Unterholz-Ninjas, Band 2: Die Hüter des Himmelssteins (tierisch witziges Waldabenteuer ab 8 Jahre) - Michael Mantel - E-Book

Unterholz-Ninjas, Band 2: Die Hüter des Himmelssteins (tierisch witziges Waldabenteuer ab 8 Jahre) E-Book

Michael Mantel

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Beschreibung

Diese Ninjas sind tierisch clever Hilfe – die Menschen haben es auf den sagenhaften Himmelsstein abgesehen! Nur die drei Unterholz-Ninjas Ella, Bubo und Piks können das Heiligtum ihres Waldes jetzt noch retten. Mit Mooswasserbomben, Stolperschnüren aus Lianen und einer ninjastarken List im Gepäck stürzen sich die drei Freunde in ihr nächstes Abenteuer. Doch diesmal scheint alles gegen sie zu sein, denn plötzlich können die Menschen fliegen! Und dann verliebt sich Bubo auch noch Hals über Kopf … Kennst du alle Abenteuer rund um die Unterholz-Ninjas? Band 1: Das Abenteuer beginnt Band 2: Die Hüter des Himmelssteins Band 3: Die verflixte Och-nö-Blume Band 4 erscheint im Frühjahr 2025

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Seitenzahl: 127

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Als Ravensburger E-Book erschienen 2024 Die Print-Ausgabe erscheint im Ravensburger Verlag © 2024 Ravensburger Verlag Text: Michael Mantel Covergestaltung und Illustrationen: Michael Mantel Alle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbH, Postfach 2460, D-88194 Ravensburg.

ISBN 978-3-473-51227-0

ravensburger.com

25 Jahre vorher

Der Vollmond hüllte die zehnjährige Lea in ein fahles Licht. Sie hatte das Fenster weit geöffnet, doch in dieser heißen Augustnacht brachte das unter dem Dach kaum Abkühlung. Es war viel zu warm zum Schlafen und so starrte Lea an die Schräge über ihrem Bett. Statt mit Prinzessinnen- oder Bärchenmustern war ihr Zimmer mit uralten Zeitungen tapeziert worden. Sie hatte die Schwarz-Weiß-Fotos schon unzählige Male betrachtet und kannte alle Überschriften längst auswendig: „Mysteriöse Licht-Erscheinung gesichtet!“ Oder: „Woher stammen die Kreise im Kornfeld?“ Oder: „Regieren uns die Echsenmenschen?“

Am meisten faszinierte sie ein Bild, in das eine funkelnde Sternschnuppe mehr schlecht als recht über die Silhouette einer kleinen Stadt retuschiert worden war. Die Erklärung zum Foto stand in dicken schwarzen Buchstaben darüber: „Goldener Meteorit verursacht Beinahe-Katastrophe.“

In dem dazugehörigen Artikel hieß es:

Nur knapp entging das kleine Städtchen Schönwaldhausen am vergangenen Wochenende einer Katastrophe. Ein tagheller Meteor, auch Feuerball genannt, zog mit ohrenbetäubendem Dröhnen über das Stadtgebiet, verfehlte eine Wohnsiedlung nur knapp und schlug schließlich mit einem lauten Knall im nahen Wald ein. Der Himmelskörper hinterließ dabei nicht nur eine Schneise von umgestürzten Bäumen, sondern auch einen riesigen Krater. Obwohl er mindestens die Größe eines Fußballs gehabt haben musste, konnte der Meteorit bislang nicht gefunden werden. Ein Mitarbeiter der Sternwarte von Windspitz dazu: „So etwas haben wir noch nie gesehen. Die Analyse der Leuchtspur ergab: Neben Eisen und weiteren unauffälligen Elementen schien der Meteorit hauptsächlich aus Gold zu bestehen. Gut möglich, dass er beim Aufprall verdampft ist.“ Schlechte Nachrichten also für alle Hobby-Schatzsucher.

Schönwaldhausen, wo lag das eigentlich? Lea konnte sich nicht erinnern, diesen Ort je besucht zu haben. Ob man sich dort heute noch an die Geschichte erinnerte? Schließlich hatte man nie etwas von dem Meteoriten gefunden, in über fünfzig Jahren nicht. Ihr blöder Stiefvater war es gewesen, der die alten Zeitungsberichte gesammelt hatte. Ihn interessierte alles, was mit Ufos und seltsamen Himmelserscheinungen zu tun hatte. Lea hielt ihn für verrückt, und seinetwegen hielt man auch sie für verrückt. Das war aber nur einer der Gründe, weshalb sie ihre Stiefeltern nicht mochte. Wenn man sich lieber zwei fette Autos leistete, als Geld für eine schöne Tapete im Kinderzimmer auszugeben, sagte das ihrer Meinung nach alles.

In diesem Moment reifte in ihr ein Entschluss. Sobald sie alt genug wäre, würde sie zu diesem Ort reisen und sich auf die Suche nach dem Meteoriten machen. Selbst wenn heute keiner mehr an seine Existenz glauben sollte. Sie würde ihn finden, den himmlischen Goldschatz. Dann würde es niemand mehr wagen, sich über sie lustig zu machen. Und sie könnte sich die allerschönste Tapete der Welt kaufen, und zwar für jedes der unzähligen Zimmer in ihrer Villa.

Mit diesem Gedanken schlief sie zufrieden ein und bekam nicht mehr mit, wie am Nachthimmel über ihrem Fenster lautlos eine kleine Sternschnuppe verglühte.

Die Legende vom Himmelsstein

„Nur nicht nach unten schauen, nur nicht nach unten schauen“, murmelte Piks und blickte natürlich doch in die Tiefe.

„Hey, Piks, sieh mich an“, flüsterte Ella, die neben ihm schwebte und ihn aufmunternd anlächelte. Piks bemühte sich, ihr Lächeln zu erwidern, doch es wollte ihm nicht recht gelingen. Er war eben ein Igel, also ein Bodenbewohner, und kein flinkes Eichhörnchen wie Ella, die den ganzen Tag nichts anderes tat, als in den Baumwipfeln von Ast zu Ast zu springen.

„Es geht los“, sagte jemand auf der anderen Seite. Dort hing Bubo, der Dritte im Bunde. Als Uhu war er hier oben voll in seinem Element.

Er schwebte in der Luft, ganz ohne die Flügel zu bewegen. Genau wie seine Freunde war auch er an einer unauffälligen Schnur befestigt und hing als Stern verkleidet ein ganzes Stück über dem Boden.

Nervös waren sie alle drei, denn es war das erste Mal, dass sie „Die Legende vom Himmelsstein“ vor Publikum aufführten. Ihre Freunde, die anderen jungen Waldbewohner, hatten es sich im Moos und auf den unteren Ästen einer alten Eiche gemütlich gemacht, um sich die Aufführung der Unterholz-Ninjas anzusehen.

Fast alle waren gekommen. Kein Wunder, schließlich waren die drei echte Berühmtheiten, seit sie zu Beginn des Sommers den Endlosen Wald vor den Machenschaften eines gierigen Bauunternehmers gerettet hatten. Hilfe hatten sie von Maya bekommen, einem Menschenmädchen. Die saß in diesem Moment wenige Schritte entfernt im Gebüsch und bediente die „Bühnentechnik“.

An einen Stock gebunden schwebte die Sternschnuppe heran. Diese Aufgabe war Fips aufs Auge gedrückt worden. Die Spitzmaus trug als Krone eine Löwenzahnblüte auf dem Kopf und einen Schweif aus Gräsern auf dem Rücken. Kurz vor den drei Sternen stoppte Fips und verkündete etwas widerwillig und dazu auch noch falsch seine auswendig gelernte Botschaft: „Seid gegrüßt, ihr drei prahlenden Kümmelpfoten …“

Bubo räusperte sich und korrigierte leise: „Ihr drei strahlenden Himmelsboten!“

„Ihr drei kahlen Schimmelsporen“, fuhr Fips monoton fort. „Ich bringe euch Kunde vom fernen Waldplaneten. Die Bewohner dort sind in großer Gefahr, denn der böse und mächtige Megamorph will den Himmelsstein stehlen und sämtliche Bewohner aus ihrer Heimat vertreiben. Ihr seid ihre letzte Hoffnung! Bitte kommt und rettet sie!“

Damit war seine Rolle beendet und Maya ließ Sternschnuppen-Fips wieder zwischen den Blättern verschwinden.

Die drei Sternen-Ninjas hingegen hatten jetzt ihren großen Auftritt. Ninjamäßig ließen sie sich an ihren Schnüren zum imaginären Waldplaneten hinab. Kaum waren sie auf dem Boden angelangt, bewegte sich wie in Zeitlupe eine riesige Gestalt auf sie zu, zusammengebastelt aus Stöcken, Blättern und allerlei Metallschrott. Dahinter stand Maya und bewegte die unheimliche Figur wie von Geisterhand. Dabei sagte sie mit verzerrter Stimme: „Me-ga-morph, Me-ga-morph.“

„Megamorph!“, schrie Piks und deutete mit einer theatralischen Armbewegung auf ihren Feind. „Er hat den Himmelsstein!“ Der Himmelsstein war in diesem Fall ein goldgelber, leicht verschrumpelter Apfel, aber das war egal.

„Er ist zu mächtig!“, rief Bubo. „Was sollen wir bloß tun?“

Im Publikum hielt man sich vor Spannung die Pfoten vor den Mund.

Nur Fuchsjunge Alzo kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. „Also, an diese Stelle kann ich mich gar nicht erinnern. Wenn mein Papa die Geschichte erzählt …“ Weiter kam er nicht, weil ihm jemand den Mund zuhielt.

Stern Ella trat hervor. „Niemand ist zu mächtig für die Unterholz-Ninjas!“

Das war das Kommando. Gleichzeitig warfen die drei ihre Sternverkleidung ab und sprangen in Pose. Piks stimmte ihren Schlachtruf an und die anderen beiden fielen mit ein:

„Erfinden, werfen, kämpfen, fliegen,

darauf sind wir superstolz.

Niemand kann uns je besiegen,

die Ninjas aus dem Unterholz!“

Das passte zwar nicht ganz zur Geschichte – aber der Ruf war nun mal ihr Markenzeichen.

Bubo schwang sich in die Lüfte und umkreiste den Gegner. Piks warf einen Stachel nach dem anderen ab und tackerte damit Megamorphs Füße am Boden fest. Und dann kam Ellas Auftritt. Unter dem Gejohle der Zuschauer zog sie ihre selbst gebaute Beerenmatschkanone hervor. In irrem Tempo feuerte sie lila Blaubeersalven auf den Riesen ab. Der geriet ins Taumeln, neigte sich zur Seite – und schlug krachend auf dem Boden auf. Der schrumpelige Himmelsapfel flog im hohen Bogen durch die Luft und wurde von Bubo elegant aufgefangen. Megamorph war besiegt.

Das Publikum war nun nicht mehr zu halten. Alle waren aufgesprungen und tanzten um den kaputten Riesen herum.

Nur Alzo war nach wie vor skeptisch. „Also, das Ende war schon ziemlich unrealistisch. Findet ihr nicht?“

Aber niemand hörte ihm zu, bis auf Ella, die ihm freundschaftlich in die Seite knuffte. „Hey, Schlaufuchs, ist doch egal, oder? Auf jeden Fall ist unsere Version um einiges spannender als das Original!“

Jetzt musste auch Alzo grinsen. Dagegen konnte er nichts sagen.

Die Auserwählten

„Jetzt muss ich aber wirklich los“, sagte Maya. „Ich habe meinen Eltern versprochen, im Garten zu helfen. Leute, das war echt superlustig. Sollten wir wiederholen.“

„Me-ga-morph, Me-ga-morph“, krächzte Piks mit Roboterstimme. Alle mussten lachen.

Maya war gerade erst außer Sichtweite, da wehte aus den Tiefen des Waldes ein leises Geräusch heran. Ein rhythmisches Klopfen, das sich in regelmäßigen Abständen wiederholte. Die Spechte! Schnell wurde es lauter, weitere Spechte übernahmen das Signal und verbreiteten es in Windeseile im ganzen Wald, sodass es niemand überhören konnte.

„Das Signal!“, rief Alzo aufgeregt. „Es geht los!“

Auch die Unterholz-Ninjas ergriff eine freudige Erwartung. „Wir lassen alles so und räumen später auf“, sagte Ella.

„Meine Rede“, stimmte Bubo ihr zu. „Vielleicht hat es sich bis dahin ja auch von selbst aufgeräumt.“

Die Freunde ließen also alles stehen und liegen und machten sich auf den Weg. Ihr Ziel war der große Versammlungsplatz. Es kam nicht häufig vor, dass sich alle Tiere des Waldes dort einfanden. Zuletzt war das geschehen, als die Fellwechsler aus dem Wald ein Badeparadies machen wollten. Das war nun schon ein paar Vollmonde her, inzwischen neigte sich der Sommer dem Ende entgegen. Das heutige Treffen hatte einen viel fröhlicheren Grund.

Als sie ankamen, war die Luft erfüllt vom Gekrächze der Krähen, den spitzen Schreien der Greifvögel und dem Stampfen zahlloser Hufe und Pfoten.

Rund um die kreisförmige Fläche des Versammlungsplatzes stieg das Gelände an, sodass man von überall einen guten Blick auf das Zentrum hatte. Dort ragte ein mächtiger Felsbrocken in die Höhe, der von weiteren kleinen Steinen umgeben wurde.

Ella, Bubo und Piks kletterten auf einen der kleineren Felsen. Noch immer strömten weitere Tiere auf den Platz.

„Ist es nicht verrückt, dass genau hier der Himmelsstein eingeschlagen ist und dabei diesen Krater hinterlassen hat, in dem wir jetzt stehen?“, sagte Bubo. „Glaubt ihr das eigentlich? Kann schon sein, oder?“

„Es gibt auf der Welt viele solche Krater“, erklang plötzlich eine sanfte Stimme an ihrer Seite. „Manche sind riesengroß. Aber meistens wurden sie von unbedeutenden Himmelssteinen verursacht. Der hier scheint hingegen etwas ganz Besonderes zu sein.“ Neben ihnen war eine hübsche junge Eule gelandet, die sie der Reihe nach durchdringend anblickte.

Ella sah sie überrascht an. „Du weißt aber viel, bist wohl ganz schön rumgekommen, was? Ich habe dich jedenfalls noch nie bei uns im Wald gesehen. Ich bin übrigens Ella, und das hier sind Piks und Bubo.“ Sie wies erst auf Piks, der die Eule freundlich anlächelte, und dann auf Bubo, der ganz verlegen zu Boden sah.

Die junge Eule verbeugte sich höflich. „Tut mir leid, ich habe mich gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Lara, ich bin erst vor Kurzem in diesen Wald gezogen. Ich habe vorher …“

Weiter kam sie nicht, denn in diesem Moment betrat Sikari den großen Felsen in der Mitte des Platzes. Sofort kehrte Ruhe ein. Die Luchsin war das gewählte Oberhaupt der Waldgemeinschaft. Hinter ihr tauchten nun auch ein paar ältere Tiere auf. Sie gehörten zum Rat des Waldes, der sich mit allen wichtigen Angelegenheiten der Waldbewohner befasste und immer ein offenes Ohr für die Probleme und Sorgen der Tiere hatte.

Sikari blickte freundlich in die Runde. „Bewohner des Waldes“, begann sie ihre Ansprache. „Es ist bereits unzählige Sommer her, dass ein besonderes Ereignis den Lauf der Dinge für immer veränderte. Und zwar genau hier, wo wir uns heute versammelt haben.“

„Die Legende vom Himmelsstein“, flüsterte Alzo aufgeregt, der sich zu den drei Freunden und Lara gesellt hatte.

Die älteren Tiere im Publikum bedachten ihn mit einem ermahnenden Blick.

„Den Erzählungen nach“, fuhr Sikari fort, „stand in längst vergangenen Tagen ein besonders heller Stern am Himmel. Er war so hell, dass man ihn auch bei Tag sehen konnte. Seine Aufgabe war es, den Tieren des Waldes den Weg zu weisen. Für viele Generationen war dies zur Selbstverständlichkeit geworden. Niemand hatte daran gedacht, dass auch Sterne irgendwann alt werden und nicht ewig am Himmel leuchten können. Und so passierte es eines Tages, dass der Stern müde wurde und einschlief. Im selben Moment erlosch sein Licht und Hilflosigkeit breitete sich unter den Tieren des Waldes aus. Wer sollte ihnen jetzt noch den richtigen Weg weisen? Auch hoch oben am Himmel sorgte der Stern für Aufregung. Es war schon ewig lange her, dass ein Stern einfach eingeschlafen war. So lange, dass sich niemand mehr daran erinnerte. Als ihn der Sternenwächter voller Empörung wach rüttelte, erschrak der Stern so heftig, dass er ins Trudeln geriet, seinen Platz am Himmel verließ und auf den Waldplaneten stürzte. Dort hinterließ er den mächtigen Krater, in dem wir uns heute befinden.“

Ein Raunen breitete sich unter den Tieren aus, während Sikari fortfuhr: „Ausgerechnet drei Frischlinge waren es, die den Stern fanden. Sie nahmen ihn zu sich, versteckten ihn vor den Fellwechslern und pflegten ihn gesund. Aus Dankbarkeit verlieh der Stern ihnen ein ungewöhnlich langes Leben. Dies ist die Legende des Himmelssteins. Bis zum heutigen Tag ist und bleibt er der größte Schatz unseres Waldes. Wir glauben, dass er uns auch heute noch Orientierung gibt und für Frieden und Zusammenhalt im Wald sorgt. Niemals darf er verloren gehen, denn dann würde uns das Glück verlassen und ein dunkles Zeitalter anbrechen.“

Alzo strahlte. Nichts gegen das Theaterstück von Ella, Bubo und Piks, aber das hier war die Geschichte, wie er sie kannte und liebte. Besonders das Ende mit den drei Frischlingen mochte er sehr. Frischlinge, so nannten sie im Endlosen Wald die heranwachsenden Tiere, wie auch er eines war.

Ella war aufgeregt. Sie wusste, dass erst jetzt der eigentlich spannende Teil kam.

„Tiere des Waldes“, übernahm Bardock das Wort, ein gemütlicher alter Dachs, der zum Rat des Waldes gehörte. „Alle fünf Sommer zelebrieren wir das Sternenfest. Manche von uns werden es in ihrem Leben vielleicht nur ein einziges Mal feiern. Es sind alle aufgerufen, bei den Vorbereitungen zu helfen, damit das Fest am Tag des vollen Mondes stattfinden kann. Und wie es bei uns Tradition ist, werden drei Frischlinge auserwählt, bis zum Fest in ein paar Tagen die Hüter des Himmelssteins zu sein. Diese Hüter haben die Aufgabe, den Stein für die Feier zu reinigen und ihn am Tag des Festes bei der großen Prozession vorwegzutragen. Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als auch ich auserwählt wurde … zusammen mit einer gewissen Sikari.“ Bardock nahm eine feierliche Haltung an und trat einen Schritt nach vorne. „Es ist die größte Ehre, die einem Frischling zuteilwerden kann. Ich freue mich zu verkünden, dass die Wahl auf drei von euch gefallen ist, die sich in der jüngeren Vergangenheit besonders für den Wald eingesetzt haben. Die Hüter des Himmelssteins werden dieses Mal Ella, Bubo und Piks sein.“

Der Boden erbebte unter den zustimmenden Tritten der Tiere und alle richteten ihre Blicke auf die Auserwählten.

Die drei Freunde strahlten. Es war ihr erstes Sternenfest – und dann das!

Der kleine Waschbär Pepe wollte Piks kumpelhaft auf die Schulter klopfen, entschied sich dann aber dagegen. Zu piksig.

Alzo jubelte. „Wenn es jemand verdient hat, dann ja wohl die Unterholz-Ninjas!“

Die Geheimniswahrer

Am Tag darauf fanden sich Ella, Bubo und Piks wieder beim Versammlungsplatz ein. Diesmal war er allerdings wie leer gefegt.

Bubo sah sich enttäuscht um. „Jetzt haben wir schon den begehrtesten Job des ganzen Waldes und keiner schaut zu.“

„Wer sollte uns denn zuschauen?“, fragte Piks neugierig.

Bubo murmelte etwas in sich hinein, das nach „die Neue“ und „Lara“ klang.

Ella gab ihm einen freundschaftlichen Stups. „Ach, Bubo, wahre Helden arbeiten doch immer im Verborgenen. Die Ninja-Cats zum Beispiel, falls du dich noch an sie erinnerst.“