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35 entspannte Wege durch Chiemgau und Berchetsgaden, aktuell und kompetent recherchiert für ihr Wandervergnügen. Abwechslungsreiche Routen, ausführliche Wegbeschreibungen und wertvolles Insider-Wissen von den Autoren Wilfried und Lisa Bahnmüller garantieren das genussvolle Wandern. "I gangat gern auf dKampenwand, wann i mit meiner Wampn kannt." Mit den Genusstouren unseres neuen Wanderführers ist die Ausrede dieses bayerischen Schüttelreims null und nichtig. Denn bei den hier beschriebenen Touren können auch Wanderer mit weniger Kondition die Berge und ihre umliegende Natur in vollen Zügen genießen. Leichte Wanderungen zwischen Chiemsee und Königssee, Gipfelglück auf der Kampenwand nicht ausgeschlossen!
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Seitenzahl: 170
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Herbst an der Hängebrücke bei Maria Klobenstein (TOUR 9)
Lisa und Wilfried Bahnmüller
35 spannende Natur- und Kulturerlebnisse auf aussichtsreichen Wegen
Exklusiv für Sie als Leser:
MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
Mit viel Genuss durchs Chiemgau und das Berchtesgadener Land
Praktische Informationen
GENUSS AUF SCHRITT UND TRITT
1Von Törwang auf den Dandlberg3.30 Std.
Im Land der Säumer
2Zur Doaglalm2.45 Std.
Almenglück unter der Hochries
3Auf den Heuberg3.30 Std.
Daffnerwaldalmen und drei Gipfel
4Aufs Kranzhorn3.15 Std.
Zwei Kreuze am Gipfel
5Auf die Karspitze3.30 Std.
Grandioser Kufstein-Blick
6Von Prien nach Gstadt4.00 Std.
Auf dem klassischen Chiemsee-Uferweg
7Rundwanderung bei Aschau2.15 Std.
Geheimnisvoller Bärnsee
8Auf die Kampenwand2.30 Std.
»Wann i mit meiner Wampn kannt …«
9Schmugglerweg entlang der Tiroler Achen4.00 Std.
Kulturelle Kleinode im Grenzland
10Über die Staffn-Alm zur Hefteralm4.40 Std.
Vier auf einen Streich
11Von Grassau zum Torfbahnhof3.00 Std.
Weites Moor und historische Technik
12Von Übersee an den Chiemsee3.15 Std.
Beach-Bars am »bayerischen Meer«
13Zur Hirschauer Bucht2.30 Std.
Zu Besuch bei Kranich & Co.
14Im Bergener Moor2.00 Std.
Blaue Iris und endlose Weite
15Am Hochfelln2.15 Std.
Gipfelkreuz, Kapelle und Wirtshaus
16Fellhorn und Straubinger Haus4.00 Std.
Über die Hemmersuppenalm
17Aufs Dürrnbachhorn3.30 Std.
Entdeckung der Langsamkeit
18Über die Winklmoosalm2.00 Std.
Über sanfte Höhen
19Zur Unternbergalm2.00 Std.
Bergauf oder bergab?
20Auf dem Rauschberg2.00 Std.
Kinderparadies und Panoramaschau
21Von Siegsdorf nach Maria Eck3.00 Std.
Die Fürbitterin des Chiemgaus
22Von Traunstein auf den Hochberg3.00 Std.
Über die Dörfer
23Rund um Inzell3.15 Std.
Spaß im Moor
24Zum Frillensee2.00 Std.
Eiskalter Bergsee
25Durch die Schwarzachenklamm3.00 Std.
Von der Klamm zur Alm
26Um den Höglwörther See1.30 Std.
Auf den Spuren der Augustiner-Chorherren
27Zu den Mordaualmen2.15 Std.
Brotzeit mit Hochkalter-Blick
28Zum Hintersee2.00 Std.
Zauberwald und magischer Bergsee
29Zur Halsalm3.00 Std.
Genussreicher Almsommer
30Durchs Klausbachtal4.00 Std.
Almen-Zauber im Nationalpark
31Durch die Almbachklamm2.40 Std.
Vom Wasserrauschen zur Wallfahrtskirche
32Auf die Kneifelspitze2.45 Std.
Logenplatz über Berchtesgaden
33Zur Fischunkelalm2.40 Std.
Besser geht’s nicht
34Über den Carl-von-Linde-Weg1.45 Std.
Panoramaweg am Obersalzberg
35Zum Purtschellerhaus2.30 Std.
Zwei Länder – eine Hütte
Bruckmanns Tourenfinder
PS:
Register
Impressum
Kirche St. Peter in Steinkirchen am Samerberg (TOUR 1)
Ein neugieriger Esel begrüßt uns am Café Pauli bei Aschau (TOUR 7).
Traditioneller Almabtrieb von der Halsalm zum Hintersee (TOUR 29)
Mit der Seilbahn geht es rasch und bequem auf den Hochfelln (TOUR 15).
TOUR 24 führt an den Frillensee.
In der Almbachklamm (TOUR 31)
Die Informationsstelle des Nationalparks Berchtesgadener Land am Beginn des Klausbachtals (TOUR 28)
Das Purtschellerhaus im Morgenlicht (TOUR 35)
Der Watzmann gilt als Wahrzeichen des Berchtesgadener Lands (TOUR 32).
PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK
leicht
mittel
schwierig
Gehzeit
Höhenunterschied
Weglänge
ZEICHENERKLÄRUNG ZU DEN TOURENKARTEN
Wandertour
Tourenvariante
Richtungspfeil
Ausgangs-/ Endpunkt der Tour
Bahnlinie mit Bahnhof
S-Bahn
Tunnel
Seilbahn, Gondelbahn
Bushaltestelle
Parkmöglichkeit
Hafen
Autofähre
Personenfähre
Flugplatz
Kirche
Kloster
Burg/Schloss
Ruine
Wegkreuz
Denkmal
Turm
Leuchtturm
Windpark
Windmühle
Mühle
Hotel, Gasthof, Restaurant
Jausenstation
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)
Unterstand
Grillplatz
Jugendherberge
Campingplatz
Information
Museum
Bademöglichkeit
Bootsverleih
Sehenswürdigkeit
Ausgrabung
Kinderspielplatz
schöne Aussicht
Aussichtsturm
Wasserfall
Randhinweispfeil
Maßstabsleiste
Die Touren im Überblick
Aussicht
4
Aufs Kranzhorn
5
Auf die Karspitze
8
Auf die Kampenwand
15
Am Hochfelln
16
Fellhorn und Straubinger Haus
17
Aufs Dürrnbachhorn
20
Auf dem Rauschberg
32
Auf die Kneifelspitze
33
Zur Fischunkelalm
Kultur am Wegrand
1
Von Törwang auf den Dandlberg
6
Von Prien nach Gstadt
9
Schmugglerweg entlang der Tiroler Achen
18
Über die Winklmoosalm
21
Von Siegsdorf nach Maria Eck
25
Durch die Schwarzachenklamm
30
Durchs Klausbachtal
34
Über den Carl-von-Linde-Weg
Ruhe und Natur
7
Rundwanderung bei Aschau
11
Von Grassau zum Torfbahnhof
12
Von Übersee an den Chiemsee
13
Zur Hirschauer Bucht
14
Im Bergener Moor
22
Von Traunstein auf den Hochberg
23
Rund um Inzell
24
Zum Frillensee
26
Um den Höglwörther See
28
Zum Hintersee
31
Durch die Almbachklamm
Einkehr
2
Zur Doaglalm
3
Auf den Heuberg
10
Über die Staffn-Alm zur Hefteralm
19
Zur Unternbergalm
27
Zu den Mordaualmen
29
Zur Halsalm
35
Zum Purtschellerhaus
Meer oder Berge? Im Chiemgau und im Berchtesgadener Land ist beides möglich! Südlich vom »bayerischen Meer«, dem großen Chiemsee, erheben sich die felsigen Chiemgauer Berggipfel in den weiß-blauen Himmel, und bis zum Berchtesgadener Land hin steigern sie sich in eine wilde, dramaturgisch perfekte Naturinszenierung, die rund um den Watzmann ihren Höhepunkt erreicht. In den Tälern rauschen Bäche und Flüsse, und dazwischen liegen Moore und Eiszeitseen, Wälder und romantische Dörfer, in denen Tradition und Moderne im wunderbaren Einklang stehen. Und zur Krönung ist der große Chiemsee mit seinen drei malerischen Inseln immer ganz nah. Diese malerische Landschaft fasziniert Gäste und Einheimische gleichermaßen, und das zu jeder Jahreszeit.
Das Chiemgau und das Berchtesgadener Land bieten die schönsten Ausflugsziele für gelungene Genusswanderungen. Bei der Tourenauswahl haben wir uns im Chiemgau vor allem auf die Gebiete südlich der Autobahn A 8 beschränkt, sodass wir ganz in den Genuss des wunderbaren Chiemgauer Alpenvorlands kommen. 35 Touren zwischen Salzach und Inn wurden in diesem Buch zusammengestellt: für Naturgenießer, Ruhesuchende, Aussichtswanderer, Kunstliebhaber und Einkehrgourmets.
Alle Wanderungen haben zwei Dinge gemeinsam: ein wunderbares Berggefühl, verbunden mit viel Genuss für alle Sinne. Unsere Augen erleben Hochgenüsse bei den Ausblicken auf Berge und Täler. Sie dürfen sich sattsehen an den Fernblicken von den Gipfeln des Hochfelln oder der Karspitze genauso wie an den grünen Bergwäldern über dem Frillensee, den bunten Almblumenwiesen der Hemmersuppenalm oder beim Anblick glitzernder Bergseen wie dem Obersee.
Auch wenn man es kaum in den Bergen vermuten würde, finden wir doch immer wieder kleine und große Kunstschätze am Weg, die alle einen Besuch oder zumindest ein kurzes Innehalten wert sind. Manche von ihnen, wie z. B. die Wallfahrtskirche Klobenstein, sind berühmt; andere hingegen, beispielsweise die Kirche Steinkirchen am Samerberg oder die Hl.-Kreuz-Kirche in Höhenberg bei Aschau, kennt kaum jemand. Aber alle haben etwas gemein: Sie sind Zeugen vom Leben in der Tradition, in der Geschichte und im Glauben, deren Wurzeln bis in die Gegenwart hineinreichen. Aber es gibt auch ganz andere Sehenswürdigkeiten am Weg wie die für die Holzarbeit benötigten Klausen oder die zahlreichen eiszeitlichen Überbleibsel – oder auch einfach die herrlichen Themenwege, auf denen man Moore oder Almen hautnah erleben kann.
Eine aussichtsreiche Gipfelbrotzeit wie hier am Heuberg gehört zu den schönsten Momenten beim Wandern (TOUR 3).
Aber auch die herrliche Ruhe und die intakte Natur lassen sich in vollen Zügen genießen. So freuen wir uns über kleine Dinge am Wegesrand, das Zwitschern der Vögel, das Brummeln der Hummeln und das Brausen des Windes genauso wie über epochale Naturdenkmäler wie den eisblauen Frillensee oder die wilde Almbachklamm.
Genussvoll wird’s auch für unseren Geruchssinn: So riechen wir die klare Luft an einem kühlen Herbstmorgen und schnuppern die schwere feuchte Brise an einem schwülen Sommertag. Wir müssen uns nur darauf einlassen!
Und natürlich sollen auch unsere Geschmacksnerven nicht zu kurz kommen, denn zu einer gelungenen Wanderung gehört auch eine genussreiche Brotzeit. Egal, ob wir uns ein Picknick selbst organisieren oder auf einer gemütlichen Alm oder in einem wunderbaren Gasthaus einkehren, wir lassen es uns einfach schmecken.
Und wir können den Genuss auf diesen Wanderungen auch noch unendlich weiter ausdehnen: einmal bewusst über Moos oder Gras streicheln, an den Almkräutern schnuppern, Steine aufheben und in der Hosentasche mitnehmen, Rindenborke ertasten oder die Füße in kaltes Bergwasser tauchen – was wollen wir mehr? Genießen kann man nie genug!
Zu zweit macht Wandern doppelt so viel Spaß (TOUR 27).
Wir haben die Genusstouren in diesem Buch in vier Kategorien unterteilt. Unter den Rubriken »Aussicht«, »Ruhe und Natur«, »Einkehr« sowie »Kultur am Wegrand« ist bestimmt für jeden etwas dabei. Sicherlich überschneiden sich dabei viele der Touren, und so glänzen einige sowohl mit einer traumhaften Aussicht als auch mit einer guten Einkehr. Wir haben uns einfach nach unserem persönlichen Geschmack für das uns wichtigste Merkmal entschieden.
Aussicht
Ruhe und Natur
Kultur am Wegrand
Einkehr
Einige der Touren führen zwar hoch auf einen Berg hinauf, aber sicherlich nicht in alpine Hochgebirgsregionen. Trotzdem wandern wir bei den meisten Touren im Gebiet der Alpen nicht auf breiten Wanderwegen, sondern auch auf schmalen und steinigen Pfaden. Es sind also keine Spaziergänge, die man mit leichtem Schuhwerk starten sollte.
Wer noch mehr gute und allgemeine Tipps zum Wandern im Gebirge sucht, wird auf der Homepage des Deutschen Alpenvereins (www.alpenverein.de) fündig. Wir haben im Folgenden die für dieses Buch wesentlichen Hinweise zusammengestellt.
Fast alle Touren führen zu einer Einkehr, also zu Wirtshäusern oder Almen. Zur Sicherheit sollte man die Öffnungszeiten im Vorfeld aber noch einmal überprüfen. Pächter und Ruhetage wechseln, und gerade in den Übergangszeiten hat eine Alm oder ein Berggasthof auch einmal spontan Urlaub. Zudem öffnen manche Hütten bei schlechtem Wetter erst gar nicht. Ausreichend Getränke und etwas Notproviant dabeizuhaben, der aus Obst, Keksen oder einem Müsliriegel bestehen kann, schadet nie.
Für Kinder eignen sich viele der Wege, so auch der Holzgeister-Weg auf dem Rauschberg (TOUR 20).
Auch steile Anstiege wie zum Purtschellerhaus können abwechslungsreich und spannend sein (TOUR 35).
Selbstverständlich wissen wir, dass jeder die Anstrengung bei einer Wanderung unterschiedlich stark empfindet. Unsere Genusstouren würden laut Alpenvereins-Bezeichnung wohl alle die Einstufung »leicht« erhalten. Technisch sind sie alle nicht schwierig, und es werden auch keine extremen Höhenmeter zurückgelegt. Und dort, wo wir hoch hinauf müssen, hilft uns in der Regel ein Lift.
Dennoch haben wir in diesem Buch eine Einteilung in die drei Bereiche »leicht – mittel – schwer« vorgenommen. Dabei orientiert sich die Einstufung eher an flachen Wanderungen in der Ebene, wobei in diesem Buch natürlich Flachwanderungen und Bergtouren gemischt sind. Das bedeutet, dass Touren, die in die Höhe führen, automatisch mehr Kondition erfordern und somit als schwieriger eingestuft wurden. Der trainierte Wanderer mag dann bei einer für ihn »mittelschweren« Bergtour vielleicht über diese Einstufung schmunzeln, aber grundsätzlich gilt: Lieber mit den einfachen Touren beginnen, steigern kann man sich immer! Unter dem Infopunkt »Tourencharakter« haben wir uns bemüht, eine genaue Beschreibung der Wegbeschaffenheit und der gegebenenfalls zu erwartenden Schwierigkeiten zu geben.
Vor Kühen und Kälbern auf einer Alm muss man keine Angst haben, aber sicherlich etwas Respekt und Vorsicht (TOUR 3).
Alle aufgeführten Zeiten sind Richtlinien und verstehen sich als reine Gehzeiten. Für Pausen auf dem Gipfel oder auf der Alm sowie für Besichtigungen muss man extra Zeit einplanen.
Feste Wanderstiefel (oder Trekkingschuhe) sind Grundvoraussetzung für sicheres Wandern. Falsches Schuhwerk (Halbschuhe, Turnschuhe etc.) bieten niemals genügend Halt und sind Auslöser für viele Unfälle. Wasserabweisende Schuhe sind auch im Sommer ideal.
Teleskopstöcke sind vor allem beim Abstieg von Bergen bequem und entlasten die Gelenke. Gut, wenn sie klein und leicht sind und so auch einmal bei Nichtgebrauch an den Rucksack gebunden werden können. Bei der Auswahl des Rucksacks raten wir nicht zu sparen und sich ein wirklich gut sitzendes Modell von einem Fachhändler empfehlen zu lassen.
Viele neu angelegte Lehrpfade, wie z. B. der Walderlebnisweg zum Frillensee, begeistern auch die Erwachsenen (TOUR 24).
Bequeme Wanderbekleidung aus Funktionsmaterial ist praktisch und trocknet schneller. Grundsätzlich gilt das »Zwiebelprinzip« mehrerer Schichten: Unterhemd – T-Shirt – Bluse/Hemd – Pullover – Jacke. Vor allem Letztere, also eine wärmende Jacke, wie z. B. ein Windstopper oder eine Wetterschutzjacke, darf in unseren Breitengraden nie fehlen. Für einige der Touren kann man im Sommer seine Badesachen mitnehmen, denn nach einer Tour ist es ein wahrer Hochgenuss, sich in klare, kühle Fluten zu stürzen.
Einen Sonnenschutz (Kopfbedeckung nicht vergessen!) sollte man immer dabeihaben. Praktisch ist auch ein Insektenabwehrmittel, am besten mit Zeckenschutz (Beine einsprühen nicht vergessen!).
Vernünftig ist ein kleines Erste-Hilfe-Set mit Rettungsfolie (Fachhandel), das gut im Rucksack liegt und nicht viel Platz wegnimmt. Das gilt auch für ein Handy, mit dem wir sowohl in einem Notfall helfen als auch selbst um Hilfe bitten können.
Allgemein gibt es keine beste Jahreszeit für diese Touren, das Wichtigste ist sicherlich immer noch der Faktor Wetter. Manche der Wanderungen lassen sich das ganze Jahr über begehen, wobei man im Winter nicht unbedingt damit rechnen kann, dass die Wege nach starkem Schneefall geräumt oder gespurt sind. Einige Touren eignen sich besonders für heiße Sommertage, denn sie führen angenehm schattig durch den Wald oder bieten während oder im Anschluss an die Wanderung erfrischende Badegelegenheiten.
Grundsätzlich sollte man, sofern möglich, im stark frequentierten Bereich des Chiemsees das Wochenende zum Wandern meiden – da kann es schon mal sehr voll werden. Wer jedoch antizyklisch unterwegs ist, z. B. als Frühaufsteher oder Langschläfer, erlebt trotzdem einsames Gipfelglück oder erholsame Stunden in der Natur, und das in völliger Ruhe.
Bereits bei der Auswahl der Touren sollte man seine eigene Leistungsfähigkeit – und auch die der Begleiter – kritisch in die Überlegungen einbeziehen, denn überanstrengen sollte sich niemand bei einer Genusswanderung!
»Echte« Almen haben nur im Sommer geöffnet, wenn sie von ihren Besitzern mit Tieren bestoßen werden (TOUR 27).
Grundsätzlich wandert man besser nicht allein – falls einem etwas zustößt, kann die Begleitung Hilfe holen. Zumindest sollte man im Vorfeld Freunden mitteilen, wohin man unterwegs ist. Im schlimmsten Fall haben Rettungstrupps dann Anhaltspunkte, wo sie suchen müssen.
Die Mitnahme eines Handys ist sicher immer sinnvoll (Notruf 112). Fast ganz Bayern ist mit einem zuverlässigen flächendeckenden Empfangsnetz ausgerüstet. Und wenn die moderne Technik einmal nichts mehr nutzt, gibt es immer noch das alte, aber bewährte alpine Notsignal: Es besteht aus sechs optischen oder akustischen Signalen (Rufen, Pfeifen, Winken) in der Minute (alle zehn Sekunden), dann folgen drei Minuten Pause vor einer Wiederholung. Antwort: dreimal pro Minute ein Signal.
Beachten sollte man vor und während der Tour das Wetter. Unvorhersehbare Wetterumschwünge sind vor allem in den Sommermonaten nicht selten. Wer von einem Gewitter überrascht wird, sollte exponierte Wegstellen unbedingt meiden und lieber Schutz in Senken suchen. Vorsicht ist auch in den Wäldern bei starkem Wind geboten – es besteht immer die Gefahr von Windbruch durch herunterfallende Äste.
Der Samerberg ist ein lang gestrecktes Hügelgebiet unter der Hochries. Im Norden fällt das Land steil zur Rosenheimer Ebene ab, im Westen erreichen die Hügel mit dem Dandlberg fast 1000 Meter – ein ideales Wandergebiet, das keine großen Anforderungen an die Kondition stellt. Die abwechslungsreichen Wege führen zu kunsthistorischen Kostbarkeiten und zu wahrlich wunderbaren Aussichtsplätzen.
Besonderer Genuss: Kultur am Wegrand
Tourencharakter
Einfache, aber längere Wanderung über Nebenstraßen und Feldwege; auch im Winter, wenn es nicht frisch geschneit hat, zu begehen. Verzichtet man auf den Dandlberg-Gipfel, ist die Tour auch mit Kinderwagen möglich.
Ausgangs-/Endpunkt
Törwang, Dorfplatz
GPS: 47.7810 N, 12.2143 O
Anfahrt
Auto: A 8 München–Salzburg bis Ausfahrt Achenmühle, nach Achenmühle, dort rechts Richtung Törwang, an Törwang zunächst vorbei und bei der 3. Dorfeinfahrt rechts zum großen Parkplatz (gebührenpflichtig)
Bus & Bahn: Mit dem Zug nach Rosenheim, weiter mit dem Bus nach Törwang
Gehzeiten
Steinkirchen 45 Min., Dandlbergalm 1 Std., Roßholzen 30 Min., Törwang 1.15 Std.
Einkehr
Mehrere Gasthäuser in Törwang; Badwirt in Roßholzen
Karte
Kompasskarte 1:50 000, Nr. 181 Rosenheim
Information
www.samerberg.de
Zur Aussichtskapelle Unsere Wanderung beginnt am Dorfplatz von Törwang mit seinen blumengeschmückten Häusern. Wir nehmen den Fußweg, der genau gegenüber dem Rathaus zwischen den Häusern beginnt und relativ steil über eine Wiese aufwärts führt. Wem das zu anstrengend ist, der wählt einfach die Straße, die beim Gasthof Zur Post abzweigt. Die Straße und der Wiesenweg treffen sich, dann geht es noch 300 Meter weiter, und wir stehen neben der mächtigen Luitpoldeiche an der berühmten Aussichtskapelle und erleben ein einzigartiges Panorama. Nach Norden fällt der Samerberg steil ins Alpenvorland ab, entsprechend weit öffnet sich der Blick von der Kapelle. Hier lohnt sich ein gutes Fernglas, 142 Kirchtürme soll man damit an klaren Föhntagen erkennen können. Die Gegenseite nach Süden wird über Törwang von der Hochries dominiert. Wie in einem Bilderbuch ausgebreitet, liegt der Samerberg mit seinen vielen Weilern und Kirchen unter uns. Nicht vergessen sollte man bei dem ganzen Schauen, einen Blick in die Kapelle zu werfen. Sie beherbergt ein schönes gotisches Tafelbild der Vierzehn Nothelfer.
Von der Aussichtskapelle bei Törwang genießen wir wunderbare Ausblicke auf die Rosenheimer Ebene.
Nach Steinkirchen Wir wandern von der Kapelle aus durch den Weiler Obereck und halten uns nach dem ehemaligen Gasthof Schinkensepp an der Straßengabel links. Ein paar Hundert Meter nach dem Ortsendeschild macht unsere Straße einen Bogen nach links. Etwa am Ende dieser Kurve zweigt rechts ein Feldweg ab. An dem Jubiläumsbaum für die Jahrtausendwende, einer jungen Linde, vorbei gehen wir auf den nächsten Hügel. Eine Bank bei einem Feldkreuz lässt uns kurz verschnaufen, dann wandern wir durch den Weiler Oberleiten direkt auf die Kirche von Steinkirchen zu. Ihr wuchtiger Satteldachturm und das Patrozinium zum hl. Petrus weisen auf das hohe Alter der Kirche hin. Im Inneren steht die wertvolle gotische Plastik Christus als Schmerzensmann.
Auf den Dandlberg Von der Kirche aus gehen wir zur Straße vor. Der Wegweiser »Dandlberg« führt uns zum nächsten Weiler. Wir biegen rechts in den Dandlbergweg ab und folgen dieser Straße mit einem Linksknick. Nach dem letzten Haus gabelt sich die Straße – wir halten uns rechts und umwandern einen riesigen einzeln stehenden Baum, der aus zwei Stämmen besteht. Jetzt führt der Weg langsam aufwärts, und nach einer Rechtskurve stoßen wir wieder auf eine Weggabel.
Variante: Wer mit dem Kinderwagen unterwegs oder schlecht zu Fuß ist, der hält sich hier links und gelangt so direkt zur Dandlbergalm.
Wir nehmen den rechten Weg und lassen nach einem Wasserhochbehälter den Jungwald rechts liegen. Schließlich zweigt rechts ein Weg ab (Wegweiser »Dandlberg«); hier schwenken wir ein und treffen kurz darauf wieder auf eine Wegverzweigung, an der wir uns links halten. Durch den Hochwald, dann über eine Schonung und wieder durch den Hochwald erreichen wir den Gipfel des Dandlbergs, der jedoch keine Aussicht gewährt.
So wandern wir geradeaus weiter. Der Weg durch den Buchenwald senkt sich ab, links unter uns tauchen bereits die Wiesen der Dandlbergalm auf. Gleich darauf stehen wir an dem großen Antennenmast, der für einen einwandfreien Fernsehempfang im Inntal sorgt. Der Punkt ist ideal ausgesucht, denn weit lässt er uns ins Inntal schauen, und uns gegenüber stehen die Berge um den Wendelstein und des Mangfallgebirges.
Nach links auf der ungeteerten Straße haben wir nach wenigen Metern die Dandlbergalm erreicht. Sie ist längst keine reine Alm mehr, sondern im Lauf der Jahre ein ausgewachsenes Wirtshaus geworden, in dem man hervorragend Brotzeit machen kann.
Der Samerberg und die Säumer