Wahrheit und ihre Konsequenz bei Platon und Nietzsche - Helmut Wagner - E-Book

Wahrheit und ihre Konsequenz bei Platon und Nietzsche E-Book

Helmut Wagner

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Seminar: Die politische Philosophie von Platon und Nietzsche, Sprache: Deutsch, Abstract: Zwei große Denker, zwei radikale Denker - zwei äußerst konträre Denker? In vielerlei Hinsicht ja, und dennoch tun sich auch einige Gemeinsamkeiten auf. Denn beide, Platon und Nietzsche, haben die politische Philosophie geprägt wie nur wenige andere in der Geschichte dieser Disziplin. Beide haben in einer für sie schwierigen Zeit nach einer höheren Philosophie gestrebt. Beide hatten tiefe Einsichten und waren getrieben von der Sehnsucht, die Welt durch ihre Lehren zu einem erhabeneren Ort zu machen. Während Platon jedoch ewige geistige Ideen als die Grundlage für unsere Erfahrung und Wahrnehmung von Welt ausmacht, entwirft Nietzsche eine nüchterne Perspektive, in welcher der Machtkampf zum grundlegenden Prinzip allen irdischen Geschehens erhoben wird. Beides sind legitime Perspektiven auf unsere derzeitige Welt: geistige Ideale leiten oftmals das Handeln der Menschen, und doch lässt sich nicht abstreiten, dass Konkurrenz und Wettkampf ein grundlegendes Prinzip in unserer heutigen Gesellschaft sind. Beide Philosophen blicken also hinter den Schleier unserer sinnlich erfahrbaren Welt und entwerfen dabei sehr unterschiedliche Perspektiven. Dem Idealisten, der an das Gute im Menschen glaubt, liegt sicherlich Platon mit seiner Ideenlehre näher - während der nüchterne Realist eher der Perspektive Nietzsches zugetan sein wird. Im Rahmen dieser Arbeit soll der Wahrheitsbegriff in den Philosophien Platons und Nietzsches untersucht werden und dabei die jeweiligen Konsequenzen für Individuum und Gesellschaft aufgezeigt werden. Was bedeutet Wahrheit und inwiefern ist sie überhaupt möglich? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede ergeben sich aus den jeweiligen Wahrheitsbegriffen und welche Wahrnehmung von Welt ist damit verbunden? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die politische Ordnung? Und welche der beiden Perspektiven ist letztlich die Erhabenere, für den Einzelnen wie für die Gemeinschaft? All dies soll in der vorliegenden Arbeit geklärt werden. Die Arbeit wurde mit » hervorragendem Erfolg « bewertet.

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Inhaltsverzeichnis
A PHILOSOPHIE UND WAHRHEIT - 2 -
B WAHRHEIT UND IHRE KONSEQUENZ BEI PLATON UND NIETZSCHE - 3 -
I. Wahrheit und ihre Konsequenz nach Platon. - 3 -
1. Platons Ideenlehre: die Welt der Ideen als die wahre Welt des Seins - 3 -
2. Die Konsequenz: das Postulat der Philosophenherrschaft. - 5 -
II. Wahrheit und ihre Konsequenz nach Nietzsche. - 6 -
1. Der theoretische Hintergrund - 6 -
2. Verschiedene Wahrheitsbegriffe - 9 -
3. Die Konstruktion der Realität. - 13 -
4. Die Konsequenz: von einer Herrenmoral zu einer Sklavenmoral und hoffentlich wieder
C FAZIT - 22 -

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A Philosophie und Wahrheit

Über die unzähligen und unterschiedlichsten individuell bedingten und dem historischen Kontext geschuldeten Motive der einzelnen Denker hinweg scheint es eine grundlegende und allen philosophischen Bemühungen gemeinsame Triebfeder zu geben: das Streben nach der Natur der Menschen und Dinge. Wie funktioniert diese unsere Welt und was sind daraus für Konsequenzen für die Menschheit, für das Individuum im Speziellen und die Gesellschaft im Allgemeinen zu ziehen? Eine Frage, die zu einer ganzen Heerschar unterschiedlichster und gegensätzlichster Antworten geführt hat und deren allumfassende und letztgültige Beantwortung heute angesichts der Komplexität der Moderne unmöglicher denn je erscheint. Eine zentrale Kategorie der Philosophie ist seit jeher die der Wahrheit. Der Begriff der Wahrheit als solcher ist zugleich ein sehr mächtiger und nichts-sagender Begriff. Die Möglichkeit der Erkenntnis von Wahrheit setzt eine Existenz selbiger voraus. Der griechische PhilosophPlatonfindet diese Wahrheit in der Welt der Ideen und begründet darin seine Forderung nach der Herrschaft der Philosophen. Diese allein sind fähig die wahre Ordnung der Dinge zu schauen und sollen dann diese Ordnung in die Seelen der Menschen zeichnen. In der daraus resultierenden Welt einer gerechten Ordnung finden die Menschen ihr Glück. Was jedoch, wenn es die eine Wahrheit nicht gibt, wenn alles eine Frage von Kreativität, Perspektive und Interpretation ist? Dies ist die radikale und folgenreiche BotschaftFriedrich Nietzsches,die seiner Vorstellung der Welt als Wille zur Macht zugrunde liegt. Nicht mehr der vernunftbegabte Philosoph sondern der kreative Künstler, der Übermensch soll nun herrschen.

Im Rahmen dieser Arbeit soll der Wahrheitsbegriff in den Philosophien Platons und Nietzsches untersucht werden und dabei die jeweiligen Konsequenzen für Individuum und Gesellschaft aufgezeigt werden. Im ersten Teil der Arbeit soll zuerst PlatonsIdeen- und Erkenntnislehrevorgestellt werden, um dann in einem zweiten Schritt die Konsequenzen dieser Wahrheitskonzeption hinsichtlich der Ordnung des Gemeinwesens aufzeigen zu können. Der zweite Teil, der sich der Wahrheitskonzeption Nietzsches und ihren Folgen widmet, bildet dann den Schwerpunkt der Arbeit. Als theoretische Grundlage soll nach einer kurzen Skizzierung der Kritik Nietzsches an der platonischen Metaphysik kontrastierend dazu seine eigene Interpretation vonWelt als Wille zur Machtvorgestellt werden. Es folgt eine Analyse der Entstehungsbedingungen traditioneller »objektiver Wahrheit«, der dann Nietzsches perspektivischer Wahrheitsbegriff gegenübergestellt wird. Schließlich sollen die Konsequenzen des kreativen Charakters aller Realität auf die konkrete historische Entwicklung unserer Gesellschaft sowie für Nietzsches Staatskonzeption aufgezeigt werden.