5,99 €
Nach einer repräsentativen Umfrage von FORSA aus dem Jahr 2023 leben etwa 3 % der Menschen in Deutschland vegan. Ein deutlich größerer Teil hat mittlerweile vegane Produkte aus dem Angebot der Hersteller alternativer Lebensmittel zumindest teilweise in den Ernährungsplan aufgenommen. Die Preise der veganen Ersatzprodukte nähern sich denen ihrer tierlichen Pendants an. Das Angebot wird größer. Die neuen Ernährungsempfehlungen der "Deutsche Gesellschaft für Ernährung" (DGE) orientieren sich stärker an der Planetary Health Diet, die von der internationalen EAT-Lancet-Kommission, bestehend aus "Expert*innen für Gesundheit, Nachhaltigkeit, Wirtschaft, Politik sowie Landwirtschaft", ausgearbeitet wurde. Der Unterschied zwischen einer veganen Ernährungsweise und den neuen Ernährungsempfehlungen der DGE ist deutlich kleiner geworden. Aufgrund dieser Nähe und der einfachen Verfügbarkeit der neuen veganen Alternativen ist der Schritt zu einer veganen Ernährung einfacher geworden. Möglicherweise überlegen deshalb viele Menschen, ob sie aus dem "teilweise" ein "voll-ständig" machen. Vielleicht ist dieses Nachdenken auch getrieben von dem Gedanken an die negativen Auswirkungen der Futtermittel- und Tierindustrie auf das Klima, die Tiere, die Landnutzung, den Wasserverbrauch und die Böden. Eventuell versprechen sich andere Menschen zusätzlich einen gesundheitlichen Nutzen. Viele fragen sich bestimmt, was dann auf sie zukommt. Ist man, wenn man sich rein pflanzlich ernährt, automatisch ein Veganer? Wie ist das Verhältnis zur Mehrheitsgesellschaft, die ihre Ernährung immer noch auf tierliche Produkte stützt? Sind die Vorbehalte gegen eine rein pflanzliche Ernährung, die in den sozialen Medien kursieren, richtig? Worauf lasse ich mich ein?
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 48
Veröffentlichungsjahr: 2025
Klaus Meylahn
vegan Kompendium
Klaus Meylahn
vegan Kompendium
Basisinformationen – Recht – Quellen und mehr
Texte: © 20xx Copyright by Klaus Meylahn
Umschlaggestaltung: © 20xx Copyright by Klaus Meylahn
Verlag:
Klaus Meylahn
Neusüdender Weg 80
26125 Oldenburg
Herstellung: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Köpenicker Straße 154a, 10997 Berlin
Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]
Nach einer repräsentativen Umfrage von FORSA aus dem Jahr 2023 leben etwa 3 % der Menschen in Deutschland vegan [1]. Ein deutlich größerer Teil hat mittlerweile vegane Produkte aus dem Angebot der Hersteller alternativer Lebensmittel zumindest teilweise in den Ernährungsplan aufgenommen. Die Preise der veganen Ersatzprodukte nähern sich denen ihrer tierlichen Pendants an. Das Angebot wird größer.
Die neuen Ernährungsempfehlungen der „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ (DGE) [2] orientieren sich stärker an der Planetary Health Diet, die von der internationalen EAT-Lancet-Kommission (siehe dort), bestehend aus „Expert*innen für Gesundheit, Nachhaltigkeit, Wirtschaft, Politik sowie Landwirtschaft“, ausgearbeitet wurde. Der Unterschied zwischen einer veganen Ernährungsweise und den neuen Ernährungsempfehlungen der DGE ist deutlich kleiner geworden.
Aufgrund dieser Nähe und der einfachen Verfügbarkeit der neuen veganen Alternativen ist der Schritt zu einer veganen Ernährung einfacher geworden. Möglicherweise überlegen deshalb viele Menschen, ob sie aus dem „teilweise“ ein „vollständig“ machen. Vielleicht ist dieses Nachdenken auch getrieben von dem Gedanken an die negativen Auswirkungen der Futtermittel- und Tierindustrie auf das Klima, die Tiere, die Landnutzung, den Wasserverbrauch und die Böden. Eventuell versprechen sich andere Menschen zusätzlich einen gesundheitlichen Nutzen.
Viele fragen sich bestimmt, was dann auf sie zukommt. Ist man, wenn man sich rein pflanzlich ernährt, automatisch ein Veganer? Wie ist das Verhältnis zur Mehrheitsgesellschaft, die ihre Ernährung immer noch auf tierliche Produkte stützt? Sind die Vorbehalte gegen eine rein pflanzliche Ernährung, die in den sozialen Medien kursieren, richtig? Worauf lasse ich mich ein?
Das sind verständliche Fragen. Dieses Buch ist der Versuch, Antworten zu geben. Durch das Nennen von Quellen soll das eigene Recherchieren erleichtert und ein Einstieg ermöglicht werden. Der Inhalt des Buches wird niemals vollständig sein können. Dafür ist die Materie zu komplex und die Entwicklung zu dynamisch.
Trotzdem hoffe ich, dass das Buch die wesentlichen Antworten bereithält und als gutes Nachschlagewerk nützlich ist.
Dr. Klaus Meylahn
Klaus Meylahn, geboren 1954, Lebensmittelchemiker, bis zur Pensionierung 2019 beschäftigt im LAVES Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg, Spezialgebiet Authentizitätsuntersuchung, Leiter der Institutsabteilung „Rückstandsanalyse“ (Kontaminanten, Pestizidrückstände, Antibiotikarückstände, Stabilisotopenanalyse)
Einführung
Der Autor
Basisinformationen
Veganismus
Vegane Lebensmittel
International gültige Definition
Definition der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission
Vegane Kleidung
Vegane Kosmetika
Plant Based, pflanzenbasiert
Pilze
Lab
Verschiedene Ernährungsweisen
Vegetarier
Flexitarier
Pescetarier
Mischkost, Mischkostler, Omnivore
Vegane Ernährung und „vegan werden“
Vegane Ernährung
Vegan werden
Veganisieren
Ultrahochverarbeitete Lebensmittel
NOVA-Konzept
Programme zur Unterstützung
Veganuary
Weitere Begriffe
Speziesismus
Tierrechte vs. Tierschutz
Kognitive Dissonanz
Karnismus
Alternative Proteine
Vegane Produkte
Cultured Meat
Cultured Fat
Präzisionsfermentation
Ernährung und planetare Grenzen
Agrar- und Ernährungswende
EAT-Lancet Kommission
Planetary Health Diet
Planetary Health Diet Update
Organisationen
The Vegan Society
Physicians Association for Nutrition (PAN)
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
Albert-Schweitzer-Stiftung für unsere Mitwelt
Peta
ProVeg International
Vegans for Future
Aufdeckungen
Motivation für das vegane Leben
Ethisch motiviert
Gesundheitliche Motivation
Klima- und Mitwelt-Motivation
Recht
Diskriminierung
Europäische Menschenrechtskonvention
Lebensmittelkennzeichnung
Schlusswort
Danksagung
Quellen
Bereits im Jahr 1944 hatte die The Vegan Society eine Definition der veganen Ernährung formuliert. Im Jahr 1949 wurde diese durch die Definition des Veganismus ergänzt [3].
Die aktuelle Version kann jederzeit hier [4] nachgelesen werden.
"Veganism is a philosophy and way of living which seeks to exclude—as far as is possible and practicable—all forms of exploitation of, and cruelty to, animals for food, clothing or any other purpose; and by extension, promotes the development and use of animal-free alternatives for the benefit of animals, humans and the environment. In dietary terms it denotes the practice of dispensing with all products derived wholly or partly from animals."
Übersetzung:
„Veganismus ist eine Philosophie und Lebensweise, die - soweit möglich und praktikabel - alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeit gegenüber Tieren für Lebensmittel, Kleidung oder andere Zwecke ausschließt und die Entwicklung und Nutzung tierfreier Alternativen zum Wohle von Tieren, Menschen und der Umwelt fördert. In Bezug auf die Ernährung bedeutet es den Verzicht auf alle Produkte, die ganz oder teilweise von Tieren stammen.“
Der Veganismus bezieht sich also nicht allein auf unsere Ernährung, sondern auf „alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeit gegenüber Tieren für Lebensmittel, Kleidung oder andere Zwecke“. Zum Wesen des Veganismus gehört auch „die Entwicklung und Nutzung tierfreier Alternativen zum Wohle von Tieren, Menschen und der Umwelt“.
In Kenntnis der Einschränkungen, die vegan lebende Menschen betreffen, wurde ein Ausweg für mögliche Zielkonflikte formuliert: „soweit möglich und praktikabel“. Man denke dabei daran, dass zum Beispiel eine umfassende biocyclisch-vegane Landwirtschaft noch nicht verfügbar ist.
Veganismus ist keine Religion. Es fehlt dazu unter anderem ein bestimmtes Merkmal. Bei Religionen gibt es immer einen transzendenten Bezug wie „Wiederauferstehung“, „Leben nach dem Tod“, „Gottheit(en)“ etc.
Es gibt eine international gültige Definition für vegane Lebensmittel. Die Internationale Organisation für Normung, das ist eine internationale Vereinigung von Normungsorganisationen, in denen z. B. Deutschland mit dem DIN (Deutsches Institut für Normung [5]) und Europa mit CEN [6] (Europäisches Komitee für Normung) vertreten sind [7]. Internationale Normen tragen als Vorsatz ein „ISO“, europäische Normen ein „EN“ und Deutsche Normen ein „DIN“. Was Normung ist, findet man hier [8] gut erklärt.
Die Definition für vegane Lebensmittel (oder anders ausgedrückt für Lebensmittel, die für eine vegane Ernährung geeignet sind) ist in der Norm ISO 23662: 2021-03 enthalten. Sie ist aus dem Jahr 2021 und in englischer und französischer Sprache gehalten. Seit dem Jahr 2024 gibt es die Norm auch in deutscher Sprache. Sie trägt die Bezeichnung „DIN EN ISO 23662: 2024-04“. Normen können u. a. beim DIN käuflich erworben werden [9].
Ihr Inhalt ist praktisch identisch mit dem der „Leitsätze für vegane und vegetarische Lebensmittel mit Ähnlichkeit zu Lebensmitteln tierischen Ursprungs“. Sie können hier [10
