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Hat der Mega-Bestseller "Warum haben Männer Brustwarzen" Ihre Neugier auf seltsame Fakten rund um Ihren Körper erschöpft? Nein? Umso besser! Mark Leyner und Dr. Billy Goldberg sind wieder da! In diesem Buch nehmen sie sich unter anderem der Unterschiede zwischen den Geschlechtern an: Warum hört er nie zu? Warum muss sie immer aufs Klo? Und natürlich: Warum schlafen Männer nach dem Sex immer ein?? Und jede Menge mehr. Weitere Fragen, auf die Sie niemals gekommen wären oder die zu stellen Sie sich nicht getraut hätten: Warum haben Schwangere auf einmal so einen seltsamen Geruchssinn? Wachsen Augenbrauen nach, wenn man sie abrasiert? Kann man mit falschen Brüsten stillen? Woher weiß das Aspirin, wo der Schmerz sitzt? Können Glatzköpfe Läuse bekommen? Kann ein Melonenkern im Magen keimen? Mit missionarischem Eifer und deftigem Humor schließen die Autoren einmal mehr Wissenslücken, deren Existenz wir zuvor nicht einmal ahnten.
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Seitenzahl: 300
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Die Originalausgabe erschien unter dem TitelWhy do men fall asleep after sex?ISBN 9780752882185
Copyright © 2005 by William Goldberg M.D. and Mark LeynerAll rights reserved.Published in the United States by Three Rivers Press, an imprint of theCrown Publishing Group, a division of Random House, Inc., New York.
Die Rechte an der deutschen Übersetzung von Susanne Kuhlmann-Krieg liegen beim Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH.
Copyright der deutschen Ausgabe 2016:© Börsenmedien AG, Kulmbach
Gestaltung Cover: Timo WürzGestaltung Cover: Johanna Wack, Holger SchiffelholzGestaltung, Satz und Herstellung: Martina KöhlerKorrektorat: Egbert Neumüller
ISBN 978-3-86470-403-1eISBN 978-3-86470-420-8
Alle Rechte der Verbreitung, auch die des auszugsweisen Nachdrucks,der fotomechanischen Wiedergabe und der Verwertung durch Datenbankenoder ähnliche Einrichtungen vorbehalten.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Datensind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.
Postfach 1449 • 95305 KulmbachTel: +49 9221 9051-0 • Fax: +49 9221 9051-4444E-Mail: [email protected]/books4success
Dieses Buch ist all den kleinen Dingen gewidmet, die seine Entstehung ermöglicht, uns angeregt und den Alltag versüßt haben:
Pedro Almódovar, Ambien, American Idol, Antazida, Apple Computer,
Artischocken, Austern
Badeöl, Bar Pitti (in New York), Bier, Burritos zum Frühstück
Cap‘n Crunch
Diet-Mountain-Dew-Limonade
Eiweiß, Espressobohnen im Schokomantel
R. W. Fassbinder, Flip-Flops, John Ford, Formel 1
Google, Grand Theft Auto
Hot Dogs von Gray’s Papaya, Hou Hsiao-Hsien, Hühnchenleber
Internet, iPod, Allen Iverson
Jamón y Queso, Jaromir Jagr, Joe’s Pizza
Sandy Koufax
Listerine
Maalox, Maker’s-Mark-Bourbon, Mary’s Fish Camp
National Public Radio, New York Knicks, New York Mets, New York Times,
Novocain, Nyquil
Osso Bucco
Pedro, Pommes, Project Runway, Propel, Albert Pujols
Quietscheenten
Manny Ramirez, Reality-TV, Red Bull, Rotwein, rote Weintrauben
Saure Pommes, Schnarchen auf der Couch, Scrabble, Steak Fries, Sushi
Tagträume, Tamales, Tequila
Underdog, UV-Strahlung
Valium, Valvoline-Motoröl, Vaseline, Velvet Underground, Verbrechen im Visier,
Vitamin C
Dick Cheneys Wachteljagd, WD-40-Schmieröl, White-Castle-Burger
X-Filme
Yoo-Hoo-Chocolate-Drink
Zeppeline
Oder: Liest irgendjemand diesen Mist?
Also gut, da sind wir wieder …
Ist alles ein bisschen anders diesmal. Als wir „Warum haben Männer Brustwarzen?“ schrieben, hatten wir nicht damit gerechnet, dass (außer unserem Lektor, unseren Frauen, Müttern und Vätern) irgendwer dieses Buch lesen würde. Zeigt, was wir für helle Kerlchen sind.
Unser kleiner Nippel-Schmöker hat sich weltweit mehr als eine Million Mal verkauft und steht seit mittlerweile 25 Wochen auf der Bestsellerliste der New York Times. Sie haben keine Ahnung, wie viel Spaß uns dieser Coup gemacht hat und wie toll wir es fanden, im Fernsehen und im Feierabendradio große Reden zu schwingen, besonders die Schminkräume haben es uns angetan, denn wir hatten dort Gelegenheit, mit ganzen Heerscharen fantastischer Maskenbildnerinnen sämtlicher großer Fernsehanstalten schamlos zu flirten.
Aber bei alledem ist etwas Seltsames passiert. Uns wurde rasch klar, dass wir nur ganz leicht an der Oberfläche gekratzt hatten. In Gesprächen mit Leuten, denen unser erstes Buch gefallen hatte, sammelten wir Hunderte neuer Fragen, manche davon witzig, einige bodenständig oder exotisch, andere peinlich, wieder andere verblüffend, doch allesamt so spannend, dass wir wussten, wir würden sie zu einem nagelneuen Bändchen zusammenführen müssen.
Uns wurde der feierliche Ernst der vor uns liegenden gewaltigen Aufgabe bewusst. Wir fühlten uns in die Pflicht genommen, wussten, dass uns hinfort Ehre und Gewissen binden würden, Ihnen, unseren Lesern, unvoreingenommene, unverfälschte, wissenschaftlich durch und durch belegte und unanfechtbar wahre Antworten auf all Ihre Fragen zu liefern. In Demut, gleichzeitig jedoch elektrisiert und inspiriert von der ungeheuren Herausforderung, die da vor uns lag, begaben wir uns in den fensterlosen sterilen Kokon der Wissenschaft und leisteten den feierlichen Eid, einen neuen Band zu verfassen, der seinen Vorgänger in den Schatten stellen und der Demokratisierung des medizinischen Wissens völlig neue Wege eröffnen sollte …
Also bitte … BAND II! Hier ist er … „Warum schlafen Männer nach dem Sex immer ein?“
Leyner: Bist du bereit, Nippel-Bruder?
Goldberg: Oh ja.
Leyner: Bin gerade über ein Füllhorn an medizinischen Anomalien und grotesken Störungen gestolpert!
Goldberg: Halleluja. Ein paar Worte dazu könnten nicht schaden.
Leyner: Ist das Inhaltsverzeichnis von irgendeinem obskuren akademischen Schinken … aber es steht alles drin … wir müssen uns nur was raussuchen und ein bisschen Müll im Internet nachschauen … aber es ist eine mordsumfangreiche Liste. Du wirst begeistert sein.
Goldberg: Bist du fleißig!
Leyner: Keine Angst. Bald werden wir uns mit Haut und Haaren nur noch dem Buch hingeben. Wir kriegen es hin … null Problemo … und Spaß werden wir dabei auch haben. Versprochen.
Goldberg: Willst du mir einen Rosengarten versprechen?
Leyner: Alice-im-Wunderland-Syndrom! … Die Leute sehen Dinge in den falschen Proportionen … viel zu klein oder viel zu groß! Es ist ein echtes Leiden!
Goldberg: Wenn man die Hosen runterlassen muss, wäre es nicht schlecht, wenn derjenige, der einen untersucht, mit diesem Syndrom geschlagen wäre.
Leyner: Hier ist noch eine ganze Liste an Vorsilben (wie brachi-) und Anhängen (-plasie, -algie usw.) … Wir könnten ein Spiel draus machen: Jeder bastelt sich seine eigenen Pathologie.
Goldberg: Ich habe außerdem gehört, dass man den Namen des Reiter-Syndroms ändern will, weil man herausgefunden hat, dass Reiter ein Nazi war. Super.
Leyner: Das ist fantastisch! Wir sollten ohnehin ein paar Anekdoten erzählen …
Goldberg: Wir haben nur acht Wochen Zeit, um das Buch fertig zu machen. Eng. Sehr eng.
Leyner: Ich weiß. Wir schaffen das. Wir könnten das Buch in einem Monat schreiben …
Goldberg: Wird eine Menge Espressobohnen im Schokomantel und Diet Mountain Dew kosten.
Leyner: … Vielleicht sollten wir uns jemanden für die Recherche suchen. Lass uns Freitag darüber reden.
Goldberg: Oder eine Geisha. Eine Recherche-Geisha.
Leyner: Jemand, der unseren Sackschweiß abtupft.
Goldberg: Mein Sack ist so trocken wie die Sahara.
Leyner: Vielleicht sollten wir sogar das speichern.
Goldberg: Betrachte es als gespeichert.
Leyner: Von jetzt an sollten wir JEDEN unserer Chats aufheben. Ernsthaft … So, in Ordnung.
Goldberg: Fertig! Gut, lass uns später miteinander reden …
Es war neun Uhr morgens. Leyner und ich saßen in unserem Sprechzimmer und warteten auf die ersten Patienten.
Als wir mit „Warum haben Männer Brustwarzen?“ fertig waren, beschlossen wir, eine Gemeinschaftspraxis zu eröffnen. Nur qualifizierten ein Bachelor of Arts in Anglistik und ein Master in Kreativem Schreiben Leyner nicht gerade dazu, Patienten zu behandeln, und seine beharrliche Weigerung, sich höhere medizinische Weihen zu erarbeiten, machte die Sache nicht eben besser. (Leyner hatte eine vehemente Abneigung dagegen, noch einmal die Schulbank zu drücken. Im Verlauf einer relativ hitzigen Diskussion über dieses Thema zertrümmerte er den neuen Drucker, den wir soeben für unsere Praxis angeschafft hatten, und kritzelte eine pubertäre Obszönität auf van Goghs Sonnenblumen, die draußen auf unserem Flur hingen.)
Als Leyner sich wieder gefangen hatte, wurde uns klar, dass das, was unsere Partnerschaft am Leben hielt, unsere fanatische gegenseitige Bewunderung war, unsere grenzenlose Liebe zu bizarren medizinischen Fragen und unsere Fähigkeit, uns endlos über unsere eigenen Unsicherheiten und Sehnsüchte, unsere persönlichen Krisen und Nöte, in die das Leben uns hin und wieder manövrierte, auszutauschen. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund schienen sich jedoch außer uns beiden noch andere Menschen für das zu interessieren, was wir zu sagen hatten … So kamen wir schließlich dahingehend überein, dass, wenn Dr. Phil, der große Berater und Helfer in allen Belangen des Lebens, es im Fernsehen hinkriegt, doch sicher auch wir unsere hart errungenen Einsichten als einfühlsamen Beratungsdienst anbieten könnten. Das enthob uns der Notwendigkeit, irgendwelche hochrangigen Abschlüsse vorweisen zu müssen, und war außerdem, so schien es mir, die sicherste Möglichkeit, medizinische Gerätschaften und scharfe Chirurgeninstrumente aus der Reichweite des emotional labilen Leyner fernzuhalten.
Unsere Sprechstundenhilfe Wendy Thurston, aufgrund ihrer Verhaftung wegen Ladendiebstahls (sie hatte im Drogeriemarkt einen Lippenstift mitgehen lassen) kürzlich aus ihrem Job als Cheflektorin bei Half-a-Dozen Ponds Press gefeuert, begleitete unsere ersten Patienten des Tages in unser Sprechzimmer. Es handelte sich um ein junges Paar. Die Frau war attraktiv, konservativ gekleidet, und wirkte auf den ersten Blick irgendwie niedergeschlagen. Ihr Ehemann trottete ergeben hinterdrein und schien eher an dem verunstalteten Bild im Gang interessiert als daran, dass er eigentlich bei uns war, um mit seiner unerklärlicherweise unerfüllten Frau „ein paar Dinge“ zu besprechen.
„Wer hat ‚Leck mich fett …’ auf den van Gogh da draußen geschmiert?“, fragte er, als er neben seiner Frau Platz nahm. „Ich find’s klasse!“, er lachte schallend und schlug sich auf die Schenkel.
Seine Frau verzog das Gesicht zu einer kummervollen Grimasse. „Da sehen Sie’s“, sagte sie. „Ich habe einen Primitivling und Proleten geheiratet.“
„Du eingebildete Ziege!“, gab der Ehemann zur Antwort. Leyner ging in Kampfstellung: Er nahm die Shaolin-Pose des Kranichs ein.
Ich dachte an das letzte Mal, als Leyner einen Patienten angegriffen hatte, und war, beseelt von dem Wunsch, weitere Gerichtsverfahren zu vermeiden, rasch mit der Erklärung bei der Hand, dass Leyners Pose die typisch unkommunikativ-defensive Haltung verkörpere, die streitende Gatten in der Regel innehätten, und wie sehr diese einer weiteren Aussprache im Weg stehe. Achselzuckend trollte sich ein enttäuschter Leyner in widerwilliger Zustimmung in seinen Ledersessel.
Ich wandte mich dem schäumenden Paar zu und schlug ein Rollenspiel mit Leyner und mir vor. Ich erbot mich, den Part des Ehemanns als Gegenüber für unsere Patientin zu übernehmen, und Leyner ergriff begeistert die Gelegenheit, für den Mann die Gattin zu mimen.
„Manchmal geben sich Patienten offener und ehrlicher, wenn sie nicht den eigenen Partner vor sich haben, sondern eine Ersatzperson“, fing ich an, „ich bitte Sie daher, mir genau zu sagen, was Sie in dieser Ehe von mir erwarten.“ Unbeholfen und verlegen gab die Frau zur Antwort: „Ich brauche einen Partner, einen Seelenverwandten, jemanden, mit dem ich reden kann. Manchmal will ich einfach nur angehört werden. Ich brauche niemanden, der alle meine Probleme löst, ich brauche nur jemanden, der mich festhält und zuhört.“ Der Ehemann brannte darauf, seiner Frau auf der Stelle die Meinung zu sagen, aber ich bremste ihn.
„Ich möchte, dass Sie Leyner antworten, als wäre er Ihre Frau. So verhindern wir, dass einer von Ihnen sich direkt angegriffen fühlt, und dennoch kann sich jedem von Ihnen die Sichtweise des Partners erschließen.“
Verwirrt blickte der Ehemann zu dem strahlenden Leyner hinüber und sagte: „Ich höre zu, ich halte dich fest, aber immer sind es die Sachen, die ich nicht tue. Ich hab das Gefühl, dass du das, was ich mache, überhaupt nicht schätzt. Ich grille, gehe mit dem Hund raus, bringe den Müll nach draußen, ja ich klappe sogar die Klobrille runter. Was soll ich denn noch tun? Stillen?“
Mit hochrotem Kopf schoss Leyner aus seinem Armsessel in die Höhe – die Augen voller Tränen, Speicheltröpfchen in die Luft speiend –, während er mit melodramatischer Hysterie gestikulierte: „Du Lump … du hast mir meine Jugend genommen, und jetzt ertränkst du meine Seele in deinen abscheulichen Gemeinheiten. Du liebst mich, als wäre ich eine aufblasbare Puppe – pumpst ein oder zwei Minuten auf mir herum, während du gleichzeitig die Sportschau guckst, dann fällst du bewusstlos um. Du quälst mich … Ich hasse dich. ICH HASSE DICH!!!“
Tränenfluten ergossen sich über das Gesicht des haltlos schluchzenden Leyner. Das Paar saß schweigend da, beide blickten zutiefst verwirrt.
So viel zum Thema Rollenspiel. Leider gibt es im Kampf der Geschlechter keine einfachen Lösungen, aber hier sind immerhin ein paar Antworten …
Jeder Mann, der schon einmal eine längere Autofahrt mit einer Frau unternommen hat, ist felsenfest davon überzeugt, dass Frauen öfter auf die Toilette müssen als Männer. Und während wir die Autobahn entlangbrettern und unwillig schon wieder auf einen Parkplatz einbiegen, stellen wir uns ein ums andere Mal die Frage, worauf dies nun zurückzuführen ist: auf genetisch bedingte Unterschiede, übertriebenen Wasserkonsum oder den fiesen Vorsatz, uns aus unserem Zeitplan zu bringen.
Wenn Sie zufällig die Februarausgabe des Journal of Urology aus dem Jahr 2005 durchgeblättert haben, konnten Sie einen Vorgeschmack auf eine Antwort bekommen. Die Ärzte nahmen von Männern und Frauen verfasste „Urintagebücher“ über jeweils 24 Stunden unter die Lupe und protokollierten die Flüssigkeitsaufnahme sowie die Häufigkeit der Urinabgabe. Sie stellten fest, dass Frauen häufiger Wasser lassen als Männer, aber nicht deshalb, weil sie mehr trinken, ja genau genommen nehmen Männer im Allgemeinen mehr Flüssigkeit zu sich, aber sie müssen nicht so oft zur Toilette. Wenn Männer dann endlich den Drang verspüren, geben sie weit größere Mengen von sich als Frauen. Das liegt daran, dass Männer eine größere Blasenkapazität haben, also, Punkt eins: kleinere Blasen bei den Damen. Außerdem leiden Frauen sehr viel häufiger unter einer überaktiven Blase, sodass sie noch öfter zur Toilette gehen müssen. Kein Wunder, dass die Schlange vor dem Damenklo immer die längere ist.
Tagebücher und Memoiren haben dieser Tage Hochkonjunktur. Da gibt es Che Guevaras „Motorcycle Diaries“, James Freys „Tausend kleine Scherben“, Madonnas „In eigenen Worten“, Biografien von General Grant, Katharina der Großen oder Robbie Williams. Wenn Sie jedoch literarische Ambitionen entwickeln und nun beschließen sollten, ein Urintagebuch zu führen, um es zu veröffentlichen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass es vermutlich unter „Nonfiction“ fallen wird: Sie müssen über jeden einzelnen Tropfen akribisch Buch führen, Ausschmückungen sind ebenso wenig erlaubt wie Untertreibungen. Denken Sie stets dran: Wenn Sie in Ihrem Urintagebuch schwindeln, könnten die Talkmaster, die Sie zu diesem Thema einladen, echt angepisst reagieren.
Frauen sind insgesamt kleiner als Männer. Das „Warum“ ist eine evolutionsbiologische Frage, deren Beantwortung uns an dieser Stelle zu hoch ist. Aber das „Wie“, das heißt, die Frage, in welchen anatomischen Details Männer und Frauen voneinander abweichen, ist für uns eher zu beantworten. Männer- und Frauenfüße unterscheiden sich nämlich im Verhältnis zur Körpergröße: Sind ein Mann und eine Frau gleich groß, hat er die längeren und breiteren Füße.
Wenn Sie einen Männerfuß mit einem Frauenfuß von derselben Größe vergleichen, fällt auf, dass der Frauenfuß höher gewölbt, der große Zeh flacher, der Knöchelumfang geringer und der Spann weniger hoch ist. Außerdem haben Frauen einen größeren Wadenumfang.
Hinzu kommt, dass Frauen einen unglaublichen Hang zu haben scheinen, die Form ihrer Füße zu ignorieren und diese in immer kleinere und spitzere Pumps quetschen zu wollen. Diese gnadenlose Ignoranz macht den Fußunterschied zwischen den Geschlechtern noch größer, weil sie letztlich dazu führt, dass der weibliche Fuß seine natürliche Form verliert. Im Jahr 1993 wurde von der amerikanischen Orthopädengesellschaft berichtet, dass 88 Prozent der befragten Frauen Schuhe trugen, die kleiner waren, als sie es ihrer tatsächlichen Schuhgröße nach hätten sein müssen. Kein Wunder, dass unsere Frauen ständig dabei sind, ihre schmerzenden Füße zu verpflastern und zu bandagieren.
Achtung! Gefahr im Verzug! Die falsche Antwort auf diese Frage könnte uns dazu zwingen, auf dem Sofa zu schlafen, während unsere Gattinnen sich in jenem berüchtigten Teen-Talk-Barbie-Geschwätz ergehen, das man seinerzeit auf die Worte „Mathe ist echt schwer!“ programmiert hatte.
Der Präsident der Harvard University, Lawrence Summers, geriet 2005 in dieses Minenfeld, als er mutmaßte, die Tatsache, dass weniger Frauen in Wissenschaft und Technik tätig seien, könne möglicherweise in biologischen Unterschieden zwischen Mann und Frau begründet liegen. Seine Rede veranlasste viele Professoren zum Protest gegen diese Aussage, andere Leute drohten, sich mit finanziellen Zuwendungen zurückzuhalten. Wenige Tage später wurde Summers gezwungen, sich zu entschuldigen. Inzwischen ist er zurückgetreten.
Hier also ein paar Fakten (auch wenn über diese oft gestritten wird) …
Die Gehirne von Männern und Frauen weisen definitiv Unterschiede auf. Bei Frauen ist das Gehirn in der Regel zehn Prozent kleiner als bei Männern, aber in puncto Intelligenz hat das nichts zu sagen. Was die Intelligenz insgesamt angeht, gibt es zwischen Männern und Frauen keinen Unterschied, wohl aber gewisse Abweichungen in Bezug auf bestimmte Intelligenzbereiche: Frauen haben ein besseres visuelles Gedächtnis, können besser rechnen und haben die besseren Noten im Matheunterricht. Männer aber haben ein besseres räumliches Vorstellungsvermögen (z. B. bei Aufgaben mit rotierenden Formen), können mathematische Probleme besser lösen und schneiden besser ab, wenn es um mathematische Probleme geht, die in Texte gefasst sind, sowie bei Tests, in denen es um logisches mathematisches Denken geht.
Ob Sie mit der Deutung der verfügbaren Daten einverstanden sind oder nicht, Soziologen sind sich grundsätzlich darüber einig, dass gesellschaftliche Kräfte jedweden in der Vergangenheit gehandelten Unterschied heillos übertrieben haben. Auf bestimmten Gebieten wie Mathe, Ingenieurwissenschaften und Physik sind Frauen eindeutig unterrepräsentiert, doch gleichzeitig sind heutzutage über 50 Prozent der Medizinstudenten weiblichen Geschlechts.
Im Interesse des Geschlechterfriedens sollten wir eine neue, politisch korrekte, asexuelle Barbie kreieren, die irgendwas Neutrales sagt wie: „Der kognitive Umgang mit abstrakten rotierenden Gebilden kann höllisch trickreich sein – ich bevorzuge mathematische Operationen und linguistisch komplexere, empathiezentrierte Formen der zwischenmenschlichen Beziehung.“ Wär doch klasse, oder?
Für die Antwort darauf hat Dr. Billy bis zum Umfallen geschuftet. Wie hübsch wäre es, hätten Sie, wenn Sie das nächste Mal von einer Frau mit den Worten angeschrien werden „Du hörst mir überhaupt nicht zu!“, darauf eine fundierte, wissenschaftlich hieb- und stichfeste Replik.
Nun, hier ist die vage Andeutung einer anatomisch begründeten Antwort …
In der September-Ausgabe der Zeitschrift Neuroimage aus dem Jahr 2005 berichteten Psychiater von der University of Sheffield, dass männliche und weibliche Stimmen im männlichen Gehirn unterschiedliche Regionen aktivieren. Die Wissenschaftler maßen die Gehirnaktivität bei zwölf Männern, die männlichen und weiblichen Stimmen lauschten. Sie stellten fest, dass Frauenstimmen bei Männern ein Gehirnareal stimulieren, das für die Verarbeitung von komplexen Klängen, zum Beispiel von Musik, zuständig ist, wohingegen männliche Stimmen eine Gehirnregion aktivieren, die der Produktion von Bildern dient. Das würde nahelegen, dass zumindest auf das männliche Ohr Frauenstimmen komplexer wirken, das heißt, schwieriger zu hören und zu verstehen sind.
Aber das ist noch nicht alles …
Ein älterer Artikel im Juliheft von Radiology aus dem Jahr 2001 zeigt auch, dass Männer und Frauen Gehörtes unterschiedlich wahrnehmen. Für diese Studie ließen Wissenschaftler 20 Männer und 20 Frauen einen Ausschnitt aus einem Roman anhören und zeichneten beim Zuhören funktionelle Kernspinresonanztomogramme des Gehirns auf. Bei der Mehrheit der Männer war Gehirnaktivität ausschließlich in der linken Hirnhälfte festzustellen, bei der Mehrheit der Frauen hingegen auf beiden Seiten des Gehirns.
Nun ist dazu mit Sicherheit noch einiges an Forschung zu leisten, aber wir können diese beiden Stücke zusammenfügen und daraus einen mehr oder minder eleganten Dreh konstruieren, der das gelegentlich mangelhafte Aufnahmevermögen von Männern im Hinblick auf die Äußerungen ihrer Lebenspartnerinnen treffsicher entschuldigt.
Also, ihr Männer da draußen, hier unser Vorschlag für eure Retourkutsche, wenn man euch wieder mal vorwirft, dass ihr nicht zuhört:
„Liebling, ich habe so sehr versucht zuzuhören. Es liegt einfach daran, dass mein Gehirn nicht fähig ist zu tun, was mein Herz begehrt.“ (Und dann dreht ihr euch um und guckt weiter Fußball.)
Der Adamsapfel ist nichts weiter als eine Vorwölbung des menschlichen Kehlkopfs und besteht aus Bindegewebe. Man nennt ihn auch Schildknorpel, denn er sitzt unmittelbar am oberen Ende der Schilddrüse. Wenn Sie es ein bisschen technischer haben wollen, müssten Sie ihn Cartilago thyreoidea oder Prominentia laryngea nennen, aber Adamsapfel klingt doch sehr viel hübscher, oder? Er ist außerdem keine reine Männersache: Frauen wie Männer haben einen Adamsapfel, und bis zur Pubertät ist er bei beiden in etwa gleich groß, doch dann sorgt der höhere Testosteronspiegel dafür, dass er bei Männern stärker wächst.
Bei manchen Frauen fällt der Adamsapfel größer aus als erwünscht, aber keine Sorge, die moderne plastische Chirurgie kann so ziemlich alles richten. Alles, was Sie brauchen, ist eine kosmetische Larynxreduktionsplastik. Klingt, als könne das jede Kosmetikerin um die Ecke machen, aber man muss dazu einen Einschnitt im Kehlbereich vornehmen und das Bindegewebe abtragen. Es verwundert vermutlich nicht, dass dieser Eingriff zu den häufigsten kosmetischen Operationen bei der Geschlechtsumwandlung vom Mann zur Frau gehört.
Und woher kommt der Name Adamsapfel? Oftmals heißt es, er leitet sich von der Vorstellung her, dass die verbotene Frucht im Garten Eden Adam zunächst im Halse stecken blieb. Allerdings ist diese Theorie nicht ganz unproblematisch, denn eigentlich steht in der Bibel nichts von einem Apfel, im Koran übrigens auch nicht, in der indischen Legende ist von einer Banane die Rede und einige jüdische Gelehrte sind der Ansicht, die verbotene Frucht sei ein Granatapfel gewesen. Also wählen Sie selbst – Adamsapfel, Adamsgranatapfel, Adamsbanane oder verbotene Adamsfrucht. Fest steht jedenfalls: Eva hat gekaut, bevor sie geschluckt hat.
12.35 Uhr
Goldberg: Hey, was war noch mal der Titel, den der Radiotyp aus Down Under vorgeschlagen hat?
Leyner: Du hast WAS, WO?
Goldberg: Ich glaube, den sollten wir nehmen. Diese neuen iPods sehen aus wie rektale Fremdkörper …
Leyner: Hahaha …
Goldberg: WIR MÜSSEN EIN TEAM VON OOMPA LOOMPAS EINSTELLEN, DIE UNS BEI DER RECHERCHE HELFEN!
12.40 Uhr
Leyner: Das hab ich dir schon vor ewigen Zeiten zu sagen versucht, du Dämlack. Warum tun wir’s nicht? Lässt sich nicht irgendein junger Mensch finden, der uns das Rohgemüse beschafft? Dann müssen wir’s nur noch zerstückeln und eindosen.
Goldberg: Rohgemüse? Klingt nach Pornostreifen … unterschwellig.
Leyner: … untertitelt.
Goldberg: Rohgemüse – eine Goldberg-Leyner-Produktion. In der Hauptrolle der Killertomatenbändiger Lance Boyle.
Leyner: Rohgemüse … und die Nippel-Brüder. Das würde mir gefallen.
Goldberg: Vielleicht sollten wir eine Talentshow veranstalten, um einen Dritten an Bord zu holen.
Leyner: Den dritten Nippel.
Goldberg: Es muss was Griffiges sein.
12.45 Uhr
Leyner: Es sollte in irgendeinem stinkenden Drogenlabor in einer finsteren Garage am Titicacasee spielen.
Goldberg: … lieber am Busento!
Leyner: Sorry, ich wusste, dass ich geografisch nicht auf der Höhe bin
…
Goldberg: Wir können daraus ein Mischmasch aus Project Runway und der Kalorienzählshow „Biggest Loser“ machen.
Leyner: Und schon kriegen wir fantastische, endgeile Schauspielerinnen und Models, die total wild drauf sind, cranksüchtige Ekelpakete aus den Bergen zu spielen … und … und … dann fummeln sie mit uns den ganzen Tag, um uns bei Laune zu halten … während wir entscheiden, wer die Dritte im Bunde sein soll.
Goldberg: Es gibt heutzutage einfach nicht genug Rollen für cranksüchtige Ekelmonster. Das sollte eine eigene Kategorie bei der Oscar-Verleihung werden.
Leyner: Und der Gewinner in der Kategorie cranksüchtiges Ekel … ooooh, ich bin so aufgeregt, dass ich mit meinen zitternden Zappelfingern diesen Scheißumschlag einfach nicht aufkriege …
12.50 Uhr
Goldberg: Dieses Gechatte ist gefährlich. Ich sollte eigentlich das neue Schläfenthermometer ausprobieren, stattdessen fasle ich hier dummes Zeug mit dir.
Leyner: Es ist „Friends“-Star Lisa Kudrow! Masel tov, du geiferndes Ekel!
Goldberg: Du solltest an deinem Ärgermanagement arbeiten.
Leyner: YEAH BABY!
Goldberg: Ciao!
Leyner: Ciao!
Sie können kein Buch wie „Warum haben Männer Brustwarzen?“ schreiben, ohne dass Ihnen eine Frage über stillende Männer gestellt wird. Diese hier kam während einer Radiosendung: Ein zorniger Anrufer bestand darauf, dass ein Mann sein Kind stillen könne. Wir haben uns darob mit ihm heftig in die Wolle gekriegt, dieser Mann aber (Benson – lesen Sie das?) war nicht davon zu überzeugen, dass so etwas unmöglich sei.
Hier die Tatsachen: Die Milchdrüsen des Mannes können Milch hervorbringen, aber mit Sicherheit nicht genug, um ein Kind zu ernähren. In der Regel ist die Milchproduktion beim Mann Ausdruck einer pathologischen Veränderung. Die häufigste Ursache für des Mannes Milch ist ein Prolaktin sezernierender Tumor (Prolaktinom) der Hypophyse. Prolaktin ist ein Hormon, das die Milchproduktion anregt. Es gibt Medikamente, durch die es zu einer Überproduktion von Prolaktin kommen kann, unter anderem durch Phenothiazine, Medikamente gegen Bluthochdruck (hier vor allem Methyldopa), Opioide und sogar durch Lakritze. Auch durch Hormonbehandlungen, wie man sie Männern angedeihen lässt, die an Prostatakrebs erkrankt sind, kann es zu einer Aktivierung der männlichen Milchdrüsen kommen. Die Ärzte verwenden weibliche Hormone, um das Wachstum der Prostata einzudämmen, aber dies kann eben auch zur Milchproduktion oder Galaktorrhö führen.
Extremes Hungern kann – durch die radikale Störung des Hormongleichgewichts – auch bei Männern eine gewisse Milchproduktion auslösen (man hat das bei Kriegsgefangenen beobachtet).
Auch durch beständiges Massieren der Brustwarzen über einen langen Zeitraum hinweg können Männer die Milchproduktion anregen, aber das klingt nach einer Menge Arbeit.
Und dann gibt es noch einen Kurznasenflughund. Das einzige männliche Säugetier, von dem man weiß, dass es Milch gibt, ist das Männchen der Dyak-Fledermaus.
Wenn Sie daher ein Dyak-Fledermäuserich mit Prostatakrebs sind, gerne Ihre Brustwarzen massieren und zufällig auch noch in Kriegsgefangenschaft sitzen, könnte es sein, dass es zum Stillen reicht.
In unserem letzten Buch hatten wir mit dem Mythos aufgeräumt, dass Männer mehr furzen als Frauen. Wie aber steht es mit dem Schnarchen? In diesem Fall sind Männer schuldig im Sinne der Anklage. Es gibt mehrere Gründe dafür, dass wir mehr schnarchen. Zuerst einmal haben Frauen anatomisch ganz anders gebaute Atemwege als Männer. Bei Frauen ist der Luftröhrendurchmesser weiter. Falls ihnen daher irgendetwas in den Luftweg gerät, ist bei ihnen die Chance größer als bei Männern, dass vorbeiströmende Luft nicht ausgerechnet irgendwelche oropharyngealen Strukturen trifft und zum Flattern bringt. Außerdem kollabiert der Luftweg bei Frauen weniger leicht als bei Männern, und das wirkt sich in puncto Schnarchen zu ihren Gunsten aus.
Wenn Männer Gewicht zulegen, dann tun sie das in der Regel auch im Halsbereich, während Frauen eher um die Hüften herum breiter werden. Das Fettgewebe am Hals drückt den Luftweg buchstäblich zu, sodass die Atemluft nicht mehr ungehindert strömen kann. Sie trifft dann auf weiche Strukturen im Gaumen- und Kehlbereich und bringt diese zum Schwingen: So entsteht das Geräusch, das wir als Schnarchen kennen.
Rauchen und Trinken verstärken das Schnarchen. Im Allgemeinen rauchen und trinken Frauen weniger als Männer und haben folglich auch weniger mit den Schnarchfolgen zu tun.
Schwangere schnarchen mehr, weil sich bei ihnen oftmals die Blutzirkulation im Nasenbereich erhöht, sodass die Schleimhäute in Nase und Kehle anschwellen. Dadurch wird das Atmen erschwert und die Betreffende entwickelt den Hang, mit offenem Mund zu schlafen und zu schnarchen.
Wenn Sie eine so komplexe Frage klar und prägnant beantwortet haben wollen, überlassen Sie dies am besten einer 92-Jährigen. Als wir der Großmutter von Billys Frau den Titel unseres jüngsten Buchs nannten, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen: „Weil sie so verflixt hart arbeiten!“