manche TRÄUMER die Wahrheit und welche ungeahnten Probleme auf einen zu kommen können, der sich entschieden hat sein Leben auf einem Segelboot zu leben und mit welchen ungeahnten Problemen er rechnen muß, wenn er in Ländern der „dritten Welt“ div. Ersatzteile und Materialien kauft, was wirklich auf ihn zukommt. Wenn ich auch manche Situation besser ausschmücken möchte, würde ich damit das Buch noch länger machen und ich weiß, daß ich im Erzählen besser bin, deshalb lade ich den Leser gerne ein, bei meinen Vorträgen an den Clubabenden des Segelclub-Ankh dabei zu sein. Die Bilder zu diesem Buch sagen mehr als tausend Worte.

Wenn auch manche Geschichten etwas unglaublich klingen könnten, sie sind wahr und jederzeit belegbar. Für manche Leser die Zweifel daran haben, würde ich gerne jede Wette mit ihnen annehmen um es zu beweisen. Übrigens, kein Name wurde verändert und alle Daten von Yachten oder Personen stimmen mit den echten Zeiten und Orten überein.

Für Fragen, Anregungen, Kritik oder einer Wette, bitte scheut Euch nicht mir zu schreiben, an Postadresse, auch „snailmail“ genannt:

Erich BEYER,

Email: [email protected] oder [email protected]

I auf 25°18‘9 N und 80° 21‘6 W

INHALTSVERZEICHNIS:

AUFBRUCH IN DIE BAHAMAS

Ankerfeld Dinner Key, Coconut Grove Miami

Hurrikan „Michelle“ Thanksgiving Dinner mit Obdachlosen

Vom Wassermacher zur Wasserleiche, Dieselfilter und der Golfstrom

Harry bleibt ein Chaot

Ankunft in Nassau

Wasserhose im Hafen verursacht Schaden an „Baccara“

PARADIES MIT PROBLEMEN

Segeln im Paradies

Valentinstag mit 35° Schlagseite

Exumas Nationalpark Warten auf GPS

Odyssee mit „Dulcinea“

Thunderball Grotte

Black point als südlichster Punkt

Hai und Rippenbruch

ZURÜCK INS MICKY MAUS LAND

Aufgabe am Atlantik

Zurück nach Florida

Schrotflinte beschlagnahmt

Hafen der Verlierer

Hurrikans und Aries statt New Orleans

Columbus Day und Muringbruch in Ft. Lauderdale

Besuch in Österreich

Endnoten

Nachwort

Glossar

Anhang

Ankerfeld Dinner Key, Coconut Grove Miami

Im November 2001 liegen wir wieder einmal vor Dinner Key in der Biscayne Bay (Florida) vor Anker, und seit wir im Oktober 1999 in Ft.Lauderdale unsere „Key of life I“ gekauft haben, sind wir die Florida Keys bis zu den Dry Tortugas abgesegelt und haben einen „Abstecher nach Kuba gemacht. Der Anschlag auf das „World trade center“ und die „Anthrax“ Anschläge per Post haben dafür gesorgt, daß niemand unserer Clubmitglieder und Freunde mehr auf einen Urlaub in das „Micky Maus Land“II kommen wollte und wir nun das zweite Mal fast Bankrott sind. Nicht weit von uns liegen Segelfreunde, Harry unser erstes amerikanisches Clubmitglied mit seiner „Kickin back“, sowie die deutsche Yacht „Baccara“ mit Helga und Dieter, vor Anker.

Harry lernten wir in Key West kennen, wo er mit seiner „Coronad 35“ vor Anker lag, die er „blauäugig“ ohne irgend eine Ahnung von Booten, geschweige denn vom Segeln zu haben, gekauft hat. Er hat mich viele graue Haare gekostet, als ich versuchte ihm das Segeln und Navigation bei zu bringen. Er ist am besten als „Chaot“ zu beschreiben und selbst das ist noch untertrieben. Von mir bekam er den Spitznamen „Bloody Harry“. Als Freunde hatten wir aber viel Spaß miteinander, so lange es keine Segelmanöver betraf. Ein paar seiner unglaublichen Aktionen werden noch folgen. Ebenfalls liegen noch jede Menge Kanadier vor Anker, hier als „Snowbirds“ bezeichnet, um auf ein „Wetter Fenster“ 1 zu warten. Den Namen „Snowbirds“ haben sie bekommen, da bei Einbruch der kalten Jahreszeit hunderte Boote vom Norden nach Florida und dann in die Bahamas gehen und den ICW III herunter kommen. Da die meiste Zeit über aber NE Wind war, warten ein paar manchmal über ein Monat um eine Chance zu haben, den Golfstrom zu überqueren. Die Empfehlung ja nicht bei nördlichen Winden den Golfstrom zu überqueren, kommt nicht von ungefähr. Obwohl die Entfernung zwischen Bimini und Miami gerade 42 sm 2 beträgt, kann die Überfahrt ganz schön unangenehm werden, da sich im Golfstrom bei nördlichen Winden sehr schnell eine starke und kurze kabbelige 3 See aufstellt und speziell kleinere Boote in große Probleme bringen kann. Die Geschwindigkeit und die Breite des Golfstromes variiert nach Wetterlage und macht die Überquerung immer wieder „spannend“. In der Mitte kann die Strömungsgeschwindigkeit bis zu 4 Knoten 4 betragen, was man beim berechnen des Kurses nicht unterschätzen sollte.

Mit den fast hundert amerikanischen Booten, die meisten davon werden „Squatters“ IV bezeichnet, liegt hier ein sehr „gemischtes“ Publikum vor Anker. Das Einzige was wir an diesem Ankerplatz vor Dinner Key gemeinsam haben ist, daß wir den Stadtvätern von Miamis Coconut Grove ein „Dorn im Auge“ sind! Krampfhaft versuchen sie nämlich seit Jahren, die Ankerlieger zu vertreiben um Murings 5 auszusetzen und Gebühren zu kassieren. Und einer der Hauptgründe sind die nur ein paar hundert Meter entfernten zwei Hochhäuser, eines davon ist das „Ritz Carlton“ Hotel und das andere ein Apartment Haus, wo ein Penthouse lockere 3,5 Millionen Dollar kostet! Die wollen natürlich überhaupt nicht einsehen, daß wir dieselbe Aussicht wie sie haben, aber nichts dafür bezahlen. Da aber ein Teil von diesen Booten aussieht wie ein Gerümpel Ablagerungsplatz, verstehe ich sogar teilweise ihre Ansicht, aber die Ankerlieger sind sich einig und sie haben zusammen einen „Maritimlawyer“ genommen, einen Rechtsanwalt der auf Seerecht spezialisiert ist und mit rechtlichen Argumenten die Ankerlieger verteidigt. Da der Ankergrund eigentlich zur Biscayne Bay gehört, ist es ihnen bis jetzt nicht gelungen die Ankerlieger zu vertreiben. Mit allen Möglichkeiten, und ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, versuchen sie jedem hier das Leben schwer zu machen und es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis es ihnen auch hier gelingen wird alle zu vertreiben. Wir haben eine dieser Aktionen bei einer Kontrolle der Coast Guard V über uns ergehen lassen müssen, aber davon später. Es wurden sogar schon Schritte eingeleitet um die „Shrimper“ zu vertreiben. Diese Shrimpboote sind aber bereits mit ihren Fischerbooten in Dinner Key gewesen, als von einer Marina oder Touristen noch keine Rede war, und sie haben sich mit dem Fisch und Shrimp fangen ihren Lebensunterhalt verdient. Und wie überall auf der Welt, fahren sie bei jedem Wetter raus um ihre Arbeit, die alles andere als leicht ist, zu machen und die Leute mit ihren frischen Fang zu versorgen. Nun sind sie der Meinung, daß die Fischerboote kein so schöner Anblick seien, da ihnen natürlich schnittige Millionärsyachten lieber wären. Aber niemand will die Frage beantworten, wo sollten die Fischerboote den sonst hin? Vor allem werden viele Restaurants von den Shrimpern versorgt, aber vielleicht will man nun auch die Shrimps von China importieren, wie fast alles was man in der USA kaufen kann. Von Japan können sie ja nicht importieren, weil von dort die Fische zu schwer sind, die haben zu viel Quecksilber in sich, wie man ja weiß. Dinner Key ist noch einer der wenigen Ankerplätze an der Florida Küste, wo man mit dem Dingi 6 anlanden kann, ohne bezahlen zu müssen. Selbst das Wasser kann man sich von der Dinner Key Marina an der Süd Seite oder von der Tankstelle an der Nord Seite noch kostenlos holen obwohl man sonst bereits fast überall per Gallon (ca. 3,85 l) fünf Cent bezahlen muß. Übrigens, mit einem Tiefgang von 1,80m wie wir haben, sollte man die Tankstelle nur bei Hochwasser anlaufen. Es wird sogar geduldet, sollte man abends in die daneben liegende Bar „Scotties Landing“ gehen wollen, daß man nach 1800 Uhr anlegen und über Nacht an der Mole liegen bleiben kann (jedenfalls war es bis Ende 2002 noch so). Aber ja nicht verschlafen, denn wenn morgens die Mole nicht frei ist, bekommt man Probleme. Vor allem sollte am Morgen dann Ebbe sein, und man den Tiefgang nicht beachtet hat und aufsitzt, hat man ein Problem mehr, wie es so manchen Seglern schon ergangen ist. Ich persönlich riskiere es gleich gar nicht diese Mole anzulaufen und hole unseren Diesel mit Kanistern und dem Dingi und habe somit keinerlei Probleme. Vorsicht ist auch geboten bei Winden aus dem 1. Quadranten 7, wo in der Ecke von der Tankstelle starker Schwell stehen kann und man an die Mole gedrückt wird, was ein Ablegen sehr beschwerlich macht, vor allem, wenn man bei fast 20 Tonnen, wie bei unseren „Stein“ VI nur 25 PS zur Verfügung hat. Am Wochenende muß man mit einer längeren Wartezeit rechnen, da dutzende Motorboote tanken wollen und rücksichtslos vor der Tankstelle auf und ab rasen. Ich bin nicht unbedingt ein Befürworter der Segelscheine, aber wenn das die „Freiheit“ ist, daß jeder Idiot ein Boot führen darf und keinerlei Ahnung von einer „Seemannschaft“ hat, dann kann ich auf diese Art von „Freiheit“ verzichten. 90% der sogenannten „Kapitäne“ hier, nehmen keinerlei Rücksicht, wie die jährlichen Toten bei den diversen Unfällen mit den Booten hier ja beweisen. Leider ist es der Coast Guard bei ihren Kontrollen wichtiger zu kontrollieren, ob ja das Y-Ventil in den Septic 8 Tank umgelegt ist, so daß ja nicht der Toiletteninhalt direkt ins Meer gepumpt werden kann, als wenn Motorboote mit 40 kn durch ein Ankerfeld fahren. Sollte man wegen Verschmutzung belangt werden, sind Strafen bis zu 5000.- Dollar keine Seltenheit.

„Hurrikan „Michelle“

Donnerstag 1. November 2001

Die ganze Nacht über lagen wir relativ unruhig vor unseren zwei Ankern, da der Wind seit Tagen aus NE kommt und in dieser Nacht zeitweise um die 6-7 Bft 9 mit starken Böen geblasen hat und noch immer anhält, habe ich nicht besonders gut geschlafen. Außerdem bereitet mir der tropische Sturm „Michelle“ Kopfzerbrechen. „Michelle“ ist südlich von Kuba, auf 17° N und 84° W und geht langsam in Richtung Nord.

Da unser Dingi bei dem Seegang hinter unserem Boot wie ein wild gewordener Bock auf und ab springt, entschließen wir uns es an Bord zu holen und zu vertauen. Wir haben schon eine eigene Technik dafür entwickelt. Gabi ist an der Großfallwinsch,10 mit der sie das Dingi hoch kurbelt, während ich es von der Bordwand weg halte. Dieses Mal allerdings, gelingt mir eine Bewegung, bei der ich die linke Schulter irgendwie „beleidige“ und mir tut die Schulter höllisch weh. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wußte, daß mir die Schulter bei manchen Bewegungen auch noch in einem Jahr weh tun wird! Man sollte ganz einfach nicht alt werden, denn ich kann mich nicht erinnern früher solche Probleme gehabt zu haben.

Meine Überlegung ist folgende: Sollte „Michelle“ zu einem Hurrikan werden, die Biscayne Bay nach Süden zu fahren und im Jewfish Creek in die Mangroven flüchten, wo wir uns mit unseren hunderten Metern von Hurrikan Leinen, die wir ja an Bord haben, zwischen den Mangroven wie ein Spinnennetz verspannen können. Das ist immer noch die sicherste Methode für ein Boot, einen Hurrikan zu überstehen. Es gebe noch die Möglichkeit den Miami River rauf zu fahren und sich dort drinnen irgendwo zu verstecken, aber außer in Werften und Marinas, wo man natürlich bezahlen muß, ist fast kein Platz zu finden, wo man sich verspannen könnte. Hier liegen zu bleiben behagt mir schon gar nicht. Erstens sind zu viele Boote rund um uns und somit ist das Stecken von genügend Kette für die Anker schon ein Problem und zweitens ist die Bucht ja nach Südosten völlig offen. Bei einem Hurrikan würden die Wellen einen Schwell aufstellen, der bei jeder Welle das Boot in den Boden stampfen würde, da wir ja nicht mehr als 50 cm Wasser unter dem Kiel haben.

Wir hätten auch noch die Möglichkeit nach Ft. Lauderdal zu fahren und den New River rauf, um hinter Carol Anne’s VII Haus am Dock fest zu machen, und wenn es wirklich dort böse kommt, sich mitten im Kanal zu verspannen. Wir hätten die Erlaubnis von ihr, aber an rauf segeln nach Ft. Lauderdale im Golfstrom ist gar nicht zu denken, und selbst durch den ICW nach Ft. Lauderdale zu fahren, würden wir bei dem Gegenwind und eventuellen Strömungen nicht einmal 2,5 kn machen und hätten ebenfalls, wie im Miami River, sehr viele Brücken öffnen zu lassen. Das sind dann die Zeitpunkte, wo sich manche schon gefragt haben: „Warum mache ich das eigentlich?“

Freitag 2. November 2001

Nach der nächsten eher unruhigen Nacht mit wenig erholsamem Schlaf, bringt der Wetterbericht am Morgen was ich befürchtete. „Michelle“ ist zu einem Hurrikan geworden, aber hat sich noch nicht für eine Zugrichtung entschieden, was ebenfalls nicht gerade beruhigend ist. Im Ankerfeld kommt große Aktivität auf. Viele Boote gehen Anker auf, oder verlassen ihre Muring um sich vor „Michelle“ in Sicherheit zu bringen. Viele der Boote haben ihre Motoren wochenlang nicht gestartet und somit Probleme. Andere haben soviel Bewuchs am Rumpf, daß sie eigentlich unter Naturschutz gestellt werden müßten, weil sie als künstliches Riff gelten. Ihre Propeller, die mit Muscheln und Algen zu einem „Klumpen“ verwachsen sind, sprudeln nur noch das Wasser auf, statt daß sie einen Vorwärtsschub zustande brächten.

Mit Beibooten versucht man sie hinter die Mangroveninsel vor der Dinner Key Marina zu schleppen, wo sie Schutz zu finden glauben. Aber alles ist relativ, die Insel ist teilweise nicht mal fünf Meter breit und bestenfalls 50 cm über dem Wasser und die Mangroven sind nicht sehr groß und besonders stark, somit ist der ersehnte Schutz etwas fragwürdig. Vor allem kann man nur mit dem Bug, soweit es der Tiefgang erlaubt, an die Insel heranfahren und muß das Boot dann mit Heckankern gegen seitlichen Wind halten, da man sich ja nur nach vorne auf die eher schwachen Mangroven abspannen kann. Das Ankergeschirr der meisten Boote hier ist eher ungenügend. Der Platz nach achtern bis zur Marina beträgt an manchen Stellen nicht mal 20 Meter, dadurch hat man auch keine Chance viel Kette zu stecken, somit ist es fragwürdig, ob ein Anker hier wirklich hält. Bereits jetzt liegen über 10 Boote hinter der Insel und ich würde jede Wette eingehen, daß bei einer Windböe mit 50 kn von der Seite kein Boot mehr an diesem Platz liegt. Es genügt, wenn einem Boot der Anker slippt und auf das nächste gedrückt wird. Es gebe eine „Kettenreaktion“, weil keiner der Anker im Sturm die Belastung von mehreren Booten aushalten würde. Gar nicht daran zu denken, ein direkter Durchgang eines Hurrikans. Ich habe Fotos von der Marina hier gesehen, als Hurrikan „Andrew“ durchging. Die Flutwelle war 3 Meter hoch und hat in der Marina die Boote übereinander geworfen, da die meisten Leinen oder Klampen gebrochen sind. Keines der Boote hinter den Mangroven war noch an seinem Platz, und die noch an derselben Stelle lagen, waren zertrümmert und nur mehr Wracks! Ich bin sicher nicht ängstlich, aber ich respektiere das Meer, denn ich weiß, es ist stärker als ich. Und wenn Land in der Nähe ist, dann ist es auch stärker als jedes Boot, wenn es das Meer stranden läßt. Es ist für jeden unglaublich der solche Windstärken und Gewalten der Natur nicht schon selbst erlebt hat. Bei Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h wird ein Papierkorb zu einem Torpedo, und ein durch die Luft fliegendes, abgebrochenes Stück von einem Holzzaun, durchbohrt einen menschlichen Körper wie Vanillepudding. Da ich eigentlich sehr gerne lebe, respektiere ich die See.

Der „Gedanke“ Jewfish Creek schwirrt wieder durch meinen Kopf, denn dort kann man sich einen schmalen Kanal suchen, der eine Einfahrt in die Mangroven zuläßt und die tief genug ist. Man fährt so weit in diesen Einschnitt rein, wie es der Tiefgang zuläßt. Oft hat man dann links und rechts nur mehr zwei Meter Abstand zu den Mangroven und man kann sich dann mit genügend Seilen, wie ein Spinnennetz verspannen. Meistens braucht man nicht einmal einen Anker zu setzen, wenn man tief genug in die Mangroven rein kommt, was später den Vorteil hat, daß man nicht tauchen gehen muß um den Anker wieder hoch zu bekommen, denn mit einer 90% Wahrscheinlichkeit, wird der Anker unvermeidlich in den Mangrovenwurzeln fest sitzen. Nicht nur, daß das Tauchen im brackigen Mangrovensümpfen alles andere als schön ist, kann es noch ein besonderes „Erlebnis“ werden, da in den Mangroven nicht nur Millionen von Moskitos leben, sondern auch noch Schlangen und Spinnen von denen die meisten giftig sind, sondern auch Krokodile.

In die Florida Keys kommen Krokodile zwar selten runter, aber sie kommen manchmal, und selbst in Ft. Lauderdale kommen sie zeitweise bis in die Kanäle rein, wo sie sich dann, einen zu frechen Hund im Hinterhof als Appetithappen holen. Das alles macht das herum klettern in den Mangroven immer wieder spannend und zu einem echten Abenteuer, auf das ich allerdings gerne verzichten kann.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Harry mich am Funk ruft. Er will in die Dinner Key Marina gehen und fragt, ob ich ihm mit seinen beiden Ankern und beim Anlegen in der Marina helfen kann. Wir sind zwar, für mich sehr früh, schon seit 0730 auf und haben schon gefrühstückt, aber wenn wir runter in den Jewfish Creek fahren wollen, sollten wir gleich fahren. Es sind ca. 35 sm bis dorthin und bei Dunkelheit ist an eine Einfahrt in die Mangroven überhaupt nicht zu denken. Ich erkläre Harry mein Vorhaben in den Jewfish Creek fahren zu wollen, und wenn ich ihm auch gerne helfen würde, kann ich es nicht, weil mir die Zeit zu knapp wird. Harry ist der Gedanke in die Mangroven zu flüchten, natürlich ein absolutes Greuel. Erstens würde dann seit täglicher Pitcher VIII Bier mit Helga und Dieter in der „Barracuda Bar“ in Coconut Grove ausfallen und zweitens besteht sein Vorrat an Proviant an Bord aus zwei Dosen Chilibohnen und zwei Dosen Thunfisch, wenn er gerade voll aufgestockt ist. Ich habe ihm zwar schon zig mal gesagt er soll Vorräte einkaufen, da ja auch er vorhat in die Bahamas zu gehen, wo alles noch teurer ist und vor allem, die Inseln nicht gerade mit Supermärkten überseht sind. Aber das ist eben Harry. Solche Dinge überhört er mit einer ihm angeborenen Unbekümmertheit, und nach einem dreimaligen Wiederholen sage ich dann eben nichts mehr. Aber Harry dreimal etwas zu sagen, bedeutet bei ihm etwa, wie wenn man es nie erwähnt hätte. Da er auch nur eine Eisbox hat und das Einkaufen von Eis in den Mangroven eher problematisch ist, scheitert auch das Mitnehmen von frischem Proviant. Nun, verständlicher Weise würde für Harry das Anlegen in der Marina, sicher zu einem Chaos werden, da Harry es ja noch nie der Mühe wert gefunden hat, vielleicht irgendwo das Anlegen mit seinem Boot zu üben. Das einzige Anlegemanöver, das er mit seinem Boot fuhr, war längsseits anlegen in Key West bei der Tankstelle unter meiner Aufsicht, aber nicht zwischen Booten und Pfählen in eine Box zu fahren.

Harry hat natürlich auch keine Versicherung, obwohl er seit einem Jahr eine abschließen will, aber es natürlich noch nicht getan hat. Aber dafür hatte er Zeit, sich einen Fernseher mit eingebautem Video zu kaufen, der ihm nun immer die Batterien leer saugt, doch Harry setzt eben auf seine eigenen Prioritäten. Wir haben allerdings auch keine Versicherung, aber das hat andere Gründe, niemand auf der Welt will ein „Ferrozement“ Boot versichern, weil die Sachverständigen zu wenig Erfahrung mit Stahlbeton haben. Für mich etwas unverständlich, den jeden „Yoghurtbecher“ IX der mit uns auf Kollisionskurs kommt, würden wir versenken mit nur ein paar Kratzern am Lack. Die einzige Eintragung die ich ins Logbuch machen würde, wäre: „Geräusch an STB 11 voraus!“ Und es ist bewiesen, daß jede Menge ferrozement Boote seit mehr als 50 Jahren unterwegs sind, und immer noch ohne Probleme schwimmen. Wenn ich da an unsere Flaktürme in Wien denke, dann vertraue ich jedem Stahlbeton Boot mehr, als den GFK Booten, die heutzutage gebaut werden, wo man bei manchen durch den Rumpf die Sonne durchscheinen sieht. Egal, die Meinungen über das Material von Bootsrümpfen, geht sicher weit auseinander und ist eher weniger interessant und ich will hier nicht weiter ins Detail gehen.

Harry will sicher nicht in die Mangroven flüchten, aber andererseits weiß er, an diesem Ankerplatz mit seinen zwei „Micky Maus“ Ankern stehen zu bleiben, wäre Selbstmord. Somit unterbreitet er mir den Vorschlag ihm zu helfen und dafür sollen wir auch in die Marina gehen und für unsere Hilfe, bezahlt er den Liegeplatz. Nach einer kurzen Diskussion mit Gabi, nehmen wir sein Angebot an, in der Hoffnung, daß „Michelle“ nicht direkten Kurs über Dinner Key nimmt. Aber wenn das der Fall ist, daß ein Hurrikan direkt über einem hinweg zieht, wäre es wahrscheinlich an jeden Platz „beendet“. Über Funk organisiere ich in der Marina für Harry einen Platz auf Pier 2 Platz 25 und wir bekommen noch Platz 49 auf Pier 4. Da wir ja bereits unser Dingi verstaut an Deck haben, holt uns Harry mit seinem Schlauchboot ab und wir kommen zu ihm an Bord der „Kickin Back“. Ohne viel Problem springt sogar Harrys Motor an, was mich sehr verwundert und ich gehe ans Steuer, damit Harry seine beiden Anker einholen kann. Da Harry an seinen relativ kleinen Plattenankern nur Seil mit einer Vorlaufkette hat, ist das Einholen per Hand nicht so schwer. Allerdings ist alles voll Dreck und Schlamm an Deck, was Harry aber nicht besonders stört. Wenn man allerdings einmal einen Blick in die Achterkajüte werfen würde, wäre man nicht mehr verwundert, eine Müllhalde würde aufgeräumt dagegen aussehen. Ich übergebe Harry das Steuer, damit er selber durch die restlichen Boote am Ankerfeld manövrieren kann, und vor allem kann er ja nichts lernen, wenn ich für ihn fahre. Gabi und ich bringen die Fender aus und da ich ihm schon vor einer Weile zwei unserer alten Fender geschenkt habe, besitzt er nun wenigstens vier Stück. Allerdings fehlen auch Leinen. Gerade zwei Leinen sind vorhanden, die ich aber sicher nicht als „Festmacher“ bezeichnen würde. Für unser Boot sind es gerade „Springleinen“. Die dritte Leine ist nur ein abgerissener Rest eines vergammelten Festmachers, somit können wir nicht mal in der Box die notwendigen vier Leinen ausbringen. Es ist zum verrückt werden, wenn ich daran denke, daß dafür ein Fernseher an Bord ist, ... Harry kostet mich schon wieder ein paar graue Haare mehr. In Lee 12 von der vorliegenden Insel und der Mole abgedeckt, ist es bei der Pier 2 fast windstill und unter meinem Kommando kommt Harry ohne Probleme mit dem Bug voran in seine Box, ohne Feindberührung mit anderen Booten. Nach dem wir die „Kickin Back“ mal provisorisch festgemacht haben, lassen wir uns von Harry wieder zurück auf unser Boot bringen um ebenfalls in die Marina zu kommen.

In der Zwischenzeit hören wir, daß sie bereits anfangen die gesamten Florida Keys zu evakuieren und der Verkehr in Richtung Nord, über die einzige Strasse der „US 1“ sehr zähflüssig geworden ist. Wir haben noch ein kurzes Gespräch mit Dieter von der „Baccara“ der am Anker liegen bleiben will und den Hurrikan, falls er kommt, mit seinen Ankern abreiten will. Da er zwar ein netter Kerl ist, aber einer von denen, die meinen das Segeln erfunden zu haben, lasse ich mich ausnahmsweise auf keine längeren Diskussionen ein, die ich sonst sehr liebe. Speziell mit Dieter, ich schaffe es immer wieder mit ihm so lange zu streiten, bis er ein paar Tage nicht mehr mit mir redet. Der Unterschied dabei ist, mir macht es Spaß, aber er nimmt es ernst! Um 1120 gehen wir Anker auf und gehen ebenfalls in die Marina und legen ohne Problem an Platz 49 auf Pier 4 an, und immer wieder muß ich feststellen, daß ich mit Gabi alleine am wenigsten Probleme bei Manövern habe. Probleme haben wir nur, wenn wir von jemand Hilfe bekommen, dann geht das Manöver fast in die „Hose“. Wir gehen zu Harry hinüber und bringen ihm zwei unserer alten Festmacher, die ich ihm schenke. Diese sind aber immer noch um ein Drittel stärker und in einem besseren Zustand als seine Leinen. Wir helfen ihm das Boot in der Mitte vom Steg und Pfählen so fest zu machen, damit es bei aufkommendem Seegang nicht gegen den Steg knallt. Ich mache ihm noch in einem Schnellkurs begreiflich, was zu tun sei, wenn das Wasser über den normal Pegel hinaus, zu steigen anfängt, wie er die Leinen fieren 13 soll, damit genug Lose in den Festmachern bleibt und das Boot genug Spielraum hat und die Leinen oder Klampen nicht brechen. Wir bringen dann bei uns alle Festmacher doppelt aus und verschnüren unsere Segel wie Mumien und machen das Dingi noch mit extra Gurte fest. Alle Kanister an Deck werden auch noch extra verzurrt, damit sich keiner selbstständig machen kann. Wir nützen den Vorteil nach langer Zeit wieder mal in einer Marina zu sein und hängen uns am Landstrom an und laden unsere Batterien wieder einmal voll auf und leisten uns eine schöne heiße Dusche mit ausgiebigen Haare waschen und warten was „Michelle“ nun tun wird.

Samstag 3. November 2001

Morgens vernehmen wir die Hiobs Botschaft, „Michelle“ ist ein Hurrikan Kategorie 4 geworden. Hurrikans werden nach der „Saffir –Simpson Skala“ in fünf Kategorien eingeteilt, die Kategorie 4 bedeutet Windgeschwindigkeit von 210 bis 250 Stundenkilometern und einer Flutwelle, die er vor sich hertreibt von 4 bis 6 Metern! Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wenn „Michelle“ durch die Biscayne Bay gehen würde. Von unseren deutschen Freunden auf der „Baccara“ würde sicher nicht viel übrig bleiben, wir könnten zur Not, sollten wir nicht am Boot bleiben wollen, in das nur hundert Meter entfernte „Hurrikan shelter“ gehen. Die City Hall wird für diesen Zweck verwendet.

Übrigens sollte es jemanden interessieren, von wo der Name Hurrikan kommt, hier die Erklärung. Die alten Mayas glaubten an viele Götter und einer davon kontrollierte den Wind, und dieser Gott hieß „HURAKAN“. Das ist die nachweislich älteste Form des Wortes Hurrikan.

„Michelle“ ist auf Position 19,2° N und 84° W südlich von Kuba und der Insel Juventute und hat einen Luftdruck von 937 hPc.14

In Dinner Key Marina, gut verschnürt, warten wir auf „Michelle“

Wir haben hier im Augenblick 1017 hPc und Wind aus Nordost mit 5-6 Bft, also gerade um die 50 km/h. Aber wer sich von meinen Lesern, mit Hoch- und Tiefdruck Gebieten auskennt, weiß was ein Unterschied vom Luftdruck bei einem Sturmtief ausmacht, geschweige den die 80 hPc von „Michelle“ zu uns. Über das Handy lade ich mir noch 17 Emails runter und ärgere mich wieder über fünf unnötige Viruswarnungen, die mich nur Geld kosten um sie runter zu laden. Bei Omnipoint kostet mich die Minute für das Handy einen Dollar, und das ist keine Viruswarnung wert. Vor allem, da unser Apple ja kein schnöder PC ist, und somit hat es in der ganzen Historie von Apple noch nie einen Virus gegeben, der einen echten Schaden anrichten konnte. Den echten Schaden richten nur diejenigen an, die sinnlos an Hunderte die Warnungen weitersenden und damit eine Kettenreaktion auslösen und im Enderfolg, dann alle Server überlastet sind. Dem werten Leser wird natürlich klar sein, daß wenn ich mich über solche Sachen ärgern konnte, sich der Wind bei uns immer noch in Grenzen hielt. Erst gegen Mitternacht nahm der Wind zu, noch immer aus NE mit ca. 6-7 Bft und Böen, war es aber noch immer kein Problem. Ich habe aber noch zwei zusätzliche Festmacher in der Mitte ausgebracht.

Sonntag 4. November 2001

Um 0800 früh haben wir NE Wind mit 7 – 8 Bft mit Böen so um die 80 km/h. In der Marina heulte es von den vielen Stagen 15 und Fallen 16 der Segelboote und unser Mast vibrierte ganz tüchtig, aber an sich gab es sonst kein Problem. Da die Marina ganz gut geschützt liegt, war kaum Schwell zwischen den Piers, was ja eher das größere Problem hätte werden können, denn bei starken Seegang würden sicher etliche Masten zusammenknallen, da es nicht immer möglich ist, die Boote so fest zu machen, daß die Masten nicht nebeneinander stehen. Ich habe schon mehrmals Radargeräte wie UFO‘s durch die Gegend fliegen sehen, wenn in einem Hafen die Masten zusammen knallten. „Michelle“ ist auf 21° N und 83° W und ist gerade dabei Kuba zu verwüsten. Für uns aber ein Hoffnungsschimmer, die Zugrichtung ist nach Nordost und soll auch so bleiben. Der Wind hält sich den ganzen Tag über mit 5 – 6 Bft und starken Böen in Grenzen und es ist mit 22° noch immer relativ warm und der Barometer ist nur auf 1010 hPc gefallen. Um 2300 können wir uns etwas entspannen, „Michelle“ hat sich über Kuba etwas verausgabt und ist „nur“ mehr Kategorie 2, mit 965 hPc, aber auch das sind noch 110 bis 175 km/h an Wind, aber die Zugrichtung ist immer noch NE in Richtung Bahamas im Augenblick auf 23° N und 80° W. Bei uns immer noch Böen mit 7 – 8 Bft.

Montag 5. November 2001

Um 0600 legt Wind nochmals zu aus NE mit 6 –7 Bft und starken Sturmböen, der Luftdruck ist nun auf 1004 hPc gefallen bei immer noch 20°. Die ganze Nacht über hatten wir Böen um die 8 Bft und die Folgen davon waren am Solarpaneel. Die Zwischenstücke mit denen die Niro Rohre zusammen gehalten werden, sind auf einer Seite lose geworden und das Solarpaneel hing auf einer Seite runter und hat mit der Ecke ein kleines Loch in die Bimini 17 gerissen. Normalerweise werden die Rohre in den Zwischenstücken mit kleinen Wurmschrauben festgehalten und im Normalfall sind nach einem Jahr die Wurmschrauben nicht mehr aufzubekommen, da obwohl auch Niro, sie festgefressen oder angerostet sind und man muß sie dann ausbohren. Bei uns aber sind sie locker geworden, das erste Mal, daß ich das erlebt habe. Aber besser die Schrauben ausbohren, als auf einen Hurrikan zu warten. Um 1500 ist „Michelle“ auf 25° N und 77° W direkt über Nassau, aber „nur“ mehr ein tropischer Sturm, immerhin auch noch mit Wind von 65 bis 115 km/h. Eigentlich wollten wir ja schon zu dieser Zeit in Nassau sein. Da wir den Schaden gesehen haben, was „Michelle“ in den Bahamas angerichtet hat, können wir glücklich sein, bereits das dritte Mal ein geplantes Ziel noch nicht erreicht zu haben.

Um 1600 haben wir fast keinen Wind mehr und der Barometer beginnt langsam wieder zu steigen. Der Spuk ist vorüber und „Michelle“ Vergangenheit. Zu unserem Glück bekomme ich noch eine SMS von Rene, der uns einen Videorecorder als Weihnachtsgeschenk zu unseren Freund Georg, nach Ft. Lauderdale geschickt hat und am Mittwoch geliefert wird. Wir haben noch ein Sammelemail an unsere Freunde gesendet und sind nochmals duschen gegangen. Helga von „Baccara“ war auch bereits herinnen, sie haben alles am Anker ebenfalls gut überstanden.

Wir haben wieder die Anker vor Dinner Key gesetzt und machen alles am Boot bereit und checken alles Notwendige für die Fahrt in die Bahamas. In der Zwischenzeit ist noch ein deutsches Boot eingetroffen, die „Allegria“ mit Pauli und Erika. Es gibt teilweise feste Gelage in der „Barracuda Bar“ mit viel Pitcher Bier und Harry ist natürlich täglich mit dabei, obwohl er eigentlich schon längst einen Termin mit der „Hurrican Cove“ Marina im Miami River fixieren sollte, wo wir ihm helfen sollen sein Boot raus zu heben und einen Antifouling Anstrich zu streichen, sowie sein Ruder zu reparieren.

„Kickin back“ Ruderlager demontiert in „Hurrican cove“ Marina

Meine Taucheruhr ist von Citizen noch immer nicht zurück gekommen, wo sie mir wieder einmal ein neues Armband montiert haben, wieder „Made in China“. Es ist nun bereits das dritte Mal getauscht worden und sollte seit Tagen bereits aus Kalifornien abgesendet worden sein. Eines steht fest: NIE wieder Citizen!

Wir versuchen verzweifelt einen Job zu finden und rufen jede Menge Telefonnummern von Zeitungsanzeigen an. Aber alles ist nur Betrug. Die wollen nur das man vorher Geld einzahlt, damit sie einem dann eine Art „Heimarbeit“ zusenden.

Andere wollen, wenn man eine Auskunft für eine Anstellung will, gleich per Telefon Geld nehmen und die Minute kostet 2 Dollar usw. Hier ist wirklich alles für A & F!X

Am 13. November fahren wir mit Harry und seiner „Kickin Back“ den Miami River hinauf. Obwohl wir sieben Brücken öffnen lassen müssen, klappt die Fahrt ohne Probleme und am späten Nachmittag steht die „Kickin back“ an Land und wird mit Hochdruck Strahl gereinigt. Leider ist das Boot in einem total fürchterlichen Zustand. Das Gelcoat ist überall ausgebrochen und zwischen Kiel und Rumpf ist ein Spalt und der Ruderschaft hat ein Spiel von fast 2 cm! In den folgenden Tagen helfe ich Harry bei der notdürftigen Reparatur des Ruders und mit Gabi schleifen wir seinen Rumpf und streichen Antifouling, da Harry kein neues Gelcoat geben will.