Vertigo - Ahmed Mourad - E-Book

Vertigo E-Book

Ahmed Mourad

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Beschreibung

Achmad, Gesellschaftsfotograf in einem exklusiven Kairoer Hotel, wird Zeuge, wie ein Freund bei einem Attentat auf zwei rivalisierende Geschäftsleute in der Bar Vertigo brutal ermordet wird. Es gelingt ihm, das Geschehen mit der Kamera festzuhalten, bevor er sich unerkannt vom Tatort entfernen kann. Das brisante Material spielt er einer Zeitung zu, deren Chefredakteur eine wichtige Rolle im alles durchdringenden Geflecht aus Korruption, Intrigen und Klientelpolitik spielt. Unversehens verfängt Achmad sich in diesem Netz, das bis in höchste Kreise reicht. Er sieht sich gezwungen unterzutauchen, denn seine skrupellosen Gegner schrecken vor nichts zurück. - Mit "Vertigo" begründete Ahmed Mourad 2007 das Genre des Politthrillers in Ägypten. Das Buch wurde 2012 als Fernsehserie verfilmt.

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Seitenzahl: 498

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Der Autor

Ahmed Mourad, geboren 1978 in Kairo, studierte an der Filmhochschule der ägyptischen Hauptstadt. Sein Abschlussfilmprojekt gewann mehrere internationale Preise. Seit 2007 ist er auch als Schriftsteller tätig: Er veröffentlichte bislang drei Thriller und einen historischen Roman, die zu Bestsellern in Ägypten wurden. Mourad arbeitet seit der Ära Mubaraks als Fotograf im Stab des ägyptischen Staatspräsidenten und lebt in Kairo.

Die Übersetzerin

Christine Battermann, geboren 1968 in Wuppertal, studierte Arabisch und Türkisch in Bonn. 1996–2000 Lehrbeauftragte für Türkisch an der Universität Bonn. Seit 1998 freie Literaturübersetzerin. Sie übertrug u.a. Werke von Ahmed Khaled Towfik, Machmud Darwisch, Rosa Yassin Hassan und Alexandra Chreiteh ins Deutsche und lebt in Köln.

Die Übersetzung aus dem Arabischen wurde vom SüdKulturFonds in Zusammenarbeit mit LITPROM – Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V. unterstützt.

Titel der arabischen Originalausgabe:

Vertigo

Erstmals 2007 bei Dar Merit, Kairo, erschienen

Copyright © 2010 by Ahmed Mourad

E-Book-Ausgabe 2016

Copyright © der deutschen Übersetzung

2016 by Lenos Verlag, Basel

Published by arrangement

with Bloomsbury Qatar Foundation Publishing (BQFP)

Alle Rechte vorbehalten

Covergestaltung und -motiv: Hauptmann & Kompanie, Zürich

ISBN 9783857879425

www.lenos.ch

Vertigo

Für den, der mir das Gefühl für die Menschen um mich herum gab, meinen vertrauten Freund: meinen Vater.

Für die, die einmal gesagt hat: »Reiss dich los vom Atari!

Komm, ich kauf dir ein Buch, das gut für dich ist«,

und mit mir über die Buchmesse gestreift ist: meine geliebte Mutter.

Für die, die mich überredete, die Nacht über zu schreiben,

und eine Nebenfrau namens Vertigo im Haus ertrug:

meine kluge Frau.

Für mein Herz: meine Tochter Fâtima al-Sachrâa,

die allen als Tûta al-Sachlâa bekannt ist.

Für meine liebe Schwester Umm Mîschu,

1

April 2005

Grand Hyatt Hotel, 22Uhr30

Die lärmende Hochzeitsprozession vor dem Festsaal kündete von einem neuen Opfer, dessen Name zusammen mit dem der Braut auf einem goldenen Schild an der Tür stand: »Tausend Glückwünsche, Châlid und Nancy!« Der Zug schritt so langsam vorwärts, dass die dickbäuchigen, gelangweilten Tänzerinnen, die auf ihren Köpfen Kerzenleuchter balancierten, sich zu ein paar pflichtschuldigen, allerdings kaum als Tanz zu bezeichnenden Bewegungen in der Lage sahen.

Angeführt wurde die Prozession von einem Drummer. Um sich vom grellen Pink der übrigen Bandmitglieder abzuheben und als ihr Maestro zu erscheinen, trug er eine Weste, deren leuchtendes Himmelblau sich mit den Farben der Ärmelrüschen biss, und langes, in die Stirn fallendes Kraushaar. Seine Kollegen bahnten ihm einen Weg durch die Gäste, damit er, sich ganz dem Trommeln hingebend, wie ein Astronaut seine Runden drehen konnte.

Achmad Kamâl war bloss der Hochzeitsfotograf. Wie alle Kollegen war er sich seiner Bedeutung für ein solches Ereignis zwar sehr wohl bewusst, erfuhr aber nie die ihm gebührende Anerkennung. Dabei nahm er Hochzeiten keinesfalls auf die leichte Schulter. Stets kämpfte er darum, den entscheidenden Augenblick, der lebenslang als Andenken dienen konnte, auf Film zu bannen. An ihn selbst allerdings würde sich später niemand mehr erinnern. Es ging ihm da wie einer Drohne, die nur den Befruchter spielt und anschliessend den Märtyrertod stirbt, damit das Leben weitergehen kann und andere Honig zu essen haben. In weinrotem Hemd, immer in Jeans und mit einem hellbraunen Jackett darüber, sah er aus wie ein Serienstar aus den Achtzigern. Nur dunkelbraune Lederflicken auf den Ellenbogen fehlten noch, sonst hätte man den perfekten Chuck Norris vor sich gehabt. In seinem Inneren allerdings war Achmad überzeugt von seiner grossen Ähnlichkeit mit Amr Diâb1, nur hatte davon noch nie jemand Notiz genommen, obwohl er ständig bemüht war, sich wie dieser Star zu kleiden, und sogar seine Art zu gehen imitierte. Auf elegantes Auftreten legte er viel Wert, und er gab den grössten Teil seines Einkommens, ja zur Not selbst sein letztes Pfund in der Tasche dafür aus. Ausserdem unterwarf er sich im Salâch Golden Gym gelegentlich einem Krafttraining, so dass er nun als recht sportlicher junger Mann dastand, mittelgross und mit Brille, hinter der sich ein Paar schelmische Augen verbarg. Darunter hingen die schwarzen Halbmonde, an denen man den Nachtarbeiter erkannte. Er sah so schlecht, dass selbst Taha Hussain2 Mitleid mit ihm gehabt hätte. Nie kam er vor sechs Uhr morgens ins Bett, und nie verliess er eine Hochzeit, ohne eine schöne junge Dame im Kopf zu haben, die ihn, wie er meinte, die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen hatte. In der Hoffnung, sie vielleicht einmal wiederzusehen, hatte er sich allerdings damit begnügt, eine Porträtaufnahme von ihr zu machen. Die zeigte er später, nachdem er ein paar Retuschen vorgenommen hatte, seinen Kollegen und tat dabei so, als hätte das Mädchen dieses Foto und ausserdem seine Telefonnummer von ihm verlangt und sich unsterblich in ihn verliebt. Sie habe die Augen voll Tränen gehabt, erzählte er dann möglicherweise, weil sie nämlich schon gebunden sei und ihr Verlobter neben ihr gestanden habe, während sie sich doch nichts weiter wünschte, als die Zeit zurückzudrehen, um ihn, Achmad, kennenlernen zu können!

Er griff nach der Kamera, und um auf die Leute ringsum selbstbewusst zu wirken, packte er sie fest am Gurt, als sei er mit ihr in der Hand geboren worden. Damit sich das Geld für das Fitnessstudio auch bezahlt machte, benutzte er die Kamera dabei wie eine Hantel zum Anspannen seines Bizeps.

Die Hochzeitsprozession war vorüber, und nun begann der DJ mit der Arbeit, für die er wie geschaffen war. Um die bösen Geister auszutreiben, zelebrierte er für das Brautpaar und die Verwandten einen Sar3,damit der Bräutigam seine Kraft verlor und seine Träume von der Hochzeitsnacht aus dem Kopf bekam. Damit begann Achmad Kamâls täglicher Kampf, Braut und Bräutigam ohne störende Hände, Schultern oder Köpfe ins Bild zu rücken, und das trotz all der anstrengenden Gäste ringsum. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf die Freundinnen der Braut, die sich extra für diesen Anlass in Wickelkleider geworfen und transparente Schals umgelegt hatten, als handele es sich um ein Defilee bei Coco Chanel. Wer weiss, vielleicht würden sie ja heute dem Mann ihres Lebens begegnen! Falls jedoch nicht, reichte ihnen auch ihr Spiegelbild in den Augen der jungen Burschen. Achmad wusste all diese Blicke und Andeutungen zu lesen, ja, inzwischen war er ein richtiger Experte darin, solche Verständigungssignale aufzufangen, ähnlich dem Funksoldaten im Zweiten Weltkrieg, dem es gelungen war, den Code der Deutschen zu knacken.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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