Weihnachtsglanz in Kinderaugen - Bettina Huchler - E-Book

Weihnachtsglanz in Kinderaugen E-Book

Bettina Huchler

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Beschreibung

Weihnachten ist für jedes Kind die schönste Zeit des Jahres. Sie gehen auf den Weihnachtsmarkt, warten auf den ersten Schnee und wollen den Weihnachtsmann einmal nicht nur in den Büchern begegnen. Doch woher kommt eigentlich der Weihnachtsschmuck? Was ist in der Weihnachtsbäckerei los? Und wie wurde der Weihnachtsmann überhaupt zum Weihnachtsmann?

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Bettina Huchler

Weihnachtsglanz in Kinderaugen

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Lisa und der Weihnachtsschmuck

Christinas Weihnachtsabend

Diebstahl in der Weihnachtsbäckerei

Leute auf dem Weihnachtsmarkt

Der erste Schnee

Der Weihnachtsmann erzählt, wie alles begann

Danksagung

Kennst du schon?

Bettina Huchler

Impressum neobooks

Lisa und der Weihnachtsschmuck

Leise fielen die Schneeflocken vom Himmel und ließen das kleine Dorf in den Bergen aussehen, als wäre es mit Puderzucker bestäubt. Lisa saß am Fenster ihres Zimmers im Dachgeschoss und blickte hinaus in das weiße Treiben der Schneeflocken. Von hier oben konnte sie fast das ganze Dorf überblicken. In zwei Wochen war Weihnachten, und jedes Haus war mit Lichterketten, Strohsternen und anderem Festtagsschmuck dekoriert – in dem einen oder anderen Garten erstrahlte sogar ein Tannenbaum in hellem Glanz. Das Grün der Bäume war nur mehr zu erahnen als wirklich zu sehen, was dem Ganzen ein märchenhaftes Erscheinungsbild verlieh.

Lisa, die von Natur aus sehr neugierig und wissbegierig war, fragte sich, was eigentlich der Sinn des ganzen Schmückens war. Der kleine Jesus kam doch nur in einem einfachen Stall zur Welt, als es noch gar keine bunten Lichter und Christbaumkugeln gab.

Sie rannte hinunter ins Wohnzimmer, wo ihre Mutter gerade dabei war, die Fenster für das Fest zu schmücken.

»Mama, warum schmücken wir zu Weihnachten den Baum und das ganze Haus und den Garten? So etwas gab es doch bei Jesu Geburt noch gar nicht. Und die Heiligen Drei Könige hatten das auch nicht dabei, als sie das Christkind besuchten.«

Lisas Mutter sah ihre Tochter zunächst etwas irritiert an. Gemeinsam setzten sie sich schließlich auf die Couch.

»Nun, das ist eine sehr lange und alte Geschichte, die bereits im Mittelalter begann. Dort wurde nämlich am 24. Dezember nicht nur die Geburt von Jesus gefeiert, sondern man veranstaltete auch Paradiesspiele, bei denen die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Garten Eden dargestellt wurde. Dazu stellte man sogenannte Paradiesbäume auf, die vor allem mit Äpfeln geschmückt wurden. Doch auch Backwaren und bunte Blüten aus Papier fanden ihren Platz an den Zweigen. Später kamen noch Nüsse und Süßigkeiten hinzu, weshalb diese Bäume dann Zuckerbäume genannt wurden.

Irgendwann begannen die Menschen, Äpfel und Nüsse zu versilbern und zu vergolden und diese an den Baum zu hängen. Den Christbaumschmuck, so wie du ihn heute kennst, gibt es erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Einer Legende zufolge stammte die Idee der farbigen Kugeln von einem armen Glasbläser, der sich die teuren Nüsse und Äpfel nicht leisten konnte.«

»Und die Lichter?«, fragte Lisa gespannt. »Die Lichter wurden schon im 17. Jahrhundert eingeführt. Zunächst waren es nur adlige Familien, die die Kerzen oder Talglichter am Baum anbrachten – zuvor waren die Bäume unbeleuchtet. Das Befestigen der Lichter erwies sich aber als sehr schwierig – man hatte nämlich noch keine Vorrichtung, um die Kerzen an den Zweigen zu befestigen. Und seit Beginn des 20. Jahrhunderts gibt es die elektrischen Christbaumkerzen. Heute kann man sich den ganzen Christbaumschmuck und auch die anderen Dekorationen zu Weihnachten gar nicht mehr wegdenken, stimmt‘s?«

Mit großen Augen hatte Lisa der Erzählung ihrer Mutter gelauscht.

»Oh, Mama, können wir in diesem Jahr nicht die Kugeln weglassen und stattdessen Süßigkeiten, Äpfel und Nüsse an den Baum hängen? Bitte, bitte«, flehte Lisa.

Ihre Mutter musste laut lachen.

»Ja, das war mir klar, dass dir das am besten gefallen hat, du kleine Naschkatze.« Letztendlich erklärte sie sich damit einverstanden und Lisa umarmte ihre Mutter stürmisch.

»Woher weißt du denn das alles mit dem Schmücken?«, wollte sie noch wissen. Ihre Mutter lächelte.

»Weißt du, Lisa, es gibt ein Sprichwort: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Auch ich war mal so klein wie du und wollte alles Mögliche wissen. Und weil mir Opa und Oma da nicht weiterhelfen konnten, habe ich mich in die Bibliothek verkrochen und Bücher gewälzt. Dort fand ich unter anderem auch etwas über die Weihnachtsbräuche und ihre Geschichte.«

Lisa nickte nachdenklich.

Von nun an kamen dem kleinen Mädchen die verbliebenen Tage bis Weihnachten unfassbar lang vor, denn sie konnte es gar nicht mehr abwarten, endlich den Weihnachtsbaum zu schmücken – das wurde bei ihnen nämlich immer erst am Vormittag des 24. Dezembers gemacht. Sie kannte viele Kinder aus ihrer Klasse, bei denen der Baum schon jetzt im Wohnzimmer stand und den Duft von frischen Tannennadeln verbreitete. Ein wenig beneidete sie ihre Mitschüler nun dafür, doch andererseits fand sie auch die Vorfreude auf Weihnachten schön.

Doch dann war es auch in ihrer Familie so weit: Ihr Vater kaufte den Baum und stellte ihn am Morgen des Heiligabends auf. Aufgeregt rannte Lisa ihm immer wieder in den Weg.

»Lisa, setz dich doch bitte einfach auf die Couch, ja? Sonst werde ich bis heute Abend nicht fertig«, bat er sie, als er fast über sie gestolpert war.

»Aber ich möchte doch helfen, die Süßigkeiten, Nüsse und Äpfel anzuhängen!«, protestierte Lisa aufgebracht.

»Bevor überhaupt irgendetwas angehängt werden kann, muss der Baum erst mal vernünftig stehen. Und ich kann ihn nicht in die richtige Position bringen, wenn du vor mir herumtanzt.«

Schmollend setzte sich Lisa auf die Couch und ließ ihren Vater in Ruhe. Aber sobald er bekannt gab, dass der Baum so stehen bleiben konnte, sprang sie wieder auf und die Familie begann gemeinsam zu schmücken.