Wirtschaftsdidaktik - Mathias Bellmann - E-Book

Wirtschaftsdidaktik E-Book

Mathias Bellmann

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Beschreibung

Mehr Mehrwert für unsere Jugend! Dieser Essay fordert mehr Mehrwert in den Schulen. Geld regiert die Welt. Das ist die harte Wahrheit, der sich jeder junge Erwachsene stellen muss. Wir werfen ein Licht auf die neuesten Fragen der Wirtschaftsdidaktik. Für alle ist etwas Neues dabei. Finanzbildung kann kompetenzorientiert und spannend zugleich sein. Wie das geht, wird in diesem Essay erklärt. Für alle, die mehr Mehrwert für unsere Kinder wollen.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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„Die soziale Verantwortung der Wirtschaft ist es, ihre Profite zu vergrößern.“

Milton Friedman

Inhaltsverzeichnis

Neue Jugendarmut

Die Schuldigen

Warum?

Basics

Was macht einen zur Wirtschaftsdidaktikerin?

Digitale Möglichkeiten

Vertrauen

Methoden

Wirtschaftsmathematik

Verkäufer, Spezialisten, Unternehmerinnen und Management

Der Mehrwert

Neue Jugendarmut

Letztens lief eine erschütternde Statistik durch die News. Im Jahr 2010 hat eine Zäsur eingesetzt. Zum ersten Mal seit der Gründung der Bundesrepublik ist eine Generation ärmer als die vorherige. Also auf Deutsch: Seit der Gründung der BRD ist jede Generation reicher geworden. Seit dem Jahr 2010 dreht es sich um und dieser schockierende Trend scheint sich fortzusetzen.

Unsere Jugend wird ärmer! Das ist eine dramatische Entwicklung. Trotzdem schrillen deutschlandweit keine Alarmglocken. Klar, überall ist Krise: Vergewaltigungen und Morde durch Flüchtlinge, verrückte Autokraten, Krieg und Inflation. Es könnte so wirken, als dass die neue Armut der Jugend nicht wichtig ist. Das ist falsch und es ist gefährlich, unsere Jugend nicht an die erste Stelle zu setzen.

Je größer die Armut wird, desto mehr verschärfen sich die sozialen Missstände. Das sind Gewalt, Diebstahl, Drogen, Prostitution und organisiertes Verbrechen. Je größer der gesamtgesellschaftliche Wohlstand ist, desto weniger solche Probleme gibt es langfristig. Ähnliches gilt für psychische Erkrankungen.

Die Situation könnte nach den Jahrzehnten des Wohlstands nicht schlimmer sein. Wir sind eine der führenden Wirtschaftsnationen der Erde. Das ist ein großer Erfolg. Wir halten diese Position seit der Industrialisierung. Nach England waren wir das zweite Land der Erde, das diesen gesellschaftlichen Transformationsprozess durchlaufen hatte. Unser wirtschaftliches Momentum hält seit über hundert Jahren an. Aktuell könnte es zum Erliegen kommen und relativ gesehen, den größten ökonomischen Niedergang unseres Landes einleiten im Verhältnis zu anderen führenden Wirtschaftsnationen.

Wer ist schuld an der neuen Armut? Eine solche Frage scheint schwer zu beantworten. Ich tue es trotzdem. Ich glaube, es ist die aktuelle Konzeption des Schulsystems. Natürlich kann man auch mit dem Finger auf die Politik und die Eltern zeigen. Aber ich glaube, es ist die zentrale Aufgabe der Schule, die neue Generation wirtschaftlich fit zu machen. Wollen wir unsere Kinder arm oder reich machen? Wenn ich mir den Lehrplan ansehe, dann sagt er implizit, dass wir sie arm machen wollen. Der WAT-Lehrer in meiner Klasse macht gerade ein bisschen Wirtschaft. Es geht so um Nebenkosten und Steuern. An sich schon mal gut. Was man sonst aus der Republik hört, ist nicht mal das überall die Regel. Es ist traurig, aber wahr. Das, was in diesem Pseudo-Wirtschaftsfach über Wirtschaft gemacht wird, ist definitiv nicht ausreichend. Und dabei muss man schon froh sein, das zu haben, weil es das nicht an jeder Schule gibt.

Wer wirklich in der Schule die Basis legen will, dass die Jugend später wohlhabend wird, muss Wirtschaft als Pflichtfach in den Schulen einführen. Das habe ich schon einmal in einem anderen Essay gefordert. Wer Lust hat, soll es lesen. Es heißt Wirtschaftsunterricht. Dort forderte ich, außer zwei anderen Hauptfächern und einem kleinen Nebenfach alle anderen Fächer in den Wahlpflichtbereich abzuschieben. Selbst die Mathematik würde ich ab Klasse fünf zu einem reinen Wahlfach machen und nur noch die Wirtschaftsmathematik verpflichtend unterrichten.

Ich meine das ernst. Ich will, dass unsere Jugend später die Geheimnisse des Geldverdienens versteht. Dafür ist die Schule verantwortlich. Derzeit übernimmt die Schule diese Aufgabe nicht. Es gibt ein paar Modellversuche zum Wirtschaftsunterricht. Aber was da im Curriculum steht und wie es durchgeführt wird, reicht niemals aus, um den Herausforderungen der heutigen Wirtschaftswelt gerecht zu werden.

Wer trägt also die Schuld an der heutigen Jugendarmut? Es ist die Schule! Klar könnten wir auch die Eltern und die Politik verantwortlich machen oder die Smartphones. Aber das wäre billig. Es ist immer leicht, die Schuld abzuschieben. Die extremen rechten und linken Lager in der Politik tun das immer und zerreißen damit unsere Gesellschaft. In der kapitalistischen Welt geht es um Selbstverantwortung. Das ist ein gutes Credo!

Wir als Lehrkräfte sind die tragende Säule der Schule. Wir tragen die Verantwortung für die ökonomische Kompetenz der Jugend. Dass die letzte Generation erstmals ärmer ist als die vorhergegangene und dass es perspektivisch leider noch schlimmer werden wird, dafür tragen wir als Lehrkräfte die Verantwortung. Bist du eine Lehrkraft und bist du bereit, diese Verantwortung zu übernehmen?

In einer der großen Talkshows im Öffentlich-Rechtlichen hatten sie letztens eine Diskussion über den Zustand der deutschen Schule. Außer dem Moderator waren alle Gäste aus dem Bildungsbereich. Eine sagte in der Mitte der Show, dass mittlerweile fünfzehn Prozent die Schule verlassen und nicht mehr richtig lesen können. Sie meinte damit, dass sie nicht mehr sinnentnehmend lesen können.

Ehe ihr weiter lest, lasst euch diese Zahl durch den Kopf gehen. Das ist fast jeder sechste Schüler, bzw. Schülerin, die die Schule verlässt und nicht ernstzunehmend lesen kann. Allgemein sagen wir immer, wir stecken aktuell in einer Bildungskrise. Manche sagen sogar, es ist die größte Bildungskrise seit der Gründung der BRD. Das ist leicht gesagt, aber zu begreifen, dass fast jedes sechste Kind nicht mehr richtig lesen kann, ist schockierend. Was macht die Politik dagegen? Die Quintessenz der Talkshow war, die Politik unternimmt nichts, was ernsthaft funktioniert. Auf Deutsch: Sie tut nichts!

Es gab eine Zeit, da galt die deutsche Schule als eine der besten Schulen der Welt. Deutschland war eine der größten Bildungsnationen der Erde. Wir waren dafür bekannt, dass wir viel lesen und hart arbeiten. Davon ist nicht mehr viel übrig. Wenn wir nicht eine harte Kehrtwende hinlegen, werden wir ein Volk der Dummen werden.

Wir waren auch einst dafür berühmt, eines der fleißigsten Völker der Welt zu sein. Letztes Jahr hat sich dann eine der größten Zeitschriften für Ökonomie aus den Staaten darüber lustig gemacht, dass wir so faul geworden sind. Wer heute in eine zehnte Klasse geht, sieht das in Fleisch und Blut. Die Kinder sind phlegmatisch und träge. Wenn ich etwas im Schulsystem ändern dürfte, würde ich als Erstes wieder Noten für Ordnung, Verhalten und Fleiß einführen. Denn in der Arbeitswelt ist die Intelligenz natürlich sehr wichtig, aber noch wichtiger ist die Fähigkeit, richtig hart arbeiten zu können. Genau das, was wir Deutschen früher sehr gut konnten.

Die Schuldigen

Wir haben verloren, was wir hatten. Unsere Stärken sind zu Schwächen geworden. Andere werden dir erzählen, daran ist die Politik, die Flüchtlinge oder der Mangel an Lehrkräften schuld. Meine Meinung ist eine andere. Ich glaube an die persönliche Selbstverantwortung, wie es ein Credo in allen kapitalistischen Demokratien ist. Wer ist also schuld an der Bildungskrise? Die Schulkonzepte sind der Grund für den Niedergang der deutschen Bildung. Weil wir Konzepte und Rahmenlehrpläne benutzen, die schlecht sind, ist unsere Schule inkompetent geworden. Woran merkt man das? Etwa daran, dass mittlerweile fast jeder sechste Schüler, bzw. Schülerin die Schule verlässt und kaum noch über echte, überlebensnotwendige Lesekompetenz verfügt.

Wir können doch nicht tausend Schuldige finden und nicht einmal innehalten und akzeptieren, dass unsere Pädagogik und die didaktischen Modelle, die wir aktuell benutzen, daran schuld sind!

Nicht die anderen sind schuld. Wir sind schuld. Aber wer ist dieses Wir? Schließlich kann nicht jeder Lehrer die Schuld auf seinen Schultern tragen, wenn er nur ein kleines Licht in dem System ist. Verantwortlich sind die Verantwortlichen! Das ist mitnichten eine Binsenweisheit. Sondern es ist eine zentrale Erkenntnis, die seit der Lehmann-Bankenkrise in der westlichen Welt vergessen wurde. Die Rektoren an den Schulen, die Chefs in den Ministerien und im Senat und ganz besonders die Dozenten an den Unis sind schuld an der größten Bildungskrise der BRD!