Verlagsgründung in Deutschland – Buchverlag, eBooks, Musikverlag, Modeverlag, Klingeltöne, Software, Fotos und mehr - Michael Draksal - E-Book

Verlagsgründung in Deutschland – Buchverlag, eBooks, Musikverlag, Modeverlag, Klingeltöne, Software, Fotos und mehr E-Book

Michael Draksal

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Beschreibung

Was ist ein Verlag? Ein Verlag ist eine professionelle Vertriebsstruktur für Ideen. Dabei ist es völlig unerheblich, ob die Idee ein Text, ein Foto, ein Lied, ein Modedesign, ein Computerprogramm oder ein Klingelton ist. Du hast die Wahl: Bist du kreativ und möchtest du deine eigenen Ideen verwirklichen oder macht es dir Spaß, anderen bei der Vermarktung ihrer Ideen zu helfen? Was alles zum Aufbau des eigenen Verlages gehört, wie man die Kosten von Anfang an gering hält, welche Chancen und Risiken sich ergeben und worauf man sonst noch zu achten hat, beschreibt Michael Draksal, Inhaber des Draksal Fachverlags, praxisnah, realistisch und gnadenlos ehrlich.

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Michael Draksal

 

Verlagsgründung in Deutschland

 

Buchverlag, eBooks, Musikverlag, Modeverlag, Klingeltöne, Software, Fotos und mehr

 

Ein Praxisratgeber

Inhalt

 

1. Einleitung

Was ist ein Verlag?

2. Verlagsgründung

Rechtsform

Verlagsname

Verlagsanschrift

Börsenverein und ISBN-Vergabe

Buchtitel

Postfach

Geschäftskonto

Fax

Finanzamt

Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt.-IdNr.)

Industrie- und Handelskammer (IHK)

Fachverbände

Berufsgenossenschaften (BG)

Rechtschutzversicherung (RSV)

Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort)

Deutsche Bibliothek – Deutsche Bücherei

Geschäftspapier

Strichcode – Barcode – EAN-Code

Zusammenfassung

3. Verlagsstruktur

Lektorat

Produktion

Marketing

Vertrieb

Zusammenfassung

4. Verlagsentwicklung

Visionen und Ziele

Mitarbeiter

Räumlichkeiten

Strategisches Denken

5. Transfer

eBooks

Musik und mp3

Software

Fotos

Mode

Klingeltöne

Anhang

Literaturverzeichnis

Index

A

B

D

E

F

G

H

I

K

L

M

N

O

P

R

S

T

U

V

W

Z

Über den Autor

 

 

Michael Draksal gründete 1997 einen Ratgeberverlag, um sein Fachwissen als Sportwissenschaftler besser vermarkten zu können.

Seitdem ist der Draksal Fachverlag kontinuierlich gewachsen mit derzeit rund 30 lieferbaren Titeln und 8 - 10 Neuerscheinungen pro Jahr.

 

Sein Motto: Alles gelingt dem, der zu warten versteht.(Wolfgang Pauli – in Anlehnung an Henry W. Longfellow)

Impressum

Draksal, Michael (2005). Verlagsgründung in Deutschland. - Buchverlag, eBooks, Musikverlag, Modeverlag, Klingeltöne, Software, Fotos und mehr. Ein Praxisratgeber.

3., überarb. & erw. Neuauflage.

Leipzig: DRAKSAL. ISBN 978-3-932908-22-4

 

Gesamtherstellung

 

DRAKSAL Fachverlag

Michael Draksal

Postfach 10 04 51

D-04004 Leipzig

Deutschland

Cover: Lisa Sophie Rackwitz

Fotos: Téo Lannié

Eric Audras

PhotoAlto.de

E-Book: Satzweiss.com Print Web Software GmbH

 

Die unerlaubte Verwendung von urheberrechtlich geschützten Texten ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat!

 

Holen Sie sich die Nutzungslizenz, wenn Sie die Texte kommerziell verwenden möchten.

 

www.draksal-verlag.de

 

 

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Genehmigung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung oder auszugsweise Vervielfältigung, Mikroverfilmung und Einspeicherung in elektronische Systeme, sowie für die Verwertung in Beratungen, Seminaren und Vorträgen.

Das vorliegende Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Eine Haftung des Autors oder des Verlages für Personen-, Vermögens- oder Gesundheitsschäden, die sich aus in diesem Buch gemachten Empfehlungen ergeben, ist ausgeschlossen.

Verwendete Produktnamen sollen nicht zu der Annahme führen, dass diese Bezeichnungen frei verfügbar sind.

An einigen Stellen werden Verweise zu Internetseiten gesetzt. Dieser Service soll als Ergänzung der dargestellten Ausführungen verstanden werden. Da sich die Inhalte jedoch dem Einfluss des Draksal Fachverlages entziehen, distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von diesen Seiten und weisen darauf hin, dass für die Inhalte von externen Internetseiten ausschließlich deren Betreiber verantwortlich sind.

 

© 2005 DRAKSAL Fachverlag, Leipzig - Printed in Germany

1. Einleitung

Was ist ein Verlag?

 

Ein Verlag ist eine professionelle Vertriebsstruktur für Ideen.Wer sich in nächtelanger Arbeit kreativ betätigt hat, möchte sein Werk nun auch an den Mann bringen. Und das geht halt am besten, wenn man die Spielregeln der Branche kennt, sprich: ein Verlag muss her!

Der geistige Sprung, den ich mit dir machen möchte, liegt in der Erkenntnis, dass es vollkommen egal ist, was für eine Idee du professionell vermarktest, also ob du nun ein Buch oder ein Gedicht geschrieben, einen Song komponiert, eine Software programmiert, ein Foto geschossen oder ein Modedesign entworfen hast... immer braucht es den Verlag, um daraus wirklich einen Erfolg zu machen.

Desweiteren wirst du sehen, dass die Tätigkeit als Verleger absolut nichts mit der Tätigkeit als Autor, Künstler, Programmierer, Fotograf oder Designer zu tun hat!

Hier sehe ich den Hauptgrund dafür, dass viele Autoren, die ihr Buch im Selbstverlag herausbringen, scheitern. Denn als Verleger ist man nicht mehr Autor, sondern hat den Job, seinen Verlag zu entwickeln. Diesen Sprung werde ich dir verdeutlichen und erleichtern.

 

Die hier vorliegende 3. Auflage ist komplett überarbeitet und erweitert. Es hat sich in den letzten Jahren einfach sehr viel getan auf dem Markt. So wurde in der zweiten Auflage noch Google als »heißer Tipp« für eine Suchmaschine angegeben... Naja, das gilt natürlich heute auch noch, nur dass ich jetzt davon ausgehe, dass dir die ganzen Basics bekannt sind. Der Mehrwert dieses Buches liegt ganz klar in der Darstellung von Erfolgen und Misserfolgen: Welche Schwierigkeiten gibt es bei der Verlagsgründung und -entwicklung? Wieviel kostet es, Bücher in Deutschland und in Osteuropa drucken zu lassen? Was war ein besonders erfolgreiches Marketing? Wie verlege ich eBooks? Wie wichtig ist Amazon wirklich?

 

Beginnen wir mit dem intuitiven Verständnis, was ein Verlag eigentlich ist. Jemand entwickelt ein Rezept für einen Energy-Drink. Die Idee ist klasse, der Geschmack ist ausgezeichnet. Jetzt wird dazu eine Firma namens Red Bull gegründet, die Zusammensetzung wird rechtlich geschützt und die Produktion beginnt. Der Drink bekommt einen Barcode, man spricht mit Kaufhäusern und startet das Marketing. Das Produkt wird dem Publikum präsentiert und für gut befunden. Ein Weltbestseller: www.red-bull.de/extras/company.jsp

Jemand mischt verschiedene Düfte zusammen – das Parfüm ist klasse. Der Verlag hat schon verschiedene Produkte im Programm, aber der neue Duft »Le Male« hilft Jean Paul Gaultier auf dem Parfüm-Markt zum Durchbruch.

Der Verlag von P. Diddy veröffentlicht nicht nur Mode unter dem Namen Sean John, sondern neuerdings auch Autofelgen. Gleiches Spiel: Die Idee für das Design wird geschützt, eine Firma wird gegründet, die Felgen werden produziert und an den Fachhandel ausgeliefert. Hier ist wohl weniger das Design der Felgen, sondern mehr der Promi-Faktor entscheidend für den Erfolg.

Drei Beispiele, die zeigen, dass ein Verlag unabhängig vom Produkt ist, das verlegt wird. Die Produktpalette ist endlos: Bücher, Hörbücher, eBooks, Klingeltöne, Brettspiele, CD-ROMs, DVDs, Kalender, Postkarten, Fotos, Aufkleber, Kleidung, Parfüm, Cremes, Spielfiguren, Laserschwerter und Zauberstäbe...

Der Verlag ist weder der Urheber einer Idee, noch der Produzent, auch nicht der Vertrieb. Dafür gibt es jeweils eigenständige Abteilungen. Diese Abteilungen mögen bei Großverlagen sicherlich verschmelzen oder unter einem Dach laufen, wie zum Beispiel über die eigene Hausdruckerei, Verlagsbuchhandlung oder festangestellte Redakteure, die für den Verlag schreiben. So etwas ist allerdings keinesfalls notwendige Voraussetzung oder gar Bedingung für einen Verlag!

Gerade dem Verlagsgründer rate ich sogar davon ab, alle Abteilungen selbst übernehmen zu wollen. Es ist einfach zu viel. Man verliert den Überblick, wenn man eine professionelle Druckerei und eine professionelle Buchhandlung zusätzlich zum Verlag aus dem Boden stampfen will.

Der Verlag ist eh etwas ganz anderes als eine Druckerei. Der Verlag stellt die Struktur bereit, an der Urheber, Produzent und Händler teilnehmen. Hier laufen alle Fäden zusammen. Der Verlag ist die Heimat einer Idee. Der Verlag professionalisiert den Weg vom Autor zum Kunden, steigert somit die Effektivität, erhöht die Verkaufszahlen und ermöglicht überhaupt erst den Erfolg.

 

 

Natürlich könnte der Autor auch direkt die Kunden beliefern. Auf Lesungen, Vorträgen und Seminaren oder über die eigene Homepage wird das bestimmt auch passieren. Für eine hauptberufliche Existenz reicht das allerdings keinesfalls aus!

Wieviele Bücher kann denn ein Autor ohne Verlag realistischerweise selbst verkaufen? 5 am Tag? 10 am Tag? Da hätte er bereits viel zu tun mit Rechnungen schreiben, Mahnwesen, Versand, Rücksendungen, Korrespondenz mit Kunden usw.

Sicher ist das im Hobby-Bereich vielleicht sogar eine tolle Sache – der erste Leserbrief... Wow, unglaublich! Aber ich sage dir ganz deutlich: Einzelkämpfer haben heutzutage keine Chance mehr! Du brauchst Profis für jeden Bereich, das kannst du nicht alles selbst machen.

Und noch ein Argument spricht für die Verlagsgründung: Was passiert, wenn der Autor, der seine Bücher selbst verschickt, mal krank wird? Wer kümmert sich dann um die Tagesarbeit? Nein, es ist unverantwortlich, alles selbst regeln zu wollen!

 

Versteh mich nicht falsch, ich sage nicht, dass du jetzt sofort 30 Mitarbeiter einstellen sollst. Ganz im Gegenteil: Starte deinen Verlag ruhig als ein-Mann-Betrieb vom Wohnzimmer aus. Aber such dir für alle Bereiche deiner Verlagsstruktur die entsprechenden Partner:

 

1 Ein gutes Lektorat, das die Inhalte sucht und entwickelt.

(Der Lektor ist der Autorenbetreuer. Ihm sind Grafik und Korrektorat zugeordnet – also eine höchst verantwortungsvolle Position, die das Wachstum des Verlages maßgeblich beeinflusst!)

 

 

2 Eine Druckerei, die das Buch herstellt.

(natürlich für die Erstauflage im Digitaldruck in geringster Auflage, z.B. 100 Exemplare für 4,- EUR pro Stück – doch dazu später mehr)

 

 

3 Eine Werbeplattform, die finanzierbar und vor allem effektiv ist.

 

 

4 Und professionelle Vertriebspartner, z.B. Amazon, Barsortimente,

 

Im folgenden gehe ich übersichtsartig auf die Verlagsgründung hinsichtlich rechtlicher und steuerlicher Rahmenbedingungen ein. Anschließend widmen wir uns genau diesen vier Säulen eines Verlags: Lektorat, Produktion, Marketing und Vertrieb.

Am Ende steht einerseits das Verständnis, was einen Verlag voranbringt und welche Aufgaben der Verleger zu bewältigen hat – andererseits eine ganze Reihe praktischer Tipps und Erfahrungen, die sich in meiner achtjährigen Verlegertätigkeit angesammelt haben.

Im letzten Abschnitt wird das Prinzip des Verlages auf verschiedene Bereiche übertragen, z.B. auf die Musik, Mode, elektronisches Publizieren und Merchandising.

Eine Idee steht am Anfang. Am Ende wird die Idee zu einer eigenständigen Marke. Beispiel Star Wars. Das große Geld macht George Lukas nicht etwa mit dem Film, sondern mit der ganzen Produktpalette um die Marke Star Wars herum: mit Spielfiguren, Büchern, Raumschiffen zum basteln, Posters, Masken usw.

Das Prinzip der Markenbildung ist das eigentliche Ziel einer Verlagstätigkeit. Asterix, Harry Potter, Hui Buh, Was ist was, Duden, Langenscheidt, Tom Clancy, Baedeker, GEO, ... - alles Marken!

Am Anfang steht ein kreativer Gedanke. Aus der Idee wird eine Welt. Der Verlag ist die Sonne, die auf diese Welt scheint und sie dadurch zum Leben erweckt.

Viel Spaß bei diesem spannenden Abenteuer!

 

Michael Draksal, im Oktober [email protected]

 

2. Verlagsgründung

Jeder Verlag muss als Gewerbe beim Ordnungs- oder Gewerbeamt angemeldet sein. Die Strategie, erst einmal zu schauen, wie das Geschäft überhaupt läuft und erst später bei Erfolg die Anmeldung nachzureichen, ist keine Wahl, da du den Gewerbeschein zum Eintrag deines Verlages beim Börsenverein[1] vorlegen musst (ganz abgesehen davon, dass so etwas natürlich auch nicht erlaubt wäre).

ohne Gewerbeanmeldung kein Gewerbescheinohne Gewerbeschein keine Verlagsnummerohne Verlagsnummer keine ISBNohne ISBN keine Titelmeldungohne Titelmeldung keine Aufnahme in das Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB)und ohne VLB-Eintrag kann kein Buchhändler dein Buch bestellen

Jeder Deutsche im Sinne des Grundgesetzes kann einen Verlag anmelden, sofern er das 18. Lebensjahr vollendet hat. Bei Minderjährigen ist eine Erlaubnis vom Vormundschaftsgericht einzuholen. Die einfache Unterschrift der Erziehungsberechtigten reicht nicht, da das Problem die eingeschränkte Geschäftsfähigkeit bei Jugendlichen ist. Ausländer beantragen bei der Ausländerbehörde zunächst eine Gewerbe-Erlaubnis.

Man begibt sich zum Gewerbe- oder Ordnungsamt und meldet einen Verlag an (Kostenpunkt: 30,- EUR). Achte darauf, dir einen Gewerbeschein ausdrucken zu lassen! Schon ist der Verlag gegründet...

Ist es wirklich so einfach, einen Verlag zu gründen?

JA! Berufsrechtliche Beschränkungen wie beispielsweise im Handwerk, gibt es nicht. Natürlich sollte man sich gerade deshalb vorher ein paar grundsätzliche Gedanken machen zur Wahl der Rechtsform und ob man alleine oder mit einem Partner den Verlag gründen will. Solche Fragen klären sich jedoch „automatisch“, wenn man auf dem Gewerbeamt gebeten wird, das Anmeldeformular auszufüllen.

Rechtsform

Dort wird beispielsweise nach der Rechtsform gefragt. Am einfachsten ist das Einzelunternehmen, d.h. du, Hannes Meier, bist der Unternehmer. Dein Verlag heißt dann Verlag Hannes Meier.

Vorteil: schnelle und unkomplizierte Gründung, und ggf. später auch wieder eben so schnelle Auflösung.

Nachteil: der Verlagsname ist möglicherweise nicht gerade einprägsam (so wie DTV, Springer, rororo), sondern muss aus deinem Vor- und Zunamen bestehen. Wenn du den Verlag mal verkaufen willst, ist es komplizierter als bei der GmbH. Du musst alleiniger Inhaber sein und darfst keinen Partner haben. Und schließlich haftest du auch mit deinem Privatvermögen.

Wenn ihr zu zweit seid, bietet sich die Gesellschaft bürgerlichen Rechts an (GbR).

Vorteil: anonymer Verlagsname möglich (z.B. Medialis Verlag GbR), zwei oder mehr Partner als Inhaber möglich.

Nachteil: zunächst müsst ihr einen Gesellschaftsvertrag aufsetzen und notariell beglaubigen lassen (hier werden die Rechte und Pflichten, sowie die prozentualen Beteiligungen am Gewinn und am Verlust geregelt). Wie bei der Einzelunternehmung haften alle Gesellschafter mit ihrem Privatvermögen.

Von der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) und der Aktiengesellschaft (AG) rate ich dir als „Anfänger“ ab, da hier die Gründungs-, Führungs- und Löschungsformalitäten erheblich umfangreicher sind als bei der Einzelunternehmung und der GbR.

Als GmbH-Geschäftsführer bist du bilanzpflichtig, du brauchst ein Stammkapital von mindestens 10.000,- EUR und natürlich fallen auch noch extra Anwalts-/Notar-Gebühren für den Gesellschaftsvertrag und den Eintrag ins Handelsregister an, was bei der Einzelunternehmung eben alles wegfällt.

Die GmbH und AG haben als Rechtsform zwar durchaus Vorteile, z.B. wie der Name schon sagt, beschränkte Haftung, anonymer Verlagsname, einfacher Verkauf der Firma. Allerdings kann ich das wirklich nur Unternehmern mit ausreichend Finanzpolster und Erfahrung empfehlen, denn was die Rechte und Pflichten eines GmbH-Geschäftsführers angehen, gibt es umfangreiche Fortbildungen und Seminare auf dem Markt, woran man schon erkennt, dass dazu doch etwas mehr gehört als der gute Vorsatz.

Aus der Einzelunternehmung kann später immer noch eineGmbH werden, aus der GmbH kann später eine AG werden.

Verlagsname

Wie heißt dein Verlag? Um Verwechslungen von Verlagsnamen zu vermeiden, frag bei der Buchhändler-Vereinigung nach, ob dein Verlagsname »Verlag Hannes Meier« noch frei ist.

Anschrift zur Überprüfung des Verlagsnamens

Buchhändler-Vereinigung GmbH

Großer Hirschgraben 17-21

60311 Frankfurt am Main

Tel (069) 1306 – 0

(zur »Verlagsauskunft« verbinden lassen, Durchwahl -221)

Man kann dem Verlagsnamen einen Zusatz geben, z.B. »Jugendbuchverlag Hannes Meier«, solange dieser Zusatz keine Werbebotschaft enthält (»der-günstige-Verlag Hannes Meier«) oder gegen geltendes Recht verstößt.

Verlagsanschrift

Auf dem Anmeldeformular der Gewerbeanmeldung wird auch nach der Anschrift der Betriebsstätte gefragt. Zu diesem Zeitpunkt ist deine Wohnungsanschrift gleichzeitig die Büroanschrift des Verlages. Büroräume können später immer noch angemietet werden. Wie gesagt, ich stelle hier den Weg der geringsten Kosten und des geringsten Risikos dar. Bei ausreichendem Finanzpolster könnte man sicher gleich etwas professioneller einsteigen, aber nötig ist es eben nicht.

Börsenverein und ISBN[2]-Vergabe

Das war’s. Der Verlag Hannes Meier ist gegründet. Jetzt muss er noch beim Börsenverein registriert werden. Und das geht so: Schau dir zunächst die beiden kostenlosen Dokumente »ISBN-Leitfaden« und »ISBN-Merkblatt« im Internet an www.german-isbn.org

Dann folge den Schritten zur Beantragung von 100 ISBN für Verlage mit fortlaufenden Verlagsproduktionen.

Es besteht zwar die Möglichkeit, nur eine einzige ISBN zu beantragen, davon rate ich allerdings ab, es sei denn, du bist wirklich ein reiner Hobby-Verleger mit nur einem Buch und willst deinen Verlag auch auf diesem Level fortführen.

Aber selbst dann brauchst du zumindest mittelfristig eine zweite ISBN für die Hörbuchausgabe deines Buches. Mal ganz abgesehen davon, dass dein Verlag wachsen wird, das garantiere ich dir! Also besser gleich die 100 ISBN beantragen.

Die 100 ISBN kosten 113,- EUR zzgl. MwSt. und Porto (zum Vergleich: eine einzelne ISBN kostet 57,- EUR zzgl. MwSt. und Porto).

Mit der Beantragung der 100 ISBN erhältst du eine Kundennummer, die gleichzeitig deine Verlagsnummer