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Die achtjährige Lisa erzählt aus ihrem Alltag mit ihren Geschwistern und ihren Tieren. Es ereignet sich Lustiges, Kurioses, Spannendes und es wird gespielt, gespielt, gespielt. Ein altes verwinkeltes Haus, ein Garten und verschiedene Tiere sowie ein Campingurlaub am Meer bilden den Hintergrund. Die Geschwisterkonflikte werden besonders Kinder, die zwischen älteren und jüngeren Brüdern und Schwestern aufwachsen, wiedererkennen. Die erzählten Episoden sollen einfach Spaß machen, werden ohne pädagogische Absicht oder erhobenen Zeigefinger erzählt.
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Seitenzahl: 56
Veröffentlichungsjahr: 2015
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Kapitel 1
Nele, Nick und ich
Kapitel 2
Der Clubraum
Kapitel 3
Noch mehr vom Clubraum und etwas von unseren Tieren
Kapitel 4
Eine Kanufahrt
Kapitel 5
Wir fahren in den Urlaub
Kapitel 6
Spiele im Urlaub
Kapitel 7
Was wir sonst noch im Urlaub machen
Kapitel 8
Neles Geburtstag
Kapitel 9
Ich bekomme einen Schreibtisch
Kapitel 10
Sylvester
Kapitel 11
Warum unser Haus hinter den Apfelbäumen steht
Guten Tag. Ich heiße Lisa und bin acht Jahre alt. Ich will euch ein wenig von Nele, Nick und mir erzählen, wo wir wohnen, was wir spielen und was wir so erleben. Nele ist meine ältere Schwester, sie ist schon 14 Jahre alt. Nick ist jünger als ich, er ist erst fünf.
Wir wohnen in einem Haus, vor dem drei große Apfelbäume stehen. Im Sommer sieht man es deshalb fast gar nicht. Es ist auch nicht sehr groß. Mama sagt jedenfalls immer, es könnte ruhig doppelt so groß sein für die vielen Kinder und Tiere und all den Krimskrams, den wir haben.
Das Beste ist unser Garten, der rund ums Haus geht. Dort wachsen Johannisbeeren und Stachelbeeren und dort kann man herrlich spielen. In den hohen Fliederbüschen am Haus verstecken wir uns oft, und der eine Apfelbaum ist so gewachsen, dass wir ohne große Mühe darin herum klettern können, Wir nennen ihn unseren Kletterbaum. Hinterm Haus ist noch eine Spielecke mit einem Sandkasten und einer Schaukel und mit Ziegelsteinen und Brettern. Dort bauen wir uns Buden und Häuschen, wenn wir Lust dazu haben.
Meine beste Freundin heißt Lea. Sie geht in die gleiche Klasse wie ich. Lea hat zu Hause keinen Garten, deshalb spielen wir meistens bei uns. Manchmal gehen wir auch auf den Spielplatz, der bei uns in der Nähe ist. Dort spielen wir aber nur, wenn keine großen Jungs in der Nähe sind, die uns ärgern und die uns nicht auf die Wippe und die Schaukel lassen.
Nele geht natürlich nicht mehr auf den Spielplatz. Sie ist ja auch schon genauso groß wie Mama. Sie hat ein eigenes Zimmer im ersten Stock. Dort lässt sie uns fast nie hinein, weil sie meint, wir würden nur Unordnung machen und an ihre Sachen gehen
Wenn sie nicht da ist, gehe ich aber manchmal trotzdem hinein. Ich sehe mir dann ihre Bücher oder ihre anderen Sachen an. Das merkt sie gar nicht.
Sie hat es gut, sie hat ein eigenes Zimmer. Ich muss meins mit Nick teilen. Dabei gibt es manchmal Streit, zum Beispiel, wenn er seine Sachen im ganzen Zimmer verteilt. Für mich bleibt dann überhaupt kein Platz mehr. Mama sagt, dass ich später auch ein eigenes Zimmer bekomme.
Darauf freue ich mich schon sehr! Vorher brauche ich aber auch schon einen Platz für meine wertvollen Sachen. Papa hat mir deshalb oben neben meinem Etagenbett ein Regal an die Wand gemacht, das nur mir gehört. Dort liegen meine schönsten Muscheln, meine Steinsammlung, ein Kästchen mit Schmuck und von meinen gebastelten Sachen die, die ich besonders schön finde.
Ich möchte natürlich nicht so gerne, dass Nick nach oben klettert und an dieses Regal geht. Er hat sich aber bei Mama beschwert und ihr gesagt, dass er lieber oben schlafen will und nicht mehr unten. Daraufhin hat Mama versucht, ihm zu erklären, wie schön es doch unten ist, und dass es doch eigentlich wie in einem Haus mit einem Dach drüber wäre. Von all dem wollte aber Nick nichts hören.
Mama nähte ihm deshalb aus altem Stoff die Vorderseite von einem Haus. Sie schnitt ein Fenster hinein und eine Tür, durch die wir hineinkriechen konnten. Als wir damit das Etagenbett zugehängt hatten, sah es richtig aus wie ein Häuschen.
Jetzt fanden wir das untere Bett alle am schönsten. Nick war ganz stolz und wollte auch nicht mehr mit mir tauschen.
Manchmal finde ich es ganz schön schwierig, einen kleineren Bruder zu haben. Wenn er niemanden zum Spielen hat, will er natürlich, dass meine Freundinnen und ich mit ihm spielen. Nach einer Weile macht er aber nur noch Quatsch und lauter Sachen, die er nur selber komisch findet. Er spielt dann gar nicht mehr richtig mit. Dabei weiß er natürlich, dass Mama meistens zu ihm hält, weil er der Kleinste ist. Zu uns sagt sie fast immer, dass wir ihn mitspielen lassen sollen.
Nick hat einen Freund, der Moritz heißt. Immer, wenn er mit ihm zusammen ist, fühlen sie sich beide ziemlich stark. Sie sind dann besonders wild und wollen immer nur „Jungenspiele“ machen, zum Beispiel „Angriff der Aliens“. Moritz meint, dass man dafür auf jeden Fall eine Spielzeugpistole braucht. Nick hatte keine, weil Mama und Papa das nicht so gut finden. Weil er aber unbedingt mit Moritz spielen wollte, bettelte und nörgelte er so lange, bis er sich eine Plastikpistole kaufen durfte.
Damit rennen sie nun oft herum und bilden sich ein, wir hätten Angst vor ihnen. Angst haben wir natürlich überhaupt nicht. Es ist aber ziemlich lästig, wenn sie dauernd hinter einem her rennen und einen festhalten wollen und schreien: „Ihr seid erledigt!“.
An solchen Tagen spiele ich dann lieber bei meiner Freundin Lea.
Ganz selten spielen auch mal die Großen, Nele und ihre Freundinnen, mit uns. Meistens sind sie oben in Neles Zimmer, oder sie sitzen im Garten und tuscheln und kichern fast die ganze Zeit.
Nur einmal im Sommer, als es sehr heiß war, spielten sie mit uns. Sie taten so, als ob im Sandkasten der Strand wäre und daneben im Planschbecken das Meer. Neles Freundin Anna meinte, wir wären jetzt auf Mallorca. Damit es nicht zu heiß würde, bauten die beiden aus einer Decke einen Sonnenschutz. Sie badeten im Planschbecken und Anna sagte: „Ach, wie ist das Wasser heute herrlich!“ Dann durften wir auch ins Planschbecken.
Hinterher rieben wir uns alle mit Sonnenöl ein. Lea und ich setzten uns im Sandkasten auf ein Badetuch. Nele und Anna legten sich mit dem Kopf unter den Sonnenschutz. Sie meinten, sonst wäre die Mittelmeersonne zu heiß für sie.
Nach einer Weile fuhr Nick mit seinem Fahrrad gegen den Sonnenschutz, so dass er einstürzte.
Hinterher musste er schnell flüchten. Nele und Anna rannten wütend hinter ihm her. Er schaffte es grade noch, ins Haus zu kommen und die Tür zu schließen, bevor sie ihn erwischen konnten.
Und schon war das Spiel mit den Großen zu Ende.
Jetzt habt ihr uns schon ein bisschen kennengelernt, Nele, Nick und mich. Als nächstes will ich euch erzählen, wie es war, als Nele einen Verein gegründet hatte.