Wachsamer Cerberus vs. friedliebende Venus? - Nils Müller - E-Book

Wachsamer Cerberus vs. friedliebende Venus? E-Book

Nils Müller

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Veranstaltung: EU, NATO, Strategievergleich, Sicherheits- und Verteidigungspolitik, Sprache: Deutsch, Abstract: Anhand der grundlegenden Strategiedokumente von NATO und EU werden die strategischen Grundausrichtungen der beiden Organisationen in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik dargestellt und miteinander verglichen. Die vergleichende Analyse der strategischen Grundausrichtungen von NATO und EU machen trotz der Übereinstimmung der Bedrohungsperzeption fundamentale Unterschiede in den Antworten beider Organisationen auf die sicherheitspolitischen Bedrohungen des 21. Jahrhunderts deutlich. Aufbauend auf dem Selbstbild als Militärmacht und Verteidigungsbündnis wird die NATO auch in Zukunft weiter primär auf ihre militärischen Fähigkeiten setzen und ihre Defensivkapazitäten, etwa im Bereich der strategischen Raketenabwehr weiter ausbauen. Die Europäische Union betont hingegen die Notwendigkeit der wirkungsvollen Verbindung ziviler und militärischer Instrumente. Die Praxis der letzten zehn Jahre GSVP zeigt, dass die Europäische Union bei der Entwicklung eigener militärischer Mittel weit hinter denen der NATO zurückbleiben wird. Auch wenn Strategiedokumente stets als Produkte ihrer Zeit verstanden werden müssen und eine Prognose zukünftiger Bedrohungsszenarien nur schwer möglich ist, zeigt sich in der zukünftigen strategischen Ausrichtung der NATO und der Einzigartigkeit des Konfliktlösungsansatzes der Europäischen Union dennoch die Möglichkeit einer verbesserten Kooperation beider Organisationen für die Zukunft auf der Basis einer klarer möglichen Aufgabenteilung und getragen von der Erkenntnis, dass keiner für sich allein effektiv Sicherheit wird garantieren können. Zwei Kernprobleme stehen einer solchen Entwicklung jedoch bisher im Wege. Zum einen wird die NATO in ihrem neuen strategischen Konzept eine überzeugende Antwort auf die Kritik an ihrer eigenen Existenz finden müssen. Zum anderen wird es der Europäischen Union gelingen müssen, zukünftig verstärkt als strategischer Akteur zu agieren und in Fra-gen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik nach außen hin kohärenter aufzutreten. Die Lösung dieser beiden Fragen ist nicht nur essentiell für die weitere Existenz und Rele-vanz beider Organisationen, sondern auch von entscheidender Bedeutung für die zukünftige Gewährleistung der europäischen und transatlantischen Sicherheit.

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Veröffentlichungsjahr: 2011

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Strategiepapiere der NATO im Kontext
2.1 NATO’s Strategic Concept 1999
2.2 NATO 2020
3. Strategiepapiere der Europäischen Union im Kontext
3.1 Die Europäische Sicherheitsstrategie
3.2 Umsetzungsbericht zur ESS
4. Strategievergleich zwischen NATO und EU
4.1 Leitbild und strategische Identität
4.2 Bedrohungsanalyse
4.3 Strategische Ziele
4.4 Mittel, Instrumente und Handlungsprinzipien
5. Ausblick
6. Fazit

Page 1

Helmut-Schmidt-Universität Frühjahrstrimester 2010 Universität der Bundeswehr Hamburg M.A.-Studiengang Politikwissenschaft

Seminar: Die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union

Seminararbeit:

Wachsamer Cerberus vs. friedliebende Venus?

Die strategischen Ausrichtungen von NATO und EU im Vergleich

vorgelegt von:

Nils Müller

Page 2

Abkürzungsverzeichnis

ESS Europäische Sicherheitsstrategie ESVP Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik EU Europäische Union EUV Vertrag über die Europäische Union GASP Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik GSVP Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik NATO North Atlantic Treaty Organization WEU Westeuropäische Union

Page 4

1. Einleitung

“Europeans and Americans it seemsno longer inhabit separate continents, but separate planets - divided by a fundamentally different world outlook. I am from Venus, which, ac-cording to its detractors, is faint-hearted, soft-headed and militarily and politically weak. You are from Mars, which I am told is powerful, virile, dynamic: a land of moral clarity and resolute action. In the real cosmos there is a planet that lies between the two. It is theEarth, a planet that we will have to share for the foreseeable future.”1Mit diesen Worten spitze 2003 der damalige Hohe Vertreter für die Gemeinsame Außen-und Sicherheitspolitik der Europäischen Union Javier Solana bei einem Vortrag an der Harvard-Universität unter Rückgriff auf Robert Kagan2die von vielen damaligen Beobachtern perzipierten Spannungen in den transatlantischen Beziehungen zu um sich im gleichen Atemzug von solchen Simplifizierungen zu distanzieren.