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Der endgültige Abschied von einem geliebten Menschen ist eine von Emotionen geprägte Zeit. Für die Trauerfeier und Trauerrede bestehen deshalb verständlicherweise persönliche Vorstellungen, denen es gilt gerecht zu werden. Die Autorin erklärt in diesem Buch leicht verständlich, aus Ihrer langjährigen Praxis heraus, wie - ohne professionelle Begleitung (Geistlicher, Freier Redner) - der Wunsch nach einer persönlichen und individuellen Trauerrede und Trauerfeier umgesetzt werden kann. Neben vielen praktischen Ratschlägen und dem Wissen um Besonderheiten, Regeln, Abläufe, Möglichkeiten und Inhalte, geht Sie ebenfalls auf Problembereiche ein, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Daneben stellt der Ratgeber, die eigenen Möglichkeiten betreffend, eine Art Entscheidungshilfe dar. Angaben zu Notizseiten die Planung betreffend und eine Reihe von beispielhaften Trauerreden runden die Informationen ab. Sowohl am Thema Interessierte, beruflich damit Befasste, insbesondere aber Familienangehörige, die Rat und Hilfe für die letzten Minuten des Abschiedes suchen, werden fündig.
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Wenn Worte fehlen
von Katja Ebert M.A.
Wenn Worte fehlen
Ratgeber Trauerreden
Mit allgemeinen Beispieltexten.
Für eigene Abschiedsworte im kleinen, familiären Kreis.
von Katja Ebert M.A.
ISBN 978-3-9823210-2-8
© 2021 Katja Ebert M.A.
Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung der Autorin unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, sowie einer gewerblichen Nutzung.
Verlag:
Katja Ebert M.A., Hintergasse 2, 64823 Groß-Umstadt
www.katja-ebert.eu
Umschlaggestaltung: Katja Ebert M.A.
Illustrationen: Katja Ebert M.A.
Foto Buchrückseite: Studio-World.de/Ingo Hopp
Inhaltsverzeichnis
Vorwort S. 9
Allgemeine Einführung S. 12
„Nur“ ein paar Worte S. 26
Abschiedsworte selbst schreiben? S. 32
Die Lösung S. 43
Der Todesfall S. 45
Notizen S. 69
Die Ausarbeitung S. 80
Abläufe S. 82
Wichtiges zur Ablaufplanung S. 86
Noch ein paar Tipps S. 95
Allgemeine Beispieltexte S. 101
Redebeispiele:
Zurück bleib ich allein S. 103
Zeit S. 111
Überall S. 121
Die Welt für uns S. 129
So wie du warst S. 135
Alles hat seine Zeit S. 143
Heute, Gestern, Morgen S. 151
Spuren des Lebens S. 159
Vater Unser S. 165
Das Ave Maria S. 167
Beispiel-Checkliste S. 169
Vorwort
Nach vielen Jahren Tätigkeit als freie Trauerrednerin war es mir ein Anliegen allen denjenigen die an dem Thema Trauerreden/Trauerfeiern interessiert sind, leicht verständlich aus meinem beruflichen Alltag erste allgemeine Inhalte, Wissenswertes, Hinweise und mögliche Stolperfallen aufzuzeigen, quasi der Blick hinter die Kulissen.
Für diejenigen, die sich persönlich mit der Thematik gleich schon beschäftigen möchten sind Notizseiten eingefügt. Unterschiedliche fiktive Trauerreden geben zusätzlich all denjenigen eine praktische Hilfe an die Hand, die sich kurzfristig mit dem Thema beschäftigen wollen oder müssen und dabei nicht auf professionelle Hilfe zurückgreifen wollen oder können.
Es handelt sich ausdrücklich nicht um eine wissenschaftliche Arbeit, die Sinn und Zweck des kleinen Ratgebers entgegenstehen würde. In der Praxis benötigt es einen schnellen Überblick, der leicht zu lesen und zu verstehen ist und auch eine tatsächliche Hilfe bzw. Entscheidungshilfe ist.
Aus der Luft gegriffen oder gar erfunden ist der Inhalt des Buches aber keineswegs. Alle Beispiele beruhen auf tatsächlichen Begebenheiten aus meiner langjährigen Tätigkeit als Trauerrednerin.
Und da natürlich der Datenschutz gewahrt sein muss, denn gerade in diesem Beruf ist der Umgang mit Anvertrautem, mit besonderer Sorgfalt zu handhaben, sind die Begebenheiten natürlich neutral gefasst, teilweise verändert und lassen keinerlei Rückschlüsse zu. Sämtliche Namen, Orte oder gar Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Vorkommnissen sind purer Zufall und nicht beabsichtigt.
Allgemeine Einführung
Da ich seit 2003 als freie Trauerrednerin tätig bin, habe ich in dieser Zeit schon viele sehr unterschiedliche Trauerfeiern und Beisetzungen, mit Sarg oder Urne begleitet und natürlich auch sehr individuelle Trauerreden geschrieben.
Gerade das Persönliche liegt mir dabei immer sehr am Herzen. Und so entstehen sehr unterschiedliche Abschiede, die sich von kleinem Rahmen, bis hin zu aufwändig gestalteten Minuten, erstrecken.
Manchmal ist nur der engste Familienkreis anwesend, ein anderes Mal wollen sich so viele Menschen von dem Verstorbenen verabschieden, dass die Hallen aus allen Nähten platzen und hin und wieder selbst der noch vorhandene Platz im Außenbereich, nicht ausreicht. Zunehmend konnte man sogar eine Entwicklung beobachten, die schon an Großevents grenzte. Teilweise wurde nicht nur zur üblichen einfachen Suppe oder dem Kaffee und Kuchen in eher bescheidenem Rahmen und Ambiente eingeladen, sondern üppige fast luxuriöse Mittagessen gereicht, um ein paar Stunden später noch bei Kaffee und Kuchen zusammen zu sitzen.
Auf der anderen Seite habe ich aber auch gerade in den letzten Jahren die Tendenz beobachtet, dass die Trauerfeiern, zu denen üblicherweise der halbe Ort auf den Beinen war, immer weniger wurden. Ein Grund dafür dürfte in der zunehmenden Anonymisierung der Gesellschaft liegen. Während früher jeder jeden im Dorf, im Ort, sogar in der Kleinstadt, aber wenigstens im Kietz kannte, leben wir heute zunehmend anonym nebeneinander her. Vielleicht kennen wir gerade noch die Nachbarn. Aber schon im nächsten Straßenzug haben wir keine Ahnung mehr, wer dort wohnt und kennen natürlich auch nicht mehr die Familiengeschichten. Früher war das anders, neben der Tatsache, dass die Familien viel größer waren. Dazu kam, dass das Dorfleben einen ganz eigenen Charakter hatte, es mehr Zeit gab, man sich häufiger gesehen hat, die sozialen Kontakte ganz andere waren, ein reges Vereinsleben, die Feuerwehr, die Kirchengemeinde, die Dorfschule und vieles mehr bestimmten das Leben. So blieb es natürlich nicht aus, dass man praktisch von jeder Familie alles wusste und was man nicht wusste oder nur ahnte, wurde hinter vorgehaltener Hand getratscht. Auch das gehörte dazu. Genauso wie die Handvoll Frauen, die auf keiner Beerdigung fehlen durften, die jeder kannte und die nicht immer gerne gesehen wurden. Waren es doch genau diese Frauen, die alles wussten und was sie noch nicht wussten oder bestätigt haben wollten, im Inhalt der Trauerrede suchten. Fanden sie es nicht, konnte man in dem nicht Gesagten neuen Stoff für Vermutungen finden, der erneut hinter vorhaltender Hand seine Verbreitung fand.
Heute sind die Familien kleiner geworden, die Singlehaushalte mehr, die Arbeitsplätze weiter entfernt, die Tante-Emma-Läden nahezu ausgestorben und das Vereinsleben liegt vielerorts schon brach, die Feuerwehr hat Probleme mit dem Nachwuchs, genauso wie die Kirchengemeinden mit mangelnder Präsenz ihrer Schäfchen. Das führt dann auch dazu, dass man den Nachbarn zunehmend nicht mehr kennt, die zugezogenen Familien fremd sind und sich am Ende eines Lebens auch alles was eine Beerdigung betrifft, verändert, ja sogar einen anderen Stellenwert bekommen hat.
So bin ich 2003 dazu gekommen als freie Trauerrednerin zu arbeiten.