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WIEDERSEHEN IN EINER LAUTEN WELT Die Endlichkeit der Ewigkeit Band I der Reihe "BIOGRAFIE IN KUNST" Kategorie: Spiritualität Fügt sich die Sicht der Dinge in eine andere als die bisher gewohnte, formt sich etwas heraus, das dem eingefahrenen Leben jenen Dienst erweist, dessen Schein seiner Deutlichkeit nicht jedem gewahr wird. Erzählen sich dennoch weise Seelen Geschichten über Empfindsame, deren Welt um einiges leiser ist als die der Anderen Äußere, scheint es, als zieht diese vollends in den Bann des Geschehens, wohin dieser Weg auch führt. Höhen & Tiefen durchschreitend lädt der Stimmen Schall zum Lauschen jener ein, dessen Schrei einst überhört. Nur ganz Wenige sind fähig ihrem Ruf zu lauschen, der an die Grenze der Ewigkeit klopft und um Einlass bittet. Übertönt in dieser wie auch in der anderen Welt findet jenes Herz nur Ruh', dessen Wort rein sich den Fragen stellt, welche das Leben ihm schenkt. Jeder Ton mit der Endlichkeit verwoben, führt sein Klang in jene Verbundenheit, der die Weite des Unsäglichen kennt. So fügt sich die Schöpfung im Kreislauf des Seins. Eine Geschichte eines jungen Mannes an der Grenze seiner Widerstände.
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Seitenzahl: 125
Veröffentlichungsjahr: 2023
Mantra zur Stärkung der Sonne om namo bhagavate ramacandraya
gewidmet Frank Surya Weser (Voß) 12.05.1966 – 16.03.2014
Kati Voß
WIEDERSEHEN IN EINER LAUTEN WELT
Die Endlichkeit der Ewigkeit
Originalausgabe
© 2023 Kati Voß
https://akademie-der weisheit.de
Lektorat: Kati Voß Cover und Grafik: Kati Voß Bild Quelle: https://pixabay.com/photos/stained-glass-spiral-circle-pattern-1181864/ Satz- und Gestaltung: Kati Voß
© 2023 Kati Voß
Verlagslabel: AKADEMIE DER WEISHEIT
ISBN Softcover: 978-3-347-89895-0
ISBN Hardcover: 978-3-347-89896-7
ISBN E-Book: 978-3-347-89897-4
ISBN Großschrift: 978-3-347-89898-1
Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
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Kati Voß
WIEDERSEHEN IN EINER LAUTEN WELT
Die Endlichkeit der Ewigkeit
Nicht immer fügen sich die Widerstände des Lebens so, wie sich das gewünscht Geistvolle zeigen mag.
Kati Voß
Cover
Halbe Titelseite
Urheberrechte
Titelblatt
PROLOG
Das Leben wird nie mehr dasselbe sein.
Om namo bhagavate vasudevaya
Un Poquito Cantas
Epilog
Glossar
Kati Voß
MINIMALISMUS DER SEELE
SPRACHE DER SEELE
HORIZONT DER SEELE Übungsbuch der ganzheitlichen Heilung
WEISHEIT DES SEINS Sprache in Wort & Bild
WAHRHEIT - WEISHEIT - STILLE
WAHRHEIT - WEISHEIT - STILLE Das Hinterlassen eines Samenkorns
WORTE DER LÜCKE
POETISCHE REVOLUTION
INVOLUTE EVOLUTION
PHILOSOPHISCHE EXPRESSION
BIOGRAFIE DES LEBENS
BEGLEITUNG IM AUGE DES TODES
STIMME DER VÄTER
KINDER DES LICHTS
WESENTLICHKEIT
LIEBE
ERLEUCHTUNG
SPIEL DES SEINS
Cover
Urheberrechte
Titelblatt
PROLOG
Glossar
Cover
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PROLOG
Wie gewöhnlich fiel dieses Licht in das Fenster hinein, das Bett fing ein wenig seinen Schatten ein und bedeckte, wie sonst, deinen Kopf, während du schliefst. Es war nichts Außergewöhnliches für dich auch tagsüber zu schlafen, Jahre der Gewohnheit lagen hinter dir. Heute fügte sich der Regen in diese glasklaren Strahlen, als kämen sie aus einer anderen Welt und streuten eine Botschaft, deren Schall nur die Stille vernimmt. Ich bewunderte immer wieder deinen Mut dich dieser Welt zu entsagen, als schienest du sie nicht zu brauchen, ließest du die Stunden hinter dir, fast ungeschehen alles Lebendige. Deine Wachheit hattest du der Ruhe geschenkt, in der andere längst in ihre Unbewusstheit gefallen waren. So konntest du sein, ohne jemandem auch nur einen Hauch gefallen zu müssen. Dir selbst genug zu sein oblag keiner Rechtfertigung, dein Schatz lag in dir und du holtest ihn aus der Tiefe des für andere so oft verborgenen Grundes während dieser Dunkelheit. Der Tag bereitete dir Unbehagen, auch wenn du dich den anderen freundlich, liebevoll und zugewandt zeigtest. Selbst deine Nächsten sahen es nicht, schliefen sie doch ihren eigenen Traum. Und taten später so, als wüssten sie alles über Dich: unverkennbar nah warst du ihnen und sie erzählten Geschichten wie man eben so redet über jemanden, der nicht im Raume weilt. Doch wer kennt dich schon wirklich? Wer von allen hatte deine Hand in den Stunden gehalten, in denen die Sonne über dein Haar glitt, der Wind deine Flügel ganz von selbst ausbreitete, das Eis dich auf Zehenspitzen laufen ließ, der Himmel die Sterne zur Erde sandte? Jedweder behauptete in alle Winkel vordringen zu können des anderen Selbst, der Gewissheit nah, es sei so und so um dich bestellt. Eindeutig waren die Jahre der Bilder gezeichnet, die du nicht gemalt hattest. Die deinigen standen angelehnt und durchdrangen deinen eigenen Raum, den du dir ausgesucht hattest, mitten unter allem, was dich sein lies wie du bist.
***
Die Erde hatte einen Riss bekommen, in deiner Welt schien er besonders groß. Stetig fielst du in diesen Graben hinein und verflochtest dich im Wurzelwerk des Bodens. Hin und wieder gelang es dir wieder nach oben zu steigen und deinen Weg in aufrechter oder manchmal auch etwas nach vorn gebeugter Haltung weiter zu beschreiten. Dieses Mal jedoch war es wie schon so einige Male in deinem Leben: Du hingst ein wenig fest.
Nebenan waren die Menschen. Sie feierten, laut, stimmungsvoll, sich und ihn lobpreisend. Ein tosendes Getöse zwischen den Stühlen, niemand blieb sitzen, die Musik heizte den Menschen ein, lange bevor er kam. Er genoss es, sich vorher abgekühlt im Eisbecken, auf der Bühne stehend zu wirken und inspirierend mitzusingen: dieses Lied sog die Menge aus allen Fugen und tat es ihm gleich. Kein Haar blieb mehr am anderen, kein Kleid blieb sanft um die Beine geschmiegt, kein Hemd mehr dem Körper nah: alles wölbte sich vor lauter Lebenslust, auf dass dieses gemeinsame Pulsieren nie vorüberginge. Das ‚Yeah‘ wurde unterbrochen von seiner Stimme mit der Frage nach dem ‚Wie geht es euch da draußen, ihr meine Lieben?‘ und mit einem ebenso eindrucksvollen ‚Yeaaaaaah‘ wurde bekundet, dass alles super war: Freude, Spaß, Stimmung, Erwartung, Erfüllung. Jene Worte sollten das Bewusstsein der Menge durchbohren, sich ihrer Muster erkennend, um zu sein, wer sie wirklich sind.
Das Leben wird nie mehr dasselbe sein.
„Wozu auch?“ sagtest du zu ihr. „Wozu soll das Leben dasselbe sein? Was für ein Nonsens der da labert! Diese ganzen Beweihräucherer: Gurus, die keine sein wollen und sich im unbewussten Inneren doch als solche ausgeben. Nur haben sie nicht einmal die Bedeutung des Wortes wirklich in sich aufgenommen.“ ‚Gewichtig, schwer‘ stand es in einer Passage erklärend geschrieben, eine andere formulierte es als Ehrentitel für einen spirituellen Lehrer. Du warst sauer. Sie konnte es spüren. Sie erzählten von polaren Welten, deren Tiefen sie nicht kannten, selbst wenn es ihre offerierten Lebensläufe feilboten.
In der dunkelsten ihrer Stunden wollten sie gehen, doch dann kam das Heil und holte sie zurück … Ich hörte dein Stöhnen. Sie gingen dir alle so auf die Nerven mit ihrer Lebendigkeit, ihrem Selbstgefallen, ihrem Redeschwall, ihrem Wissen, dass einem Besseren galt. Nein, du wünschtest noch nie jemanden etwas Gegenteiliges von dem, was sie erlebten, nur um zu erkennen, welchen Pfad sie soeben beschritten hatten. Du bist abgebogen, längst. Sie sah dir zu, während du dich leise über die lauten Menschen echauffiertest. Nicht jeder Ausdruck benötigt ein Wort, aber manche Worte benötigen einen Ausdruck. Sie wusste, dass du den deinen noch immer suchtest. „Was würdest du denn an seiner Stelle tun?“ fragte sich dich in die stöhnende Stille hinein. „Mich umdrehen und gehen.“ antwortetest du ihr knapp. Sie war sich gewiss, dass du so handeln würdest.
Der Mann nebenan jedoch, der soeben von der Menge emporgehoben worden war, schwelgte im Glück seiner Offenheit. Er hatte vor allen gestanden, ‚gehen‘ zu wollen und deshalb hier zu sein. Ein wenig gedrückt wirkte er. Der Guru brauchte nur eine Zeitlang in ihn einzudringen und einige Worte an ihn zu richten. „Ich spüre Dich!“ – natürlich frei von jedweder sexuellen Vorstellung, sondern von Herz zu Herz. Ob jenes wirklich anwesend war oder ob der Verkaufsschlager abermals abgespielt wurde, blieb jedem selbst erfahrend überlassen. Dem erhobenen jungen Mann jedoch ging es augenblicklich besser. Im Schmerz ist es ja ein tolles Gefühl erhoben zu werden. Die Menge jubilierte. Er würde nach Hause fahren und auf Ewig sich an diese außergewöhnliche Situation des gesehen Werdens erinnern. Jenes Sehen war für den jungen Mann so besonders, dass es ihn tief berührte, und er sich das Versprechen gab zu bleiben, hier sein Bestes gebend. Niemand jedoch hatte ihm beigebracht, wie es sich anfühlt von allem enthoben zu werden.
„Weißt du, wie es sich anfühlt enthoben zu werden?“ fragtest du sie. „Wie meinst du das?“ Sie war sich unsicher, welchen Gedanken du nachhingest, während du der Menge lauschtest und die Freudentränen des jungen Mannes auf den Boden fallen hörtest. „Enthoben werden!“ sagtest du gedankenverloren. Du schienst weit weg, sehr weit weg.
„Hm. Ich denke, …“ sagte sie. „Siehst du!“ unterbrachst du sie barsch, wie aus dem Nichts schossen deine Worte hervor, dass sie ein wenig erschrak. Soeben noch warst du nicht anwesend. „Warte, gib mir Zeit mich zu sortieren.“ bat sie. Ihr hattet beide eine Abmachung. Ihr wusstet, dass dem anderen Worte aus dem Mund fielen, die so manches mal als reiflich unüberlegt galten und hattet euch versprochen, wenn dies einem so geschieht und der andere es bemerkt, darf ein jeder auf seine eigene Weise reagieren, dennoch diese Reaktion nicht in ihrer vollumfänglichen Emotionalität ausleben. Es ging euch um Beobachtung. Ihr wusstet, dass alte Denk- und Verhaltensweisen eure Sprache beeinflussten. Auch ihr wart beide keine Gurus, ihr wolltet auch nie ein solcher sein. „Verzeih, ich sollte nicht denken.“ gestand sie. „Ganz richtig!“ gabst du zurück. „Danke, dass du deine weitere Reaktion im Zaum gehalten hast. Darf ich noch einmal anfangen?“ fragte sie dich. „Jaja, fühl ruhig noch mal rein, ich geh mir mal einen Kaffee kochen.“ Und du verschwandest. Wie angewurzelt blieb sie sitzen. So kannte sie dich gar nicht. Für gewöhnlich wurdest du in solch einer Situation doch ein wenig ungehalten und schimpftest triadisch über all die Menschen, die ihre Sätze mit „Ich denke .“ begannen. Wie du es hasstest. Wieder und wieder diskutiertet ihr darüber, dass ‚hassen‘ auch nicht die Lösung sei. Das Eis war dünn. Sie musste sich etwas überlegen. Sie verfolgte euer Gespräch nochmals bis zum Beginn zurück. Irgendetwas war anders als sonst. Die Sonne verlor ihre Kraft, dein Bett befand sich nur noch ein klein wenig in ihrer Feuerbrunst, dein langes Haar hatte sie längst getrocknet. Wenn du standest, hing es dir bis zum unteren Ende der Wirbelsäule hinunter, sich leicht kräuselnd an den Spitzen. Sie fand dein Haar immer wieder wundervoll, strich es dir von Zeit zu Zeit, wenn ihr euch nah wurdet, aus deinem Gesicht. Jetzt erst bemerkte sie, dass sie sich in Nebensächlichkeiten verlor. Was war anders heute? Sie fühlte es, aber es gab nichts, woran sie sich noch orientieren konnte. Sie stand auf, ging zum Fenster und schaute der Menge zu.
Noch immer wurde der junge Mann durch die Reihen gehoben. Waren nicht schon Stunden vergangen, als wir ihn das erste Mal dort oben sahen? Zu jenem Zeitpunkt trug er noch Hosen und rote Schuhe, jetzt fassten ihn die Hände der Menschenmassen nur an seinen nackten Armen und Beinen: der junge Mann hatte sich seiner Kleidung bis auf Unterhemd und Slip entledigt. Oder wurde er seiner Kleidung entledigt?
‚Enthoben.‘ Sie erschrak. Mit einer großen und einer kleinen Tasse kamst du wieder zurück, ein wenig vornübergebeugt, müde wirkend. Abweisend. Sie erinnerte sich. „Meinst du, sie hätten ihn seines Thrones enthoben, an welchem er sich selbst all die Jahre festgebunden hatte?“ fragte sie in die gewandelte Stimmung hinein. „Nein, sie haben ihm den Thron entrissen.“ Sie schwieg. Sie wusste, worauf du hinauswolltest. „Hätten sie ihn doch einfach dort sitzen gelassen. Dann hätte er die Chance gehabt sich selbst zu entbinden und müsste nicht in solch elendiglich vorgegaukeltem Glück schwelgen, um hinterher tiefer zu fallen als er vorher je fiel.“ „Wir wissen es nicht.“ gab sie zu bedenken. „Du denkst zu viel!“ gabst du zurück. „Wozu sich all die Situationen ausdenken, die passieren könnten oder nicht. Es ist sein Leben. Er hat sich dafür entschieden, sich der Menge in seinem Schmerz zu zeigen. Dann muss er auch die Konsequenzen tragen!“ Verwundert sah sie dich an. „Meinst du, er sei selbst schuld daran, dass er jetzt dieses Glück erfährt?“ „Welches Glück?“ fragtest du. „Welches Glück kann jemand empfinden, wenn er einen Tropfen Wahrheit über sich verliert und sein nur im Unterbewusstsein sich selbst zum Guru Ernannter ihm sagt, er spüre ihn und er würde diesen alten Schritt nie wieder gehen? Wie hohl ist das denn? Und überhaupt, was soll Glück eigentlich sein?“ Du legtest eine kurze Pause ein, schlürftest an deinem Kaffee, der noch in dein Gesicht dampfte. Auf deiner Nase fanden sich Schweißperlen, die keine waren. „Es ist wie mit dem Dampf hier: eh du dich versiehst, hast du dich geirrt. Wasser ist eben nicht gleich Wasser: Schweißperlen sind etwas völlig anderes als der Dampf von köstlich heißem Kaffee, der sich ebenfalls auf der Nase absetzt, wenn die Außentemperatur es hergibt.“ Sie fröstelte. Erst jetzt bemerkte sie, dass es draußen schon dunkelte.