Wir waren im Himmel - P.M.H. Atwater - E-Book

Wir waren im Himmel E-Book

P.M.H. Atwater

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  • Herausgeber: Ansata
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

»Als Kinder wurden wir in den Himmel geschickt – und sind zurückgekehrt in ein Leben, das wir jetzt mit ganz neuen Augen sehen«: Wenn Menschen in früher Kindheit oder sogar bereits im Mutterleib eine Nahtoderfahrung gemacht haben, spüren sie die Auswirkungen meist ein Leben lang. Manche verfügen über bemerkenswerte psychische Fähigkeiten, andere sind gesundheitlich labil oder fühlen sich verloren in ihrer irdischen Existenz. Das zeigen Hunderte Erfahrungsberichte, die die bekannte Nahtodforscherin P.M.H. Atwater ausgewertet hat. Diese Berichte eröffnen vollkommen neue, unverstellte Einblicke in die Jenseitswelt, wie Kinder sie erleben – und führen auf berührende Weise vor Augen: Das menschliche Bewusstsein überdauert selbst den Tod.

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Seitenzahl: 374

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Das Buch

»Als Kinder wurden wir in den Himmel geschickt – und sind zurückgekehrt in ein Leben, das uns zunehmend fremd erscheint«: Wenn Menschen in früher Kindheit oder sogar noch im Mutterleib eine Nahtoderfahrung gemacht haben, spüren sie die Auswirkungen meist ein Leben lang. Manche verfügen über bemerkenswerte psychische und intuitive Fähigkeiten oder sind überdurchschnittlich intelligent. Andere fühlen sich fremd und verloren in ihrer irdischen Existenz, sind gesundheitlich labil oder verspüren starkes Heimweh nach der Jenseitswelt. P.M.H. Atwater hat Hunderte Erfahrungsberichte von Betroffenen gesammelt und ausgewertet. Anhand faszinierender Fallstudien zeigt sie, wie sich dieses einschneidende Erlebnis und das dadurch erlangte Wissen über das Leben nach dem Tod auf den Einzelnen auswirken und das Leben tief greifend beeinflussen.

Mit Originalzeichnungen von Menschen, die ihre Nahtoderfahrung illustrieren.

»Wahrlich bahnbrechend! Atwater begibt sich mutig auf ein bislang unerforschtes Gebiet.«

Prof. Kenneth Ring, Psychologe und Pionier der Nahtodforschung

Die Autorin

P.M.H. (Phyllis Marie Huffman) Atwater ist eine Pionierin der Nahtodforschung, Autorin von mehr als 15 Büchern und spirituelle Lehrerin. Nachdem sie selbst drei Nahtoderfahrungen machen musste, begann sie 1978 mit der Forschung zu diesem Phänomen, gestützt auf Befragungen von über 4.000 Menschen, und wurde zu einer weltweit renommierten Autorität auf diesem Gebiet. Sie schreibt für spirituelle Magazine, hält Vorträge bei verschiedensten Institutionen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, etwa von der International Association for Near-Death Studies oder der National Association of Transpersonal Hypnotherapists. P.M.H. Atwater lebt in Charlottesville, Virginia.

www.pmhatwater.com

P. M.H. Atwater

WIRwaren im HIMMEL

Nahtoderfahrungen in der Kindheit und wie sie das weitere Leben prägen

Aus dem amerikanischen Englisch von Anita Krätzer

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.
Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.
Die Originalausgabe erschien 2019 unter dem Titel The Forever Angels bei Bear & Company, Rochester, VT, USA.
Die in diesem Buch vorgestellten Informationen und Empfehlungen sind nach bestem Wissen und Gewissen geprüft. Dennoch übernehmen die Autorin und der Verlag keinerlei Haftung für Schäden irgendwelcher Art, die sich direkt oder indirekt aus dem Gebrauch der hier beschriebenen Anwendungen ergeben. Bitte nehmen Sie im Zweifelsfall bzw. bei ernsthaften Beschwerden immer professionelle Diagnose und Therapie durch ärztliche oder naturheilkundliche Hilfe in Anspruch.
Copyright © 2019 by P. M. H. Atwater, L.H.D. Published by Arrangement with Inner Traditions International Ltd., Rochester, VT, USA. Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30161 Hannover. Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2020 by Ansata Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München Redaktion: Ralf Lay Covergestaltung: Guter Punkt GmbH & Co. KG Covermotive: © the lightwriter / iStock / Getty Images Plus © chanuth / iStock / Getty Images Plus © andresr / iStock Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ISBN 978-3-641-26535-9V003

www.ansata-verlag.de

Dieses Buch ist Tracy Coen gewidmet. Ihre Nahtoderfahrung ereignete sich im Uterus ihrer Mutter, während diese einen Selbstmordversuch unternahm. Die Erinnerungen an jenen Vorfall und seine Nachwirkungen wurden für Tracy zu einer lebenslangen Reise ins Zentrum ihrer Seele. Sie war sehr gespannt darauf, die Ergebnisse der hiermit vorgelegten Untersuchung zu lesen, aber sie starb, bevor sie abgeschlossen werden konnte.

Du fehlst uns allen, Tracy.

Aus der Perspektive eines Kindes mit einer Nahtoderfahrung heraus zu leben war eine ziemliche Herausforderung. Wenn man als Kind das Leid und die Gefühle anderer Menschen spürt, wenig oder nichts zu sagen hat, sich verpflichtet fühlt, anderen zu helfen, und glaubt, dass man die zusätzlichen Lasten schultern kann – dann hat man kein sicheres Lebensgefühl. Es ist mühevoll, hier zu sein. Im Gegensatz zu der Ekstase, die eine Nahtoderfahrung bei den meisten Erwachsenen auslöst, muss ein Kind versuchen, damit fertigzuwerden, auf dieser Welt zu sein, und mit seinen »Gaben« und seiner Sensibilität zurechtkommen. Ich habe fast mein gesamtes Leben damit verbracht, nicht hier sein zu wollen. Im Wissen um das Einssein allen Lebens (auf eine gewisse Art und Weise) werden alle fühlenden Wesen respektvoll behandelt, und ihre Lebensreise ist heilig. Ich bin oft in eine Lage gebracht worden, in der ich mich schroff geäußert habe oder in ein negatives Verhalten verfallen bin. Das ist mit der Zeit sehr ermüdend. Auf der Erde ist es sehr brutal, und ich sehne mich oft nach der Raffinesse der anderen Seite. Dort fällt einem das Atmen leichter. Der einzige Weg, auf dem ich gelernt und es gewagt habe, meine eigenen Gefühle zu erforschen, war der über Gespräche mit Kindern, die eine Nahtoderfahrung hatten und denen ich vertraue. Das physische Leben ist sehr unbedeutend für mich, aber mein inneres Leben ist umfangreich und weitläufig. Es ist faszinierend und schwierig. Jemand, der als Kind eine Nahtoderfahrung gemacht hat, kann viel weitergeben, wenn er aus einer anderen Perspektive betrachtet wird.

Cara (Fall 14). Sie starb in einem Alter zwischen dreieinhalb und vier Jahren während einer Mandelentfernung. Durch intensivmedizinische Maßnahmen wurde sie gerettet.

Inhalt

Einleitung

1 Was ist hier?

2 Wer ist hier?

3 Mit ihren eigenen Worten

4 Erinnerungen an die Geburt

5 Der Mutterleib

6 Das Jenseits

7 Einige Überraschungen

8 Danach

9 Eine Frage der Familie

10 Gesundheitsprobleme

11 Schule, Dating, Sex

12 Heranwachsen, Arbeit, Heirat

13 Posttraumatische Belastung und NTE

14 Lösungen

15 Historische Fälle

16 Kennzeichen

17 Für immer Engel

Anhang

Ergänzende Lektüre

International Association for Near-Death Studies

Anmerkungen

Register

Einleitung

Menschen, die als Kind eine Nahtoderfahrung machen, sind anders

Eine Zeitungsschlagzeile vom März 2015 lautete: »101 Minuten lang totes Kleinkind lebt jetzt wieder.« In dem Artikel ging es um ein kleines Kind aus Pennsylvania, das aus einem vereisten Bach gezogen worden war. Es hatte keinen Puls mehr. Atmete nicht. Wies keine neurologischen Funktionen mehr auf. Doch das Kind kehrte wieder ins Leben zurück – unbeschadet.

Der Tod sehr junger Menschen wirkt in gewisser Weise obszön, als stelle so etwas einen Verstoß gegen Gottes Willen dar. Ihr Schicksal ergreift uns, und wir wollen jedes Detail darüber erfahren. Doch sobald die ganze Geschichte aufgedeckt ist, ziehen sich die meisten Leute wieder zurück. Denn in 70 bis 80 Prozent der Fälle erzählen die Kinder, die einem Unfall knapp entgangen und mit einem ungeheuren Schrecken davongekommen oder gestorben und wiederbelebt worden sind, davon, wie es war, völlig lebendig auf der anderen Seite des Todes oder hellwach im Bauch ihrer Mutter oder in Welten jenseits der unsrigen vollkommen lebendig zu sein. Sie beschreiben, was als »Nahtoderfahrung« oder »NTE« bezeichnet wird.

Zum besseren Verständnis: Als Nahtoderfahrung wird allgemein eine intensive Wahrnehmung, ein Gefühl oder eine Erfahrung von Jenseitigkeit bezeichnet, die Menschen an der Grenze zum Tod erleben und die angenehm oder unangenehm sein können. Dabei handelt es sich um ein derart starkes Erlebnis, dass fast alle Betroffenen davon zutiefst berührt werden – manche sogar so sehr, dass sie danach wesentliche Veränderungen in ihrem Leben vornehmen.

Die Ergebnisse medizinischer Forschung bestätigen, dass ein Individuum, das klinisch tot oder dem Tode nahe ist oder sich in einem tiefen Schockzustand befindet (Todesangst), lebhafte außerkörperliche Erfahrungen, ein deutlich erweitertes Bewusstsein, eine mit Gefühlen verbundene Selbst-Identität und Erkenntnisse haben kann – mit gedanklicher Aufnahme, dem vollen Einsatz der geistigen Fähigkeiten und einem intakten Gedächtnis. Und all dies geschieht, während das Gehirn ebenso wenig wie das Herz und die Lunge arbeitet.1 Und es gibt Fälle, in denen Menschen in der Leichenhalle wieder zum Leben erwachten – sehr zum Schrecken des dortigen Personals.2

Ich begann 1978, mich mit diesem Forschungsbereich zu befassen. Das war ein Jahr nachdem ich vergewaltigt worden war und von einer Krise in die nächste stürzte, was innerhalb von drei Monaten in drei Nahtoderfahrungen und später in einen totalen Zusammenbruch mündete, bei dem mein Körpersystem kaum noch funktionierte und mein Blutdruck bei 60/60 lag. Ich musste danach alles von Grund auf wieder neu erlernen. Doch was meine Welt auf den Kopf stellte, war nicht nur das, was ich »woanders« erlebte, sondern auch eine überirdische Stimme, die während meiner dritten Phase zu mir sprach und sagte: »Test-Offenbarung. Du musst Forschungsarbeit machen. Ein Buch für jeden Tod.« Mir wurde gezeigt, was das bedeutete, aber nicht, wie ich die Arbeit machen sollte. Der Titel des ersten Buches wurde damals nicht von der Stimme genannt, aber der des zweiten und dritten Buches.3

Die Art, wie ich als Kind erzogen worden war, bestimmte darüber, »wie ich tat, was ich tat«. Ich war das Kind eines Polizisten, das in einer Polizeiwache aufwuchs (ich ging oft dorthin, um dann während Dads Kaffeepausen nach Hause kutschiert zu werden). Dad pflegte zu sagen: »Der Körper sagt mehr als der Mund.« Das bedeutete, dass man Menschen nicht nur inhaltlich befragen, sondern zugleich auch jede ihrer Bewegungen beobachten muss. Manchmal kann die Körpersprache ziemlich »laut« sein. Und man bezieht wichtige andere Personen ein – Nachbarn, Ehepartner, Kinder, Bezugspersonen –, wer auch immer bereit ist, im Rahmen einer Befragung mit einem zu sprechen. Ich schrecke vor »wissenschaftlichen Protokollen« zurück, weil sie tendenziös sind (indem sie Worte verwenden, bevor die betreffende Person das tut), nicht tief genug gehen und nicht gründlich sind (zumindest für mich nicht gründlich genug).

Mir ist kein einziger Skeptiker gegenüber der Nahtodforschung bekannt, der direkt und in größerem Umfang mit Menschen mit Nahtoderfahrungen zusammengearbeitet oder seine Ergebnisse durch eine Erweiterung seiner Untersuchungen um die Erfahrungen von Menschen in anderen Bereichen und unterschiedlichen Alters sowie verschiedener Ausrichtungen, Rassen oder Religionen überprüft hätte. Sie haben auch nicht konsequent darauf geachtet, niemanden zu manipulieren oder stets wachsam gegenüber den Folgewirkungen von Nahtoderfahrungen und allen nachfolgenden Mustern zu sein. Bezeichnen Sie mich als »Schnüfflerin«, wenn Sie wollen. Sie sollten wissen, dass ich dies – alles in direktem Kontakt – seit vierzig Jahren tue und fast fünftausend Personen mit Nahtoderfahrungen, Kinder wie Erwachsene, entweder persönlich oder telefonisch, per Brief oder per E-Mail befragt habe.4

Dies ist mein zweites Buch zu dem Thema, was mit Kindern geschieht, die eine Nahtoderfahrung gemacht haben, und was sie zu sagen haben. Das erste habe ich in den späten Neunzigerjahren geschrieben und darin 277 Kinder mit einer NTE berücksichtigt, die sich von der Zeit im Mutterleib bis zum fünfzehnten Lebensjahr ereignete. Ihre Erlebnisse sind in The New Children and Near-Death Experiences festgehalten.5 Mit dem hiermit vorgelegten neuesten Projekt habe ich die »langfristige Sicht« von Menschen mit einer NTE nachvollzogen, sobald sie vollkommen ausgereift waren: Wie war es, während sie jung waren, mit den Eltern, Geschwistern, Freunden, der Schule, dem Sex, dem Heranwachsen, der Arbeit, der Ehe, dem Umgang mit Geld, der Spiritualität, der Religion, persönlichen Sichtweisen?

Die drei zentralen menschlichen Antriebe, welche die gesamte Menschheit voranbringen, sind Identität, Gemeinschaft und Zielsetzung. Was passiert mit Kindern, die mit einem völlig anderen Verständnis dieser drei Grundbegriffe aufgewachsen sind? Was geschieht mit jenen, die sich an Erfahrungen im Uterus und an jenseitige Welten erinnern? Was ist mit denen, die sich deutlich und detailliert ihrer Geburt entsinnen? Was widerfährt den Allerjüngsten, die mit absoluter Sicherheit wissen, dass ihre Eltern nicht ihre Eltern sind und dass sie anderswo hingehören? Wie verhält es sich, wenn Kleinkinder mit der anderen Seite und nicht mit ihren Eltern verbunden sind oder wenn sie nicht zu ihren Geschwistern passen? Was geschieht, wenn die unschuldigen Kleinen mehr wissen, mehr fühlen, mehr sehen, sich an mehr erinnern, als irgendein Kind das eigentlich könnte oder sollte?

Kinder mit einer NTE lassen sich nicht Erwachsenen mit solch einer Erfahrung gleichsetzen. Die meisten können nicht wie Erwachsene »vorher« mit »nachher« vergleichen – zumindest nicht in dieser Welt. Sie erscheinen als Außenseiter, die sich ihre eigenen spezifischen Wege zu leben und zu lieben suchen müssen. Penny Sartori schreibt in ihrem überragenden Bestseller Nahtod-Erfahrungen als Neuanfang,6 dass diese Kinder anschließend verzauberte Leben führen. Das tun sie tatsächlich, sobald sie herausbekommen, wie man Welten innerhalb von Welten ausbalanciert. Geschichten von Kleinstkindern mit Nahtoderfahrungen sind sowohl inspirierend als auch verstörend. Aus diesem Grund tauchen wir in diesem Buch tief in die Materie ein, um das gesamte Bild zu beleuchten – das, was wir sehen wollen, und das, was wir nicht sehen wollen; das, was nachgeprüft werden kann, und das, was sich nicht nachprüfen lässt.

Ich bedanke mich bei Beverly Brodsky, Stephanie Wiltse, Bill Guggenheim, Diane Corcoran, Mitarbeitern und Ehrenamtlichen der International Association for Near-Death Studies sowie bei Linda Layne, meiner Lektorin. Sie alle haben mir so sehr geholfen, dass ich das Gefühl habe, dieses Buch ist ihres ebenso wie meins. Und ich bin für das Internet dankbar: Sobald man eine Anfrage »da rausstellt«, läuft und läuft es, bis schließlich genug Leute vortreten und »Me too!« sagen.

Es hat mehrere Jahrzehnte gedauert, die verschiedenen Abschnitte dieses Projekts fertigzustellen. Ich lege dieses Buch nun auf das erste und sage laut und deutlich: Kinder können uns mehr zeigen, als irgendwer es je vermutet hätte.

Jans (Fall 7) erste Erinnerungen sind folgende. »Als Kleinkind habe ich oft von meinem älteren und meinem jüngeren Bruder ›geträumt‹. Mein älterer Bruder war vor seiner Geburt gestorben. Mein jüngerer Bruder war noch nicht empfangen worden. Als Kleinkind konnte ich gedanklich nicht begreifen, wo die beiden waren, wenn ich morgens erwachte. Bevor ich einschlief, sah ich meinen älteren Bruder John am Fußende meines Bettes. Und manchmal waren er und mein jüngerer Bruder bei mir, wenn ich schlief. Ich verbrachte so manchen Morgen damit, das gesamte Haus nach ihnen abzusuchen, und stellte Mom anschließend viele Fragen darüber, wo sie waren. Später fand ich heraus, dass Mom eine Fehlgeburt hatte, bevor meine ältere Schwester geboren wurde. Das Baby war ein Junge gewesen, den sie ›John‹ genannt hatten. Dies war eine Bestätigung für den, den ich gesehen hatte. Mir wurde erzählt, dass ich dieses ›ärgerliche‹ Verhalten, nach meinen Brüdern zu suchen, mehrere Jahre beibehielt, bis mein kleiner Bruder dann tatsächlich empfangen und geboren wurde. Nachdem mein kleiner Bruder da war, hörte ich auf, danach zu fragen, wo John war. Danach kam mir John nicht mehr in den Sinn, obwohl er mich einige Male in meinen Träumen besuchte. John teilte mir mit, dass seine Aufgabe darin bestand, mich und meine Schwester zu beschützen. Er sagte, dass er dies in seiner geistigen und nicht in einer körperlichen Form tun müsse.«

Jan erinnert sich an ihre Geburt; die Zeichnung hat sie als Kleinkind angefertigt

Was ist hier?

Ich bin auf einer Reise zu Gott und habe keine Angst vor dem Tod, weil mir gezeigt wurde, was mich erwartet.

Jack (Fall 101)

Das Standardszenario für eine Nahtoderfahrung enthält die folgenden Elemente: Unsagbarkeit – man findet keine Worte, das Geschehen zu beschreiben –; man hört, dass man für tot erklärt wird; Gefühle des Friedens und der Ruhe; man vernimmt ungewöhnliche Geräusche; man sieht einen dunklen Tunnel; man findet sich außerhalb seines Körpers wieder; man trifft »geistige Wesen«; ein sehr helles Licht wird als ein »Sein aus Licht« erfahren; man hat einen panoramaartigen Lebensrückblick; man spürt eine Grenze oder Schranke, an die man gehen kann; dann die Rückkehr in den eigenen Körper; frustrierende Versuche, anderen zu erzählen, was mit einem geschehen ist; anschließend eine unterschwellige »Erweiterung und Vertiefung« des eigenen Lebens; keine Angst mehr vor dem Tod; Bestätigung von Vorkommnissen während der Zeit außerhalb des eigenen Körpers. Berichtet wird außerdem von einem »Reich«, in dem alles Wissen vorhanden sei, von Städten aus Licht, von einem Reich verwirrter Geister und von übernatürlichen Rettungen.

Leider trifft dieses Grundszenario nicht immer zu, vor allem nicht bei jungen Menschen. Wenn Sie die Gefühle vor und nach Ereignissen und Reaktionen einschließlich des Musters der Nachwirkungen berücksichtigen, stoßen Sie stattdessen auf insgesamt vier »Erfahrungstypen«: Anfangserfahrung, unangenehme oder höllenartige Erfahrung, angenehme oder himmlische Erfahrung und Jenseitserfahrung. Es ist, als würde das Bewusstsein der Person, die solch eine Erfahrung macht, auf irgendeiner Ebene eine beherrschende Rolle dabei spielen, was geschieht … und vielleicht auch, warum es geschieht.

Im Folgenden erfahren Sie, was ich über die vier Typen herausgefunden habe. Es sei darauf hingewiesen, dass sich die statistischen Daten auf 3000 Erwachsene und 277 Kinder mit Nahtoderfahrungen stützen.

Anfangserfahrung, manchmal als »Nichterfahrung« bezeichnet; Erwachen. Diese Art von Erfahrung umfasst nur eins oder wenige Elemente wie ein liebendes Nichts, eine lebendige Dunkelheit, eine freundliche Stimme, eine kurze außerkörperliche Erfahrung oder irgendeine Manifestation. Sie wird meist von Menschen gemacht, die am wenigsten einen Beweis für ein Überleben benötigen oder zu jenem Zeitpunkt das geringste Maß an Neustrukturierung in ihrem Leben brauchen. Häufig wird sie zu einer »Saat«-Erfahrung oder einer Einführung in andere Arten, die Realität wahrzunehmen und zu begreifen. Selten kommt noch irgendein anderes Element vor. Häufigkeitsrate: 76 Prozent bei Kindern und 20 Prozent bei Erwachsenen mit einer NTE.

Unangenehme oder höllenartige Erfahrung, zuweilen als »quälend« charakterisiert; innere Reinigung und Selbstkonfrontation. Hierbei handelt es sich um eine Begegnung mit einer bedrohlichen Leere, einem völligen Schwebezustand, einem höllischen Fegefeuer oder einer erschreckenden und unerwarteten Gleichgültigkeit, als sei man ausgestoßen, oder sogar um Heimsuchungen aus der eigenen Vergangenheit. Derartige Szenarien erleben gewöhnlich Menschen, die Gefühle von Schuld, Angst und/oder Wut mit aller Macht unterdrückt oder verdrängt haben oder die irgendeine Art von Bestrafung oder Unbehagen nach ihrem Tod erwarten. Lebensrückblicke sind üblich. Manche sehen auch den künftigen Verlauf des Lebens. Häufigkeitsrate: 3 Prozent bei Kindern und 15 Prozent bei Erwachsenen mit einer NTE.

Angenehme oder himmlische Erfahrung, manchmal als »strahlend« beschrieben; Bestärkung und Selbstbestätigung. Dies ist ein paradiesisches Szenario einer liebevollen Wiedervereinigung mit zuvor verstorbenen Familienmitgliedern, einer Begegnung mit beruhigenden religiösen Gestalten oder Lichtwesen, der Bestätigung, dass das Leben einen Wert hat, oder eines bestätigenden und inspirierenden Dialogs. Üblicherweise erleben dies Personen, die unbedingt wissen müssen, wie sehr sie geliebt werden, wie wichtig das Leben ist und dass jede Anstrengung einen Zweck im übergeordneten Plan aller Dinge hat. Lebensrückblicke sind häufig. Manche schauen auf den künftigen Verlauf des Lebens. Häufigkeitsrate: 19 Prozent bei Kindern und 47 Prozent bei Erwachsenen mit einer NTE.

Jenseitserfahrung, manchmal »kollektive Universalität« oder »Gesamtheitlichkeit des Seins« genannt; umfassende Offenbarungen, alternative Realitäten. Bei dieser Erfahrungsart ist man jenseitigen Dimensionen und Episoden ausgesetzt, die den eigenen Bezugsrahmen sprengen, und manchmal ist sie mit der Offenbarung größerer Wahrheiten verbunden. Sie hat selten einen persönlichen Inhalt und wird meist von denjenigen erlebt, die bereit für eine bewusstseinserweiternde Herausforderung sind oder die eine größere Fähigkeit aufweisen, in unterschiedlichem Maße von den Wahrheiten Gebrauch zu machen, die ihnen offenbart werden. Lebensrückblicke sind selten, ein kollektives Vorausschauen hingegen ist häufig – etwa auf die Zukunft der Welt, evolutionäre Veränderungen und so fort. Häufigkeitsrate: 2 Prozent bei Kindern und 18 Prozent bei Erwachsenen mit einer NTE.

Kinder haben, wie die Häufigkeitsraten zeigen, eher eine Anfangserfahrung als irgendeine andere Art von NTE. Was könnte der Grund dafür sein? Sie brauchen einfach nicht das zusätzliche Drama.

Dann ist da noch die Sache mit den Tunneln. 1982 hat das Gallupinstitut die erste wissenschaftliche Untersuchung überhaupt zum Thema durchgeführt. Das Ergebnis lautete, dass lediglich 9 Prozent der Betroffenen von einem Tunnel berichteten. Nach den inzwischen durchgeführten Untersuchungen liegen die Tunnelberichte bei durchschnittlich etwa einem Viertel bis einem Drittel der bekannten Fälle. Die meisten von ihnen waren in den USA und in ein paar anderen Ländern angesiedelt. In der Regel jedoch erwähnen Betroffene, wo auch immer auf der Welt sie leben mögen, Tunnelerfahrungen kaum. Zwar berichten Erwachsene und Kinder immer wieder von Tunneln, doch nicht in solch einer großen Zahl wie oft angenommen. Auch Szenen von Operationssälen in Krankenhäusern mit piependen Geräten und herumeilenden Schwestern und Ärzten kommen nur selten vor, weil sich lediglich 12 bis 27 Prozent der Fälle in einem Krankenhaus ereignen.

Woher um alles in der Welt stammt also dieses »Licht am Ende des Tunnels«-Zeugs? Von den Medien.

Sie können zurückverfolgen, wie alles begann: als die Medien versuchten, aus Raymond Moodys Klassiker Leben nach dem Tod7 eine große Story zu machen. Warum sie dies taten, ist ziemlich offensichtlich: Geld (sensationelle Sendungen und Shows haben die höchsten Werbeeinnahmen) und Zeit (wenn Sie im amerikanischen Pay-TV ihre Zuschauer nicht auf Anhieb gewinnen, verlieren Sie sie). Aus diesem Grunde wurde das, was auf wenige Betroffene zutraf, für viele Medienkonsumenten zur Wahrheit, selbst wenn es nicht stimmte.

Eine weitere Überraschung: In den Erlebnissen von Kindern tauchen gelegentlich Lebende auf. Ich habe herausgefunden, dass dies bei einigen Erwachsenen auch passiert, aber meist bei Kindern. Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, dass lebende »Besucher« – etwa Freunde aus der Nachbarschaft, ein Lieblingslehrer, eine Vertrauensperson – als »Tröster« dienen und dass diese Leute nur so lange sichtbar bleiben, wie es dauert, das Kind zu beruhigen, und dann verschwinden, worauf für Nahtoderfahrungen typischere Phasen folgen.

Nur einmal bin ich auf einen Fall gestoßen, in dem sich beide Seiten später an den Besucheines Unterstützung gebenden Lebenden bei dem Sterbenden erinnerten. Dabei hat es sich um Erwachsene gehandelt. Der Mann, der seinen Körper beim Sterben verließ, rief nach einer Freundin um Hilfe. Sie »erschien« gerade lange genug, um seine Ängste zu zerstreuen, und verschwand dann. Jahre später begegneten sich die beiden bei einem von mir geleiteten Treffen. Er fragte sie, ob sie sich daran erinnerte, dass sie ihm damals geholfen hatte. Das tat sie. Allerdings erinnerte sie sich lediglich daran, dass sie geträumt habe, er rufe sie, und dass sie darauf reagiert habe. Wie sich herausstellte, war ihr Traum etwas gewesen, das »über die Realität hinausging«.

Ebenfalls typisch für das Erleben von Kindern ist das, was Jan (Fall 7) widerfuhr. Sie haben in der Einleitung ihre Zeichnung gesehen und die Beschreibung ihrer Erfahrung gelesen. Als sie alt genug war, um sprechen zu können, wurde sie regelmäßig von dem toten und von dem ungeborenen Bruder besucht – dem älteren, den ihre Mutter zuvor durch eine Fehlgeburt verloren hatte, und dem jüngeren, der noch nicht empfangen worden war. Auch das Wissen von einem Zwilling, der im Frühstadium der Schwangerschaft vom Körper der Mutter wieder resorbiert wurde, oder möglicherweise sogar eine Beziehung zu ihm ist recht häufig und als Phänomen des »verlorenen Zwillings« bekannt.8 Beispielsweise unterhielt sich Elvis Presley regelmäßig mit seinem Zwillingsbruder, der vor seiner Geburt gestorben war.

Geschichten über abgetriebene Babys, verlorene Zwillinge, das Erscheinen von vor der Geburt des betroffenen Kindes verstorbenen Verwandten, die Begegnung als Kind mit den Kindern, die der oder die Betroffene im Erwachsenenalter einmal haben wird, ein Leben in jenseitigen Welten – wenn Sie das für unfassbar halten, dann warten Sie mal ab.

Wer ist hier?

Die Menschen mit Nahtoderfahrungen auf der Bühne, im Fernsehen – keiner von ihnen war arm. Wie sieht es mit den Nahtoderfahrungen von Armen aus?

Joyce (Fall 110)

Meine ursprüngliche Arbeit überraschte fast jeden, denn die einzigen anderen damals vorliegenden Forschungsarbeiten mit Kindern stammten von dem US-amerikanischen Arzt Melvin Morse, dem Autor von Zum Licht,9 sowie von der australischen Forscherin Cherie Sutherland, der Autorin von Children of the Light.10 Mein Ziel bestand darin herauszufinden, ob Betroffene mit Erinnerungen an ihre Zeit im Mutterleib und an ihre Geburt – von Babys über Kleinkinder bis hin zu Teenagern – die gleichen Nahtod- und Nachwirkungsstrukturen aufwiesen wie Menschen, die erst als Erwachsene eine NTE gemacht hatten. Ich suchte nach Kennzeichen oder bedeutenden Details, die auf kausale Zusammenhänge hinweisen konnten. Ich fand viele von ihnen.

Die folgende Liste gibt einen Überblick über die Teilnehmer meiner ersten Studie:

60 Prozent Weiße – Vereinigte Staaten, Kanada, England, Frankreich, Ukraine.

23 Prozent Lateinamerikaner – Vereinigte Staaten, Mexiko, Argentinien, Kolumbien.

12 Prozent Schwarze – Vereinigte Staaten, Kanada.

5 Prozent Asiaten – Malaysia, China.

Auch Eltern wurden interviewt, weil ich ihren Standpunkt kennenlernen und herausfinden wollte, ob sie möglicherweise irgendeinen Druck auf ihr Kind ausgeübt hatten. Denn Kinder sind sehr begabt darin, ihre Geschichten zu verbiegen, um den emotionalen Erwartungen ihrer Eltern und/oder Lehrer zu entsprechen. Aus diesem Grund lehnte ich in 15 Prozent der Fälle mögliche Interviews mit betroffenen Kindern ab. Wenn man mit den Kleinen arbeitet, dürfen die Pupillen der eigenen Augen nie über ihren sein. Indem man das beachtet, stellt man echtes Interesse und Vertrauen her. Sie haben es sich schon gedacht: Bei sehr kleinen Kindern verbrachte ich die meiste Zeit auf dem Boden mit ihnen, manchmal auf dem Bauch liegend.

Ich begriff schnell, dass, auch wenn Erwachsene und Kinder ähnliche Strukturen hinsichtlich der Szenarien und Nachwirkungen aufwiesen, sie sich doch um Welten darin unterschieden, wie sich die Nahtoderfahrung sowohl in dem Augenblick des Geschehens als auch im Laufe der weiteren Zeit auf sie auswirkte.

Der typische Entwicklungsprozess von Kindern bis zu ihrem fünfzehnten Lebensjahr verläuft wie folgt: Von der Geburt bis zu fünfzehnten Lebensmonat wird die Vernetzung des Gehirns bestimmt, und die Synapsenbildung verzwanzigfacht sich. Dieser Prozess verbraucht die doppelte Energie eines erwachsenen Gehirns. Zwischen dem dritten und dem fünften Lebensjahr entwickelt sich der Temporallappen. In dieser Zeit erforscht das Kind mögliche Rollen, künftige Muster und die Kontinuität seines Umfelds und experimentiert mit ihnen. Vom zehnten bis zum fünfzehnten Lebensjahr vollzieht sich die Pubertät mit zahlreichen hormonellen Schwankungen, Fragen zur Sexualität und Identitätskrisen.

Erstaunlicherweise bildeten die Drei- bis Fünfjährigen die größte meiner Fallgruppen. Die zweitgrößte Gruppe machten die Kleinsten von der Geburt bis zum fünfzehnten Monat aus. Ertrinken war die Hauptursache für ihren Tod oder Nahtod, gefolgt von Krisen wie Komplikationen bei der Geburt, hohem Fieber, Operationen, Unfällen, Kindesmissbrauch oder Misshandlungen. Das Alter der größten Gruppe der Drei- bis Fünfjährigen ist genau die Phase, in der die meisten gesunden Kinder von Entführungen durch Außerirdische, Sichtungen von Feen und Monstern sowie Besuchen von Engeln erzählen und sich damit beschäftigen. In der Gruppe von der Geburt bis zum fünfzehnten Monat habe ich den stärksten Beweis für Genialität gefunden – ohne dass sich genetische Merkmale als Grund dafür festmachen ließen.

Sie verstehen jetzt, warum ich erneut die Nahtoderfahrungen von Kindern untersuchen wollte. Es gibt einfach zu viele Besonderheiten und zu wenige Leute, die danach fragen, warum das so ist. Um diese Aufgabe bewältigen zu können, drehte ich die Situation um. »Schreiben Sie mir Ihre Geschichte«, bat ich. Und ich stellte zahllosen Menschen diese einfachen Fragen: »Hatte jemand von Ihnen eine Nahtoderfahrung oder etwas Ähnliches, als Sie geboren wurden, als Baby, als Kleinkind oder irgendwann bis zu Ihrem fünften Lebensjahr? Haben Sie irgendwelche Erinnerungen an Ihre Zeit im Mutterleib oder Belege?« Ich stellte auf einem Flyer offene Fragen: »Wie war es danach mit Ihrer Mom und Ihrem Dad und mit Ihren Geschwistern, Freunden, der Schule, mit Sex, Beziehungen, der Arbeit, dem Leben in der Welt, Ihrer Gesundheit oder mit Ihrer Elternschaft? Haben Sie irgendeine Therapie gemacht, oder hatten Sie Probleme mit Alkohol oder Drogen?«

Eigentlich wünschte ich mir einen Aufsatz. Was ich bekam, war ein Erguss von Leuten, die endlich die Freiheit bekamen zu erzählen, was sie wollten. Keine Bedingungen. Ein Mann war so begeistert, seine Geschichte erzählen zu können, dass er mir Berge von Seiten schickte, praktisch ein Buch inklusive Fotos. Etliche Schreiben waren so voller Tränenflecken, dass ich sie kaum entziffern konnte. Eine auf Essensmarken gesetzte Frau kratzte mühselig genug Pennys zusammen, um das Porto für ihre Sendung an mich bezahlen zu können. Und sie war nicht die Einzige, die mir aus tiefster Armut und Not schrieb – lächelnd, weil jemand genug Interesse hatte, um zu fragen.

Diese 120 Leute entblößten ihre Seele. Hier die Aufgliederung, wer sie waren: 34 waren Männer, 86 Frauen. Ihr Alter reichte von 21 bis 86, wobei die Mehrheit mittleren Alters war. Die Hälfte von ihnen befand sich im Ruhestand oder arbeitete nicht, die andere Hälfte hatte Arbeitsplätze, drei besuchten das College. Eine war eine katholische Nonne, und einer war Landrat. Und es gab auch einen Mann unter ihnen, der einst für den Friedensnobelpreis nominiert worden war. Mehrere waren Zwillinge, die in dieselbe, gemeinsame Nahtoderfahrung verwickelt waren.

Ihre ethnische Zusammensetzung war wie folgt: 3 Afroamerikaner, 4 Asiaten (Japan und Sri Lanka), 3 Lateinamerikaner (Südamerika), 5 Indianer (aus unterschiedlichen Stämmen), 1 Inuit, 1 Aborigine, 1 Baske, 76 Weiße aus Amerika, Kanada und dem Northern Territory; 26 weitere Weiße aus Südafrika, England, Australien, Niederlande, Italien, Ostdeutschland, Irland, Island, Schweden, Griechenland, Polen und Israel.

Eine dieser Personen war blind, eine hatte Zerebralparese, eine war autistisch, drei kamen aus Familien, die Voodoo praktizierte, und eine gab an, einen doppelten Körpertausch vollzogen zu haben (ein Phänomen, bei dem Berichten zufolge eine Seele aus welchen Gründen auch immer einen bestimmten Körper verlässt, während eine andere Seele in ihn hineinschlüpft, um den Platz der ursprünglichen Person einzunehmen; in diesem Fall lautete die Behauptung, dass der Seelenaustausch in einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten zweimal stattfand).

33 hatten Erinnerungen an den Mutterleib, 33 erinnerten sich an ihre Geburt, 21 waren bei ihrer NTE Säuglinge oder Kleinstkinder, sechs waren zwischen einem und eineinhalb Jahre alt, weitere sechs waren zwischen zwei und zweieinhalb Jahre alt, siebzehn hatten bei ihrem Erlebnis ein Alter zwischen drei und dreieinhalb Jahren, zwölf waren zwischen vier und viereinhalb Jahre alt und vierzehn hatten eine NTE mit fünf Jahren. Zwei behaupteten, von Außerirdischen entführt worden zu sein, sechs erlebten Szenarien mit dunklem Licht (darauf gehe ich später noch ein), eine Person hatte eine Erfahrung mit hellem Licht, und eine andere berichtete von einer seelischen Vereinigung mit einem Außerirdischen. In zwei Fällen wurden verlorene Zwillinge wiedervereinigt, drei Fälle standen im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch, und in zwei Fällen wurden die Betroffenen von ihren Eltern für dämonische Rituale missbraucht (eine in einen Kult Hineingeborene hatte in frühester Kindheit siebzehn Nahtoderfahrungen, die erste im Alter von sechs Wochen; es ist ein Wunder, dass sie noch immer am Leben ist). Offenbar hatten einige Betroffene mehrere derartige Erfahrungen vor ihrem sechsten Lebensjahr.

Weitere drei Fälle wurden nicht berücksichtigt. Obwohl sie bei der Geburt starben und sofort wiederbelebt wurden, erinnert sich keiner von ihnen an irgendetwas Besonderes, und sie wiesen auch keine spezifischen Folgewirkungen auf. Die Auseinandersetzung mit ihnen und ihrer Art, anschließend zu leben, half mir jedoch bei meiner Suche nach Kennzeichen, die sich als aussagekräftig erweisen konnten. Andere Fälle aus weiteren Untersuchungen habe ich im passenden Zusammenhang mit hinzugezogen.

Wie Sie leicht sehen können, sind die freiwilligen Teilnehmer an dieser Studie breit gestreut. Ihre Erlebnisse sind so unterschiedlich wie ihre Wohnorte, die Art ihrer Lebensführung oder ihre Persönlichkeit. Die Leinwände ihrer Kindheit jedoch enthüllen etwas Erstaunliches:Alle erinnern sich daran, vor ihrer Geburt gelebt zu haben und nach ihrem Tod ziemlich lebendig gewesen zu sein.

Mit ihren eigenen Worten

Unsere Geschichten gehören zusammen.

Clothilde (Fall 57)

Glee (Fall 105): NTE im Alter von fünf Jahren durch Keuchhusten. Intensivmedizinische Behandlung in einem Krankenhaus auf den Philippinen.»Ich erinnere mich, dass ich bis unter die Wolken aufstieg. Während ich hinaufschwebte, hörte ich Kinder lachen und spielen, aber als ich über die Wolken stieg, sah ich keine Kinder. Ich war auf den Wolken. Alles war weiß um mich herum. Die einzigen Farben, die ich sah, gehörten zu Folienballons mit Schnüren, die auf den Wolken standen. Dann erhaschte ich seitlich von mir einen flüchtigen Blick auf drei männliche Gestalten in ihren Sechzigern oder Siebzigern. Sie trugen lange weiße Gewänder wie seinerzeit Jesus Christus. Ihre Gewänder leuchteten; sie machten keinen sonderlich festen Eindruck. Sie hatten graues/weißes Haar (nicht viele Haare) und weiße, kurz geschnittene Bärte. Sie sagten nichts zu mir, aber ich fühlte mich nicht bedroht von ihnen.

Ich erinnere mich an eine Kommunikation mit einer höheren Macht. Obwohl ich nichts sah, spürte ich ihre Anwesenheit. Ich kommunizierte telepathisch. Plötzlich wurde mein Umfeld stockfinster. Ich befand mich im Universum. Ich erinnere mich an ein paar Sterne hier und da. So winzig, dass ich nicht wusste, was sie waren. Aber da war ein Punkt, den ich sah, und er kam dichter und dichter. Es war der Planet Erde. Ich sah die Landschaft, während sie sich drehte, so, wie sie jetzt ist. Eine Sache jedoch brachte mich dazu, zurückkommen zu wollen. Das waren die Lebenserfahrungen von den Millionen von Menschen auf der Erde. Ich war imstande, in einem Augenblick zu fühlen, was sie durchmachten, und konnte das Leben jedes Individuums oder ihre emotionalen Erfahrungen spüren. Es war erstaunlich und faszinierend, und ich bat darum zurückzukommen, und da bin ich. Ich konnte nicht darüber sprechen. Niemand hätte mir geglaubt.«

Carmen (Fall 11): NTE mit vier Jahren vor der Küste von Spanien. Sie war mit ihrem Vater auf dem Weg zur Schule und sah einen »Business-Engel« in den Wolken, der ihr ankündigte, sie würde bald darauf ertrinken.

Carmen, NTE im Alter von vier Jahren

Mimi (Fall 117): NTE im Alter von eineinhalb Jahren; sie erlitt brutale Schläge vom Vater. »Mein Vater war wütend auf mich. Er schrie mich an und trug mich zwei Treppenläufe zum Dachgeschoss hoch, wo mein Bett war. Er zog mich aus, bis ich völlig nackt war, und schlug mich mit einem der ›englischen Bücher‹, schöne Bücher mit umwerfenden Zeichnungen. Während er das tat, verlor ich das Bewusstsein. Der Schmerz war unerträglich, und im nächsten Augenblick fand ich mich in einem riesigen Tunnel wieder. Mit großer Geschwindigkeit bewegte ich mich durch den Raum, höher und höher. Superschnell!

Es dauerte lange. Ein störender Lärm umgab mich. Plötzlich sah ich ein Licht in der Ferne. Die Anziehungskraft dieses Lichts war unwiderstehlich. Ich weiß nicht, ob ich Angst hatte, aber es war außerordentlich unangenehm mit einem scheußlichen Geräusch in dem Tunnel. Das Licht kam näher, bis ich in dem blendend hellen Licht stand. Es fühlte sich sehr behaglich an, die perfekte Temperatur, nährend. Die Benennung ›nach Hause kommen‹ trifft es am ehesten.

Ich sah ein riesiges leuchtendes Eingangstor. In dem Tor stand ein Lichtwesen (männlich). Dieses Wesen reagierte freundlich. Ohne Worte bestand da ein augenblickliches Verstehen. Sofort war ich von vier oder fünf Lichtwesen umringt, und mir wurde gesagt, ich solle zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit wählen. Diese Konzepte waren in riesigen Buchstaben über einem verrückt großen Regenbogen geschrieben. Es war der größte Regenbogen, den man sich vorstellen kann. Die Worte waren in einer in dieser Welt nie gesehenen Sprache verfasst, in einer Art lebendem Alphabet, eine geheime Sprache der Zeichen! Die Zeichen begannen zu leben. Ich bekam vollständige Informationen in 6-D. Es war wie eine multidimensionale Realität. Irgendwie eine Art Bibliothek, die man aus allen Dimensionen aufsuchen konnte. Zeit, Raum, Konsequenzen und Auswirkungen auf andere oder die Umwelt; Wellenlänge, Frequenz, heilige Geometrie. Innerhalb von einer Sekunde war mir bewusst, welche Bedeutung dies für die Welt hatte.

Das Lichtwesen sagte zu mir: ›Nun weißt du, dass du eine Aufgabe zu erfüllen hast. Du musst zurück auf die Erde gehen.‹

Ich war eineinhalb Jahre alt und konnte noch nicht sprechen. Dennoch trage ich das Wissen in mir, als wäre das normal.«

Damon (Fall 112): NTE mit drei Jahren durch Ertrinken.»Ich weiß nicht mehr, wie ich ins Wasser gekommen bin, aber ich erinnere mich noch genau an das plötzliche Gefühl von Dunkelheit und an das um mein Gesicht herumwirbelnde sandige Wasser. Ich erinnere mich, dass ich mich ruhig gefühlt habe, als ob alles gut werden würde.

Damon, NTE im Alter von drei Jahren

Was dann kam, war seltsam. Ich starre einen kleinen Jungen an, der weinend dasteht, die Arme ein wenig von seinen Seiten abgehoben, und beobachte, wie der Sand und das Wasser von ihm herunterrinnen (siehe Zeichnung). Ich bin dicht vor seinem Gesicht und bin erstaunt und belustigt von dem Anblick von Sand, der von seinen Augen, seinen Ohren und seiner Nase herabrinnt. Mir schießt der Gedanke durch den Kopf: ›Ich wusste gar nicht, dass so viel Sand aus der Nase, den Augen und den Ohren eines Jungen kommen kann.‹ Ich empfinde kein Mitleid oder Mitgefühl; für mich ist dass alles in Ordnung und nichts, womit man sich weiter befassen müsste. Links von mir (rechts von dem Kleinkind) kann ich die hysterische Stimme meiner Mutter hören; das Kleinkind weint, und es gibt eine Aufregung über das, was gerade passiert ist. Ich habe wenig Geduld dafür. Mir geht durch den Kopf: ›Was soll all dieser alberne Lärm; beruhigt euch, es ist nichts Dramatisches passiert.‹ Ich wusste, dass ich das Kind war und wer alle Anwesenden waren, obwohl ich keine wirkliche Verbundenheit mit irgendeinem von ihnen fühlte.«

Jack (Fall 101): NTE mit drei Jahren, dreieinhalb Meter tiefer Sturz über ein schützendes Geländer.»Ich war mit meiner Mutter im Dachgeschoss. Ich kann mich noch sehr deutlich an jedes Detail erinnern. Ich lief mit meinem Kissen herum. Ich liebte es, den weichen Stoff zu fühlen, und hielt das Kissen vor mir. Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass ich mich oben in einem großen Baum in unserem Vordergarten neben dem Gehweg befand und beobachtete, wie meine Mutter aus unserem Haus zum Nachbarhaus neben uns rannte. Ich fragte mich, was sie in ihren Armen trug. Dann bemerkte sie mich. Ich war nicht beunruhigt. Ich beobachtete einfach nur. Des Weiteren erinnere ich mich daran, dass ich runtergeschleudert wurde und mir Wasser über das Gesicht lief. Ich öffnete die Augen und sah, dass ich auf der Arbeitsplatte und mein Kopf im Spülbecken war. Meine Mutter erzählte mir später, dass ich über das Treppengeländer gefallen und auf den Stufen etwa dreieinhalb Meter tiefer gelandet war.

Ich habe nie jemandem von meinem Erlebnis erzählt. Eine Sache, die mich an diesem Sturz irritierte, war der Baum, in dem ich mich befand, während meine Mutter zu den Nachbarn lief. Ich erinnere mich daran, dass uns mein Vater später, als er einen Baum pflanzen wollte, fragte, wo unserer Meinung nach der beste Platz dafür sei. Ich antwortete sofort und war sehr resolut dabei, dass der Baum neben den Gehweg gepflanzt werden solle. Ich trat so beharrlich auf, dass er den Baum genau an die von mir erbetene Stelle pflanzte. Im Lauf der Jahre sah ich den Baum häufig an und dachte bei mir, dass der Baum einst größer gewesen war.«

Michael (Fall 74): NTE mit dreizehn Monaten durch plötzlich niederschmetternden Hieb. »Irgendetwas fiel auf mich herunter, und ich verlor für etwa 45 Sekunden das Bewusstsein. Meine genaueste Erinnerung besteht darin, dass ich würgte und schrie, als ich wieder zu Bewusstsein kam. Mein Vater und ein anderer männlicher Erwachsener taten etwas, um mich wieder zum Atmen zu bringen. Da ich mich schnell und mit minimaler Unterstützung erholte, wurde dem Ganzen weiter keine sonderliche Beachtung geschenkt. Meine Mutter war zutiefst betroffen.

Helles Licht und vorrangig Lichterfahrung; Wahrnehmung von dunklem Licht, wurde aber nicht dorthin geschickt. Klare Körpererinnerung wiedererlangt an den vernichtenden Druck auf meiner Brust. Während ich mehrfach hintereinander in dem hellen und ursprünglichen Licht war, bekam ich fünf Botschaften, an die ich mich nicht erinnern kann, aber erinnern möchte.«

Michael, NTE mit dreizehn Monaten

Kelly (Fall 97): NTE mit drei Jahren durch Ertrinken.»Mein Bruder, der noch lebt, sagte, ich sei mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht aus dem Wasser gekommen, lachend und kichernd. Meine Familie sprach häufig darüber, denn sie hatten gedacht, ich sei ertrunken, weil ich so lange da draußen und nichts von mir zu sehen gewesen war. Später war ich an Land gespült worden.

Ich erinnere mich, dass ich meinen Körper verließ, während ich hinausgezogen wurde. Ich ging ins Licht, und Jesus und andere göttliche Wesen waren da. Ich fragte, warum ich da sei, und sie sagten zu mir, sie wüssten, dass mein Leben schwierig sei und ich eine schwere Zeit durchmache. Sie wollten mich an meine Aufgabe und an das Licht erinnern. Ich kann mich noch daran entsinnen, dass ich das Gefühl hatte, in Licht, Liebe und Frieden gebadet zu werden, die mir fremd gewesen waren, während ich mich in diesem Körper befunden hatte. Sie hatten das beabsichtigt. Es schenkte mir die Stärke weiterzumachen, da es nicht viel gab, was ich tun konnte, um meine Lebensumstände zu ändern.

Ich kehrte in meinen Körper zurück und wurde auf magische Weise an Land gespült, ohne auf irgendeine Weise bestürzt zu sein. Seither habe ich eine ›gesunde‹ Angst vor dem Meer. Ich mag es sehr, aber es kostet mich einige Selbstüberwindung, mich im Wasser sicher zu fühlen.«

Heidi (Fall 67): NTE mit fünf Jahren. War mehrfach im Krankenhaus, unter anderem wegen einer Kopfverletzung und einer versehentlichen Überdosis Aspirin; dort hatte sie eine beeindruckende »Vision«.»In der Vision gibt es eine Dame des Lichts. Ich erinnere mich, dass ich die Dame des Lichts als irgendeine ›Königin‹ empfand, aber ich hatte nie etwas über die katholische Religion gehört (oder über irgendeine Religion, die eine göttliche Mutter kennt). Ich bin sehr glücklich und verwundert darüber aufgewacht. Etwa ein Jahr später wurde ich von einem Mann auf der Straße sexuell belästigt. Ich war noch so jung, dass ich keine Worte hatte, um das meinen Eltern mitzuteilen. Mein Trauma blieb ziemlich unbewältigt, doch ich fühlte mich irgendwie beschützt und weg in meiner introspektiven Welt. Ich fühlte mich wie eine alte Seele.«

Heidi, NTE im Alter von fünf Jahren

Aiwen (Fall 96): NTE im Alter von vier Jahren durch Ertrinken.»Ich fühlte mich so vom Wasser angezogen, dass ich hineinsprang. Ich wusste nicht, wie man schwimmt, aber ich dachte irgendwie, dass es einfach sei. Das war nicht der Fall, und ich sank einfach auf den Boden. Selbst das Paddeln mit den Händen half mir nicht an die Oberfläche. Ich fühlte einfach nur, wie ich zum Boden des Pools sank.

An einem bestimmten Punkt blickte ich nach unten und sah, wie ein schwaches Licht durchdrang, und dann war ich plötzlich von Strahlen sanften goldenen und rosafarbenen und weißen Lichts umgeben. Das Licht war so lebendig und friedlich. Ich fühlte mich sehr getröstet. Ich bemerkte, dass das Licht durch meinen Geist zu gleiten schien. Ich hatte das Gefühl, dass das Wasser und das Licht ein Teil von mir waren, dann war ich außerhalb meines Körpers. Ich sah meinen Körper nicht, aber ich fühlte, dass er über mir schwebte, als wäre ich durch eine Schnur an ihm befestigt. Ich sah auf das Licht, das mich umgab, und dann sah ich Blasen aufsteigen. Sie umkreisten mich. Aus ihrem Inneren erschienen spiegelartige Bildschirme, und sie vermittelten mir flüchtige Eindrücke vom Universum, von der anderen Seite, von dem Grund, warum wir hier sind, und von anderen heiligen Mysterien, die sich für mich zu öffnen schienen und mir ihre Wahrheiten aufzeigten.

Ich erhielt einen kurzen Lebensrückblick, der erkennen ließ, dass ich ein liebevoller, gläubiger, empfindsamer Junge mit einer großen Gabe war. Mir wurden viele Teile aus meinem Leben von meiner Geburt über Familienfeiern bis zu Ferien gezeigt. Dann war ich wieder im Pool, und in dem Moment sah ich die Lichtwesen. Sie hatten menschliche Formen in Regenbogenfarben und eine sie umgebende sanfte goldene Energie. Sie waren wie Engel. Sie streckten ihre Arme zu mir aus. Sie waren so schön und gaben mir das Gefühl, dass alles gut war mit mir und dass für mich gesorgt wurde, als seien all meine Sinne Teil eines höheren Selbst und als würde ich dieses höhere Selbst werden.

Eine Stimme rief mir zu: ›Mit dir ist alles in Ordnung, es wird auf dich achtgegeben, du wirst ganz und gar göttlich geliebt, es gibt nichts, wovor du Angst haben müsstest. Du wurdest hierhergeschickt, aber deine Zeit ist noch nicht gekommen. Du wirst anderen dabei helfen, das Licht zu sehen. Wir sind bei dir.‹

Ich sah damals als kleines Kind meine Bestimmung und fühlte tief in mir, dass ich mein ganzes Leben hindurch anderen helfen würde. Ich sah diese Liebe, und unsere Beziehungen zu anderen sind die Schlüssel zu dieser Realität und dazu, wie wir hinüberkommen können. Meine Mutter sah mich im Pool und packte mich und zog mich hinaus. Das passierte sehr schnell, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an.«

Alma (Fall 55): NTE im Alter von einem Jahr infolge einer Dehydratation. NTE mit zweieinhalb, drei und vier Jahren, als sie zu Hause wiederholt von einem Verwandten vergewaltigt wurde. Die Großmutter sah das schließlich und warf ihn hinaus.»Es war während der Zeit, als mein Vergewaltiger auf mich stieg und meine Nase mit seiner Brust abdeckte, dass ich meinen ersten Besuch an einem Ort erlebte, der nicht auf der Erde war. Ich rang nach Luft und wurde ohnmächtig. Ich kann mich noch lebhaft an sein Gesicht erinnern, als er wartend im Ecksessel des Zimmers saß und mich erst anstarrte, was mir sehr lange erschien, und dann aufstand, um zu mir herüberzugehen, ohne Unterhose, nach Alkohol stinkend. Dann hoben sich meine kleinen Arme in die Luft, und meine kleinen Beine fühlten sich kalt an.

Ich erinnere mich an drei weitere Nahtoderfahrungen. Ich sehe meinen Vergewaltiger dasitzen und mich mit einem Blick anstarren, der von etwas nicht Gutem besessen ist. Ich rieche den Alkohol, als er sich nähert, und fühle die Schwere seines Bauches. Ich bin still. Ich schreie nicht. Es ist für eine kurze Zeit dunkel, dann wird alles dunkel.

Alma, mehrfache Nahtoderfahrungen, die im Alter von einem Jahr begannen

Es ist sehr ruhig, wo ich jetzt bin, und die Aromen sind süß wie Parfüm, wie von Hunderten von Blüten. Ich schwebe in einem großen weißen Licht. Ich kann sehen, dass das Licht überall um mich herum ist. Es fühlt sich an, als wäre ich auf einer riesigen flauschigen warmen Hand, wie eine weiche Decke in Form einer Hand, die mich umschließt. Es fühlt sich auch an, als sei ich in das weiße Licht eingetaucht, als wäre es ein ruhiges, warmes Wasser, das mich umgibt. Ich weiß, dass ich in Sicherheit bin und geliebt werde. Das ist es, was ich am stärksten weiß: Ich werde geliebt, sehr geliebt, sehr, sehr, sehr geliebt, und ich bin sicher, sehr, sehr, sehr sicher.