Unterwegs in die goldene Stadt - Frank Krause - E-Book

Unterwegs in die goldene Stadt E-Book

Frank Krause

4,8

Beschreibung

Wir sind geschaffen für die Ewigkeit, und sie ist hier. Unser Bürgerrecht ist im Himmel – schon heute. Das Reich Gottes ist nahe herbei gekommen – zu uns allen. Aber was tun wir mit diesen großartigen Wahrheiten? Oder anders gefragt: Lassen wir uns wirklich auf sie ein? Dieses Buch knüpft nahtlos an das Buch „Die Geisterstadt“ an. Während es dort darum ging, das Böse und seine Ausprägungen zu erkennen und hinter sich zu lassen, führt der Weg nun zu der Stadt hin, die Gott baut – seiner goldenen Stadt mit ihrer geheimnisvoll strahlenden Heiligkeit. Um in den Zustand gelangen, diese Stadt Gottes betreten zu können, gilt es eine Menge zu lernen und zu erkennen, zum Beispiel, welche fatalen Ideologien und Theologien abzulegen sind, wie Gott oft ausgebeutet wird, was Heiligung wirklich bedeutet und wie wir uns auf die bevorstehende Hochzeit vorbereiten können. Kommen Sie mit auf diese einzigartige Entdeckungsreise!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 248

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,8 (18 Bewertungen)
15
3
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



 

 

 

Frank Krause

Unterwegs in die goldene Stadt

Lektionen des Weges

GloryWorld-Medien

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. E-Book-Auflage 2016

© 2014 Frank Krause

© 2014 GloryWorld-Medien, Xanten, Germany, www.gloryworld.de

Alle Rechte vorbehalten

Bibelzitate sind, falls nicht anders gekennzeichnet, der Elberfelder Bibel, Revidierte Fassung von 1985, entnommen. Weitere Bibelübersetzung: Lutherbibel, Revidierte Fassung von 1956/64 [LUT].

Das Buch folgt den Regeln der Deutschen Rechtschreibreform. Die Bibelzitate wurden diesen Rechtschreibregeln angepasst.

Lektorat/Satz: Manfred MayerUmschlaggestaltung: Kerstin & Karl Gerd Striepecke, www.vision-c.deFoto: istock

ISBN (epub): 978-3-95578-146-0

ISBN (Druck): 978-3-936322-88-0

 

 

Inhalt

Prolog

1. Fatale Theologie

2. Die Ausbeutung Gottes

3. Der Weg der Heiligung

4. Training in Freiheit

5. Hochzeitsvorbereitung

6. Carpe diem

7. Auf der Schwelle

Epilog

 

 

Prolog

Alles hat Gott schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, nur dass der Mensch das Werk nicht ergründet, das Gott getan hat, vom Anfang bis zum Ende.

Prediger 3,11

Geschaffen für die Ewigkeit

Wir sind für die Ewigkeit geschaffen und doch der Zeitlichkeit bzw. der Vergänglichkeit unterworfen. Kaum, dass wir anfangen, unser Leben zu entfalten, ist es auch schon zu Ende. Es ist ein Drama. Auch ist es eine Tragödie, dass wir versuchen, unser Leben auf das sichtbare Hier und Jetzt zu beschränken.

Ein Huhn lud aus Freundschaft einmal ein Kamel als Gast zu sich in den Stall ein. Als das große Kamel den Hühnerstall betrat, stürzte er in sich zusammen, weil er viel zu klein war.1

In unserem Herzen tragen wir eine Sehnsucht nach „mehr“, nach Dimensionen, die die Welt und unsere Alltagsgeschäfte in ihr übersteigen (transzendieren). Wir „laden Jesus ein, in unser Leben zu kommen“ und wissen nicht, was das wirklich bedeutet. Hier und da erleben wir unerwartet kurze, ekstatische Momente, in denen sich die Zeit aufzuheben scheint und uns ein anderer Zugang zur Wirklichkeit offenbar wird, als wir gewohnt sind. Für einen Augenblick erkennen wir staunend, wie klein unsere Hütte wirklich ist – und dass wir möglicherweise eigentlich gar kein Huhn, sondern etwas ganz Anderes sind. Aber niemand hat uns je über diese Möglichkeit aufgeklärt, und all unsere Lehrer und unsere Kultur haben uns von klein auf ausschließlich auf Huhn „getrimmt“.

Wir setzen viel daran, uns von der allzu schnell verrinnenden Lebenszeit und unseren flüchtigen Träumen über Größe und Bedeutung abzulenken, um der Verzweiflung, die unerfüllter Sehnsucht nun einmal auf dem Fuße folgt, zu entgehen.

Wir wollen möglicherweise versuchen, durch Kunst und Literatur oder was für „große Werke“ auch immer, die Endlichkeit zu überwinden und uns ein zeitloses Denkmal zu setzen. Aber vielleicht ist uns auch das schon gar nicht mehr wichtig. Unsere Jugendträume sind begraben und wir haben nur noch eines auf dem Schirm: einigermaßen anständig durchzukommen, bis Schluss ist.

Nun sind nach dem Zeugnis der Heiligen Schriften der Himmel, das ewige Leben und das Paradies, für die wir geschaffen sind, keine jenseitigen Dinge, die uns erst nach dem Tod zuteilwerden, sondern Realitäten, zu denen wir durch den Geist schon jetzt Zutritt haben. Erst wenn wir das begreifen, werden wir uns auf den Weg in die goldene Stadt machen, denn sie steht uns offen. Das ist eine große Sache, eine überwältigende, herrliche Möglichkeit, die das ganze Christsein nachhaltig verändert, ja, die es transformiert und in Bewegung bringt.

Jesus hat viel Mühe darauf verwenden müssen, mich davon zu überzeugen, dass „die Stadt des lebendigen Gottes, das himmlische Jerusalem und seine Myriaden von Engeln“ (vgl. Heb 12,22) nicht ferne sind, sondern nah, nicht erst später, sondern schon jetzt.

Warum es vielen Gläubigen wie mir so überaus schwerfällt, das zu begreifen und uns endlich auf den Weg zu machen, hängt stark mit einer langen Geschichte von „fataler Theologie“ zusammen, die uns diesen Weg verstellt und den Zutritt verwehrt. Mögen wir auch meinen, nichts mit dieser religiösen Prägung, Sicht und Lähmung zu tun zu haben und davon frei zu sein, so muss ich doch immer wieder feststellen, dass dem keineswegs so ist. In diesem Buch geht es um eine Menge solcher hinderlichen Theologien und Ideologien, die Jesus eine nach der anderen konfrontiert, um mich immer näher an die Wirklichkeit seiner Stadt heranzubringen. Und in die Stadt kommt man nur, wenn man ist wie sie.

 

 

 

 

 

 

 

1 „Rumi“, Verlag O. W. Barth, 2008, 21. März.

Kapitel 1: Fatale Theologie

Denn auch uns ist die gute Botschaft verkündigt worden, wie auch jenen; aber das gehörte Wort nutzte jenen nichts, weil es sich bei denen, die es hörten, nicht mit dem Glauben verband.

Hebräer 4,2

Das Reich Gottes

Jesus Christus verkündete, dass das „Reich Gottes“ nahe herbeigekommen ist und wir gut daran täten, uns bereits heute auf dieses Reich einzulassen. Es ist schon hier und nicht erst dort; es ist schon jetzt und nicht erst dann. Diese Botschaft ist eine ungeheure Revolution; in ihr werden die Dimensionen von Himmel und Erde, die bis dahin als unvereinbar miteinander betrachtet wurden, zusammengeführt.

Dass wir durch die Sünde den Bezug zur Dimension des Himmels verloren haben, heißt nicht, dass er „weg“ ist.

Dass unsere Augen in einer materialistisch orientierten Welt blind für das Unsichtbare geworden sind, heißt nicht, dass es die unsichtbaren Dinge nicht gäbe. Das weiß heute jeder Schüler. Die Wissenschaft klärt uns mit immer größerer Deutlichkeit darüber auf, dass es in Wahrheit eben diese unsichtbaren Dinge sind, die die größte Kraft haben und die sichtbare Welt konstituieren. Sie sagt uns auch, dass es da Dinge gibt, die gar keine „Dinge“ sind, sondern eher „Felder“ und „Kräfte“, „Resonanzen“ und „Frequenzen“. Es ist schwer, dies alles in unsere gewohnte, dingliche Sprache zu fassen. Wir brauchen neue Worte, neue Bilder und Beschreibungen, sonst kommen wir über die alten, nicht mehr adäquaten Begriffe nicht hinaus. Eben dazu soll dieses Buch dienen.

Nein, die folgenden Seiten sind keine wissenschaftliche Abhandlung über Quanten- und Metaphysik, sondern eine geistliche „Reise“ in jene unseren äußeren Sinnen verschlossenen Regionen des Reiches Gottes, die uns allezeit umgeben, ohne dass wir sie zur Kenntnis nehmen.

Geistliche Dimensionen

Einen aufschlussreichen Bericht über diese „gegenwärtigen geistlichen Dimensionen“ finden wir in 2. Könige 6. Dort wird der Prophet Elisa von einem ganzen Heer belagert und sein Diener fragt ihn voller Entsetzen, was sie denn angesichts dieser Ausweglosigkeit tun sollen.

Elisa aber sprach: Fürchte dich nicht! Denn zahlreicher sind die, die bei uns sind, als die, die bei ihnen sind. Und Elisa betete und sagte: Herr, öffne doch seine Augen, dass er sieht! Da öffnete der Herr die Augen des Dieners, und er sah. Und siehe, der Berg war voll von feurigen Pferden und Kriegswagen um Elisa her (2 Kö 6,16-17).

Diese Offenbarung machte den ganzen Unterschied. Sie verwandelte einen völlig verzagten Diener in einen völlig zuversichtlichen Diener, der die Situation gemeinsam mit Elisa mit göttlicher Raffinesse entschärfte, sodass am Ende des Tages kein Tropfen Blut vergossen wurde.

Geschichten wie diese sind uns nicht überliefert, damit wir sie als historische Einmaligkeiten und religiöse Kuriositäten abtun, sondern damit wir glauben. Was denn sollen wir glauben? Wir sollen glauben, dass auchuns das Reich Gottes nicht fern ist und auch wir beten können: „Herr, öffne uns die Augen, dass wir sehen!“ Uns mangelt es heute nicht an Theologie, sondern an offenen Augen. Unser Wissen ist groß, doch unser Glaube klein.

Es heißt, das Reich Gottes bestehe nicht in Worten, sondern in Kraft (vgl. 1 Kor 4,20). Jesus sagte dementsprechend: Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch kommt, und in dieser Kraft werdet ihr meine Zeugen sein bis an die Enden der Erde (vgl. Apg 1,8).

Was ist das für eine Kraft? Wie wirkt sie? Wie fühlt sie sich an und wie arbeiten wir mit ihr bzw. sie mit uns? Seltsamerweise habe ich in vielen Jahren Christsein und Gemeindebesuch darauf keine befriedigende Antwort erhalten und kaum einmal ein Beispiel dafür gesehen. Es gab wohl viel darüber zu predigen, aber wenig davon zu erleben.

Ein Problem besteht meines Erachtens darin, dass die Gemeinde eisern versucht, den Heiligen Geist ihren Programmen, Traditionen und Regeln anzupassen, anstatt umgekehrt, sich seiner Führung anzuvertrauen. Würde heute jemand ein Erlebnis erzählen, in dem Ähnliches wie bei Elisa und seinem Diener geschah, würde die „moderne“ Gemeinde damit nichts anfangen können und kopfschüttelnd zur Tagesordnung übergehen. So haben wir denn eine Welt voller Krieg und Blutvergießen und eine Gemeinde, die darauf keine Antwort hat, sondern so hilflos ist wie alle anderen auch.

Der Mensch ist ein Geist

Der Mensch ist ein Geist, der in einem Körper wohnt. Den Körper sieht man, den Geist nicht. Das Wesentliche am Menschen ist unsichtbar. Weder seine Gedanken noch seine Gefühle sind zu sehen; er muss sie uns schon mitteilen, damit wir sie verstehen können.

Die neun Elemente der „Frucht des Geistes“ sind grundlegend für das Menschsein, aber sehen oder anfassen kann man sie nicht.

Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit (Gal 5,22).

Wie ausgehungert können Menschen doch nach dieser „Frucht“ sein! Sie begehen allerdings hartnäckig den Kardinalfehler, geistliche „Dinge“ auf der materiellen Ebene zu suchen, wo diese jedoch trotz Wohlstand und modernen Annehmlichkeiten, für die rund um die Uhr gearbeitet wird, nicht zu finden sind. Der Geist ist nicht käuflich.

Wie kommen wir dann also zu diesem Geist? Einige Verse weiter sagt uns der Galaterbrief:

Wenn wir durch den Geist leben, so lasst uns im Geist wandeln (Gal 5,25).

Im fünften Kapitel des Galaterbriefes wird uns vermittelt, dass es zwei unterschiedliche Lebenskonzepte gibt: Das eine ist ein egozentrisches Lebensmodell, in dem wir uns um uns selbst drehen und unser eigener Herr sind, was zu großen Problemen führt. Der andere Entwurf ist das „Leben im Geist“, ein neu orientiertes Leben, welches sich vom Ego abwendet und Christus den Herrn sein lässt. Das Ergebnis dieser Auflösung der Egomanie durch Hingabe an Gott bringt einen Herrschaftswechsel mit sich. Wurden wir zuvor von unerfülltem Verlangen und selbstsüchtigen Verhaltensweisen getrieben, befreit uns nun der Heilige Geist zu einer realen Anteilnahme an Gottes Fülle und Herrlichkeit, was uns „Frieden“ bringt und uns in Menschen des Friedens verwandelt. Der Geist macht uns des Wesens Gottes teilhaftig. Wir werden mit der Zeit wie er und drücken im Kleinen die Merkmale – die „Frucht des Geistes“ – aus, die er im Großen hat. Wir werden seine Söhne und Töchter … im Geist.

Wie Gott zu uns redet

Gott teilt uns seinen Geist auf der Ebene des Geistes mit – „von Geist zu Geist“; wir können auch sagen „von Herz zu Herz“, denn der Geist gießt die Liebe Gottes aus in unser Herz (vgl. Röm 5,5) – und nicht etwa in unseren Kopf, damit wir alles darüber wissen, aber nichts davon (er)leben. Es ist ganz und gar eine Sache der Nähe. Kinder werden der Art und Weise ihrer Eltern teilhaftig durch Nähe – durch ständigen und unmittelbaren Umgang mit ihnen. Nicht anders verhält es sich mit unserer geistlichen Kindschaft.

Viele sagen, sie seien Kinder Gottes, weil sie sich einmal bekehrt haben und nun sonntags in die Gemeinde gehen. Doch ist in ihrem Alltag von der Frucht des Geistes wenig zu sehen, da sie nach wir vor „im Fleisch“, im Ego, und nicht im Geist wandeln. Ihre Beziehung zu Gott ist oberflächlich und formell und auf besondere Zeiten wie Gottesdienste beschränkt. Dies reicht zu einer umfassenden Neuprägung aber nicht aus. Vielen Christen sind die „Dinge des Reiches Gottes“ und die Kraft des Heiligen Geistes unklar, unscharf und verwirrend. Sie verstehen die unglaubliche Revolution der Bekehrung nicht wirklich und meinen, ein wenig christliches Benehmen sei es, worum es in der Kirche gehe und was Gott von ihnen sehen wolle.

Gott teilt uns seine Gedanken auf der Ebene der Gedanken mit: Gedanke zu Gedanke.

Er teilt uns seine Gefühle auf der Ebene der Gefühle mit: Gefühl zu Gefühl. Er braucht zu ihrer Vermittlung keinen Körper, er tut es direkt. Er ist uns also seeehr nahe, ja, er ist durch den Geist in uns und wir müssen als Christen üben, ihn in uns zu unterscheiden von uns selbst in uns.

Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit … In ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig; und ihr seid in ihm zur Fülle gebracht (Kol 1,27; 2,9-10).

Nun, wenn „in ihm“ die ganze Fülle wohnt und wir „in ihm“ zu dieser Fülle gebracht sind, warum erleben wir dann in unseren Kirchen einen solch chronischen Mangel an dieser Herrlichkeit? Wo ist die Fülle der Frucht des Geistes zu finden? Wo ist die Bekehrung zu ihrem Ziel gelangt, uns „in ihm“ zu gründen und ihn „in uns“ wohnen zu lassen?

Verschiebung auf das Jenseits

Eine weitere Ursache des Problems liegt meines Erachtens in einer weit verbreiteten und traditionell tief verwurzelten Theologie, die diese Fülle und Herrlichkeit auf das Jenseits verschiebt und zeitlich auf nach dem Tode verlegt. Jetzt leben wir nur in einer Hoffnung auf den Himmel, auf die Teilhabe an der Herrlichkeit Christi und das ewige Leben – so vermittelt es uns die akademische Bibelwissenschaft. Dies ist so trickreich wie es in der Wirkung fatal ist. Denn wenn wir die Erfahrung der geistlichen und himmlischen Dimensionen auf das Jenseits vertagen, wofür brauchen wir dann heute den Heiligen Geist? In vielen Kirchen spielt er dementsprechend eine bestenfalls nebensächliche Rolle und die Gläubigen können gar nichts Konkretes mit ihm anfangen. Das läuft dem Zeugnis der Heiligen Schrift zwar völlig zuwider, aber durch jahrhundertelange Gewöhnung daran gibt sich die Christenheit in weiten Teilen damit zufrieden.

Im Ergebnis bleiben die Gläubigen weiterhin an ihr Selbst als der dominierenden Instanz gebunden, leben also „im Fleisch“, welchem lediglich religiöse Zügel angelegt werden, um es im Zaum zu halten. So gleichen sie „unerlösten Erlösten“, frommen Karikaturen, an denen die Herrlichkeit Gottes nicht sichtbar wird, obwohl die Offenbarung der Herrlichkeit ausdrücklich der Inhalt und Auftrag des „Neuen Bundes“ ist „… nicht des Buchstabens, sondern des Geistes“ (2 Kor 3,6).

Das ganze dritte Kapitel des zweiten Korintherbriefes ist diesem Thema gewidmet und ich empfehle jedem dringend, es mit Aufmerksamkeit und Gebet zu lesen. Denn wenn wir die Berufung zur Offenbarung der Herrlichkeit und des Reiches Gottes, des Himmels und der Ewigkeit im Jetzt und Hier in uns und an uns hinweg auf das Jenseits verschieben, was bleibt dann von dem Dienst des neuen Bundes noch übrig?

Wenn uns das Reich Gottes durch Jesus in den Evangelien nahe gekommen ist, dann aber mit seiner Auferstehung und Himmelfahrt wieder „abgereist“ wäre und uns nun nur ein Abwarten bleibt, um ihm mit unserem Ableben zu folgen bzw. bis zur Wiederkunft Christi zu warten, dass es wiederkommt, was für eine Wirkung hätte das auf unser Alltagsleben?

Nun, es hält die Trennung von Himmel und Erde aufrecht! Wir empfinden Gott als unerreichbar fern und unberührbar und beten sehnsüchtig für die baldige Wiederkehr Christi. So kann man aber keine Kindschaft leben! Entsprechend gleichen viele Christen weniger KindernGottes, sondern vielmehr Waisen.

Der Geist und der Klerus

Eine weitere Folge dieser fatalen Theologie ist die, dass die Führung durch den Geist auf die Führung durch den Klerus, also die Kirchenleitung, übertragen wird.

Die Abhängigkeit von Menschen anstatt von Gott ist in weiten Teilen der Kirche fest etabliert. Die „Geistlichen“ sind Gottes Stellvertreter auf Erden und regeln seine Geschäfte in dessen Abwesenheit. Auch dieses Konzept läuft dem Zeugnis der Schrift klar entgegen, wird aber unbeirrbar so praktiziert. Das Missbrauchspotential einer solchen Machtkonstruktion ist unschwer zu erkennen und durch die Geschichte der Kirche reich belegt.

Warum so viele Menschen an diese Abhängigkeit glauben, liegt meines Erachtens in der genannten Theologie der Vertröstung auf das Jenseits. Zwischen dem Jenseits und dem Diesseits, zwischen dem fernen Himmel dort und der jammervollen Erde hier und heute stehen vermittelnd die Priester, an deren Segen unser Wohl und Wehe liegt, haben sie doch vermeintlich eine Sonderstellung von Gott erhalten, um die Herde beisammenzuhalten und sie den Weg von hier nach dort zu führen.

Wenn nun das „Dort“ in das „Hier“ gekommen ist und das „Einst“ in das „Jetzt“, was haben dann die Gemeindeleiter für eine Rolle zu spielen? Wenn mit Christus die ganze Fülle in uns einzieht, was tun wir dann in unseren Gottesdiensten, um dieser Tatsache Rechnung zu tragen?

Es hat mich in all den Jahren meines Pastorats immer verwundert, wie geradezu resistent die Gemeinde auf das Evangelium vom Reich Gottes und dem Namen Jesu (vgl. Apg 8,12) reagierte und weitgehend nicht in der Lage war zu glauben, dass Gott wirklich in ihnen Wohnung genommen haben könnte und sie damit jetzt und hier an seiner Herrlichkeit und Fülle teilhaben. In unendlich vielen seelsorgerlichen Gesprächen kam immer wieder das alte Paradigma zum Vorschein, dass Gott nicht hier ist, sondern die Menschen in ihrem Mangel und ihrer Not heute lediglich auf das Paradies im Jenseits vertröstet. Sie klammerten sich an mich als geistlichen Leiter genauso wie die Gläubigen zu allen Zeiten an ihre Priester als die „geweihten“ Mittler zwischen Gott und Menschen. Sie setzten ihre Hoffnung nicht auf Christus in ihnen, sondern auf mein pastorales, „vollmächtiges“ Gebet für sie. Damit nahm ich die Stellung Christi ein, denn er ist der eine Mittler zwischen Gott und Menschen (vgl. 1 Tim 2,5) und er verwendet sich als unser Hohepriester für uns jederzeit (vgl. Heb 7,25; 9,24). Das heißt selbstverständlich nicht, dass wir nicht füreinander beten können; mir geht es hier um eine bestimmte Haltung und Erwartung, die wir damit verbinden.

Ideologien und Konzepte

Zu alledem haben wir als Christen noch ein weiteres Problem mit unserer Vorstellung von den himmlischen Regionen und ewigen Dingen. Unsere Bilder von „Gott auf seinem Thron“ und der „heiligen Stadt“ sind im Allgemeinen mittelalterlich gefärbt, bieder und bigott. Sie scheinen so gar keine Antwort auf unsere aktuelle und wirkliche Sehnsucht nach Leben, Fülle und Herrlichkeit herzugeben. Es scheint dort oben nur um „Bravsein“ und heilige Hymnen zu gehen, die in alle Ewigkeit gesungen werden. John Eldredge sagt dazu:

Wenn ich ihnen erzählen würde, dass ihr Einkommen sich nächstes Jahr verdreifacht und dass die exotische Urlaubsreise, von der sie träumen, in Reichweite ist, dann würde sie das in Vorfreude und Aufregung versetzen. Die Zukunft wäre verheißungsvoll. Das erscheint uns möglich und wünschenswert. Aber unsere Vorstellungen vom Himmel, selbst wenn sie uns als möglich erscheinen, sind oft nicht gerade wünschenswert. Was immer wir uns auch für diese kommende Phase unseres Daseins vorstellen – es versetzt uns jedenfalls nicht in freudige Erregung.Wir machen ein Nichts aus der Ewigkeit, indem wir die Bedeutung des diesseitigen Lebens künstlich vergrößern. Und im Gegenzug vermindert sich die Wirklichkeit dessen, was im kommenden Leben auf uns wartet.Fast alle Christen, mit denen ich über die Ewigkeit gesprochen habe, stellen sich darunter eine Art endlose Chorprobe vor. Tatsächlich heißt es ja in der Bibel, dass die Heiligen im Himmel Gott anbeten werden. Das hat uns bereits genügt, um uns eine Vorstellung zu machen von einer Art endlosem Medley im Himmel, ein gewaltiges Loblied nach dem anderen, für immer und ewig, amen.Und das Herz wird uns schwer. Für immer und ewig? Das soll es gewesen sein? Das ist die gute Nachricht? Und wir seufzen und fühlen uns schuldig, dass wir so „ungeistliche“ Gedanken haben. Wir verlieren die Hoffnung, wenden uns wieder der Gegenwart zu und versuchen, daraus eben so viel Leben herauszuquetschen, wie wir nur können.1

Alle genannten theologischen Konzepte und Vorstellungen behindern das „Leben im Geist“ maßgeblich. Nicht nur, dass uns der Himmel hier und jetzt ausgeredet wird, wir auf das Jenseits vertröstet und an menschliche Mittler als Ersatz für den Heiligen Geist gebunden werden, nun ist auch noch das Bild des Himmels so entstellt, dass es gar keine Motivation darstellt, uns überhaupt damit zu beschäftigen! Das Reich Gottes kann aber nicht zu uns kommen, wenn wir uns nicht damit beschäftigen. Nur indem wir ihm unsere Aufmerksamkeit zuwenden, uns von ihm inspirieren lassen und schließlich mit Haut und Haar darauf einlassen, treten wir an der Hand des Geistes durch die Tür, die Christus ist, hinein in seine Realität und machen all die Erfahrungen mit Gott, von denen wir in der Bibel lesen. Da ist dann zu unserem Erstaunen von Mittelalter, Chorälen und blassen Heiligenscheinen keine Spur, da kommt der Himmel mitten in unseren Alltag und macht ihn zu einem Heiligtum – häufig komplett vorbei an den gewohnten Kirchenprogrammen und klerikalen Hierarchien, an denen wir geklebt haben wie die Fliegen am Leim.

Wenn wir uns einmal – um im Bild zu bleiben – ausmalen, die Flügel einer Fliege oder gar eines Schmetterlings vom Leim lösen zu müssen, um ihn zu retten, dann bekommen wir vielleicht eine Vorstellung davon, wie schwierig und diffizil es ist, uns von den vielen Irrtümern und Verkehrtheiten zu befreien, denen wir im Lauf unseres Lebens auf den Leim gegangen sind. Und gerade religiöse Ideen sind es, die besonders gut kleben! Vieles klingt ja so biblisch und sieht so fromm aus, ist es aber nicht. Vieles wird von so vielen als selbstverständlich „geglaubt“ und ungeprüft übernommen, weil es in der Gemeinde seit Urzeiten eben so und nicht anders gemacht und gepredigt wird. Selten wird Jesus wirklich selbst gefragt und der Heilige Geist wirklich beachtet. Überhaupt scheint kirchlicherseits alles schon lange fertig ausgearbeitet und von A–Z geregelt zu sein; was gibt es da noch zu fragen und zu erwarten?

Kirche wird als „langweilig“ erlebt, und da Gott und Kirche gerne gleichgesetzt werden, muss Gott wohl auch langweilig sein, ein Bürokrat, der die immer und ewig gleiche Litanei akribisch genau befolgt sehen will, um uns dann hoffentlich einst zu bescheinigen, dass wir alles „richtig“ gemacht haben und aufgrund unseres eisernen Gehorsams des Himmels würdig sind.

 

 

Halten wir also fest: Es ist das Ziel der Erlösung und des Neuen Bundes in dem Blut Jesu, dass wir das Reich Gottes, den Himmel und die unmittelbare Nähe zu ihm in der Kraft des Heiligen Geistes erleben – jetzt und hier, wir alle. Es ist nicht das Privileg einer klerikalen Kaste und auch kein Ergebnis endloser religiöser Bemühungen, deren Lohn der Eintritt in den Himmel nach unserem seligen Ableben darstellt.

 

Gesichte und Träume

Und es wird geschehen in den letzten Tagen, dass ich meinen Geist ausgießen werde auf alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter werden weissagen, und eure Jünglinge werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Traumgesichte haben, und sogar auf meine Knechte und auf meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie werden weissagen (Apg 2,17-18).

Aus diesen Worten von Petrus in der großen Pfingstpredigt wird klar, dass Gott seinen Geist nicht auf eine besondere Kaste von Heiligen ausgießt, sondern auf „alles Fleisch“, sogar auf Knechte und Mägde, also die gesellschaftlich unten Stehenden und Rechtlosen.

Und was tut der Geist in den Menschen? Er gibt ihnen Inspirationen, Gesichte und Träume. Er öffnet ihnen die geistlichen Augen wie einst dem Diener des Propheten Elisa und zeigt ihnen Jesus und den Vater – und alle Dinge im Himmel und auf Erden aus deren Perspektive. Er offenbart „Knechten und Mägden“ den Weg zum Thron der Gnade und lässt sie persönliche Erfahrungen machen mit „himmlischen Gaben“ und den „Kräften des zukünftigen Zeitalters“ (vgl. Heb 6,5). Wow!

Solche Erfahrungen sind es, die uns das Reich Gottes gegenwärtig machen und uns von religiösen Waisen in reale Söhne und Töchter Gottes verwandeln, die wirklich und wahrhaftig an seiner Herrlichkeit partizipieren.

Nun haben ganze Generationen von Theologen gemeint, uns davon überzeugen zu müssen, dass „Visionen und Träume“ heute nicht mehr nötig seien, weil wir ja das Neue Testament als ausreichendes und endgültiges Zeugnis Gottes in schriftlicher Form vorliegen hätten. Heute braucht es ihrer Meinung nach keine Weissagung (= Prophetie) mehr, sondern Exegese, also professionelle Schriftauslegung, die natürlich wieder in der Hand der geistlichen Profis liegt. Darüber hinaus warnen sie uns, dass geistgewirkte Offenbarungen und Prophetien hochgefährlich seien, weil sie jeglicher Irrlehre und unbiblischen Mystik Tor und Tür öffnen.

Meine Feststellung allerdings ist die, dass der Heilige Geist sich nicht geändert hat und ungeachtet aller Warnungen der Schriftgelehrten zu allen Christen nach wie vor auf seine Weise spricht: in Gesichten und Visionen, Träumen und Inspirationen aller Art. Er tut es einfach, jedoch reden viele nicht über ihre diesbezüglichen Erlebnisse, weil manche Gemeinde das gar nicht wissen und nicht glauben will oder eben davor warnt.

Wie viele Menschen mir schon ihre Träume und Visionen erzählt haben, kann ich nicht zählen. Aber häufig bemerkten sie dabei: „Das hab ich noch niemandem erzählt!“ Unter solchen Umständen sind die Gläubigen natürlich wenig gerüstet und unterwiesen darin, wie sie die Symbolik der Bilder in Träumen bei Nacht und Gesichten bei Tag deuten sollen. Die Verwirrung ist groß; selbst einfachste Figuren und Gleichnisse werden häufig nicht verstanden.

Es muss uns klar sein, dass nicht unser Verstand die erste Adresse des Heiligen Geistes ist, sondern unser Herz. Unser Herz „denkt“ aber ganz anders als unser Kopf. Es denkt viel mehr in Metaphern, Aufführungen wie im Theater und Gleichnissen, wie sie auch Jesus so häufig benutzte. Menschen, die ihr Herz verloren, unterdrückt oder durch Verletzungen hart gemacht haben, können das Reden des Geistes in ihrem Herzen nur wenig wahrnehmen; da braucht es innere Heilung.

Nach Jahrzehnten einseitiger und kopflastiger „Wort-Lehre“ sind heute viele Christen geradezu ausgehungert nach der „Ausgießung des Geistes“. Ihr Herz ist trotz oder wegen all der unzähligen Predigten vertrocknet und verwüstet; es schreit nach den „Strömen lebendigen Wassers“, die Jesus im Zusammenhang mit der Ausgießung des Geistes verheißen hat (vgl. Joh 7,37 f.).

Seit einigen Jahren gibt es eine wahre Renaissance der Beschäftigung mit Gesichten und Träumen, und dennoch tun dies immer noch viele Gemeinden als „esoterisch“ ab und klammern sich abwehrend an die Schrift, die aber ja gerade an zentraler Stelle dazu auffordert, uns mit dem Wirken des Geistes zu befassen, wie die oben genannte Textstelle aus der Pfingstpredigt von Petrus ja deutlich belegt.

Aufbruch

Viele Christen sind davon überzeugt, dass wir am „Ende des Endes“ angekommen sind und die Welt vor einem baldigen finalen Kollaps steht. Nicht nur im privaten und gemeindlichen Rahmen stehen wir an einem Scheidepunkt, wo die Kontrolle der Zuständigen langsam aber sicher das Zügel aus der Hand verliert und die „Schafe“ sich verselbstständigen. Auch auf höherer Ebene vollzieht sich eine Wende zu Eigeninitiative und Selbstverantwortung.

Der Glaube an die großen Institutionen, Verbände und politischen Parteien ist erodiert; die alten Weidegründe sind längst abgegrast, es gibt dort nichts mehr zu holen. Immer weniger Menschen suchen ihre Zuflucht in den übergeordneten Verwaltungssystemen, sondern bevorzugen einen unvermittelten und eigenen Zugang zum Leben, zur Welt und zu Gott.

Es ist, als würden die Dämme brechen und die Menschen wie eine Flut hindurchströmen, indem sie alte Grenzen und Hindernisse einfach überrennen. Es handelt sich dabei um keine geplante Revolte einiger weniger Vor- und Querdenker, sondern um eine breite Bewegung, die ganze Volksgruppen ergreift, ohne dass sie genau sagen könnten, woher das kommt oder wer im Einzelnen dahintersteckt.

Für mich stehen die Zeichen der Zeit auf „Sturm“, schon lange; es brodelt ein großes Unwetter zusammen und niemand hat es unter Kontrolle. Die Zeit der Hinhaltung und Geduld ist vorbei, jetzt ist das Verlangen nach Wirklichkeit so groß geworden, dass Menschen tatsächlich aufwachen (Stichwort „Erweckung“) wollen und in großem Stil Sinnfragen stellen – auch in der Kirche. Und die altgewohnten Standard-Antworten reichen ihnen nicht mehr.

Ganz besonders, was den Himmel betrifft, das Reich Gottes und die Ewigkeit, reichen die alten Ideologien, Vertröstungen und mittelalterlichen Bilder nicht mehr aus, um unseren Hunger und Durst nach ihrer Realität zu stillen. Sollen sie tatsächlich bestimmende Faktoren in unserem Leben sein, müssen die Augen und Ohren unserer Herzen geöffnet werden, damit wir das Unsichtbare sehen und Unhörbare hören.

Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereite hat, die ihn lieben. Uns aber hat Gott es geoffenbart durch den Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes (1 Kor 2,9-10).

Die Lektionen des Weges

Nachdem ich am Ende der in meinem Buch „Die Geisterstadt“ beschriebenen Vision über das Wesen des Bösen aus der großen Trümmerstadt geflohen war, stand ich mit Jesus, einigen Engeln, dem Pastor der Jesus-Christus-Gemeinde und jenem Kind, welches wir gerettet hatten, vor der Skyline der „Stadt Frühling“, der goldenen Stadt Gottes, zu welcher wir unterwegs waren. Bei ihrem Anblick am Horizont erinnerte ich mich an ein Wort, welches Jesus mir über diesen Ort zuvor gegeben hatte:

Diese Stadt ist erfüllt von Vertrauenund baut sich durch Liebein einer Weise,die Menschen sich nicht vorstellen können.Sie ist lebendigund sieht wie das Gegenteil der Trümmerstadt aus.Sie leuchtet so hell,dass deine Augen sie in deinem jetzigen Zustandnicht anschauen könnten.Sie ist voller Lachen und Gesang.

Damals dachte ich, es wäre sehr schön, die Geschichte bzw. Vision zu ihrer Zeit weiterzuerzählen und nun einige Geheimnisse des Reiches Gottes, des Himmels und himmlischen Jerusalems zu erforschen. Und nun ist es so weit, die Reise geht weiter und ist sooo spannend!

O ja, wir sind geschaffen für die Ewigkeit, und sie ist hier. Unser Bürgerrecht ist im Himmel – schon heute, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen – zu uns allen.

Allerdings kommen wir in diesem Buch nicht über den Weg hinaus, der zur goldenen Stadt hinführt. Die Lektionen des Weges sind notwendig, um zu verstehen, in welchen Zustand wir versetzt werden müssen, um die Stadt Gottes betreten zu können. Darüber handeln die folgenden Seiten und ich hoffe, dass sie jeden Leser inspirieren und ermutigen, den Prozess der Veränderung zu durchschreiten, der ihn kompatibel mit „Zion“ macht.

Die Auseinandersetzung mit den hinderlichen religiösen Vorstellungen und Lähmungen mag streckenweise „trocken“ sein, jedoch ist sie brandwichtig, um abzulegen, was uns hemmt, in die Stadt einzuziehen, und anzulegen, was uns dazu befähigt.

 

1 John Eldredge, „Finde das Leben, von dem du träumst“, Brunnen-Verlag Gießen 2005, S. 144–145.

Kapitel 2: Die Ausbeutung Gottes