Wind, Wind, sause! - Benno von Rechenberg - E-Book

Wind, Wind, sause! E-Book

Benno von Rechenberg

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Beschreibung

Wind - die große Liebe. Eine Windnacht. Ein Tag im Wind. Ein besorgter Rückblick. Ein Schlummer unter Windbäumen und ein Traum. Ein Gespräch unter zwei Raben. Die Verborgenheit des Wissens. Die Verlorenheit des Windes.

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Seitenzahl: 17

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Einige Bäume und Büsche hatten ihre Blätter schon zur Gänze abgegeben, sie standen leer, andere Bäume in seinem Garten sah Moritz noch gut belaubt, vor allem die Weiden, auch die Erlen und Birken. Ein Herbststurm war angesagt für die heraufziehende Nacht und sollte anderntags noch bis in den späten Vormittag hinein andauern.

Moritz liebte es, den Wind zu erleben, ihm zuzuhören und ihn zu spüren, er fühlte sich wohl dabei. Furcht kam bei solcherlei Ankündigungen nicht in ihm auf, zumal es sich, so weit er zurückdenken konnte, noch immer gefügt hatte, dass der vorhergesagte Sturm nichts weiter war als ein lebhafter, manchmal auch heftiger Wind, der sich aber ganz gut bei Besinnung hielt, keine Grobheit zeigte.

Nur dann und wann fand Moritz einen kleinen Schaden angerichtet, im Hof etwa einen der großen Pflanzkübel umgeworfen, so dass er in Scherben lag. Es war ein Verlust, gewiss, und wenn die Pflanze Schaden genommen hatte, tat sie ihm leid, doch einen Grimm verspürte er nicht; er wusste genau, es war ohne Absicht geschehen. Denn oft hatte er dem Wind dabei zugesehen, wie er sich gleich nach so einem Geschehnis etwas zurücknahm, als lege er sich erschrocken Zügel an, gerade so, wie Moritz es von sich selber kannte: wenn er nämlich durch die Natur ging und versehentlich eine Blüte oder einen Käfer zertreten hatte, gab es ihm jedes Mal selber einen Stich und es tat ihm leid, so dass er sich dazu ermahnte, doch besser aufzupassen.

Die Straßenlaterne dagegen, die an einem Drahtseil hing, welches quer über die Straße gespannt war, sie fand sich gewiss häufig verschaukelt und verlöscht. Das aber, so empfand Moritz, hatte nichts damit zu tun, dass der Wind etwa eine zerstörerische Natur hätte. Nein, in diesem Fall ging es um nichts anderes als um die täppische Verstocktheit des Menschen: es verhielt sich ganz so, wie wenn ein Haus, das nahe an ein Flussufer gebaut worden ist, sich gelegentlich im Wasser stehend findet, dann nämlich, wenn der Fluss Hochwasser führt und dann auf dem Besitz der ihm zugehörigen Auen bestehen muss.