Von Gott getarnt - Klaudia Wagner-Diehl - E-Book

Von Gott getarnt E-Book

Klaudia Wagner-Diehl

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Beschreibung

Verfolgung – was, wenn sie uns trifft? Verfolgung – zumindest unsere eigene – kann ein Stressthema sein. Da kommt eine diffuse Angst auf und die Fantasie entwickelt Szenarien … Wenn es uns wirklich einmal trifft, was dann? Kann ich damit umgehen? Was bedeutet eigentlich Verfolgung? Was kann auf uns zukommen? Sind wir schutzlos ausgeliefert? Könnten Verfolger nach Belieben mit uns verfahren? Wie ist Jesus mit Verfolgung umgegangen, und gilt das genauso für uns? Auf diese und andere Fragen soll in diesem Buch – kurz und knackig, ohne Ausschweifungen – ein neues Licht geworfen werden. Und dann geht es noch um ein ungewöhnliches „Ausrüstungsteil“ für unseren persönlichen Schutz … Eine Stimme zu dem diesem Buch zugrundeliegenden Vortrag: „Vor ca. drei Jahren hatte ich bei Open Doors nachgefragt, ob sie auch für Deutschland Seminare zur Vorbereitung auf Verfolgung parat hätten. Die Antwort war leider abschlägig. Jetzt bin ich sehr, sehr froh über dieses ‚Seminar‘! Das sollte in alle Gemeinden, die auch Verfolgung kommen sehen! DANKE!!“

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Seitenzahl: 132

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Klaudia Wagner-Diehl

Von Gott getarnt

Warum wir bei Verfolgung nicht hilflos ausgeliefert sind

Mit Illustrationen von Susann Stoebe

GloryWorld-Medien

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Auflage 2025

© 2025 Klaudia Wagner-Diehl

© 2025 GloryWorld-Medien, Xanten, Germany, www.gloryworld.de

Alle Rechte vorbehalten

Bibelzitate sind, falls nicht anders gekennzeichnet, der Elberfelder Bibel, Revidierte Fassung von 2006, entnommen. Weitere Bibelübersetzungen:

HfA: Hoffnung für alle, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.JdM: „Jesus der Messias“ (GloryWorld-Medien 2024)LUT: Lutherbibel, Revidierte Fassung von 2017NeÜ: Neue evangelistische Übersetzung © 2013 Karl-Heinz VanheidenNLB: „Neues Leben. Die Bibelübersetzung“, Holzgerlingen, 2017SLT: Schlachter 2000JNT: David H. Stern, Das jüdische Neue Testament (Hänssler Verlag 1994)

In eckigen Klammern kursiv: Fußnoten der ÜbersetzungenIn eckigen Klammern: Ergänzungen der AutorinFettdruck: Hervorhebungen durch die Autorin

Der in den Bibelübersetzungen gewöhnlich mit HERR wiedergegebene Name Gottes, JHWH (gesprochen: JaHWeH), ist in diesem Buch in die Bibelzitate wieder übernommen worden, denn die Bibel fordert uns wiederholt auf, seinen Namen zu preisen und zu verkündigen. Wer bin ich, dass ich den Namen Gottes – JaHWeH, ICH BIN – einfach durch HERR ersetze?

„satan“, „teufel“, „feind“ usw. werden in diesem Buch klein geschrieben, denn gemäß 1. Johannes 4,4 lebt der Größere (Jesus) in uns und nur der Kleine (satan) in der Welt. satan ist ein besiegter Feind – und das soll auch in der Schreibweise zum Ausdruck kommen.

Etliche Namen, wie Jeschuah oder Elijah, wurden der hebräischen Schreibweise wieder angenähert, da diese eine tiefe geistliche Bedeutung haben.

Satz: Manfred MayerIllustrationen: Susann Stoebe; www.s-stoebe.deUmschlaggestaltung: Jens Neuhaus, www.7dinge.deUmschlagmotiv: Susann Stoebe

ISBN (epub): 978-3-95578-751-6ISBN (Druck): 978-3-95578-651-9

 

Stimmen zum Buch

Der größte Teil des Inhalts dieses Buches wurde von der Autorin zuerst als Vortrag in einem Livestream gesprochen und bereits tausende Male aufgerufen. Es gab eine Welle von Rückmeldungen, die zeigten, wie präsent das Thema Verfolgung bei vielen Christen tatsächlich ist, und auch, dass es oftmals mit einer gewissen Furcht verbunden ist. Durch den Vortrag fühlten die meisten sich von dieser Angst befreit und ermutigt. Viele Zuschauer brachten den Wunsch zum Ausdruck, die Ausführungen gerne in gedruckter Form vorliegen zu haben, u. a. ein Grund, weshalb dieses Buch entstanden ist.

Hier in Auszügen einige Stimmen zu dem Livestream zum Thema „Die kommende Verfolgung – sind wir schutzlos ausgeliefert?“

Heute habe ich die Predigt von Klaudia über „Verfolgung“ der Jünger Jesu gehört und damit auch, dass diese Verfolgung Realität für jeden Jünger Jesu zu jeder Zeit ist. Ich bin betroffen von Klaudias Ausführungen, die uns geistgewirkt vor Augen gebracht haben, wie Jesus diese Realität sieht und unslehrt, damit umzugehenund ohne Furcht zu sein, weil wir im Schatten Gottes stehen und ein verborgener Pfeil in Seinem Köcher sind. Wir stehen und bewegen uns unter dem Radar des Feindes. Ich fühle mich durch Gottes Geist reich gestärkt. Liebe Klaudia, Gott hat Dich zu Seinem Boten gemacht, der mich unendlich froh gemacht hat. Es ist Stärke und Freude in mir gewachsen. Danke! … – Schwester F.

Vielen Dank für den starken Gottesdienst zum Thema Verfolgung! Sehr ermutigend, die biblischen und aktuellen Zeugnisse zu übernatürlichen Bewahrungen und dem Einsatz des geistlichen „Tarn-Capes“. Wir werden garantiert in jedem Bereich immer mehr auf das Zusammenwirken mit dem Himmel angewiesen sein, auch was Versorgung, Kommunikation und Fortbewegung angeht. – R. F.

Ich danke dem Vater so sehr für diese Predigt! Ich hatte in den letzten Tagen immer wieder mit Furcht „davor“ zu kämpfen, auch wegen dem, was in Aschaffenburg passiert ist. Und am Anfang der Predigt dachte ich noch: „Hilfe ich möchte genau mit diesem Thema jetzt nicht konfrontiert werden, nachdem ich die letzten Tage voller Angst war …“ Und je mehr ich deine Predigt hörte, desto mehr Frieden habe ich jetzt gerade bekommen! So gut. Ich glaube Gott hat heute durch dich zu mir gesprochen. Die Proklamation des göttlichen Tarn-Capes ist der Hammer! ️Halleluja! Amen! – E. J.

Vor ca. drei Jahren hatte ich bei Open Doors nachgefragt, ob sie auch für Deutschland Seminare zur Vorbereitung auf Verfolgung parat hätten. Die Antwort war leider abschlägig. Jetzt bin ich sehr, sehr froh über dieses „Seminar“! Das sollte in alle Gemeinden, die auch Verfolgung kommen sehen! DANKE!! – H. M.

Sehr wertvoll, sehr hilfreich, sehr ermutigend! Das Umfassendste und Tiefgehendste, was ich bisher zu diesem Thema gehört habe. Vielen Dank. Wie gut, dass der Heilige Geist uns vorbereitet. Und wie gut, dass es da für jeden von uns noch mehr zu entdeckengibt ...! – D. R.

Das war ein sehr ermutigender Vortrag! Tatsächlich habe ich mir auch schon die Frage gestellt, ob ich bereit bin für Jesus zu sterben, wenn es hart auf hart kommt. Deine Botschaft werde ich mir mehrmalsanhören, denn sie ist sehr reichhaltigund hilfreich,um eine Antwort zu finden und einen sicheren Stand einnehmenzu können. Vielen herzlichen Dank! – E. W.

Absolut großartig! Danke Klaudia! Das hat mir enorm viel gebracht & weitergeholfen. Seit gefühlt ewig in meinem Leben schlage ich mich mit diesem Thema herum! – C.

Das war sehr hilfreich und inspirierend. Die Botschaft der Bewahrung und des Schutzes hat mich sehr ermutigt und beruhigt. Dankeschön. – G. T.

So eine umfangreiche Zusammensetzung von Gottes Wort und so ermutigend. Das war echt von oben und sollte sich jeder Christ mindestens 1 x anhören! Das tat soo gut! – B.

Du hast das Thema Verfolgung wirklich ermutigend rübergebracht. Die Möglichkeit des geistlichen Tarn-Capes hat mir einige Fragen beantwortet. – H.

Danke liebe Klaudia, du hast eine große Last von mir genommen. Ich muss sagen, dass ich gar keine so große Angst habe, doch der Feind versucht mir so oft, welche zu machen. – P. J.

Ein ganz wunderbarer Beitrag, der die Lügen des Feindes aufdeckt und Hoffnung schenkt! – E. Z.

Das ermutigt mich extrem! Hatte immer Angst, wie mit Verfolgung wohl umzugehen wäre, jetzt bin ich zuversichtlich und entschlossen! – J.

Das heutige Live fand ich vom Thema herausfordernd, aber sehr ermutigend dargestellt. Danke, war echt wertvoll für mich!!

Sehr gute Lehre!! Das können wir in dieser Zeit gar nicht genug hören! Es war authentisch und voller wertvoller Wahrheiten. – J. R.

… Ich glaube es ist für die nächste Zeit sehr wichtig für uns. – I. F.

Diese andere Sicht der Verfolgung finde ich sehr ermutigend.

Beste Predigt ever! Herzlichen Dank dafür! Pure Ermutigung! – A.

 

 

 

Inhalt

Vorwort

Zu den Illustrationen

1 Ist das normal?

2 Der Plan Gottes wird geschehen

3 Verfolgung – heißt das, dass wir Opfer des teufels sind?

4 Wie ist Jesus mit Verfolgung umgegangen?

5 Der Traum – und ein besonderes Ausrüstungsteil

6 Beispiele für geistliche Tarn-Capes, vom Alten Testament bis heute

7 Wie gingen die Jünger der Urgemeinde mit Verfolgung um?

8 Was der Himmel uns definitiv nicht gibt, ist Angst

9 Und noch einmal – in der Würze der Kürze

Nachwort

Über die Autorin

 

Vorwort

Verfolgung von Christen ist ein Thema, das wir eher mit fernen Ländern verbinden. Wir kennen den Weltverfolgungsindex von Open Doors, beten und spenden für unsere verfolgten Glaubensgeschwister in Asien oder Afrika, bewundern ihren Mut, ihr Durchhaltevermögen, ihre Standhaftigkeit und leiden von Weitem mit ihnen, wenn ihre Dörfer zerstört und ihre Kirchen abgebrannt werden, oder wenn sie in den Gefängnissen unter Folter leiden müssen. Bei uns selbst können wir uns das nur schwer vorstellen.

Wir wundern uns, dass gerade dort, wo Verfolgung stattfindet, auch die Gemeinde rasant wächst, sind aber trotzdem ganz froh, dass wir nicht betroffen sind, sondern in Ruhe unser normales Gemeindedasein vor uns hinleben können. Erweckung und Gemeindewachstum würden wir lieber aus unseren ansprechenden Gemeindeprogrammen heraus erfahren als durch zunehmenden Verfolgungsdruck.

Nun, ein paar Unruhen, ein paar Streitigkeiten, ein paar Spaltungen gab es während der Corona-Zeit, als im Lockdown der Gemeindebetrieb eingestellt wurde und manche Jesusnachfolger damit nicht einverstanden waren. Da wurde der Ton rauer, sowohl von Regierungsseite und der Welt als auch von andersdenkenden Geschwistern. Da gab es schon einiges an Drohungen, Denunzierung sowie hin und wieder einen Polizeieinsatz. Wer sich nicht impfen ließ, wurde „verbal verfolgt“ – und manchmal mehr als das –, aber das betraf nicht nur Christen. Und insgesamt würden das die meisten noch nicht unter Christenverfolgung verbuchen.

Ist Verfolgung also für uns überhaupt ein Thema? Müssen wir uns denn damit auseinandersetzen, es betrifft uns ja nicht, oder?

Es gibt natürlich auch die andere Meinung, die uns mit endzeitlichen Horrorszenarien gräuliche Angst einjagt. Manche Prediger und Internetdienste sehen in der vor uns liegenden Zeit jeden ernsthaft Gläubigen in den Fängen des Antichristen, schutzlos ausgeliefert, gefangen, gefoltert und als Märtyrer endend. Und überhaupt, Christen hätten dann ihrer Meinung nach gar nichts mehr zu lachen, nur ein kläglicher Überrest von uns werde sich mühsam durch die Apokalypse schlagen. Erweckung? Ernte? – Fehlanzeige. Es geht nur noch ums Überleben, und am Ende wird Jesus eine lädierte, zerpflückte Gemeinde, eine Braut mit einem blaugeschlagenen Auge und hässlichen Blessuren abholen. Verfolgung? Na klar! Da müssen wir durch, und dem werden wir schutzlos ausgeliefert sein. – Doch ist das wirklich so?

Verfolgung – das ist ein „Stressthema“, oder? Wir verdrängen es gerne, es ist unangenehm. Da kommt eine diffuse Angst auf und die Fantasie entwickelt Szenarien … Wenn es uns wirklich einmal trifft, was dann? Kann ich damit umgehen?

Bei uns zu Hause kam das Thema das erste Mal intensiver auf, als mein Mann mich morgens am Tisch plötzlich fragte: „Sind wir eigentlich bereit, für Jesus zu sterben?“

Das hat mich irgendwie unvorbereitet getroffen. Ich überlegte. Um ehrlich zu mir selbst zu sein: „Nee, irgendwie nicht – oder?“ Ich hatte keinen klaren Standpunkt, war mir nicht sicher. Würde mein Glaube dafür ausreichen? Ich begann, mich damit auseinanderzusetzen.

Etwa zeitgleich kam 2021 das Buch „Denken ist heute überhaupt nicht mehr Mode“ heraus, das Tagebuch 1940–1945 von Anna Haag. Bis dahin war ich kein Freund von Literatur über die Zeit des Nationalsozialismus; das nahm mich alles zu sehr mit, war für mich kaum zu ertragen. Aber aus irgendeinem Grund – ich denke, der Heilige Geist steckte dahinter – war es mir auf einmal wichtig, dieses Tagebuch zu lesen. Anna Haag berichtet von ihren Alltagserlebnissen in den letzten Jahren der Hitlerzeit und des Krieges, von ihren Gesprächen mit dem Apotheker und den Nachbarn, von einer Fahrt in der Straßenbahn, von den „ganz normalen“ Leuten und wie sie in dieser Zeit gedacht und sich verhalten haben; ebenso davon, was in der Zeitung stand. Und es hat mich nicht nur erschüttert, sondern mir auch die Augen geöffnet: Die Menschen haben sich nicht verändert; diese Dinge könnten heute genauso wieder passieren wie damals.

Dann begann ich Bücher von und über verfolgte Christen zu lesen; es würde zu weit führen, hier auf alle einzugehen. Bruder Yun („Heavenly Man“) mag z. B. vielen Lesern ein Begriff sein.

Und ich fragte mich natürlich, was denn eigentlich in der Bibel dazu steht. Was ich dort fand, kam mir allerdings widersprüchlich vor. Auf der einen Seite spricht das Wort Gottes immer wieder von dem umfassenden Schutz, den wir durch unseren liebenden Gott und Vater genießen dürfen, auf der anderen Seite wird aber ganz unmissverständlich klar gemacht, dass Verfolgung normal ist. Alle Jünger und Apostel Jesu erlebten sie.

Trotz allem, was ich so las, wurde das Thema Verfolgung einfach nicht rund für mich – bis ich einen prophetischen Traum hatte, den mir der Heilige Geist durch das Wort Gottes nach und nach entschlüsselte …

 

 

Zu den Illustrationen

Das Herz denkt in Bildern, deshalb ist die Bibel voll damit – Gott will unser Herz erreichen.

Bilder verankern die Wahrheiten in unserem Denken. Kommt man in bestimmte Umstände, tauchen sie wie auf einem inneren Bildschirm wieder auf und der Geist Gottes erinnert uns an das, was er uns offenbart hat. So fällt es uns leichter, diese Wahrheiten zu verinnerlichen.

Dies ist auch das Ziel der Zeichnungen von Susann Stoebe in diesem Buch. Durch die innige Freundschaft und geistliche Verbindung zwischen der Autorin und der Illustratorin entsteht eine „himmlische Synergie“, sodass sie sich gegenseitig in ihrer Botschaft verstärken.

Susann Stoebe1 hat die Fähigkeit, auch tiefsinnige Botschaften lebendig und mit Charme darzustellen. Ihr schneller Strich und ihr Faible für Cartoons vermitteln Leichtigkeit und Freude. Mit der ihr eigenen Prise von Humor und der Kraft ihrer Bilder gewinnt man selbst auf schwierige Themen eine neue Sicht.

 

1 Web: https://www.s-stoebe.de | Mail: [email protected]

Instagram: susannstoebe | LinkedIn: Susann Stoebe

Kapitel 1: Ist das normal?

Wenn wir uns mit dem Thema Verfolgung beschäftigen, was ist das Erste und Wichtigste überhaupt? Ja – natürlich das, was Jesus selbst dazu sagt. Schauen wir uns also einmal einige Bibelstellen an, wo wir Jesus dazu sprechen hören, zunächst in der sogenannten Bergpredigt:

Glückselig, die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich [die Königsherrschaft] der Himmel. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen. Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren (Matthäus 5,10-12).

Diese Zusammenhänge, wie Jesus sie hier nennt, erscheinen uns nicht auf den ersten Blick logisch. Verfolgung um Gerechtigkeit willen, das bekommen wir noch in den Kopf; aber was hat Verfolgung mit Herrschaft zu tun? Verfolgte kommen uns mehr als Opfer vor und nicht als Herrschende eines Königreiches. Oder wie passt Verfolgung mit Jubel und Glückseligkeit zusammen? Wir haben eher keine Lust auf Verfolgung. Oder würden wir jubeln und uns freuen, wenn man hinter uns her ist?

Aber tatsächlich haben die ersten Jünger Jesus beim Wort genommen – und sich wirklich gefreut und glücklich geschätzt, als man sie wegen Jeschuah1 und dem Evangelium schlug und schmähte. Sie fühlten sich gewürdigt und für wertgeachtet, denn sie wussten: „Wenn wir verfolgt werden, folgen wir ihm auf die richtige Weise.“ Und sie achteten es als Ehre, um des wahren Königs willen verfolgt zu werden und an seinen Leiden teilzuhaben. Wir kommen darauf noch zurück.

Die meisten von uns sehnen sich nach dem urgemeindlichen Leben voller Heilungen, Zeichen und Wunder und nach dem gewaltigen Wachstum der ersten Gemeinden – 3000 neue Gläubige plus Familien an einem Tag, wer träumt davon nicht? Dabei übersehen wir allerdings häufig die Begleiterscheinungen. Jesus bringt in diesen Worten ganz klar zum Ausdruck, dass es normal ist, wenn wir Verfolgung erleben, so wie Jeschuah selbst sie erlebt hat. Wenn also auch wir Jesus beim Wort nehmen, wie es die ersten Jünger taten, müssen wir mit Verfolgung in irgendeiner Art rechnen, ja, wir dürfen uns sogar darüber freuen, weil wir zum einen daran erkennen, dass wir richtig unterwegs sind, und außerdem noch einen besonderen Lohn im Himmel zu erwarten haben.

Schauen wir uns noch eine weitere prägnante Bibelstelle an, aus der wir erkennen, dass Verfolgung normal ist. Wieder redet hier Jesus selbst:

Wenn die Welt euch hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat.Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das Ihre lieben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.Gedenkt des Wortes, das ich euch gesagt habe: Ein Sklave [einer, der dem Herrn gehört] ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten.Aber dies alles werden sie euch tun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat.(Johannes 15,18-21 HfA)

Wen meint Jesus eigentlich hier mit „Welt“?