Wir sind Papa! - Stefan Maiwald - E-Book
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Wir sind Papa! E-Book

Stefan Maiwald

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Beschreibung

Auch für Neu-Väter bleibt nach der Geburt des Kindes kein Stein auf dem anderen. Wenn die Wohnung kindersicher, die Babyausstattung komplett und das heimische Nest renoviert ist, warten spätestens beim ersten Wickeln oder Papa allein zu Hause, einem Spielplatzbesuch oder im Urlaub echte Herausforderungen. Humorvoll und mit italienischen Momentaufnahmen beschreibt Stefan Maiwald seine Initiation als Vater und schildert in diesem kleinen Handbuch, was Väter vor und nach der Geburt ihres Babys wissen müssen, um als Papa eine super Figur abzugeben. Von Einschlafritualen über Wickelanleitung bis zu Checklisten für Babyausstattung und den Packzettel für den ersten Urlaub mit Baby, hier erfahren Väter alles Überlebensnotwendige für die erste Zeit mit ihrem Baby.

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Seitenzahl: 200

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KEINE PANIK!

Nein, dies ist kein »Wie-werde-ich-der-perfekte-Papa«-Ratgeber. Hier wird Ihnen zwar auch erklärt, wie Sie Windeln zu wechseln haben oder Blähungen loswerden (nicht Ihre, sondern die Ihres Babys), aber: Dieses Buch soll mehr sein als nur ein Ratgeber. Es soll vielmehr Ihr bester Freund sein. Den werden Sie – ehrlich gesagt – wirklich brauchen. Denn die Zeiten als Erstvater (klingt seriöser als »frisch gebackener Papa«) sind so schön wie schwierig. Dachten Sie bisher, der letzte Halbmarathon, die Neuprogrammierung Ihres Telefons oder der Zusammenbau des Gartenhäuschens sei das Härteste gewesen, was Sie je vollbracht haben – dann glauben Sie mir: Vaterschaft wird um einiges härter. Ihr neuer Schmuck sind Augenringe, denn oft schlagen Sie sich die Nacht um die Ohren. Um gegen Vormittag erschöpft im Büro den Kopf auf die Tastatur Ihres Computers fallen zu lassen und damit 10 000-mal die Buchstaben t, z, u i, h und j zu tippen.

Adieu, altes Leben …,

Ja, es ist so: Sie werden zu einer Art Zombie werden – tapsig und unruhig schwanken Sie über die Erde, gezeichnet von Schlafentzug, unrasiert und hohläugig. Und meistens ziemlich zerknittert, was Haut und Hemd angeht. Sie werden sich in Ihr Büro und zu Ihren Männerabenden zurücksehnen, in Ihr geregeltes Leben vor der Vaterschaft.

Aber das Vatersein bietet auch unvergleichliche Glücksmomente. Das erste Lächeln, die ersten Schritte, die ersten Worte Ihres Kleinen: Erst dann werden Sie wissen, was Ihnen in Ihrem Leben gefehlt hat. Und all die Mühen, Kosten, Kümmernisse treten in diesen seligen Augenblicken in den Hintergrund, scheinen geradezu nie da gewesen, verpuffen rückstandslos. Doch der Weg zum Glück ist nicht leicht, natürlich nicht. Daher ist es in jedem Fall gut, jemanden an seiner Seite zu haben. Dieser Jemand soll dieses Buch sein. Ich habe zwei kleine Töchter namens Elisabetta und Beatrice, die praktischerweise über völlig unterschiedliche Aussehen, Charaktere und Krankheitspräferenzen verfügen, so dass ich mir gewissermaßen doppeltes Fachwissen zugestehen kann. Eine ist blond, die andere hat so schwarze Haare, dass sie fast blau schimmern. Die Blondine ist eine Streberin, die Dunkle wurde nach vier Tagen in der ersten Klasse schon aus dem Klassenzimmer verwiesen – und das im Religionsunterricht.

Noch eine kleine Besonderheit: Ich lebe in Italien. Ab und zu tauchen daher ein paar spezifisch italienische Elemente auf, aber in Sachen Familienmanagement kann man von Italienern eine Menge lernen. Und das Vatersein ist sowieso überall gleich.

… willkommen in Level 2!

Dieses Buch richtet sich an Sie in Ihrer (neuen) spannenden Rolle als Vater und immer erwachsener werdenden Mann. Dazu müssen Sie weder die beste Stillhaltung kennen und auch nicht wissen, wie die Muttermilch in die Drüsen kommt. Aber die folgenden Fragen sollten Sie hier beantwortet bekommen: Wie können Sie Ihre Frau vor, bei und nach der Geburt Ihres Babys unterstützen und entlasten? Wie können Sie, trotz Zombie-Modus, Ihre Beziehung lebendig halten? Wie kümmern Sie sich am besten um Ihr Baby, ohne dass einer von Ihnen beiden durchdreht? Wie wird aus der Vaterschaft ein (zwar anstrengendes, ja aufreibendes aber doch:) cooles Abenteuer?

Vertrauen Sie mir:

Wenn ich es geschafft habe, dann schaffen Sie es auch.

Alles Gute (und halten Sie die Ohren steif!)

Wir sind schwanger

DIE WUNDERSAME VERMEHRUNG

Sie sind ab dem Moment der Empfängnis zu dritt (oder wenn das Schicksal die spannendere Variante gewählt hat: zu viert). Das bedeutet: Gegen Ihre Frau sind Sie in der Minderheit, denn sie ist ja zwei (mindestens). Und das ist auch gut so. Also müssen Sie kooperativ sein und sich unterordnen, das hat Ihre Frau verdient. Denn ganz ehrlich: Sie macht den Hauptjob momentan. Sie werden Vater, gut, aber sie mussten dafür nicht allzu viel tun. Ihre Partnerin dagegen – für die beginnt der Stress praktisch in jenem Augenblick, in dem Sie den Spaß hatten und zum tiefen Schlaf auf die Seite rollten.

Seien Sie der Fels in der Brandung!

Manche Frauen verkraften ihre Schwangerschaft fantastisch, andere pendeln ein bis drei bis mehrere Monate zwischen Bett und Sofa, und zwar auf allen vieren. Weder die Gene noch der Lebensstil beeinflussen das wenig erheiternde Thema »Schwangerschaftsübelkeit«, und die Wissenschaft kann nicht befriedigend erklären, warum für manche Frauen eine Schwangerschaft so problemlos verläuft wie ein Osterspaziergang, für andere aber ein infernalisches Gebräu aus Magenkrämpfen, Kopfweh und noch mehr Magenkrämpfen darstellt. Sie können nur hoffen. Und – auch wenn Sie es lange nicht mehr getan haben –: beten. Ihre Einflussmöglichkeiten sind äußerst begrenzt. Sie können nur für eine rundum gute Stimmung sorgen. Fangen Sie also ja nicht damit an, in den kommenden neun Monaten von Geldsorgen oder Schwierigkeiten im Job zu berichten. Sie sind spätestens jetzt als souveräner Entertainer und Macher gefragt. Als einer, auf dessen breiten Schultern alles bequem Platz hat, was da nun auf Ihre Kleinfamilie zukommen mag. Eventuell aufsteigende Panikattacken können Sie auf der Toilette Ihres Büros ausleben.

Ich hatte bei meiner Frau Glück. Ihr ging es gut, bis auf eine Autobahnfahrt zwischen Salzburg und München, bei der wir, natürlich auf dem Abschnitt ohne Standstreifen und Parkbuchten, eine LKW-Kolonne zur Vollbremsung zwangen, weil ihr plötzlich schlecht geworden war (meiner Frau, nicht der LKW-Kolonne). Gerade Autofahrten können heikel sein, seien Sie also gewarnt und stellen Sie sich darauf ein. Machen Sie es nicht so wie ich, der die Zentralverriegelung für den Beifahrersitz nicht rechtzeitig aufbekam …

Latte-macchiato-Verbot

Auch konnte meine Frau den Geruch von Kaffee nicht ertragen, obwohl sie unschwanger eine leidenschaftliche Kaffeetrinkerin war und jetzt auch wieder ist. Nehmen Sie darauf Rücksicht und legen Sie sich zu diesem Zweck ein Arsenal von Teesorten an, die auf ihrem Etikett Milde, Koffein- und Teeinabsenz versprechen.

Und überhaupt ist jetzt die Zeit, sich wie ein vollkommener Gentleman zu verhalten. Gut, eigentlich sollte man sich immer wie ein Gentleman verhalten. Aber diesmal nehmen Sie es sich nicht nur vor, sondern machen Sie es auch. Lesen Sie ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Ihre Partnerin hat es schwer, Sie sind (noch) fein raus. Daher dürfen Sie dem Himmel danken und Ihre Energie ganz auf ein Verwöhnprogramm der werdenden Mutter verschwenden.

Ich weiß nicht, ob ich der beste Ehemann von allen bin. Klar, ich gebe mir Mühe, aber manchmal wird es mir auch zu viel. Doch eines weiß ich, und der folgende Satz ist der wichtigste im ganzen Buch:

»Behandeln Sie Ihre Frau nicht wie die Mutter Ihres Kindes, sondern wie eine Frau.«

Und das geht schon in der Schwangerschaft los. Schenken Sie ihr nichts Praktisches, sondern Schmuck und / oder ein Wellness-Wochenende. Kaufen Sie die Sachen ein, die sie mag oder kochen Sie ihr das, auf was sie Lust hat – und wenn es Schokoladenpudding mit eingelegten Sardinen ist. Schenken Sie ihr bloß nichts fürs Baby. Natürlich müssen Sie da auch eine Menge einkaufen, um vorbereitet zu sein (siehe >), aber verpacken Sie es nicht gönnerhaft als Präsent für Ihre Liebste. Sachen fürs Baby sind eben Sachen fürs Baby und stehen auf einem anderen Blatt.

Ein Blumenstrauß ohne besonderen Anlass, unter der Woche und unvermutet, ist seit jeher das beste Geschenk von allen. Es sei denn, Ihre Frau vermutet, dass Sie sich für etwas zu entschuldigen haben. Sie haben sich doch für nichts zu entschuldigen, oder? Oder?

Das sagt die Wissenschaft

HILFE, ICH BIN AUCH SCHWANGER!

Auch wenn ein Mann kein Baby auf die Welt bringen kann, »schwanger« sein kann er auf jeden Fall. Die Wissenschaft weiß, dass nicht wenige werdende Papas typische Schwangerschaftssymptome entwickeln. Was verrückt klingt: Ist die Partnerin schwanger, legt so mancher zukünftige Vater ordentlich zu – vor allem am Bauch. Dabei haben Studien gezeigt, dass Männer – auch ohne den übermäßigen Genuss von Bier, Chips, Pizza oder Schweinebraten – im Verlauf der Schwangerschaft ihrer Partnerin etwa vier »Schwangerschafts-Kilos« zunehmen. Zudem entwickelt jeder vierte bis fünfte werdende Vater Beschwerden wie morgendliche Übelkeit, Kopfschmerzen, Sodbrennen und Verstopfung. Alles nur Einbildung oder eine Variante des berüchtigten männlichen Todesschnupfens? Nein! Für das Phänomen des »schwangeren Mannes« gibt es nicht nur wissenschaftliche Untermauerungen, sondern sogar einen Namen: Couvade-Syndrom (aus dem Französischen »couver«: brüten).

Warum viele Männer unter ihrem Brüten leiden, lässt sich hormonell erklären: Auslöser für Morgenübelkeit, Kopfschmerzen und Himmelhoch-jauchzend-zu-Tode-betrübt-Phasen sind Sexuallockstoffe, so genannte Pheromone, die die Partnerin verströmt. Sie bewirken, dass im männlichen Blut der Spiegel des Hormons Prolaktin, das bei der Frau für die Milchbildung zuständig ist, und der Spiegel des Stresshormons ansteigen und es so zu hormonellen Schwankungen kommt.

Diese Hormonverschiebungen haben durchaus etwas Positives: Sie fördern das »Brutpflegeverhalten« des Mannes, veranlassen ihn also, sich mit der Ausstattung von Kinderwägen zu beschäftigen statt mit den verschiedenen Optionspaketen beim Geschäftswagen, um so später eine innige Beziehung zu seinem Kind zu entwickeln.

Beim Babyfernsehen

Sie werden Ihr Kind sehen, lange bevor es auf die Welt kommt und das sogar öfter: Die Vorsorgemedizin macht das möglich. Bei den Ultraschalluntersuchungen Ihrer Frau dürfen Sie Ihr gemeinsames Schöpfungswerk schon einmal vorab bewundern. Beim ersten Termin, zwischen Schwangerschaftswoche 9 und 12 (= Ende des 1. Schwangerschaftstrimenon), werden Sie wahrscheinlich nicht viel erkennen, egal, wie genau Sie hinschauen. Aber dafür gibt es ja den Arzt, der mit einem Bleistift auf dem Ausdruck zeigt, wo oben und unten ist.

Es sind übrigens Arzttermine, vor denen sich zu drücken ausgesprochen unmännlich ist. Keine berufliche Verpflichtung kann wichtiger sein als der erste gemeinsame Blick aufs Baby. Oder auf das, was mal ein Baby wird und jetzt noch eher amorph aussieht, so sehr Sie sich auch Mühe beim Erkennen geben.

Das Wesen vom anderen Stern

Für mich war es einerseits völlig faszinierend, auf dem Monitor etwas Kleines, sich Bewegendes zu sehen und später sogar den Herzschlag hören zu können, was einen ordentlichen Euphorieschub gab. Andererseits hat man als Vater doch eine gewisse Distanz – noch ist der Nachwuchs eben nur ein Schwarzweißbild, und ein ziemlich abstraktes dazu. Mittlerweile gibt es die aber auch in dreidimensional, das erleichtert die Betrachtung ungemein. So recht fassen konnte ich es jedenfalls noch nicht. Unser erstes Ultraschallbild aber war ein voller Erfolg in der Verwandtschaft und kreiste in den nächsten Wochen bei den gemeinsamen Abendessen regelmäßig um den Tisch. Erste Verwandte meldeten sich und glaubten allen Ernstes, typische Gesichtszüge von mir oder meiner Frau ausgemacht zu haben. Falls Sie nicht wie ich die gesamte Verwandtschaft praktisch täglich daheim zu Gast haben, ist ein Ultraschallbild auch gut dazu geeignet, der Welt mitzuteilen, dass Sie Nachwuchs erwarten – schicken Sie es per Brief mit einer kurzen Notiz an Onkels, Großtanten und Freunde. Oder verbreiten Sie es via SMS und Twitter oder meinetwegen auch auf Facebook. Wenn Sie dort ohnehin jeden Quatsch posten, dann darf es ja auch mal was wirklich Wichtiges sein.

Was bist du denn?

Die Frage, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, kann die erste Ultraschalluntersuchung meist noch nicht beantworten; erst ab der zwölften Woche können Ärzte das Geschlecht des Kleinen erahnen. Denn zunächst sehen alle Embryos gleich aus, sogar zwischen den Beinen – dort befindet sich eine Art Knospe, die man Protuberanz nennt, wenn Sie mit diesem Fachbegriff den Frauenarzt beeindrucken wollen. Aus dieser Knospe entwickeln sich etwa ab der achten oder neunten Woche die Geschlechtsorgane. Aber selbst erfahrene Gynäkologen irren gern: Eine Untersuchung zeigt, dass selbst Sonografieexperten in Schwangerschaftswoche 12 nur 46 Prozent aller Jungen und Mädchen richtig bestimmen. In Woche 13 steigt die Trefferquote auf 80 Prozent. Bevor Sie das Kinderzimmer in den entsprechenden Farbnuancen streichen, warten Sie deshalb lieber auf die zweite Ultraschalluntersuchung, die etwa in Schwangerschaftswoche 20 ansteht.

Oder Sie haben eine esoterisch bzw. etwas abergläubisch veranlagte Schwiegermutter oder Tante. Dann ist es natürlich die Form des Babybauchs, der über das Geschlecht entscheidet. Ein Kind, das etwas tiefer liegt, wird ein Junge; ist der Bauch eher oben gewölbt, ist es ein Mädchen. In grauer Vorzeit glaubte man außerdem noch, Jungen würden auf der rechten Eierstockseite empfangen, Mädchen auf der linken. Dieser zweifelsohne hochinteressante Glaube widersteht bis heute jedem wissenschaftlichen Gegenbeweis.

Auch andere Vorhersagen über das Geschlecht des Kindes sind etwa so verlässlich wie Bleigießen zu Silvester.

Es wird ein Junge, wenn die Schwangerschaft ohne Schwangerschaftsübelkeit verläuft. Wenn die rechte Brust der werdenden Mutter stärker anschwillt als die linke. Die Haut trockener wird. Oder sich die Pupillen der Schwangeren weiten, wenn sie sich mindestens eine Minute lang im Spiegel betrachtet. Noch abstruser ist der Ehering-Trick: An einem Faden aufgehängt, dreht er sich vor dem Bauch der Schwangeren, wenn dort ein kleiner Junge heranwächst. Bei einem Mädchen pendelt er. Solche Albernheiten kommen in Ihrer Familie nicht vor? Warten Sie es ab, Sie werden überrascht sein. Denn immerhin treffen ja all diese Voraussagen mit 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit ein. Daher wird immer irgendjemand ausrufen »Habe ichs doch gewusst!« oder daran erinnern, dass man bei der Schwippschwägerin mit dem erratenen Geschlecht genau richtig lag.

Die Neugier war stärker…

Meine Frau und ich wussten nicht genau, ob wir das Geschlecht unseres Babys vorher erfahren wollten. Also malte der Frauenarzt etwas auf einen Zettel, faltete ihn und gab ihn uns mit. Auf der Heimfahrt konnten wir unsere Neugier noch gerade so zügeln. Daheim hielten wir es natürlich keine zwei Minuten aus und entfalteten ihn. Laura (meine Frau) durfte zuerst schauen, dann ich. Auf den Zettel hatte der Arzt das Venussymbol gemalt, jenen Kreis mit dem Kreuz unten. Das war für mich das erste Mal, dass ich mich wirklich als werdender Vater fühlte. Wir Männer brauchen wahrscheinlich einfach eine konkrete Ansage.

Info

ALLE VORSORGETERMINE AUF EINEN BLICK

»Schwangerschaft ist keine Krankheit« – so steht es vorne im Mutterpass, dem blauen Heftchen, das jede Frau beim ersten Vorsorgetermin bekommt. Er ist – neben Ihnen – der wichtigste Begleiter Ihrer Partnerin bis zur Geburt und sollte in jeder (!) Handtasche mitgeführt werden.

SSW:

Termin:

5. SSW

Schwangerschaftstest positiv

8. SSW

1. Vorsorgeuntersuchung (Mutterpass wird überreicht)

Jetzt wird die aktuelle Schwangerschaftswoche (SSW) errechnet

durch Tasten wird der Höhenstand der Gebärmutter und die aktuelle Kindslage ermittelt

die kindlichen Herztöne werden abgehört und ihre Partnerin auf Wassereinlagerungen (Ödeme) untersucht

Untersuchung auf Krampfadern und Hämorrhoiden

das Gewicht wird bestimmt

der Blutdruck wird gemessen

der Urin wird auf ungünstige Substanzen wie Eiweiß, Blut, Zucker und Nitrit getestet

der Muttermund wird abgetastet (Abstrich vom Muttermund und Test auf Clamydien)

Blutabnahme zur Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest, Test auf Röteln, Test auf Lues, Bestimmung des Hb (relative Menge der roten Blutkörperchen)

HIV-Test (wenn gewünscht und ein medizinischer Grund dafür besteht)

9. bis 12. SSW

1. Ultraschall

→ Arbeitgeber informieren

SSW:

Termin:

11. SSW

Ersttrimesterscreening

12. SSW

2. Vorsorgeuntersuchung

9. bis 13. SSW

Nackentransparenzmessung möglich

Chorionzottenbiopsie möglich

→ Geburtsvorbereitungskurs anmelden

16. SSW

3. Vorsorgeuntersuchung

14. bis 16. SSW

Fruchtwasseruntersuchung möglich

20. SSW

4. Vorsorgeuntersuchung

Blutabnahme zur Bestimmung des Hb

19. bis 22. SSW

2. Ultraschall→ Kliniken und Geburtshäuser anschauen

24. SSW

5. Vorsorgeuntersuchung

Blutabnahme zur Bestimmung des Hb und zweiter Antikörpersuchtest

28. SSW

6. Vorsorgeuntersuchung

Blutabnahme zur Bestimmung des Hb; Anti-D-Prophylaxe (Injektion, wenn Blutgruppe Rhesus negativ); CTG (Cardio-Tokogramm)

→ Beginn eines Geburtsvorbereitungskurses

32. SSW

7. Vorsorgeuntersuchung

Blutabnahme zur Bestimmung des Hb

29. bis 32. SSW

3. Ultraschall

34. SSW

8. Vorsorgeuntersuchung

34. SSW

Ende dieser Woche beginnt der Mutterschutz→Klinikkoffer packen

36. SSW

9. Vorsorgeuntersuchung

Blutabnahme zur Bestimmung des Hb

38. SSW

10. Vorsorgeuntersuchung

40. SSW

11. Vorsorgeuntersuchung

Blutabnahme zur Bestimmung des Hb

40. SSW

Ende dieser Woche: Geburtstermin

… falls sich niemand verrechnet hat

ab der 41. SSW

Untersuchung alle zwei Tage

Ihr ist ja so schlecht …

Eindeutiger als ein positiver Schwangerschaftstest ist nichts. Zweideutig und häufig unangenehm dagegen sind die Symptome, die werdende Mamas zu spüren bekommen, wenn eine Schwangerschaft beginnt. Da können ziemlich harte Zeiten anbrechen. Seien Sie deshalb jetzt besonders einfühlsam und geben Sie Ihrer Partnerin das Gefühl, dass Sie sie über alles lieben, auch wenn sie regelmäßig alle feste Nahrung über dem Keramikbecken aushustet und ziemlich blass um die Nase wirkt. Ihre Partnerin macht gerade wirklich einiges durch. Da kann kein Männerschnupfen mithalten.

Metallischer Geschmack im Mund: Warum einige Schwangere diesen metallischen Geschmack empfinden, ist nicht geklärt. Tun können Sie dagegen leider nichts, nur trösten und abwarten und ihr Kaugummis oder ein Glas Wasser reichen (was manche Frauen jetzt auch nicht mögen). Das Symptom verflüchtigt sich in der Regel nach ein paar Wochen.

Spannende oder weiche Brüste: Angenehmer Nebeneffekt für werdende Papas in Form von ein, zwei Körbchengrößen mehr. Obwohl sie nicht sofort sichtbar größer werden, empfinden viele Frauen allerdings zu Anfang unangenehme Spannungsgefühle in ihren Brüsten. Ursache dafür sind durch die Einnistung des befruchteten Eis ausgeschüttete Hormone, die die Brust auf die anstehende Milchproduktion vorbereiten. Hilfreich: gut sitzende BHs und Brustmassagen mit pflegenden Ölen. Das wird Ihre Partnerin in diesen Fällen vermutlich lieber alleine machen. Also Finger weg. Rühren Sie ihr dafür etwas Quark für eine entspannende und kühlende Packung an (ja, das hilft) oder lassen Sie Ihrer Liebsten ein Ölbad ein.

Bleierne Müdigkeit: Schon vor der Tagesschau um 20 Uhr ins Bett gehen – normalerweise undenkbar, bei Schwangeren ein weit verbreitetes Phänomen. Besonders in den ersten Wochen und Monaten leistet der Körper der werdenden Mama Schwerstarbeit. Die extreme Müdigkeit, die vielen Schwangeren zu schaffen macht, ist aus biologischer Sicht durchaus sinnvoll: Sie schützt vor zu viel Aktionismus und Umhergespringe. Deshalb: Zeigen Sie Verständnis und decken Sie Ihre Liebste gut zu. Der Vorteil: Ungehemmtes Sportschau-, Breaking-Bad- und Herr-der-Ringe-Trilogie gucken sind jetzt möglich. Spätestens ab dem 2. Schwangerschaftstrimenon können Sie auch wieder miteinander ausgehen, ohne dass sie über dem Essen einschläft.

Übelkeit: Mehr als der Hälfte aller schwangeren Frauen ist in den ersten drei Monaten ziemlich übel. Manche erbrechen sich den ganzen Tag über, andere haben nur das Gefühl gleich spucken zu müssen (tun es aber nicht), anderen ist bloß morgens schlecht oder wenn sie etwas Bestimmtes riechen oder schmecken (das kann auch etwas sein, das sie vorher als angenehm empfanden).

Die Bandbreite dieses Phänomens, das einen ganz schon fordern kann, weil man – außer einen Eimer bereit stellen und die Stirn kühlen – nur wenig tun kann, ist enorm. Für die meisten Schwangeren ist der Spuckspuk nach 12 Wochen vorbei, wenn die Schwangerschaft stabil ist. Was hilft? Wenn ein zu niedriger Blutzuckerspiegel der Grund für die Übelkeit ist, sollte Ihre Partnerin etwas essen (oder trinken), auch wenn ihr gar nicht der Sinn danach steht. Geben Sie ihr einen Zwieback oder machen Sie ihr einen Ingwertee oder Ingwerwasser. Auch Pfefferminztee und die Einnahme von Vitamin B6 können helfen.

Kopfschmerzen: Wegen des erhöhten Gehalts des schwangerschaftserhaltenden Hormons Progesteron im Blut haben einige Schwangere Kopfschmerzen. Das beste Mittel dagegen sind frische Luft und Bewegung, außerdem sollte Ihre Partnerin ausreichend trinken und sich nicht über Sie ärgern. Behalten Sie also die Nerven, massieren Sie ihr sanft die Kopfhaut oder auch das Gesicht, wenn sie es mag oder lassen Sie sie in Ruhe – und seien Sie geduldig. Meist verschwinden diese Beschwerden nach ein paar Wochen wieder, wenn sich der Körper an die Umstellung mit Baby im Bauch gewöhnt hat.

Sonderbare Essgelüste: Was hat man nicht alles gehört: Nutellabrot und Bismarck-Hering, Schokopudding und Fischstäbchen… Schwangere Frauen entwickeln manchmal wirklich einen sonderbaren Geschmack. Allerdings: sonderbar kann auch heißen, dass eine Frau urplötzlich Appetit auf Nahrungsmittel entwickelt, die sie vorher strikt ablehnte. Vielleicht stürzt sie sich auf Spinat und Rosenkohl, den sie normalerweise überhaupt nicht mag oder steht plötzlich auf Schweinebraten, obwohl sie sonst kaum Fleisch isst. Auch der Geruchs- und Geschmackssinn verändern sich im Lauf der Schwangerschaft. Was Sie tun können? Für ausreichende Vorräte in guter Qualität sorgen.

Krampfadern & Co: Dann gibt es noch andere Gemeinheiten wie Krampfadern, was die Frau dazu verdammt, sexy Stützstrümpfe (auch im Sommer!) zu tragen. Auch hier helfen Contenance, warme Worte und Komplimente, dass die Strümpfe doch ganz kleidsam sind, ja regelrecht ein schlankes Bein machen (Vorsicht, dass dieses Kompliment nicht nach hinten losgeht!). Stellen Sie ihr, sobald sie sitzt, einen Hocker zum Füßehochlegen bereit und massieren Sie ihr die Beine mit kühlenden Cremes, z. B. Aloe-Vera-Gel aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt. Krampfadern können sich auch an anderen Körperstellen einstellen, dann heißen sie Hämorrhoiden. In dem Fall gilt: Verständnis zeigen, ihr reichlich zu trinken bereitstellen und ballaststoffreiche Gerichte (das heißt mit viel Gemüse und Obst) servieren. Leckere Rezepte mit Verwöhncharakter, die auch absolute Koch-Beginner meistern, finden Sie ab >.

Top Ten: Dinge, die Sie jetzt noch tun sollten, bevor Ihr Kind da ist

Beehren Sie mit Ihrer Frau alle interessanten Bars und Restaurants in Ihrem Viertel oder in der nächstgelegenen Stadt, und schauen Sie sich auch die Neueröffnungen an. Es wird für lange Zeit Ihre letzte Gelegenheit sein, gemeinsam in Ruhe zusammenzusitzen und Ihr Essen zu genießen. Außerdem horten Sie so ein wenig Gesprächsstoff für Ihre (stetig weniger werdenden) Treffen mit den kinderlosen Freunden.

Besuchen Sie jetzt Orte, die Sie mit Baby vermutlich nicht betreten werden. Den Drogeriemarkt um die Ecke werden Sie bald blind durchqueren, also ist jetzt die Zeit dafür, die Gemäldesammlung Alter Meister, Vernissagen und Robbie-Williams- oder Ligabue-Konzerte zu besuchen, damit Sie etwas haben, wovon Sie zehren können, wenn Sie nachts mit einem wachen Baby auf dem Arm durch den Flur wanken.

Genießen Sie die Stille in Ihrer Wohnung, in Ihrem Garten und – ja, sogar in Ihrem Auto im morgendlichen Stau auf dem Weg zur Arbeit. Sie werden sie sehr bald als unerreichbar scheinendes Glück zu schätzen wissen.

Arbeiten Sie an Ihrer Toleranz, wenn Sie mit plärrenden Kindern konfrontiert werden. Rollen Sie nicht genervt die Augen, denn auch Ihr Kind wird irgendwann im Supermarkt ausrasten. Selbst wenn Sie nicht mit der Gelassenheit eines Zen-Mönchs gesegnet sind, dann versuchen Sie ein Lächeln. Ja, ich weiß, es fällt schwer. Üben Sie es trotzdem.

Gönnen Sie sich und Ihrer Frau ein fabulöses Luxuswochenende. Ob in einer Almhütte mit Kamin, auf Sylt mit frischen Austern oder im Piemont mit Trüffeln – lassen Sies krachen. Auch nach dem Dinner. Von der Erinnerung müssen Sie nämlich lange zehren. Wenn Ihrer Frau nach den Anfangsbeschwerlichkeiten die Schwangerschaft gut bekommt, spricht auch nichts gegen einen ausgiebigen, erholsamen Strandurlaub. Denn auch wenn Reisen mit Babys problemlos möglich sind: Erholsam sind sie nur selten.

Tragen Sie Ihre edlen Sachen jetzt – Seide, Kaschmir, Maßanzug. Die schönen Stücke werden lange im Schrank verschwinden.

Riskieren Sie etwas im Beruf. Als junger Vater sind Sie nämlich nicht in Bestform. Sie sind müde, Ihre Hemden sind zerknittert, Ihre Rasur gelingt selten vollkommen. Wenn Sie Ihr Gehalt neu verhandeln oder gar den Job wechseln wollen, tun Sie’s jetzt. Übrigens: Es ist bemerkenswert, wie viele erfolgreiche Männer den entscheidenden Schritt in ihrer Karriere taten, während ihre Frau ein Kind erwartete.

Zum vorherigen Punkt passt ein weiterer großer Schritt: Sie planen einen Umzug, weil Sie endlich mehr Platz haben wollen? Oder sind schon seit Monaten halbherzig auf Wohnungssuche, indem Sie einmal pro Woche die Immobilienportale checken? Vervielfachen Sie Ihre Anstrengungen, geben Sie Vollgas, telefonieren Sie, löchern Sie nahe und ferne Bekannte; Versuchen Sie unbedingt, Wohnungsfindung und -wechsel vor dem Geburtstermin zu erledigen. Ein Umzug mit Baby ist zwar nicht unmöglich, aber fast. Ersparen Sie allen Beteiligten diesen Stress.

Der Mann ohne Eigenschaften«? »Ulysses«? »Buddenbrooks«? »Unendlicher Spaß«? Lesen Sie diese Schinken jetzt. Als erschöpfter junger Vater schaffen Sie es nicht einmal mehr, den Steckbrief des Playmates des Monats zu Ende zu studieren.

Sie träumen von einem Sportwagen, einem schicken Zweisitzer, einem Cabrio, einem Oldtimer? Bloß nicht kaufen, aber mieten Sie sich Ihren Traumwagen wenigstens für ein Wochenende. Denn die nächsten fünfzehn bis zwanzig Jahre gehören dem geräumigen Kombi mit Tigerenten- oder Prinzessin-Lillifee-Sonnenschutz.

Schöner Wohnen – aber bitte plötzlich!

Die Natur ist stärker als Sie, und deswegen werden auch Sie sich dem Phänomen des Nestbautriebes nicht so einfach entziehen können, indem Sie versuchen es zu ignorieren oder zu verdrängen. Mag auch Ihre Partnerin gegen Ende der Schwangerschaft kaum mehr die Kraft haben, sich vom Sofa aus der Liege- in die Sitzposition zu wuchten – sie schafft es dennoch, gebieterisch mit dem Zeigefinger auf Möbel zu deuten, die besser heute als morgen auf den Sperrmüll gehören oder neu gestrichen, gepolstert oder bezogen werden müssen. Frauen wollen in der Zeit ihrer Schwangerschaft gern alles neu und schöner – das heißt: in jeder Schwangerschaft. Das bedeutet: Viele Samstage bei Ikea und viele, viele Trips zum Baumarkt.

Machen Sie sich also darauf gefasst, dass jetzt noch schnell eine neue Küche oder ein neues Bad her muss.