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Taavi Soininvaara

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Beschreibung

Schwarz – weiß – tot!

Leo Kara ist ein hartnäckiger und brillanter Ermittler. Mehr denn je ist er allerdings seinem eignen dunklen Familiengeheimnis auf der Spur. Die Suche führt ihn erneut zur mächtigen Geheimorganisation Mundus Novus, die in Waffengeschäfte und Menschenhandel verwickelt ist. Dabei trifft er seine Ex-Ermittlungspartnerin Kati Soisalo wieder, die ihre vor Jahren entführte Tochter sucht. Hatte die Organisation ihre Finger im Spiel, als Katis Tochter verschwand? Und ist Vilma noch am Leben?

Taavi Soininvaara ist der erfolgreichste Krimiautor Finnlands, seine Romane sind „spannend und glaubwürdig“ (SZ). Mit „Weiß“ setzt er seine große Mundus-Novus-Reihe fort.

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Taavi Soininvaara

Weiß

Leo Kara ermittelt

Aus dem Finnischen von Peter Uhlmann

Impressum

Taavi Soininvaara, Weiß

Die Originalausgabe erschien 2010 unter dem TitelPakonopeusbei Otava, Helsinki

ISBN E-Pub 978-3-8412-0389-2ISBN PDF 978-3-8412-2389-0ISBN Printausgabe 978-3-7466-2803-5

Aufbau Digital,veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, März 2012© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, BerlinDie deutsche Erstausgabe erschien 2012 bei Aufbau Taschenbuch,einer Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KGCopyright © 2010 Taavi Soininvaara

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.

Umschlaggestaltung Mediabureau Di Stefano, Berlinunter Verwendung eines Motivs von © Chris Keller/bobsairport

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Inhaltsübersicht

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Impressum

Inhaltsübersicht

Hauptfiguren und wichtigste Institutionen

Zitate

PROLOG

Die Puppe Saara

ERSTER TEIL

Der neue Alptraum

1

2

3

4

5

6

7

ZWEITER TEIL

Die Ritter von Marx

8

9

10

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DRITTER TEIL

Piloto Mayor

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Hauptfiguren und wichtigste Institutionen

Arbuzow, Dimitri. Russischer Menschen- und Drogenhändler.

Arho, Anita. Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Nokia AG. Mitglied des »Kabinetts«.

Birou, Gilbert. Generaldirektor des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC).

Bojanić, Bogdan. Chef der serbischen kriminellen Organisation Voždovac.

Butko, Kirill. Major des weißrussischen Geheimdienstes KGB.

COBR (Cabinet Office Briefing Room). Krisenkomitee bestehend aus den führenden Politikern und Beamten Großbritanniens.

Egger, Nadine. Wirtin in Wien. Leo Karas Freundin.

FSB. Inlandsgeheimdienst der Russischen Föderation.

Gilmartin, Betha. Vizechefin des Britischen Auslandsnachrichtendienstes SIS.

Hofman, Viktor. Einflussreicher Drahtzieher hinter den Kulissen im internationalen Waffengeschäft.

Kabinett. Eine Gruppe führender Persönlichkeiten Finnlands, die in ihrem Land die Interessen der russischen Administration, des Kreml, vertritt.

Kara, Leo. Persönlicher Assistent des Generaldirektors des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC).

Karlsson, Jonny (Paranoid). Computerguru, bricht in Datensysteme ein, Cracker. Kati Soisalos Freund.

Ketonen, Jussi. Ehemaliger Chef der finnischen Sicherheitspolizei SUPO.

KRP (Keskusrikospoliisi). Zentrale der finnischen Kriminalpolizei, deren Hauptaufgabe in der landesweiten Bekämpfung der organisierten und der besonders schweren Kriminalität besteht.

Krylow, Marat (»Ratte«). Russischer Krimineller. Dimitri Arbuzows Helfer.

Manas. Kirgise, vom KGB ausgebildeter Killer. In Diensten der Stiftung Mundus Novus.

Mundus Novus. Eine Stiftung, die Forschungszentren besitzt.

Nyman, Claes (Klasu). Kriminaloberinspektor. Chef der Aufklärungsabteilung der KRP.

Palomaa, Eero. Assessor, Rechtsanwalt. Für das Kabinett tätig.

Pianini, Sabrina. Doktorin der Physik. Leiterin einer Forschungsgruppe an der Universität von Pennsylvania.

Rostow, Andrej. Wissenschaftler. Verantwortlich für die Forschungsprogramme von Mundus Novus.

SIS. Auslandsnachrichtendienst Großbritanniens.

Soisalo, Kati. Assessorin, Rechtsanwältin. Ehemalige Chefjuristin der Fennica AG, eines Konzerns der finnischen Rüstungsindustrie.

Tirkkonen, Sakke. Präsident der finnischen Sektion des Motorradclubs MC Black Angels.

Ukkola, Jukka. Stellvertretender Leiter der KRP. Kati Soisalos Exmann.

UNODC. Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung.

»Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen gelingt, ist dann am größten, wenn es so lange vor dem Feind geheim gehalten wird, bis die Zeit für seine Ausführung reif ist.«

Niccolo Machiavelli (1469–1527)

»Der Ausschuss ist auf der Grundlage des ihm vorliegenden Beweismaterials zu der Ansicht gelangt, dass Präsident John F. Kennedy höchstwahrscheinlich im Ergebnis einer Verschwörung einem Attentat zum Opfer gefallen ist. Der Ausschuss ist nicht in der Lage, die Identität des anderen Bewaffneten oder den Umfang der Verschwörung zu klären.«

US-Repräsentantenhaus, Untersuchungsausschuss zu den Attentaten, Washington, D. C. 29. Dezember 1978

PROLOG

Die Puppe Saara

Dubrovnik, Kroatien. 13. September 2007

Kati Soisalo hatte ihre Tochter Vilma in den zurückliegenden drei Jahren mehr als alles andere auf der Welt geliebt. In den folgenden drei Jahren würde sie ihr Kind ebenso sehr vermissen. Doch das wusste sie noch nicht, als sie an jenem heißen Tag in Dubrovnik auf dem »Stradun« stand, der wichtigsten Straße der Altstadt.

Sie hörte einer Reiseführerin zu, die wenige Meter entfernt einer gestressten Touristengruppe einen Vortrag hielt. Nach den neuesten archäologischen Funden galt es als wahrscheinlich, dass die Gegend von Dubrovnik bereits in der griechischen Epoche, vor Beginn unserer Zeitrechnung, besiedelt wurde. Die Seefahrer der Griechen brauchten nicht nur Süßwasser, sondern auch Sandstrände, damit sie ihre Schiffe über Nacht an Land ziehen konnten, und in der Gegend des heutigen Dubrovnik fanden sie beides. Zudem lag der Ort für die Schiffe, die zwischen den zwei griechischen Kolonien Budva und Korčula hin- und hersegelten, genau auf halbem Wege, hier mussten sie nachts anlegen.

Nach dem Ende des griechischen Zeitalters lebten im Gebiet von Dubrovnik, wie die Führerin berichtete, sowohl Nachfahren der ursprünglichen Bevölkerung als auch Slawen, die hier ansässig geworden waren. Beide lernten allmählich, miteinander auszukommen, bis ihre Siedlungen schließlich im 12. Jahrhundert vereint wurden. Die flache Meerenge, die vorher die Stadt teilte, schüttete man zu, und so entstand der »Stradun«, das Zentrum von Dubrovnik.

Die kleine Vilma hüpfte in der Fußgängerzone umher, interessiert an allem und nichts Böses ahnend, wie es nur ein dreijähriges Mädchen sein kann. Kati Soisalo entdeckte im Schaufenster eines Souvenirgeschäfts schöne Leinentücher, suchte eine englisch- oder deutschsprachige Erklärung, ob sie handgemacht waren, und schaute dann nach ihrer Tochter, die zwei Meter von ihr entfernt einen kleinen grauen Hund bewunderte. In dessen Augen leuchtete Interesse auf, er flitzte zur Wand eines Barockgebäudes, hob das Hinterbein und leerte seine Blase.

Auf dem Stradun waren hunderte Touristen unterwegs, man hörte das Stimmengewirr, laute Rufe und das Klappern der Absätze auf den weißen Marmorplatten der Straße. Der Sonnenschein hatte die Erinnerung an den Regenguss vom Vortag längst getilgt. Eine Reisegruppe eilte vorbei, die Japaner knipsten hastig ein Foto nach dem anderen, als fürchteten sie, die Sehenswürdigkeiten könnten jeden Augenblick verschwinden. Eine betagte Einheimische, die ein schwarzes Kleid und ein schwarzes Kopftuch trug, hob sich im Meer der Touristen mit ihren Shorts und Sandalen ab wie ein Tropfen Öl in Wasser. Das Mütterchen schien nicht zum Straßenbild zu gehören und war doch sicher schon im sozialistischen Jugoslawien unter Josip Broz Tito und auch bereits während der italienischen und deutschen Okkupation im Zweiten Weltkrieg auf den Steinplatten des Stradun gelaufen. Kati Soisalo ärgerte es, dass die kroatischen Männer ihr Interesse für eine blonde Touristin wie sie ohne jede Hemmung zeigten, obwohl sie doch mit ihrem Kind spazieren ging. Ein Mann fehlte ihr derzeit etwa so sehr wie die Beulenpest.

Sie beschloss, kurz in den Souvenirladen hineinzugehen, und wandte sich Vilma zu. Aber das Mädchen war weg. Kati Soisalo erschrak und sah sich rasch um – Vilmas gelb-schwarzer Buggy und ihre Puppe Saara, die japanischen Touristen, ein lautstarker Trupp junger Briten, ein Kroate mit Baskenmütze, der sein Fahrrad schob, eine Bierdose, die übers Pflaster rollte … Vilma war zwar ein lebhaftes Kind, aber auch folgsam und sogar ein wenig schüchtern, sie entfernte sich im Gedränge nie weiter als ein paar Meter von ihrer Mutter.

»Mutti, schau mal. So ein süßes Baby!« Vilma tauchte plötzlich im Rücken ihrer Mutter auf und zeigte fröhlich auf ein Kleines mit Mütze, das in einem Kindertragerucksack hin und her schaukelte.

Kati Soisalo beugte sich vor und legte ihrer Tochter die Hände auf die Schultern. »Wie oft haben wir darüber gesprochen, dass du in meiner Nähe bleiben sollst. Weißt du, wie sehr Mutti erschrocken ist?«

Das Weinen begann lautlos, dann verzog sich Vilmas Gesicht, und Tränen rollten über ihre Wangen. Die Mutter hob das Mädchen hoch, umarmte es und bedeckte sein Gesicht mit Küssen.

»Entschuldige, Vilma, Mutti hat Angst um dich gehabt. Hier sind so unheimlich viele Leute, Mutti hat dich in diesem Gedränge nicht mehr gesehen. Komm, wir gehen woandershin, wir könnten uns ein Eis kaufen.«

Kati Soisalo trug ihre Tochter auf dem Arm, schob mit der anderen Hand den leichten Buggy und ging zum Platz am Pile-Tor. Obwohl sie nur ein helles, hauchdünnes Sommerkleid trug, war sie schweißgebadet. Wie üblich suchte Vilma ihr Eis nach der Farbe der Verpackung aus; diesmal hatte sie Glück, in der Kühlbox fand sich eine violette Eistüte. Sie setzten sich auf die Stufen des Großen Onofrio-Brunnens, und Kati Soisalo schaute Vilma an wie Kommissar Hunter aus Entenhausen, das war ein todsicheres Mittel, ihre Tochter zum Lachen zu bringen. Alle Anspannung wich, als sie an die Standardfiguren ihrer gemeinsamen Spiele dachte: die Mäuse Limppu und Lamppu, die am liebsten Käse stibitzten, das unsichtbare Mädchen Ninni aus dem Muminland, das am Frühstückstisch saß, den Hund Roffe, ein Wipptier vom Spielplatz im Park …

Vilmas Mundwinkel waren vom Schokoladeneis ganz braun, sie kicherte und legte Saara auf die Stufen, um die Verpackung weiter aufzureißen. Der Haarschopf der kleinen Puppe roch nach etwas Süßem, vermutlich Vanille. Wenn sich das Mädchen um Saara kümmerte, die sie nie länger als für einen Augenblick allein ließ, nannte sie sich selbst Mutti Vilma.

»Wo ist Vater?«, fragte Vilma und wickelte ihre schneeweißen Nackenhaare um den Zeigefinger, das war eine Angewohnheit.

Kati Soisalo wusste nicht, wie sie den Gesichtsausdruck des Mädchens interpretieren sollte. »Vater ist in Finnland. Bei sich zu Hause. Wir haben doch darüber gesprochen, dass deine Eltern seit dem Sommer nicht mehr zusammenwohnen und Vilma jetzt zwei Zuhause hat – eins bei Vater und eins bei Mutter«, sagte Kati Soisalo ganz ruhig, obwohl sie das ihrer Tochter schon Dutzende Male erklärt hatte. Vilma wollte sich fast jeden Tag vergewissern, dass der Vater nicht aus ihrem Leben verschwunden war.

Sobald Kati Soisalo an Jukka Ukkola denken musste, verdüsterte sich ihre Laune schlagartig. Sie tastete auf ihrem Unterarm und fand den blauen Fleck, der sich schon gelb verfärbt hatte. Ihr Exmann war nicht nur Leiter der Hauptabteilung der KRP, der Zentrale der finnischen Kriminalpolizei, sondern auch ein waschechter Psychopath und Narzisst, ein gefühls- und persönlichkeitsgestörter Verrückter, der sich im Laufe ihrer knapp vierjährigen Beziehung aus einem netten Gentleman in einen arroganten und gewalttätigen Tyrannen verwandelt hatte. Doch vermutlich hatte er sich gar nicht verwandelt, sondern einfach nur mehr und mehr seinen wahren Charakter gezeigt.

Nachdem sie im Juni mit Vilma aus Ukkolas Haus in Pitäjänmäki geflohen war, hatte der vollkommen jede Selbstkontrolle verloren. Durch Erpressung wollte er sie und Vilma zwingen, zu ihm zurückzukehren, er drohte damit, Beweise für ihre angebliche Beteiligung an Straftaten zu erfinden und ihrer Familie zu schaden. Obendrein war dieser Irre schon mehrmals aufgetaucht, wenn sie sich mit irgendeinem Bekannten oder Freund traf. Manchmal hatte sie den Verdacht, dass dieser Idiot, der aussah wie ein Dobermann, in ihr E-Mail-Fach eingebrochen war oder ihre Telefongespräche abhörte. Wie hätte er sonst wissen können, wen sie wann und wo traf. Gott sei Dank hatten Mutter, Vater und ihre Schwester Mari zu ihr gehalten, nur durch ihre Hilfe hatte sie die letzten Monate überstanden, ohne den Verstand zu verlieren.

»Sieh mal, Mutti, Saara schleckt auch Eis.« Vilmas Worte holten ihre Mutter zurück in die Gegenwart. Kati Soisalo hatte die Zähne so fest zusammengepresst, dass ihre Kiefermuskulatur schmerzte.

»Ach Schatz, Saaras Kleid wird doch bekleckert!« Sie holte ein Taschentuch heraus und wischte erst ihrer Tochter und dann der Puppe den Mund ab.

»Wollen wir eine Weile in diesen schönen Park gehen, in dem der Teich mit den Fischen ist? Erinnerst du dich? Dort ist es viel ruhiger. Etwas zu essen haben wir im Rucksack, auch Erdbeeren.«

»Jaa!«, antwortete Vilma begeistert. Sie nahm ihre Puppe unter den Arm und griff mit der anderen Hand nach dem Buggy. Mutter und Tochter gingen zum Pile-Tor, dem Haupttor von Dubrovnik mit einer Statue des Heiligen Blasius. Das Innere Tor im gotischen Stil führte auf die Steinbrücke über den Wallgraben, der einst mit Wasser gefüllt war. Später hatte man ihn in einen Park umgewandelt. Vom Äußeren Tor liefen sie noch etwa zweihundert Meter bis zum Gradac-Park, Kati Soisalo musste den Kinderwagen die steile Treppe hinauftragen.

Aber sie wurde für die Mühe entschädigt. In dem idyllischen Park fühlte sie sich sofort viel ruhiger und ausgeglichener. Aleppo-Kiefern säumten die langen Sandwege mit schattigen Bänken, ein kleiner Springbrunnen plätscherte, in dem Teich schwammen Fische. Und man hatte einen wunderbaren Blick auf die Altstadt und auf die türkisfarbene, glitzernde Adria. Einige umgebrochene Bäume waren nach Auskunft der Angestellten in der Touristeninformation Überbleibsel des Krieges von 1991.

Vilma sauste zum Fischteich, und Kati Soisalo setzte sich auf die Steinkante am Wegesrand. Sie breitete ein Handtuch aus und legte alles für ihr Picknick zurecht: eine große Schale Erdbeeren, Schlagsahne in einer Spraydose, Brötchen, dalmatinischen Schinken, Käse aus Kuhmilch in Olivenöl, Schafskäse von der Insel Pag, Oliven, einen Tetrapak Saft mit Trinkröhrchen, eine Viertelliterflasche kroatischen Weißwein und ein Multifunktionsmesser.

»Vilma! Es ist Picknick-Zeit!« Ihr Rufen blieb jedoch ohne Wirkung, das Mädchen warf weiter voller Eifer Sand in den Teich. Plötzlich knackte hinter Kati Soisalo ein Ast, sie drehte sich um. Vielleicht ein Eichhörnchen oder ein Vogel.

Sie wollte Vilma nicht zur Eile antreiben, es tat gut, ihr beim Spielen zuzuschauen. Das Mädchen trug ein geblümtes Kopftuch und ein neues, buntes Sommerkleid, auf dem Affen, Palmen und Lianen abgebildet waren – ihr Dschungelkleid. Vilma war in einem wunderbaren Alter, sie dachte sich eigene Geschichten aus, stellte Fragen und gab Lebensweisheiten von sich, die verblüfften. Mit einem dreijährigen Kind konnte man sich schon unterhalten. Jedenfalls mit Vilma, sie war sprachlich begabt, hatte bereits in ihrem ersten Lebensjahr sprechen gelernt und merkte sich Liedtexte und Geschichten in Bilderbüchern erstaunlich gut.

Kati Soisalo nahm eine Erdbeere, sprühte Schlagsahne darauf, steckte sie in den Mund und schmatzte so laut, dass ihre Tochter es mit Sicherheit hörte.

»Iss nicht alle!«, schrie Vilma und rannte zu ihrer Mutter, die Puppe hielt sie in der Hand.

Die Digitalkamera klickte. Kati Soisalo fotografierte, wie ihre Tochter die Erdbeeren genüsslich verspeiste. Vilma war ganz darin vertieft und mampfte mit vollen Backen, schon bald war ihr Gesicht bis zu den Wangen und zum Kinn von den Beeren ganz rot gefärbt und die Hände auch. Schlagsahne aus der Dose mochte sie nicht, ein kluges Mädchen. Die beiden ließen es sich schmecken, ohne jede Eile, und unterhielten sich dabei über das, was sie gesehen hatten: das Schifffahrtsmuseum und das Aquarium in der Festung des Heiligen Johannes, den Sandstrand der Insel Lopud … und sie fragten sich, warum es in den Toiletten kroatischer Restaurants kein Töpfchen für kleine Kinder gab.

»Jetzt geht Mutti mit ihrem Kind Saara spazieren«, beschloss Vilma resolut, als sie sich den Bauch vollgeschlagen hatte, und Kati Soisalo musste sich beeilen, damit sie ihrer Tochter noch den Mund und die Hände abwischen konnte.

»Geh nicht so weit weg«, ermahnte sie das Mädchen und wunderte sich einmal mehr, warum der Gradac-Park so wenig Spaziergänger anlockte, sie sah niemanden weit und breit. Allerdings war Mitte September die Hochsaison im Tourismus schon langsam vorbei. Plötzlich schien es ihr so, als hörte sie in der Nähe jemanden flüstern, sie drehte sich um und glaubte zwischen den Kiefern kurz etwas Gelbes gesehen zu haben. Doch so sehr sie auch die Ohren spitzte und angestrengt Ausschau hielt, es war nichts zu hören und niemand zu sehen. Vilma spielte wenige Meter entfernt mit ihrer Puppe.

Zum Glück fand das Kind trotz allem Freude an ihrer Urlaubsreise. Die Ereignisse im Spätsommer hatten auch bei dem Mädchen ihre Spuren hinterlassen: Vilma litt zuweilen unter Alpträumen und hing mehr an ihrer Mutter als zuvor. Kein Wunder, Jukka Ukkola kümmerte es nicht im Geringsten, ob seine Tochter mithörte, was für Gemeinheiten er ihrer Mutter an den Kopf warf, wenn er immer wieder in ihrer Wohnung oder an Vilmas Kita auftauchte. Kati Soisalo fürchtete, dass sie bei den Einzelheiten des gemeinsamen Sorgerechts und des Besuchsrechts nie eine Einigung erreichen würden. Ukkola drohte, alle Prozesse zu behindern und in die Länge zu ziehen, dieser Idiot bildete sich tatsächlich ein, er könnte sie durch Erpressung zwingen, zu ihm zurückzukehren. So durfte es nicht mehr lange weitergehen; sie musste sich entscheiden, wie sie Ukkola in die Schranken weisen wollte. Sollte sie ein Näherungsverbot beantragen oder Strafanzeige erstatten? Hausfriedensbruch, Körperverletzung, gesetzwidrige Drohung … Gründe gab es genug, das wusste sie als Juristin natürlich, allerdings wusste sie genauso gut, dass sie dann handfeste Beweise für Ukkolas Vergehen brauchte. Sollte sie jemanden bezahlen, der sie beschaffte?

Kati Soisalo trank Wein und grübelte über ihre Probleme nach. Es war unfassbar, wie sich ihr Leben innerhalb von vier Jahren so vollständig ändern konnte. Bevor sie Ukkola kennengelernt hatte, waren die viel zu langen Arbeitstage und die Suche nach einem anständigen Mann und einer Stelle als Justitiarin eines Unternehmens ihre größten Sorgen gewesen. Sie goss die letzten Tropfen aus der kleinen Weinflasche in den Pappbecher, stopfte die Speisereste und den Abfall in eine Plastiktüte, packte ihren Rucksack ein und schaute sich nach Vilma um. Der Buggy stand fünfzig Meter entfernt auf dem Sandweg, wie hatte sie es in der kurzen Zeit so weit geschafft.

»Vilma! Wir gehen jetzt!«, rief Kati Soisalo. »Wir wollen uns im Hotel noch ein bisschen hinlegen vorm Zähneputzen und der Gutenachtgeschichte.« In aller Ruhe ging sie auf den Kinderwagen zu und erwartete jeden Moment, dass ihre Tochter hinter einem Baum hervorsprang. Neben dem Buggy blieb sie stehen, es war niemand zu sehen und nichts zu hören. Allmählich machte sie sich Sorgen, sie schaute in alle Richtungen, verließ den Weg und lief zwischen den Kiefern hinauf zum Gipfel der Anhöhe, obwohl sie nicht glaubte, ihre Tochter dort zu finden. Es war nicht Vilmas Art, sich herumzutreiben … Auf einmal wurde Kati Soisalo alles klar – der Teich mit den Fischen!

Sie rannte zu dem Teich, schüttelte die Pumps von den Füßen und watete durch das Wasser, bis sie jeden Quadratzentimeter abgelaufen war. Nichts. Doch die Erleichterung währte nur kurz, und an ihre Stelle trat Angst, noch mehr als zuvor. Die Beine waren schwer wie Blei und die Kehle ausgetrocknet, ihr war übel. Jetzt blieb ihr nichts anderes übrig, als die ganze nähere Umgebung zu durchforsten. Das blanke Entsetzen überkam sie, aber sie zwang sich, zu überlegen, was jetzt getan werden musste.

Als sie alle denkbaren Verstecke durchsucht hatte, kehrte sie atemlos zum Fischteich zurück und geriet nun noch mehr in Panik. Es gab in dem Park keinen einzigen steilen Hang, den Vilma womöglich hinabgestürzt wäre, sie konnte nicht verstehen, wohin das Mädchen verschwunden war. Plötzlich bemerkte sie ein paar Meter entfernt hinter der Wegeinfassung etwas Buntes, ein Stück Stoff. Sie trat näher heran und erblickte die Puppe Saara. Vilma hätte ihre Puppe niemals ins Gebüsch geworfen.

Kati Soisalo klappte nach vorn und erbrach alles, was sie im Magen hatte, mit solcher Wucht, dass sie das Gefühl hatte, die Speiseröhre platzte. Nun gab es kein Halten mehr, sie stürzte Hals über Kopf los und rannte mit langen Schritten durch den Park und rief in ihrer Not Vilmas Namen. Niemand antwortete. Sie biss sich so heftig auf die Zähne, dass an einem Schneidezahn ein Stück abbrach, die Splitter spuckte sie aus. War doch etwas Gelbes zwischen den Bäumen zu sehen gewesen, als sie beim Picknick saßen? Auf alle Fälle hatte sie gehört, wie ein Ast brach. Der Mann am Onofrio-Brunnen mit der Kamera und der gelben Jacke, hatte er sie und Vilma beobachtet?

Unfähig, klar zu denken raste sie die Treppe hinunter, die Angst hatte ganz von ihr Besitz ergriffen. Sie verspürte den unwiderstehlichen Wunsch, aus diesem Alptraum zu erwachen, die ganze Weltordnung zu negieren und das Geschehene rückgängig zu machen.

Sie brauchte unbedingt Hilfe. Je eher die Polizei mit der Suche beginnen konnte, umso größer waren ihre Chancen, Vilma zu finden. Bis zur Polizeiwache war es ein reichlicher Kilometer, sie befand sich in derselben Straße wie die zentrale Touristeninformation von Dubrovnik, in der sie vom Gradac-Park gehört hatte. Ihren Entschluss, den Park zu besuchen, bereute sie nun mehr als alles andere auf der Welt. Wie hieß doch gleich diese Straße, Doktor …

Dr. Ante Starčević. Kati Soisalo las den Namen auf dem Schild an der Kreuzung und bog in die Straße ein. Sie rannte schneller, als sie es sich zugetraut hätte, ruderte dabei mit den Händen und zwang ihre Beine, sich zu bewegen, ohne Rücksicht darauf, dass ihr fast die Lunge platzte und die Oberschenkel schmerzten. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt, die Nägel drangen tief ins Fleisch, und sie biss sich so heftig auf die Lippen, dass sie das Blut schmeckte. Doch sie wollte den Schmerz spüren, er lenkte von der unausweichlichen Tatsache ab, die sie nie und nimmer akzeptieren würde, und er verdrängte die Gedanken an all das, was ihrer Tochter zugestoßen sein könnte.

Endlich erblickte sie das vierstöckige sandbraune Polizeigebäude und das Schild Policija. Kati Soisalo riss die Tür auf, stürzte keuchend zum nächstgelegenen Schalter und schlug so heftig gegen das Plexiglas, dass der junge Polizist dahinter erschrocken aufsprang.

»Helfen Sie mir! Meine Tochter ist verschwunden. Sie wurde im Gradac-Park entführt. Vor ein paar Minuten, vor fünf Minuten …!«, brüllte sie auf Englisch, und jeder in dem Raum schaute zu ihr hin. Sie schnappte nach Luft, Speichel rann ihr aus dem Mundwinkel.

Der Polizist mit einem Namensschild am Revers, auf dem »Darinko Kozlevac« zu lesen war, breitete ratlos die Arme aus und sagte etwas auf Kroatisch, einer Sprache, die anscheinend vor allem aus rasselnden Kehllauten und Zungenspitzen-R bestand.

»Meine Tochter! Verschwunden!«, rief Kati Soisalo in ihrem dürftigen Deutsch, doch der Polizist schüttelte nur den Kopf.

»Verdammt noch mal, tun Sie etwas!« Kati Soisalo verlor die Selbstbeherrschung und verpasste dem Plexiglas mit aller Kraft einen Fausthieb. Da packte sie jemand an der Schulter.

Sie drehte sich um und sah einen Mann mit spitzer Nase, seine Augen funkelten vor Zorn, das ließ sie noch mehr verzweifeln.

»Beruhigen Sie sich. Erzählen Sie, was passiert ist. Mein Name ist Branko Mikulić, ich möchte Ihnen helfen«, erklärte der Polizist ganz ruhig in ausgezeichnetem Englisch.

Dabei hielt er sie allerdings immer noch mit einem schmerzhaften Griff an der Schulter fest. Bildete der sich etwa ein, dass sie fliehen wollte, fragte sich Kati Soisalo verwundert. Der wütende Blick des Mannes sagte etwas ganz anderes als seine freundlichen Worte.

»Als Erstes wollen wir uns mal Ihren Pass anschauen«, fuhr Mikulić fort und streckte seine Hand aus.

Kati Soisalo wusste nicht, was ihr einen größeren Schreck einjagte: dass sie ihren Rucksack mit Pass und Portemonnaie im Park liegengelassen hatte oder dass der kroatische Polizist sie an Jukka Ukkola erinnerte. Der Mann starrte sie an wie eine Patientin aus der Psychiatrie. Hasste auch er die Frauen oder nur Touristinnen, die herumbrüllten und nicht Kroatisch konnten? Dieser Mensch sollte die Suche nach Vilma einleiten?

Mikulić beugte sich vor und näherte sich ihrem Gesicht. »Haben Sie viel Alkohol getrunken?«

Kati Soisalo kam es so vor, als würde sie im Meer an der Wasseroberfläche auftauchen und eine riesige Sturzwelle erblicken, die auf sie zu rollte. Im Polizeipräsidium von Dubrovnik in der Ulica Dr. Ante Starčevića 13 brach sie in dem Augenblick zusammen, als ihr klar wurde, dass sie ihre Tochter verloren hatte.

ERSTER TEIL

Der neue Alptraum

9. August – 12. August, Gegenwart

1

Montag, 9. August

Die Geschichte des Stadtteils Skadarlija, wie man sie kennt, beginnt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als sich Zigeuner in den einst zum Schutz der alten Stadtmauer ausgehobenen Wallgräben ansiedelten. Am Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten dann Künstler diese Gegend für sich. Und heutzutage war Skadarlija die vielleicht schönste Touristenattraktion in der Belgrader Altstadt, ein Ort, zu dem Tag für Tag Tausende und Abertausende bunt gekleidete Reisende zogen wie Ameisen zu ihrem Bau.

Auf der Terrasse des Restaurants »Tri Šešira« bot ein großer, dichtbelaubter Ahorn Schatten. Die Mittagshitze in Belgrad war drückend und der Blumenduft berauschend. Neben Gaststätten, Kunsthandlungen und uraltem Pflaster gab es in der Skadarska-Straße auch Dutzende kleine Blumenläden und -stände.

»›Mein Name ist Skadarlija … oder Skadarska-Straße, ganz wie ihr wollt. Ich bin kein Boulevard … keine Allee … und auch keine Hauptverkehrsstraße. Nein, ich bin eine ganz gewöhnliche, kurvenreiche Gasse im Zentrum von Belgrad. Und mehr brauchte man über mich auch nicht zu berichten, wären da nicht meine Boheme-Vergangenheit, zerfallende Dächer, schwankende Treppen …‹ Das hat ein Schreiberling namens Zuko Džumhur über diesen Ort verfasst«, sagte Tuula Numminen zu ihrem Mann und prüfte nebenbei, ob etwa ihre mit viel Mühe hergerichtete luftig-lockere Frisur durch die Hitze in sich zusammengefallen war.

Eino Numminen, der im Versandhandel gekaufte Sandalen der Größe 47 trug, legte den rechten Fuß auf seinen behaarten Oberschenkel, ein paar Zentimeter über jenem Knie, in das an einem Herbstmorgen vor sechs Jahren die Kette seiner Stihl-Motorsäge eingedrungen war und ihn mit achtundvierzig Jahren nicht nur dazu verdammt hatte, als Invalidenrentner zu leben, sondern auch mit seiner Frau ohne Ende Urlaub zu machen. Tuula hingegen hatte es nie gereizt, arbeiten zu gehen.

Er sah, wie Musikanten von Tisch zu Tisch zogen, faltete die Hände und hoffte inständig, dass sie nicht bei ihnen stehen blieben. Seine Frau würde ihn garantiert auffordern, das Portemonnaie herauszuholen. Ihm war immer noch nicht klar, warum sie mit ihrem Wohnmobil einen Abstecher ins Binnenland machen mussten, wo doch die Küstenstraßen an der Adria so eine strahlend schöne Aussicht boten. Seine Frau hatte ihm zwar erklärt, dass man die Hauptstädte gesehen haben musste, aber trotzdem. Auch Rentner hatten nicht endlos viel Zeit, im Oktober würde es schon kälter werden. Er wollte die Sonne am Meeresstrand genießen und nicht im brütend heißen Asphaltdschungel umherziehen. Den nächsten Winter würden sie auf jeden Fall nicht mehr auf dem Lande, sondern in der Stadt verbringen, da seine Frau im letzten Frühjahr auf Biegen und Brechen unbedingt in ein Mehrfamilienhaus ziehen wollte. Angeblich hatte sie die Nase voll von Beeten und ihren vielen Anpflanzungen, und das war auch gut so, denn ihre Begeisterung für die Gartenarbeit war in den letzten Jahren allmählich zu einer Art Zwangsvorstellung geworden, sogar die Nachbarn hatten Tuula schon als »Mehrzweck-Gartengerät« bezeichnet.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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