Weihnachten - Daniel Miller - E-Book

Weihnachten E-Book

Daniel Miller

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Beschreibung

»Das Fest ist unverbrüchlich mit dem Gefühl verbunden, daß ›wir‹ Weihnachten schon immer so gefeiert haben – selbst wenn die Familientradition darin besteht, an Heiligabend Disney-Filme anzuschauen.«
Jedes Jahr reisen Millionen Menschen im Dezember hektisch nach Hause – um dort in aller Besinnlichkeit Weihnachten zu feiern. Obwohl alle auf Kommerz und Materialismus schimpfen, geben sie sich jede Mühe, Verwandten und Freunden mit teuren Geschenken ihre Liebe zu beweisen. Weihnachten steckt voller Paradoxien, mit denen sich Daniel Miller in seinem Essay über die Geschichte und Bedeutung eines Festes befaßt, das wie kein anderes dazu geeignet ist, den Kalender der Weltgesellschaft zu synchronisieren.

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EPUB
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Seitenzahl: 78

Veröffentlichungsjahr: 2011

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Jedes Jahr reisen Millionen Menschen im Dezember hektisch nach Hause – um dort in aller Besinnlichkeit Weihnachten zu feiern. Obwohl alle auf Kommerz und Materialismus schimpfen, geben sie sich jede Mühe, Verwandten und Freunden mit teuren Geschenken ihre Liebe zu beweisen. Weihnachten steckt voller Paradoxien, mit denen sich Daniel Miller in seinem Essay über die Geschichte und Bedeutung eines Festes befaßt, das wie kein anderes dazu geeignet ist, den Kalender der Weltgesellschaft zu synchronisieren.

Daniel Miller, geboren 1954, lehrt Ethnologie am University College in London. Zuletzt erschien in der edition suhrkamp seine vielbeachtete Studie Der Trost der Dinge. Fünfzehn Porträts aus dem London von heute (es 2613).

Daniel Miller

Weihnachten

Das globale Fest

Aus dem Englischenvon Frank Jakubzik

Suhrkamp

Coverfoto: © Richard Cummins/Corbis

eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2011

© Suhrkamp Verlag Berlin 2011

Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Photographie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.

Umschlag gestaltet nach einem Konzept von Willy Fleckhaus: Bureau Johannes Erler

ISBN 978-3-518-78130-2

www.suhrkamp.de

Inhalt

Einleitung

I. Wo kommt Weihnachten eigentlich her?

II. Weihnachten als Familienfest

III. Das global lokale Fest

IV. Das Weihnachtsfest und der Materialismus

V. Versuch einer Theorie des Weihnachtsfestes

Literatur

Einleitung

Ich bin von jeher der Meinung, daß die Aufgabe des Ethnologen nicht darin besteht, unsere Vergangenheit zu erforschen, sondern darin, uns zu Einsichten bezüglich der Gegenwart zu verhelfen. Dennoch wende ich mich in diesem Buch zunächst der Vergangenheit des Weihnachtsfestes zu, um die ihm zugrunde liegenden Strukturen und Traditionen zu beleuchten. Anschließend werde ich zu zeigen versuchen, daß uns Weihnachten heute mehr denn je ein Verständnis der fundamentalen Ambivalenz ermöglicht, mit der wir der modernen Welt gegenüberstehen. Das gilt insbesondere für drei zentrale Fragen des modernen Lebens: erstens unser Verhältnis zu Familie und Verwandtschaft (das klassische Thema der Ethnologie schlechthin); zweitens unser Schwanken zwischen einem globalisierten Alltag und dem Versuch, den Kontakt zu unseren lokalen Wurzeln aufrechtzuerhalten; sowie drittens unsere Einstellung zu Massenkonsum und Materialismus. Abschließend skizziere ich eine allgemeine Theorie des Weihnachtsfestes, die heutige und historische Bräuche berücksichtigt.

Daß sich ein Ethnologe mit dem Weihnachtsfest beschäftigt, ist nichts Ungewöhnliches. Rituale und saisonale Festivitäten gehören zu den klassischen Themen des Fachs. Sobald es jedoch um deren Untersuchung im Europa der Gegenwart geht, überlassen wir meist den Soziologen das Feld, denn Rituale und Verwandtschaftsbeziehungen, zentrale Forschungsgebiete der Ethnologie, scheinen in Europa heute kaum noch eine Rolle zu spielen. Wenigstens in den Großstädten sind die meisten Feste und Riten, die einst auf unserem Kontinent zelebriert wurden, praktisch bedeutungslos.

Ein Fest hingegen gibt es noch, das sich sowohl offizieller Unterstützung erfreut als auch auf lebhaftes Interesse von Industrie und Handel stößt: das Weihnachtsfest. Es scheint fast, als wären alle anderen Festivitäten entkernt worden und in diesem letzten Symbol einer sich jährlich wiederholenden Feier aufgegangen. Inzwischen wird Weihnachten auf der ganzen Welt gefeiert, auch in Ländern, die weder christlich noch von christlichen Traditionen geprägt sind. Gerade dieser weltumspannende Erfolg, der offensichtlich mit kommerziellen Interessen zusammenhängt, macht das Fest verdächtig. So hört man oft, es habe seine Authentizität, seine Seele an den Kommerz verloren. Doch wie ich in diesem Buch zeigen werde, liegen die Dinge bei weitem nicht so einfach.

Die hier vorgelegte Ethnographie des Weihnachtsfestes speist sich vor allem aus Feldstudien, die ich auf der karibischen Insel Trinidad durchgeführt habe. Nach unserem Ausflug in die Historie werde ich die drei genannten Themen – Familie, Globalisierung, Materialismus – zunächst etwas allgemeiner aus westlicher, besonders englischer Sicht betrachten, um dann, gleichsam als Gegengewicht, die Trinidader Perspektive zu ergänzen. Die diesbezüglichen Beobachtungen stammen zum Teil aus dem von mir herausgegebenen Band Unwrapping Christmas (Miller 1993, 1993a, b); zudem werde ich Aufsätze anderer Ethnologen aus diesem Band sowie einige Publikationen aus jüngerer Zeit zitieren.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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