wenn's weihrazt - Karl-Heinz Reimeier - E-Book

wenn's weihrazt E-Book

Karl-Heinz Reimeier

4,8

Beschreibung

"Genau a so is` gwen!" - "De Gschicht is wirkle woah!" So oder ähnlich enden die meisten der Geschichten, welche den Gewährsleuten entweder durch Erzählungen bekannt sind oder die sie vielleicht sogar selbst erlebt haben. Nur - und das ist das Rätselhafte an diesen "Weihrazgeschichten", eine schlüssige Erklärung hat noch keiner gefunden. Seit der Kindheit oder Jugendzeit tragen sie ihre Erlebnisse mit sich, Jahrzehnte lang, ein Leben lang. Manche können mit diesen unerklärlichen Erlebnissen entspannt umgehen, sie erzählen gerne davon. Andere wiederum tragen sie gleichsam verborgen mit sich, um in entsprechenden Situationen, Gesprächen und Ereignissen oft sogar schmerzlich daran erinnert zu werden.

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Ähnliche


edition lichtland

© Karl-Heinz Reimeier

edition Lichtland

Stadtplatz 4, 94078 Freyung

Deutschland

Illustrationen: Siegfried Stockbauer

Grafische Gestaltung: Edith Döringer

1. Auflage 2013

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlags zulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

ISBN: 978-3-942509-74-9

ISBN der gebundenen Ausgabe: 978-3-942509-32-9

www.lichtland.eu

Karl-Heinz Reimeier

wenn´s weihrazt...

Geschichten aus der ZwischenweltVolkssagen aus dem Bayerischen Wald

Inhalt

Vorwort

Das Hausinger Lichtl

„Da Teifi holt mi!“

Das Grenzsteinverrücken

Der Bauer und die „Wilde Jagd“

Die Schatzsuche

Die hölzerne Hand

Die sieben Teufel

Das „Fluchmaul“

Auf dem Lusen

Weirazn

D’ Raunacht

‘s Troid ruslt aus

„Der kimmt! Den han i gsehng!“

Do is da Teife mitganga

‘s Nochtgläut

Die Drud

‘s Klopfa

A Engl hoit d Großmuadda

I kann koa Leich a`schau

De sejtsame Gschicht vom Schlittn

Der Versehgang

D’ Muadda Gottes im Kasterl

‘s Herz-Jesu-Bejdl

A Ma im Zimmer

A fremder Ma in mei`m Auto

Do steht a Ma hint

‘s Kind stirbt

Mei Onkl mejd`t si a

Mei Schwester mejd`t si a

Mei Vater mejd`t si a

Oiss durchananda

‘s Klopfa im Keller

D’ „Wenin“

Der große Innernzeller Brand vom 11. 09.1911

Geißkopf

Das Licht am Wegrand

Das leuchtende Rad

Die arme Frau

Missionar in Afrika

Das wertvolle Brautkleid

Glühende Zigaretten im Volksfestzelt

Das rote Männchen mit dem feurigen Haar

Die sprechenden Ochsen

Der selige Härmann

D’ Muadda erscheint im Lazarett

‘s Liacht im Finstern

Der schwarze Hund als Todesbote

Letzte Rufe

Anmelden im Krieg

Zwillinge

Der Tod der Mutter wird angekündigt

Schritte im Haus

‘s Liachtl von da Scheibm

„I bi da Nächste“

Mittn in da Nocht steht die Frau vor mir

“Da Teifi ka mi net hoin”

Beim Raffa dastocha

‘s Fejdkreuz ois letzte Rettung

Dei Dirn is a Drud

‘s Schneewittchen is aa grett worn

…und dann steht auf oamoi eine Frau vor mir!

Iatz wenn a namoi schreit!

Eisstockschoißn in da Lousnocht

A`mö`n`vo meiner Stiefmuadda

A`mö`n von meiner Schwester ihrn Ma

Wia mi d Drud druckt hot

Mei voschtoama Ma bsuacht mi oft

‘s Liacht e da Kapölln

Schwaare Schnaufara als Vorahnung

Springt do oana aus da Stauan

Des glaubt uns koa Mensch

I kaaf da dei Kind o

A gleißendes Liacht

Aaf amoi hot s an Schewara ta

Ihr werd‘s koa Glück hobm mit euerm Hof

Des schewat, wenn ebba stirbt

Hackl Nannerl

‘s Kreiz foit owa

‘s Bre(ch)haus ent e da Sommerau

Das Brechhaus, ein unbehaglicher Ort

D’ Wecklin von Rammelsberg

D’ Wecklin in da Brauerei

D’ Wecklin bei de Hoizhauer

Die Wecklin – eine historische und mystische Gestalt

Das „Haferlheben“

Der Aberglaube und seine Folgen im Landgericht Bärnstein und dem Pflegegericht Dießenstein vor 300 bis 400 Jahren

Über das „Ansprechen“ und „Ansegnen“

Über das Wahrsagen und Zaubern

Brandstiftung

Weitere abergläubische Taten

Wie schützt man sich vor Personen, die vom „bösen Feind“ besessen sind?

Ungewöhnliche Maßnahmen, um sich gegen Krankheiten und anderen Wehdam zu schützen

Gewährspersonen

Literatur

Worterklärungen

Anhang

Dank

Vorwort

Erzählatmosphäre

„Genau a so is` gwen!“ – „De Gschicht is wirkle woah!“ So oder ähnlich enden die meisten der Geschichten, welche den Gewährsleuten entweder durch Erzählungen bekannt sind oder die sie vielleicht sogar selbst erlebt haben. Nur – und das ist das Rätselhafte an diesen „Weihrazgeschichten“, eine schlüssige Erklärung hat noch keiner gefunden. Seit der Kindheit oder Jugendzeit tragen sie ihre Erlebnisse mit sich, Jahrzehnte lang, ein Leben lang. Manche können mit diesen unerklärlichen Erlebnissen entspannt umgehen, sie erzählen gerne davon. Andere wiederum tragen sie gleichsam verborgen mit sich, um in entsprechenden Situationen, Gesprächen und Ereignissen oft sogar schmerzlich daran erinnert zu werden.

Die Gesprächssituation mit dem Sammler und Volkskundler ist für die meisten Gewährsleute neu. Doch nach einer gewissen Zeit des Sich-Kennen-Lernens dauert es selten lange, bis beide eingefangen sind von der Atmosphäre dieser „ganz anderen Geschichten“. Wenn man in die leuchtenden Augen der Erzähler schaut, wenn man das Erregtsein verspürt, das beim Erzählen immer wieder durchbricht, wenn man die tiefe Ehrlichkeit fühlt, mit der sie hinter ihren Geschichten stehen, entwickelt sich zwischen beiden Seiten ein Vertrauen, in dem die „unerklärlichen“ Geschichten glaubhaft werden.

Erzählsituation

Während manche Gewährspersonen ohne Umschweife und unmittelbar zum Kern ihrer Erlebnisse kommen, führen andere allmählich und beinahe behutsam auf ihre Geschichte hin. Dazu nehmen sie sich Zeit, viel Zeit, um den Zuhörer aufnahmebereit zu machen und somit in die Lage zu versetzen, ihre Geschichten so authentisch wie nur möglich aufnehmen, vielleicht sogar miterleben zu können. In kürzeren oder längeren Hinführungen werden deshalb Orte, Personen, Begebenheiten und Situationen äußerst ausführlich beschrieben, bevor man sich an die eigentliche Geschichte wagt. Es geht dem Gewährsmann also auch darum, eine möglichst große Anschaulichkeit zu erzielen.

So führt zum Beispiel Berta Sigl (Thann, Gde. Schöllnach) zu Beginn ihrer umfangreichen und tiefgreifenden Erzählungen auf folgende Weise ein:

„Als ich noch klein war – ich würde ja noch viel mehr wissen, aber die haben mich immer weggeschickt, weil ich mich vor den Geistergeschichten immer recht gefürchtet habe. Die Leute haben sich im Winter vor der Stalltüre versammelt, so um vier oder halb fünf Uhr – und um halb sieben sind sie wieder heimgegangen. Und da sind diese „Weihazgeschichten“ immer erzählt worden. Da war ich fünf oder sechs Jahre alt.“

Anneliese Weidinger (Hundswinkel, Gde. Salzweg), selbst Autorin und Sammlerin von Geschichten, widmet der Hinführung zur Erzählsituation umfangreichen Raum. Ist der Zuhörer mit der originalen Umgebung vertraut, kann er den Gehalt des Geschehens intensiver verspüren.

… und do hands im Winta owei e da Kuchl zammkemma, net e da Wirtsstubm, wei do hättns extra eihoizn müassn. Na hand s olle en da Kuchl so um an Tisch uma gsessn. Do hand eah owei fünf, sechs Manna oda siebme, und do hamand s owei so Gschichtn vozejht. Und i bin do ois Diandl owei mitganga, wenn mei Muadda eahna ghoifa oda mitgoabat hot, und do han e owei zuagluust. E de Ferien bin i aa bo da Tante drinn gwen. Do han e de Manna owei zuagluust mit einer Wollust… und a Onkl vo mir, der hot Zughamanie spejn kinnt, und do hot a si do aussi gsitzt, wei drinn hot a net Zughamanie spejn derft, wei d Muadda owei gsogt hot: „Geh a mit dein Dulat!“ Iatz hot a si do aussi gsitzt und des hamd de Manna owei gern mögn – und i ha me dazua gsitzt und han dene Manna zuagluust.

Do is a Hirta aa dabei gwen, den wo owei s Schnupftawogtröpfe vo da Nosn owatropft is, der hot Gschichtn gwisst, wos eahm oiss passiert is, dass eahm d Hoar geberg gstandn hand, und i han a owei agschaut, so an Boat hot a ghot, olle hamd eahm owei zuagluust und dann hamd s wieder gsogt: „Iatzt host owa wieder aaftrumpft!“ „Des is echt woah! Schlog ei! Des is echt woah!“ Mein Gott, dann hamd s eahm wieder a Hoiwe zoiht, dass a wieder vozejht hot.

Und der hot Sachan vozejht vo de Hund mit de glüahradn Augn – und i ha ma oft nimma es Bett traut – mei Muadda hot dann owei gsogt: „Naa, naa, Deandl, des derfst net oiss glaubm!“ Ja, owa de oane Gschicht is ma unvergesslich, wei de hot a r owei wieder vozejht und is er aa dabei gwen, wia s den gfundn hamd.“

Dr. Otto Wiederer (Freyung, Lkrs. Freyung-Grafenau) erinnert sich noch genau an die Situation, in der er vom großen Innernzeller Brand gehörte hatte:

„Das ist die gruselige Geschichte vom großen Innernzeller Brand im Jahre 1911. Mein Großvater Eduard Wiederer hat sie mir erzählt. Ich weiß es noch genau, es war beim Grasmähen auf unserer Wiese bei der Asbergmühle. Mein Opa zeigte mir einen großen Stein auf dem Wege neben der Mühle. Er nannte ihn den ‘Weiazstoa‘. Da hat es sich abgespielt.“

Elisabeth Oswald (Steinach, Gde. Schöllnach) versucht zu erklären, warum solche und ähnliche Geschichten heute nicht mehr geschehen:

“Früahras hot s o so Sachan vej gebm. Owa des hört ma r iatz nimma. Do han i amoi glesn, a Papst hot des amoi ogschofft, wei so vej Leit durdraht hand. Oiso – mia hot des nix ausgmocht – ehrli – goa nix.“

Zum Gehalt der einzelnen Geschichten

In vorliegender Sammlung ist es unwesentlich, ob die Inhalte einer Geschichte spannend sind oder nicht, ob sie überflüssig erscheinen oder gar banal, so dass man meinen könnte, sie seien nicht der Rede – oder wie hier – des Aufschreibens wert. Dem widerspricht der Grundgedanke des Dokumentierens. Für den Erzähler sind die Geschichten von tiefem Wert, sie ziehen sich durch Generationen, sind in Familien- oder auch Ortsgemeinschaften verhaftet und mit großer Ernsthaftigkeit abrufbar. Dass im Zeitenlauf einzelne Themen durcheinander geraten, miteinander vermischt und zu neuen Geschichten umgewandelt werden, ist der Eigenart der mündlichen Überlieferung zuzuschreiben. Gleich, welchen Gehalts die Geschichten sind, worauf es letztendlich ankommt, ist das Unerklärliche von Ereignissen, Situationen oder Erscheinungen, die den Zuhörer oft noch mehr gefangen nehmen als den Leser.

So sagt die Erzählerin Erna Boxleitner mit Recht: „Sechane Gschichtl kam a net erfindn. Wenn s eahm net passiert is, ka ma s net wissen!“

Sprachliche Umsetzung

Die Mundartschreibung hält sich so weit wie möglich an die Sprache der Gewährspersonen. Dadurch soll die Originalität der Erzählungen erhalten bleiben. Bei intensivem Lesen und Vergleichen kann der sprachinteressierte Leser kleinere und größere Unterscheidungen erkennen, die ihm örtliche und regionale Einordnungen und Zuweisungen ermöglichen. Bei der Umsetzung in die Schriftsprache ging es dem Autor darum, möglichst nahe am Kern und Wahrheitsgehalt der Erzählung zu bleiben, andererseits aber auch darum, die Geschichten für jedermann lesbar und nacherzählbar zu machen. Außerdem wurde, wenn es möglich war, versucht, mit sprachlichen Mitteln an geeigneten Stellen ein gewisses Maß an Spannung einzubauen.

Entstehung des Buches

Die vorliegende Sammlung ist aus drei großen Teilen erwachsen. Ein Teil ergibt sich aus der Sammeltätigkeit in den 80er – und teilweise 90er Jahren. Aus dieser Zeit existieren Fotos von den Gewährsleuten nur sehr spärlich. Der zweite Teil beinhaltet die Geschichten, die in den Jahren 2011, 2012 und 2013 aufgenommen wurden, wobei die Gewährspersonen fotografisch dokumentiert wurden. Der dritte Teil beinhaltet die Bereiche „Aberglaube“ und „Ungewöhnliche Maßnahmen, wie man sich gegen Krankheiten und anderen Wehdam schützen kann“, wobei Querverbindungen zu den beiden vorhergehenden Bereichen immer wieder erkennbar sind.

Karl-Heinz Reimeier

Sommer 2013

Das Hausinger Lichtl

Eine Weihrazgeschichte aus der Pfarrchronik Haus im Wald, die mir der langjährige Ortspfarrer Alfons Gaschler überlassen hat. – Aufgeschrieben hat sie Hochw. Pfarrer Franz Leeb, der 1. Pfarrer von Haus im Wald. Hochw. Pfarrer Franz Leeb kam 1880 nach Haus im Wald und schrieb die Geschichte im Jahre 1901 äußerst sauber und heute noch gut lesbar in damals gebräuchlicher „Deutscher Schrift“ folgendermaßen auf:

Nach allem, was hier schon aufgezeichnet ist, darf der Vollständigkeit halber auch eine solche hier stehen, weil sie mir selbst begegnet ist.

Wie ich im Jahre 1880 nach Haus kam, hörte ich bald häufig von einem „Lichtl“ reden und erhielt auf meine Frage, was es mit dem Lichtl sei, nachstehende Auskunft:

Seit mehr als 30, vielleicht schon 50 Jahren – also etwa seit 1830 – ließ sich von Allerheiligen an alle Jahr im Thale zwischen Haus und Furth ein helles Licht sehen, das sich bald rasch bald langsam im Thale hin und her bewegte, bald niedrig bald hoch stand, bis es die Gegend des jetzigen Friedhofes und mitunter noch darüber hinaus bis an die „Vogeltenne“ herauf kam, während es abwärts bis nahe an die Kreuzstraße herober der Kumpfmühl hinabstieg.

Es erschien oft schon bald nach 5 Uhr Abends und zog oft bis tief in die Nacht herein auf und ab. Die Erscheinung dauerte meistens von Allerseelen bis Lichtmeß, dann sah man nichts mehr davon bis nächste Allerseelen. Nicht alle Leute sahen es. Von Zweien, die miteinander gingen, sah es häufig bloß Einer, der Andere nicht. Im Übrigen war die Sache allgemein bekannt, man war von Jugend auf daran gewöhnt, wessen Haus günstig gelegen war, konnte es von seinem Zimmer aus beobachten. Darum machte sich niemand mehr etwas aus der Sache und wenn man es sah, hieß es einfach: „Ja, ja, `s Lichtl“.

Natürlich war ich nach dieser Auskunft gespannt, das „Lichtl“ ebenfalls zu sehen.

Ich sah es zum ersten Male an einem Abend im November 1881 abends gegen 8 Uhr. Es stand, resp. hing hoch heroben in der Gegend des jetzigen Friedhofes. Es war wie ein etwas faustgroßer Gasball von bedeutender Helle, stand ziemlich hoch über der Erde – es war eine trockene, kalte Nacht – und bewegte sich mit ziemlicher Raschheit vorwärts, der Vogeltenne zu. Die Sache war mir seltsam und ich nahm mir vor, sie nimmer aus dem Auge zu lassen.

Gegen Weihnachten zu (1881) – den Tag weiß ich nimmer – ging ich Abends etwa um 7 Uhr eines Tages mit den beiden Lehrern Asbert und Bienmaier von Furth nach Haus. Auf der Ebene oberhalb Furth gehend sahen wir bald rechts von uns in ziemlicher Ferne ein Licht und hielten es für ein Hauslicht, das aus einem Fenster schimmerte. Durch einen Nachkommenden belehrt, dies sei kein Hauslicht sondern das „Lichtl“, blieben wir stehen, um es zu beobachten. Ich aber beschwor heimlich das Licht: wenn es kein natürliches Licht sei, solle es zu uns herkommen! Und richtig! Plötzlich fuhr das Licht eine Strecke senkrecht aufwärts, dann flog es direkt auf uns zu, aber bloß etwa halben Weg, dann streckte es sich und war in einer Grundfalte des Thales verschwunden. Die beiden Lehrer waren ganz erschrocken und wussten nicht, was sie sagen und denken sollten. Ich war natürlich ebenfalls überrascht und gedachte, nun erst recht der Sache nachzugehen.

Am Tage vor dem Fest des süßen Namen Jesu 1882 ging ich abends gegen 6 Uhr ganz allein von Furth nach Haus. Der Abend war finster und neblig. Ich spähte den ganzen Weg herauf, ob ich nichts vom „Lichtl“ sehe, – sah aber nichts. Erst ganz heroben, schon oberhalb des Friedhofes – derselbe war schon mit hölzernen Pfählen und Brettern umplankt, vide pag. 27 (lateinisch: siehe Seite 27 – in eben dieser Pfarrchronik – Anm. d. Verf.), sah ich weit weg – ich glaubte, es könnte am Lindberge bei Perlesreut sein – ein schwaches Licht, in welchem ich bald das „Lichtl“ vermuthete – Auf dem Vorplatze vor dem Friedhof stehend gedachte ich, der Sache auf den Grund zu gehen und beschwor nun mit ganzem Ernste und Nachdrucke das sichtbare Licht: wenn es kein natürliches Licht, sondern etwas Anderes ist, so solle es bis auf 5 Schritt zu mir herkommen – aber es rührte sich nichts. Ich beschwor es zum zweiten Male – mit gleich negativem Erfolge. Schon wollte ich gehen, doch noch zum dritten Male beschwor ich es mit allem Nachdrucke – und siehe da! Auf diesen Befehl hin fuhr plötzlich das Licht direkt scharf auf mich zu. Es flog sehr rasch, hoch in der über alle inzwischen liegenden Hügel und Thäler fernweg in einer Linie, ohne sich zu senken oder zu steigen. Es wurde mit der Annäherung größer, zuletzt wie eine glühende Feuerkugel. Mir lief es beim Näherkommen eiskalt über den Rücken und ich meinte, es hätten sich meine Haare empor gesträubt, aber Furcht hatte ich nicht. Ich befahl wiederholt: es solle nur herkommen zu mir. Wie es in die Nähe kam, flog es langsamer, senkte sich und ließ sich zuletzt, soweit ich im Dunkeln schätzen konnte, etliche zwanzig Schritte von mir entfernt auf der nordöstlichen Ecksäule des Friedhofes nieder und kam immer näher. – Ich wollte aber das Lichtlein anreden und fragen, was es wolle, und fragte deshalb zunächst: weil du nicht zu mir hergehst, gehe ich zu dir hin – und ging auch darauf los. Doch wie ich zu gehen anfing, wich das Lichtlein vor mir zurück ins Thal hinab, wo es sonst immer gestanden. Nachlaufen konnte ich ihm nicht und so musste ich ohne weiteres Resultat aufgeregt nach Hause gehen. Ich wohnte noch im Jagerstöckl. Natürlich erzählte ich diesem das Begegnis und erzählte es später auch dem Haus in Furth, zu dem das Licht Bezug haben sollte, dann geschah selbstverständlich Einiges für die vermeintliche „arme Seele“ – und seit dieser Zeit – ich schreibe dies ad 1901 ( lateinisch: zum Jahre 1901, Anm. d. Verf.)– ist das Lichtlein nicht mehr gesehen worden. –

Für die Richtigkeit und Wahrheit vorstehenden Berichts kann ich mit Ehr und Gewissen eintreten, aber eine Erklärung über die geschilderten Vorkommnisse vermag ich selbstverständlich nicht abzugeben. Ich kann nur sagen: das habe ich gesehen und das ist mir begegnet – mehr weiß ich nicht. Erkläre es sich jeder, wie er kann und mag.

Angeben muß ich aber der Vollständigkeit halber noch: Eine alte Orts-Überlieferung erzählt: in Furth drunten habe ein „Bauer“ auf Hs. Nr. 13 vor Zeiten einmal seine Magd geschwängert, dann umgebracht und sie auf Dungwagen unter Mist hinübergefahren und in der „Adl“ – einem kleinen Gehölz, das auf dem Flurplan noch als „Adelholz“ – zwischen Haus und Furth angegeben ist, aber nimmer besteht – vergraben. Von dieser Gegend aus hob sich auch allemal das „Lichtl“. Thatsache ist, dass dieß Haus Nr. 13 seit mehrern Generationen keinen Kindersegen mehr hatte. – Fluch usque in tertiam et quartem generationem (= lat.: Fluch bis in die dritte und vierte Generation) – und wenn Kinder kamen, starben sie, so dass das Haus schon mehrmals auf eine andere Linie überging. Erst der jetzige Besitzer Hofbauer, seit 1881 verheiratet, hat, nachdem ihm noch die ersten zwei oder drei Kinder gestorben sind, jetzt reichen und anhaltenden Kindersegen und scheint der alte Fluch gebrochen zu sein.

Pfarrer Franz Leeb, Haus im Wald, Pfarrchronik 1901

„Da Teifi holt mi!“

Im Bräuhaus in St. Oswald drin, do sitzn die Kartenspieler so am Tisch dort und toand schafkopfa und wattn. Und do geht’s oft ganz schö zua: do wird hoit aa r amoi a Fluachara ta oder gschimpft. Und es is hoit scha ganz schö finster worn draußt und koana hot ans Hoamgeh denkt. Na endli, a so um Mitternacht, hot da Simandl gsogt: „Ja, i han iatz mei ganz Gejd vospejt und an ganz an schön han i aa scha beinand. Mir glangts iatz, i moch mi iatz aafn Hoamweg. Und es hot aa nix ghoifa, dass di andern gsogt hamd: „Geh, Simandl, bleib hoit na a weng do!“ Naa, da Simandl is aafgstandn, hot sein Huat und is bei da Tür aussi. Do hots n scha a wengerl draht und übern Hof is a aa nimma ganz drüberkemma. Na hot aa r a weng , wo iatz da Hofausgang is. Und do is a hoit a so dahigwandlt über d drüwa und dann hot as gsehng: „Aha, do obm is da Friedhof.“ Na is eahm scha a weng zwoaraloa worn. S Bier is eahm aa in Kopf gstiegn. Na denkt a si: „Wenn nur i scha grod vo dem Friedhof vorbei waar. Do geh i goa net gern vobei. Direkt d Hehnahaut rennt ma über n Buckl oi und d Hoar stehnd ma geberg. I woaß net aa, dass i iatz do goa a so a Fürchterling bin. Oba i kann ma hoit do überhaupt net hejfa!“

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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