Weihnachtssterne, tot oder lebendig - Marlene Geselle - E-Book

Weihnachtssterne, tot oder lebendig E-Book

Marlene Geselle

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Beschreibung

„Wo sind die Geschenke?“ Diese Frage stellt sich nicht nur Federstein, als die Adventsfeier ins Wasser fällt, weil der Nikolaus nicht kommt. Der liegt mit einem Messer im Rücken auf dem Weihnachtsmarkt, und keiner hat was gesehen. Für den cleversten Ermittler im Hechmandinger Ländchen beginnt ein Kampf gegen gewitzte Kinder, einen nörgelnden Chef und quietschbunte Weihnachtssterne in allen Stadien von Wachstum und Vergänglichkeit.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Marlene Geselle

Weihnachtssterne, tot oder lebendig

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Vorspann

 

Kommissar Federstein – Band 4

Marlene Geselle – Weihnachtssterne, tot oder lebendig

1. eBook-Auflage – November 2013

© vss-verlag Hermann Schladt

Titelbild: Marlene Geselle

Lektorat: Armin Bappert

 

Weihnachtssterne, tot oder lebendig

 

Marlene Geselle

 

Text

 

Advent, Advent der Christbaum brennt! Jedenfalls führte sich der Alte so auf. Warum das Ganze? Natürlich, weil der extra zur Feier des Tages engagierte Weihnachtsmann es nicht geschafft hatte, pünktlich samt Sack und Knecht Ruprecht auf der Matte zu stehen. Ein Kriminaldirektor, ein Saal voll müder Krieger und Kriegerinnen – keine Geschenke für die Nikolausfeier. Schandbar, einfach nur schandbar.

In Gedanken hakte ich alle Ausreden ab. Nix mehr im Archiv, alles schon aufgebraucht. Das hieß, ich musste dableiben und weiter so tun, als hätte ich meinen Spaß. Links neben mir saß Maria Mai, der uniformierte gute Engel meiner kleinen Truppe. Die schnappte sich gerade das letzte Stück Stollen.

Pech für Kollege Lerchensang, dem blieben nur die knochenharten Printen. Ein Geschenk übrigens von unserem Aachener Neuzugang. Bei den Rübenbauern am Niederrhein haben die Leute offensichtlich gute Zähne. Oder das Zeug macht schön.

Rechts neben mir Kollege Vogelbauer nebst Gemahlin. Rund wie ein Fass und demnächst Mama des oder der dritten kleinen Vogelbauer. Erzähle mir keiner was von Geburtenrückgang, wir Gesetzeshüter vermehren uns tüchtig.

Vorne, auf der improvisierten Bühne, hampelte der KD immer noch rum. Ich fingerte den Einkaufszettel aus der Hosentasche, den mir meine Herzallerliebste heute morgen aufgedrückt hatte. Zwanzig Einzelposten, vier Läden, Geschäftsschluss erst gegen zweiundzwanzig Uhr. Und noch immer keine Ausrede in Sicht. Ich betete zu allen höheren Wesen – und wurde erhört; mein Diensthandy klingelte.

„Nick Neverland, FBI“, meldete ich mich.

„Herr Kriminalhauptkommissar Federstein“, schnarrte die Stimme eines miesepetrigen Streifenbeamten an mein Ohr, „bitte kommen Sie mit Ihrem Team zum Stadtbrunnen. Wir haben hier die Leiche eines Weihnachtsmannes. Offensichtlich ermordet. Rechtsmedizin und Spurensicherung sind schon auf dem Weg. Die Kollegen haben einen Fünfer drauf gewettet, dass Sie wieder der Letzte am Tatort sind.“

Ich schluckte Diverses runter und erkundige mich vorsichtshalber beim Kollegen, ob der Tote wirklich von fremder Hand in die bessere Welt befördert worden war. Direkt hinter Herzinfarkt ist schließlich Alkoholismus die häufigste Todesursache, nicht etwa Mord.

„Ein Messerstich im Rücken.“

Meinen Mitstreitern gab ich einen Wink; für uns war die Nikolausfeier gelaufen. Nur – wo steckte der Knecht Ruprecht? Und wie sollten wir an unsere Geschenke kommen? Gefühlte tausend Augen folgten uns neidisch, als wir den Saal verließen.

 

Frau Dr. Canari hielt schon die Rechte hin, als ich endlich neben der Leiche stand. Ein Zehner wanderte aus meinem Geldbeutel in ihr zartes Händchen; ich bin der lahme Kerl, der ihre Schuhe bezahlt. Muss mir was einfallen lassen, wie wir es künftig schaffen, vor ihr am Tatort zu sein. Sonst bin ich bald pleite.

Dafür hielt die Dame ein vorläufiges Ergebnis für mich bereit. „Einzelner Stich in den Rücken, exakt ins Herz. Die Klinge ist sehr schmal, das Messer extrem scharf. Der Täter muss über beste anatomische Kenntnisse verfügen und äußerst kaltblütig sein. Den kriegen Sie nie“, grinste die Rechtsmedizinerin.